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Western Viererband 4006
Western Viererband 4006
Western Viererband 4006
eBook420 Seiten5 Stunden

Western Viererband 4006

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Western:
(499XE)


Grainger greift zum Colt (Neal Chadwick)

In Devil Town ist die Hölle los! (Timothy Stahl)

Grainger und die Dynamit-Lady (Barry Gorman)

Grainger und tausend Stangen Dynamit (Barry Gorman)





Der Himmel sah aus, als koche der Teufel ein ganz besonders giftiges Süppchen! Dunkle Wolken brodelten von Horizont zu Horizont. Das weite Land lag in schwefligem Licht. Der Wind heulte gespenstisch und ließ Geister aus Staub um den einsamen Reiter her tanzen.

"Hell and damnation!", fluchte Cameron Hunt ungehalten. Devil Town lag noch meilenweit entfernt. Der Sturm würde ihn mit aller Gewalt erwischen, hier draußen in diesem gottvergessenen Niemandsland, wo es weit und breit nichts gab, das ihm Schutz bieten konnte.

"Hey!" Während es ringsum immer dunkler wurde, ging in Cameron Hunts Gesicht plötzlich die Sonne auf. Vielleicht hatte der Allmächtige dieses Fleckchen Erde ja doch nicht vergessen und obendrein noch ein Auge auf Cameron Hunt!

Denn dort am Rand der kargen Ebene, allerhöchstens eine Meile voraus, lag eine Farm.

Cameron Hunt trieb sein Pferd zu schnellerer Gangart. Dennoch dauerte es noch eine Weile, bis die Farm wirklich näher rückte, nahe genug, dass Hunt Einzelheiten ausmachen konnte. Und als es schließlich soweit war, zügelte er den Gaul und seufzte enttäuscht.

Was aus der Ferne wie eine Farm von durchaus stattlicher Größe ausgesehen hatte, erwies sich aus der Nähe zwar immer noch als solche, ihr Zustand war allerdings erbärmlich. Die Gebäude wirkten heruntergekommen, in Wänden und Dächern klafften Löcher, aus denen das Gebälk hervorlugte wie das Skelett eines Riesen. Fensterläden, Türen und Tore hingen teils schief in den Angeln. Und nirgends rührte sich etwas.

Die Farm schien verlassen. Ausgestorben.
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum6. Juni 2023
ISBN9783753209357
Western Viererband 4006

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    Buchvorschau

    Western Viererband 4006 - Neal Chadwick

    Western Viererband 4006

    Neal Chadwick, Timothy Stahl, Barry Gorman

    Dieser Band enthält folgende Western:

    Grainger greift zum Colt (Neal Chadwick)

    In Devil Town ist die Hölle los! (Timothy Stahl)

    Grainger und die Dynamit-Lady (Barry Gorman)

    Grainger und tausend Stangen Dynamit (Barry Gorman)

    Der Himmel sah aus, als koche der Teufel ein ganz besonders giftiges Süppchen! Dunkle Wolken brodelten von Horizont zu Horizont. Das weite Land lag in schwefligem Licht. Der Wind heulte gespenstisch und ließ Geister aus Staub um den einsamen Reiter her tanzen.

    Hell and damnation!, fluchte Cameron Hunt ungehalten. Devil Town lag noch meilenweit entfernt. Der Sturm würde ihn mit aller Gewalt erwischen, hier draußen in diesem gottvergessenen Niemandsland, wo es weit und breit nichts gab, das ihm Schutz bieten konnte.

    Hey! Während es ringsum immer dunkler wurde, ging in Cameron Hunts Gesicht plötzlich die Sonne auf. Vielleicht hatte der Allmächtige dieses Fleckchen Erde ja doch nicht vergessen und obendrein noch ein Auge auf Cameron Hunt!

    Denn dort am Rand der kargen Ebene, allerhöchstens eine Meile voraus, lag eine Farm.

    Cameron Hunt trieb sein Pferd zu schnellerer Gangart. Dennoch dauerte es noch eine Weile, bis die Farm wirklich näher rückte, nahe genug, dass Hunt Einzelheiten ausmachen konnte. Und als es schließlich soweit war, zügelte er den Gaul und seufzte enttäuscht.

    Was aus der Ferne wie eine Farm von durchaus stattlicher Größe ausgesehen hatte, erwies sich aus der Nähe zwar immer noch als solche, ihr Zustand war allerdings erbärmlich. Die Gebäude wirkten heruntergekommen, in Wänden und Dächern klafften Löcher, aus denen das Gebälk hervorlugte wie das Skelett eines Riesen. Fensterläden, Türen und Tore hingen teils schief in den Angeln. Und nirgends rührte sich etwas.

    Die Farm schien verlassen. Ausgestorben.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    COVER A.PANADERO

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

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    Alles rund um Belletristik!

    Grainger greift zum Colt: Western

    Neal Chadwick

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    Alles rund um Belletristik!

    Grainger greift zum Colt: Western

    von Neal Chadwick

    Zwei Banden halten den Landstrich in Atem. Und Grainger bekommt es mit beiden zu tun. Erst wird er von der einen Bande überfallen, dann will ihn der Boss der anderen für sich engagieren.

    Aber Grainger geht seinen eigenen Weg. Und dann ist da noch die schwarzhaarige Catherine, deren Kurven jeden Mann um den Verstand bringen…

    Kapitel 1: Grainger und die schöne Catherine

    Es war dunkel. Das Lagerfeuer war fast niedergebrannt.

    Grainger erwachte jäh aus dem Schlaf.

    Schüsse peitschen. Sie gingen dicht neben Grainger in den Boden.

    Der große Mann rollte zur Seite.

    Gerade noch hatte er fest geschlafen.

    Wie aus dem Nichts war das dreckige Dutzend aufgetaucht. Männer, die nichts Gutes mit ihm im Sinn hatten.

    Banditen und Gesindel.

    Sie waren extrem geschickt dabei gewesen, sich an seinen Lagerplatz heranschleichen.

    Grainger sah zu seinem Colt.

    Einen Moment lang überlegte er, dorthin zu greifen und die Waffe aus dem aufgerollten Holster mit Gürtel herauszureißen.

    Aber angesichts der ein Dutzend Mündungen, die auf ihn gerichtet waren, war das wohl mehr oder weniger Selbstmord. Und danach stand ihm nicht der Sinn.

    Der Anführer der Gruppe war ein Mann mit schwarzem Bart.

    Er hatte als Einziger keinen seiner beiden Colts gezogen, die er am Gürtel trug.

    Zwei Colts - das Zeichen eines Killers!, dachte Grainger.

    Aber da war noch etwas am Gürtel des Schwarzbarts.

    Eine Peitsche.

    Was machst du hier in der Gegend, Fremder?, fragte der Schwarzbart."

    Ich bin auf der Durchreise.

    Wohin?

    Von hier nach dort.

    Wie heißt du?

    Mein Name ist Grainger.

    Willst du in der Gegend bleiben?

    Bei einem so netten Empfang würde ich mir das zweimal überlegen.

    Der Schwarzbart grinste. Was du nicht sagst - Grainger.

    Ja.

    Hat Don Bennett dich angeheuert?

    Ich weiß nicht, wer Don Bennett ist.

    Ach - wirklich nicht?

    Der Schwarzbart nahm die Peitsche vom Gürtel.

    Und dann schlug er zu.

    Wie eine Schlange schnellte die Peitsche durch die Luft.

    Schmerzhaft traf sie Grainger.

    Immer wieder schlug der Schwarzbart zu.

    Deine Antworten gefallen mir nicht - Grainger. Du lügst mich an. Und ich hasse Lügner. Insbesondere dann, wenn sie für Don Bennett arbeiten.

    Ich arbeite für niemanden, sagte Grainger.

    Ach, wirklich?

    Wirklich.

    Die Peitsche knallte erneut.

    Aber diesmal bekam Grainger sie zu fassen.

    Er riss daran. Sehr kräftig, sehr schnell tat er dies. Der Schwarzbart taumelte auf ihn zu. Er ließ nicht los. Seine Hand krallte sich um den Peitschengriff. Um keinen Preis wollte er den Peitschengriff loslassen - und das war sein Fehler.

    Grainger zog ihn auf sich zu, verpasste ihm einen Tritt, als er nahe genug heran war. Stöhnend ging der Schwarzbart zu Boden. Grainger schnellte vor und zog ihm beide Colts aus dem Doppelholster.

    Das Gute war: Die anderen Halunken konnten nicht auf ihn schießen, ohne ihren Anführer zu treffen. Und das nutzte Grainger aus.

    Er schoss drauflos.

    Zwölf Mann für die zweimal sechs Patronen in den beiden Colts.

    Eine knappe Rechnung.

    Aber Grainger glaubte, keine andere Wahl zu haben.

    Es war besser, diese Wette auf sein Leben einzugehen, als sich zu Tode peitschen zu lassen. Denn eines war klar: Der Schwarzbart hätte nicht aufgehört. In den Augen dieses Mannes hatte die pure Mordlust gelodert. Mordlust - und die Lust zu quälen.

    Er tat das nicht, weil er damit einen Zweck verfolgte.

    Der Schwarzbart tat das, was er tat, weil es ihm Freude machte. Eine perverse Art von Freude, die Grainger nicht nachvollziehen konnte.

    Grainger feuerte. Der Erste aus der Bande sank getroffen zu Boden.

    Den Colt in seiner Hand hatte er nicht abfeuern können.

    Den zweiten Kerl erledigte Grainger einen Sekundenbruchteil später.

    Die Schüsse folgten im schnellen Takt.

    Einer nach dem anderen sank tot in Staub.

    Grainger war ein verdammt guter Schütze.

    Aber unter den gegebenen Umständen konnte er es sich auch nicht leisten, daneben zu schießen.

    Der Schwarzbart wurde unterdessen von den Kugeln seiner Leute getroffen.

    Er zuckte, schrie auf und starb.

    Das ganze Gefecht dauerte nur wenige Augenblicke.

    Dann lagen alle Schurken tot im Staub.

    Alle bis auf einen.

    Der Überlebende war ein Mann mit einer Narbe im Gesicht.

    Grainger vermutete, dass sie von einem Messerkampf stammte.

    Der Narbenmann richtete den Colt auf Grainger und drückte ab.

    Es machte klick.

    Die Waffe war leergeschossen. Grainger hob nun seinerseits den Colt in seiner Rechten. Den in der Linken ließ er gesenkt.

    Zwölf Kugeln in zwei Revolvern für zwölf Schweinehunde. Ich hoffe, du hast gut mitgezählt!, sagte Grainger.

    Der Narbenmann zitterte.

    Er biss die Lippen aufeinander.

    Wer ist Don Bennett?, fragte Grainger.

    Ein Rancher, der viel Land besitzt und es nicht verkaufen will.

    Warum sollte Don Bennett sein Land verkaufen wollen?

    Weil die Eisenbahn kommt.

    Und für wen arbeitest du?

    Er gab keine Antwort.

    Grainger sagte: Ich frage kein zweites Mal.

    Ich arbeite für Frank McConnor.

    Ich habe den Namen nie gehört. Aber ich nehme an, dass dieser Frank McConnor viel daran verdient, wenn die Eisenbahn kommt.

    Das kann sein.

    Geh zu diesem Frank McConnor. Richte ihm aus, dass er sich von mir fernhalten soll. Richte ihm außerdem aus, wer es war, der seine Männer erschossen hat.

    Ja.

    Der Name ist Grainger. Ein Name, den sich Frank McConnor merken sollte.

    Ich werde ihm das sagen.

    Das ist der einzige Grund, warum du noch lebst: Ich will, dass du ihm das sagst.

    Gut.

    Und jetzt geh!

    Grainger hob den Revolver.

    Der Mann mit der Narbe im Gesicht taumelte zu seinem Pferd. Er stieg auf und dann ritt er davon.

    Er preschte davon.

    Grainger drückte den Revolver ab.

    Es machte nur klick.

    Da war keine Patrone mehr in der Trommel.

    Gut, dass dieser Idiot nicht zählen konnte, dachte Grainger. Sonst hätte ich eine Kugel zu wenig gehabt!

    *

    Er hat was bitte? Frank McConnor war außer sich. Er glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen. Was erzählst du da, Narbenmann? Dir hat wohl die Sonne zu sehr auf deinen verunstalteten Schädel geschienen.

    Es ist wahr, was ich gesagt habe, Mister McConnor!

    Dieser Grainger hat 11 Mann erschossen?

    Er hätte auch mich erschossen, aber er brauchte noch einen, der dir die Botschaft überbringt! Der Narbenmann schluckte. Er hatte zwölf Kugeln in zwei Revolvern. Und wenige Augenblicke später waren elf Mann tot. So mausetot, wie der Sand in den sie gesunken sind.

    Das Gesicht von Frank McConnor wurde dunkelrot.

    Was habe ich nur für Flaschen angestellt, sagte er.

    Frank McConnor war ein hochgewachsener Mann mit dunklen Haaren.

    Er trug einen dunklen Schnauzbart und hatte gegelte Haare.

    Jetzt schwitzte er.

    Aber das war kein Wunder. Die Hitze war mörderisch. Und Frank trug einen dunklen Anzug mit Schleife und Weste.

    Er wirkte vornehm.

    Man sah ihn nie ohne Anzug.

    Allerdings war da auch ein tiefgeschnalltes Revolverholster um seine Hüften. Frank war ein guter Schütze. Und das musste er auch sein. Es gab immer wieder Leute, die ihm in die Quere kamen. Manchmal musste er sogar einen seiner eigenen Männer erschießen. Denn eine Sache duldete er nun wirklich niemals: Widerspruch.

    Wer ihm widersprach, war so gut wie tot.

    Sich durchsetzen, darum ging es im Leben. So lautete Franks tiefste Überzeugung.

    Wie war der Name dieses Kerls nochmal?, fragte Frank dann.

    Grainger, sagte der Narbenmann.

    Nur Grainger?

    Nur Grainger.

    Verflucht soll er sein, dieser Grainger!

    Das ist ein verdammt harter Hund. Sein Colt war außer Reichweite. Unser Schwarzbart hat ihn mit der Peitsche geschlagen… Er wollte ihn wohl ordentlich ausbluten lassen. Aber dann kam es ganz anders… Stockend berichtete der Narbenmann von den Geschehnissen. Er konnte es offenbar immer noch nur schwer fassen, was geschehen war.

    Aber es hatte sich nun einmal so ereignet. Die Toten waren schließlich eine Realität, die niemand abstreiten konnte. Für den Narbenmann schien das immer noch ein schier unfassbarer, böser Albtraum zu sein.

    Hat dieser Grainger gesagt, wo er hinreitetet?, fragte Frank.

    Das hat er nicht, sagte der Narbenmann.

    Frank zuckte mit den Schultern. So viele Städte gibt es ja hier nicht. Und ich nehme an, dass er dieselben Dinge braucht, wie alle, die hier durch die Gegend ziehen: Einen Stall für das Pferd, ein Bett für die Nacht und vielleicht noch einen Whisky, ein Steak und ein Mädchen. Er spuckte aus.

    Was machen wir jetzt?, fragte der Narbenmann.

    Ich muss darüber nachdenken.

    Glaubst du, dieser Grainger arbeitet tatsächlich für Don Bennett?

    Für wen denn sonst, du Idiot. Ich bin mir sicher: Don Bennett hat ihn hier geschickt. Und zwar, damit er genau das tut, was er jetzt getan hat: Meine Männer erschießen. Frank bleckte die Zähne wie ein Raubtier, das kurz davor stand, seine Beute zu reißen. Ich kaufe ihn mir!, knurrte er.

    *

    Grainger sammelte die Waffen der Toten ein. Anschließend tat er dasselbe mit den Pferden. Beides würde ihm in der nächsten Stadt ein kleines Vermögen bringen. Zumindest eine Summe, mit der er es sich eine Weile gutgehen lassen konnte. Er band die Pferde aneinanander, stieg in den Sattel und zog los. Ein 11 Pferde, 11 Winchesters und eine Menge Colts und Munition. Das würde er sich versilbern lassen.

    Diese Narren!, dachte er.

    Sie hatten gedacht, mit ihm ein leichtes Spiel zu haben. Aber das Gegenteil war der Fall gewesen.

    So viele Schützen gab es nicht, die es an Treffsicherheit und Schnelligkeit mit Grainger aufnehmen konnten.

    Und nun hatten all diese Halunken ins Gras gebissen.

    Wie viele Männer mochte dieser Frank McConnor wohl unter Waffen haben? Grainger glaubte, dass es vielleicht eine Bande von ungefähr hundert Mann sein musste. Sonst hätten sie nicht gleich ein Dutzend Revolvermänner dafür abgeordnet, einen einzigen Mann zu jagen: Grainger!

    Andererseits…

    Vielleicht hatte derjenige, der ihm diese Kerle auf den Hals geschickt hatte, ja eine ganz besondere Vorstellung von Graingers Gefährlichkeit.

    Mit all den Waffen und Pferden kam Grainger in die nächste Stadt.

    Ein halber Tagesritt war das eigentlich.

    Aber in diesem Fall dauerte es deutlich länger. Er kam erst am Nachmittag in die Stadt.

    Wissen Sie jemanden, der mir die Pferde abkauft?, fragte er den Mann vom Reitstall.

    Klar, wüsste ich den.

    Und wer?

    Ich zum Beispiel. Ich mache Ihnen einen guten Preis.

    Okay. Ich habe auch noch ein paar Waffen, wie Sie sehen.

    Ja, das sehe ich.

    Wollen Sie die auch haben?

    Der Mietstallbesitzer kratzte sich am Kinn.

    Da waren ein paar graue Bartstoppeln und ein übles Eitergeschwür. Daran kratzte er dauernd herum.

    Der Mann schien über etwas nachzudenken.

    Woher kommen die Waffen? Und die Pferde?, fragte er dann.

    Von mir.

    Aber wem haben sie vorher gehört?

    Männern.

    Was ist mit den Männern passiert?

    Ich habe sie alle erschossen.

    Seine Augen wurden schmal.

    Waren das zufällig Frank McConnors Männer?

    Das waren Männer, die mich erschießen wollten, sagte Grainger. Glücklicherweise kam es umgekehrt.

    Ich weiß nicht, ob ich Ihnen die Pferde und die Waffen wirklich abkaufen sollte…

    Gerade waren Sie noch interessiert!

    Der Mietstallbesitzer wischte sich über den Mund.

    Und er wich Graingers stahlhartem Blick aus.

    Okay, dann suche ich mir einen anderen.

    Moment!

    Waffen und Pferde wird auch in dieser Gegend jemand brauchen können!

    Ich sagte einen Moment!

    Grainger hatte sich schon abgewandt.

    Jetzt drehte er sich wieder um.

    Seine Augen waren schmal.

    Die Augenbrauen und der Mund bildete gerade Striche.

    Und?

    Ich kaufe das Zeug.

    Alles?

    Alles.

    Gut.

    Aber Sie müssen mir beim Preis etwas entgegenkommen.

    Das ist kein Problem.

    Wenn jemand fragt: Ich weiß nicht, woher Sie die Pferde und die Waffen haben.

    Natürlich nicht, grinste Grainger. Ich habe Ihnen davon ja auch nichts erzählt!

    So ist es, nickte der Mietstallbesitzer zufrieden.

    *

    Grainger ging in den Saloon. Ob man dort ein Bett für ihn hatte, oder ob er er vielleicht doch besser im Reitstall im Stroh schlief, musste sich noch herausstellen. Ratten gab es hier wie dort. Manche mit vier Beinen, andere gingen auf zweien.

    Zunächst erschien ihm nichts weiter auffällig zu sein. An der Theke standen Männer mit unrasierten Gesichtern und staubigen Chaps, die offenbar lange Ritte hinter sich hatten. Whisky-Gläser wurden geleert. Ein Klavierspieler spielte auf einem verstimmten Piano. Und in diese schräge Musik mischte sich das Frauenlachen der Saloon-Girls.

    Grainger ging zur Theke.

    Whisky, sagte er dem Mann hinter dem Tresen.

    Der war groß.

    Größer als Grainger. Und er hatte kein einziges Haar mehr auf dem Kopf.

    Whisky, bestätigte der Glatzkopf und stellte Grainger ein Glas hin, dass er danach füllte.

    Grainger leerte es in einem Zug.

    Noch was?, fragte der Salooner.

    Was zu essen.

    Ich habe Spiegeleier mit Speck.

    Warum nicht!

    Ich mach dir eine Portion fertig!

    Gut. Ich setze mich an den Tisch da drüben.

    Okay.

    Und schütt mir noch einen ein!

    Aber klar doch!

    Grainger bekam das Whiskyglas nochmal gefüllt.

    Dann ging er zum Tisch und setzte sich.

    Sein Blick glitt über die anderen Leute im Saloon. Die schienen sich alle gut zu amüsieren.

    Ein Kerl fasste einem Saloongirl in den prallen Ausschnitt.

    Die quittierte das mit einem Kreischen, das nun wirklich alles andere übertönte.

    Selbst die schiefen Töne des Klavierspielers.

    Die ganze Bandbreite des Lebens eben!, dachte Grainger und grinste.

    Lädst du mich auch zu einem Drink ein?, säuselte dann eine Stimme von der Seite.

    Sie gehörte einer jungen Frau mit schwarzen Haaren und dunklen Augen. Katzenhaft waren ihre Bewegungen. Sie setzte sich zu Grainger an den Tisch und beugte sich vor, sodass es für Grainger unmöglich war, ihr pralles Dekolleté zu übersehen.

    Der Saloon-Mann stellte Grainger unterdessen das Essen hin.

    Bevor er damit anfing, sah Grainger die Frau an. Er unterzog sie einer eingehenden Musterung und sagte dann: Gehen deine Geschäfte so schlecht, dass du dich zu einem Drink einladen lassen musst?

    Sie lachte.

    Und ihre Brüste wippten dabei.

    Nein, natürlich nicht!, grinste sie.

    Das hätte mich auch sehr gewundert.

    Muss ich mir jetzt meinen Drink selber bestellen?

    Ich bin am Essen.

    Ein Gentlemen ist nicht gerade an dir verlorengegangen, oder?

    Er musterte sie nochmal. Und seine Blicke blieben auf ihrem imposanten Vorbau hängen. Wenn ich fertig gegessen habe…

    Was ist dann?

    Vielleicht gehen wir dann auf eines der Zimmer?

    Keine schlechte Idee.

    Wenn du mich beklaust, erschieße ich dich.

    Würde ich nicht im Traum dran denken

    Dann ist es ja gut.

    Und dein wertvollstes Stück ist ja wohl vermutlich auch festgewachsen, denke ich.

    Was du nicht sagst.

    Hast du auch einen Namen, großer Mann?

    Nenn mich Grainger.

    *

    Von einem Moment zum nächsten war es vollkommen ruhig im Saloon.

    Kein Laut war zu hören.

    Nicht einer.

    Selbst der Klavierspieler hatte aufgehört.

    Sein schiefes Geklimper war verstummt.

    Die Saloongirls hatten ihr schrilles Lachen eingestellt.

    Und selbst die Pokerrunde am anderen Ende des Schankraums war verstummt. Das zänkische Stimmengewirr war urplötzlich dieser geradezu unheimlichen Stille gewichen.

    Sieh an, dein Name ist also Grainger, sagte nun eine männliche Stimme. Der Mann, der das gesagt hatte, trug einen dunklen Anzug mit dunkler Schleife, dazu einen tiefgeschnallten Revolvergurt. Sein Schnauzbart war dünn und ließ ihn etwas geckenhaft erscheinen.

    Er griff urplötzlich zum Revolver, riss die Waffe heraus und schoss.

    Die Kugel fegte Grainger den Teller mit Speck und Spiegelei davon und ließ ihn zerspringen.

    Bist du stumm, oder was ist los?, fragte der Mann im Anzug dann.

    Kommt immer drauf an, wer fragt, sagte Grainger.

    Der Mann im Anzug deutete auf die Überreste des Tellers. Nichts für ungut - Grainger!

    War ohnehin fertig, sagte dieser.

    Du bist also Grainger…

    Und wer bist du?

    Der Mann im Anzug ließ den Revolver mit einer geradezu katzenhaften Eleganz zurück ins Holster fahren.

    Frank McConnor. Schonmal diesen Namen gehört?

    Ja, anscheinend redet man über dich in der Gegend, gab Grainger zurück.

    Die Blicke der beiden Männer begegneten sich.

    Es war ein Kräftemessen mit den Augen.

    Sie schätzten sich gegenseitig ein.

    Ich hoffe, du hast nur Gutes über mich gehört.

    Der eine sagt so, der andere so.

    Ich habe auch einiges über dich gehört, Grainger. Und das kommt nur aus einer Quelle.

    Ach, ja?

    Du hast elf meiner Männer erschossen und den zwölften nur leben lassen, damit er zu mir reiten und mir berichten kann.

    Wenn du das sagst, Frank McConnor!

    Graingers Augen wurden schmal, während er sprach. Sein Körper wirkte angespannt wie der Körper eines zum Sprung bereiten Raubtiers.

    Ist das war?

    Soweit ich gehört habe, widerspricht man Frank McConnor nicht, sagte Grainger.

    Frank NcConnor lachte daraufhin schallend.

    Um eine Antwort bist nicht verlegen, was?

    Das ist richtig.

    Weder mit Worten, noch mit Blei.

    Wenn du das sagst.

    Weißt du, ich will ehrlich sein. Wir haben dich hier erwartet… Uns war klar, dass du irgendwann in diesem Drecksnest auftauchen würdest. Entweder vor uns - oder nach uns, falls du die Pferde und Waffen der Toten mitnehmen und verkaufen wolltest. Offenbar hast du letzteres getan.

    Was willst du?, fragte Grainger

    Ich schätze es nicht, wenn jemand meine Männer erschießt!

    Und ich schätze es nicht, wenn jemand mir den Teller vom Tisch schießt. Und zwar selbst dann nicht, wenn er schon abgegessen war!

    Frank McConnor grinste schief. Scheint so, als hätte jeder von uns am Anderen eine Kleinigkeit auszusetzen.

    Kann man so sagen.

    Ich hätte einen Vorschlag für dich.

    So?

    Du arbeitest in Zukunft für mich - und nicht für Don Bennett.

    Ich weiß überhaupt nicht, wer Don Bennett ist.

    Um so besser. Na, was sagst du, Grainger? Ich kann immer ein paar gute Revolvermänner brauchen. Schließlich gibt in der Gegend genug widerspenstige Idioten, die ihr Land partout nicht an mich verkaufen wollen. Frank McConnors Gesichtsausdruck glich einer Grimasse, auch wenn er vielleicht beabsichtigt hatte, zu lächeln. Ich zahle dir so viel, dass du nicht neun sagen kannst. Und das, was du für die Waffen und Pferde meiner Männer gekriegt hast, kannst du behalten.

    Einen Moment lang herrschte nun Schweigen.

    Vielen Dank für das großzügige Angebot, sagte Grainger dann. Aber ich schieße nur nur für mich selbst.

    Ist das dein letztes Wort, Grainger?

    Mein Letztes. Ich arbeite nicht für Don Bennett. Und ich arbeite auch nicht für dich. Ich bin einfach nur auf der Durchreise.

    Schade, sagte Frank McConnor. Ich werde mich dann verabschieden. Bin nämlich sensibel.

    So?

    Deswegen schaue ich nicht gerne zu, wenn Männer sterben.

    Was du nicht sagst…

    Frank McConnor schnippte mit den Fingern. Macht ihn fertig. Diesmal aber mit mehr Verstand als die, die es vor euch versucht haben. Ihr wisst ja: Der Kerl ist gefährlich.

    Die Männer von McConnor traten vor. Die Hände gingen zu den Colts. Die anderen Zecher im Saloon stoben zur Seite. Die Saloongirls kreischten und sahen auch zu, dass sie aus der zu erwartenden Schusslinie kamen.

    Frank McConnor ging mit dreien seiner Leute in Richtung der Schwingtüren.

    Dort angekommen drehte er sich nochmal um.

    Nichts für ungut, Grainger!, sagte er dann.

    Nichts für ungut, sagte Grainger.

    Frank nahm zwei Finger an die Hutkrempe. Eine Art Abschiedsgruß. Sein Grinsen war so schief und fratzenhaft, wie man es von ihm kannte.

    Dann ging er mit seinen Begleitern hinaus. Das schienen seine besonderen Paladine zu sein.

    Man konnte hören, wie sie auf ihre Pferde stiegen.

    Und wie ihre Pferde wieherten.

    Bringen wir es hinter uns, sagte einer der Männer, die McConnor im Saloon zurückgelassen hatte.

    *

    In diesem Augenblick ging die Schießerei los.

    Allerdings nicht im Salon, sondern draußen.

    Das Geräusch, dass Grainger vernahm, kam ihm sofort bekannt vor.

    Eine Gatling-Gun!

    Ein Maschinengewehr,wie man es erstmalig während des Bürgerkrieges eingesetzt hatte.

    Es wunderte Grainger, dass eine solche Waffe irgendwie den Weg in dieses verschlafene Nest am Rande der Zivilisation geschafft hatte.

    Aber sie war da!

    Laut und deutlich hörte man sie.

    Das hämmerte Rattern ihrer Schüsse bot eine unvergleichliche Geräuschkulisse.

    Wer das einmal gehört hatte, der vergaß dieses Geräusch nicht.

    Zusammen mit den Schreien der Sterbenden ergab das einen grausigen Chor.

    Dazu kam noch das Wiehern der getroffenen Pferde.

    Eine Gatling Gun schaffte zwanzig Schuss pro Sekunde, aber eins konnte man mit ihr kaum: Genau zielen.

    Das brauchte man mit so einer Waffe normalerweise auch nicht.

    Man musste sie nur in die richtige Richtung halten und losballern.

    Genau das machte im Augenblick irgendjemand.

    Und die Männer, die von der Höllenwaffe hingestreckt worden waren, waren vermutlich Frank McConnor und seine drei Paladine.

    McConnors Männer im Saloon erstarrten wie zu Salzsäulen.

    Und Grainger registrierte sehr wohl, dass den meisten von ihnen die Gesichter blass wurden.

    Totenblass.

    Der Schrecken stand ihnen buchstäblich ins Gesicht geschrieben.

    Teufel nochmal!, stieß einer von ihnen hervor.

    Grainger nutzte diesen Moment. Seine Rechte griff zum Colt. Er sprang auf, riss mit der Linken die Schwarzhaarige zu Boden und feuerte.

    Zwei der Kerle traf er, noch ehe sie gezogen hatten. Dann war er bei der Tür zum Hintereinang. Ein paar Kugeln wurden in seine Richtung abgefeuert. Aber nur ein paar.

    Denn die Aufmerksamkeit der Männer war auf die Vorderfront des Saloons gerichtet.

    Hier spricht Don Donnett!, rief jemand. Euer Boss ist tot! Kommt raus! Einer nach dem anderen. Wer rauskommt, dem wird nichts geschehen! Wer drinbleibt, den holen wir uns! Ich biete euch einen besseren Job, als den, den ihr hattet. Also seit keine Narren, sondern kommt raus.

    Grainger hatte inzwischen über den Hintereingang den Saloon verlassen.

    Hier, auf der Rückseite war er erstmal sicher. Aber vermutlich nicht lange.

    Aber weg konnte er vorerst auch nicht.

    Sich auf der Straße zu zeigen konnte tödlich sein.

    Don Bennett und seine Leute waren vielleicht die Feinde von Frank McConnor und seiner Bande.

    Das bedeutete aber keineswegs, dass sie deshalb auf Graingers Seite standen.

    Bin gespannt, was da auf der anderen Seite des Gebäudes gleich geschieht, dachte Grainger.

    Er lud als erstes den Revolver nach.

    Dann schlich er bis zur Hausecke.

    Von dort aus konnte er auf die Main Street blicken.

    Frank McConnor und seine Paladine sowie ihre Pferde lagen im Staub der Straße.

    Das Blut war in Strömen geflossen.

    Menschenblut und Pferdeblut.

    Und die Männer auf der anderen Straßenseite mussten Don Bennett und seine Leute sein. Sie hatten sich in und zwischen den Häusern auf der gegenüberliegenden Straßenseite verschanzt.

    Grainger sah auch die Gatling Gun.

    Die Bande hatte Frank McConnor und seine Paladine ohne Vorwarnung einfach über den Haufen gemäht.

    Nicht, dass Grainger etwa Mitleid mit ihnen gehabt hätte.

    Frank McConnor hätte umgekehrt genau dasselbe getan - und davon abgesehen war es sein Plan gewesen, Grainger zu töten.

    Schon deswegen war die Entwicklung der Dinge aus Graingers Perspektive nur zu begrüßen.

    Die Frage war nur, wie er jetzt aus dieser Falle herauskam, zu der sich dieses Drecksnest für ihn entwickelt hatte.

    Er musste auf jeden Fall zum Reitstall.

    Da war sein Pferd. Und war darauf auch sein Sattel und was er sonst noch so mit sich führte.

    Ohne Pferd in die Wildnis aufzubrechen war nicht unbedingt besonders erfolgversprechend.

    Grainger ging gerne mal ein Risiko ein.

    Aber er war keineswegs ein Selbstmörder.

    Er schob den Revolver zurück in das tiefgeschnallte Holster.

    Im Augenblick sitze ich hier fest!, war ihm klar.

    *

    Grainger nahm aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung wahr.

    Er wirbelte herum. Die Hand war so schnell am Colt, dass man die Bewegung kaum sehen konnte.

    Aber dann entspannte sich seine Körperhaltung.

    Die Schwarzhaarige war ihm durch den Hintereingang gefolgt.

    Was machst du hier?

    Niemand hat mich beachtet. Ich bin dir gefolgt.

    Das sehe ich.

    Du willst von hier verschwinden, nicht wahr?

    Ich bin auf der Durchreise, sagte Grainger.

    Nimm mich mit.

    Warum sollte ich das tun?

    Sie lächelte verführerisch. Es gibt sicher ein paar Gründe, weshalb du das tun solltest.

    Grainger musterte sie.

    Und warum willst du hier weg?

    Deine anfängliche Vermutung war schon richtig.

    Was für eine Vermutung?

    Meine Geschäfte gehen schlecht.

    Er sah auf ihre Brüste. An deinen Vorzügen liegt das nicht.

    Nein, das liegt daran, dass Don Bennetts Männer glauben, dass sie in diesem Drecksloch alles umsonst haben können. Darum will ich hier weg. Niemand tut etwas dagegen. Und falls Frank McConnors Männer die Stadt übernommen hätten, wäre es auch nicht viel besser geworden.

    Und du denkst, anderswo ist es für dich besser?

    Ich wäre gerne in New Orleans, sagte sie.

    Warum New Orleans?

    Weil das eine tolle Stadt sein soll.

    Es gibt viele Huren da, stellte Grainger fest. Die Konkurrenz dürfte ziemlich groß sein.

    Sie grinste. Dem sehe ich gelassen entgegen.

    An Selbstbewusstsein scheint es dir nicht zu mangeln.

    Nimm mich mit, Grainger.

    Im Augenblick überlege ich, wie ich zum Reitstall komme, ohne erschossen zu werden.

    Warum sollten dich Bennetts Männer erschießen?

    Vielleicht, weil sie denken, dass ich zu McConnor gehöre. Vielleicht auch aus gar keinem Grund, Jedenfalls will ich mich eigentlich nichtmal mit diesen Idioten unterhalten.

    Ich gehe zum Reitstall und hole zwei Pferde. Der Besitzer schuldet mir noch was.

    Kannst du ein Pferd satteln?

    Ich bin auf einer Ranch aufgewachsen.

    Grainger grinste. Wie zur Hölle kommst du dann in dieses Drecksloch?, fragte er.

    Schicksal, sagte sie. Ich glaube, so etwas nennt man Schicksal.

    Grainger überlegte kurz. Okay. Man wird dich wahrscheinlich weniger beachten als mich. Also versuchen wir es.

    Ich bin schon unterwegs.

    Mein Pferd ist der Braune mit dem Pfeil-Brandzeichen.

    Okay.

    Und dasselbe Zeichen ist auch an meinem Sattel und am Griff meiner Winchester.

    Okay.

    *

    Die Männer von Frank McConnor kamen jetzt einer nach

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