Der kreative Prozess aus psychoanalytischer Sicht
Von Jürgen Grieser
()
Über dieses E-Book
Ähnlich wie Der kreative Prozess aus psychoanalytischer Sicht
Ähnliche E-Books
Mit dem Unbewussten arbeiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKultursensible Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch werde gesehen, also bin ich: Psychoanalyse und die neuen Medien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKunst und Psyche – Berührungspunkte und Begegnungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon der Orthodoxie zur Pluralität – Kontroversen über Schlüsselbegriffe der Psychoanalyse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMelanie Klein: Innere Welten zwischen Mythos und Beobachtung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKUNSTtherapie mit Menschen in Migration: Die therapeutische Relevanz künstlerischer Arbeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Sexualität der Psychoanalyse: Zur Bedeutung des Sexuellen in Theorie und Behandlungstechnik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTraum und Traumverständnis in der Psychoanalyse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Bedürfnis nach ästhetischer Erfahrung und der kreative Prozess: Wahrnehmen, Verstehen und Kreativität in Alltag und Kunst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWissenschaft, Kunst und Gender: Denkräume in Bewegung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKunst als Medium psychodynamischer Therapie mit Jugendlichen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSich verstehen im Anderen: Erkenntniswege der Psychoanalyse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNarzissmus und narzisstische Persönlichkeitsstörungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMitgefühl, Trauma und Achtsamkeit in psychodynamischen Therapien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKörperdissoziation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Kreativitätskomplex: Ein Vademecum der Gegenwartsgesellschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpaltung – Ambivalenz – Integration Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKunsttherapie – Chancen und Herausforderungen der Forschung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSelbstbestimmung zwischen Wunsch und Illusion: Eine psychoanalytische Sicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKinder kriegen und andere Kulturen des Weitergebens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen4 Kreativität - Kraft der Veränderung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreie Assoziation und gleichschwebende Aufmerksamkeit: Arbeiten mit der psychoanalytischen Methode Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArtistic Research: Eine epistemologische Ästhetik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen... und wo ist das Problem ...?: Zen-Buddhismus und Gestalttherapie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSelbstverletzung als Selbstfürsorge: Zur Psychodynamik selbstschädigenden Verhaltens bei Jugendlichen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Innerste denken: Das Groteske in den Filmen Jan Svankmajers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJahrbuch der Luria-Gesellschaft 2020 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMedien und Bewusstsein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMenschen in existenziellen Krisen begleiten: Selbstbegegnung, Orientierung und Haltung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Psychologie für Sie
Therapie to go: 100 Psychotherapie Tools für mehr Leichtigkeit im Alltag | Buch über positive Psychologie und positives Denken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWerde übernatürlich: Wie gewöhnliche Menschen das Ungewöhnliche erreichen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5ADHS von A bis Z: Kompaktes Praxiswissen für Betroffene und Therapeuten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Traumdeutung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Grundlagen der Psychologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöpfer der Wirklichkeit: Der Mensch und sein Gehirn - Wunderwerk der Evolution Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Lieblosigkeit macht krank: Was unsere Selbstheilungskräfte stärkt und wie wir endlich gesünder und glücklicher werden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEndloses Bewusstsein: Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung Bewertung: 1 von 5 Sternen1/5Ein neues Ich: Wie Sie Ihre gewohnte Persönlichkeit in vier Wochen wandeln können Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit C. G. Jung sich selbst verstehen: Acht Erkenntnisaufgaben auf unserem Individuationsweg Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Dunkle Verführung und Beeinflussung: Die Kunst verdeckter Überzeugungsmethoden. So gewinnen Sie andere Menschen für sich und schützen sich vor Manipulation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu bist das Placebo: Bewusstsein wird Materie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Lexikon der Analytischen Psychologie: Definitionen. Mit einem Vorwort von Verena Kast Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie 16 Persönlichkeitstypen im Überblick Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeilpraktiker für Psychotherapie: Kompakttrainer mit den wichtigsten Prüfungsthemen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Dunkle im Menschen: Das Schattenkonzept der Analytischen Psychologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSozialpsychologie für Einsteiger: Die Psychologie in sozialen Situationen verstehen - 25 sozialpsychologische Phänomene leicht erklärt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBewährte Techniken der Manipulation: Dunkle Psychologie in der Praxis. Wie gerissene Menschen immer das bekommen, was sie wollen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnruhe im Kopf: Über die Entstehung und Heilung der Aufmerksamkeitsdefizitstörungen ADHS Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNarzissmus: Werden wir zur Gesellschaft auf dem Ego-Trip? (GEO eBook Single) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn der Körper nein sagt: Wie verborgener Stress krank macht – und was Sie dagegen tun können. Internationaler Bestseller übersetzt in 15 Sprachen. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs lohnt sich, einen Stift zu haben: Schreiben in der systemischen Therapie und Beratung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWhen: Der richtige Zeitpunkt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAllgemeine Psychologie I Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Lexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5
Rezensionen für Der kreative Prozess aus psychoanalytischer Sicht
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Der kreative Prozess aus psychoanalytischer Sicht - Jürgen Grieser
Vorwort zur Reihe
Zielsetzung von PSYCHODYNAMIK KOMPAKT ist es, alle psychotherapeutisch Interessierten, die in verschiedenen Settings mit unterschiedlichen Klientengruppen arbeiten, zu aktuellen und wichtigen Fragestellungen anzusprechen. Die Reihe soll Diskussionsgrundlagen liefern, den Forschungsstand aufarbeiten, Therapieerfahrungen vermitteln und neue Konzepte vorstellen: theoretisch fundiert, kurz, bündig und praxistauglich.
Die Psychoanalyse hat nicht nur historisch beeindruckende Modellvorstellungen für das Verständnis und die psychotherapeutische Behandlung von Patienten und Patientinnen hervorgebracht. In den letzten Jahren sind neue Entwicklungen hinzugekommen, die klassische Konzepte erweitern, ergänzen und für den therapeutischen Alltag fruchtbar machen. Psychodynamisch denken und handeln ist mehr und mehr in verschiedensten Berufsfeldern gefordert, nicht nur in den klassischen psychotherapeutischen Angeboten. Mit einer schlanken Handreichung von 70 bis 80 Seiten je Band kann sich die Leserin, der Leser schnell und kompetent zu den unterschiedlichen Themen auf den Stand bringen.
Themenschwerpunkte sind unter anderem:
–Kernbegriffe und Konzepte wie zum Beispiel therapeutische Haltung und therapeutische Beziehung, Widerstand und Abwehr, Interventionsformen, Arbeitsbündnis, Übertragung und Gegenübertragung, Trauma, Mitgefühl und Achtsamkeit, Autonomie und Selbstbestimmung, Bindung.
–Neuere und integrative Konzepte und Behandlungsansätze wie zum Beispiel Übertragungsfokussierte Psychotherapie, Schematherapie, Mentalisierungsbasierte Therapie, Traumatherapie, internetbasierte Therapie, Psychotherapie und Pharmakotherapie, Verhaltenstherapie und psychodynamische Ansätze.
–Störungsbezogene Behandlungsansätze wie zum Beispiel Dissoziation und Traumatisierung, Persönlichkeitsstörungen, Essstörungen, Borderline-Störungen bei Männern, autistische Störungen, ADHS bei Frauen.
–Lösungen für Problemsituationen in Behandlungen wie zum Beispiel bei Beginn und Ende der Therapie, suizidalen Gefährdungen, Schweigen, Verweigern, Agieren, Therapieabbrüchen; Kunst als therapeutisches Medium, Symbolisierung und Kreativität, Umgang mit Grenzen.
–Arbeitsfelder jenseits klassischer Settings wie zum Beispiel Supervision, psychodynamische Beratung, Soziale Arbeit, Arbeit mit Geflüchteten und Migranten, Psychotherapie im Alter, die Arbeit mit Angehörigen, Eltern, Familien, Gruppen, Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie.
–Berufsbild, Effektivität, Evaluation wie zum Beispiel zentrale Wirkprinzipien psychodynamischer Therapie, psychotherapeutische Identität, Psychotherapieforschung.
Alle Themen werden von ausgewiesenen Expertinnen und Experten bearbeitet. Die Bände enthalten Fallbeispiele und konkrete Umsetzungen für psychodynamisches Arbeiten. Ziel ist es, auch jenseits des therapeutischen Schulendenkens psychodynamische Konzepte verstehbar zu machen, deren Wirkprinzipien und Praxisfelder aufzuzeigen und damit für alle Therapeutinnen und Therapeuten eine gemeinsame Verständnisgrundlage zu schaffen, die den Dialog befördern kann.
Franz Resch und Inge Seiffge-Krenke
Vorwort zum Band
Kreativität heißt, von sich absehen zu können. So wird der Maler Anselm Kiefer zitiert: »[…] oft muss ich dann das Bild in einen Zustand versetzen, in dem ich nicht mehr an seiner Entstehung beteiligt bin.« Sich dem Prozess der Kreativität mit psychodynamischem Hintergrund zu nähern, ist ein mutiges, aber keineswegs aussichtsloses Unterfangen. Schon das, was unter »Kreativität« zu verstehen ist, bleibt vielfältig. Der schöpferischen Begabung von Kunstschaffenden, Wissenschaftlern, Erfindern und Führungspersönlichkeiten ist eine Alltagskreativität gegenüberzustellen, die als Fähigkeit jeden Menschen auszeichnet, der die Herausforderungen seines Lebens konstruktiv meistert.
Auch ein Blick in die Geschichte der Psychoanalyse zeigt, wie unterschiedlich das Kreative bei den einzelnen Protagonisten und Protagonistinnen interpretiert wird. Freud und Klein, die das Kreative auf libidinös-sexuelle oder destruktive Triebimpulse zurückführen, stehen Rank, Erikson und Winnicott gegenüber, die in der Kreativität eine eigenständige Zugangsweise des Menschen zur Welt sehen, der eine primäre Freude am Gestalten und Schaffen von Neuem zugrunde liegt. Und doch ist festzuhalten, dass sich der kreative Prozess in der Regel krisenhaft entfaltet. Das allgemeine Modell der kreativen Krise von Ruff kennzeichnet fünf Phasen, die in der Manifestation eines Mangels ihren Ausgang nehmen. Bisherige Lösungen sind in Frage gestellt. Daraus entstehen Verunsicherung und innerer Druck, sodass die Ich-Grenzen durchlässiger werden. Subjektiv wird dies als Leiden empfunden. Aus einer krisenhaften Zuspitzung konkretisiert sich eine neue – anfangs noch diffus erscheinende – Idee, ein neuer Entwurf. Dieses Neue muss nun ausgearbeitet und in die Tat umgesetzt werden, was auch eine gerichtete Aggression voraussetzt. Nicht jede neue Lösung ist auch eine gelungene Kreation: So können formale Übertriebenheiten oder nach Roland Barthes »plappernde Texte« entstehen, denen die Tiefe und ein Bezug zum Unbewussten fehlt.
Der in der Welt der Literatur und Kunst sehr bewanderte Autor macht sich nun auf die Suche nach den Motiven für Kreativität. Ein kreatives Werk kann Verbundenheit und Vereinheitlichung herstellen, um eine Grunderfahrung des Getrenntseins zu kompensieren. Sterbliche Menschen können nach Hannah Arendt so eine nicht sterbliche Heimat finden. Die Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit bildet ein verlässliches Grundmotiv kulturellen Schaffens.
Das kreative Werk ist ein Ausdruck von Symbolisation: vom ersten Übergangsobjekt bis zum Kunstwerk. Die Beziehung zwischen dem Ich, dem Objekt und dem Symbol entspricht einem triangulären Verhältnis. Kreativität findet also nicht allein im Kopf des Individuums statt, sondern in der Interaktion zwischen dem individuellen Denken und einem soziokulturellen Kontext.
Unterschiedliche Modi der Symbolisierung, die auch einen Rückbezug auf die normale Entwicklung des Denkens beim Kind erlauben, leiten über zu der Frage, wie sehr das Symbol eine Schutzfunktion für das Selbst entfalten kann. Dem Bedürfnis nach Schönheit steht immer wieder auch eine Angst im kreativen Prozess gegenüber.
Das Werk als Gegenüber erzeugt einen intensiven Gefühlsaustausch mit dem Schöpfer, aber auch mit dem Betrachter oder der Leserin. Es ist das Abbild der Beziehung des kreativen Menschen zu seinem Motiv und existiert unabhängig vom Selbst, das es geschaffen hat. Dabei werden auch die Grenzen des Bisherigen überschritten. Der Frage der schöpferischen Qualität in der Psychotherapie wird zum Schluss nachgegangen. Das Thema der Beharrlichkeit im kreativen Prozess wird allgemein unterschätzt.
Ein kreativer geistiger Spaziergang, reich mit Bildern, Zitaten und Ideen bestückt. Eine Bereicherung für Therapeuten und Therapeutinnen auf der Suche nach neuen Anreizen und ein Beispiel von erfreulicher Bescheidenheit gegenüber der Kreativität der Patientinnen und Patienten.
Inge Seiffge-Krenke und Franz Resch
Schöpferische Kreativität und Alltagskreativität
Unter Kreativität wird zweierlei verstanden: einerseits die schöpferische Begabung und Gestaltungskraft von Menschen, die sich durch diese