Tero sucht seinen Schwarm
Von Barbara Fröhlich
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Über dieses E-Book
Tero trifft außergewöhnliche Tiere, darunter das kluge Krähenmädchen Kraks, das Eichhörnchen Pinsel und einen Fisch namens Blubberbarschin. Können Teros neue Freunde ihm helfen, seinen Platz in der Welt zu finden? Begleite ihn auf seinen Abenteuern!
"Tero sucht seinen Schwarm" ist ein liebevoll illustriertes Vorlesebuch für wissbegierige Mädchen und Jungen ab dem Vorschulalter. Die Schauplätze der Kinder-Fantasygeschichte - reale Orte im Rheinland und Ruhrgebiet - regen junge Zuhörerinnen und Zuhörer an, ihre Umwelt zu erkunden und dabei ihre Fantasie zu entfalten. Sie fiebern mit und sind dabei, wenn Tero den wahren Wert von Gemeinschaft erfährt.
Barbara Fröhlich
Barbara Fröhlich, geboren im Ruhrgebiet, ist eine passionierte Autorin - sowohl im Bereich der Kinder- als auch der Erwachsenenliteratur. Ihre Kurzgeschichten finden sich in verschiedenen Anthologien. Inspiriert von ihrer Fantasie und Kreativität hat sie die Figur Tero erschaffen - eine liebenswerte Flugechse mit Armen und einem Abenteuerbeutel. Tero, der Protagonist eines Kinder-Fantasyromans und einer Reihe von Kurzgeschichten erreicht mit seinem Charme die Herzen von Jung und Alt.
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Buchvorschau
Tero sucht seinen Schwarm - Barbara Fröhlich
1 Durch die heiße Urzeitluft
Ein kleiner Flugsaurier saß allein auf einem Felsen. Autsch! Etwas Heißes hatte seine Schnabelspitze getroffen. Was war es? Die Luft war wärmer als sonst. Das spürte er auf der Lederhaut seiner Flügel und unter den Kopffedern.
Zisch! Zisch! Heiße Asche flog durch die Luft. Sein Herz klopfte stärker. Wenn nur der Schwarm hier wäre! Zisch! Puff! Etwas Gefährliches war im Gange. Er lauschte: Flugechsengeschrei! Mit zitternden Flügeln blickte sich der Flugsaurier um.
Scheffo, der Anführer, zog mit den Anderen vorbei. Der Kleine hob ab, um sich ihnen anzuschließen.
„Da ist Der-der-als-letzter-fliegt, rief Scheffo ihm entgegen. „Hey, Beutelbaby, du Schisser!
Zisch! Puff! Grorr!, antwortete der Vulkan. Er brach aus. Das Unglück geschah.
Der Flugsaurier erschrak und vergaß einen Moment, mit den Flügeln zu schlagen. Dadurch wurde die Lücke zum Vorderflieger größer. Er durfte den Schwarm nicht verlieren. Der Rauch kratzte so im Hals, dass er weinen musste.
„Bin kein Beutelbaby", murmelte er und schluckte eine Träne hinunter, die an seinem Schnabel hing.
Scheffo wählte eine Abkürzung. Geradewegs über den rauchenden Vulkan. Oh nein, Der-der-als-letzter-fliegt verlor seinen Schwarm aus den Augen. Hektisch schwirrte er durch die heiße Luft und hielt Ausschau. Seine scharfen Augen konnten hervorragend sehen, aber nicht durch den Qualm.
Die Flieger kreischten einen Warnruf. Er bedeutete: Immer hinter Scheffo her!
Kräftig schlug die Flugechse mit den Flügeln. Sie waren so lang wie ein Kinderbett. Fliegen war das Schönste auf der Welt. Nur heute nicht.
Er wurde herumgeschleudert und Aschekörnchen gelangten in seinen Hals. Oh, tat das weh. Er hustete und schloss den Schnabel. Ein Stein zischte auf ihn zu. Er wich aus. Ganz knapp am Flügel vorbei. Glück gehabt. All seine Kraft legte er in die Flügelschläge und erreichte den Schwarm.
„Woher kennt Scheffo den besten Weg?", fragte sich der Flieger und folgte dem Anführer. Zielstrebig kurvte Scheffo um das Gestein, das der Vulkan ausspuckte. Alle Flugechsen sausten hinterher und schrien Erkennungsrufe.
Scheffo wird uns retten, dachte Der-der-als-letzter-fliegt. Hoch und nach unten ging es, rechts um einen Felsen, in eine scharfe Kurve, ab durch den heißen Nebel.
Geschafft! Erschöpft landeten sie auf einem Felsvorsprung. Ihre Zungen hingen aus den Schnäbeln. Die Luft war staubtrocken und schmerzte beim Atmen. Der kleine Flugsaurier zog feuchtes Algengrün aus seinem Beutel am Bauch. Für sein Leben gern sammelte er darin nützliches Zeugs: einen glitzernden Stein, ein Blatt in Herzform, einen spitzen Stock und Vorräte. Nur keine Insekten und Schnecken. Niemand wusste, dass er heimlich Vegetarosaurus geworden war. Er hatte beschlossen, keine Tiere mehr zu essen.
Warum? Eine Libelle hatte damals gebettelt: „Friss mich nicht!" Da bekam er Mitleid. Er erzählte allen, dass er Schnecken im Farnmantel lieber mochte. Sonst hätten sie sich über das Grünzeug gewundert. Wenn sie das herausfanden, würden sie ihn fortschicken. Schließlich war er der Letzte im Schwarm; derjenige, der immer ganz hinten fliegen musste.
2 Feuerspucker hustet
Hungrig mampfte die Flugechse ihre Algenportion aus dem Bauchbeutel. Schnell, schnell, bevor ... zu spät.
Mit der Fußkralle winkte Scheffo alle zu sich heran. Sie wussten, was er forderte. Er hatte Hunger. Nacheinander gaben sie ihre Futterreste ab: Der-den-Scheffo-am-liebsten-mochte, Der-aus-der-Mitte, der Schnellflieger, die Schnarchechse, der Aufpasser und der kleine Flieger, den sie auch Der-der-als-letzter-fliegt nannten.
Zisch! Puff! Grorr! Der Feuerspucker hustete weiter. Wann würde er endlich aufhören?
Nacheinander kraulte der Flieger den Kumpels die Rußstücke aus den Kopffedern. Mit seinen Krallen pulte er geschickt den Schmutz aus den Lederfalten ihrer Flügel.
Neben dem Beutel hatte die Natur ihm zwei zusätzliche Arme geschenkt. Erst hatte ihn die Truppe nicht aufnehmen wollen, weil er mit dem Beutel und den Armen anders aussah als sie. Doch schnell stellte Scheffo fest: Die Klauen waren nützlich, um ihm den Rücken zu schubbern. Deshalb durfte der Kleine im Schwarm bleiben.
Während er Scheffo säuberte, betrachtete er das Durcheinander in der staubigen Wolke. Steine flogen durch die Luft, als wären sie leichte Blätter. Lava floss um den Felsen und zischte. Es machte blitz und krach. Jedes Mal zuckte der kleine Flieger erschrocken zusammen.
Dann versuchte er, sich selbst zu putzen. Niemand bot Hilfe an. Er sackte in sich zusammen. Daran würde er sich niemals gewöhnen.
Zwischendurch reckte er den Kopf in die Höhe. Würde der Feuerspeier nie müde werden?
Eine riesige Lavakugel fegte über den Himmel. So etwas hatten die Flugsaurier nie zuvor gesehen.
Scheffo schrie die Megakugel an. Sie gehorchte ihm nicht. Darüber wurde er so wütend, dass er noch lauter brüllte.
Es gab einen gewaltigen Knall, und die Erde bebte. Normalerweise hatte der kleine Flieger keine Angst, wenn sein Schwarm bei ihm war. Dieses Mal tobte der Vulkan schlimmer als je zuvor. Zitternd versteckte er sich unter Scheffos Flügeln.