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Alpharüden liebt man nicht
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eBook511 Seiten6 Stunden

Alpharüden liebt man nicht

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Über dieses E-Book

Wenn Opfer sich in ihre Peiniger verlieben, nimmt das meist kein gutes Ende. Ein katholisches Eliteinternat Ende der 80ger; als abgeschobener Bastard, fristet Mordred bereits sein ganzes Leben hinter den Mauern von St. Freienstädt. Sein Alltag ist eintönig und einsam, weil alle ihn meiden. In der Oberstufe platzt plötzlich der selbstbewusste Adonis Jack in sein Leben und bringt alles durcheinander. Leider entwickeln sich die Dinge jedoch nicht wie geplant und Jack sieht sich in seiner Rolle als Alphatier gezwungen, seine Gefühle zu verleugnen. Schlimmer noch; er versteckt sie hinter Gewalt und Herzlosigkeit, zwingt Mordred zu Gangbangs, demütigt ihn vor anderen Mitschülern und schlägt ihn, wenn er nicht pariert. Als Mordred und Jack durch einen weiteren Schicksalsschlag getrennt werden und ins Jugendgefängnis kommen, spüren sie trotz allem, wie tief ihre Gefühle füreinander wirklich gehen. Doch hat diese Art der Liebe überhaupt eine Zukunft, oder ist der liebevolle Jonah, den Mordred im Gefängnis kennenlernt, vielleicht doch die bessere Alternative? Jedes ihrer Schicksale entwickelt sich rasend schnell, Liebe und Hass verschwimmen, Intrigen und Sex regieren den Alltag und irgendwann eskaliert die Situation.
SpracheDeutsch
HerausgeberHimmelstürmer
Erscheinungsdatum1. Jan. 2015
ISBN9783863614713
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    Buchvorschau

    Alpharüden liebt man nicht - Akira Arenth

    Kapitel 1 – Erinnerungen

    Kapitel 1

    Erinnerungen

    Die Anfahrt war lang und beschwerlich, der Morgen stand noch in seinen frühesten Stunden, trotzdem war es schon bedrückend warm. Der Zug ruckelte unermüdlich vor sich hin, dann hielt er mit einem ohrenbetäubenden Lärm am vorletzten Bahnhof. Ein paar Leute stiegen aus, der Zug war bereits so gut wie leer. Erneut ertönte das schrille Pfeifen des Schaffners, noch ein paar Minuten, dann würde die Endstation angekündigt werden und der Zug erreichte sein letztes Ziel, bevor er zurück zum Flughafen pendelte.

    Jack streckte seine Hände nach oben in die Luft und bewegte seinen Kopf langsam, von einem knackenden Geräusch begleitet, nach links und rechts.

    Die hochgekrempelten Ärmel seines hellgrauen Hemdes rutschten ihm über den angespannten Bizeps, die obersten drei Knöpfe hatte er bereits geöffnet, doch die Hitze kroch unerbittlich Grad für Grad höher. Er fuhr sich durch seine schulterlangen, sandfarbenen Haare, in welche er sich vor ein paar Tagen schwarze, kleine Strähnen hatte färben lassen und seufzte leise.

    Sein Nacken tat ihm weh, die Sitze des Zuges waren unbequem, abgewetzt und durchgesessen, doch es gab keine andere Möglichkeit zu seinem aufgezwungenen Ziel zu kommen. Die meisten Schüler lebten oft von der ersten Klasse bis zum Abschluss des Abiturs in dieser Einrichtung, doch er, inzwischen zweimal sitzen geblieben, sollte nun im ersten Semester der Oberstufe dazwischen geschoben werden.

    Warum gerade ich?, seufzte Jack in Gedanken, während er in die Weite des Landes starrte.

    Aus der Hauptstadt in die Provinz . und alles nur wegen diesem unbedeutenden, popeligen Zwischenfall. Den Flug konnte er sich nicht leisten und für eine Fahrgemeinschaft war er sich zu eitel. Sein Vater hatte ihm einen Zuschuss verweigert und seine Mutter konnte ihm ebenfalls nur einen Teil des Haushaltsgeldes zustecken, bevor ihr Mann ihn zum Bahnhof gebracht hatte. An der alten Schule hatte er kaum echte Freunde und auch bei der Neuen würde sich das nicht ändern. Er konnte schlecht mit anderen Menschen umgehen, er schätzte sie immer falsch ein, war überheblich, stolz und arrogant, doch die Mädchen vergötterten ihn. Wenn man ihn auf den ersten Blick nur flüchtig betrachtete, hätte man ihn für eine jüngere Version von Kurt Cobain halten können, ein Surfertyp mit strähnigen Haaren und eingerissenen Jeans. Nur deutlich trainierter und im Gesamten schicker.

    Wenn man jedoch genauer hinsah, erkannte man in dem großen jungen Mann ein gewisses Charisma, das eher lüsternd und undurchdringlich wirkte, fast ein wenig bedrohlich.

    Er wusste, was er wollte und ließ sich von niemandem eines Besseren belehren, selbst wenn er andere mit Fäusten überreden musste. Schließlich führte dies auch zu der Versetzung, welche seine Eltern nur mit viel Geld und Überredungskunst erreicht hatten.

    Jack schob seinen Koffer beiseite, öffnete seinen Rucksack und blätterte in seinem wenig beschriebenen Taschenkalender.

    Die Willkommens-Vorlesung des ersten Semesters der Oberstufe begann um 9 Uhr, er hatte also noch Zeit. Das Ruckeln des Zuges fand mit einem lauten Zischen sein Ende.

    Der Schaffner bat die Fahrgäste auszusteigen, die Endstation sei erreicht.

    Jack setzte seine Sonnenbrille auf, warf seine Lederjacke über die Schulter und klemmte sich seine widerspenstigen Haare hinters Ohr. Das Universitätsgebäude lag nur ein paar Minuten vom Bahnhof entfernt und auf dem Weg dorthin sah er ausschließlich Studenten und Schüler aus aller Herren Länder. Einer von diesen war im selben Abteil gefahren und versuchte mehrmals mit Blickkontakt ein Gespräch zu beginnen. Doch Jack hatte es gekonnt ignoriert.

    Nun jedoch watschelte der junge Mann mit den schwarzen Dreadlocks hinter ihm her wie ein treudummer Welpe und brauchte anscheinend all seinen Mut, um irgendwann ein „Hey.!" hervorzuquetschen.

    Genervt rückte Jack seine Sonnenbrille von der Nase auf die Stirn und blieb stehen, um sich eine Zigarette anzuzünden. Was willst du? brummte er, während er den Qualm in die Luft blies und so tat, als hätte er es eilig.

    „Du warst die ganze Zeit im selben Abteil hab, dich aber noch nie im Internat gesehen." Der Typ stützte sich auf die Knie und keuchte ein wenig.

    Unter seinen Armen erkannte man die dunkel abgesetzten Schweißränder, doch er roch nach Gras. Jack bekam beinahe Mitleid mit dem verfilzten Typen in seinem bunten Hawaiihemd.

    „Ja ich bin neu hier, sonst noch was?" seine Stimme klang ungewollt freundlicher als zuvor.

    „Hey cool, ich bin Ian. Du bist also einer der Quereinsteiger, von denen sie vor den Ferien erzählt haben. Die meisten von uns sind ja schon seit der Mittelstufe hier, aber viele springen danach ab, entweder weil die Gebühren zu hoch sind oder die Leistungen zu schlecht.

    Daher haben wir am Anfang der Oberstufe viele Neue wie dich! Soll ich dich herumführen?"

    Jack konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er war beliebt, bevor er ankam, wie ungewohnt. „Naja. wenn’s sein muss."

    Auf dem weitläufigen Gelände angekommen, warteten bereits viele der Schüler und Studenten auf dem Hof verteilt. Das Internat war nicht nur abgelegen von allem, was Spaß bringen konnte, noch dazu war es hässlich anzusehen. Kein barocker Baustil, sondern industrieller Bauhaus Flair prägten die Optik, Putz blätterte von den Wänden. Grüppchen hatten sich gebildet, einige beobachteten die Neuankömmlinge, den Meisten war er jedoch herzlich egal. Allgemein konnte man bereits von weitem erkennen, um welche Mentalität es sich bei den einzelnen Gruppen handelte, doch Jack hielt nichts von Klassifizierungen.

    Ian fing relativ unbedarft an zu schwafeln, über das Gebäude, den Park und die Gepflogenheiten. Dann kam er zu den wichtigen Leuten, die man unbedingt kennen sollte.

    „... und da vorne sind die Jungs vom Tennisclub, du weißt schon, reiche Daddys, große Klappe, aber sonst relativ harmlos. Die Ladys vom Schwimmteam der Mädchenschule könnten dich vielleicht interessieren."

    Jacks Blick schweifte über die Anwesenden und holte eine weitere Zigarette aus seiner linken Hosentasche, sowie ein Feuerzeug aus der rechten.

    Während er den Erzählungen von Ian nur beiläufig Aufmerksamkeit schenkte, entflammte er das Papier, schaute wieder in die Runde und blies einen kleinen Kringel in die warme Luft.

    Plötzlich blieb sein Blick auf einem Jungen haften, der am letzten Ende des Hofes saß.

    Direkt an den Zaun gelehnt, blickte er verträumt in die Ferne, seine Haut war leicht gebräunt und sein schwarzes Unterhemd lag eng an seinem schlanken, drahtigen Körper.

    Seine langen, dunklen Haare lagen in schweren Wellen über seinem Rücken und trotz dem er nur im Schneidersitz auf einem großen Stein saß, wirkte seine Haltung irgendwie elegant.

    Er hatte einige Lederarmbänder am Handgelenk, ein Buch auf dem Schoß und trotz der aufsteigenden Hitze Lederstiefel an, über denen er eine schwarze Armeehose trug.

    Jack stoppte Ian’s unermüdlichen Redefluss mit einem ernsten: „Wer ist das da hinten?"

    Ian winkte ab „Ach das sind nur die Weiber vom Mädcheninternat St. Rosemarie, deren Acapella Kurs probt immer bei uns in der Halle. Vergiss es, die lassen keinen ."

    „Ich meine den Typ auf dem Stein", unterbrach ihn Jack abermals leicht genervt.

    Ian kniff die Augen zusammen, er saß ziemlich weit abseits, dann jedoch erkannte er ihn. Seine Miene veränderte sich, er schien nervös zu werden.

    „Ach lassen wir doch das mit den Leuten, die meisten lernt man eh am besten auf Partys kennen, wir haben ne geile Cafeteria, lass uns vor der Lesung doch ’nen Kaffee . "

    „Ian, wer ist das?", fragte Jack noch einmal etwas nachdrücklicher.

    „Ach Mann, glaub mir, mit dem willst du nichts zu tun haben."

    „Wieso .? Weil er kein Deutscher ist?" Jack lachte unweigerlich, sodass sich die anderen um ihn herum umblickten. Ian jedoch blieb ernst.

    „Nein, natürlich nicht, aber das ist Katsu. Seine Mutter war eine deutsche Hure, hatte was mit Ichikawa Katsu Raidon und damit ist er einer der Bastard-Söhne des Raidon Clans. Denen sollte man lieber aus dem Weg gehen."

    Jack sah das alles als einen schlechten Scherz.

    „Was soll denn der Scheiß? Kommst du mir jetzt mit Motorrad-Gangs?"

    Ian deutete ihm etwas leiser zu sein. „Alter, ich rede vom Yakuza Clan Raidon! Einer der bekanntesten Clans der japanischen Mafia! Müsstest du doch schon mal gehört haben, oder? Keiner legt sich mit denen an, auch wenn er als Bastard verstoßen und kein anerkannter Nachfolger ist, der Typ bringt nur Ärger!"

    Jack schnaubte herablassend, nahm seine Sonnenbrille vom Kopf, ließ sie zurück auf seine Nase rutschen und strich sich abermals durch die Haare. „Wir sind hier nicht in Japan, die Reisfresser sind weit weg, also wovor hast du Schiss? Ich zeig dir mal, was ich von diesem Kasperverein halte."

    Noch bevor Ian irgendwelche protestierenden Worte fand, hatte Jack seine Zigarette auf den Boden geworfen, mit der Spitze seines Turnschuhs zerdrückt und war schon den halben Weg zu dem Jungen auf dem Stein geschlendert.

    Ian blieben die letzten Worte im Hals stecken.

    Jack rückte mit einer Schulterbewegung seine Lederjacke zurecht, lehnte sich lässig gegen den Zaun und schob sich damit zwangsweise in das Sichtfeld des Kleineren.

    „Träumst du gern einfach nur vor dich hin, oder machst du es, weil keiner mit dir reden will?"

    Der dunkelhaarige Junge löste sein Handgelenk vom aufgestützten Kinn und blickte Jack an.

    Mordreds Augen blitzten in stechend hellem Grün, statt dem für seinen Typ erwarteten Braun.

    Sein Gesicht wirkte zart, sein geschwungener, voller Mund passte sich perfekt seiner schmalen Nase an und verlieh ihm fast schon etwas Puppenhaftes. Sein Blick jedoch war so kalt, dass man zu frösteln begann, wenn man ihn nur anschaute.

    „Bitte .?", erwiderte er nur mit einem sarkastischen Unterton.

    „Mein Kumpel da drüben sagte mir, dass du keine Freunde hast, also dachte ich, komm ich hier rüber und quatsch dich an."

    Jack legte ein unverschämt charmantes Lächeln auf, Mordred blieb jedoch sichtlich ungerührt. „Was hältst du davon, wenn du mich in Ruhe lässt und stattdessen deinem Kumpel eine Runde in den Arsch trittst, bevor ich es tue? "

    Mit einem künstlich schmerzverzerrten Gesicht, als hätte er sich in den Finger geschnitten, erwiderte Jack: „Aua, wie kann eine solche Schönheit nur so bösartig sein?"

    Einen Moment tat er so, als würde er gehen, dann jedoch schlenderte er nur um den Jüngeren herum und setzte sich hinter ihn so dicht auf den Stein, dass er ihn fast hinunter drängte.

    „Was liest du?", fragte er daraufhin wieder fröhlich, als hätte die vorherige Unterhaltung nie stattgefunden. Dabei lugte er ihm über die Schulter und sog den Duft seiner Haare in die Nase. Er roch nach Sommer, mit einem leichten Hauch von blumigem Shampoo.

    Der Mischling hielt sich am Zaun fest, um nicht vom Stein zu kippen und schaute Jack entsetzt an. „Sag mal, welchen Teil von ‚verzieh dich’ peilst du nicht?"

    Jack lächelte noch immer. „Komm schon, gib mir ne’ Chance. Ich bin Jack und eigentlich ein netter Kerl, wenn man mich richtig kennenlernt, und du siehst auch aus, als könntest du mal ein bisschen Spaß vertragen."

    Er hob langsam die Hand und strich damit sanft die Haarsträhne beiseite, welche auf der Wange des androgynen Jungen lag. Dieser zuckte zusammen, er war es nicht gewohnt, dass man ihm so dicht auf die Pelle rückte, also stotterte er nur verdutzt: „Was für ein Spaß?"

    Jack rückte noch näher, bis sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. Seine Hand verblieb auf dessen Wange, seine Augen verengten sich.

    Er flüsterte: „Naja, fällt dir dazu nichts ein?" Seine Lippen näherten sich ihm soweit, dass er den warmen Atem seines Gegenübers auf seinem Mund spüren konnte.

    Bevor Jacks eindeutige Absichten noch zudringlicher wurden, stolperte der Jüngere beinahe panisch vom Stein herunter.

    „Bleib mir bloß fern! Du Perverser!!", versuchte er mit hochrotem Kopf beherrscht zu bleiben, während er sich hinstellte und seinen Rucksack schützend vor sich hielt.

    Jack lachte jedoch nur, stand ebenfalls auf und fuhr sich erneut durch die Haare.

    „Jetzt tu doch nicht so, ich sehe dir an der Nasenspitze an, was du wirklich denkst."

    Mordred schnaufte verächtlich und verteidigte sich vehement:

    „Ich sag dir jetzt mal, was ich denke: Egozentriker wie deinesgleichen versuchen mit ihrem oberflächlichen, prolligen Verhalten ihre Unzulänglichkeiten zu kaschieren. Später kaufen sie dann teuren Schnickschnack und überdimensionierte Autos, nur um ihre Minderwertigkeitskomplexe zu kompensieren und von allen Leuten Aufmerksamkeit zu bekommen."

    Jack grinste nur und schaute selbstsicher an sich herab, dann antwortete er in einem belustigt, arroganten Ton: „Und welche Minderwertigkeitskomplexe sollen das zum Beispiel sein?"

    „Nun, meistens sind es zu kleine Schwänze", reagierte Mordred patzig.

    Jack grinste, trat plötzlich einen bedrohlichen Schritt auf Mordred zu und packte seine Hand, die er ohne Umwege auf sein Geschlecht legte.

    „Damit habe ich wohl die wenigsten Probleme."

    Mordred fuhr erschrocken zusammen, als seine Hand gezwungen wurde, die weiche, jedoch beängstigend große Anakonda von Jack zu ertasten. Er war so dick wie sein Handgelenk und die Länge schien ebenfalls den Durchschnitt um einiges zu toppen.

    Mordred riss, rot über beide Ohren, seine Hand zurück. Er drehte sich um und nahm sich etwas ungeschickt seinen Rucksack, welcher ihm vor Schreck heruntergefallen war.

    Dieser schamlose Dreckskerl, dachte er bei sich, als er eilig zur anderen Seite des Hofes davonstapfte. Jack jedoch grinste nur belustigt. Auch schien er überhaupt nicht unglücklich über den Verlauf der Unterhaltung zu sein, ganz im Gegenteil. Dieser halbasiatische Bengel hatte sein Interesse geweckt und er war höchst amüsiert über seine beschämte Reaktion.

    Er raffte sich auf, wollte geradewegs in die Cafeteria, sein Magen knurrte bereits seit Stunden nach einem starken Kaffee, als plötzlich die Glocke an der Eingangstür des Gebäudes schrillte. Ian kam auf ihn zu und packte Jack am Oberarm. Er zog ihn samt Koffer ins Gebäude. „Komm schon, du Irrer, ich zeig dir die Zimmer!"

    Mordred wartete, bis die Neuankömmlinge im Gebäude verschwunden waren. Erst dann machte er sich langsam auf, um in die Willkommens-Vorlesung zu gehen.

    Die bisherigen Schuljahre waren mit Enttäuschungen und vielen schmerzhaften Übergriffen gepflastert gewesen und nun war er, welcher wohl als Einziger sein gesamtes Leben in diesem Internat verbracht hatte, damit konfrontiert, sich wieder neuen Menschen zu stellen.

    Neuankömmlinge bedeuteten für ihn neue Beschimpfungen, neue Feinde, neue Schmerzen.

    Die Vergangenheit hatte ihn gelehrt, niemandem zu trauen und sich möglichst aus allem rauszuhalten. Sein feminines Gesicht hatte ihm zu oft Ärger eingebracht, also hatte er sich heute schon so maskulin wie möglich versucht, zurecht zu machen.

    Dieser Typ hat sie doch nicht mehr alle, dachte er bei sich, aber es bewies einmal mehr, dass die Neuen anders, aber nicht besser waren als die alten.

    Er band sich seine langen Haare zusammen und zog sich ein schwarzes Hemd mit großzügigem Schnitt über das schwarze Unterhemd, um seine Gestalt etwas breiter erscheinen zu lassen. Die Armyhose mit den Taschen an den Seiten ließ seine Beine kräftiger wirken, so hoffte er es zumindest.

    Im großen Empfangsraum kamen ungefähr drei neue Abiturklassen zusammen. Viele noch aus der Mittelstufe, jedoch waren auch einige neue Gesichter zu erkennen.

    Momentan beachtete ihn keiner sonderlich, was ihn etwas entspannte.

    Die Oberschwester, gekleidet in traditioneller Tracht, um die katholische Einstellung des Internats zu unterstreichen, hielt eine Ansprache über Moral und christliche Werte. Mordred hasste es jedes Jahr dabei zuzuhören. Er hätte am liebsten lauthals ihren gesunden Menschenverstand angezweifelt, doch er wollte sich ja bedeckt halten.

    „Wir freuen uns ganz besonders, dass dieses Jahr zur neuen Oberstufe unseres Hauses so viele dazugestoßen sind! Ich werde nun die Einteilung in die neuen entsprechenden Klassen verlesen. Bitte begeben Sie sich umgehend in die ausgeschilderten Räume, sobald Sie benannt wurden!"

    Eine Unmenge von Namen folgte. Mordred achtete nicht auf die anderen, trotzdem fühlte er sich beobachtet.

    Er hatte ein seltsames Gefühl, als er den ihm zugewiesenen Klassenraum betrat. Er setzte sich in die hinterste Ecke, an den letzten Tisch bei den Fenstern und beobachtete kurz, wie sich kleine Gruppen in die anderen Sitzplätze zusammenfanden.

    Auch Jack war in dieselbe Klasse eingeteilt worden. Da er für sein Alter beachtlich groß und muskulös gebaut war, mit seinem lässigen Gang, seinem breiten Kreuz, die Haare mit Gelresten durchsetzt, fiel er den anderen eigentlich schnell auf, doch durch die Menge an Leuten sahen sich die beiden nicht sofort. Jack fletzte sich an die andere Seite des Raums in die vorletzte Reihe und blickte relativ desinteressiert aus dem Fenster, während er Ians Redeschwall an sich vorbeiziehen ließ, der ebenfalls in dieselbe Klasse ging. Einige weitere Jungs hatten sich bereits um Jack geschart, er schien bei den anderen gleich beliebt zu sein. Schwächere suchen einen Stärkeren, dem sie sich anschließen konnten, auch in einem Jungeninternat wie St. Freienstädt war das nicht anders.

    Mordred hielt sich hingegen die ganze Zeit die Hand vor die Augen. Bitte mach, dass mich niemand sieht, keiner anspricht und mich alle in Ruhe lassen,’ jammerte er betrübt tonlos in seine Handinnenfläche.

    Als eine ebenfalls in Schwesterntracht gekleidete Frau hereinkam, setzten sich alle und es wurde langsam ruhig. Ihre rostroten Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden und unter ihrer Haube versteckt, nur der Haaransatz verriet ihre Farbe.

    Sie hatte ein gutmütiges Gesicht, war schlank und besaß große, freundliche, braune Augen, um die sich schon einige Falten legten. Im Ganzen wirkte sie schon ziemlich verbraucht, hatte aber ihre enthusiastische Art offensichtlich nicht verloren.

    Sie stellte sich ans Lehrerpult und fing mit geübt lauter Stimme an zu reden.

    „Es freut mich, noch ein paar bekannte Gesichter in meiner Klasse zu sehen. Für die Neuen: mein Name ist Schwester Marianette, ich bin eure Klassenleiterin. Ich hoffe, dass ihr glücklich darüber seid, an unserem Eliteinternat leben und lernen zu dürfen. Die Regeln des Hauses liegen in jedem eurer Zimmer bereit, wenn ihr diese beachtet, werden wir alle eine schöne Zeit zusammen verbringen. Ich möchte nun, dass jeder von euch nach der aufgerufenen Reihenfolge nach vorn kommt und den anderen ein wenig von sich erzählt, damit wir uns besser kennenlernen. Wir beginnen mit einem jungen Mann, dessen Vater wir die Renovierung der Sporthalle zu verdanken haben , ähm. Jack Severyn Hawling, würden Sie bitte nach vorne kommen?"

    Mordred zuckte bei diesem Namen innerlich zusammen und traute sich kaum aufzuschauen.

    Ausgerechnet der eingebildete Perverse war in seiner Klasse!

    Dieser stand auf und trat nach vorne, als er sich umdrehte, überflogen seine stahlblauen Augen den Raum und nun erkannte er auch Mordred in der letzten Reihe.

    Im Moment des Blickkontakts versteckte dieser sein Gesicht schlagartig wieder hinter seinen aufgestützten Armen. Jacks charismatischer, schmaler Mund verzog sich nach links zu einem verschmitzten Lächeln.

    Ein paar seiner sandfarbenen Haare fielen ihm leicht ins Gesicht, die anderen klemmten widerspenstig hinter seinen Ohren.

    „Also, ich bin Jack, ich habe bisher bei meinen Eltern in der Großstadt gewohnt. Meine Mutter ist Sekretärin und mein Vater Offizier bei der Armee. Jetzt haben sie mich auf dieses Kuhdorf hier abgeschoben, um keinen Ärger mehr mit meinen Mädchen zu haben, sind ihnen wohl auf den Zünder gegangen. Ian pfiff in die Runde und stimmte Beifall an, einige applaudierten sogar, nur die Lehrerin warf ein „Beruhigt euch dazwischen und ergriff das Wort.

    „Nun, Jack, Ihnen wird die Ehre hier sein zu dürfen noch irgendwann bewusst werden. Aber erzählen Sie uns doch etwas von ihren Hobbys?!"

    Jack seufzte leicht genervt und redete weiter: „Hobbys . hm . naja, was das betrifft. Ich habe Wrestling gemacht und war viel schwimmen. Kann ich hier wohl beides vergessen. Was soll ich sonst noch erzählen?"

    Die Lehrerin winkte nur ab und deutete Jack sich wieder zu setzen.

    Mordred hätte vor Scham und Wut am liebsten in die Tischkante gebissen. Musste er wirklich gerade mit diesem Typen in einer Klasse sein? Der Kerl war nicht nur ein selbstverliebter Prolet, sondern hatte es auch noch geschafft, mit seinen Sprüchen gleich die halbe Klasse für sich zu gewinnen. Seltsam fand er nur, dass er ihn zuvor so schamlos angegraben hatte und nun was von seinen vielen Freundinnen erzählte. Offensichtlich war er also auch noch ein Lügner.

    Am liebsten hätte er auf jeden Fall auf der Stelle das Weite gesucht.

    Nach ein paar weiteren Jungs, darunter auch den relativ hirnlosen Bodybuilder Brüdern Tom und Mike, die ebenfalls zu denen gehörten, die sich Jack anscheinend bereits angeschlossen hatten, oder dem augenscheinlich recht eingebildeten, rothaarigen Norman, der sich selbst für Einstein hielt, war auch Ian vorgestellt, den Mordred ja bereits kannte. Leider wusste er, dass nach der Reihenfolge nun er vor die Klasse musste.

    Die Schwester ordnete die Liste mit einem Klacken auf dem Tisch, dann lächelte sie und las weiter: „So, nun ist Mordred an der Reihe. Er ist einer der Wenigen, die schon ihr ganzes Leben hier in St. Freienstädt verbringen dürfen. Es kennt also kaum jemand das Gebäude oder die Gegend besser. Falls ihr also Fragen habt, wird er sie euch sicher gern beantworten. Mordred? Kommst du bitte nach vorne?"

    Ihn nervte bereits, dass er als Einziger nicht gesiezt wurde, aber die Schwestern hatten es sich bei ihm einfach nie angewöhnt, erst recht nicht Schwester Marianette.

    Er lief langsam nach vorne. Sein Zopf lag ihm über der Schulter auf der Brust, er spürte regelrecht, wie sein Herz dagegen donnerte.

    Er versuchte möglichst maskulin zu laufen, was eher verkrampft wirkte. Als er sich umdrehte und sein Gesicht den Mitschülern zuwandte, ging ein leises Raunen durch die Klasse.

    Mordred versuchte seine Stimme tiefer klingen zu lassen.

    „Mein Name ist Mordred Akira Katsu und ich ."

    „Was ist das denn für n’ komischer Name?", platzte Tom belustigt dazwischen.

    „Mordred ist walisischer Abstammung, der Rest Japanischer", entgegnete er genervt.

    Norman hob den Arm, um ebenfalls etwas zu fragen, die Lehrerin ließ ihn gewähren.

    „Warst du mal n’ Mädchen?"

    Diesmal lachten so gut wie alle Jungs und man hörte Satzfetzen wie „Braucht nur noch Möpse" heraus. Mordred versuchte ruhig zu bleiben, während er sich an Norman wandte.

    „Nein, war ich nicht und wenn du Beweise willst, poliere ich dir auch gern mal so richtig männlich die Fresse."

    Die Lehrerin zischte dazwischen.

    „Nun ist aber gut, geht das denn nicht einmal ohne dumme Sprüche?"

    Mordred wollte sich am liebsten sofort wieder setzen, aber damit hätte er diese Idioten gewinnen lassen, deshalb fuhr er widerwillig fort:

    „Also falls es noch jemand interessiert, ich mache gern Musik und zeichne relativ viel."

    Tom flüsterte unüberhörbar: „Kann mir schon vorstellen was" und machte unzüchtige Hüftbewegungen, worüber sich die meisten wieder amüsierten.

    Mordred gab es etwas geknickt auf, gegen diese intoleranten Kindsköpfe half kein vernünftiges Reden. Alles, was er sagte, würden, sie verdrehen oder kein Interesse zeigen, deshalb ging er unaufgefordert deprimiert wieder zu seinem Platz und setzte sich.

    Seine Hoffnung auf einen normalen und mobbingfreien Schulanfang zerbröselte in seinen Gedanken, wie ein zu trockener Keks. Der Rest der Jungs wurde vorgestellt, immer wieder gab es nun jedoch Seitenstiche, die es auf Mordred abgesehen hatten. Als die Pausenglocke ertönte, atmete er erleichtert auf und vernahm mit Freuden, dass für den ersten Schultag der Rest des Nachmittags frei blieb und keine weiteren Veranstaltungen geplant waren, damit die Schüler Zeit hatten, sich einzurichten und kennenzulernen.

    Sobald die anderen den Raum verlassen hatten, Jack eingekreist von seinen grölenden neuen Freunden, begab auch Mordred sich nach draußen, um frische Luft zu schnappen.

    Es dauerte eine Weile, bis sich Jack der Gruppe seiner neuen Anhänger entledigen konnte. Mordred war nicht bei den Kursen, die sich im Hof vorstellten, um Neuzugänge anzuwerben, jedoch sah er ihn am Nachmittag in die gegenüberliegende Bibliothek gehen.

    Die Demütigung der ersten Stunden zeigte Jack, dass Mordred es alles andere als leicht an dieser Schule hatte und dass man ihn mit einer gewissen Vorsicht genießen musste.

    Offensichtlich hatten Außenseiter hier ein schweres Leben, er selbst brauchte sich darum wohl keine Gedanken mehr machen, aber er beschloss, Mordred irgendwie auf seine Art unter die Arme zu greifen, sobald er herausgefunden hatte, ob es sich lohnen würde.

    Draußen vor dem Eingang der Bibliothek stand die Gruppe der hübschen Damen des Acapella Kurses, die sich angeregt unterhielten. Offensichtlich war ihre Probe in der Sporthalle bereits vorbei.

    Jack hatte eine Idee, die ihm bei seiner Theorie vielleicht weiterhelfen konnte.

    „Guten Tag, Ladys", sprach er sie selbstsicher an.

    Offensichtlich waren sie einem hübschen Kerl wie ihm nicht abgeneigt, aber ihre Gesichtsausdrücke blieben skeptisch.

    „Ich möchte euch nicht lange stören, aber ich mache gerade ein kleines Experiment, wofür ich ein paar begehrenswerte junge Frauen benötige."

    Die Mädchen fingen an zu kichern. „Ach, wirklich?! Es hat nicht zufällig etwas mit ausziehen zu tun? Sag lieber gleich, wenn du nur einen Porno drehen willst."

    Jack legte sein charismatischstes Lächeln auf und winkte ab.

    „Aber nein, was haltet ihr denn von mir? Es ist wirklich rein wissenschaftlich! Ich will es euch erklären: In dieser Bibliothek sitzen circa 15 junge Männer und gut 20 Frauen. Ich möchte nichts weiter, als eine Konzentrationsstudie durchführen. Das heißt, zwei von euch heißen Chicas laufen mit wackelndem Popo durch den Gang. Wir filmen das Ganze heimlich mit dem Handy und danach sehen wir, welche Gruppe an Lesern von euch am meisten abgelenkt wurde und euch nachgeschaut hat und wer genau. Ich möchte wissen, ob es die eifersüchtigen Damen sind, oder eher die aufgegeilten Kerle. Danach mache ich das Gleiche mit ein paar Jungs aus dem Fußball Team. Seid ihr dabei? "

    Tatsächlich begeisterten sich die Damen mit den kürzesten Röcken für Jacks kleine Show.

    Er gab sein Handy einer beleibteren Gesangskollegin, denn er wollte vermeiden, dass die Aufmerksamkeit seiner Opfer irgendwie abgelenkt würde.

    Ein paar Minuten später waren die Mädchen laut kichernd wieder draußen. Jack versprach ihnen eine Kopie zu machen, sobald er seinen ‚Test’ ausgewertet hatte.

    Dasselbe Spiel zog er mit einem attraktiven jungen Mann durch, der gerade mit seinen Freunden auf dem Weg zum Schwimmen gewesen war und aufgrund dessen wenig bekleidet. Auch dieser sagte nach kurzem Zögern dem Experiment zu.

    Daraufhin ging Jack glücklich pfeifend in den Computerraum des Internats, den er aufgrund des übersichtlichen Plans im Flur auch relativ schnell fand.

    Er lud beide Filme auf den PC und ließ sie ohne Ton durchlaufen. Sein Augenmerk lag dabei natürlich ausschließlich auf Mordred, der zwar am Rand saß, aber noch gut im Bild zu erkennen war. Als die Mädchen den Gang entlang stolzierten und sich viele der Jungs fast den Hals verdrehten, schaute Mordred nur ein einziges Mal kurz auf, schüttelte dann unmerklich den Kopf und widmete sich wieder seinem Buch. Na gut, vielleicht waren die beiden auch einfach nicht sein Typ? Es konnte hunderte Gründe geben, warum er den beiden nicht hinterher geschaut hatte. Nun startete er zum Vergleich das zweite Video.

    Der Athlet betrat die Bibliothek, ging durch den Gang und tat so, als würde er jemanden suchen, direkt an Mordred vorbei. Dieser würdigte ihn keines Blickes, dann drehte der Schwimmer sich um und lief an ihm vorbei wieder zur Tür.

    Plötzlich schaute Mordred auf und starrte wie gebannt auf den gebogenen Rücken des Herausgehenden, dessen Knackarsch sich in der knappen Shorts bei jedem Schritt zusammenzog. Kurz bevor dieser die Tür hinter sich schloss, biss er sogar auf seinen Stift, bevor die Handykamera beiseite schwenkte.

    Jack war sich nun zu 100 Prozent sicher! Wer hätte gedacht, dass der hübsche Bastard eines Yakuza Clan Bosses auf gutgebaute Beachboys in engen Fullcolorshorts stand?

    Jack entfernte Mordred aus beiden Filmen, er wollte vermeiden, dass die anderen Studenten dieselbe Entdeckung machten.

    Mordred lieh sich einen neuen Stephen King Roman aus, in dem er bereits in der Bibliothek geblättert hatte und verschwand danach zurück in sein Zimmer, das im letzten Flur an der äußeren Seite gelegen war. Über die Jahre hatte er zumindest das Glück, diesen großen, begehrten Raum ergattern zu können, neben dem nur noch die Duschen und ein winziges Einzelzimmer war, das nie jemand wollte. Damit hatte er weitestgehend seine Ruhe. Sein dunkel verhangenes Heim roch nach Räucherstäbchen und Rosenöl.

    Die alte schwarze Ledercouch war abgenutzt, aber er war stolz, überhaupt eigene Möbel zu besitzen. Die anderen Zimmer waren alle mit denselben Ikea Standard Holzmöbeln ausgestattet, sein Zimmer jedoch war individuell. Er hatte sogar einen kleinen Kühlschrank in der Ecke, sowie einen großen, dunklen Schreibtisch, einen gepolsterten Bürostuhl und ein breites Metallbett. Alles war aufgeräumt und sauber.

    Die Oberflächen mit dunkelroten oder schwarzen Stoffen abgedeckt, Kerzen und kleine Figuren, Drachen, Totenköpfe und ähnliches standen auf den Ablagen.

    Mordred versuchte sich nicht weiter über den miesen Start zu ärgern, er schaltete Musik an, setzte sich in seinen Schreibtischstuhl, nahm sich sein Skizzenbuch und fing an zu zeichnen.

    In Gedanken versunken fing er eine Person an, die mit jedem Strich wie von selbst immer mehr Ähnlichkeiten mit Jack bekam, ohne dass er es bemerkte.

    Plötzlich riss genau der seine Tür auf.

    Mordred erschrak so sehr, dass er fast vom Stuhl kippte.

    Als er sein Herz beruhigt hatte, schrie er dem etwas dümmlich grinsenden Hünen entgegen:

    „Noch nie was von Anklopfen gehört, du Arschloch??!!!"

    Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Sorry, ich dachte, wenn du nicht willst, dass jemand hinein kommt, würde verschlossen sein."

    Jack schloss die Tür hinter sich und kam auf ihn zu.

    „Und?" fragte er ihn freudig, während er die Hände posierend in die Seiten stemmte und seinen Oberkörper so sehr anspannte, dass sein dünnes Achselshirt zu bersten drohte.

    „Was und?", entgegnete Mordred patzig, offensichtlich etwas irritiert durch die fleischliche Zurschaustellung seines Gegenübers.

    „Wir sind ja jetzt unter uns, also wie findest du mich?"

    Mordred stockte verlegen, seine Wangen röteten sich erneut.

    „Ich finde, du bist ganz schön direkt und anscheinend ziemlich von dir eingenommen. Bettelst du immer so um Aufmerksamkeit und fragst jeden, wie er dich findet?"

    Jack prustete gekünstelt beleidigt.

    „Nein, es interessiert mich nicht die Bohne, wie andere mich finden. Aber du bist etwas Besonderes. Ich glaube, nein, ich weiß, dass du auf mich stehst!"

    Mordred zuckte abermals zusammen. „Du spinnst wohl!! Er verschränkte seine Arme. „Auf einen eingebildeten Vollidioten wie dich? Phh. Du siehst aus wie aus einer Zigarrenwerbung für Arme und nebenbei riechst du auch so!

    Jack entrüstete sich abermals. „Danke für die Blumen und du bist eine hochnäsige, eigenbrötlerische Bastard Prinzessin. Kein Wunder, dass dich keiner leiden kann!"

    Gerade in dem Moment, als Mordred seinen Skizzenblock nach Jack werfen wollte, sprach dieser weiter: „Hast du mitbekommen, dass ich diesem Kerl, wie hieß er .? Tom? Eine reingehauen habe? Für seine dämlichen Kommentare bei deinem kleinen Auftritt vorhin! Dem Streber konnte ich keine überziehen, weißt schon, schwächere Leute mit Brille und so."

    Mordred zischte nur gelangweilt.

    „Ja und? Soll ich dir jetzt ne’ Medaille verleihen?"

    Jack nahm ihm das Zeichenbrett vom Schoß und hockte sich vor seine Beine, während er Mordreds Knie festhielt. Dieser krampfte sich an den Armstützen fest und zog die Füße hoch, als würde ihn ein Hai angreifen, Jack fuhr jedoch unbeirrt fort:

    „Es würde mir schon reichen, wenn du dich bedankst! Außerdem dachte ich, wenn ich den Typen zurechtstutze, wirst du zumindest etwas netter zu mir. Nebenbei, wenn du mein Freund bist, wird dich niemand mehr beleidigen. Ich bin beliebt."

    Mordred wusste nicht genau, was er sagen sollte. Dann verschränkte er seine Arme erneut und protestierte.

    „Du hast sie doch nicht mehr alle! Mir ist es völlig egal, ob andere mich mögen und nur, weil du einen Vorwand gefunden hast, um dich zu prügeln, soll ich jetzt dein neuer bester Freund werden? Soweit kommt’s noch! Verzieh dich aus meinem Zimmer, du Wahnsinniger!"

    Jacks Mimik fror ein.

    „Soll das heißen, dass ich den Scheiß jetzt umsonst gemacht habe? Ich durfte direkt danach ins Rektorat und hab mir ’ne Verwarnung eingehandelt! Was hast du denn bloß gegen mich? Ist es denn so schwer für dich, mit mir befreundet zu sein?"

    Mordred schaute zur Seite, er wusste, wie es enden würde, wenn er wieder jemandem vertraute, außerdem war dieser Typ so sehr von sich selbst überzeugt, dass er ihm allein aus Prinzip nicht nachgeben wollte. Er sah Jack wieder mit seinem kalten Blick direkt in die Augen. „Warum sollte ich mich mit so einem eingebildeten Schlägeridioten wie dir abgeben? Nebenbei bist du nicht mein Typ! Und jetzt mach, dass du verschwindest!!"

    Jacks Blick verdunkelte sich, er war kein Mensch, der mit einer Abfuhr gut umgehen konnte. Er blickte ihn von unten an, seine Augen verengten sich, seine Stimme blieb tief.

    „Ich warne dich, Kleiner, wenn du nicht mein Freund bist, wirst du mein Feind und ich mache dir das Leben zur Hölle! Also überlege dir gut, was du jetzt sagst."

    Mordred nahm dieses Gerede nicht ernst. Er stemmte seinen Fuß gegen Jacks Brust.

    „Ich habe es mir überlegt und ich sage: Verpiss’ dich, du Spinner!!"

    In diesem Moment riss Jack der Geduldsfaden, er packte Mordred an seinem Kragen, hievte ihn ohne besondere Anstrengungen aus dem Stuhl und schmiss ihn bäuchlings auf sein Bett. Bevor dieser realisierte, was gerade mit ihm geschah, riss Jack bereits dessen Hemd nach hinten und verschnürte damit seine Arme auf dem Rücken.

    Jack hob Mordreds Hüfte mit einer Hand an und öffnete hastig seine Hose mit der anderen, dann zog er sie grob herunter.

    Mordred fluchte, sein Herz hämmerte gegen seine Brust, er versuchte sich zu wehren, doch gegen Jacks Schraubstock-Griff hatte er keine Chance.

    „Was soll die Scheiße? Runter von mir!"

    Jack schnaufte nur wie ein wilder Stier und zog Mordreds Hose bis zu den Knöcheln herunter.

    Seine Fingernägel bohrten sich in dessen Handgelenke, welche er über Kreuz festhielt.

    Bei sich selbst öffnete er nur seinen Reißverschluss und holte seinen riesigen, bereits hart pochenden Schwanz hervor, aus dessen glänzender Spitze bereits die ersten Lusttropfen quollen.

    Mordred blickte nach hinten und bekam Panik, er wand sich so gut er konnte, doch Jack war mindestens viermal so stark wie er. Er ließ seine mit dem Hemd verbundenen Arme los und drehte ihn auf den Rücken. Dann presste er seine Hand auf Mordreds Mund. Er wollte sein Gesicht sehen, wenn er in ihn stieß und auch verhindern, dass er zu laut schrie.

    Mordred schloss krampfhaft die Augen, seine Wangen färbten sich rot vor Scham, seine Atmung war hektisch. Jack spuckte in seine freie Hand und verteilte den Speichel zusammen mit seinen ersten Tropfen der Geilheit auf seinem Schwanz, den er daraufhin auch gleich an Mordreds rosafarbenen Eingang ansetzte.

    Er legte sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihn, drang aber noch nicht in ihn ein.

    Dann nahm er langsam die Hand von Mordreds zitterndem Mund.

    „Das ist deine letzte Chance. Freund oder Feind?", fragte er ihn mit einem fast schon diabolischen, widerlich arroganten Unterton.

    Mordred verzog nur immer noch panisch das Gesicht. Jack drängte sich noch näher, sein glitschiger, steinharter Schwanz drückte leicht gegen Mordreds enges Loch, zwang sich aber noch immer nicht hinein.

    Mordred verschloss wieder die Augen und konnte sich ein leises Wimmern nicht verkneifen, als Jack stärker drückte. Er spürte, wie sich seine Muskeln verkrampften.

    Jack stoppte plötzlich, er hielt Mordreds Gesicht fest und näherte sich seinen vollen Lippen.

    Ganz zaghaft küsste er ihn erst kurz, dann noch einmal etwas länger.

    Mordred entspannte sich ungewollt.

    Jacks Lippen waren weich und nass, sein tierischer, rauchiger Moschus Duft benebelte ihn, seine Zunge forderte Eingang, sie tippte sanft an seine eigene, umspielte sie, saugte an ihr. Jack keuchte erregt, seine Hände streichelten den zitternden jungen Mann unter sich, vergruben sich in seinen Haaren. Seine Zunge wurde leidenschaftlicher, unwillkürlich kam Mordred ihm mit dem Mund entgegen und vergaß fast, dass er vergewaltigt wurde.

    Immer wieder drang Jacks Zunge in Mordreds Mund, umspielte seine Lippen, wurde immer fordernder und heißer. Er roch so verdammt männlich und sein warmer, harter Körper fühlte sich wunderbar an. Seine Brustmuskeln drückten sich an ihn und nahmen ihm die Luft.

    Dann jedoch besann er sich. Dies alles geschah

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