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Glücksspiel: Der exzellente Butler Parker 93 – Kriminalroman
Glücksspiel: Der exzellente Butler Parker 93 – Kriminalroman
Glücksspiel: Der exzellente Butler Parker 93 – Kriminalroman
eBook119 Seiten1 Stunde

Glücksspiel: Der exzellente Butler Parker 93 – Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Exzellent – das ist er im wahrsten Sinne des Wortes: einzigartig, schlagfertig und natürlich auch unangenehm schlagfähig. Wer ihn unterschätzt, hat schon verloren. Sein Regenschirm ist nicht nur sein Markenzeichen, sondern auch die beste Waffe der Welt. Seinem Charisma, Witz und Charme kann keiner widerstehen.
Der exzellente Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!

Das scheinbar endlose Asphaltband des Wüsten-Highways kochte in der Mittagshitze. Die Temperaturen näherten sich dem Siedepunkt. Die Straßendecke hatte ihre feste Konsistenz verloren und erinnerte an einen weichzähen Gummibelag. Die Luft wabberte und zitterte vor Hitze. Meilenweit war die Wüste wie ausgestorben. Selbst die an Hitze gewöhnte, spärlich vertretene Tierwelt dieser Gegend hatte sich in mehr oder weniger schattige Schlupfwinkel verzogen. Es herrschte hier eine Stille, wie sie nur im Weltraum anzutreffen ist. Diese so lastende, unheimliche Stille wurde allerdings jäh unterbrochen. Ein dunkelsattes Orgeln und Dröhnen war jenseits einer Talsenke zu hören. Dieses unheimliche Geräusch näherte sich mit großer Geschwindigkeit. Zwei lustlose Geier, die unter einem schattenspendenden Felsvorsprung vor der Sonne Schutz suchten, reckten ihre nackten Hälse und krächzten unruhig. Geräusche von dieser Art waren ihnen fremd. Sie stellten ihre Augen auf Weitempfang ein und erkannten ein seltsames Gefährt, das in diesem Augenblick in die weite Talsenke einfuhr. Dieses Gefährt konnte selbst von wohlmeinenden Beobachtern nur als Monstrum bezeichnet werden. Ein kantig-eckiger schwarzlackierter Blechaufbau erhob sich auf einem hochbeinigen Chassis. Ein erfahrener Fachmann des Automobilwesens wäre nach einigem Überlegen darauf gekommen, daß es sich bei diesem hochbeinigen Monstrum um ein ehemaliges Taxi aus London handelte. Die beiden Geier wußten das natürlich nicht. Kenntnisse dieser Art mußten ihnen naturgemäß fremd sein. Sie konnten zur Not gerade noch einen Ford von einem Buick unterscheiden. Solch ein seltsames Monstrum auf Rädern hingegen hatten sie noch nie gesehen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Jan. 2024
ISBN9783989367579
Glücksspiel: Der exzellente Butler Parker 93 – Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Glücksspiel - Günter Dönges

    Der exzellente Butler Parker

    – 93 –

    Glücksspiel

    Günter Dönges

    Parker,

    Chips und fremde Kassen

    Roman von Günter Dönges

    Das scheinbar endlose Asphaltband des Wüsten-Highways kochte in der Mittagshitze. Die Temperaturen näherten sich dem Siedepunkt. Die Straßendecke hatte ihre feste Konsistenz verloren und erinnerte an einen weichzähen Gummibelag. Die Luft wabberte und zitterte vor Hitze. Meilenweit war die Wüste wie ausgestorben. Selbst die an Hitze gewöhnte, spärlich vertretene Tierwelt dieser Gegend hatte sich in mehr oder weniger schattige Schlupfwinkel verzogen. Es herrschte hier eine Stille, wie sie nur im Weltraum anzutreffen ist.

    Diese so lastende, unheimliche Stille wurde allerdings jäh unterbrochen.

    Ein dunkelsattes Orgeln und Dröhnen war jenseits einer Talsenke zu hören. Dieses unheimliche Geräusch näherte sich mit großer Geschwindigkeit.

    Zwei lustlose Geier, die unter einem schattenspendenden Felsvorsprung vor der Sonne Schutz suchten, reckten ihre nackten Hälse und krächzten unruhig. Geräusche von dieser Art waren ihnen fremd. Sie stellten ihre Augen auf Weitempfang ein und erkannten ein seltsames Gefährt, das in diesem Augenblick in die weite Talsenke einfuhr.

    Dieses Gefährt konnte selbst von wohlmeinenden Beobachtern nur als Monstrum bezeichnet werden. Ein kantig-eckiger schwarzlackierter Blechaufbau erhob sich auf einem hochbeinigen Chassis. Ein erfahrener Fachmann des Automobilwesens wäre nach einigem Überlegen darauf gekommen, daß es sich bei diesem hochbeinigen Monstrum um ein ehemaliges Taxi aus London handelte.

    Die beiden Geier wußten das natürlich nicht. Kenntnisse dieser Art mußten ihnen naturgemäß fremd sein. Sie konnten zur Not gerade noch einen Ford von einem Buick unterscheiden. Solch ein seltsames Monstrum auf Rädern hingegen hatten sie noch nie gesehen.

    Die beiden Geier stoben aus ihrem Versteck hoch und flogen einen zaghaften Angriff auf das Gefährt, das mit einem Höllentempo über den Highway fegte. Mitten im Sturzflug drehten die beiden Geier allerdings ab. Da sie das rasende Objekt von vorn angeflogen hatten, konnten sie den Mann am Steuer scharf und deutlich sehen.

    Dieser Anblick mochte die beiden Geier erschreckt haben. Sie kippten fast gleichzeitig über ihre rechten Schwingen ab und strichen dann laut krächzend zurück zum Felsen. Ihrem Torkelflug war deutlich anzumerken, daß der Anblick des Fahrers sie aus dem Gleichgewicht gebracht haben mußte.

    Nun, diese Haltung war vielleicht zu verstehen. Der Fahrer des hochbeinigen Monstrums sah auch wirklich skurril und zu ungewöhnlich aus. Es handelte sich um einen etwa fünfzigjährigen Mann, dessen glattes, ausdrucksloses Gesicht einen erfahrenen Pokerspieler zum Verzweifeln gebracht hätte.

    Auf dem Kopf dieses Mannes saß eine runde schwarze Melone, wie der Volksmund so treffend und scherzhaft einen englischen Bowler nennt. Trotz der sengenden Hitze wirkte die Gesichtshaut des Mannes fast unterkühlt. Nicht die Andeutung eines Schweißtröpfchens war zu erkennen. Selbst nicht mit einer Lupe.

    Der Fahrer mit der Melone trug darüber hinaus einen vollkommen schwarzen, etwas altmodisch geschnittenen Anzug, einen schneeweißen Eckkragen und ein blütenweißes Hemd. Die Hände staken aber in dünnen, ebenfalls schwarzen Zwirnhandschuhen. Neben dem Steuerrad war ein altväterlich gebundener, ebenfalls schwarzbespannter Regenschirm zu erkennen.

    Dieser so seltsam und skurril gekleidete Mann steuerte dieses hochbeinige Monstrum mit einer fast sagenhaft zu nennenden Geschwindigkeit über das schier endlose Asphaltband. Das eckige schwarzlackierte Monstrum auf Rädern sah nämlich nur äußerlich einem Taxi aus London ähnlich. In Wirklichkeit handelte es sich um nichts anderes als um einen geschickt kaschierten renntüchtigen Wagen, der nach den Plänen des Fahrers umfrisiert worden war.

    Dieser Wagen fraß die Kilometer nur so in sich hinein. Josuah Parker, wie der Fahrer und Besitzer dieses seltsamen Wagens hieß, wollte noch vor Einbruch der Dunkelheit Las Vegas erreichen.

    Parker war äußerst zufrieden, daß sein weitaus jüngerer Mitfahrer fest schlief und keine Einwände gegen seinen Fahrstil erhob.

    Mike Rander, wie der etwa achtunddreißigjährige Mann hieß, war ein vielbeschäftigter Strafverteidiger und Anwalt, der in Chicago ein großes Anwaltsbüro unterhielt. Vor Jahren war er anläßlich eines Besuches in England so leichtsinnig gewesen, Josuah Parker als seinen Butler zu engagieren.

    Von diesem Tag an war Mike Randers Leben umgekrempelt worden. Wer hatte schließlich ahnen können, daß Josuah Parker ein leidenschaftlicher Amateurkriminalist war. Butler Parker fand in den Staaten den Boden, den er lange gesucht hatte. Hier boten sich die Kriminalfälle fast von allein an. Er brauchte nur auszusuchen und zu wählen. Was er auch tat. Mike Rander und sein Butler verschafften sich die Lizenzen, um als Privatdetektive arbeiten zu können. Innerhalb weniger Jahre waren sie zu Assen ihrer Branche geworden.

    Die Fahrt nach Las Vegas war ein kleiner geschäftlicher Abstecher. Anwalt Randers Rat wurde von einem Hotelbesitzer benötigt. Dieser Mann hatte nämlich erhebliche Schwierigkeiten mit seinem Sohn aus erster Ehe. Zur Zeit saß er in Untersuchungshaft und wartete auf eine Anklage wegen Trunkenheit am Steuer und fahrlässiger Körperverletzung mit tödlichem Ausgang. Einzelheiten kannten weder Mike Rander noch Josuah Parker.

    Josuah Parker war mit diesem Abstecher nach Las Vegas sehr einverstanden. Ein neuer Kriminalfall lag in der Luft. Er konnte die buntschillernde Stadt in der Wüste nicht schnell genug erreichen. Und es kümmerte ihn während dieser wahren Höllenfahrt nicht, daß er zwei nackthalsige Geier erschreckte, während der Fahrt drei Klapperschlangen überfuhr und schließlich etwa drei Dutzend entgeisterte Touristen samt ihren chromglänzenden Straßenkreuzern aus ihrer trägen Ruhe hochschreckte.

    Steif, als habe er einen Ladestock verschluckt, saß Butler Parker an dem Steuer seines Monstrums und beobachtete die flimmernde Straße. Nichts entging seiner Aufmerksamkeit. Auch nicht der weitab von der Straße parkende Wagen, dessen Motorhaube hochgestellt war. Es handelte sich um einen Buick, der mitten zwischen nackten Felstrümmern stand. Vom Fahrer war weit und breit nichts zu sehen.

    Eine hochgestellt Motorhaube war das untrügliche Zeichen für eine Autopanne. Parker, stets hilfsbereit und zuvorkommend, minderte das Tempo seines Monstrums und lenkte es dann in einen schmalen Weg hinein, der nichts anderes war als eine holprige Piste. Im Staub zeichneten sich deutliche Reifenspuren ab. Sie mußten von dem parkenden Buick stammen.

    Mike Rander schreckte aus seinem Schlaf hoch.

    Erstaunt sah er sich um und merkte, daß sie das Asphaltband verlassen hatten. Er rieb sich die Augen und gähnte lang anhaltend.

    »Was ist, Parker?« fragte er dann. »Haben Sie den Weg verfehlt?«

    »Das würde ich mir nie und nimmer erlauben, Sir«, gab Parker würdevoll zurück. »Wenn Sie gestatten, möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf jenen Buick dort lenken, der augenscheinlich eine Motorpanne hat.«

    »Ich gestatte«, erwiderte Mike Rander trocken. Er hatte sich längst an die barocke Ausdrucksweise seines Butlers gewöhnt. »Und wo steckt der Fahrer?«

    »Ich bedaure, Sir, diese Frage nicht beantworten zu können«, gab Parker bedauernd zurück. »Vielleicht hat er sich in den Schatten der Felstrümmer zurückgezogen.«

    »Und pennt. Sonst müßte er Ihre Höllenmaschine längst gehört haben.« Mike Rander zündete sich eine Zigarette an und sah sich den abgestellten Buick etwas genauer an. Der Wagen war neu, er entstammte der jüngsten Serie.

    Parker steuerte sein Monstrum an den Buick heran, griff nach seinem altväterlich gebundenen Regenschirm und dann spannte er ihn auf. Dann erst traute er sich in die gnadenlose Hitze hinaus und ging steifbeinig wie ein Storch auf den Wagen zu.

    Mike Rander grinste matt, als er seinem Butler folgte. Und gleichzeitig hatte er plötzlich das Gefühl, einem kleinen Trauerzug zu folgen. Parker in seiner schwarzen Kleidung sah aus wie ein Leichenbitter. Mike Rander blieb unwillkürlich stehen und sah sich verstohlen um. Er fühlte sich beobachtet.

    Parker hatte inzwischen den Buick erreicht und beugte sich über den Boden. Er schien irgend etwas entdeckt zu haben.

    »Fußspuren, Sir«, meldete er. »Wenn Sie erlauben, würde ich ihnen gerne folgen.«

    »Sie würden’s ja auch ohne meine Erlaubnis tun«, murmelte Mike Rander. Er trat an den Wagen heran und sah neugierig in das Innere. Josuah Parker, den schwarzbespannten Regenschirm steif hochhaltend, verschwand zwischen Felstrümmern.

    Mike Rander schnippte die Zigarette weg. Sie schmeckte ihm nicht in dieser

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