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Western Doppelband 1031
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eBook243 Seiten3 Stunden

Western Doppelband 1031

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Western:
(349)


Barry Gorman: Grainger und die Dynamit-Lady

Alfred Bekker: Virginia City Showdown





Die Sonne stand im Zenit und brannte unbarmherzig auf das karge Land hernieder. Aileen ritt im Galopp. Vor ihr tauchte in der flirrenden Hitze eine Farm auf. Hier lebte schon lange niemand mehr. Der letzte Sturm hatte das halbe Dach weggerissen. Der Wind ließ die Fensterläden klappern. Aileen erreichte die Farm, zügelte ihr Pferd. Die junge Frau ließ den Blick schweifen und strich sich das Haar zurück. Sie war gekleidet wie ein Cowgirl, trug enge Jeans und ein dünnes Hemd, dass sie unter der Brust zusammengeknotet hatte. Den Hut hatte sie tief ins Gesicht gezogen. Die Sonne war verdammt grell.

Die junge Frau führte den Gaul zum Brunnen.

Ein Geräusch ließ sie erstarren.

Das Klicken eines Revolverhahns.

Sie blickte auf. Aus der Tür des Farmhauses war ein Mann mit dunklem Schnauzbart und einer hässlichen Narbe im Gesicht getreten. Der Colt in seiner rechten Hand blitzte im Sonnenlicht.


"Zieh dich aus!", presste der Narbige zwischen den Lippen hindurch.
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum22. Okt. 2023
ISBN9783753211336
Western Doppelband 1031

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    Buchvorschau

    Western Doppelband 1031 - Barry Gorman

    Alfred Bekker, Barry Gorman

    Western Doppelband 1031

    UUID: c46a3718-2c18-4afb-b23a-5537b87d7642

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Western Doppelband 1031
    Copyright
    Grainger und die Dynamit-Lady
    Virginia City Showdown

    Western Doppelband 1031

    Alfred Bekker, Barry Gorman

    Dieser Band enthält folgende Western:

    Barry Gorman: Grainger und die Dynamit-Lady

    Alfred Bekker: Virginia City Showdown

    Die Sonne stand im Zenit und brannte unbarmherzig auf das karge Land hernieder. Aileen ritt im Galopp. Vor ihr tauchte in der flirrenden Hitze eine Farm auf. Hier lebte schon lange niemand mehr. Der letzte Sturm hatte das halbe Dach weggerissen. Der Wind ließ die Fensterläden klappern. Aileen erreichte die Farm, zügelte ihr Pferd. Die junge Frau ließ den Blick schweifen und strich sich das Haar zurück. Sie war gekleidet wie ein Cowgirl, trug enge Jeans und ein dünnes Hemd, dass sie unter der Brust zusammengeknotet hatte. Den Hut hatte sie tief ins Gesicht gezogen. Die Sonne war verdammt grell.

    Die junge Frau führte den Gaul zum Brunnen.

    Ein Geräusch ließ sie erstarren.

    Das Klicken eines Revolverhahns.

    Sie blickte auf. Aus der Tür des Farmhauses war ein Mann mit dunklem Schnauzbart und einer hässlichen Narbe im Gesicht getreten. Der Colt in seiner rechten Hand blitzte im Sonnenlicht.

    Zieh dich aus!, presste der Narbige zwischen den Lippen hindurch.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author /

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

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    Grainger und die Dynamit-Lady

    Western von Barry Gorman

    Grainger saß in der Falle.

    Der große Mann kauerte bewegungslos in einem stillgelegten Bergwerk. Finster war es dort wie in der Hölle.

    Den Rückweg hatte man ihm abgeschnitten. Und einen anderen Weg aus der Mine kannte er nicht. Wenn er sich aber orientieren wollte und ein Streichholz anzündete, gab er eine erstklassige Zielscheibe für seine unsichtbaren Feinde ab.

    Grainger wusste, dass sie auf ihn lauerten. Er hörte das Knarren ihrer Stiefel und das Klirren ihrer Waffen.

    Da blitzte plötzlich Mündungsfeuer auf!

    Cop yright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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    1

    Instinktiv presste sich der große Mann gegen die Schachtwand. Er versuchte, so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. Das heiße Blei hackte knapp neben ihm in das steinige Erdreich.

    Grainger hatte seinen Remington schon längst in der rechten Faust. Nur Sekunden nach dem plötzlichen Gewehrfeuer zog er den Stecher durch. Er zielte in Richtung des Mündungsfeuers.

    Und traf!

    Ein Schmerzensschrei gellte durch den Bergwerk-Streb. Danach ertönten die Stimmen mehrerer Männer. Mindestens drei, wenn Grainger es richtig mitkriegte. Hier, so weit unter der Erdoberfläche, konnte man sich nicht unbedingt auf die eigenen Ohren verlassen.

    »Jim hat‘s erwischt.«

    »Schlimm?«

    »Jedenfalls sagt er nichts mehr.«

    »Carl, bist du das?«

    »Yeah. Und Donny ist auch noch bei mir.«

    »Wo ist der Dreckskerl, der Jim umgeblasen hat?«

    »Irgendwo da vorn, an der Flözstrecke. - Hey, Fremder! Schmeiß deine Kanone weg und komm raus!«

    Grainger war nicht so dumm, darauf zu antworten. Er hatte sich nach seinem Schuss ohnehin schnell auf allen vieren ein Stück zur Seite bewegt.

    Es wäre glatter Selbstmord gewesen, sich diesen Kanaillen zu ergeben. Es waren Killer. Da war sich Grainger sicher. Während er sich lautlos ein Stück vorarbeitete, dachte er noch einmal an seinen aktuellen Auftrag, der ihn in dieses verlassene Bergwerk geführt hatte.

    Shadow nannte sich ein geheimnisvoller Bandenboss, der hier im östlichen Teil von Oregon sein Unwesen trieb. Das Land wurde von Heimstättern unter den Pflug genommen. Dörfer und kleinere Städte entstanden fast über Nacht. Ein Siedlertreck nach dem anderen drängte aus dem Osten in die unendlichen Weiten des Oregon-Territoriums am Pazifik. Das heißt, inzwischen war Oregon sogar offizieller Staat der Union geworden.

    Es wäre alles in Ordnung gewesen. Aber da war eben dieser Shadow, der den Heimstättern das Leben zur Hölle machte. Immer wieder überfiel seine Bande einsame Farmen und metzelte deren Bewohner nieder. Auch Angriffe auf Siedlertrecks hatte es schon gegeben.

    Die lokalen Sheriffs und die US-Marshals waren bisher mit der Shadow-Gang nicht fertig geworden. Und die Army kam zur Bekämpfung dieser Bande ebenfalls nicht in Frage. Im dünn besiedelten Ost-Oregon gab es kaum Kavallerie-Vorposten. Und wenn mal eine Patrouille von Blauröcken unterwegs war, konnten sich die Desperados in dem unübersichtlichen Gelände bequem vor den Soldaten verbergen. Die US-Kavallerie hatte einfach nicht genug Männer in Oregon, um unter jedem Stein und jedem Busch nach Shadows Handlangern zu suchen.

    Stattdessen schickte die U.S. Government Squad ihren besten Mann an die Pazifikküste. Grainger sollte hier aufräumen. Die Bäckerburschen aus Washington hatten ihn beauftragt, die Bande zu zerschlagen. Dieser Shadow und seine Schergen sollten vor ein ordentliches Gericht gestellt und die Gefahr damit beseitigt werden.

    Grainger hatte sich in einer nahen Stadt umgehört. Und erfahren, dass mit diesem aufgegebenen Bergwerk etwas nicht stimmen sollte. Aber da Grainger nicht an Geister glaubte, wollte er hier lieber seine Suche nach Shadow beginnen.

    Doch leider war er entdeckt worden.

    Ein Wachtposten, den Grainger ausgeschaltet hatte, konnte noch zuvor einen Warnruf ausstoßen. Der Mann der B7 hatte zwar in das Bergwerk eindringen können. Aber nun sah es nicht so aus, als ob er es wieder verlassen könnte. Jedenfalls nicht lebend.

    Aber Grainger war kein Mann, der schnell aufgab.

    Er tastete sich geräuschlos vorwärts. Die Fingerspitzen der linken Hand an der Stollenwand neben ihm. Und den Remington schussbereit in der Rechten.

    »Henry!«, schrie einer von Shadows Leuten. Grainger zweifelte jedenfalls nicht daran, dass er es mit dieser Bande zu tun hatte. »Der Hombre kommt zu euch rüber! Blast ihm den Schädel von den Schultern!«

    »Wird gemacht, Jake!«

    Grainger biss die Zähne zusammen. Woher konnten die Kerle wissen, wo genau er sich befand? Es war schließlich überall stockdunkel. Vielleicht lag es ja daran, dass sich die Bande schon so lange in ihrem Bau verkrochen hatte. Da verwandelten sich die Männer wohl allmählich in Grottenolme, dachte Grainger düster witzelnd.

    Doch seine Aufmerksamkeit wurde dadurch nicht geschmälert. Und das war auch gut so.

    Denn im nächsten Moment bekam er Feuer von rechts!

    Gleich zwei Mündungsfeuer blitzten auf. Der typische Räucherspeckgeruch von Pulverdampf stieg Grainger in die Nase. Er hatte sich sofort zu Boden geworfen. Kaum hatten die Waffen seiner Feinde gesprochen, als der große Mann auch schon zurückschoss.

    Grainger zog den Stecher durch. Dann zog er den Abzugshahn zurück und feuerte noch einmal. Und ein drittes Mal!

    Gurgelnde, erstickte Rufe waren die Antwort. Die Worte konnte Grainger nicht verstehen. Es war fraglich, ob Shadows Männer überhaupt etwas Bestimmtes hatten sagen wollen. Wahrscheinlich hatte Grainger nur ihre Todesschreie gehört.

    Grainger eilte ein Stück weit vorwärts, nachdem er wieder vom Boden hochgeschnellt war. Die beiden Schießer, die ihn von links angegriffen hatten, rührten sich nicht mehr. Von ihnen war wohl keine Gefahr mehr zu befürchten. Doch Grainger wusste natürlich nicht, mit wie vielen Gegnern er es insgesamt zu tun hatte.

    Das stillgelegte Bergwerk kam ihm vor wie ein riesiges Labyrinth. Tastend lud er seinen Revolver nach. Er hatte nur die Munition bei sich, die sich in seinem Waffengurt befand. Die Winchester steckte im Scabbard an seinem Sattel. Der Agent hatte sein Pferd in gebührender Entfernung zur Mine in einem Wäldchen an einen Baum gebunden.

    Nun sprach wieder einer der Verbrecher zu ihm. Die Stimme schien von überall und nirgends zu kommen.

    »Fremder? Ich werde Shadow genannt. Du bist in mein Reich eingedrungen. Das war dumm von dir. Sehr dumm sogar. Und du hast meine Leute getötet. Das wirst du bereuen. Doch ich bin ein fairer Gegner. Wenn du dich jetzt ergibst, dann verspreche ich dir eine schnelle Kugel. - Aber wenn wir dich fangen, dann wirst du noch um deinen Tod betteln!«

    Grainger ließ sich von der kleinen Ansprache nicht beeindrucken. Er hatte schon genug Verbrecherbosse kennen gelernt, die eine dicke Lippe riskierten. Ihm fiel nur auf, dass dieser Shadow eine sehr unangenehme Stimme hatte. Eine Stimme wie ein Rattenbiss.

    Grainger ärgerte sich nur darüber, dass er nicht genau hören konnte, wo sich Shadow befand. Über ihm? Unter ihm? Links oder rechts? Es war unmöglich, das genau zu sagen. Die Stimme klang hohl, als ob der Verbrecher in einen Belüftungsschacht rufen würde. Aber mehr konnte Grainger beim besten Willen nicht feststellen.

    Trotzdem war sein Gehör gut genug, um sein Leben zu retten. Denn noch während Shadow seine Drohungen hinausblökte, vernahm der Agent trotzdem ein leises Geräusch neben ihm.

    Das Klicken eines Revolverhahns!

    Grainger warf sich zur Seite. Die Waffe seines Feindes krachte. Die Kugel jagte als heißer Todeshauch an dem Agenten vorbei. Sie streifte aber nur seine Bisonlederjacke. Der große Mann blieb unverletzt. Und er gab seinem Gegner keine zweite Chance, sein Glück zu versuchen.

    Grainger ließ den Remington sprechen. Der Revolver brüllte auf in dem engen Stollen. Ein erstickter Laut ertönte. Dann krachte ein schwerer Körper zu Boden.

    Der große Mann verharrte einen Moment lang regungslos. Dann arbeitete er sich weiter vorwärts. Nur wenige Yards weiter stieß er mit seinem Stiefel gegen den Mann, den er zu Boden geschickt hatte. Grainger ging in die Knie und berührte den Körper mit seiner freien Linken. Sofort wusste er, dass der andere mausetot war. Seine große Erfahrung sagte ihm das.

    Der Agent richtete sich wieder auf. So weit das in dem niedrigen Stollen für einen großen Mann wie ihn überhaupt möglich war.

    Grainger blieb in Bewegung. Nach wie vor hatte er keine Ahnung, wo seine Feinde lauerten. Er wusste nur, dass sie ihm den Weg zum Ausgang versperrt hatten. Wenn er sich in diese Richtung wandte, wurde er von einem Sperrfeuer empfangen, gegen das er als Einzelner nicht ankommen konnte.

    Vielleicht gab es ja einen anderen Stollen, der aus der Mine herausführte. Grainger hatte einen Taschenkompass bei sich. Damit hätte er sich orientieren können. Hätte - denn es wäre immer noch Selbstmord gewesen, ein Streichholz anzureißen, um den Kompass ablesen zu können.

    Shadows Männer warteten irgendwo im Dunkeln nur darauf, Grainger in ein Sieb zu verwandeln.

    Da spürte der Mann der U.S. Government Squad plötzlich einen kalten Hauch an seiner linken Wange. Er hatte sich nicht getäuscht. Das war nicht die dumpfe, schwere Minenluft, die den Bergleuten das Atmen zur Qual machte. Es war eine frische Brise von draußen. Sie deutete auf einen nahen Belüftungsschacht hin.

    Grainger tastete sich weiter an der Stollenwand entlang. Da geriet plötzlich das Geröll unter seinen Stiefeln ins Rutschen!

    Der Agent versuchte, zurückzuspringen. Aber in der Finsternis hatte er die Abschüssigkeit des Stollens unterschätzt. Und nach ein paar Yards hatte er überhaupt keinen Boden mehr unter den Füßen.

    Grainger stürzte in einen Abgrund!

    2

    Das Girl hatte Brüste so groß wie Melonen.

    Die Haut ihres Busens war so weiß wie der Schnee auf den Gipfeln der Rocky Mountains. Und an Form und Größe konnte es ihre Oberweite jederzeit mit den Vorzeige-Züchtungen eines mexikanischen Wassermelonen-Farmers aufnehmen. Hinzu kam, dass diese wundervollen Formen nicht erschlafft den Kontakt mit dem Erdboden suchten. Sondern vielmehr so straff und prall waren, dass man ihre Perfektion kaum begreifen konnte. Gekrönt wurden diese Wunderwerke der Natur von dunkelrosa Spitzen, die groß und neugierig aufrecht standen wie kleine Wachtürme.

    Die Besitzerin dieses Prachtbusens hieß Magdalena Cooper. Sie war ein fünfundzwanzigjähriges blondes Girl mit einem sehr hübschen Gesicht und einer schlanken Figur, wenn man von ihrem beeindruckenden Vorbau mal absah.

    Magdalena stand vor einem Frisiertisch und kleidete sich an.

    Mit einem bedauernden Ausdruck auf dem Gesicht schaute Leonard Miller zu, wie Magdalenas herrliche Brüste unter einem Battist-Unterrock, einem Korsett und schließlich einem lindgrünen, bodenlangen Kleid verborgen wurden.

    Der ältere Mann saß auf einem Hocker neben dem Bett. Seine Hände hatte er auf den Knauf seines Spazierstocks gestützt. Wie ein Gent von der Ostküste war Miller gekleidet. Gestreifte Hosen, Gamaschen, Gehrock und Zylinder, der allerdings noch auf dem Kleiderhaken neben der Tür hing.

    Man hätte glauben können, dass Magdalena und Miller soeben ein Schäferstündchen miteinander verbracht hatten. Und doch war es nicht so. Leonard Miller gehörte zu den Männern, die durch Alter und eine heimtückische Krankheit längst die Kraft ihrer Lenden verloren hatten. Ihm blieb wirklich nur, eine Frau wie Magdalena bewundernd anzuschauen. Etwas anderes konnte er nicht mit ihr anstellen. Auch wenn er sich noch so sehr bemühte.

    Und trotzdem war Miller auf seine Art mit Magdalena glücklich gewesen. Er gab sich vollauf damit zufrieden, seinen Kopf zwischen ihre riesigen Brüste schmiegen zu dürfen. Dadurch wurde zwar das Feuer in seinen Lenden auch nicht wieder entfacht, aber es wärmte immerhin sein altes Herz. Darum sah er es auch nicht gern, dass Magdalena nun weggehen wollte.

    Das Girl rollte schwarze Seidenstrümpfe über ihre wohl geformten Beine. Es war, als ob sie seine Gedanken gelesen hätte.

    »Sei nicht traurig, Leo. Ich bin dir sehr dankbar für alles, wirklich. Aber Eddie und ich können dir nicht länger zur Last fallen.«

    »Zur Last! So ein Unsinn, Magdalena! Als der älteste Freund deines verstorbenen Vaters habe ich praktisch eine Verpflichtung, für euch zu sorgen!«

    »Ich kann sehr gut mein eigenes Geld verdienen«, sagte Magdalena selbstbewusst. »Und zwar nicht als Saloongirl oder Hausmädchen. Vater hat mich in die Geheimnisse seines Handwerks eingeweiht, bevor er von uns gegangen ist.«

    Das blonde Girl hatte plötzlich mit den Tränen zu kämpfen. Ein halbes Jahr war es nun her, seit ihr Vater sich versehentlich selbst in die Luft gesprengt hatte. In dieser Zeit hatten Magdalena und ihr zehnjähriger Bruder Eddie bei Leonard Miller in Denver gewohnt. Ihre Mutter war schon bei Eddies Geburt gestorben. Manchmal kam es Magdalena, die bei diesem furchtbaren Ereignis erst fünfzehn gewesen war, so vor, als sei der Bengel ihr eigener Sohn. Jedenfalls hatte sie ihn praktisch großgezogen. In verschiedenen Eisenbahncamps und beim Brückenbau, überall im Westen ...

    Leonard Miller holte eine Zigarre aus seinem Gehrock, zündete sie an und begann nervös zu paffen.

    »Das Handwerk deines Vaters! Sei mir nicht böse, Magdalena. Aber wohin wird dich das führen? Dein Vater war der beste Sprengmeister im ganzen Westen. Und selbst ihn hat sein Schicksal eingeholt.«

    »Das ist nicht fair, Leo! Es war ein Unfall beim Sprengen, der Vater das Leben gekostet hat! Aber Unfälle geschehen überall. Wenn du hier aus dem Haus trittst und unter eine sechsspännige Reisekutsche gerätst, bleibt auch nicht viel von dir übrig.«

    »Du weißt genau, was ich meine! Ein Dynamiter lebt nun mal gefährlicher als ein Farmer oder ein Gehilfe in einem General Store.«

    »Mag sein. Aber ich bin nun mal keine Farmerin. Und ich habe auch noch nie hinter einer Ladentheke gestanden. Hingegen bin ich mit Sprengstoff aufgewachsen. Als kleines Mädchen habe ich mehr mit entschärften Zündhütchen als mit Puppen gespielt. Ich werde in Vaters Fußstapfen treten! Das bin ich ihm schuldig!«

    Leonard Miller stieß seufzend den Zigarrenrauch aus. Er hätte wissen müssen, dass Magdalena den Dickkopf ihres Vaters geerbt hatte. Sein Blick glitt über ihr

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