Geschichten aus dem Zirkus des Lebens II
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Über dieses E-Book
Für Marcel Schönefeld geht es bei diesem Konzept darum, dass wir unser Leben als eine Art Abenteuer betrachten sollten, in dem es Höhen und Tiefen gibt, aber auch viele Möglichkeiten, um zu wachsen und zu lernen. Wie im Zirkus müssen wir uns auf unsere Fähigkeiten und Talente konzentrieren und uns auf die Herausforderungen vorbereiten, die uns bevorstehen.
Marcel Schönefeld betont dabei auch immer wieder die Bedeutung von Liebe und Beziehungen im Zirkus des Lebens. Er glaubt, dass wir uns gegenseitig unterstützen und helfen sollten, um unsere Ziele zu erreichen und in schwierigen Zeiten nicht alleine dazustehen. Gleichzeitig warnt er jedoch auch davor, dass wir uns nicht von anderen abhängig machen sollten und dass es wichtig ist, unsere eigenen Stärken und Schwächen zu kennen.
Insgesamt ist der Zirkus des Lebens für Marcel Schönefeld also eine Metapher für das Leben an sich - eine Zeit voller Herausforderungen, aber auch voller Chancen und Möglichkeiten. Es liegt an uns, wie wir diese Herausforderungen meistern und welche Rolle wir im Zirkus des Lebens spielen wollen.
Wie der Name "Zirkus des Lebens" schon andeutet, handelt es sich um keinen gewöhnlichen Zirkus. Es gibt keine Clowns, Akrobaten oder Artisten im herkömmlichen Sinne, dennoch sollen mit den Darbietungen in der Manege die Sinne begeistert, das Herz berührt und der Kopf zum Nachdenken und Reflektieren angeregt werden. Auf der Zirkusbühne findet eine Auseinandersetzung mit Glaubenssätzen, Prägungen und inneren Haltungen statt– und es agieren zumeist zwei Darsteller wie z. B. das "innere Kind", das "Leben", der "Tod",die "innere Heilung" oder die "Liebe", die auch ihre oft gegensätzlichen Standpunkte austauschen.
Es werden Fragen aufgeworfen wie etwa: "Wer bin ich?" oder "Was möchte ich wirklich?" und die dahinter liegenden Themen quasi ins Rampenlicht gerückt. Der "Zirkus des Lebens" möchte den Leser dazu ermuntern, sich und seiner inneren Stimme wieder (mehr) zuzuhören und den Blick auf sein inneres Kind bzw. seine inneren Anteile zu lenken. Möglicherweise liegt in dieser Thematik ein wesentlicher Schlüssel verborgen, der ihm den weiteren (Lebens-)Weg weisen kann. Wohin er führt, spielt dabei keine Rolle, vielmehr geht es darum, wie dieser Weg bestritten werden kann. Selbstverständlich wird all das nicht einfach von selbst werden, wird es vielleicht sogar Schmerzen und Ängste auslösen, aber aus eigener Erfahrung weiß der Autor, dass sich ein Blick exakt in diese Richtung lohnt.
Marcel Schönefeld
Vielleicht kennst du das Gefühl, im Leben nicht richtig weiterzukommen? Irgendetwas scheint zu fehlen, aber du weißt nicht genau, was es ist? Vergleichen möchte ich es mit einem Vogel, der weiß, dass er zum Fliegen gemacht ist, doch aus irgendeinem Grund will es ihm nicht gelingen. Er spürt seine Flügel. Er kennt den Himmel mit all seinen Besonderheiten und Gefahren, aber er hat keine Vorstellung davon, wie er in die Lüfte hinaufsteigen soll. Kommt dir das bekannt vor? Du spürst deine Kräfte, doch eine innere Blockade hindert dich daran, sie zu entfalten? Der „Zirkus des Lebens“ beschäftigt sich genau mit diesem Thema. Hierbei handelt es sich aber um keinen gewöhnlichen Zirkus, denn seine Vorführungen und sämtliche Darsteller sind etwas andersgeartet, um das Kind gleich einmal bei seinen Namen zu nennen. Es wird keine Clowns, Akrobaten oder Artisten im eigentlichen Sinne geben, dennoch sollen mit dem Gezeigten deine Sinne begeistert, dein Herz berührt und dein Kopf zum Nachdenken und Reflektieren eingeladen werden. Anhand seiner einzigartigen Vorführungen möchte dich der „Zirkus des Lebens“ ermutigen, den Glauben an dich selbst nicht aufzugeben und weiter danach zu suchen, was es bräuchte, um deine Potenziale auszuleben. Es sollen Steine ins Rollen gebracht werden, damit Veränderung, innere Heilung und Zufriedenheit möglich werden. Dazu benötigt die Zirkuscrew lediglich deine Aufmerksamkeit, sowie deine Vorstellungskraft, den gesamten Zirkus getreu dem Motto zu behandeln: „Mut erzeugt Mut“. In diesem Sinne: Manege frei! Mit etwas Glück wirst du neue Perspektiven und Wege erkennen. Marcel Schönefeld auf Instagram: @im.zirkus.des.lebens
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Buchvorschau
Geschichten aus dem Zirkus des Lebens II - Marcel Schönefeld
Eine erste Flugstunde
Es war einmal ein kleiner Vogel, der das Licht der Welt in einem farbenprächtigen und einzigartigen Gefieder erblickte. Es dauert nicht lange und der Kleine stellt fest, dass er Flügel besitzt. Sofort zappelt er, probiert aus und saugt wie ein Schwamm alles auf, was sein Umfeld ihm zur Verfügung stellt, um die in ihm angelegte Fähigkeit des Fliegens zu erlernen. Seine Begeisterung, sein Tatendrang und seine unbändige Neugierde helfen ihm dabei ungemein, und schon nach kürzester Zeit gelingen ihm die ersten Flugversuche.
Unglücklicherweise haben sich die großen, ihm nahestehenden Vögel, die, mit denen er die meiste Zeit verbringt, vom Fliegen abgewandt. Ihr Gefieder leuchtet auch nicht mehr so farbenfroh wie das des kleinen Vogels. Viele haben das Gefühl, sie sähen nicht gut genug aus, um sich am Himmel zu zeigen. Andere haben das Fliegen nie richtig gelernt, und viele finden es sogar gefährlich und meiden diese Art der Fortbewegung um jeden Preis. Das irritiert und wundert den kleinen Vogel sehr, und er fragt sich immer wieder: „Warum fliegen die großen Vögel nicht?"
Erschwerend kommt hinzu, dass einer der wichtigsten Vögel in seinem Umfeld – sein Lieblingsvogel, wenn man so will – sterbensunglücklich ist. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und für den Kleinen nur schwer bis gar nicht verständlich, weshalb er sich oft schlecht und hilflos fühlt.
„Das Fliegen ist etwas Bedrohliches. Es ist besser, am Boden zu bleiben … oder „Deine Flügel bringen nur Unglück, probier es gar nicht erst aus …
, hört er von seinem Lieblingsvogel ununterbrochen. Innerlich zerreißt es den Kleinen, und je häufiger er seinen Lieblingsvogel, nicht fliegend, am Boden sieht, desto seltener probiert er selbst das Fliegen. Bedauerlicherweise verliert sein eigenes Gefieder mit jedem unterlassenden Flugversuch seine Farbkraft, doch das bemerkt er kaum. Zu jeder Tageszeit ist er damit beschäftigt, herauszufinden, wie er das Leid seines Lieblingsvogels lindern kann.
Durch seine Bemühungen fühlt sich der kleine Vogel gesehen und anfangs auch ein klein bisschen besser. Zu seinem Bedauern ändert sich aber nichts an der Situation seines Lieblingsvogels. Dieser verteufelt weiterhin das Fliegen, ganz gleich, wie viel Unterstützung und Zuspruch er von dem Kleinen erhält. Besonders schlimm wird es, sobald sein Lieblingsvogel es doch noch einmal versucht, aber etwas schiefgeht. Sofort wird dem Kleinen die Schuld daran gegeben. Er wird beschimpft und heruntergeputzt, was ihn natürlich sehr traurig macht. Wütend wird er auch sehr oft, doch seine Emotionen hält er lieber versteckt, denn neben dem Fliegen sind Gefühle etwas, das unter seines gleichen gar nicht gern gesehen wird.
Weil er nicht anecken möchte, frisst der kleine Vogel alles in sich hinein – so lange, bis er sich selber und das Fliegen richtig blöd findet. Er verlässt kaum noch sein Nest, und ins Unbekannte begibt er sich überhaupt nicht mehr. So verkümmern seine Flügel zusehends, und Ängste und Zweifel beherrschen ihn, sobald er auch nur ans Fliegen denkt. Die nächsten Jahre verbringt er ausschließlich im Kreise seiner gefiederten Freunde, und das Nicht-Fliegen und die unterdrückten Gefühle werden ihm zur Gewohnheit.
An einem für ihn schicksalhaften Tag erfährt er von einem schlimmen Unfall. Sein Lieblingsvogel ist freiwillig abgestürzt und war sofort tot. Fortan bestimmt eine tiefe Traurigkeit den Alltag des kleinen Vogels.
Nichts scheint mehr wie vorher, und niemand kann ihm wirklich helfen. Seine Flügel erinnern nur noch daran, dass er einmal fliegen konnte, und sein Gefieder wird matt und schwarz. Er leidet und fühlt sich an dem Unfall schuldig. Was hätte er anders machen sollen? Hätte er sich noch mehr anstrengen müssen? Hatte er zu wenig getan?
Diese Gedanken gehen ihm unentwegt durch den Kopf, und jedes Mal, wenn er hoch in den Himmel schaut, fängt er an zu weinen.
So vergehen die Jahre, und der kleine Vogel, der inzwischen groß geworden ist, trauert immer noch. Fatalerweise gewährt er niemandem Einblick in seine Gefühlswelt; auch das hat er nicht gelernt. Er unterdrückt seine Emotionen und lebt allein und zurückgezogen. Das Leben empfindet er als anstrengend, und an besonders schweren Tagen überlegt er, ob es nicht besser wäre, wenn es ihn überhaupt nicht gäbe.
Eines Tages blickt er wie schon so oft nach oben in den stark bewölkten Himmel, um in Erinnerungen zu schwelgen. Diesmal sieht er zwischen all den dicken Wolken einen kleinen Vogel umherfliegen, der sich völlig frei und gelöst bewegt. Von den vielen Wolken lässt er sich gar nicht beirren. Vielmehr scheint er