Das havarierte Gewissen: Eine norddeutsche Novelle
()
Über dieses E-Book
Die Spur führt in den Jahrhundertwinter des Jahres 1891. Der englische Frachtdampfer "Kaffraria" havariert in der Altenbrucher Bucht. Während der Bergungsarbeiten stirbt ein Crewmitglied. War es ein Unfall? Und was hat das mit Fritjofs jüngst verstorbenen Stiefvater zu tun?
Matthias Schneider-Dominco
Matthias Schneider-Dominco wurde 1972 in Berlin geboren und wuchs in Cuxhaven auf. Nach dem Abitur 1992 studierte er Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Deutsche Philologie in Göttingen. 2003 erschien sein erstes Buch "Xaver Scharwenka (1850-1924) - Werkverzeichnis (ScharWV)" in der musikwissenschaftlichen Reihe des Göttinger Hainholz Verlages. Außerdem veröffentlichte er jüngst seine erste Novelle mit dem Titel "Das havarierte Gewissen". Neben seiner pädagogischen Tätigkeit (Violoncello, Ensemble-Leitung) schreibt er für verschiedene Kulturinstitute als Programmbuchautor und Musikrezensent. Seine Freizeit verbringt er mit seiner Familie.
Ähnlich wie Das havarierte Gewissen
Ähnliche E-Books
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 456: Die "Goldene Henne" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 83: Die Krokodilmänner Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Insel oder Rechtfertigung des sinnlosen Reisens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTödlicher Nordwestwind: Ein Fall für Kommissar Rieken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Helgoland, der Höllensturz: Oder Wie ein Esquimeaux das Glück auf der Roten Klippe findet, obwohl die Dreizehenmöwen hier mit Rosinen gegessen werden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 339: Der Hass der Seminolen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeschichten aus Nian: Atalan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKüstenschrei: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMythor 143: Die Himmelsfestung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLetzte Lesung Langeoog Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Amphibienmensch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Wilde Charlotte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMontain Jack: Missouri - Band 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tote im Schilf: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 732: Jagd auf das Silberschiff Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Sohn des Meeres Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPesthauch über Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPRIMORDIA 3 - RE-EVOLUTION: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 81: In der Fieberhölle von Guyana Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDIE GABE: silent sea-Trilogie, Band 2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPiratenjunge: Teil 1 der Belisla-Piratentrilogie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 131: Im Land der Buschmänner Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenYo-Ho Piraten: Kurzgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachts im Watt: Spiekeroog-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn der Tiefe des Teiches: Märchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTero sucht seinen Schwarm Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Orakel von Jasmund: Ein Rügenroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTarzan – Band 4 – Tarzans Sohn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnheimliche Kreuzfahrt in den Tod: Patricia Vanhelsing aus London ermittelt Band 8. Zwei mysteriöse Fälle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Thriller für Sie
Fifth Avenue: Ein Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWartet (Das Making of Riley Paige - Buch 2) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Maigret auf Reisen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Freund Maigret Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Perfekte Eindruck (Ein spannender Psychothriller mit Jessie Hunt—Band Dreizehn) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie letzte Witwe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerschwunden (ein Riley Paige Krimi—Band 1) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Welt unter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMord in Wiesmoor. Ostfrieslandkrimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMadame Maigrets Liebhaber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKopftuchmafia: Ein Stinatz-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 06 - Dr. No Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Mordmotiv (Ein Avery Black Mystery – Band 1) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Dunkle Seite: Krimi Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Pretty Girls: Psychothriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLautlos Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Maigrets Pfeife Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTod am Bauhaus: Norma Tanns achter Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Sandmann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEierkratz-Komplott: Ein Stinatz-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKeine Angst: Köln Kurz-Krimis Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Rum Punch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeobachtet (Das Making of Riley Paige - Buch 1) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Das Dorf in den roten Wäldern: Der erste Fall für GAMACHE Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCity on Fire: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Puzzlemörder von Zons Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5MATTHEW CORBETT und die Hexe von Fount Royal (Band 1): Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHands up! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Ermittlungen des Commissario Collura Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Idiot: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Das havarierte Gewissen
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Das havarierte Gewissen - Matthias Schneider-Dominco
Für Milan und Malina
Inhaltsverzeichnis
Am Strom
Die Schleuse
Sturmnacht
Verwehte Zeit
Eisgang voraus
Eine Entdeckung
Geständnis
Entscheidung
Nachwort
Am Strom
Das Blau zerschellte am Stack¹. Im langen Schatten des Steinwalls spülten die Wellen Schlick empor.
An der Deichkrone angekommen, legte Fritjof Dieken Reusen und Tragebottich ins Gras. Er hielt inne. Blinzelnd vor Müdigkeit hob er den behaarten Handrücken über die Augenbrauen und nahm den Elbsegler ab. Ein leichter Wind aus Nordost strich ihm durchs grau melierte Haar, wisperte von der Weite des Meeres. Frisch war die Luft, es roch nach dem würzigen Aroma getrockneter Algen. Gedankenverloren nestelte er an der Weste. Sie war schon recht abgetragen. Er zog eine Pfeife heraus und begann auf dem Mundstück zu kauen. Der kalte weiße Porzellankopf wippte dabei unregelmäßig im Mundwinkel.
Ein Frachtsegler nutzte das ablaufende Wasser. Hinter dem morgendlichen Dunstschleier war das gegenüberliegende Ufer nur schemenhaft zu erkennen. Darüber schwebte ein Streifen Schäfchenwolken gen Westen, helle Rippeln, die wie die Spiegelung des Wattbodens aussahen. Fritjofs Blick streifte die Altenbrucher Bucht und verweilte schließlich auf dem fleckigen Orange von Klüver, Groß- und Besansegel, bis es am Horizont verschwand.
In gleicher Richtung hatte ihn sein Stiefvater Otto Bolhöfer des Öfteren mitgenommen. Er entsann sich des Sommers, in dem Großbritannien Helgoland zurückgegeben hatte. Beide steuerten damals im Boot sitzend dem Mündungsgebiet entgegen. Windstill und warm war es, wie gemacht, um einen Zehnjährigen in die Kunst des Buttpeddens² einzuführen. Sie landeten an einer der Sandbänke von Nordergründe.
»Wie machst du das nur? Fische mit den Füßen fangen?« Ungeduldig ließ er die Arme sinken.
»Ich zeig’s dir noch mal. Hier ist der Priel tiefer. Da buddeln sich die Schollen lieber ein. Wo du stehst, ist der Boden zu hart für sie.«
»Die sind so flink!«
Otto lachte auf und warf dabei den Kopf nach hinten.
»Natürlich. Pirsch dich vorsichtiger heran. Du musst lernen, mit den Füßen zu sehen.«
»Und denn?«
»Einfach drauftreten.« Er ließ einen Hosenträger auf das durchnässte Unterhemd schnalzen.
Nie würde Fritjof das Gefühl vergessen, als es ihm nach mehreren Versuchen gelang, im hüfttiefen Wasser einen Plattfisch unter der nackten Sohle zu spüren. Das war allerdings nur der erste Schritt in Richtung Erfolg. Nun galt es, ihn mit bloßen Händen zu fassen. Ihm schwante, was das bedeutete. Also holte er tief Luft und nahm den Unterwasserkampf auf. Otto kam derweil mit dem Eimer herbeigeeilt, dass es nur so spritzte. Die Atemluft des Jungen wurde schon knapp. Leicht machte es die Flunder ihm nicht. Sie zappelte um ihr Leben.
Prustend hob er den Kopf und jubilierte:
»Ich hab sie!«
Mit einem Ruck riss er den Fisch aus dem Wasser und ließ ihn in den hingehaltenen Bottich fallen.
»Gratuliere! Nach dieser Taufe bist du ´n echten Buttpedder!«
Otto legte den Arm um Fritjofs Schultern, zwirbelte den eingerollten Schnurrbart.
Wenig später standen sie am anderen Ende der Sandbank vor den Resten eines eingesunkenen Wracks.
Zwar hatten die Alten immer schon von falschen Leuchtfeuern geraunt, die Schiffe zu Untiefen locken sollten. Allerdings gehörte die hiesige Strandräuberei längst der Vergangenheit an. So beteuerten alle. Beide betrachteten das hölzerne Skelett. Otto hob gestenreich zu einer schauerlichen Geschichte an, von der Fritjof lediglich das grässliche Ende erinnerlich geblieben war, in der zwei Bösewichte, eingesperrt in einem Holzgestell im Watt, der nächsten Flut überlassen worden waren.
Ein