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Die zivilen Fahnder/innen: Ermittlerduo Judith Reiter & Nick Fengler - Ruhrpott Krimiserie (Staffel 1)
Die zivilen Fahnder/innen: Ermittlerduo Judith Reiter & Nick Fengler - Ruhrpott Krimiserie (Staffel 1)
Die zivilen Fahnder/innen: Ermittlerduo Judith Reiter & Nick Fengler - Ruhrpott Krimiserie (Staffel 1)
eBook405 Seiten5 Stunden

Die zivilen Fahnder/innen: Ermittlerduo Judith Reiter & Nick Fengler - Ruhrpott Krimiserie (Staffel 1)

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Über dieses E-Book

"Samma, Nick, seit wann bestimmsse bei uns, wo‘t langgeht? Dat issoch mein Part!" - Samma, Judith, bisse wieder in Topform ?!?
Ob tödliches Raserrennen, ein streikender Fluchtwagen an einer Bushaltestelle voller Kinder oder ein eiskaltes Duell bei einem mysteriösen Einbruch - über mangelnde Arbeit kann sich das neue Ermittler-Duo Judith Reiter und Nick Fengler gewiss nicht beschweren.
Kein Tag ist wie der andere in den Essener Stadtteilen Werden und Kettwig für das sich ständig käbbelnde Ruhrpott-Pärchen. Judith kokettiert gerne mit seinem ach-so-hohen Alter, Nick ärgert sie im Gegenzug mit Anspielungen auf ihr nicht bekannte Serien aus den 80ern.
Doch ist die starke und selbstbewusste Judith nur die toughe Ermittlerin, für die sie sich ausgibt - oder trägt sie in Wahrheit ein erschreckendes Geheimnis mit sich herum?
Begleiten Sie das Duo Reiter/Fengler bei acht abwechslungsreichen Fällen, von lustig bis knifflig, von dramatisch bis actionreich - und vom ersten bis zum letzten Tag!

Die Fälle dieser Staffel:
1.1 Vergeudetes Talent,
1.2 Der erste Tag - ein Schlenker mit Folgen,
1.3 20 Leben oder 20000 Euro?,
1.4 Taxi nach Düsseldorf - und wann kommen wir wieder zurück?,
1.5 Eiskaltes Duell,
1.6 Blüten und die Jagd auf dem Esel,
1.7 Die Vertretung,
1.8 Der letzte Tag - auf Leben und Tod,

Klassische Ermittlungen und Polizeiarbeit, detaillierte Besprechungen und Funksequenzen, angereichert durch spektakuläre Szenen (z.B. Mitfahrt auf der Motorhaube hockend, Faustkampf) - es ist die Mischung aus realistischen und fiktionalen Elementen, die diese Serie ausmacht.
Der Autor setzt auf Fälle aus dem Alltag und ein menschliches, bodenständiges Ermittlerteam - mit absolut gleichberechtigten Frauenrollen als wichtiges Statement für die heutige Zeit.
Als Schauplatz fungiert die Heimat des Autors - der Süden der Großstadt Essen. Ermittlungen führen das zivile Duo des Reviers Kettwig/Werden aber auch nach Velbert/Heiligenhaus oder zum Flughafen Düsseldorf.
Einige Protagonisten sprechen einen allgemeinen, vereinfachten Ruhrpott-Slang.

Im TV neben Filmen etabliert, macht sie sich auf dem Buchmarkt (noch) rar neben dem Roman: die klassische Serie.

„Die zivilen Fahnder/innen: Ermittlerduo Judith Reiter & Nick Fengler - Ruhrpott-Krimiserie Staffel 1“ ist als Buch und als eBook erhältlich.

Weitere Staffeln und Veröffentlichungen sind geplant.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum9. Aug. 2023
ISBN9783757843823
Die zivilen Fahnder/innen: Ermittlerduo Judith Reiter & Nick Fengler - Ruhrpott Krimiserie (Staffel 1)
Autor

Christian Günther

1961 in Hamburg geboren. Studium der Literaturwissenschaft. Lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Bonn. Bespricht als Deutschlehrer seine eigenen Kurzgeschichten im Unterricht, damit sie mehr Leser finden. Bisherige Veröffentlichungen: Ferragosto (Kurzgeschichte) 2022 in der eDition des VHV Verlags Berlin, Drei ältere Männer 2021 in der Zeitschrift mosaik (Salzburg). Drei Romane und ein Band mit Kurzprosa im Selbstverlag.

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    Buchvorschau

    Die zivilen Fahnder/innen - Christian Günther

    Fall 1.1

    Vergeudetes Talent

    1

    Freitag, 11. Januar, 23:22 Uhr

    Ich stützte mich mit beiden Armen auf dem Tisch im Verhörzimmer ab und sah der Polizistin, die mir in ähnlicher Haltung mit dem Rücken zum einseitigen Spiegel gegenüber saß, in die Augen. Ihr Kollege beobachtete uns vermutlich aus dem Nebenraum. Sie schenkte meinen Ausführungen keinen Glauben.

    Zur Entspannung zur Brücke gegangen und zufällig an der Haltestelle, als es zu dem Aufeinandertreffen mit ihr kam. Ich wohne alleine und niemand kann bezeugen, dass ich zur Tatzeit in der eigenen Wohnung und nicht in Bredeney war. Zugegeben, für die Tatzeiten vorheriger Überfälle, stets am Abend liegend, sah es mit einem Alibi ungünstig aus. Aber ein Busticket habe ich auch keins, übrigens.

    Sie lehnte sich zurück und schob die Ärmel ihres grauen Pullovers hinauf. »Hab kei’n zweiten Mann gesehen. Sie warn der Einzige weit und breit. So gut, dat wir et nicht finden täten, können Se die ganzen Dinge inne Kürze der Zeit wohl nich weggeschafft ham, ne?« Ihr Gesichtsausdruck blieb unverändert unnachgiebig.

    »Ich hab nichts weggeschafft.«

    »Wir finden die Beute eh.«

    »Et gibt keine Beute.«

    Sie wechselte ihre Position, indem sie sich weit nach vorne beugte und mir direkt in die Augen sah. »Wir ham gleich ’ne Durchsuchungsanordnung für Ihre Wohnung und werden die Handydaten checken. Wat finden wa da, hmm? Wat sacht dat Bewegungsprofil, hmm? Is nur ’ne Frage der Zeit, bis Se überführt sind und aus ’em Anfangsverdacht ’n hinreichender Tatverdacht wird. Warte schon gespannt auffe Liste Ihrer Vorstrafen, dauert nimma lang und se liegt mir vor. Mann, gestehn Se doch einfach. Wat bringet dat Leugnen?«

    Ich wollte antworten, doch die Tür ging auf. Ein Kawenzmann Anfang sechzig mit Segelohren und Brille betrat das Zimmer. Bekleidet mit Anzug und Krawatte, war er sicher in leitender Position.

    Ich schätzte, er würde die Polizistin herausbitten, irrte jedoch. »Gratulation, Frau Reiter«, sprach er in den Raum hinein. »Ihr Täter ist tatsächlich polizeibekannt.«

    Sie sah ihn interessiert an. »Aha?«

    Er erwiderte ihren fragenden Blick kommentarlos.

    »Wo ham Se seine Vorstrafen?«, wollte sie, wegen seiner leeren Hände verunsichert, wissen.

    Das ist hart, dachte ich, der ahnte, was kam.

    »Er hat keine, ist ein Kollege. Revier Kettwig/Werden.«

    Sie schob die Augenbrauen zusammen und sah ihn feindselig an.

    »Stellen Sie, Frau Reiter, sich doch mal kurz neben ihn.« Er gestikulierte uns aufzustehen und wartete, bis sie bei mir stand. »Bei der Täterbeschreibung der Kassiererin war von etwa 1,75m Größe die Rede, erinnern Sie sich? Fällt Ihnen gegebenenfalls jetzt etwas auf?«

    Sie blickte zu mir (1,85m) hoch und schluckte auffällig. Es glich eher einer Abreibung als einer konstruktiven Zusammenarbeit. Wie geht der denn mit Dir um?

    »Die Kollegen vor Ort haben Abdrücke auf der Wiese gefunden«, fuhr er fort. »Es ist möglich, wohl sehr wahrscheinlich, dass dort jemand war oder kurz vorher noch war, während Sie den Kollegen Fengler gestellt haben, und sich bei der Gelegenheit unbemerkt vom Ort entfernt hat.«

    Drückte er sich immer so geschwollen aus?

    Er seufzte mit angehobenen Armen. »Wir gehen den Hinweisen selbstverständlich nach. Ihren Kollegen können Sie jedoch wieder auf freien Fuß setzen. Es wurden keine Gegenstände der Tat, egal ob Beute oder Accessoires, im nahen Umfeld gefunden und er hat nichts bei sich, das auf eine Beteiligung schließen lässt. Noch Fragen, Frau Reiter?«

    »Nein, Rix«, antwortete sie kurz und bündig.

    »Das dachte ich mir.« Rix verließ das Zimmer ebenso schnell wie er hineingeplatzt war. Die Tür schloss sich nach ihm, beobachtet von einer erstarrten Kollegin.

    »Bring Se gleich wieder zurück«, versprach sie mir, gefasst zur Tür laufend und sich dort umdrehend. »Geben Se mir ’n Fitzelken Zeit?«

    Als sie draußen war, blickte ich in die Kamera vom Verhör, die weiter aufzeichnete. Augenzwinkernd und nickend sprach ich einen Satz aus einer Serie hinein. »Lasst mich ruhig alle alleine hier«, seufzte ich anschließend.

    Kollegin Reiter kam zurück und schaltete mit verdrehten Augen die Kamera aus. »Wir können jetzt los«, teilte sie mir mit, ohne einen Blickkontakt zu suchen. »Ab nahause.«

    Schweigend liefen wir durch das Revier zum Wagen, einem 3er-BMW der F30-Baureihe. Ausgestattet mit diversen Signalleuchten: Zwei längliche flach nebeneinander mittig auf dem Armaturenbrett, im Kühlergrill je eine hochkante in der Nähe der Scheinwerfer und an einem Trenngitter hinter den Kopfstützen. Nichts mehr mit dem einzelnen Blaulicht, das sich bei Bedarf aufs Dach hinausstellen ließ, so wie zum Beginn meiner Karriere beim ersten zivilen Dienstauto, dem ehrwürdigen e46-3er.

    Sie fuhr bei der Gruga vom Dienstgelände und bog auf die 224 Richtung Bredeney. Wir wechselten kein Wort, bis sie an der roten Ampel bei einer Tanke hielt und zu mir sah. »Hab ich mich schon für de Verwechslung entschuldigt?«, erkundigte sie sich.

    »Kollegin Reiter, bisher nicht.«

    »Judith.«

    »Nick. Dann fühl ich mich nich so ganz alt.«

    »Jau, dat würd ich mit über vierzig auch denken tun«, entgegnete sie und lächelte verschmitzt.

    Sehr charmant, Judith Reiter, vielen lieben Dank.

    Die Ampel wurde Grün und sie fuhr zügig los, wobei sie zum ursprünglichen Thema wechselte. »Hab nur Sie gesehen anne Haltestelle, tut mir leid. Hab Se ja ganz schön hart rangenommen, ne?« Sie wirkte angespannt.

    Ich schob es nicht auf die ihr unangenehme Situation, auf die ich mich bezog: »Dat ham Se gut gemacht, ich möcht bei Ihnen kein richtiger Täter sein. Bei mir war et vor Ort genauso. Dunkle Ecke, hab auch niemand gesehen. Machen Sie sich kei’n Kopp, bin Ihnen nich bös. ’n Verdächtiger hat Se betuppt, dat nächste Mal zeigen Sie et ihm.«

    »Schön wär et, wenn mein Chef mich noch lässt.«

    Ihr Blick war nachdenklich auf die Fahrbahn gerichtet, als wir über die Brücke der A52 rollten und die Straße anzusteigen begann. Sie schaltete in den dritten Gang zurück, obwohl es der BMW im höheren ebenso geschafft hätte.

    »Isse mein erster Einsatz bei’er Zivilfahndung«, erklärte sie. »Bin nur Ersatz für ’ne erkrankte Kollegin. ’n Bewerbungsschreiben war dat jetzt nisso wirklich, ne? Wie is et bei Ihnen, mit Uniform oder Ziviler?«

    »Zivil«, erzählte ich, »seit über dreizehn Jahren und fast ebenso lang mit derselben Partnerin, bis auf ’ne Babypause. Also von ihr, mein ich, nich von mir. Erinnere mich noch immer an ’nen verzwickten Fall, einen der ersten gemeinsamen: Da ham bei ’nem Auto hier oben au’m Berg nah der Haltestelle de Bremskes versagt, und dat direkt nach ’ner Inspektion. Die Werkstatt hatte jedoch nix damit zu tun. War nich einfach, dat auseinanderzufrickeln.«

    »Klingt aber, als hättet Ihr ’en Fall gelöst?«

    »Sie werden Ihren ebenso lösen.«

    Der BMW rollte vor dem Haus in eine Lücke. Judith stellte den Motor aus und sah zu mir. Ich erwiderte den Blick und hielt ihm mehrere Sekunden stand. Sie schien etwas fragen zu wollen und ich war gespannt, wie sie es formulierte. Ein gefährliches Unterfangen, ich selber hatte mir keine Worte parat gelegt.

    »Würden Se mir ’en Dienstausweis noch zeigen? Aus reiner Routine, naaatüüürlich … ähm, dat Se echt de Polizist sind, für den Se sich ausgegeben ham … ähm, also, umme Angelegenheit endgültig zu ’en Akten legen zu können.« Sie atmete hörbar aus, verdrehte die Augen und kratzte sich über die Stirn, ihren Kopf zwischen die Schultern senkend.

    Ich schätzte sie schon als stark ein. Sie wusste, was sie wollte, ließ sich nicht leicht Butter vom Brot nehmen. War intelligent und einfallsreich, wie Verhaftung und Verhör gezeigt hatten. Daher nicht abwertend, sondern neckend gemeint: Manche Dingens fallen eben doch nisso leicht, ne?

    Auf die Folter spannen wollte ich sie nicht, sie machte einen natürlichen, sympathischen Eindruck. Wobei es mit einer Kollegin schon einmal nicht geklappt hatte.

    »Aber sischa doch«, antwortete ich ihr.

    In meiner Wohnung schaltete ich das Dielenlicht ein und hängte den Schlüssel auf. Als nächstes ging ich ins Wohnzimmer und setzte mich aufs Sofa, während ihr Blick auf DVD-Boxen fiel, die auf dem Schrank neben dem Fenster standen.

    Sie lief zu ihnen hin. »Magnum is ’ne Serie?«, fragte sie aufgeregt, mit dem Zeigefinger darüberstreichend und mutmaßlich Staub findend.

    »Jau«, antwortete ich, sie aufmerksam beobachtend.

    Ihr Blick blieb an einer Stingray-Box hängen, die mit dem Cover nach vorne stand. Lag es an meinen Vornamensvetter, dem Hauptdarsteller Nick Mancuso, oder der Corvette?

    »Wie kommen Sie jetzt darauf?«, wollte ich wissen.

    »Der Name fiel bei den Kollegen, als Se wat inne Cam sagten, irgendwat mit denken und recht ham. Dacht, Sie würden ’nen Werbespot für ’ne Eisparty kreieren.«

    Ich legte einen beruhigenden Ton in meine Stimme. »Nich so ganz, da hatt ich nich dran gedacht. Thomas Magnum war inne 80er ’n Privatdetektiv auf Hawaii, der gern mit ’nem Ferrari rumgegurkt is, um seine Fälle zu lösen.«

    »Der Ferrari: Welches Modell?«

    »Ähm … rot war er.«

    »Dat is durchaus ’ne gängige Farbe für ’nen Ferrari«, schmunzelte sie und betrachtete die Rücken der ersten Boxen, auf denen das Modell klein zu sehen war. »Ein 308 GTB oder GTS, wenn Spider.«

    »Kennen Se nur dat Magnum, nich den Magnum?«

    »Nöö.« Sie schüttelte den Kopf. »80er? Quasi Steinzeit.«

    »Dat is ’n Fluch Ihrer etwas späteren Geburt.«

    »Jau, etwas später als Sie«, erwiderte sie augenzwinkernd. »Wobei, etwas? Ein, ach wat red ich: eins! Ganze Jahrzehn-te, um genau zu sein, alter Mann!«

    Sie lief vor mir her und setzte sich seitlich auf meinen Schoß. Geistesgegenwärtig hob ich den linken Arm, damit sie sich nicht den Kopf am Regal stieß, falls sie ihren Oberkörper zurückfallen ließ. Als wär es abgesprochen, fuhren draußen Blaulichter mit Sirene vorbei. Da die Rollläden unten waren, nur zu hören und nicht zu sehen.

    »Sind nich für uns«, meinte ich.

    Sie wandte ihren Kopf in meine Richtung und sah mir direkt in die Augen. »Aber sischa nich.«

    Ich neigte den Kopf zur Seite. »Jahrzehn-te?«, wiederholte ich, den Blickkontakt haltend. »Sagen Se ma, begeh ich in’ner nahen Zukunft eventuell ’ne strafbare Handlung?«

    »Ü18, keine Sorge«, antwortete sie gelockert. »Sonst dürft ich nich mit ’nem BMW rumgurken, nich in ’em selben Verein malochen und keine Wumme tragen, ne?«

    Überraschend wurde ein Schlüssel in die Tür gesteckt, aufgeschlossen und Romina stürmte in die Wohnung.

    Judith wandte den Kopf zur Tür ab. »Is nich wahr, oder? Alleine wohnend? Typisch Mann.«

    Ich musste schlucken.

    Romina, sichtlich überrascht, fasste sich schnell. »Bleiben Sie sitzen, kein Problem«, erlaubte sie. »Romina Cervic, Nick ist mein Dienstpartner. Ich hab Bereitschaft und bin auf dem Weg zum Überfall auf die Tankstelle.«

    Judith sortierte merklich die Informationen, zu meiner Dienstpartnerin sehend. Gelegenheit für mich, Romina vorzustellen: Inzwischen 47 Jahre alt und wieder alleinerziehende Mutter, nun zweier Kinder: Eines fast volljährig, das zweite und gemeinsame mit mir vor der Pubertät. Noch immer knapp 1,70m groß und schlank, mit braunen Augen und dunklen, schulterlangen Haaren. Bekleidet mit einer schwarzen Jeans, die gleichfarbige Daunenjacke geöffnet, darunter, für den Januar ’n bisken luftig ausgewählt, ein rotes T-Shirt zu sehen.

    »Darf ich Nick kurz dienstlich entführen?«, fragte sie unschlüssig.

    Judith fand ihre Worte wieder, Interesse zeigend: »’n Überfall auf ’ne Tanke? Jetzt, hier?«

    »’ne Kollegin aus Rü«, erklärte ich Romina.

    »Ja, ein Überfall mit einem verletzten Kunden.«

    »Worauf warten wir dann noch?« Judith sprang auf und düste Richtung Tür. Nur raus aus der Situation?

    Romina sah ihr überrascht nach. »Wie lange kennt Ihr Euch schon?«, wollte sie, wieder zu mir blickend, wissen.

    »Ähm … ich war vorhin ihr Hauptverdächtiger.«

    Romina seufzte, da sie mir nicht so recht glaubte. »Du, wofür? Für ’nen Raub oder für ’nen Mord? Du hättest mir früher etwas sagen sollen, bitte. Es ist kein Problem für mich, wenn’s bei Dir wieder jemand Neues gibt. Mein Gott, wie wirkt das, wenn ich hier und jetzt nichts ahnend hereinplatze?«

    »Auf alle Fälle hasse super deeskaliert.«

    Ein schlechtes Gewissen war ihr anzumerken. »Das hoff ich, Nick.«

    »Kompliment, dat war absolut erstklassig.«

    Romina hatte den Dienst-BMW entgegen der Fahrtrichtung abgestellt, Warnblinker und Signalleuchten an. Die Umgebung, die Häuser und die parkenden Autos abwechselnd in ein blau-orangenes Licht getaucht.

    »330i. Krass, sollt nach Wern wechseln.« Judith stand an der hinteren rechten Tür. Ich stoppte höflich neben ihr, wurde jedoch sanft weitergeschoben. »Setzen Se sich ruhig nach vorne, ich bin nur Gast hier.«

    Als ich einstieg, warf mir Romina einen Blick zu. Ihr wurde bewusst, dass mein ihr Hauptverdächtiger kein Scherz gewesen war. Ich nickte ihr zu, während sie den Motor startete und bei erlöschender Innenraumbeleuchtung losfuhr. Den Warnblinker stellte sie erst auf dem Fahrstreifen aus.

    »Du warst schnell hier«, bemerkte ich, wissend, dass sie in derselben Wohnung wohnte wie vor der Beziehung. »Die Sirene unseres Wagens kenn ich, also warn die, die wir hörten, Uniformierte und ein RTW?«

    »Kamen, als ich vor dem Haus hielt«, erzählte Romina und schaltete einen Gang höher. »Wollte Maria«, die ältere der beiden Mädels, »von einer Party hier in der Nähe abholen und hatte einen Standortvorteil.«

    Auf der Fahrt zum Einsatzort gab es die nötigsten Fallinfos.

    Romina nahm die obere Einfahrt zur Tankstelle, von der 224 aus, und hielt vor der Waschanlage. Das Areal durch die Beleuchtung in ein helles Licht getaucht. Ein Volvo, vermutlich vom Opfer, stand an einer der Säulen. Streifenwagen und Rettungswagen vor Ort, die Sanitäter versorgten den verletzten Kunden vor dem Nachtschalter. Der Notarzt näherte sich mit einem separaten Wagen, stellte ihn in der Auffahrt von der Wintgenstraße ab und stieß zu ihnen hinzu, das sogenannte Rendezvous-System. Ein Kleinwagen, aus Velbert kommend, wollte auf das Gelände der Tankstelle. Als er den Auflauf sah, setzte er den Blinker wieder links und blieb auf der Straße, rollte auffällig langsam vorbei. Was war da nur los?

    Ein Kollege wandte sich vom Kassierer ab und Romina, Judith und mir zu, um von den ersten Erkenntnissen zu berichten. Demnach sei ein Mann hinter den Kunden am Nachtschalter getreten, hatte ihm das Messer in den Rücken gerammt und das Geld aus dem Shop erbeutet, knapp über dreihundert Euro waren in der Kasse. Vom Gelände zur Wintgenstraße hin entfernt. Ob auf diesem Wege oder über die 224 geflüchtet, ob fußläufig oder mit einem abgestellten Wagen, war unbekannt, da der Shop in diese Richtung keine Fenster besaß. Kollegen seien in der Nähe Streife gefahren, ohne Auffälligkeiten.

    »Zum Ort gekommen ist er von der andern Seite«, schloss er seinen Bericht ab. »Dem Kassierer war die Gesundheit des Kunden wichtiger als das Geld. Er hat es umgehend herausgegeben, die 112 gerufen und ist nach draußen, Erste Hilfe leistend.«

    »Wie sah der Räuber aus?«, fragte Judith. »Mit Brille, Kapuze?«

    »Die Kollegin ist mit ähnlichen Fällen in Rüttenscheid beschäftigt«, erklärte ich. »Ein mit dem Bus Richtung Werden flüchtender Verdächtiger konnte sich hier leider seiner Verhaftung entziehen.«

    »Ja, so war er bekleidet«, bestätigte der Kollege.

    »Warn die Klamotten oder die Puschen dreckig?«

    »Wie kommen Sie darauf?«, fragte ich Judith. »Ich mein, die Schuhe, klar, wenn die Wiese feucht war, aber warum seine Kleidung?«

    »Das frag ich nach, davon wussten wir nicht«, antwortete der Polizist auf die Frage von Judith, die wiederum, als sich dieser von uns abwandte, mir Auskunft gab.

    »Weil er sich hinter den Sträuchern zumindest ducken musste oder kriechen. De Wiese hinter de Sträucher hab ich enorm steil in Erinnerung. Et war niemand zu sehen, weder für mich noch für Sie. De Kollegens vor Ort sichern de Spurens noch ganz genau, um ’ne detaillierte Einschätzung geben zu können. Nur denk ich, dat kann nich ohne Verschmutzung klappet ham.«

    Der Kollege blickte zu uns. Mit dem Daumen zeigte er abwechselnd nach oben und nach unten, vor das Knie tippend. Eventuell eine Verschmutzung dort. Die ungewöhnliche Art der Kommunikation vermied, dass wir mit zig Leuten den sichtlich geschockten Zeugen belagerten.

    So wurde der hinzutretende Notarzt an uns verwiesen. »Es sieht nicht gut aus«, berichtete er in die Runde. »Tiefe Wunde, das Messer wurde danach wieder herausgezogen. Wir bringen ihn zum katholischen Krankenhaus in die Notaufnahme und hoffen, ihn lebend dort hinzukriegen.«

    Judith wandte sich ab und trat einige Schritte beiseite, heraus aus meinem Blickfeld.

    Der Notarzt wirkte irritiert. »Die Angehörige vom Opfer?«

    »Nein«, beruhigte Romina. »’ne Kollegin.«

    »Okay, müssen dringend los, katholisch.«

    »Ich komm nach …«, begann Romina.

    Ein lauter Schrei zerriss die Stille der Nacht: »Scheisse-de-Hund-de-Wand-an, verdorri nomma!«

    So schnell ich konnte, drehte ich mich und sah, wie Judith feste mit ihrem Fuß auf den Boden stapfte, anschließend imaginär jemandem vor das Schienbein trat, beide Arme zitternd anwinkelte und schlussendlich in die Hocke ging.

    »Ich mach das mit dem Krankenhaus«, versicherte mir Romina. »Vor Ort haben wir alles unter Kontrolle. Sei für sie da, sie macht sich große Vorwürfe. Schätze, es wird unser Fall, zusammen mit den Kollegen aus Rü. Ich meld mich bei Dir.«

    Ich nickte leicht.

    »Und, Nick, biete ihr langsam mal das Du an.«

    »Super Tipp. Glaub, da warn wa … fast schon …«

    »… bis die Polizei in Person der Ex zur Türe hereinkam«, vollendete Romina. »Ich weiß, was Du mir sagen willst.«

    Judith, noch hockend, hatte unser Gespräch nicht mitbekommen.

    Ich legte ihr, als ich neben ihr stand, meine Hand vorsichtig auf die Schulter. »Komm hoch«, bat ich sie.

    Die Hände auf ihren Knien abgestützt, keine Motivation zum Aufstehen zeigend. Auf den Boden sehend, mit glitzernden Augen, ihr Gesicht bedröppelt. Nun schüttelte sie leicht den Kopf.

    »Judith, mir hätt dat ebenso passieren können wie Dir«, startete ich einen zweiten Versuch, ihr auf die Schulter klopfend. »Na, komm hoch.«

    »Hätt ich en nur gekricht«, entgegnete sie grimmig, »dann wär dat hier nich passiert. Der arme Kunde, durch meine Unfähigkeit. Hab niemand rechts neben mir gesehen, nur Sie vor mir mit den ähnlichen Klamotten und nich dran gedacht, dat da noch wer sein könnt. Womöglich hat en dat aufgepusht, dat ich en nicht gekricht hab. Aber weil er kurz davor war, gefasst zu werden, womöglich mit Wut in ’em Bauch … ach, womöglich dies, ach womöglich dat.«

    »Nun komm, Judith.«

    Sie fasste sich vor den Kopf. »Mann, wat red ich hier bloß für ’nen Stuss daher? Total wirr, kann nich mehr, hab et völlig verbaselt. By the way: Seit wann sind wir per Du?« Nun stand sie mit einem verhaltenen Lächeln auf.

    Ich legte, als sie aufrecht neben mir stand, den Arm komplett um sie und schob sie sanft zum schmalen Gehweg zwischen Tankstelle und Straße. »Dat hab ich Dir als Jahrzehn-te-älterer vor ’n paar Sekündkes angeboten. Wir dürfen weg, den Rest erledigen die Kollegen. Du machst Dir zu viele Gedanken, und zwar über wat, dat blöd gelaufen ist und mir ebenso hätte passieren können in’ner Situation. Ich war für Dich der Einzige vor Ort, nun wirkt et völlig anders. In’ner Situation war dat nich zu sehn, hast nur mich gesehen, dat tat gut ins Bild passen. Lass Dich nich unterkriegen. Du bist doch wer und hast sicher schon vieles richtig gemacht, wohl mehr, als Du falsch gemacht hast, oder?«

    Ich hatte sicher schon besser argumentiert. Das wirkte jetzt wirr und holperig, so verwunderte Judiths Antwort nicht: »Lass mal hier nich den altklugen Senior raushängen, Nick.«

    Sie sah noch einmal zum Ort des Geschehens zurück, wo der Verletzte in den Krankenwagen geschoben wurde und Romina bei dem Zeugen und den Polizisten stand, bevor wir die Heimreise antraten.

    »Fällt mir nicht schwer, Judith, ich bin ein kluger Senior.«

    »Na ja, mit Autos kennsse Dich schomma nich aus, ne?«

    »Na, Hauptsache, et fährt gut und zuverlässig, nö?«

    »Wat hasse’n für ’nen Wagen, Nick?«

    »Auch ’nen 3er, aber von Mazda.«

    »’nen Japaner … den aktuellsten 3er?«

    »Als ich en letztes Jahr kaufte, war er et, ja.«

    »Der neue kommt bald raus, ist flacher und schnittiger.«

    »So wie ein Sportwagen? Du bist sehr autobegeistert, wa?«

    Sie nickte eifrig. »Darüber kannsse tagelang mit mir quasseln, und ich mit Dir über alte, steinzeitliche Fernsehserien, richtig?«

    2

    Samstag, 12. Januar, 06:56 Uhr

    Judiths Smartphone läutete. Sie klaute das Kopfkissen und vergrub ihr Gesicht darunter, nur die Haare waren zu sehen. »Och nöö«, schimpfte sie undeutlich. »Will nich, lasst mich doch alle in Ruuhuh.«

    »Solltest drangehn«, riet ich ihr. »Burkhard Rix.«

    »Na guuhut.« Sie nahm den Anruf an und stellte auf Lautsprecher.

    »Morgen, Frau Reiter«, hörten wir ihren Vorgesetzten.

    »Jau, moin, Rix.«

    »Habe ich Sie geweckt?«

    »Überhaupt nicht«, erwiderte Judith gähnend.

    »Ich weiß zwar nicht, wo Sie grad sind, aber Sie wissen doch sicher, dass alle Dienstwagen bei Nichtgebrauch auf unserem Parkplatz zu stehen haben? Außerdem danke, dass Sie mir zeitnah von Ihrem Einsatz gestern berichtet haben.«

    »Bitte, gerne geschehen.«

    »Sagen wir mal so, ich hätte es gerne zuerst von Ihnen erfahren, das mit dem Überfall in Werden an der …«

    »Der war doch heute«, unterbrach sie ihn.

    »Werden Sie nicht spitzfindig, bitte. Ihr Dienst wird heute eher starten, Frau Reiter, wir setzen uns nämlich mit dem Revier in Kettwig zusammen, um den Fall zu analysieren. Zum heimischen Revier brauchen Sie ja vorher nicht zu kommen, da Sie Ihre Waffe sicher ebenso wie den Wagen dabeihaben, übrigens ebenso verboten. Ich kann Sie also gegen zehn Uhr pünktlich im Kettwiger Revier erwarten?«

    »Ja.« Sie schaltete das Telefon kopfschüttelnd aus, während ich auf meinem zu den Nachrichten navigierte. Um exakt 4:44 Uhr hatte Romina geschrieben: Guten Morgen, Großer! Bin zu Hause. Geh nun pennen. Treffen uns zehn Uhr mit den Kollegen aus Rü. Fallbesprechung. Schätze, Du hast Mitfahrgelegenheit. Falls nicht, lasse es mich bitte zeitig wissen. Liebe Grüße, Romina.

    »Dat is doch ’ne viel, viel, viel nettere Einladung«, stellte Judith mir über die Schulter sehend fest. »Großer! ’s T-Shirt hat übrigänse ’n Loch oben, da solltesse Dich besser noch umziehen, denn so ’nen Verwahrlosten, den nehm ich im Wagen nich mit.«

    »Trag doch ’n Hemd drüber«, meinte ich und tippte, von Judith mit Schmunzeln registriert, Wir kommen hin mit Einfingersuchsystem ein, nur den Daumen nutzend. »’n reizvoller Geselle Dein Chef, oder?«

    »Frag bitte nich, aber ich hätt da noch ’ne Frage: Wieso hat’n Deine Kollegin ’nen Schlüssel vonne Bude? Dat kommt mir ’n Fitzelken befremdlich vor. Großer!«

    »Dat is die Ex. Zum Glück verstehen wa uns gut, ham kei’n Streit und et hat ’en Dienst nie negativ beeinflusst.«

    »Dat is ’ne Leistung.«

    »Natürlich hätte se letzte Nacht ebenso gut klingeln können. Hat sich halt nix Böses dabei gedacht. Wie is et bei Dir?«

    »Ein seeehr kompliziertes Thema.«

    Fragend sah ich sie an.

    »Frag bitte nich.«

    Wir fuhren halb zehn los. Es war bewölkt, aber trocken. Mit gemächlichem Tempo rollte der BMW über die Ruhrtalstraße. Judith, im Dienst mit Pferdeschwanz, hatte es nicht eilig. Die S-Bahn ratterte links vorbei und verdeckte den Blick auf das Ruhrtal und die bewaldeten Hügel. Auf der anderen Seite in unregelmäßigem Abstand Bäume, der Fuß- und Radweg unbenutzt, Pferde auf einer Weide. Vereinzelte Bodenwellen ließen den BMW schaukeln, in Gegenrichtung war dies nach eigener Erfahrung ausgeprägter.

    Wir erreichten Kettwig und fuhren am Bahnhof vorbei. Auf beiden Seiten jetzt Häuser, bis wir an einer Kreuzung mit Ampel halten mussten. Hinter uns flackerten mehrmals Blaulichter auf, Romina hatte aufgeschlossen und hob grüßend die Hand. Bis zum Revier, in der Hauptstraße gelegen, waren es keine hundert Meter. Gemeinsam rollten beide Wagen auf den Hof. Judith parkte vorwärts neben einem trotz seines hohen Alters glänzend dastehenden Opel Senator ein.

    »De reizvolle Geselle is schon hier«, seufzte sie.

    »Zumindest beim Auto hat er Stil«, bemerkte ich.

    »Also, mir tut der Senator ehrlich gesagt leid.«

    »Warum?«

    »Na, bei dem Fahrer …« Sie blies die Wangen auf.

    Na, Ihr habt beruflich echt ’n gutes Verhältnis, wa?

    Romina hatte ihren Wagen rückwärts eingeparkt und kam fröhlich zu uns gelaufen. Das, was sie gestern in Bezug auf Judith gesagt hatte, dass das kein Problem für sie darstelle, war ehrlich gemeint. Sie gut kennend, wusste ich das. Judith parkte stets vorwärts ein, schien es, so wie letzte Nacht, als sie mich zum Verhör gebracht hatten. Kontraproduktiv, wenn man im Einsatz schnell wegmusste. Sie war hin und wieder ’n bisken eigensinnig, aber erfrischend locker und wie Romina sehr uneitel.

    Die Besprechung begann mit Verspätung. Ich saß zwischen Romina und Judith, sie neben ihrem Kollegen André und dieser neben Rix. Die Tische bildeten einen halben Kreis, am entgegengesetzten Ende Axel Menger, ein gebürtiger Frankfurter, der das Revier Kettwig/Werden leitete. Er war bereits der Vorgesetzte, als Romina in Werden - die Niederlassung gab’s heute nicht mehr, dafür einen Bezirksdienst im Rathaus am Markt - meine Kollegin wurde. Das Haar trug Menger sehr kurz, der Mittelscheitel war verschwunden, und er hatte in den letzten Wochen an Gewicht verloren. Es wurde gemunkelt, der 61-jährige würde bald aus gesundheitlichen Gründen aus dem Beruf ausscheiden.

    Vor Menger stand ein Laptop, dessen Bild auf die Wand projiziert wurde. »Ich begrüße Sie herzlich zu unserer Besprechung, freue mich, dass Sie alle hier sind. Besondere Fälle erfordern besondere Maßnahmen, so dass es hier zu einer Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Rüttenscheid kommt. In der letzten Zeit gab es dort vermehrt Überfälle auf Tankstellen. Dass ich heut der Gastgeber bin, liegt an einer Spur nach Werden, die sich ergeben hat.«

    Er sah zu Rix. »Bisher vermuteten Sie, liebe Kollegen aus Rüttenscheid, dass der Verdächtige die öffentlichen Verkehrsmittel im engeren Bereich nutzt und keine längere Strecke fährt. So war es, bis eine der Tankstellen in Bredeney betroffen war und die Verfolgung Sie nach Werden führte.«

    Nun sah er zur Zivilfahndung aus Rüttenscheid. »Sie, Frau Reiter, hatten Ihre Kamera laufen, als es an der Haltestelle ernst wurde, während Ihr Kollege Schneider zuvor im Bus den Verdächtigen beobachtete. Das Video von Ihnen möchte ich gerne vorspielen, damit wir alle auf demselben Stand sind. Bei Wortmeldungen bitte ich um Handzeichen.«

    Der Cursor wanderte auf die Datei.

    »Ursprünglich«, erklärte Rix, »hatte ich die Kollegen Schneider und Reiter an der Stelle positioniert, um herauszufinden, ob es die Endstelle des Täters ist, an der er aussteigt. Nur, wie Sie richtig sagten, Herr Menger, war es in diesem Falle der Anfang.«

    Der Film

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