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15 Wildwestromane großer Autoren Februar 2023: Western Sammelband
15 Wildwestromane großer Autoren Februar 2023: Western Sammelband
15 Wildwestromane großer Autoren Februar 2023: Western Sammelband
eBook1.743 Seiten23 Stunden

15 Wildwestromane großer Autoren Februar 2023: Western Sammelband

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Über dieses E-Book

15 Wildwestromane großer Autoren Februar 2023: Western Sammelband

Von Alfred Bekker, Pete Hackett, Thomas West, Barry Gorman

Dieses Buch enthält folgende Western:


 

Barry Gorman: Grainger und die Teufel von Montana

Thomas West: Der Tod sitzt mit am Pokertisch

Alfred Bekker: Entscheidung in Nogales

Alfred Bekker: Das heiße Spiel von Dorothy

Pete Hackett: Die wilde Louella

Thomas West: Weidekrieg

Pete Hackett: Ein Rudel Bluthunde

Pete Hackett: Bis zum letzten Tropfen Blut

Pete Hackett: Tag der Abrechnung

Pete Hackett: Longhorn-Trail

Pete Hackett: Die lange Jagd

Pete Hackett: Für Recht und Gesetz

Pete Hackett: Ich hol dich aus der Hölle, Bonny

Pete Hackett: Sharons Rache

Barry Gorman: Grainger und der Todeskult

 

 

 

Die Blauröcke machten sich zum Sterben bereit!

Zwei von ihnen wurden sofort von den Banditen aus den Sätteln geschossen. Der Rest der Patrouille versuchte verzweifelt, in Kampfstellung zu gehen, das Feuer zu erwidern. Doch es gab weit und breit keine Deckung.

Die Kavalleristen waren in die Falle gegangen. Brutale Killer lauerten vor ihnen und auch hinter dem Trupp. Auf beiden Seiten des Hohlwegs, in den die Soldaten unbedacht geritten waren.

Die Kugeln flogen ihnen nur so um die Ohren!

SpracheDeutsch
HerausgeberAlfred Bekker
Erscheinungsdatum20. Feb. 2023
ISBN9798215709115
15 Wildwestromane großer Autoren Februar 2023: Western Sammelband
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    15 Wildwestromane großer Autoren Februar 2023 - Alfred Bekker

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author / COVER A.PANADERO

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Folge auf Facebook:

    https://www.facebook.com/alfred.bekker.758/

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    Erfahre Neuigkeiten hier:

    https://alfred-bekker-autor.business.site/

    Zum Blog des Verlags!

    Sei informiert über Neuerscheinungen und Hintergründe!

    https://cassiopeia.press

    Alles rund um Belletristik!

    15 Wildwestromane großer Autoren Februar 2023: Western Sammelband

    Von Alfred Bekker, Pete Hackett, Thomas West, Barry Gorman

    Dieses Buch enthält folgende Western:

    Barry Gorman: Grainger und die Teufel von Montana

    Thomas West: Der Tod sitzt mit am Pokertisch

    Alfred Bekker: Entscheidung in Nogales

    Alfred Bekker: Das heiße Spiel von Dorothy

    Pete Hackett: Die wilde Louella

    Thomas West: Weidekrieg

    Pete Hackett: Ein Rudel Bluthunde

    Pete Hackett: Bis zum letzten Tropfen Blut

    Pete Hackett: Tag der Abrechnung

    Pete Hackett: Longhorn-Trail

    Pete Hackett: Die lange Jagd

    Pete Hackett: Für Recht und Gesetz

    Pete Hackett: Ich hol dich aus der Hölle, Bonny

    Pete Hackett: Sharons Rache

    Barry Gorman: Grainger und der Todeskult

    Grainger und der Teufel von Montana

    Western von Barry Gorman

    ––––––––

    Die Blauröcke machten sich zum Sterben bereit!

    Zwei von ihnen wurden sofort von den Banditen aus den Sätteln geschossen. Der Rest der Patrouille versuchte verzweifelt, in Kampfstellung zu gehen, das Feuer zu erwidern. Doch es gab weit und breit keine Deckung.

    Die Kavalleristen waren in die Falle gegangen. Brutale Killer lauerten vor ihnen und auch hinter dem Trupp. Auf beiden Seiten des Hohlwegs, in den die Soldaten unbedacht geritten waren.

    Die Kugeln flogen ihnen nur so um die Ohren!

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author 

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen 

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

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    Alles rund um Belletristik!

    1

    „Absitzen und Feuer erwidern!"

    Noch während er diesen Befehl brüllte, zweifelte Lieutenant Amos Wills am Sinn seiner Worte. Es gab keine Möglichkeit, dem tödlichen Sperrfeuer zu entgehen. Der junge Offizier wollte die Überlebenschance seiner Männer verbessern, indem sie wenigstens nicht mehr hoch in den Sätteln saßen.

    Trotzdem wusste er nicht, ob er richtig handelte. Das war auch nicht verwunderlich, denn dieser Hinterhalt war sein erster Kampfeinsatz überhaupt.

    Mit einem gellenden Todesschrei starb ein Kavallerist einige Yards neben Wills. Der Mann war gerade befehlsgemäß aus dem Sattel geglitten. Und wurde dabei mitten in den Rücken getroffen.

    Wills kniff verbittert die Lippen zusammen. Auf der Offiziersakademie von West Point kamen im Unterricht keine Feinde vor, die einem Soldaten feige eine rückwärtige Kugel verpassten.

    Plötzlich merkte der junge Offizier, wie sehr sich die Wirklichkeit von seinen Theoriekenntnissen unterschied. Er riss seinen Dienstrevolver aus dem Holster und feuerte damit auf die Angreifer.

    Es sah nicht aus, als ob er einen von ihnen erwischte. Das war allerdings kein Wunder. Ein Revolver war auf weitere Distanzen viel weniger treffsicher als ein modernes Repetiergewehr. Wenigstens das hatte der Lieutenant in West Point gelernt.

    Und dann bemerkte er noch etwas, das ihm überhaupt nicht gefiel. Seine Männer waren nur mit einschüssigen Springfield-Büchsen ausgerüstet. Und obwohl ein gedrillter Soldat mit dieser Waffe recht schnell und zielsicher feuern konnte, war sie doch leider kein Vergleich zu Winchester-Repetiergewehren.

    Und genau diese Bewaffnung hatten die Strauchdiebe!

    Wills bereitete sich darauf vor, sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. Etwas anderes würde ihm wohl auch nicht übrig bleiben. Die Feinde schossen ihn und seine Männer eiskalt zusammen. Schon sank ein weiterer Kavallerist in sich zusammen. Er tränkte mit seinem Blut die staubigen Steine im Grenzgebiet zwischen Wyoming und Montana.

    Wills jagte seine letzte Kugel aus dem Lauf. Er bezweifelte allerdings, dass die Feinde ihm Gelegenheit zum Nachladen lassen würden.

    In diesem Moment legte eine der Kanaillen auf ihn an.

    Wills, der immer noch im Sattel saß, erbleichte. So hatte er sich den Tod nicht vorgestellt. Nicht so unausweichlich und chancenlos. Selbst wenn der Offizier sich jetzt aus dem Sattel gleiten ließ, konnte der Verbrecher ihn erwischen.

    Eine Winchester bellte auf.

    Trotz des Dauerfeuers konnte Wills das Einzelgeräusch deutlich vernehmen. Er wunderte sich nur, dass kein Mündungsfeuer aus der Waffe des Buschkleppers schlug. Im nächsten Moment erkannte er den Grund dafür.

    Der Hombre war selbst getroffen worden!

    Jemand hatte ihn über den Haufen geknallt und damit das Leben des Lieutenants gerettet. Aber wer? Die übrigen Kavalleristen waren mit Laden und Schießen beschäftigt. Trotz seiner Unerfahrenheit konnte Wills sehr wohl den Klang einer Springfield von dem einer Winchester unterscheiden.

    Wer hatte ihn gerettet?

    Die Frage blieb vorerst offen. Aber dieser unsichtbare Helfer nahm nun offenbar die übrigen Verbrecher eiskalt aufs Korn. Blitzschnell hintereinander bellten zwei weitere Winchester- Schüsse, die nicht von den Banditen stammten.

    Schreie gellten durch den Hohlweg.

    Wills kniff ungläubig die Augen zusammen. Waren es mehrere Männer, die ihm und seinen Leuten zu Hilfe kamen? Ja, so musste es sein! Es war doch unmöglich, dass ein einziger Hombre dauernd die Position wechselte, feuerte und dann erneut angriff!

    Jedenfalls wurden innerhalb von fünf Minuten mehrere Banditen von Winchesterkugeln aus den Sätteln geholt. Diese unerwartete Unterstützung gab auch den Kavalleristen neuen Auftrieb. An Mut hatte es ihnen ohnehin nicht gemangelt, nur an leistungsfähigen Waffen.

    Jedenfalls konnten auch die Blauröcke mit ihren Springfields noch zwei Verbrecher erledigen. Die übrigen Banditen suchten ihr Heil in der Flucht.

    Schlagartig war es totenstill in dem steinigen Hohlweg. Die Soldaten schauten sich suchend um. Sie konnten es nicht fassen, dass die Angreifer einfach geflohen waren. Noch vor ein paar Minuten hatte es so ausgesehen, als würden die Verbrecher die Blauröcke bis zum letzten Mann niedermachen.

    Da ertönten plötzlich Schritte.

    Am Rand eines Felskamins erschien ein großer Mann. Er saß nicht im Sattel, sondern kam zu Fuß herabgestiegen. In der rechten Hand hielt er eine Winchester. Doch er zielte damit nicht auf die Kavalleristen. Der Lauf war gesenkt.

    Gekleidet war der Hombre wie ein Weidereiter. Er trug hochhackige Texas-Treiberstiefel, Jeans und Chaps, ein Flanellhemd und eine Lederweste. Auf seinem Kopf thronte ein staubiger Zehn-Gallonen-Hut. Außer mit der Winchester war der Fremde noch mit einem Remington bewaffnet, der in seinem Waffengürtel geholstert war.

    Die hellen Augen leuchteten in seinem sonnenverbrannten Gesicht. Das bemerkte Lieutenant Wills sofort, als er jetzt auf den Mann zutrat.

    Der junge Offizier wurde von gemischten Gefühlen gequält. Einerseits wollte er für die Lebensrettung danken. Andererseits hatte er sich blamiert. Er, Lieutenant Amos Wills, war unfähig gewesen, die Patrouille vor Schaden zu bewahren! Die Verantwortung für das Leben der Soldaten lag beim befehlshabenden Offizier. In diesem Fall also bei ihm selbst. So betrachtete Amos Wills die Dinge. Und das trug nicht dazu bei, seine Laune zu heben.

    Immerhin holsterte er seinen Dienstrevolver, bevor er sich dem Fremden zuwandte.

    „Schätze, Sie und Ihre Freunde waren im richtigen Moment da, Mister, sagte der junge Offizier mit einem schiefen Grinsen. „Die Männer von Big Tush haben uns kalt erwischt, fürchte ich.

    Die Antwort war ein Schulterzucken.

    „Ich war wohl im richtigen Moment am richtigen Ort, schätze ich. Auf jeden Fall habe ich keine Freunde, jedenfalls keine hier in der Nähe."

    Der Offizier hob ungläubig die Augenbrauen.

    „Sie meinen, Sie hätten uns ganz allein beigestanden?"

    „Sieht so aus!"

    „Das kann ich kaum glauben. Wie lautet überhaupt Ihr Name?"

    „Ich heiße Grainger."

    2

    Der Mann der U.S. Government Squad musterte den jungen Offizier, der vor ihm stand. Vom Rang hier war dieser ein First Lieutenant, denn er hatte nur einen Balken auf den Schulterstücken.

    Grainger hielt den Lieutenant für ein Greenhorn. Nicht nur, dass er so unvorsichtig mit seiner Patrouille in diesen Hohlweg geritten war. Auch der neue tiefblaue Waffenrock deutete darauf hin.

    Bei den alten Kavalleriehaudegen der Grenze war die Uniform oft so verschossen und ausgebleicht, dass sie schon hellblau wirkte. Die heiße Sonne und der scharfe Wind aus den kanadischen Riesenwäldern sorgten dafür.

    Nun meldete sich wieder der junge Offizier zu Wort. „Grainger, aha. Und mit Vornamen?"

    „Grainger reicht. Sie haben Ihren Namen übrigens noch gar nicht preisgegeben."

    Eine steile Zornesfalte erschien zwischen den Augenbrauen des Lieutenants.

    „Ich bin First Lieutenant Amos Wills, drittes US-Kavallerieregiment. Und ich frage mich, was ein Zivilist hier im Grenzgebiet zum Territorium Montana zu schaffen hat..."

    „Eine ganze Menge. Grainger hob erneut locker die Schultern. „Ich muss auf jeden Fall nach Fort Cody. Colonel Bankerott erwartet mich.

    Bei diesem Satz blieb Lieutenant Wills die Spucke weg. Colonel Bankcroft war der Kommandant des Forts, in dem auch Wills und seine Männer stationiert waren. Und daher natürlich der höchste Vorgesetzte des Lieutenants.

    „Sie, äh, wollen nach Fort Cody, Mr. Grainger?"

    Der große Mann nickte nur.

    Kurz dachte er an die Anweisungen, die er von den Bäckerburschen aus Washington erhalten hatte. In Montana war offenbar die Hölle los!

    Eine Kanaille namens Big Tush hatte in dem Territorium die Macht an sich gerissen. Das kleine US-Kavallerie-Detachement in Montana war von seiner Bande bis zum letzten Mann niedergemacht worden. Die Sheriffs und Deputys hatte man an den Sycomore-Bäumen aufgehängt. Die Bewohner Montanas wurden von Big Tush und seiner Clique brutal unterdrückt.

    Normalerweise hätte die Army dem Spuk rasch ein Ende machen müssen. Doch so einfach war das nicht. Die Rechercheure der U.S. Government Squad hatten herausgefunden, dass Big Tush über ein gewaltiges Waffenarsenal verfügte. Es würde ein entsetzliches Blutbad geben, wenn die Blauröcke in Montana einmarschierten.

    Daher hatte der Präsident die U.S. Government Squad angewiesen, ihren besten Mann nach Montana zu schicken. Und genau deshalb war Grainger hier. In Fort Cody, dem letzten Außenposten an der Grenze zwischen Wyoming und Montana, sollte er Unterstützung bekommen.

    Doch sein eigentlicher Befehl war klar.

    Grainger sollte Big Tush entführen, damit der Schurke vor ein ordentliches Gericht gestellt werden konnte. Außerdem würde er versuchen, so viel wie möglich von dem Waffenarsenal der Verbrecher zu vernichten.

    All das dachte Grainger, aber er sprach darüber nicht mit Lieutenant Wills. Nur Colonel Bankerott, der Kommandant von Fort Cody, war von Washington über Graingers Identität eingeweiht worden.

    So wenig Menschen wie möglich sollten erfahren, wer der große Mann wirklich war. Diese Diskretion erklärte zum Teil den Erfolg der U.S. Government Squad.

    Der Lieutenant war jedenfalls neugierig.

    „Was will Colonel Bankcroft denn von Ihnen?"

    „Das fragen Sie besser ihn und nicht mich."

    Grainger wandte sich von dem jungen Offizier ab. Er hielt nicht viel von Wills und hatte keine Lust, das zu verbergen. Der Lieutenant hatte unverantwortlich gehandelt. Einige seiner Männer mussten dafür mit dem Leben bezahlen. Wenn Grainger nicht gekommen wäre, hätte kein einziger Kavallerist den Hinterhalt überlebt.

    Grainger kniete sich neben die toten Banditen und untersuchte sie flüchtig. Er konnte nichts Besonderes an ihnen feststellen. Es waren Halunken, wie es sie überall im Westen gab. Aber wenn Big Tush genug von diesen Bastarden um sich geschart hatte, konnte er mit ihrer Hilfe ein ganzes Territorium unterjochen. Und diesem Spuk würde Grainger ein Ende machen. Und zwar so schnell wie möglich!

    Lieutenant Wills hätte Grainger offenbar gerne weiter ausgequetscht. Aber er schluckte immer wieder eine Bemerkung herunter, bevor er sie ausspucken konnte. Es war ihm wohl mulmig zumute, weil der große Mann mit Wills Vorgesetztem sprechen wollte.

    Die gefallenen Kavalleristen wurden auf den Rücken ihrer Pferde festgezurrt. Sie sollten nicht den Geiern überlassen werden.

    „Wir kehren nach Fort Cody zurück!", befahl der junge Offizier.

    Das konnte Grainger nur Recht sein. Er sollte schließlich seine Anweisungen von Colonel Bankcroft erhalten.

    Deshalb kehrte er mit den überlebenden Blauröcken einstweilen Montana den Rücken.

    „Immerhin sind wir weit in Feindesland vorgestoßen!", sagte Lieutenant Wills, der neben Grainger ritt. Der große Mann zog die Augenbrauen zusammen.

    „Montana ist nach wie vor amerikanisches Territorium, Lieutenant! Dort leben Amerikaner wie Sie und ich."

    „Sicher, Mr. Grainger. Aber ganz Montana steht unter der Fuchtel von Big Tush und seiner Verbrecherclique. Und der ist mit Sicherheit unser Feind!"

    Damit lag der junge Offizier natürlich richtig. Grainger erwiderte trotzdem nichts. Er mochte Wills nicht. Und normalerweise konnte der große Mann sich auf seinen Instinkt verlassen.

    Einige Stunden lang ritt der Trupp schweigend, bis die Palisaden des Forts am Horizont auftauchten. Fort Cody war ein Militärstützpunkt, wie es unzählige im Westen gab. Die mächtigen Douglas-Tannen hatten als Baumaterial für die Unterkünfte, Stallungen und Palisaden gedient.

    Der wachhabende Hornist auf dem Turm blies ein Signal, als er die Patrouille erblickte. Das Tor wurde geöffnet. In Fort Cody roch es nach Waffenöl, Sattelleder und Pferdeäpfeln. Ein Sergeant exerzierte mit einigen Rekruten auf dem Hof.

    „Ich will sofort mit Colonel Bankcroft sprechen", sagte Grainger. Der Lieutenant brachte den Mann der U.S. Government Squad widerwillig zu einem Schreibstuben-Blaurock, der dem Kommandanten Meldung machte.

    „Soll reinkommen!", hörte Grainger eine polterige Stimme sagen. Der große Mann trat in das Kommandantenbüro. Colonel Bankerott saß hinter seinem Schreibtisch. Er war ein schwerer Mann mit einem grauen Knebelbart. Und er schwieg, bis Grainger die Tür hinter sich geschlossen hatte.

    „Washington hat mich auf Ihre Ankunft vorbereitet, Grainger. Nehmen Sie bitte Platz."

    Der große Mann setzte sich auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch.

    „Ich gebe keine ungefragten Ratschläge, Colonel. Aber ihr junger Lieutenant ist mit seinen Männern in eine Falle getappt. Ich konnte zum Glück noch rechtzeitig kommen, um das Schlimmste zu verhindern. Trotzdem hat es Tote gegeben."

    Der Kommandant zog seine buschigen Augenbrauen zusammen.

    „Ich hatte nicht vor, diese Patrouille dem Lieutenant anzuvertrauen. Er muss mit den Dienstplänen getrickst haben. Dafür werde ich ihn bestrafen."

    „Jedenfalls sind unsere Feinde gefährlich, Colonel. Wissen Sie, wie viele Männer Big Tush in etwa unter seinem Kommando hat?"

    „Leider nicht. Ein paar Hundert werden es wohl sein. Angeblich sind sie erstklassig bewaffnet. Und sie unterdrücken die Zivilbevölkerung mit gnadenlosem Terror."

    „Ich habe aus Washington die Anweisung, Big Tush zu entführen."

    Der Offizier nickte. „Wenn Sie mich fragen, ist das ein Himmelfahrtskommando. Aber Sie sollen ja so ein Teufelskerl sein, Grainger."

    Der große Mann zuckte mit den Schultern. „Ich habe jedenfalls meine Aufträge immer erfüllt."

    „Bei der Sache mit Big Tush riskieren Sie jedenfalls Kopf und Kragen, Grainger! Ich gebe Ihnen eine junge Lady mit, die ..."

    „Eine Lady?"

    Der große Mann hatte den Kommandanten unterbrochen. Das war normalerweise nicht sein Stil. Aber die Ankündigung hatte ihn verblüfft.

    Colonel Bankcroft hob die Augenbrauen. „Ja, eine Lady! Sie wissen schon, diese bezaubernden Wesen mit den langen Haaren und den üppigen ..."

    „Verschaukeln kann ich mich selber, Sir! Mit Verlaub - erst erzählen Sie mir, wie riskant meine Mission ist. Und im selben Atemzug drücken Sie mir eine Lady aufs Auge, die im Damensattel an meiner Seite reiten soll! Und die ihr Riechsalz zückt, wenn es gefährlich wird!"

    Colonel Bankcroft grinste. Es gefiel ihm offenbar, den Mann der U.S. Government Squad ein wenig aus dem Konzept gebracht zu haben.

    „Wie man hört, haben Sie eine Schwäche für das schöne Geschlecht, Grainger! Ich verstehe Ihre Ablehnung nicht ..."

    „Nennen Sie es, wie Sie wollen. Gerade weil ich Ladys mag, will ich eine von ihnen eben nicht in Lebensgefahr bringen. Die Entführung von Big Tush ist ein Job für einen Einzelkämpfer. Nämlich für mich. Da kann ich keine Damengesellschaft brauchen."

    „Oh, Sie werden J. J. gewiss nützlich finden. Sie ist nicht gerade eine Ostküsten-Lady, Grainger. J. J. kennt jeden Basaltfelsen und jede Douglas-Tanne in Montana."

    „Ist das der Name der Lady? J. J.?"

    „J. J. steht für Julie Johnson. Ach, am besten stelle ich sie Ihnen gleich vor!"

    Der Offizier läutete nach seiner Ordonanz und befahl, J. J. zu ihm zu bringen.

    Grainger hatte inzwischen seine übliche Gelassenheit zurückgewonnen. Wenn man ihm bei dieser Aufgabe eine Lady aufs Auge drücken wollte, musste es dafür einen bestimmten Grund geben. Wusste der Colonel mehr, als er preisgegeben hatte?

    Bevor Grainger länger über diese Frage nachgrübeln konnte, kehrte der Ordonnanzoffizier in Begleitung zurück.

    Im ersten Moment glaubte Grainger, einen jungen Weidereiter an der Seite des Uniformierten zu sehen. Nein, wie eine Ostküsten-Lady sah diese J. J. wirklich nicht aus.

    Sie trug ausgeblichene Jeans, schwere Reitstiefel mit klirrenden Sporen und einen Revolvergurt, der reichlich tief hing. Weibliche Formen waren an ihr nicht auszumachen. Das lag vielleicht auch an dem weit geschnittenen Cord-Männerhemd, mit dem ihr Oberkörper bedeckt war. Die Ärmel waren hochgekrempelt bis zum Ellenbogen. Die Unterarme der Lady waren so sonnenverbrannt, wie man es erwarten kann, wenn jemand vom Frühtau bis zur Abenddämmerung im Sattel sitzt.

    Julie Johnsons Gesicht allerdings konnte nur bildhübsch genannt werden. Ihr Näschen war von Sommersprossen bedeckt, die leuchtend blauen Augen schauten Grainger interessiert an. Ihr kirschroter Mund war eine Verlockung. Mit solchen Lippen konnte eine Frau einen Mann sehr, sehr glücklich machen.

    Allein der Gedanke daran bewirkte bei Grainger eine eindeutige körperliche Reaktion. Sein Instinkt ließ sich nicht täuschen. Wenn diese J. J. auch wie ein Mann gekleidet war - ein Mannweib war sie deshalb noch lange nicht!

    „Ich möchte Ihnen Grainger vorstellen, J. J.", sagte der Kommandant.

    Das Girl schob ihren vorne nach oben gebogenen Stetson in den Nacken. Sie schaute zu dem großen Mann auf.

    „Du bist also dieser Spezialist aus Washington, der meine Heimat von Big Tushs Terror befreien soll? Ihre Stimme war glockenhell. „Na, groß genug bist du ja. Und was du sonst noch so drauf hast, wird sich zeigen.

    Bei diesen Worten erschien eine kleine rosa Zungenspitze zwischen ihren Lippen und befeuchtete diese. Grainger hatte auch ohne diese Geste keine Zweifel mehr, dass J. J. einem Abenteuer nicht abgeneigt war.

    „Ich kriege meine Aufträge aus Washington. Aber ich bin hier im Westen zu Hause."

    „Wie ein Ostküsten-Gent siehst du auch nicht gerade aus, Grainger. Umso besser. Wir müssen durch die tiefste Wildnis, wenn wir unerkannt in Montana eindringen wollen. Big Tushs Schergen sind überall. Ich hoffe nur, dass mein Vater noch lebt, wenn wir ankommen."

    Bevor Grainger nachfragen konnte, lieferte Colonel Bankcroft eine Erklärung ab. „Horace Johnson ist der Friedensrichter in Great Falls. Natürlich wurde er abgesetzt, als Big Tush die Macht an sich gerissen hat. So wie alle anderen, die in Montana für Recht und Gesetz eingetreten sind."

    Julies schönes Gesicht verdüsterte sich. „Ich war auf der Ranch meines Onkels, als dieser Buschräuber Tush und seine Leute aufgekreuzt sind. Dort arbeite ich als Cowgirl. Ich musste miterleben, wie diese Kanaillen meinen Onkel ausgepeitscht haben. Sie kämpfte mit den Tränen. „Ich konnte entkommen. Aber ich bin kein Feigling, okay? Ich dachte nur, wenn ich nicht aus Montana verschwinde, erfährt die Regierung niemals, was dort abläuft!

    „Sie haben richtig gehandelt, betonte der Colonel. Er warf einen Blick nach draußen, wo die Schatten vor den Palisaden und Gebäuden bereits länger wurden. „Ich schätze, für einen Aufbruch ist es heute zu spät.

    „Ein paar Stunden Ruhe im Stall könnten meinem Pinto jedenfalls nichts schaden, sagte Grainger. Er wandte sich an J. J. „Wenn es dir recht ist, reiten wir im Morgengrauen.

    Das Girl blinzelte ihn unternehmungslustig an. „Was immer du sagst, Grainger."

    3

    Der Korporal klapperte mit den Blecheimern und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

    „Alles bereit für Ihr Bad, Sir!"

    Grainger bedankte sich mit einem Nicken. Der Korporal, der als Bursche des Colonels auch eine Art Diener war, hatte einen großen Badezuber vorbereitet. Der große Mann wollte das Angebot eines heißen Bades nicht ausschlagen. Wer wusste schon, wann er wieder dazu kommen würde? Dieser Auftrag in Montana versprach schmutzig zu werden. Und zwar in jeder Hinsicht ...

    Der Badezuber stand in einer Art Waschküche, die im Anbau hinter den Offiziersquartieren untergebracht war. Der Bursche legte noch ein paar frische Handtücher hin. Dann verschwand er mitsamt seinen Eimern.

    Grainger kickte die Stiefel von den Füßen. Er legte seine Kleider ab, den Hampelmann ebenfalls. Der große Mann verteilte etwas Badesalz in dem warmen Wasser. Dann glitt er in den Zuber.

    Grainger war zu groß, um gänzlich im Wasser eintauchen zu können. Wenn er die Knie anzog, reichte ihm das Wasser bis zur Brust. Bevor er mit dem Einseifen beginnen wollte, entspannte er sich einige Minuten.

    Da klappte plötzlich die Tür!

    Grainger hatte darauf verzichtet, seinen Remington in Reichweite zu legen. Schließlich befand er sich in einem Fort der US-Army, unter Freunden.

    Außerdem sagte ihm sein Instinkt, dass keine Gefahr drohte. Ganz im Gegenteil ...

    Es war nicht der Offiziersbursche, der sich ihm nun von hinten näherte. Der Corporal hatte nämlich Stiefel getragen. Aber Graingers scharfes Gehör vernahm nur die Schritte von nackten Fußsohlen, die über den Holzboden patschten.

    Mädchenfüße ...

    Und bevor Grainger sie sehen konnte, erschnupperte er Julies Körper. Das Cowgirl Julie gehörte nicht zu den Frauen, die sich parfümierten. Ihr Körper duftete nach Douglas-Fichten und nach Pawnee-Moos.

    Sie stand nun unmittelbar hinter ihm und legte ihre schmalen Hände auf seine Augen. Gleichzeitig spürte er die weiche Masse ihrer mächtigen Brüste, die gegen seinen Kopf drückten.

    „Wer bin ich?", neckte sie ihn.

    „Nun, schmunzelte Grainger, „Colonel Bankerott bist du jedenfalls nicht ...

    „Du merkst aber auch alles!"

    Lachend beugte sich Julie über seine rechte Schulter und küsste ihn auf den Mund. Grainger hatte sich nicht getäuscht. Ihre Lippen waren wirklich etwas ganz Besonderes, eine Verheißung unendlicher Süße.

    Ihr blondes Haar hatte Julie hoch gesteckt. Nach dem Kuss, der scheinbar nicht enden wollte, kam sie um den Zuber herum. Nun konnte Grainger ihren nackten Körper begutachten.

    Wieder einmal begriff der große Mann, wie sehr Kleidung täuschen konnte. Vorhin, im Büro des Colonels, hatte er keine nennenswerten Kurven an ihrer Figur erkennen können.

    Es war alles gut verhüllt gewesen.

    J. J. hatte große, aber nicht zu große Brüste. Trotz ihrer Fülle standen sie straff von ihrem schlanken Oberkörper ab. Gekrönt wurden sie von kleinen rosa Warzen, die sich Grainger vorwitzig entgegen reckten.

    Ihr Bauch war so flach wie die Plains von Texas, die Beine lang und wohl geformt. Ihre Hüften hingegen wiesen eine herrliche weibliche Rundung auf.

    „Willst du nicht ins Wasser kommen?", fragte Grainger unschuldig.

    Für einen Moment wurde Julie ernst. „Ja, das will ich. Ich musste nämlich vorhin an die Grausamkeiten denken, die Big Tush und seine Dreckskerle begangen haben. Ich will das vergessen, verstehst du? Und ich glaube, dass du ein Mann bist, der einem Mädchen die trüben Gedanken austreiben kann ..."

    „Das wird sich zeigen. Komm einfach zu mir!"

    Das ließ sich Julie nicht ein zweites Mal sagen. Sie stieg vorsichtig in den Zuber, wobei sie Grainger ihr Gesicht zuwandte. Zwei kleine Tränen waren aus ihren Augenwinkeln geflossen.

    Grainger küsste ihr die Tränen weg und zog sie an sich. Julie stöhnte wild auf, als sie seine harten Muskeln spürte. Ihre Hände tasteten unter der Wasseroberfläche.

    Schauer der Vorfreude liefen über den Rücken des Girls. Sie hatte nämlich etwas ertastet, dessen Größe und Umfang sie kaum für möglich gehalten hätte.

    „Was hast du denn da, Grainger? Ist das die Rückenbürste?", fragte J. J. schmunzelnd.

    Der große Mann griente ebenfalls. „Wenn du damit den Rücken gebürstet haben willst ..."

    „Vielleicht nicht gerade den Rücken", kicherte Julie. Sie versuchte, es sich in dem engen Zuber so bequem wie möglich zu machen. Etwas Wasser schwappte über den Rand, aber das störte weder Grainger noch das Girl.

    Der große Mann widmete sich momentan ganz den herrlichen Brüsten seiner Gespielin. Er hielt sie mit seinen großen Händen, drückte sie sanft. Seine Finger umkreisten die kleinen rosa Brustwarzen. Jedes Mal, wenn Grainger mit seinen Fingerkuppen gegen die empfindlichen Punkte drückte, verkrampfte sich Julies Körper in einem lustvollen Schauer.

    Das Girl machte ein Hohlkreuz, bog ihren geschmeidigen Körper Grainger entgegen. Der große Mann senkte seinen Kopf. Nun machte er sich mit der Zunge an Julies Spitzen zu schaffen.

    Das reichte bereits, um das Cowgirl einen Berg der Lust erklimmen zu lassen! Jedenfalls war es ein Hügel, den sie nun erreichte. Gewiss, in größerer Entfernung warteten noch weitere Erhebungen auf sie. Solche, wo der Aufstieg steil war. Und nur unter Mühe bewältigt werden konnte. Doch dieses erste, schnelle Emporkommen machte Julie für die weiteren Anstrengungen empfänglich ...

    Sie stieß einen kleinen Schrei aus, der in gurrenden Lauten der Befriedigung endete. Aber jetzt war sie erst richtig in Stimmung. Julie angelte einen Tiegel mit Fettcreme vom Regal neben dem Zuber.

    Mit einem schelmischen Lächeln nahm sie ausreichend Salbe auf ihre Finger. Die Hand tauchte ins Wasser. Und dann verteilte J. J. mit geschickten Fingern die Creme dort, wo sie benötigt wurde.

    „Die Qualle durch das Weltmeer segelt, es quietscht, wenn man im Wasser vögelt!", deklamierte das Mädchen.

    Grainger griente. „He, du kennst aber schöne Gedichte! Das hier haben wir amals in der Schule nicht gelernt."

    „Dafür kannst du genügend andere Sachen, raunte sie ihm mit rauer Stimme ins Ohr. „Wenn ich auch nicht glaube, dass man dir die in der Schule beigebracht hat.

    Grainger erwiderte nichts. Denn in diesem Moment pfählte sich das blonde Mädchen selbst. Und zwar auf seinem großen Mann!

    Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Julie senkte ihren Hintern, bis sie Grainger ganz in sich aufgenommen hatte. Die feuchten Grottenwände saugten sich an seinem Pfahl fest, massierten ihn raffiniert.

    Nun begann ein wilder Ritt!

    Grainger hatte seine Hände auf Julies Pobacken gelegt. Auf diese Weise konnte er nicht nur ihre dralle Fülle genießen, sondern auch ihren Rhythmus mitbestimmen.

    Julie ihrerseits hielt sich an Graingers breiten Schultern fest. Ihre Brüste wippten, während sie ihr Hinterteil hob und dann wieder senkte.

    Das wilde Zucken tief in ihrem Bauch verriet ihr, wie sehr Graingers Prachtstück diese Behandlung schätzte. Ein kehliges Keuchen entrang sich ihren schönen, feucht glänzenden Lippen.

    Auch Grainger blieb unter Julies Behandlung nicht gerade kühl. Sie hatte ein Feuer entfacht, das am unteren Ende seiner Wirbelsäule zu brennen schien. Dieses Feuer bekam immer neue Nahrung. Mal warf sie nur etwas Reisig in die Flammen, dann waren es wiederum mächtige Äste, die für Hitze und Kraft sorgten. Bald brannte sein ganzes Rückgrat lichterloh in der Feueresse der Lust!

    Julie versetzte ihr Hinterteil in kreisende, schraubende Bewegungen. Noch niemals zuvor hatte sie einen Mann so tief in sich gespürt. Dabei war das Cowgirl kein Kind von Traurigkeit, und mit ihren fünfundzwanzig Jahren hatte sie ihre Erfahrungen mit den Hombres gemacht. Aber dieser Grainger war eben etwas ganz Besonderes!

    Julie krallte ihre Finger in seine Schultern. Sie spürte ein unaufhaltsames Ende des Liebesaktes herannahen. Das Girl wollte es gerne noch hinauszögern. Aber es war schon zu spät. Die Natur brach sich ihre Bahn.

    Schreiend stieß Julie ihre Hüften ein Dutzend Mal heftig nach unten, um sie jeweils genauso energisch wieder zu erheben. Graingers bestes Stück zuckte wild in ihr.

    Und dann erklomm das Girl die mächtigen Gipfel, die sie zuvor nur aus der Ferne erahnt hatte! Rot glühende Sonnen explodierten in ihrem Kopf. Es war, als würde sie sich auflösen, in einem Strom von Lava zerfließen ...

    Als sie das letzte Mal ihre Hüften auf Graingers Prachtstück herabstieß, konnte sich auch der große Mann nicht mehr zurückhalten.

    In langen Schüben jagte sein Lebenssaft tief in das Innerste der schönen Frau, die immer noch mit schraubenden Bewegungen sein bestes Stück in süßer Gefangenschaft gehalten hatte. Es dauerte unendlich lange, bis die Lust abebbte. Jedenfalls vorerst...

    Als Julie wieder zu Atem gekommen war, blinzelte sie Grainger erstaunt an.

    „Hey, der wird ja gar nicht schlaff!"

    Der große Mann hob grinsend die Schultern. „Das ist wohl eine Laune der Natur ..."

    „Ich kriege den schon noch klein! Wetten?"

    Und die Liebenden machten sich auf zu einer zweiten Runde ...

    4

    Lieutenant Amos Wills kochte vor Wut.

    Es war schlimm genug, dass Colonel Bankcroft ihn wegen seiner Eigenmächtigkeit abgekanzelt hatte. Was war so schlimm daran, wenn ein junger Offizier Erfahrung sammeln wollte? Wills fühlte sich absolut im Recht. Okay, er hatte etwas an den Dienstplänen geschnitzt. Aber musste der Kommandant deshalb so einen Aufstand machen?

    Patrouillendienst konnte Wills einstweilen vergessen. Er war zum Strafdienst abkommandiert worden! Seine aktuelle Aufgabe bestand darin, das Ausmisten des Stalls zu beaufsichtigen. Wahrhaftig keine Aufgabe für einen Ehrgeizling, wie Wills einer war!

    Das Arbeitskommando bestand aus zwei Kavalleristen, die von ihrem Sergeant bei einer illegalen Pokerpartie erwischt wurden. Die beiden Kerle schufteten mit nackten Oberkörpern, die Mistgabeln in den Fäusten.

    Der Lieutenant musste nur darauf achten, dass sie keine unnötigen Pausen machten. Ansonsten hatte er nichts weiter zu tun, als den Gestank des Pferdemistes zu ertragen.

    Wills blieb Zeit genug, seinen Neid und seine Eifersucht zu pflegen. Von der Waschküche her, die unweit der Stallungen lag, hatte er eindeutige Geräusche vernommen. Der Lieutenant war nicht dumm. Er wettete eine Gallone Whiskey gegen eine leere Canteen, dass sich dort dieser Grainger mit dem süßen Cowgirl vergnügte, das Wills zuvor aufgefallen war.

    Grainger!

    Wills verstand nicht, was an diesem Kerl dran sein sollte. Die Ordonanz hatte das Gerücht verbreitet, dass Grainger ein Regierungsbeauftragter war. Er sollte Big Tushs Terrorregime in Montana vernichten.

    Das ging dem Lieutenant zu weit.

    So etwas war schließlich Sache der Army! Was hatte sich ein dahergelaufener Zivilist wie Grainger darum zu kümmern?

    Wills knirschte mit den Zähnen. Er würde sich das nicht bieten lassen. Ein wilder Plan begann in seinem Inneren zu reifen. Wenn er, Wills, dem Verbrecherregime von Big Tush ein Ende machte, dann war ihm der Dank der Nation sicher. Und eine Beförderung zum Captain. Mindestens!

    Der Lieutenant wusste nun, was er zu tun hatte ...

    5

    Die Peitschen der Aufseher knallten.

    Auf dem riesigen Bauplatz am Rande von Great Falls schufteten Hunderte von Zwangsarbeitern. Die Männer waren nur mit Spaten und Spitzhacken ausgerüstet. Über schweres Gerät verfügten sie nicht. Immerhin hatten sie mit Muskelkraft geschafft, eine Grube von gigantischem Ausmaß zu graben.

    „Ist es nicht wundervoll?"

    W.C Tush streckte den rechten Ann aus und deutete auf die Baustelle. Die Arbeiter duckten sich unter den brutalen Schlägen von Tushs Schergen.

    „Ich sehe nur ein riesiges Loch bemerkte Cosima Reis. Sie war eine freigelassene schwarze Sklavin, die ihren Namen von ihrem deutschstämmigen ehemaligen Herrn in Louisiana erhalten hatte, Nach einer Zeit als Falschspielerin war sie bei Tushs Bande gelandet. Cosima Reis war gerissen und kannte auch noch den schmutzigsten Trick.

    Unwillig warf Big Tush der Schwarzen in dem eleganten Seidenkkleid einen Seitenblick zu.

    „Sie haben eben keine Fantasie, Miss Reis! Für Sie mag es nur ein Loch sein. Ich hingegen erblicke hier bereits meine neue Residenz. Ein Palast aus feinstem Carrara-Marmor, doppelt so groß wie das Weiße Haus in Washington!"

    Du weißt doch noch nicht mal, wo Carrara liegt!, dachte Miss Reis gehässig. Die Verbrecherin hatte ihre Zeit als Falschspielerin perfekt ausgenutzt. Schnell war ihr klar geworden, dass Wissen Macht bedeutet. Nicht nur am Pokertisch, sondern in allen Bereichen des Lebens. Also fand man Cosima Reis in der Schiffsbücherei des jeweiligen Mississippi-Dampfers. Wenn sie nicht gerade am Pokertisch den Gents die Dollars aus der Nase zog ...

    Erst mühsam buchstabierend, dann immer flüssiger las sie alles, was sie in die Finger bekommen konnte. Und zwei Jahre später war Cosima Reis, die nur eine Dorfschule in Missouri besucht hatte, eine der gebildetsten Verbrecherinnen im ganzen Westen.

    In Sachen Klugheit konnte ihr Herr und Meister Big Tush ihr nicht das Wasser reichen. Was Cosima an ihm schätzte, war seine absolute Brutalität und Rücksichtslosigkeit. Das waren in ihren Augen die besten Eigenschaften, um eine Bande führen zu können.

    Mit den geistig anspruchsvolleren Aufgaben konnte er ja sie, Cosima Reis, beauftragen. Und das tat er auch. Nur diesen Marmorpalast hatte sie ihm bisher nicht ausreden können. Da blieb Big Tush stur. Er wollte unbedingt eine Residenz, die größer und prächtiger war als das Weiße Haus in Washington ...

    Der verbrecherische Diktator und seine Clique setzten die Baustellenbesichtigung fort. Außer Cosima Reis hatte Big Tush noch Kenny Fowler im Schlepptau, der von allen nur „Fowl" genannt wurde. Er war ein undurchsichtiger Hurensohn, dem der Colt stets locker saß. Sein Job war es, für den persönlichen Schutz von Big Tush zu sorgen. Der Dritte im Bunde hieß Dew Brummfield. Er war eher ein Buchhaltertyp, ein Sesselfurzer. Im Verbrecherimperium von Tush war er der Schatzmeister, für alle Geldfragen zuständig.

    Normalerweise gehörte noch Little Tush zu der Gruppe, der Sohn des Bandenführers. Doch Little Tush war vor einigen Tagen mit ein paar Männern nach Kalifornien geritten. Was er dort wollte, wussten noch nicht mal Cosima Reis und Brummfield, was beide nicht gerade erfreute. Allenfalls Fowl hatte Big Tush möglicherweise eingeweiht. Aber der Revolverschwinger kriegte ja die Zähne nicht auseinander ...

    Big Tush blieb stehen. Er hatte zwischen einigen anderen Zwangsarbeitern seinen Lieblingsfeind entdeckt.

    „Ah, Richter Johnson! Gefällt Ihnen Ihre neue Tätigkeit? Eigentlich müssten Sie doch stolz sein, an einem neuen Regierungsgebäude mitwirken zu dürfen ..."

    Der Friedensrichter von Helena County starrte Big Tush verachtungsvoll an. Horace Johnson wurde mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen, für diesen Verbrecher Erdarbeiten auszuführen. Aber hoch war es Big Tush und seinen Schergen nicht gelungen, den Stolz des Gesetzesmannes zu brechen.

    Horace Johnson war ein alter Mann mit schneeweißem Haar und Koteletten, dem die körperliche Arbeit gewiss nicht leicht fiel. Trotzdem hatte er sich bisher gut gehalten, trotz der langen Arbeitstage und der kargen Rationen.

    Lediglich seinen Gehrock hatte er abgelegt. Der Friedensrichter arbeitete in Hemd und Weste. Er stützte sich auf die Schaufel, als er dem Bandenboss nun antwortete.

    „Sie regieren nicht, Tush. Sie zwingen die Menschen nur unter den nackten Terror. Das ist keine Regierung, und die Menschen wissen das ebenfalls. Schon bald wird die demokratisch gewählte Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika diesem Spuk hier ein Ende machen!"

    „Das werden wir ja sehen!, schnappte Big Tush. Er konnte es nicht ausstehen, wenn seine Pläne angezweifelt wurden. „Ihrem Bruder ist es jedenfalls schlecht bekommen, sich gegen mich aufzulehnen. Er lachte teuflisch.

    „Für diesen feigen Mord werden Sie ebenfalls bezahlen!", knurrte der Friedensrichter.

    „Und ihr geliebtes Töchterchen Julie ist spurlos verschwunden. Es würde mich nicht wundern, wenn die Berglöwen an ihr Gefallen gefunden hätten. Das wäre allerdings schade. Ihre Tochter soll sehr hübsch sein, Friedensrichter Johnson. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sie meinen Männern Vergnügen bereiten würde ..."

    Diese Anspielung war so widerlich, dass der Friedensrichter Big Tush keiner Antwort würdigte. Er wandte sich lieber von dem Verbrecher ab und machte mit dem Schaufeln weiter.

    „Montana gehört mir!, brüllte Big Tush. „Die USA werden es niemals schaffen, mir dieses Land wieder zu entreißen! Eher jage ich die halbe US-Army zur Hölle!

    Big Tush bekam einen seiner berüchtigten Tobsuchtsanfälle. Er wollte den gefangenen Friedensrichter mit ein paar weiteren Grausamkeiten quälen. Doch da kam ein Bote heran gehastet. Es war einer der zahlreichen Sattelstrolche, die für Big Tush arbeiteten.

    „Ihr Sohn ist wieder da, Boss! Er kommt soeben mit seinen Leuten über den Trail von Helena her!"

    „Ah, hervorragend! Die Laune von Big Tush besserte sich schlagartig. Er rieb seine Wurstfinger gegeneinander. „Kommt mit, meine Freunde! Ich habe eine große Überraschung für euch!

    Cosima Reis und Brummfield waren wirklich äußerst gespannt. Weder die schwarze Ex-Spielerin noch der Buchhaltertyp hatten die geringste Ahnung, weshalb der jüngere Tush nach Kalifornien gereist war.

    Sie sollten es bald erfahren:

    Little Tush ritt an der Spitze einer Maultierkolonne. Jedes der Tiere war schwer beladen. Die Verbrecher, mit denen er nach Kalifornien gegangen war, mussten die Treiber spielen. Sie ritten neben und hinter dem Maultiertreck, um die Tiere auf Kurs zu halten.

    Little Tush schwenkte seinen Stetson, um seinen Vater zu begrüßen.

    Eigentlich war es der Hohn, diese Kanaille als Little Tush zu bezeichnen. Er war mindestens einen Kopf größer als sein Daddy. Außerdem ziemlich feist, gleichzeitig bärenstark. Wer Little Tush unterschätzte, bereute es meist mit tölicher Sicherheit.

    Little Tush trug einen grauen Anzug mit Seidenweste, wie ein Städter. Aber dazu hatte er texanische Reitstiefel mit Silbersporen an den Füßen sowie einen riesigen Stetson auf dem Kopf. Sein Revolvergurt war mit zwei langläufigen Navy-Revolvern bestückt, deren Griffschalen mit Perlmutt eingelegt waren.

    Mit einem Wort: Little Tush war ein Angeber.

    „Wie ich sehe, hast du es gekriegt", sagte der Vater nach der Begrüßung.

    „Sicher, Daddy. Jedenfalls sind keine Streichholzschachteln in den Packstücken."

    Offenbar bereitete es beiden Tushs ein diebisches Vergnügen, ihre Kumpane weiterhin auf die Folter zu spannen.

    „Wollen Sie wissen, was in den Paketen ist, Miss Reis?", neckte Big Tush seine Helfershelferin.

    Die Schwarze hätte sich lieber die Zunge abgebissen, als zuzugeben, wie neugierig sie war. Sie zuckte mit den Schultern.

    „Wenn Sie es mir verraten wollen, Boss ..."

    „Ich will etwas weiter ausholen, sagte Big Tush und zündete sich eine Zigarre an. Cosima Reis und Brummfield hingen an seinen Lippen. „Unser Hauptproblem ist gewiss, wie wir Montana in unserem Besitz behalten, ohne dass die USA uns wieder von hier verjagen können.

    „Ganz recht, Boss, entgegnete Miss Reis eifrig. „Wir haben ungefähr zweihundert Mann unter Waffen. Aber was, wenn die Amerikaner mehrere Kavallerie-Divisionen schicken? Sicher, wir können noch mehr Leute anheuern. Aber irgendwann ist das nicht mehr bezahlbar. Und dann würden sie uns schon allein zahlenmäßig erdrücken.

    Brummfield nickte zustimmend. Den Punkt mit den Kosten konnte er nur unterstreichen.

    „Es gibt aber eine andere Möglichkeit, meinte Big Tush. „Die Amerikaner werden von uns so blutig zurückgeschlagen, dass ihnen die Lust vergeht, für Montana die halbe US-Army zu opfern. Dann gehört dieses Land endgültig mir. Und ich kann hier tun, was ich will!

    Cosima Reis fragte sich, ob Big Tush nicht allmählich doch zu durchgeknallt war. Wie wollte er mit seinen paar Galgenstricken einer richtigen Streitmacht derartige Verluste zufügen? Immerhin war sie diplomatisch genug, ihren hübschen Mund zu halten.

    Doch der Bandenboss spürte anscheinend die Zweifel seiner engsten Vertrauten. Das machte ihm offenbar richtig Spaß. Er wandte sich an seinen Sohn.

    „Lass eines von den Dingern abladen, Junior!"

    „Dein Wunsch ist mir Befehl, Daddy."

    Cosima Reis, Brummfield und Fowl schauten atemlos zu, wie Little Tushs Begleiter einige merkwürdige Dinge von den Maultierrücken luden und auspackten.

    „Was, zum Henker, ist das?", fragte Brummfield.

    „Das ist eine Rakete, erwiderte Little Tush feixend. „Eine Congrev- Brandrakete, genauer gesagt.

    „Was soll das sein, eine Rakete?"

    „So etwas wie eine Dynamitstange, die gelenkt durch die Luft fliegt, warf Cosima Reis ein. Sie warf ihr angelesenes Wissen aus den Schiffsbibliotheken in die Waagschale. „Schon die alten Chinesen hatten so etwas, um die Mongolen zu verjagen.

    „Und wir werden damit die US-Kavallerie scheuchen!, geiferte Big Tush. „Zeig’s ihnen, Junior!

    Der jüngere Verbrecher baute die Congreve-Rakete zusammen. Sie bestand aus einem Explosivkopf und einem 15 Fuß langen Steuerstab.

    „Eigentlich gehört noch eine Lafette dazu, sagte er. „Die wird uns der Schmied bauen müssen.

    Einstweilen lehnte Tush Junior den Steuerstab gegen einen Felsen. Dann peilte er eine Blockhütte am Ortsrand an, vielleicht eine Meile entfernt.

    „Ab damit!", brüllte Big Tush.

    Der Junior zündete. Mit einem heiseren Fauchen jagte die Rakete im hohen Bogen auf die Blockhütte zu. Als der Sprengkopf auf das Dach krachte, wurde die armselige Behausung förmlich durchgeschüttelt. Gleich darauf stand sie lichterloh in Flammen. Die Schergen des Bandenbosses waren ebenso begeistert wie er selbst. Was aus den Bewohnern der armseligen Hütte wurde, kümmerte die Verbrecher nicht. Keinen von ihnen.

    „Von der Sorte habe ich zwanzig Stück in England bestellt!, tönte Big Tush. „Junior hat sie in San Francisco vom Schiff abgeholt. Damit können wir den Blauröcken die Hölle heiß machen, wenn sie sich noch einmal in Montana sehen lassen!

    Cosima Reis empfand so etwas wie widerwilligen Respekt vor ihrem Boss. Ihr wurde klar, dass sie ihn nicht unterschätzen durfte. Big Tush war jede Teufelei zuzutrauen ...

    6

    Grainger und J. J. trailten nach Norden.

    Sie ritten zunächst an den Ufern des Little Missouri entlang, der von Montana nach Wyoming und weiter nach Süden fließt.

    Der Himmel war malvenfarben, als sie aufbrachen. Die dunklen Farbtöne der Nacht verblassten allmählich. Nur der schwache Schein einiger Sterne zeugte noch davon, wie jung der Tag erst war. Die wenigen Sonnenstrahlen über den Ashland Mountains konnten noch nicht wärmen. Dennoch reichten sie aus, um auf dem Trail zu bleiben.

    Doch noch während die scharfe klare Morgenluft allmählich milder wurde, schwenkte Julie ihre Grauschimmel-Stute nach Westen. Sie verließ den Trail.

    „Hier in den Bergen habe ich oft nach ausgerissenen Kälbern gesucht, erklärte sie. „Ich kenne jeden Fußbreit Boden zwischen Wyola und Great Falls.

    „Ziemlich menschenleere Gegend hier, oder?"

    Sie zuckte mit den Schultern. „Nicht unbedingt, Grainger. Es gibt hierin der Einöde die eine oder andere Farm. Meistens sind es Heimstätter, die den Wald roden und sich hier ihr kleines Paradies schaffen."

    Kaum hatte J. J. diese Worte ausgesprochen, als ein leiser Schrei ertönte. Der große Mann und das Girl zogen wie auf Kommando an den Zügeln, brachten ihre Pferde zum Stehen. Sie lauschten. Es gab keinen Zweifel. Da hatte eine Frau um Hilfe gerufen. Der Schrei war deshalb so leise, weil er aus großer Entfernung erklang.

    „Das kam von der Farm der Svensons, wenn ich mich nicht irre, meinte Julie nachdenklich. „Die befindet sich drei Meilen nordwestlich von hier.

    „Dann nichts wie hin!"

    Grainger und J. J. trieben ihre Pferde an. Diese liefen, so schnell es der steinige Gebirgspfad zuließ. Ein Gewehrschuss rollte zwischen den Tälern entlang. Er kam ebenfalls aus der Richtung, von der J. J. gesprochen hatte.

    Grainger war klar, dass sie keine Zeit zu verlieren hatten.

    „Wir nehmen die Dreckskerle in die Zange!, rief er Julie zu. „Du schlägst einen Bogen und kommst vom Norden, ich reite frontal auf die Farm zu!

    „Du weißt aber nicht genau, wo die Farm liegt!"

    „Doch, weiß ich." Grainger zeigte auf eine Rauchwolke, die über den Wäldern aufstieg. Es war offensichtlich, dass dort ein größeres Feuer entstanden war.

    Grainger plante insgeheim, die Gegner allein kalt zu stellen. Er ging einfach davon aus, dass es mehrere waren. Er wollte Julie aus der Schießerei heraushalten. Wenn sie erst einen Bogen schlagen musste, dann würde sie wahrscheinlich erst bei der Farm eintreffen, wenn alles vorbei war.

    Grainger war es gewohnt, allein zu arbeiten. Er konnte und wollte sich nicht auf J. J. verlassen, die er noch niemals im Kampf erlebt hatte. Einmal ganz abgesehen davon, dass sie ihm nicht gleichgültig war.

    Er wollte verhindern, dass sich diese Frau eine Kugel einfing ...

    Die Schreie von der Farm her wurden lauter.

    Grainger und J. J. trennten sich am Rande eines Talkessels. Das Girl gab ihrer Stute die Sporen und trieb sie mit dem langen Ende des Zügels zusätzlich an.

    Wie Grainger angeordnet hatte, ritt sie seitwärts davon, um vom Norden her das Farmgelände zu stürmen.

    Grainger musste seinen Pinto noch einen leichten Abhang hinuntersteigen lassen, dann kam er auf flacheres Gelände. Mit Brandrodung hatten die Farmersleute offenbar vor einigen Jahren ihr Land erschlossen. Viel Fleiß gehörte dazu, um die Baumwurzeln auszugraben und dann den fruchtbaren Boden unter den Pflug zu nehmen. Es war nur eine kleine Farm. Aber der fruchtbare Boden von Montana warf zweifellos genug ab, um die Familie am Leben zu erhalten.

    Falls sie noch lebte ...

    Graingers Pferd jagte nun im gestrecktem Galopp vorwärts. Weit war es nicht mehr bis zu dem Farmhaus, das eher eine bescheidene Blockhütte war.

    Fünf Sattelstrolche hatten dort die Macht übernommen. Grainger erblickte einen Mann, der blutüberströmt und leblos am Boden lag. Die Angreifer trugen ausnahmslos lange Bärte. Sie hielten Flinten in den Händen. Zwei von ihnen hatten eine Frau gepackt.

    Ein dritter Bastard schob ihren Rock hoch und drängte sich zwischen ihre Schenkel. Er ließ seine Hose herunter. Die anderen Kerle lachten roh angesichts des widerwärtigen Schauspiels, dem sie nun entgegen eiferten.

    Doch daraus wurde nichts!

    Grainger hatte im vollen Galopp die Winchester aus dem Sattelschuh gezogen. Er legte an, zielte kurz. Dann zog der den Stecher durch.

    Der Gewehrschuss hallte zwischen den Bergen nach. Das Blut spritzte hoch in die Luft, als einer der Kerle getroffen wurde. Er hatte zusammen mit seinem Kumpan die Frau festgehalten. Nun war Graingers Geschoss in sein linkes Auge gedrungen.

    Der Verbrecher sackte in sich zusammen, um niemals wieder aufzustehen.

    Die anderen Kanaillen wirbelten herum. Nun erst hatten sie kapiert, dass ihnen jemand die Suppe versalzen wollte. Wie auf Kommando hoben alle überlebenden Sattelstrolche ihre Schießprügel, um auf Grainger anzulegen. Sogar derjenige, der seine Hose heruntergelassen hatte. Er zerrte sie mit der linken Hand schnell wieder hoch. Die Lust auf eine Schändung war ihm wohl momentan vergangen.

    Grainger war schon verflucht nahe heran galoppiert. Die Kugeln pfiffen ihm nur so um die Ohren. Der Mann der U.S. Government Squad ließ sich nach Indianerart seitwärts aus dem Sattel gleiten.

    Das war eine Technik, die man perfekt beherrschen musste. Vor allem im vollen Galopp. Sonst brach man sich nämlich alle Knochen im Leib.

    Einige von den Strolchen johlten. Sie glaubten wohl, Grainger getroffen zu haben. Doch das war ein tödlicher Irrtum.

    Der große Mann hatte seine Winchester an sich gepresst, während er sich geschickt abrollte. Er wälzte sich ein paar Mal um die eigene Achse. Dann fand er Deckung hinter einem Wassertrog. Und feuerte im selben Moment!

    Der Kerl mit der halb heruntergelassenen Hose griff sich an die Brust. Dort breitete sich in Windeseile ein Blutfleck aus. Der Hombre knickte in den Knien ein und fiel auf seine Visage. Er würde niemals wieder eine Frau schänden.

    Die anderen Verbrecher schossen aus allen Rohren auf Grainger. Sie waren immer noch zu dritt und hatten sich gut verteilt. Die Bastarde konnten den großen Mann ins Kreuzfeuer nehmen. Sobald er zurückschießen wollte, zwang ihn der Kugelhagel in Deckung.

    Grainger überlegte schon, die Position zu wechseln. Er spannte die Muskeln an, um mit einem großen Satz seitwärts wegzuschnellen.

    Da ertönte plötzlich noch eine andere Waffe!

    Es war Jamies Spencer Rifle, mit der sie in den Kampf eingriff. Grainger konnte das Girl noch nicht sehen. Er hörte nur, wie zwei Kugeln aus ihrer Waffe abgefeuert wurden.

    Ein Todesschrei ertönte!

    Durch jahrelange Erfahrung konnte Grainger genau erkennen, wie ein Mann schreit, wenn zum letzten Mal ein Laut über seine Lippen kommt.

    Julie hatte offenbar einen von den Schurken erledigt.

    Die anderen hatten einstweilen ihr Feuer auf Grainger eingestellt. Für Sekunden nur, aber das reichte dem großen Mann schon.

    Er erhob sich hinter dem Wasser-

    trog, zielte und schoss im selben Augenblick. Ein weiterer Bärtiger riss die Arme in die Höhe, weil Graingers Kugel in seinen Brustkorb hämmerte!

    Nun war nur noch ein Bandit übrig geblieben.

    Doch dieser Bastard benutzte die Farmersfrau als menschlichen Schutzschild! Er hielt sie mit dem linken Arm an sich gepresst. Seine Rechte drückte einen Revolver gegen ihre Schläfe.

    Der Verbrecher hatte sich aus der sitzenden Position erhoben. Er befand sich nun ziemlich in der Mitte zwischen Grainger und J. J.

    Der große Mann stand immer noch hinter dem Wassertrog. Und das Girl hatte an einer Ecke des Farmhauses Aufstellung genommen. Sie hielt die Spencer im Anschlag und zielte über Kimme und Korn auf die Kanaille.

    „Wenn ihr eure Bleispritzen fallen lasst, dann passiert der Lady nichts", behauptete er.

    „Wer’s glaubt, wird selig!", knurrte Grainger. Er wusste genau wie J. J. und wie der Verbrecher selbst, dass dieser nichts zu verlieren hatte. Vor jedem ordentlichen Gericht der USA würde er zum Tode verurteilt. Der Überfall, die Ermordung des Farmers und die versuchte Vergewaltigung waren todeswürdige Verbrechen.

    Grainger überlegte fieberhaft. Er war ein ausgezeichneter Schütze. Aber es bestand trotzdem die Gefahr, dass er nicht den Buschklepper traf. Sondern dessen unschuldiges Opfer. J. J. ließ vermutlich aus denselben Gründen ihren Zeigefinger vom Abzug ihrer Spencer.

    Der ruhelose Blick des Banditen wanderte zwischen Grainger und dem Cowgirl hin und her. Nur die Mündung seines Revolvers blieb fest gegen das Kinn der Farmersfrau gepresst.

    Plötzlich war es, als ob die Geisel aus einem Traum erwachen würde. Sie hatte den Vorteil, dass der Bandit nicht auf sie achtete. Jedenfalls ließ seine Aufmerksamkeit so lange nach, wie sie für ihr Vorhaben brauchte.

    Der Verbrecher hatte ihr nur den linken Arm auf den Rücken gedreht. Der rechte war frei. Die Farmersfrau griff mit ihrer rechten Hand an ihren Kopf. Sie hatte ihr dickes, weizenblondes Haar mit einer Nadel im Nacken zusammengesteckt.

    Diese Haarnadel zog sie nun blitzschnell heraus, bevor der Bandit etwas merkte. Und dann rammte sie ihm die Nadelspitze in den Oberschenkel!

    Der Buschklepper brüllte auf vor Schmerz!

    Ein Schuss löste sich aus seinem Revolver. Aber er hatte wegen dem unerwarteten Angriff seine Schusshand verrissen. Einen Inch vom Kinn der Farmersfrau entfernt orgelte der Schuss in den Himmel.

    Die Frau ließ sich reaktionsschnell fallen.

    Der Bandit schwenkte seine Revolvermündung in Richtung Grainger, den er als den gefährlicheren Gegner einschätzte. Da hatte er Recht. Nur nützte ihm diese Erkenntnis nichts mehr.

    Grainger und der Bartträger feuerten fast zeitgleich. Die Kugel des großen Mannes hackte in die Brust des Verbrechers. Dieser schoss an Grainger vorbei. Erstens war sein Revolver nicht so zielsicher wie eine Winchester. Und zweitens hatte Grainger ihn schon getroffen, als sich im Todeskrampf sein Finger um den Abzug krümmte.

    Grainger ließ sein rauchendes Gewehr sinken. Von den fünf Galgenstricken hatte nicht ein einziger den feigen Überfall überlebt. Der große Mann empfand nur Verachtung für diese Kreaturen, die das Leben der fleißig arbeitenden Heimstätter zerstört hatten.

    Doch da ertönte plötzlich ein unterdrückter Jubelruf der Farmerin.

    Ihr schwer verletzter Mann hatte sich bewegt!

    7

    Grainger war kein Doc.

    Aber er würde den Doc spielen müssen, wenn der Farmer die folgenden Stunden überleben sollte. Das wurde dem großen Mann sofort klar, als er den Verletzten auf den einzigen Tisch des Farmhauses legte. Gemeinsam mit J. J. hatte er den Ohnmächtigen dorthin getragen.

    „Ich brauche mehr Licht!", bat er die Farmerin. Diese nickte. Sie schaffte eine Petroleumlampe herbei, vermutlich der kostbarste Besitz der Familie. Abgesehen von dem eigenen Leben, natürlich.

    Während Grainger vorsichtig das Hemd des Verwundeten aufriss, bewunderte er wieder einmal die Zähigkeit dieses Menschenschlages. Mrs. Svensson, die Farmersfrau, hatte mit ansehen müssen, wie ihr Mann brutal niedergeschossen wurde. Außerdem war sie nur um Haaresbreite der Schändung durch fünf gewissenlose Schurken entgangen.

    Doch nun arbeitete sie hart und konzentriert, als ob nichts gewesen wäre. Sie setzte ein Feuer unter der Kochstelle in Gang und wuchtete gemeinsam mit J. J. einen schweren Wasserkessel auf das Feuer.

    Grainger untersuchte die Wunde. Die Kugel hatte eine Rippe getroffen und steckte noch im Körper. Der Henker mochte wissen, warum sie den Farmer nicht glatt durchschlagen hatte. Jedenfalls war die Lunge wohl nicht verletzt. Soweit Grainger das feststellen konnte.

    Wenn Svensson, der Farmer, überleben wollte, musste das Stück Blei aus seinem Körper entfernt werden. Und außer Grainger stand niemand bereit, diese Aufgabe zu übernehmen ...

    Mit Hilfe der Frauen desinfizierte er die Wunde, so gut es ging. Dann machte er sein Bowiemesser keimfrei, indem er es in Whiskey tränkte.

    „Hoffentlich ist der Stoff hochprozentig genug, sagte der große Mann. „Der Wundbrand kann sehr tückisch sein.

    Er wandte sich an die Farmerin.

    „Klemmen Sie bitte Ihrem Mann ein Stück Holz zwischen die Zähne, Mrs. Svensson."

    „Aber er ist doch ohnmächtig!"

    „Das wird er nicht mehr lange sein, wenn ich mit dem Schneiden anfange."

    J. J. fesselte die Handgelenke des Farmers an den Tisch, damit er nicht unwillkürlich um sich schlug und das Messer abglitt.

    Grainger kniete sich auf seinen Patienten, presste mit einer Hand die Wundränder auseinander und führte mit der anderen das Messer.

    Svensson bäumte sich auf und hätte Grainger beinahe abgeworfen. Ein unmenschlicher Laut entrang sich seiner Kehle.

    Das Blut rann in Strömen, und J. J. wurden von dem Anblick schon die Knie weich. Doch nach einigen Sekunden, die dem Cowgirl wie Stunden vorkamen, hatte Grainger das Stück Blei entfernt. Es fiel zu Boden.

    Den Blutfluss brachte Grainger mit einem Pressverband zum Stillstand. Er rollte eine Mullbinde um den ganzen Oberkörper des Farmers ab. Svensson stöhnte nur noch leise. Grainger gab ihm Laudanum, von dem er immer etwas in den Satteltaschen hatte. Bald schlief der Verwundete erschöpft ein. Grainger und J. J. trugen ihn in sein Bett.

    „Wenn er die nächste Nacht und den nächsten Tag überlebt, hat er es geschafft", sagte der große Mann.

    „Ich danke Ihnen, sagte Mrs. Svensson mit ihrem kehligen skandinavischen Akzent. „Wenn Sie nicht rechtzeitig eingegriffen hätten, dann wäre Olaf verblutet. Und ich ...

    Sie verstummte. Es war nicht nötig, den Satz zu beenden. Der Mann der U.S. Government Squad kam erst jetzt dazu, die Farmerin genauer anzuschauen.

    Sie war eine herbe Schönheit, mit dichtem Blondhaar und mächtigen Brüsten. Ihre Arme zeugten davon, dass sie zupacken konnte. Da fehlte nur eines, was man auf einer Heimstätter-Farm erwarten konnte. Es war, als ob sie Graingers Gedanken gelesen hätte.

    „Ich kann keine Kinder bekommen, sagte die Heimstätterin. „Olaf hat mich trotzdem geheiratet. Wir waren bisher auch sehr glücklich. Aber nun, da diese ...

    „Die Verbrecher können Ihnen nichts mehr tun, Ma’am", meinte Grainger beruhigend.

    „Verbrecher? Das waren Steuereintreiber! Und da Sie die Männer getötet haben, werden neue kommen. Woher sollen wir so viele Dollars nehmen?"

    8

    Steuereintreiber!

    Grainger benötigte einen Moment, um diese Nachricht zu verkraften. Der wahnsinnige Diktator Big Tush machte also wirklich Ernst. Er spielte Regierungschef und bezeichnete seine Plünderungen als Steuer-Inkasso.

    Der große Mann knirschte mit den Zähnen angesichts von so viel Zynismus.

    Aber J. J. sagte: „Hören Sie, Mrs. Svensson. Sie leben hier etwas abgeschieden. Daher haben Sie vielleicht noch nicht mitbekommen, was in Montana zurzeit passiert. Ein Verbrecher regiert momentan dieses Land. Aber er hat nichts, aber auch gar nichts mit der richtigen Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zu tun! Mein Vater ist ein Friedensrichter, vom Volk demokratisch gewählt. Er wurde von diesen Banditen abgesetzt. Weiß der Kuckuck, was sie mit ihm gemacht haben!"

    „Dann waren das also gewöhnliche Banditen, die unsere Farm überfallen haben?"

    „Ja, Mitglieder der Bande dieses Mannes, der sich Big Tush nennt. Er hat die Macht in Montana an sich gerissen."

    „Aber lange wird er sich daran nicht mehr erfreuen können, knurrte Grainger. „Das verspreche ich Ihnen, Ma’am.

    Svensson schlief tief, aber unruhig. Da das Farmhaus nur aus einem Raum bestand, konnte man ihn im Auge behalten.

    „Sie können hier übernachten, wenn Sie wollen, sagte die Farmerin. „Aber ...

    „Schon gut, kam ihr Grainger entgegen. „Sie haben eine wunderbare Scheune dort nebenan. Ich wette, dass es an Stroh nicht mangelt.

    „Als Cowgirl bin ich es natürlich auch gewohnt, im Heu zu schlafen", fügte J. J. hinzu. Doch so, wie sie Grainger anschaute, dachte sie nicht nur ans Schlafen ...

    Während die Frauen das Essen zubereiteten, kümmerte sich Grainger um die toten Banditen, die immer noch draußen auf dem Farmhof lagen. Er filzte die Leichen, nahm ihnen Waffen und Munition ab. Dafür hatte er immer Verwendung. Die Pferde der Strolche wurden von ihm abgesattelt und in den Corral getrieben. Für die Toten fand er eine einfache Lösung. Auch wenn es Gesetzlose gewesen waren, sollten sie nicht einfach den Geiern überlassen werden.

    Er schaffte die Leichen mit einem Handkarren zu einer kleinen Schlucht, an der er auf dem Weg zur Farm vorbeigekommen war. Grainger warf die Körper dort hinunter. Danach trat er mit dem Stiefel ein paar Mal gegen das poröse Gestein. Eine kleine Lawine wurde ausgelöst. Grainger beugte sich über den Rand der Schlucht.

    Sein Plan hatte funktioniert. Die Toten wurden gänzlich von den Steinen bedeckt. Die Raubtiere würden kein Vergnügen an ihnen haben.

    Grainger wusste nicht, wie lange er gearbeitet hatte. Auf jeden Fall dämmerte es bereits, als er die wenigen Hundert Yards zum Farmhaus zurückging.

    Es war ein milder Abend, so sanft wie eine Berührung von Julie. Wolken, so hell wie Zigarettenrauch, zogen sich am Horizont zusammen. Die untergehende Sonne gab ihnen die Farbe von reifen kalifornischen Orangen.

    Montana war noch ein wildes Land. Die Menschen, die hier lebten, machten es urbar und verwandelten die Natur in reiche Erträge von Acker und Weide. Die Pioniere verdienten es nicht, sich die Früchte ihrer harten Arbeit von Kreaturen wie Big Tush stehlen zu lassen.

    Grainger konnte es kaum abwarten, diese Kanaille in seine Finger zu bekommen und vor ein ordentliches Gericht zu stellen!

    Als er das Farmhaus betrat, stieg ihm ein köstlicher Duft in die Nase. Es gab dicken Bohneneintopf mit etwas Speck und Trockenfleisch. Außerdem hatte Mrs. Svensson einen Kaffee gebraut, der ganz Graingers Geschmack entsprach: pechschwarz, zuckersüß und stark wie ein Grizzly.

    Sie langten herzhaft zu.

    „Ich werde meinen Mann füttern, wenn er wieder auf wacht", sagte die Farmerin.

    Grainger nickte. „Schlaf ist im Moment das beste Mittel, damit er wieder Kräfte sammelt. Und wenn er später von diesem Eintopf isst, wird er bald wieder gesund!"

    Der große Mann war wirklich zuversichtlich, dass Svensson es schaffen würde. Der Verletzte war jung und stark. Das Leben in der Wildnis hatte ihn außerdem bereits genügend abgehärtet, um auch diese Verwundung zu überleben.

    „Die Pferde und die Sättel der Banditen werden Ihnen noch ein paar Dollars bringen, wenn Sie sie verkaufen", sagte Grainger zu seiner Gastgeberin.

    „Aber - wird man nicht nach den Steuereintreibern suchen?"

    „Vermutlich. Aber bis es so weit ist, wird die Verbrecherregierung von Montana verschwunden sein wie ein Albtraum!"

    Nach dem Essen rauchte Grainger noch eine Zigarette. Er befragte die Farmerin. Aber Mrs. Svensson wusste noch viel weniger als er selbst über das Regime von Big Tush.

    Svensson wachte aus unruhigen Träumen auf. Seine Frau gab ihm Wasser und Eintopf.

    Grainger und J. J. zogen sich in die Scheune zurück. Der große Mann überlegte, ob er Wache schieben sollte. Aber irgendwann musste auch er einmal schlafen. Ansonsten konnte er sich auf seinen Gefahreninstinkt verlassen, der ihn auch aus dem tiefsten Schlaf hochschrecken ließ.

    Es war stockfinster, als sie den Heuschober betraten. Grainger hatte eine kleine Blendlaterne angezündet. Er löschte sie aber schnell wieder. Schließlich sollte das trockene Stroh ja nicht in Brand geraten.

    Grainger und Julie hatten ihre Wolldecken mitgenommen. Sie zogen sich aus. Da Grainger die Tür geschlossen hatte, konnte man noch nicht einmal den Mond und das Sternenlicht sehen. In der Scheune herrschte völlige Dunkelheit.

    Julie tastete umher. „He, was ist das denn?"

    „Dreimal darfst du raten."

    „Ein Zaunpflock, an dem Stacheldraht befestigt wird?", kicherte sie.

    „Also, Stacheldraht möchte ich dort nicht haben!"

    „Zweiter Versuch, Grainger. Das Ding hier zwischen meinen Fingern ist ein hervorstehender Nagel der Scheunenwand. - Nein, das ist auch falsch!"

    „Warum?"

    „Weil kein Nagel so dick ist! Und außerdem ist das Ding warm und pulsiert in meiner Hand."

    „Einen Versuch hast du noch, Julie."

    „Jetzt weiß ich es! Es ist eine Stange Speiseeis, wie die Damen an der Ostküste es gerne schlecken. Das habe ich einmal in der Zeitung gelesen!"

    Julies Zeitungslektüre interessierte Grainger in diesem Moment herzlich wenig. Denn er konnte nun deutlich spüren, wie die Spitze seines Prachtexemplars zwischen den warmen und feuchten Lippen des Cowgirls verschwand.

    Julie ging dieser Tätigkeit offenbar nicht zum ersten Mal nach. Sie ließ die von ihr heiß geliebte Zuckerstange tief im Mund verschwinden. Ihre Lippen schlossen sich wie ein fester, aber flexibler Ring um Graingers großen Mann.

    Keine Frage, dass ihm diese Behandlung gefiel!

    Allerdings stand er immer noch auf seinen zwei Beinen. Ihm wurden allmählich die Knie weich. Also ließ sich Grainger langsam nach hinten gleiten, bis er-mit dem Rücken auf dem Stroh lag.

    Julie war seiner Bewegung gefolgt. Nicht eine Sekunde gab sie das her, was sie sich soeben erobert hatte. Das Cowgirl glitt über den großen Mann. Grainger konnte ihre Brüste an seinen Oberschenkeln spüren. Ihre Fingerspitzen tasteten nach seinen Brustwarzen, zwirbelten sie.

    Nein, es gab keinen Zweifel. Julie Johnson alias J. J. war alles andere als eine Anfängerin in Sachen Liebe.

    Ihre Zungenspitze glich einer Lanze der Lust, mit der sie Grainger eine unbeschreiblich süße Pein zufügte. Überall schien ihre Zunge gleichzeitig zu sein. Sie liebkoste damit jeden Quadratzentimeter von Graingers bestem Stück.

    Dann stülpte sie ihre Lippen wieder fest über das Objekt ihrer Begierde. Doch Grainger entzog sich ihr mit einer schnellen Bewegung.

    Der große Mann war schon sehr erregt. Wenn sie mit ihrer teuflischsüßen Lippenarbeit so weitermachte, würde die Sache für ihn schon bald zu Ende sein. Aber das wollte er nicht. Grainger wollte seinen Pfahl dort versenken, wo die Natur es vorgesehen hatte ...

    Julie merkte seine Absicht sehr schnell. Er sagte nichts, aber seine Bewegungen waren eindeutig. Und sehen konnte sie ihn in der Dunkelheit ohnehin nichts.

    Aber das störte das Girl nicht. Es war aufregend genug, seinen harten und muskulösen Körper spüren zu können, seine raue Haut und seinen heißen Atem an ihrem Hals ...

    Julie erschauerte vor Wonne.

    Grainger blieb natürlich nicht untätig. Er hatte das Girl mit beiden Händen auf sich gezogen. Nun dirigierte er sie so, dass sie mit gespreizten Schenkeln über seinen Hüften zu liegen kam. Das war in der Finsternis nicht gerade einfach. Aber der Mann und die Frau wurden von demselben Trieb gelenkt. Und daher fanden sie zueinander wie ein Magnet und ein Stück Eisen.

    Julies schlanke Hand tastete nach dem Liebesknochen, an dem sie bereits so zart

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