Zwischen Himmel und Erde
Von Etti Ruhöfer
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Über dieses E-Book
Außerdem begegnen uns Amsello, das Amselmännchen, eine Fee und blutrünstige Ungeheuer...
Etti Ruhöfer
Etti Mentges-Ruhöfer, geboren 1930 in Duisburg, verwitwet, eine Tochter, lebt und schreibt in Duisburg. Gründungsmitglied der “Interessengemeinschaft Literatur, Kultur und Gesellschaft e.V.“ (Igel), sowie der „Zeitzeugenbörse Duisburg“. Ihre Geschichten stellte sie bei Lesungen in und um Duisburg vor, bei Radio Wesel (Gedankenflüge) und in zahlreichen Anthologien.
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Buchvorschau
Zwischen Himmel und Erde - Etti Ruhöfer
lernen.
Tröpfchengeschichten
Im Meer
„He, du buckliger Wal, was soll das Gejaule? Du störst meinen Schlaf."
„Ach, kleines Tröpfchen, ich bin doch verliebt, verliebt in ein wunderschönes Walfräulein, und wenn ich verliebt bin, muss ich singen."
Plötzlich taucht ein Rivale auf, und die eben noch kunstvollen Töne werden zu einem tiefen Grollen, laut, drohend, gewaltig - so gewaltig, dass man glauben könnte, das Meer finge zu beben an. Regentröpfchen hält sich die Ohren zu.
„Ruhe, Ruhe!, schreit es mit aller Kraft, „das ist ja nicht zum Aushalten!
„Meckere nicht dauernd herum, hier ist mein Reich!"
„Dein Reich? Ha, dass ich nicht lache! Ohne uns Regentröpfchen hättest du gar kein Reich - ach, was sage ich da, es gäbe dich überhaupt nicht, und..."
„Natürlich, die Vorwitznase!, rufen andere Tröpfchen, „immer muss sie sich überall einmischen und aufspielen.
Derweil taucht der Wal in die Tiefe ab. „Hab ich ihn doch verscheucht", triumphiert Tröpfchen laut.
Doch - zu früh gefreut, kleine Besserwisserin, er holt nur zu einem Angriff aus, um den Nebenbuhler zu vertreiben.
Und ehe Tröpfchen sich versieht, schießt der Koloss wie eine Rakete aus der Tiefe hervor, steht für Sekunden in voller Größe in der Luft, dreht sich, klatscht mit dem Rücken auf das Wasser und lässt wieder sein tiefes drohendes Grollen hören. Der Rivale nimmt Reißaus. Geschafft, den hat er in die Flucht geschlagen.
Aber nicht nur ihn ist er losgeworden, sondern auch Tröpfchen. Getroffen von seinem massigen Körper wird Tröpfchen von einer Welle erfasst und weit fortgetragen.
Am anderen Morgen geschieht etwas Wundervolles. Da, wo der Himmel ins Meer zu fallen scheint, färbt sich das Wasser plötzlich zartrosa, so als ob tausend und abertausend Rosenblüten hinein gefallen wären, die sich nach und nach über die ganze Wasserfläche verbreiten. Dann verwandelt sich das Rosa in Gold und Orange, bis schließlich ein strahlendes Gelb das Meer überflutet und die aufgegangene Morgensonne alle Tröpfchen wie Kristalle funkeln lässt.
Überwältigt von so viel Schönheit schließt Regentröpfchen die Augen, lauscht dem Rauschen des Meeres und genießt das Glücksgefühl, das seinen Körper jetzt durchströmt. Dieses wunderbare Erlebnis hat seine Neugier geweckt - Neugier auf das, was unter ihm so alles geschieht, und es steckt seine Vorwitznase unter die Oberfläche des Wassers.
„Was für ein Leben hier unten, ruft es überrascht, „was für eine Farbenpracht! Hoppla! Fast wäre ich wieder mitten in ein geöffnetes Fischmaul geraten, hoppla, schon wieder! - Hoppla!
Fand es doch vorher die Berührung mit den Fischen abscheulich, macht es