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Trevellian setzt sich zweimal durch: Zwei Krimis
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Trevellian setzt sich zweimal durch: Zwei Krimis
eBook246 Seiten3 Stunden

Trevellian setzt sich zweimal durch: Zwei Krimis

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Krimis:



Trevellian spielt ein mörderisches Spiel (Franklin Donovan)

Club der Mörder (Alfred Bekker)



Ein großer Boss des organisierten Verbrechens wird von einem Killer-Kommando hingerichtet. Aber das ist nur der Anfang einer beispiellosen Welle der Gewalt. Damit beginnt für die Ermittler die Jagd auf die Hintermänner, die aus dem verborgenen heraus ein perfides Spiel inszenieren. Eine Verschwörung von unglaublichem Ausmaß kommt nach und nach ans Tageslicht...



Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum6. Juli 2023
ISBN9783745231663
Trevellian setzt sich zweimal durch: Zwei Krimis
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    Trevellian setzt sich zweimal durch - Alfred Bekker

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    COVER A. PANADERO

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    ​Trevellian spielt ein mörderisches Spiel: Action Krimi

    Franklin Donovan

    Es war der erste Tag in Ed Holms neuem Job. Er ahnte nicht, daß es gleichzeitig auch sein letzter sein würde. Und überhaupt - der letzte Tag in seinem Leben.

    Ed Holm war ab sofort Wachtmann im Giants-Stadion. Dem American-Football-Eldorado in Rutherford, New Jersey. An diesem Morgen lag noch leichter Bodennebel über dem weiten grünen Platz und den Rängen.

    »Es ist ganz einfach«, erklärte Paul Clark, der die Uniform der Security Guards schon fünf Jahre lang trug. »Wir kontrollieren hauptsächlich während der Spiele. Es kommt selten vor, daß einer Ärger macht. Ein viel größeres Problem als die Fans sind die verdammten Graffiti-Sprüher. Die dringen hier bei Nacht und Nebel ein. Wenn du einen von ihnen erwischt, dann…«

    Ed Holm würde nie erfahren, was sein erfahrener Kollege ihm noch mitteilen wofite. Denn in diesem Moment wurde ein Würgedraht über den Kopf des älteren Security Guards geworfen!

    ***

    Wie Schatten waren die Killer scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht. Sie waren zu viert. Und sie ließen den beiden Männern in Grün nicht die geringste Chance.

    Instinktiv griff Paul Clark an seine Kehle, während der Würger hinter ihm die Schlinge mit unerbittlicher Kraft und Präzision immer weiter zudrehte. Verzweifelt riß der Wachmann seinen Mund auf. Versuchte Atem zu schöpfen. Seine Augen quollen hervor, während seine Arme und Beine unkontrolliert zu zucken begannen.

    Doch der Mörder kannte keine Gnade. Es war Clark unmöglich, den Draht von seinem Kehlkopf zu streifen.

    Entsetzt fuhr Ed Holm auf. Er reagierte viel zu spät. Aber auch er hatte die Killer nicht kommen sehen. Sie mußten sich angeschlichen haben. Als er und Clark bei ihrem Rundgang einen Augenblick Pause gemacht hatten, waren sie von hinten gekommen. Lautlos und schnell. Wie man es von Profis erwarten konnte.

    Der neue Wachmann griff hastig nach seinem Smith & Wesson Kaliber 357 Magnun. Eine Waffe, die auch von Polizei und FBI eingesetzt wird. Und sich daher auch bei vielen ›Hilfssheriffs‹ großer Beliebtheit erfreut.

    Ed Holm kam nicht mehr dazu, sie einzusetzen. Drei großkalibrige Geschosse hieben in seine Brust.

    Es gab nur ganz leise Geräusche. So, als ob luftgefüllte Papiertüten zum Platzen gebracht würden.

    Die Patronen stammten aus einer deutschen Walther-CP-88-Pistole mit Schalldämpfer.

    Aber das sah der Mann in der grünen Uniform nicht mehr. Er war tot, bevor er auch nur den Mörder sehen konnte, der ihn soeben feige erschossen hatte.

    Inzwischen hatten seine Komplizen auch Paul Clark endgültig erledigt. Die beiden Wachtmänner lagen tot auf dem Boden. Mitten auf den Rängen des riesigen Stadions. Es war um diese frühe Morgenstunde noch menschenleer.

    Doch der Anführer der Attentäter wußte, daß das nicht lange so bleiben würde. Schon bald würden die Putzkolonnen anrücken. Die Gärtner und Techniker. Und natürlich die Spieler der New York Giants. Zum Morgentraining.

    Der Chef der Killer hieß Jack Lund. Ein Schakal in Menschengestalt, dem ein Menschenleben nichts bedeutete: Der mit der präzisen Tödlichkeit einer Zeitbombe funktionierte.

    Er sah auf seine Armbanduhr. Wie seine Kumpane war er in einen dunkelgrauen Anzug mit weißem Hemd und dezentem Schlips gekleidet. Niemand hätte ihn für einen Berufsverbrecher gehalten.

    Er steckte seine Walther wieder in die Gürtelhalfter und machte eine kurze, herrische Kopfbewegung. Mit langen Schritten eilte er hinunter in die Mannschaftsunterkünfte. Seine Komplizen folgten ihm wie Schatten des Todes.

    ***

    »Rate mal, was ich habe!«

    Mein Freund und Kollege Milo Tucker war außer sich vor Begeisterung. Er strahlte wie ein Lebkuchenpferd, als ich ihn an diesem Morgen an unserer gewohnten Ecke abholte.

    Doch diesmal fuhren wir nicht direkt zu unserem gemeinsamen Arbeitsplatz, dem FBI-Gebäude an der Federal Plaza in Manhattan. Es ging vielmehr direkt zum Jonathan F. Kennedy Airport. Doch das wußte Milo noch nicht.

    »Was du hast?« fragte ich, während mein Freund und Kollege die Beifahrertür meines roten Sportwagens schloß und sich anschnallte. »Keine Ahnung. Vielleicht eine Verabredung mit Sharon Dellingston?«

    »Besser.« Milo liebte es, mich auf die Folter zu spannen.

    »Nun sag schon.« Ich mußte mich auf den Berufsverkehr konzentrieren und hatte keinen Sinn für Rätselspiele.

    »Eine Karte für das Endspiel um den Super Bowl!«

    Ich pfiff durch die Zähne. Das konnte sich wirklich hören lassen.

    Der Super-Bowl-Endkampf ist das größte Ereignis des American Football. In diesem Jahr würde eine New Yorker Mannschaft in der Endausscheidung sein. Die New York Giants. Das Spiel würde in wenigen Tagen ausgetragen werden. Drüben in New Jersey, im Giants-Stadion. Gegen die Chicago Bears.

    Ich beneidete Milo schon ein wenig, obwohl ich kein fanatischer Football-Kenner bin. Aber es liegt mir eben doch im Blut. So wie den meisten Amerikanern.

    Mein Freund kriegte sich gar nicht wieder ein und weidete sich an meinem Erstaunen.

    »Wie hast du das geschafft?« fragte ich. Die Karten waren heißbegehrt und meist schon über Monate hinweg ausverkauft.

    »Beziehungen!« prahlte Milo. »Erinnerst du dich an Diego, diesen kleinen V-Mann aus Union City? Durch einen Tip von mir konnte er sich 'in letzter Minute vor der Rache seiner früheren Gang retten. Er wollte sich unbedingt revanchieren. Und fragte mich, womit er mir wirklich eine Freude machen könnte. Nun, da mußte ich nicht lange überlegen.«

    »Ist das nicht fast schon Bestechung?«

    »Aber Jeremias!« Tadelnd sah mich mein Freund an. »So ein V-Mann ist doch fast schon ein Kollege, oder nicht?«

    Ich hüllte mich in Schweigen.

    Sauer war ich auf Milo nicht. Ich gönnte ihm seine Giants-Eintrittskarte. Schließlich hatte ich an diesem Morgen auch noch eine Überraschung für ihn. Es dauerte nicht lange, bis er mißtrauisch wurde.

    »Moment mal, Jesse! Hat dich mein Super-Bowl-Ticket so aus der Fassung gebracht? Hier geht es nämlich nicht zur Federal Plaza. Das ist der FDR Drive.« FDR Drive steht für Franklin Delano Roosevelt Drive. Eine Stadtautobahn, die am East River entlangführt.

    »Ich weiß, Partner«, erwiderte ich. »Heute morgen beginnt unser Dienst nicht im Büro.«

    »Sondern?« Nun konnte ich Milo ein wenig schwitzen lassen. »Am Jonathan F. Kennedy Airport.«

    »Und was wollen wir da?«

    »Jemanden abholen.«

    Mein Partner atmete tief durch. »Okay, Jesse. Tut mir leid, daß ich dich mit meiner Karte so aufgezogen habe. Aber sagst du mir nun, was wir heute tun werden?«

    »Also gut«, sagte ich grinsend. »Wir empfangen einen gewissen Kommissar Berger. Ein Kollege aus Germany. Er arbeitet beim BKA in Wiesbaden.«

    »Was war das noch mal schnell?«

    »Nicht richtig aufgepaßt beim letzten Lehrgang in Quantico, Milo? Das BKA ist eine Art deutsches FBI. Und Kommissar Berger wurde ausgewählt, um unsere Arbeit in der Praxis zu studieren. Er wird uns also auf unseren Einsätzen begleiten. Fahndung, Verhaftungen, Verhöre, Zeugenbefragungen. Einfach alles. Eine Woche FBI-Berufspraxis in New York.«

    »Na bravo«, maulte Milo. »Meine Deutschkenntnisse beschränken sich auf die Wörter ›Sauerkraut‹ und ›Frankfurter‹.«

    »Keine Panik, Alter. Herr Berger spricht angeblich fließend Englisch«, beruhigte ich meinen Freund.

    »Wieso erfahre ich erst in letzter Minute' davon, daß wir Babysitter spielen müssen?« Milo war immer noch alles andere als begeistert.

    »Weil eigentlich Jay Kronburg und Les Morell den deutschen Kollegen betreuen sollten«, erklärte ich. »Aber die beiden mußten gestern abend nach Sioux City in Iowa fliegen. Dort wurde überraschend ein Gerichtstermin festgesetzt. Eine komplizierte Mafia-Geschichte, bei der sie als Zeugen aussagen müssen. Also hat Mr. McKee mich heute morgen angerufen und uns den Auftrag erteilt.«

    Milo nickte. Jonathan D. McKee ist als Special Agent in Charge der verantwortliche Leiter des FBI Field Office New York City. Ein erfahrener und mutiger Beamter, der bedingungslos hinter seinen Leuten steht und dem organisierten Verbrechen die Stirn bietet.

    Während unseres Gesprächs waren wir über den FDR Drive und die Williamsburg Bridge nach Brooklyn hinüber gefahren. Inzwischen hatten wir auch den Van Wyck Expressway hinter uns gebracht und näherten uns dem gigantischen Flughafengelände.

    Ich lenkte den Sportwagen auf einen kleinen bewachten Parkplatz nahe dem International Arrivals Building. Das Areal beim Ankunftsgebäude war nur für offizielle Fahrzeuge reserviert. Nachdem ich dem Parkwächter meinen FBI-Ausweis präsentiert hatte, öffnete sich auch für uns die Schranke.

    Ich sah auf meine Armbanduhr, während wir auf den Terminal der Lufthansa zueilten. »Der Flug aus Frankfurt muß soeben gelandet sein.«

    »Weißt du, wie Mr. Berger aussieht?« fragte Milo.

    Ich zuckte die Schultern. »Der Chef wußte es auch nicht.«

    »Wir sollten uns zu erkennen geben«, schlug Milo vor. »Sonst fällt der deutsche Kollege hoch einem Flughafenbetrüger in die Hände.«

    Das glaubte ich zwar nicht, aber mein Freund hatte trotzdem nicht unrecht. Am Kennedy Airport wimmelt es von falschen Taxifahrern und Leuten, die den Touristen hilfsbereit beim Gepäcktragen helfen. Nur daß sie ihre Koffer und Taschen dann nie wieder sehen.

    Also zog ich meine FBI-Marke und hängte sie an meine Brusttasche.

    Milo folgte meinem Beispiel. Nun waren wir für jeden deutlich als G-men zu erkennen.

    Unsere Blicke glitten suchend über die Menge der Reisenden, die soeben dem Zubringerbus des Jumbo Jets aus Frankfurt entstiegen waren.

    Die meisten Ankommenden waren für den durchschnittlichen New Yorker schon auf drei Meilen gegen den Wind als Touristen zu erkennen. Kurze Hosen, Kameras vor der Brust.

    Ich hatte absolut keine Ahnung, wie ich mir einen deutschen Kollegen vorstellen sollte. Milo schien es nicht besser zu gehen.

    »Er wird wohl keinen Lodenmantel und Gamsbarthut tragen«, witzelte mein Freund und Partner. »Schließlich haben wir ja Mitte Juni. Obwohl - wer weiß, wie kalt es drüben in Old Germany ist.«

    »Nicht so kalt«, behauptete ich. »Sieh dir mal die junge Lady dort an.«

    Unsere Blicke fielen auf eine strohblonde Schönheit mit aufregend langen Beinen. Die Figur unter ihrem enganliegenden roten Minikleid war so kurvig wie eine Serpentinenstraße in Italien. Und die blauen Augen lächelten uns freundlich an.

    Sie schwenkte ihre niedliche Stupsnase in unsere Richtung und kam auf uns zu.

    »Was wir für ein Glück haben«, raunte Milo. »Die hält uns bestimmt für Fremdenführer. Ich hätte nichts dagegen, ihr die Stadt zu zeigen. Und mein Apartment natürlich.«

    Doch er täuschte sich. Das Girl hielt uns nicht für Fremdenführer.

    Sie blieb vor uns stehen und zog einen Ausweis aus ihrer Umhängetasche. Klappte ihn auf.

    Ich kannte das Symbol von FBI-Lehrgängen. Ein Adler. Aber nicht unser amerikanischer Weißkopfadler, sondern der Bundesadler. Das Hoheitszeichen von Germany.

    »G-men?« fragte die bezaubernde Blonde mit dem kessen Lächeln in fließendem Englisch. »Ich wette, Sie warten auf mich. Ich bin Kommissarin Berger. Nicole Berger aus Wiesbaden.«

    »Will-Willkommen in New York«, stammelte ich überrascht.

    ***

    Der Plan der Killer funktionierte wie am Schnürchen. Wochenlang hatten sie die Gewohnheiten der Giants-Spieler ausgekundschaftet. Sie wußten genau, wer sich wann an welchem Ort aufhielt.

    Deshalb war keiner von ihnen überrascht, als an diesem Morgen Jay Rodriguez als erster die Umkleidekabine betrat. Jay war ein harter Brocken. So groß und muskulös wie alle Footballspieler.

    Doch als er einen Totschläger über den Schädel gezogen bekam, legte er sich trotzdem schlafen. Er war nicht auf einen Angriff gefaßt gewesen.

    Genausowenig wie seine Mannschaftskameraden Harris Montague oder Sean Smith. Beide kamen noch nicht mal dazu, sich über die Männer im feinen Zwirn zu wundern, die ihnen in der Kabine auflauerten.

    Die vier Killer arbeiteten wie am Fließband. Zwei von ihnen bildeten das ›Empfangskomitee‹. Sie schlugen die eintreffenden Giants-Spieler von hinten nieder.

    Ein dritter Mann band die Hände der bewußtlosen Kraftpakete mit Plastikfesseln und zerrte sie in den Duschraum.

    Dasselbe machten sie auch mit dem Trainer Malcolm Shaw, der an diesem Morgen etwas früher als sonst aufkreuzte.

    Auch er kam nicht dazu, um Hilfe zu rufen, bevor bei ihm die Lichter ausgingen.

    Bisher war alles glatt verlaufen. Aber die Bande wartete auf einen ganz bestimmten Spieler. Auf den Quarterback.

    Auf Norris Roach.

    Einer der besten Quarterbacks aller Zeiten. Nicht nur bei den New York Giants, sondern im gesamten American Football.

    Jedes Kind kannte seine hochgewachsene Gestalt, die braunen Locken und den Schnurrbart. Wenn er lachte, sah man die Grübchen'auf seinen stets etwas unrasierten Wangen.

    Und er lachte oft. Jedesmal, wenn er für seine Mannschaft wieder ein Spiel gewonnen hatte.

    Norris Roach führte die New York Giants von Sieg zu Sieg.

    Jetzt kam er die schmale Treppe hinunter.

    Doch es .war, als ob er die Gefahr gerochen hätte.

    Roach warf sich zur Seite, als der Totschläger auf seinen Schädel herabsauste. Gleichzeitig keilte seine linke Faust aus und traf den Attentäter mitten ins Gesicht.

    Der Gangster jaulte schmerzerfüllt auf. Die Hände des hünenhaften Quarterbacks schienen den Durchmesser von Toilettenbrillen zu haben. Und wo er zulangte, da wuchs kein Gras mehr.

    Doch Roach war nicht nur stark. Er war auch clever. Daher verstand er, daß man ihn nicht töten wollte. Denn das hätte man einfacher haben können. Ohne sich in die Reichweite seiner Fäuste begeben zu müssen.

    Er sollte entführt werden. Und dagegen gab es nur ein Mittel.

    Die Flucht.

    Der Quarterback wirbelte auf dem Absatz herum. Wenn er auf dem Spielfeld gewesen wäre, hätte er keine Furcht gekannt. Aber ihm war klar, daß diese Verbrecher nicht mit fairen Mitteln kämpfen würden.

    Außerdem wußte er nicht, was sie mit seinen Kameraden gemacht hatten. Daher gab es für ihn nur eine Möglichkeit.

    Weglaufen. Und so schnell wie möglich die Cops alarmieren. Oder den Sicherheitsdienst des Stadions.

    Der erste Attentäter hielt sich immer noch seine Nase, die eine unsanfte Bekanntschaft mit Norris Roach’ Faust gemacht hatte. Sein Komplize jagte schon hinter dem Quarterback her.

    Das bekam ihm schlecht. Der Footballspieler drehte sich halb auf der Treppe um und keilte nach hinten aus.

    Sein durchtrainiertes Bein schlug in den Körper des Verbrechers wie eine Abbruchbirne in ein marodes Haus.

    Der Killer wurde durch die Wucht des Aufpralls förmlich ein Stück nach oben gerissen. Einen Augenblick schien er in der Luft zu schweben. Dann fiel er die Treppe hinunter.

    Jack Lund erbleichte vor Wut, als er seine Komplizen versagen sah. Und ihm wurde blitzartig klar, daß er selbst diesen Norris Roach schnappen mußte. Wenn der'Quarterback entkam, war die ganze Aktion umsonst gewesen!

    »Komm mit!« brüllte Lund seinem vierten Mann zu, der neben ihm im Umkleideraum auf Befehle wartete.

    Die beiden Verbrecher stürzten hinter dem flüchtenden Footballspieler her.

    »He! Was ist hier los?«

    Ein weiterer Klubkamerad von Roach wollte gerade die Treppe hinunterkommen. Frank Fioretto.

    Jack Lund zog seine Walther und schoß ihn eiskalt nieder.

    Der Spieler krümmte sich zusammen und fiel an den beiden Gangstern vorbei die Treppe hinunter.

    Lund sah das breite Kreuz des Quarterback gerade in einem Aufgang verschwinden. In seinem Kopf erschien ein Lageplan des Giants-Stadions. Der Eingang zu den Umkleideräumen befand sich nahe bei der ›Teamzone‹, wo die Offense und die Defense im Spiel auf ihren Einsatz warteten. Es führten verschiedene Wege in Richtung Hauptausgang. Lund tippte darauf, daß der Footballspieler versuchen würde, Hilfe zu holen.

    Also mußte er ihm den Weg abschneiden.

    »Wir teilen uns!« rief er seinem Komplizen zu. »Versuch, ihn einzuholen. Ich schneide ihm den Weg ab!«

    Jack Lund lief die Tribüne hinunter. Er war voll konzentriert.

    Die Entführung des Quarterbacks war seine eigene Idee gewesen. Für das Syndikat hatte er lange genug gearbeitet. Und für die hatte er schon ganz andere Jobs durchgeführt.

    Doch nun wollte er auf eigene Rechnung Coups durchziehen. Und die Dollars auch ganz allein einstreichen.

    Deshalb mußte er diesen riesigen Fleischbrocken auch unbedingt in die Finger bekommen!

    Lund preßte seine schmalen Lippen zusammen. Wenn es der Quarterback wirklich schaffte, zu entkommen, würden sie in der Scheiße sitzen.

    Doch das Schicksal seiner Komplizen war ihm egal.

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