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Unser Alien Erbe 1: Das Einheits Urmärchen
Unser Alien Erbe 1: Das Einheits Urmärchen
Unser Alien Erbe 1: Das Einheits Urmärchen
eBook1.914 Seiten25 Stunden

Unser Alien Erbe 1: Das Einheits Urmärchen

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Über dieses E-Book

Mit einem völlig neuen und alternativen Märchenansatz analysiert Band 1 die einzelnen Handlungsfiguren und Requisiten des Zaubermärchens unter dem Aspekt ihrer Funktionalität:
Ergebnis - es existiert nur ein einziges Grundmärchen in Millionen von Versionen!
Zweitens gehören alle Beteiligten darin zu einem "Pool", unter welchem ein ständiger Austausch von "Wertigkeiten" zirkuliert, ähnlich wie bei einer Blut-Dialyse. Eine derartige biologische Interaktion ist aber aus der Historie der Erde unbekannt! Das lässt auf einen ausserirdischen Ursprung schließen, der als vermeintliche Verzauberung oder Metamorphose von den Menschen völlig missverstanden worden ist.
Mit dieser revolutionären Re-Interpretation ergeben dann auch etliche Mythen usw. einen Sinn.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum7. Aug. 2023
ISBN9783757876203
Unser Alien Erbe 1: Das Einheits Urmärchen
Autor

Ulliminatus

Seit der wundersamen Erscheinung des Erich v.D. hat sich die Welt zurückentwickelt und versinkt allmählich wieder im mentalen Mittelalter, was von restaurativen Kräften oder einfältigen Trotteln wohl so gewollt ist. Deswegen bereue ich meine Bücher, die in Richtung von einer längst überfälligen "Aufklärung 2.0" hinzielen und eine neue Streitkultur heraufbeschwören, die völlig im Gegensatz zum politischen Diktat von Friede-Freude-Eierkuchen Schwurbelei stehen. Mir geht es dagegen um Wahrheitsfindung, so kalt und unmenschlich diese auch ausfallen mag; schließlich stehen wir immer noch vor der panisch verdrängten und existentiellen Frage, wer oder was wir "Menschen" eigentlich sind. Und diese Frage ist bis heute nie befriedigend beantwortet worden.

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    Buchvorschau

    Unser Alien Erbe 1 - Ulliminatus

    WARNUNG

    KULTURSCHOCK

    FÜR PSYCHISCH LABILE ODER GLÄUBIGE

    PSYCHOS

    BZW. GUTGLÄUBIGE PERSONEN VERBOTEN

    Wir übernehmen weder Verantwortung noch Haftung für sämtliche aus Seele der und Lektüre Leben.

    zu erwartenden Schädigungen der Leser an Leib, Die destabilisieren, hier aufgedeckten in die Depression, erschütternden eine Psychose Wahrheiten oder sogar können in den Sie Selbstmord Die nachfolgenden treiben. Seiten – Akute sind Lebensbedrohung!

    allein seelisch gefestigten Menschen mit vorbehalten, einem sehr die hohen sich nicht Toleranzpotential fürchten, einen ohne tiefen kulturelle Blick in Scheuklappen den Abgrund des radikalen Wissens Neubewertung zu riskieren zu und unterziehen. sämtliche lieb Nach gewonnenen dieser Lektüre Werte wird einer ihre Welt nie mehr dieselbe sein. – Wir hoffen, Sie unerträglichen Realitäten verkraften und überleben. Wenn können die nicht, sind Sie zu schwach. Sie wurden gewarnt.

    BLOW YOUR MIND, BABY – PSYCH OUT!

    Selbst wenn Sie diese Lektüre überleben sollten, werden Sie nie wieder ein Märchen in die hand nehmen können, ohne sich zu übergeben oder zu müssen.

    KLICKEN SIE AUF JA, WENN SIE SICH MIT DEN LIEFERBEDINGUNGEN UND AGBS SOLIDARISCH ERKLÄREN. ANSONSTEN IST JEDES WEITERLESEN UNTERSAGT.

    INHALTSVERZEICHNIS

    VORWORT

    TEIL I– Vorwort/Vorgeschichte/Einführung

    Alien waren einmal

    Märchen hin - Märchen her

    Der liebe Nachwuchs

    TEIL II- Märchen Konkret

    Kinderwunsch -DORNS + ROSES / DORNRÖSCHEN

    MEMO-1 - Zeit-Hexerei-Zeitdivergenz

    Kinderwunsch -ROT, WEIß, SCHWARZ / SCHNEEWITTCHEN

    MEMO-2 - Deaktivierung

    Kinderwunsch -BLOND, LANGHAARIG, GESUCHT … / RAPUNZEL

    MEMO-3 - Farbenlehre 1

    Mutanten Babys I -WUNSCHKINDER(?)

    Mutanten Babys II -KRÖTELS & CO

    MEMO-4 - Fluch und Erlösung als Therapie

    Mutanten Babys III -FISCHERFRITZEFÄNGTFRISCHEFÖTEN

    Mutanten Babys IV -BIETE FREUDIGE GEBÄRMUTTER

    MEMO-5 - Salz, Augen, Mühlen

    Gattenwunsch I -SÜßE FRÜCHTCHEN

    Gattenwunsch II -KENTUCKY SCHREIT FICKEN

    MEMO-6 - Schwanenjungfrauen und Vögel

    Gattenwunsch III -SODOMIE - SO I’ DI

    Gattenfiasko I -BEASTIE BOYS ZUM SCHMUSEN

    MEMO-7 - Stiefmütter

    Gattenverweigerung I -TURANDOTTIS

    MEMO-8 - Grabwache

    (FORTSETZUNG VON TURANDOTTIS)

    MEMO-9 - Tierhelfer

    Gattenverweigerung II -SELBST IST DIE FRAU

    Gattenfiasko II -KÄPTÄN BLAUBART

    MEMO-10 - Menschenfresser, O.P.-Saal

    Nachwuchs Schicksal I -GENERATION-X - KILLEKILLE

    Nachwuchs Schicksal II -KIDNAP ODER - LEASE-A-KIND

    Nachwuchs Schicksal III -VON HACKEBEILCHEN BIS HEILIGENSCHEIN

    Nachwuchs Schicksal IV -INZUCHT UND ORDNUNG

    MEMO-11 - Babys R us

    Nachwuchs Schicksal V -TRAUMKARRIEREFRAU A. PUTTEL

    MEMO-12 - Aschenputtel Formel

    (FORTSETZUNG VON TRAUMKARRIEREFRAU A. PUTTEL)

    Märchen Schicksal I -FREAK SHOW

    Nachwuchs Schicksal VI - HOLLES KÜCHE - 1:1 = AUSLESE BRUTAL

    MEMO-13 - Hexen, Hänsel & Gretel

    Märchen Schicksal II-TRIOS - ES KANN NUR EINEN GEBEN

    MEMO-14 - Hotte Hüh

    MEMO-15 - Ambivalenz

    (FORTSETZUNG VON TRIOS)

    MEMO-16 - Asymmetrie

    Märchen Dingsbums -WILDE HÜHNER + MÄNNERHERZEN?

    MEMO-17 - Sex Drops & 3ZD

    Kuckucksschicksal X -MASSENANFERTIGUNG FAMILIEN - BANDE

    Märchen Schicksal -X -AUTOPSIE (AUA)

    BONUS MATERIAL

    TEIL III- Anhang (ex-Einführung) Allgemeine Märchentheorie

    Was war einmal?

    Rätsel über Märchenrätsel

    TEIL IV- Innovation - Kosmos Theorie

    ERWEITERTES INHALTSVERZEICHNIS

    MÄRCHEN-FRAGMENT-REGISTER (Relevante Titel) / QUELLEN

    Dieses Buch ist der schlafenden Hässlichen gewidmet, die vergeblich auf den Erweckungskuss ihres Prinzen wartet. Wach auf Menschheit, wenn nicht jetzt, dann nie mehr.

    In eigener Sache:

    Aufgrund der Notwendigkeit, jedweden Märchentyp in dieser Untersuchung abhandeln zu müssen, ergibt sich ein gravierendes Manko dieses Buches - um Goethe zu zitieren: „Getretener Quark wird Brei statt stark."

    Das zweite Defizit tritt bei der Übersetzung auf. Um sämtliche Feinheiten des Amerikanischen heraus zu arbeiten und auch den Text des nachfolgenden Buches adäquat wieder zu geben, reicht die deutsche Sprache leider nicht aus; etliches entpuppt sich leider als nicht übersetzbar, weil dem deutschen Idiom die nötige Lockerheit und der vorgetragene Wortwitz bzw. sprachliche Innovationsfreude abgehen. Ich habe mich bemüht, derartige Stellen zu umschiffen, indem auf deutsche Sprachschöpfungen oder Wortspiele zurückgegriffen wurden, welche für das Ohr des Lesers eventuell befremdlich klingen mögen.

    Diese Substituten ganz unter den Tisch fallen zu lassen, hätte der Authentizität des Textes aber schweren Abbruch getan. Genauso wurden auch Kulturkreis bedingte Anspielungen auf Personen oder Gebräuche unserem „Lokalkolorit" angepasst und mit den gängigen Gepflogenheiten oder Vertretern des öffentlichen Lebens ersetzt, was gelegentlich unbeholfen oder beleidigend erscheinen könnte.

    Ich bitte also sämtliche Verbalinjurien bzw. Anschläge auf korrektes Deutsch zu entschuldigen; ähnlich verhält es sich mit der mangelhaften Ohrtografick Ortogravieh Rechtschreibung, zumal das Schreiben nach der Reform seine Türken hat.

    Und, ehrlich gesagt, ich habe mir mit dieser Aufgabe etwas aufgehalst, dass, wenn ich es vorher gewusst hätte, mir nie und nimmer in Angriff aufgebürdet hätte; ich bin nur ein Philosofie Student im zwölften Semester, und ich brauchte das Geld dringend.

    Was die „Vorgehens-Technik anbetrifft, verfährt dieses Buch nach dem Prinzip von „Learning by doing und lässt den Leser schrittweise die Entwicklung der innovativen Märchen Analyse verfolgen, womit diese nachvollziehbar und transparent bleibt. Die in eckige Klammern gesetzten Angaben hinter jedem Märchentitel können ignoriert werden; dies waren Quellenangaben zu den jeweils verwendeten Märchensammlungen. Da wir davon ausgehen, dass kein ernsthafter Wissenschaftler dieses Buch jemals in die Hand nehmen wird, sind sie obsolet. Zweitens wird sich auch kein Laie oder Leser die Mühe machen, die Texte im Original zu lesen, die ohnehin nicht mehr erhältlich sind. Ausnahme: [KHM] bezieht sich auf die „Kinder und Hausmärchen der Grimms und [DIBI] bezeichnet die Digitale Bibliothek.

    Der Lost in Translation-Mann.

    (Und dieses Buch hat nichts mit dem Märchen von der Deutschen Einheit zu tun.)

    ____________________________________________________________________

    VORWORT VON CLARK K. GUBTAR / CONAN STEPFORD:

    Um es vorweg zu sagen - wir habe selten ein Buch mit so viel Widerwillen und Reserviertheit geschrieben wie das vorliegende. Das liegt zum ersten daran, dass dies unser erstes und wahrscheinlich auch letztes Ouevres sind wird. Und zum zweiten, nicht etwa, weil dieses Thema uns nicht reizen würde, und wir nicht von unserer mehr als waghalsigen bis „überkandidelten" Theorie der prä-astronautischen Re-Interpretation der Mythen und Märchen der Menschheitsgeschichte überzeugt wären, au controvaires.

    Nein, was uns tatsächlich dabei bedrückt, ärgert und fürchterlich frustriert, ist letztendlich die Aussichtslosigkeit der Aufgabe, die wir uns leichtsinnigerweise gestellt haben/mit der wir uns konfrontiert sahen: nämlich wahrhaftige und unwiderlegbare Beweise für die einstige Existenz und Kultur prägende Rolle dieser postulierten außerirdischen Besucher vorzulegen.

    Bei diesem Vorhaben und unseren an uns selbst gestellten hohen Ansprüchen können wir einfach nicht gewinnen. - ‘Mission to Mars impossible’.

    Das ist nun wahrlich keine geglückte Einleitung für einen potentiellen Bestseller und Ermunterung bzw. Inspiration für den noch geneigten Leser, weiterzublättern, nicht wahr? Doch wir scheuen uns nicht, zu den mehr als harten Realitäten zu stehen.

    Am Beginn stand eine vage Vision, die Verlockung der ungeheuren Großtat, eines der letzten Menschheitsrätsel zu lösen; ähnlich muss es einst Heinrich Schliemann oder Erwin Kowalski ergangen sein, bevor sie dann trotz allen Gelächters Troja bzw. den Yeti ausgruben. Diese 1 : 100 000 000 Chance wollten wir ebenfalls wahrnehmen, um uns Unsterblichkeit zu sichern.

    Doch dann hielten mit den Jahren sinnloser Energieaufwendung Resignation und Desillusion ihren triumphalen Einzug.

    Vom streng wissenschaftlichen Standpunkt aus stehen wir am Ende unserer zeitraubenden Recherche faktisch mit leeren Händen vor Ihnen und können mit wenig mehr als Intuition, Vermutungen oder wilden Spekulationen für unsere Thesen aufwarten. – Also der „Normalfall" für den üblichen Prä-Astronautiker, der sich im Gegensatz zu uns aber einen Dreck um diese Mistlichkeiten schert und sich trotz allem nicht daran hindern lässt, bei fehlender Glaubwürdigkeit jahrelang munter weiter zu publizieren.

    Wir gebe auch unumwunden zu, dass wir leider kein Skelett eines Außerirdischen für Sie auftreiben konnten, wie es andere Autoren in ihrer Gerümpelkammer lagern, jedoch leider nicht wieder finden können; und auch die abgebrochene Heckflosse eines Raumgleiters bzw. eine überzeugende Fälschung davon ist uns bislang nicht unter die Finger gekommen, auch wenn es derartige Artefakte irgendwo, unter kilometerdickem Sand vergraben, durchaus noch geben mag.

    Man braucht nur die Pyramiden endlich völlig aus zu schachten oder die Erde von Area 51 ab zu tragen. – Es würde schon genügen, die Verliese des Vatikans der Öffentlichkeit zugänglich zu machen oder die Externsteine abzuschleifen.

    Genauso wenig sind wir um die halbe Welt gejettet und habe jahrzehntelang die Strandclubs der exotischen Ferienparadiese nach mysteriösen Felsengraffitis, fliegenden Untertassen, kleinen grauen Party-Animateuren oder Raumstationen abgesucht, mit welchen wir Sie nun zur Verblüffung/Verzweiflung treiben könnten.

    Wir gehören eher zu der langweiligen Sorte Mensch und haben uns lediglich banale Bücher, die auch jedem von Ihnen zugänglich gewesen wären, als Quellen zur langwierigen Arbeit an dem Thema reingezogen.

    Die Hauptmotivation für dieses Buch liegt darin, auf diesem Gebiet des phantastischen Wildwuchses endlich Transparenz, Klarheit und einen Hauch von Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit zu schaffen, (aus Respekt vor unseren Mühen bitten wir Sie, das höhnische Gelächter einzustellen), damit das Thema zur Abwechslung mit der nötigen Ernsthaftigkeit aufgenommen werden kann. - Falls es überhaupt noch so viel Bonität genießt und nicht längst zu einem Treppenwitz der Geschichte oder zur Attraktion im Kuriositätenkabinett verkommen ist.

    Und dafür mussten wir harte Einschnitte in unserem Leben in Kauf nehmen, denn unser Freundeskreis schmolz umso dramatischer zusammen, je mehr herauskam, womit wir uns nebenbei beschäftigten. Schließlich mieden wir in der Öffentlichkeit das Thema ganz, um nicht als Hyperspinner abqualifiziert zu werden. Zum Trost hatten wir wenigstens noch uns und die Freaks von SETI. Und im Mittelalter wären wir Scheiternde (dt. „loser") am bitteren Ende noch auf dem selbigen Haufen gelandet. Doch da hilft alles nichts.

    Da sich die profilneurotische Wissenschaft aus reiner Angst/Existenzangst weiterhin dem Thema verweigert, müssen die Laien den Dreck ausbaden, welchen Generationen von hoch gelahrten Hohlköpfen ihnen an Ignoranz, Selbstgefälligkeit und Standesdünkel eingebrockt haben.

    Leider war und ist es uns mit unseren phantastischen Spekulationen nämlich tot wie ernst, allen unkenden Rufen zum Trotz. Hier stehen wir und können nicht anders, als ihnen unsere Thesen um die Ohren zu schlagen.

    Und wir beabsichtigten, mehr als nur eine dünne Hypothese abzufassen bzw. eine weitere, abenteuerliche und wissenschaftlich unhaltbare Behauptung in den Raum zu stellen, wie sie zu Hunderten die Grabbeltische der Buchläden füllen! Wir haben es nicht nötig, ein weiterer „Däniken für Arme" zu werden!

    Als hoffnungslose Wahrheitssucher und Zweifler, stehen wir für eine gnadenlose Hinterfragung der vermeintlichen Realität unserer verkrusteten Überlieferungen aber gleichzeitig auch für eine kritische Überprüfung des leichtverdaulichen und bunt schillernden Produktes ‘Prä-Astronautik’!

    Von daher distanzieren wir uns genauso scharf von der Gemeinde der „Alien-Gläubigen wie auch von vermeintlich „religiösen Sektierern anderer Couleur – denn trotz unserer Erkenntnisse und Argumentationen haben wir nicht das Geringste mit „Scientology zu schaffen. Wir verwehren uns genauso streng dagegen, dass unsere erbrachte Beweisführung möglicherweise von irgendwelchen „Menschenvergötzern vereinnahmt werden könnte.

    Wegen der überdimensionalen Materialfülle auf der einen Seite und der zerstörerischen Tätigkeit der Jahrtausende auf der anderen Seite, artete unsere „Quest aber allmählich in eine hoffnungslose „Gralssuche aus. Somit ist der nachfolgende - trotz besseren Wissens – doch noch niedergelegte Text zum einen so etwas wie eine Verzweiflungstat/Offenbarungseid - wenn auch kein Konkurs.

    Andererseits stellt er in dieser nie enden wollenden Untersuchung aber eher einen Kassensturz dar, um das Beste aus der bislang geleisteten, überbordenden Sisyphus-Arbeit zu machen, bevor wir es uns endgültig überlegen, sämtliche Notizen verbrennen und Schluss machen. (Mit dem Projekt, nicht mit unserem verpfuschten Leben. Auch unsere Psychiater raten uns dauernd dazu, allerdings zu beiden Optionen.)

    Doch wir sind uns wenigstens eine Art „Zwischenergebnis schuldig, angesichts all der investierten Zeit, die ansonsten als sinnlos vergeudet abgeschrieben werden müsste. Denn entgegen unserer Voraussicht, Planung und Absicht ist dieses Projekt in seiner Eigendynamik offensichtlich zu unserer „Lebensaufgabe mutiert, die wir uns selbst geschaufelt haben.

    Zumindest können wir am Ende unserer frustrierenden Wallfahrt auf einen gut gefüllten Nachttopf der Erkenntnisse verweisen, wenn uns schon der „Stein der Wahrheit" durch die Lappen gegangen ist.

    Und damit endlich Ruhe herrscht, müssen wir uns unser subjektives Wissen endlich von der Seele schreiben, sonst werden wir nie aus der Psychiatrie entlassen! Das nennen unsere Aufseher „Beschäftigungstherapie". Sollen diese Hirngespukste und Dämonen doch anderen Menschen schlaflose Nächte und prall gefüllte Geldtaschen bereiten, wir haben damit fertig und Bastard!

    (Noch eine zusätzliche Warnung: In diesem Text wimmelt es nur so von dem berüchtigten „N-Wort, da die überlieferte Märchen nun einmal aus den letzten Jahrhunderten und unterschiedlichsten Ländern stammen, wo Sklavenhaltung noch zum „guten Ton gehörte, und etliche Betuchte sich entsprechende Diener/innen hielten. Es wäre eine unzulässige Geschichtsfälschung, aus Gründen der Pietät unsere „unsensiblen bis verrohten Vorfahren durch verbale Beschönigung in Schutz zu nehmen. Wir stehen ja genauso zu den Verbrechen des Dritten Reiches und kehren diese nicht unter den Teppich aus Rücksicht vor der Befindlichkeit unserer Mitbürger. Zudem spielen die „Ns eine signifikante Rolle in diesem Text zur Untermauerung unserer Thesen.)

    TEIL I. EINFÜHRUNG

    VORGESCHICHTE

    (Wollte man warten, bis man etwas so gut könnte, dass niemand etwas daran auszusetzen fände, brächte man nie etwas zuwege. Nietzsche)

    Es war einmal … so fangen Märchen an, und ein Märchen ist auch die Erfolgsgeschichte eines gewissen eidgenössischen Enthüllungskünstlers. Es ist das Jahr 1968 - das Jahr, wo wir Menschen Kontakt aufnahmen und eine unheimliche Begegnung der literarischen Art mit einem fremdartigen Wesen namens Erich von Däniken hatten, welches in der Schweiz notgelandet war.

    Ein anonymer Freund von mir (der um nichts auf der Welt genannt werden will) hatte diese „Bibel der Prä-Astronautik im Sumpf des Underground entdeckt und mir begeistert davon erzählt, auch wenn ich damals noch nicht dazu kam, mir das Werk auszuleihen, denn in den U.S.A. tickten die Uhren noch anders und waren auf „Love & Peace eingestellt. Doch die ‘Saat des Bösen’ war gesät.

    Den ersten realen Kontakt mit dem berüchtigten, anrüchigen aber andererseits unwiderstehlichen Sujet der Prä-Astronautik hatte ich ein paar Jahre später, als ich mir verwegener Weise eine Übersetzung vom Taschenbuch „Phantastische Vergangenheit" von Robert Charroux einverleibte. Und ich war absolut fasziniert - das muss ich zu meiner Schande eingestehen.

    Als Science-Fiction Fan war es nur natürlich, dass die Vorstellung von historischen Begegnungen mit Extraterrestriern für mich nichts Unvorstellbares oder gar Unmögliches in sich barg. - Andererseits kamen in der Folge noch viel schrägere Exponate zu diesem spekulativen Thema aus dem heimischen Markt auf wie u.a. ‘Bibel, Götter, Astronauten’ von Eric Norman - eines phantasierender und unglaubwürdiger als das andere - so dass ich dann allmählich wesentlich skeptischer und kritischer all den kleinen grünen Männchen gegenüberstand.

    Ein paar Jahre darauf hielt ich dann endlich die Paperback Ausgabe von „Erinnerung an die Zukunft" in den Händen und durfte mich selbst davon überzeugen, wie viel ich davon zu glauben bereit war.

    Und genau darin stieß ich auf den elektrisierenden Schlüssel, der die These von der frühen Einflussnahme durch Außerirdische für mich zumindest subjektiv plausibel machte, nämlich die merkwürdigen Vorstellungen der alten Ägypter zum Thema Tod! Und das ließ mich dann nie wieder los und infizierte Jahre später auch meinen Co-Autor/Freund.

    Allein wegen dieses Aha-Erlebnisses hielt mich das Thema auch weiterhin in seinem Bann, selbst wenn mit den Jahren die diesbezüglichen Publikationen immer hanebüchener und ermüdender wurden, weil den Phantasmo-Autoren so langsam die Ideen auszugehen begannen.

    Nicht jedoch dem erleuchteten Erich. Stur wie ein Wasserbüffel, der nicht schwimmen konnte, klammerte er sich an der einzigen Goldgrube, die dieser Hotelier jemals aufgetan hatte, fest. Er schrieb seinen einstigen beachtenswerten Bestseller immer und immer wieder ab - in kleinen Abweichungen - und verbrach unter neuem Titel eine „Erinnerung an die Vergangenheit" nach der anderen, dieser Gevatter der Prä-Astronautik.

    Zusätzlich - damit jedes seiner Bücher auch die nötige Seitenzahl erreichte - lieferte er noch langatmige Reisebeschreibungen á la Karl May (das war ein Amerika-Kenner und Western-Autor vom selben Schlag aus dem alten Europa, der nie in den U.S.A. war) und berichtete ausführlich „zitierend" (und nicht etwa plagiatierend), breit über Geisteseinfälle (nicht Anfälle) von anderen Kollegen seiner ‘okkulten’ Zunft. Und davon konnte er anscheinend gut leben oder damit zumindest seine exklusiven Reisekosten abdecken, bemerkenswert!

    Nun will ich Herrn von Däniken keineswegs in Grund und Boden verdammen, denn in unseren Augen ist er nun mal ein begnadeter Filou, der die Dummen und Leichtgläubigen mit einem schelmischen Augenzwinkern abzockt und ihnen genau das liefert, wofür sie bezahlen - nämlich ein unterhaltsames, phantastisches >Es war einmal

    Wer den lieben Märchenonkel dagegen ernst-ohne-Bier nimmt, ist selber schuld! Uns hat die Lektüre seiner unglaublichen Bücher immer viel Vergnügen bereitet, weil wir sie stets mit der nötigen Distanz konsumiert haben. Das zum einen.

    Zusätzlich versorgte dieser belesene Autor uns hin und wieder mit wichtigen Informationen, die wir in unserem Werk verwenden konnten – man kann sich schließlich nicht alles selbst erarbeiten und kommt auch nicht an sämtliche Quellen heran.

    Des Weiteren verdankt die Prä-Astronautik - wenigsten im kleinen Germany - Erich von Däniken alles, auch wenn er die umstrittene Thematik ja keineswegs erfunden hat. Dennoch hat der gewiefte Vielschreiber diesem Genre einst zu einer unglaublichen Popularität verholfen und die bislang still und unbeachtet vor sich hinkrebsenden Vorläufer-Autoren der übrigen Welt für dieses Land aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt. Erst durch seine Bücher, dann Filme und zuletzt Fernsehbeiträge rückte er das Thema dermaßen in die Öffentlichkeit, dass es heute zwar immer noch höchst umstritten aber dennoch präsent ist und nicht unter den Tisch geschwiegen werden kann. – Es kann höchstens wieder in Vergessenheit geraten, was wir hiermit verhindern werden.

    Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich nie ganz schlau aus Erich von Däniken geworden bin. Und ich habe nie begriffen, wieso er - aus meiner Sicht - das Wesentliche in seinen Büchern einfach übersehen hat und nicht 2+2 addieren konnte.

    Zu seinem Verhalten haben wir inzwischen drei Theorien entwickelt.

    a) Erich von Däniken glaubt selbst nicht an das, was er schreibt. Ihm ist die Wahrheit egal, da er seine Bücher lediglich als lukrative Märchenerzählungen betrachtet, die er unter seine unkritische Leserschaft bringen will.

    b) Erich von Däniken ist bereits unlängst auf unsere eigene Theorie gestoßen. Doch da deren Veröffentlichung zu seinem Bestreben, auch weiterhin von seinen zyklischen Publikationen leben zu können, widerspräche, ist ihm die Wahrheit egal, denn es geht ums finanzielle Überleben.

    c) Entweder hat ihn die zu erwartende Betriebsblindheit nach einer solchen steilen Karriere in die Irre geführt, oder er ist von vornherein von falschen Voraussetzungen ausgegangen und hat dabei „seine" Außerirdischen maßlos überschätzt.

    (Das ist unsere rein persönliche Meinung, die sich keinesfalls mit den seriösen Ansichten des Verlages deckt.)

    Selbst in dem 1994 erschienenen ‘Die Augen der Sphinx’, wo er erneut die ägyptischen Böden „beackerte, schien er nicht begriffen zu haben, was seine Fundbeschreibungen, verbunden mit der ägyptischen Mythologie, eigentlich bedeuteten. - Für mich persönlich begann ich dagegen immer klarer zu sehen und erkannte - subjektiv - dass wir mit unseren ketzerischen Annahmen völlig richtig lagen, besonders nachdem wir uns durch das „Ägyptische Totenbuch hindurchgequält hatten. Es gab mehr als einen gemeinsamen Nenner in der Verwandtschaft sämtlicher vermeintlich divergierendster Überlieferungen der unterschiedlichsten Kulturen. Doch dazu muss man die Spezialeffekt-3D-Brille der Science-Fiction ablegen und gehörig Futurismus abspecken.

    Denn die ursprüngliche „Wahrheit über die historischen Raumfahrer, wie wir sie entwickeln werden, mag auf den ersten Blick zwar „sensationell erscheinen, doch sie ist eher banal und derart unspektakulär und desillusionierend, dass der ausufernden Prä-Astronautik damit das Wasser abgegraben würde!

    Es ließen sich danach nämlich keine weiteren honorarträchtigen Reißer mehr schreiben, das Thema wäre abgeschöpft und könnte als Teil der Menschheitsgeschichte abgeheftet werden.

    Und das wäre dann auch das Aus für E.v.D. und Co., dem immerhin der unsterbliche ‚Verdienst’ gebührt, uns inspiriert und auf die Thematik aufmerksam gemacht zu haben.

    Er lieferte mir bereits in seinem ersten Buch den wichtigsten Fingerzeig, der sich dann als Schlüssel zu den Mythen und Märchen der Welt erweisen sollte.

    Und somit bin ich diesem Gasparone der schreibenden Zunft auf immer zu Dank verpflichtet. Und was dessen Zitate aus historischen Quellen, Mythen, Götterliedern usw. anbetrifft, so möchten wir seine Bücher durchaus zur Lektüre weiterempfehlen, denn an diesen Dokumenten kann man nicht herumkritteln, nur an ihrer Interpretation. (Übrigens hat es bereits in den späten 70’ Jahren einen Versuch gegeben, diese Thematik anhand der Überlieferungen in Mythen und Märchen zu bearbeiten, nämlich ein deutsches Buch von F.Kohlenberg, welches zu Recht keine große Resonanz fand und mir bereits damals völlig unzureichend erschien. - Sie sehen, das Scheitern in diesem Sujet hat Tradition! Also können wir mit einem weinenden und einem lachenden Auge getrost weiter machen.)

    Unser Werk basiert auf der Hypothese, dass beinah sämtliche ‚überirdischen’ Überlieferungen unserer Kultur präzise auf kosmische Quellen zurückgehen und in Wahrheit außerirdische Überlieferungen reflektieren und zum Thema haben.

    Des Weiteren behaupten wir, dass nur eine einzige Grunderzählung existiert, aus welcher sich sämtliche Zaubermärchen auf der Welt letztlich herauskristallisiert haben; mit anderen Worten: es gibt nur EIN Märchen. Der millionenfache Rest rekrutiert sich lediglich aus Varianten, Übernahmen, Anpassungen, Bruchstücken, Übersetzungen, subjektiven Überlieferungen oder Interpretationen.

    Diese eine Geschichte wurde milliardenfach wiederholt, hin- und her gewendet, auf den Kopf gestellt, rückwärts erzählt und von sämtlichen nur vorstellbaren Seiten beleuchtet und plausibel zu machen versucht.

    Mit dieser Urquelle verhält es sich wie mit dem Elefanten und den 8 Blinden. Jeder ertastet nur das vor ihm liegenden Körperteil und kommt im Anschluss zu einem völlig divergierenden Urteil über das für ihn Unsichtbare Gesamtobjekt. Stattdessen hätten sämtliche Untersuchungsergebnisse der einzelnen Beteiligten in eine einzige, kooperative Bewertung/Beschreibung hineinfließen müssen.

    Wer unter dieser Prämisse eine Antwort vom Märchen verlangt, muss also zuerst alle Märchen als eine diffuse Einheit betrachten und nicht seine Energie darauf verschwenden, die Märchen zu katalogisieren und kategorisieren; damit werden sie nämlich nur voneinander getrennt und auseinandergezerrt, anstatt auf einen gemeinsamen Nenner gebracht!

    Genauso verhält es sich mit den Definitionen der Märchensymbolik.

    Diese berücksichtigen alles und jedes, gehen auf die Tiefenpsychologie ein oder schöpfen mit vollen Händen aus der Mythologie. Am Ende sind ihre Resultate genauso dehnbar und beliebig übertragbar oder austauschbar wie die Interpretation von Horoskopen; alles ist möglich oder könnte sein.

    So schwammig und lyrisch verbrämt, wie die Einsichten daherkommen, könnte man auch gleich zu einem Esoterik-Handbuch greifen oder sich in gläubigem Mystizismus verlaufen. Selbst wenn ein derartiges Symbol auf sich allein gestellt plausibel erscheinen mag, so scheitert es in der Folge gewöhnlich an der Realität des Märchens. Symbole und Märchenhandlung wollen genauso wenig zusammenpassen wie Klugscheißerei und Drachenkämpfe. Von daher hat die Märchenforschung bislang lediglich das Herz der ach so klugen „Experten" erwärmen und diese mit ihren Ergüssen zur Zufriedenstellung erfreuen können; den eigenen Duft riecht jeder gern.

    Wir hingegen wollen das Märchen für sich selber sprechen lassen; und wir werden versuchen, ihm zu glauben und ihm das Gesagte als mögliche Realität abzunehmen, wenn auch nicht in letzter wortwörtlicher Konsequenz. Für uns stellt das Märchen eine historische aber bislang unfassbare Wahrheit dar, der es auf den Grund zu gehen gilt.

    Die Forschung soll etwas mehr Respekt zeigen und weder das Märchen noch seinen Inhalt aus der Ignoranz des Elfenbeinturmes mitleidig für blöd halten; so praktizieren es diese vermeintlich „Eingeweihten" in ihrer Arroganz der Macht nämlich seit Anbeginn der Zeit in sämtlichen Disziplinen. Jeder Wissenschaftler hält sich nach einer gewissen Zeit auf seinem Gebiet für einen Hohepriester der Wahrheit und wird blind vor seinem Götzen, dem er sich selbst als Menschenopfer dargebracht hat; selber schuld, wenn er dann nicht mehr klarsehen kann.

    ALIEN WAREN EINMAL!

    ODER

    WIE MAN ES BESSER NICHT MACHEN SOLLTE

    So, da wir jetzt wissen, dass wir alles gefälligst durch die utopische Brille zu schauen haben, um endlich den wahren Durchblick zu bekommen, können wir uns getrost ins Getümmel der außerirdischen Touristenmassen stürzen und uns das nächst beste Märchen zum Opfer „auserkehren"! – Hauen wir mal den 'Gestiefelten Kater' frei nach Grimms [ex-KHM33( 01)]in die Pfanne und enttarnen ihn und seine finsteren, unseren Planeten unterwerfenden Absichten.

    Da der überlieferte SF-Schocker sich für die „korrekten Sammler allerdings zu sehr an die Version von Perrault anlehnte, flog die „Katze aus dem Weltall später in hohem Bogen aus ihrer Kompilation.

    Es war einmal ein Müller, der hatte drei Söhne, die ihm bei der Arbeit halfen. Dazu besaß er auch noch einen Esel, mit welchem das Getreide transportiert wurde; und eine Katze gehörte zu Mühle, der es oblag die gefräßigen Mäuse im Zaum zu halten.

    Soweit eigentlich alles ganz unverfänglich und alltäglich nicht wahr - doch der erste Eindruck konnte täuschen! Also Augen auf - die heimlichen Invasoren schlafen nie.

    Das ewige Gesetz der Natur machte aber auch vor dem Müller nicht halt, so dass er eines Tages unvermeidlich das Zeitliche segnete und seine drei Söhne mit dem bescheidenen Erbe allein zurückließ. Dem Ältesten stand natürlich das väterliche Erbe in Form der Mühle zu, und auch der zweite ging nicht ganz leer aus, musste aber mit dem Esel Vorlieb nehmen. Nur mit dem Jüngsten hatte es das Schicksal wohl nicht besonders gut gemeint, denn für ihn blieb von dem Besitz nur noch die Katze übrig, so dass er sich trübselig in Selbstmitleid ergab.

    Tja, so spielt das Leben eben, noch kein Grund einen Außerirdischen zu bemühen.

    , sprach er resigniert.

    Und nun geht's schlagartig los.

    Die ganze Zeit hatte sich der Außerirdische offenbar inkognito bei der Müllerfamilie eingeschlichen und notgedrungen die Rolle eines gewöhnlichen Straßenkaters gespielt, um nicht aufzufallen. Und wer weiß, wie lange er dieses perfide Spiel zu unbekanntem Zwecke und damit seine Tarnung noch aufrechterhalten hätte, wenn er nicht urplötzlich dem sicheren Tode gegenübergestanden wäre.

    In höchster Not gibt er sich als 'Zauberwesen' zu erkennen - aufgrund seiner sorgfältigen Infiltrationsarbeit beherrscht der Agent inzwischen sogar die einheimische Sprache! Denn dass es keine sprechenden Katzen gibt, ist wohl sonnenklar; und aus der hohen Portion von Intelligenz und krimineller Energie, welche das Wesen im Folgenden dann an den Tag legt, kann nur geschlossen werden, dass es sich dabei um ein höherstehendes Individuum handelt, welches in dieser Kombination nicht auf unserem Planeten vorkommt!

    > In diesem Moment ging zufällig gerade der Schuster am Fenster vorbei, so dass der verblüffte Müllersohn, dieses quasi als Wink des Schicksals begreift und den Schuster hereinbittet und ihn für den Kater Maß nehmen lässt.

    Entweder verfügte der Außerirdische übsuggestive Kräfte, oder der Sohn ist wirklich reichlich einfältig, so dass er sich über das Außergewöhnliche der Situation keine Gedanken macht, und gar nicht registriert, in welcher Gefahr er – selbst nach damaligem allgemein Verständnis - eigentlich schwebt. - Genauso gut könnte/müsste dieser sprechende schwarze Kater ja auch ein Abgesandter der Hölle sein, der auf seine Seele scharf ist.

    Aber vielleicht gedenkt der Simpel ja auch mit seinem Haustier als Attraktion über die Jahrmärkte zu ziehen und ist blind vor Geldgier. Doch selbst der Schuster sträubt sich nicht, den ungewöhnlichen Auftrag auszuführen - genauso wenig wie alle übrigen Menschen, denen der Kater in der Folge begegnet, Misstrauen oder gar Panik bei seinem Anblick verspüren; es spricht also einiges für paranormale Suggestivkräfte dieser Vorhut der Invasion.

    Der Kater nahm einen Sack, den man oben zuziehen konnte, füllte den Boden voll mit Korn, schultert diesen und spaziert dann seelenruhig zur Tür hinaus und zwar zweibeinig, was aber keinerlei Aufsehen erregt.

    Das ist doch mehr als eindeutig!

    Also, wenn ich der gestrandete Alien gewesen wäre, hätte ich jetzt schleunigst Katzenpanier gegeben und mich aus dem Staub gemacht; aber nein, der Kater tut tatsächlich alles, um das gegebene Versprechen auch einzulösen – und das garantiert nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit mit dem Einfaltspinsel; nein, er verfolgt gewiss eigene Interessen und diese zum eigenen Vorteil.

    Im Land herrschte ein wohlbeleibter König, der nichts so gerne aß wie Rebhühner; das hatte sich im Laufe der Zeit unter den Tieren wohl herumgesprochen, denn seit geraumer Zeit konnte kein Jäger sie mehr auftreiben und dem König servieren. Die schlauen Tiere hielten sich mitten im tiefsten Wald versteckt und ließen sich nicht blicken. Für den noch gewitzteren Kater aber ein gefundenes Fressen, denn er gedachte die Tiere zu überlisten und in die Falle zu locken. Er legte das Korn als Köder aus, der direkt in den dunklen Sack führte, und sich selbst auf die Lauer. Und siehe da, die dummen Vögel hüpften in ihrer Gier tatsächlich einer nach dem anderen in den Sack - und schon zog der Kater ihn zu. Und mit diesem Gastgeschenk auf den Schultern verschaffte er sich Zutritt zum Königspalast und gab vor, diese Gabe käme von einem gewissen Graf Soundso, womit er seinen armen Besitzer meinte. Der gefräßige König war natürlich hocherfreut und gestattete dem Kater im Überschwang des Speichelflusses, den Sack als Revanche mit Gold zu füllen. Schwerbeladen kehrte der Kater zum Müllersohn zurück.

    Raffiniert – die Nummer hätte von Alf stammen können. Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu! Was hat dieser abgefeimte Trickster von Alien eigentlich vor? Jetzt hat er sich schon ein riesiges Vermögen ergaunert und bleibt immer noch am Schauplatz seiner Hochstapelei, anstatt sich mit seiner Beute zufriedenzugeben und zu verschwinden. Anscheinend hat er größere Ambitionen, und richtig …

    Der Müllersohn ist genauso durcheinander und überrumpelt angesichts des unerwarteten Reichtums, besonders als der Kater verspricht, am nächsten Tag erneut seine Stiefel anzuziehen und in seinem Sinne tätig zu werden; wie soll er dazu nein sagen können? Also macht sich der gestiefelte Kater am nächsten Tag erneut auf die Jagd und bringt dem König wiederum einen wohlgefüllten Sack ins Schloss und einen ebenso prallen in die Behausung des Müllersohnes zurück. So geht das Tag für Tag, bis sich der Kater das Vertrauen des Königs ganz erschlichen hat und im Palast wie selbstverständlich ein und ausgeht. Dabei überhört er ein Selbstgespräch des Kutschers, der verrät, dass die Prinzessin am nächsten Tag zum See gefahren werden möchte. Auf diese Gelegenheit hat der Kater nur gewartet, denn schon hat er einen neuen Plan parat, wie er seinem Herrn zu hohem Ansehen verhelfen kann.

    , drängte der Kater ohne weitere Erklärung. Der Müllersohn wusste zwar nicht, wie ihm geschah, doch er fügte sich widerspruchslos den Anordnungen, was sich für ihn bislang ausgezahlt hatte. Er folgte seinem Tier und sprang dann nackt in die Fluten, worauf der Kater seine alte Kleidung versteckte. Kaum kam der König mit der Prinzessin in der Kutsche vorbei, tritt die Katze in Aktion und läuft ihnen lamentierend entgegen. Angeblich hätten Räuber die Kleidung des vermeintlichen Grafen gestohlen, so dass er sich nun nicht mehr aus dem Wasser trauen könne und sogar zu erkranken drohe, wenn er noch länger in der Kälte bleibe. Der König war darüber so bestürzt, dass er sofort vom Schloss kostbare Ersatzgewänder für den jungen Grafen holen ließ und ihn dann sogar mit der Kutsche zu seinem Hof fuhr, was auch der Prinzessin angenehm war.

    Was für eine durchtriebene Inszenierung - das kann nur ein Außerirdischer vollbringen, also jemand, der haushoch über der menschlichen Kultur steht und Menschen wie Schachfiguren beliebig dirigiert. Doch das übermächtige Wesen wird noch viel dreister!

    Der Kater eilte nun auf dem Kutschweg voraus, denn der ausgeklügelte Plan war ihm noch nicht fein genug. Als er zu einer großen Wiese kam, auf der über hundert Arbeiter heuten, fragte er sie, wem das Land gehöre. , antworteten sie eingeschüchtert. Da drohte er ihnen mit dem Tode falls sie nicht die Antwort gäben, wenn der König in der Kutsche vorbeikäme. Als nächstes traf der Kater auf ein unübersehbares Kornfeld, auf dem über zweihundert Leute an der Arbeit waren. Wieder richtete er die Frage nach dem Besitzer an die Menschen … und bekam von den hart Schuftenden unterwürfig dieselbe Antwort. Auch ihnen drohte er mit dem Tode, sollten sie nicht bei der Vorbeifahrt des Königs den Grafen als Besitzer angeben. Zuletzt erreichte der Kater einen riesigen Wald, wo mehr als dreihundert Holzfäller Bäume schlugen. Auch dieser gehörte dem großen Zauberer, was dem Kater nur Recht sein konnte. Unerschrocken wiederholte er seine Drohung zum dritten Mal, und selbst die kräftigen Holzfäller trauten sich nicht, ihm zu widersprechen, so sehr fürchteten sie ihn.

    Mann-o-maus! Und das soll eine einfache Hauskatze sein, nie im Leben?! Doch allmählich begreifen wir, worum es hier wirklich geht, nämlich um Revierstreitigkeiten!

    Ein großer Teil des Landes wird offenbar von einem ominösen 'großen Zauberer' kontrolliert, der Hunderte von Erdbewohnern zu Leibeigenen unterjocht hat - anscheinend aber ohne Wissen des Königs. Denn ansonsten wäre der weitere Verlauf dieser „Star-Wars-Geschichte" nicht zu erklären.

    Der außerirdische Pseudokater tritt also gegen einen Alien von einem anderen Planeten an, der auf der Erde bereits klammheimlich einen Brückenkopf für die Invasion seiner eigenen Rasse errichtet hat - hier ist vielleicht was los!

    Außerdem scheint der Text unvollständig zu sein oder ist einer Zensur unterzogen worden, denn es ist doch wenig plausibel, dass der bloße Anblick einer sprechenden Katze ganze 600 versklavte Menschen einschüchtern und überreden kann, gegen ihren mächtigen Herrn, einen 'großen Zauberer' aufzubegehren.

    Bereits der Begriff ‚Zauberer’ deutet an, dass der andere Extraterrestrier eindrucksvolle technische Ressourcen und überlegene Waffen besitzt. Folglich muss auch die Katze über ein gefährliches Waffenarsenal oder eine schlagkräftige Kampftruppe verfügen, was ihre Drohung, die Arbeiter einfach totzuschlagen, glaubhaft werden lässt. Doch nirgendwo im ganzen Text werden Waffen erwähnt, nicht einmal verklausuliert als Zauberstab, Zauberschwert, Schmiedehammer usw. Aber sehen wir weiter, denn nun kommt es zum eigentlichen Show-down zwischen den beiden unterschiedlichen Imperialismus-Rassen, inklusive Spezialeffekten.

    Mit seiner gewohnten Dreistigkeit betrat der Kater das mächtige Schloss des Zauberers und ließ sich von dessen bedrohlicher Erscheinung überhaupt nicht beeindrucken. Der Zauberer hingegen war so von sich eingenommen, dass er für den Kater nur Verachtung übrighatte und recht ungnädig nach dessen Begehr fragte. Daraufhin übte dieser sich in hinterlistiger Schmeichelei.

    Der Zauberer fühlte sich bei seiner Ehre gepackt und ging leichtfertig auf diese Herausforderung ein. - Schon stand er als großer Elefant vor dem Kater. Dieser tat beeindruckt, aber immer noch nicht ganz überzeugt. , fragte er zweifelnd. Auch diesmal tat ihm der Zauberer widerwillig den Gefallen. Der Kater spielt den Ehrfürchtigen angesichts des Beweises für so viel Zauberkunst, aber es fehlt ihm noch das letzte i-Tüpfelchen. , ging er ihm um den Bart, trumpfte der Zauberer leichtfertig auf und war schon eine Maus - und dann Happs im Rachen des Katers verschwunden.

    Und damit wäre der feindliche Alien-Platzhirsch mitsamt seiner verschieden rassigen Crew eliminiert worden, denn von ‚Fressen’ konnte ja wohl nicht die Rede sein.

    Die Kutsche des Königs kam inzwischen an den drei Feldern vorbeigefahren, und jedes Mal musste er auf seine Frage hören, dass all das Land dem jungen Grafen neben ihm gehörte, was ihn zutiefst beeindruckte. Als sie dann das Schloss des großen Zauberers erreichten, wusste der Müllersohn kaum noch wie ihm geschah. Stand da doch sein gestiefelter Kater als Ordonnanz am Tor und behauptete dieses sei der Stammsitz des jungen Grafen. Natürlich war der König von so viel Reichtum überwältigt und drängte seine Tochter, den Grafen zu heiraten, denn solch eine Mitgift bekam man nicht alle Tage. Und später wurde der Müllersohn sogar König des Landes und der gestiefelte Kater zu seinem Minister.

    Na - ist bei ihnen endlich der Cent gefallen? Die direkte Konfrontation der beiden Raum fahrenden Rassen offenbart Erstaunliches über sie; natürlich erkennt der 'Zauberer' im Kater einen anderen Alien, doch er scheint diese Spezies eher zu bemitleiden und nicht ernst zu nehmen.

    Die Rasse des Zauberers ist offensichtlich wesentlich älter und scheint über ein großes Imperium zu verfügen, wo hingegen die jungen Katzen-Emporkömmlinge mehr auf Frechheit und Innovation setzen als auf überlegene Hausmacht.

    Doch scheint der Höhepunkt der Zauberer-Zivilisation bereits überschritten zu sein, denn dieser wirkt in seiner überheblichen und geradezu fahrlässigen Selbstüberschätzung reichlich degeneriert und fällt dann auch prompt seiner eigenen Eitelkeit zum Opfer, ohne die Chance zu bekommen, all seine technischen Errungenschaften ins Feld zu führen. Der Katzenclan hat leichtes Spiel mit ihm und seinen Söldnern - aber noch leichteres mit den Menschen-Simpeln.

    Natürlich, am Ende ist zwar der einfältige Müllersohn König des Landes, doch die eigentliche Herrschaft hält als sein Minister die gefährliche Katze in den Händen, denn sie kontrolliert wiederum den hörigen Müllersohn.

    Und wenn sie nicht gestorben ist, dann hat diese raffinierte Spezies der <Garfieldianer> längst den gesamten Planeten unterwandert und die jämmerlichen Menschen zu ergebenen ‚Dosenöffnern’ degradiert – wer kann dem Bann dieser hypnotischen Kulleraugen schon widerstehen; höchstens abgefeimte Hundehörige. Genial!

    Phantastisch!

    Und wir hätten nie gedacht, dass das so einfach ist, diesen verquasten alten Schriften die brisante Wahrheit heraus zu kitzeln. Dann können wir mit gezückten Messern ja gleich noch über den Rest herfallen und in Nullkommanichts zu Alienschnitzel verhäckseln.

    Wahnsinn, nicht wahr?

    Wie Sie sehen, kommt bei einem oberflächlichen Hau-Ruck-Verfahren, wo alles Möglicherweise Verdächtige für eine eventuelle, nicht-irdische Erklärung automatisch als Indiz identifiziert wird, eine ziemliche Räubergeschichte heraus.

    Diese hat für sich durchaus ihren Reiz, aber trägt wohl wenig zur möglichen Aufhellung historischer Tatsachen bei. Was haben wir dabei falsch gemacht?

    Erst einmal ist eine Eins-zu-Eins Übertragung von 'Merkwürdigkeiten' ins 'Außerirdische' eine Idioten Methode, die niemals funktionieren kann, da Märchen schließlich per se aus Merkwürdigkeiten bestehen; explizit diese machen nämlich den Charakter des von uns geschätzten 'Märchenhaften' aus.

    Die Forderung einer „Selbstdisziplinierung an den „Exegeten ist unabdingbar, damit keine voreiligen Schlüsse gezogen werden, und es zu einem verhängnisvollen Vor-Urteil kommt.

    Im Laufe einer weiteren Untersuchung wird man nämlich zwangsläufig und todsicher auf ein genauso skurriles 'Parallelmärchen' treffen, worin diese 'außerirdische Feline-Rasse' ebenfalls die aktiv tragende Rolle spielt, welches aber aus völlig anderen Requisiten zusammengeschustert worden ist. Und dann kann man sich nur noch an der anderen Backe kratzen.

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    Nur so zum Spaß eine Story aus der Sammlung <WUNDERSAME GESCHICHTEN VON ENGELN> von Felix Karlinger [R1.s.105( 02)]

    In diesem haitischen Märchen geht es diesmal um ein im Wald lebendes Einzelkind, einen Jungen, dem Vater und Mutter weggestorben sind, als er gerade mal laufen konnte.

    Just in diesem Augenblick begegnet ihm ein sprechender Kater, der nichts anderes mit seiner Zeit anzufangen weiß, als den Jungen zu versorgen und ihm fortan zu Diensten zu sein; er kocht für ihn, näht seine Kleider und bringt ihm das Jagen und die Gartenbestellung bei - ja sogar das Schreiben und Lesen gehen auf seine Lehrtätigkeit. (Typisch Außerirdischer, werden Sie jetzt sagen – die haben uns Höhlenbewohner erst zu zivilisierten Menschen gemacht.)

    Und so wuchs der Knabe, Juan, heran zu einem schönen Jüngling.

    In dieser wilden Gegend lebte außerdem eine gefährliche Räuberbande, die Kaufleute überfiel oder Schutzzölle kassierte und ihre Beute in einer Höhle verschlossen hatte. (Nun kommt also eine Prise Aladin hinzu.)

    Der raffinierte Kater hatte aber auf der Lauer gelegen und sich gemerkt, wo die Räuber jedes Mal den Schlüssel hinterlegten. Ohne das übliche 'Sesam öffne dich' verschafft er sich also Zutritt zu der 'heißen' Schatzkammer und entwendet eine wunderschöne Halskette, von der er zuhause dann behauptet, er habe sie am Wegesrand gefunden.

    Und prompt bringt er dieses Kleinod an den Königshof mit der Empfehlung: „Mein Herr, der Graf Juan erlaubt sich, euch diese goldene Kette zum Geschenk zu senden", worüber dieser natürlich hocherfreut ist. Aber wer eine Katze kennt, weiß ja, dass sie das 'Mausen' nicht lassen kann; also folgen darauf ein Smaragdring und ein mit Edelsteinen verzierter Becher als Aufmerksamkeit für den König, der auch prompt aufmerksam und geldgierig wird.

    Sofort erkundigt sich dieser Vater einer Prinzessin nach dem Lebensstand des vermeintlichen Grafen und ist hocherfreut, dass die gute Partie noch ledig ist. Und verschmitzt offeriert der Kater seine Verkupplungsdienste an.

    Den Räubern fällt indessen auf, dass ihre Beute allmählich kleiner wird, und das führt diesmal zu einem handfesten Streit untereinander, so hieb- und stichfest, dass sie praktischer Weise am Ende alle tot in ihrem Blut daliegen.

    Also schleppt der pragmatisch veranlagte Kater einen Teil der Beute ab, um ein Schloss in der Umgebung zu kaufen, welches durch den Tod des Besitzers gerade frei geworden ist. Darauf wechselt auch der Rest des Raubgutes seinen Besitzer und findet seine neue Bestimmung als 'Schlossschatz'.

    Um die zweifelhafte Moral der Geschichte aber nicht zu strapazieren, redet der Kater seinem Schützling ein, irgendein entfernter Onkel von ihm sei gestorben und habe ihm dies hier alles vermacht - wer kann dazu schon nein sagen. Und dann kommt es Programm gemäß zum Happy End und der Vermählung des jungen 'Grafen' mit der Königstochter.

    - Aber, was 'um Himmels Willen' hat diese blutige Räuber- und Schelmengeschichte nun ausgerechnet in einem Buch über Engel zu suchen?

    Ganz einfach - ein übelster Fall von 'Märchen-Christianisierung': Titel dieses Märchens ist nämlich <DER KATER, DER EIGENTLICH EIN SCHUTZENGEL WAR>! Und die letzten moralisch aufbauenden Sätze für den weiteren Lebensweg lauten darin folglich: „Bleibe so ehrlich wie bisher! Ich muss dich jetzt verlassen: auf Wiedersehen im Himmel."

    Dazu kann man nur Amen sagen. - Wenn alle Schutzengel bei uns derart „praktisch" veranlagt wären, würden sämtliche Kirchen vor goldgeilen Gläubigen aus den Nähten platzen.

    Nur der fiebrige Astronauten-Fahnder guckt dumm aus der Wäsche, da ihm sein Invasions-Motiv-Fell davongeschwommen ist - und seine schöne 'Science-Fiction Räuberstory' nur noch Makulatur. (Oder war jetzt der Engel der Außerirdische?)

    Wer den Fehler begeht, lediglich ein Einzel-Märchen unter die Lupe zu nehmen, wird zu jeder Geschichte eine entsprechende Einzel-Interpretation finden, die wie die Faust aufs Auge passt! Wer aber schon mal eine „Faust aufs Auge" bekommen hat, weiß, dass er danach blauäugig ist, bzw. bereits vorher war.

    Es gibt schließlich auf der Welt kein isoliertes Einzelmärchen, sondern dazu garantiert irgendwo eine passende/unpassende Variante, welche jeden anfänglichen Erklärungsversuch jeglicher Richtung/Schule krass in Frage stellt. Je weniger Märchen ich mir vornehme, desto einfacher und einleuchtender fallen meine „genialen" Einfälle dazu aus; doch ‚Ein-Fall’ ist kein Fall – eher schon Einfalt.

    Denn auch die tüchtigen Grimmbrüder haben den Kater natürlich nicht erfunden, sondern er ist ihnen quasi zugelaufen.

    Bereits der gute und sehr alte Perrault hatte eine Geschichte <DER MEISTERKATER> in seinem Repertoire [KOMP18.s.871], die sich kaum von unserem Stiefelträger unterscheidet; nicht umsonst weisen die typischen Illustrationen des kostümierten Tricksters Ähnlichkeiten mit einem französischen Musketier auf.

    Allerdings kommt uns <DIE KATZE> ursprünglich – zumindest in schriftlicher Form – aus Oberitalien. Giovanni Francesco Straparola haben wir diese Fixierung/Bearbeitung aus dem Volksgut zu verdanken, da er in seiner Sammlung <DIE ERGÖTZLICHEN NÄCHTE>, die er bereits im Zeitraum zwischen 1550 und 1553 zusammenstellte, auch 21 Märchen unter seine 73 Geschichten aufnahm [MÄ01.s.108]. Das stellte ein Novum dar, womit er unwissentlich quasi zum ‚Vater’ der europäischen Märchensammlungen avancierte.

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    Im Schwedischen <DIE TÜCHTIGE KATZE> [SCHW.s.36( 03)] finden wir eine vertauschte Geschlechterrolle beim ‚Helden’ vor, da der Sohn als Erbe des Häuslers die Kuh bekommt und im Märchen nicht mehr auftaucht. Seine Schwester erhält dagegen die hilfreiche Katze (ohne Stiefel) und wird später auf leicht abgewandeltem Wege zur Prinzessin. (Der Riese als Schlossherr zerspringt, als die Katze sich als Brotklumpen ins Schlüsselloch zaubert, so dass er sich nicht frühzeitig darinnen in Sicherheit bringen kann und sich der tödlichen Sonnenstrahlung aussetzen muss.)

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    Das ursprünglichere Tier in dieser Rolle ist aber der listige Fuchs, der besonders im Osten sein Unwesen zu treiben scheint und wesentlich skrupelloser zu Werk geht; wir können nämlich z.B. auf vier Versionen aus Bulgarien und Rumänien verweisen.

    Alle diese bulgarischen Versionen mit dem orthodoxen Verlauf weisen gegen Ende eine Besonderheit auf (<TSCHEKARDAK PASCHA> [BULG.s.99( 04)], [BULG.s.104], [BULG.s.110]): Als Belohnung für seine treuen Dienste hat sich das Tier für den Todesfall entweder eine besonders feierliche Beerdigung oder eine spezielle Grabstätte ausbedungen.

    Als ihm sein faules Lasterleben als Belohnung am Hofe zu langweilig wird, will es das gegebene Wort auf die Probe stellen und mimt dann die Leiche. Anstelle einer ehrenvollen Bestattung landet der „Kadaver" aber auf dem Abfallhaufen, was den Fuchs natürlich erbost bzw. ihm gebrochene Knochen einbringt. Er lässt sich angesichts der menschlichen Undankbarkeit nur schwer wieder besänftigen.

    Dieses Anhängsel erweist sich aber bei näherem Hinsehen als gar nicht so exotisch, wie es den Anschein hat. Schon beim alten Giambattista Basile – über den wir noch öfter stolpern werden, als uns lieb sein kann – hatte seinem <GAGLIUSO> ein negatives Ende verpasst. [MÄ01.s.145( 05)]

    Man könnte ihn quasi als „Nachfolger" von Straparola betrachten, da sein <PENTAMERON> nur aus bearbeiteten Märchen besteht; allerdings blieb es dem Werk vorbehalten, erst nach dem Tod des Autors, 1637, erscheinen zu dürfen und auch noch unter einem Pseudonym. (Wer es lesen musste, weiß warum.)

    In dieser Version – die nach gewohntem Muster verläuft - verlangt die hilfreiche Katze für ihre Wohltaten lediglich ein hohes Ansehen nach ihrem unvermeidlichen Dahinscheiden: Sie möchte nach dem Tod einbalsamiert werden und dazu auch noch in einem goldenen Schrein liegen, ausgerechnet im Gemach ihres „Zöglings", was ihr natürlich vollmundig zugesichert wird. Um sicher zu gehen, täuscht sie ihren Tod vor, worauf sie prompt an den Beinen gepackt und aus dem Fenster geworfen werden soll.

    Darüber ist sie dann derart zu Recht aufgebracht, dass sie nach einer gehörigen Standpauke diesen ungastlichen Ort verlässt, was nach dem Weggang des Glücksbringers unausgesprochen auch den Niedergang des Schlossbesitzers andeutet.

    (Auf die signifikanten Stichwörter „gestiefelt"[FUSS], das „Einbalsamieren oder den „goldenen Schrein im „Gemach" werden wir später eingehen.)

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    Eine rumänische Variante des Themas bietet <IUON, DER ARME> [DIBI110.s.21320( 06)], wo kurioser Weise ein Hahn samt Sporen sich aus eigenem Antrieb auf die Hühneraugen macht, um seinem hinterbliebenen Jüngling die Königstochter zu besorgen.

    Unterwegs liest er ein ganzes Regiment Waldtiere zu seiner Unterstützung auf, was den König natürlich beeindruckt, da er vom Tierreichtum auf den vermeintlichen Besitzer schließt.

    Ansonsten geht das Märchen seinen geregelten Gang, bis zum Ende dann den 12 Drachen als Schloss Besitzern der Garaus gemacht werden muss, damit das Schloss besetzt werden kann.

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    Es geht tierisch aber noch ausgefallener, wie der Titel des Märchens von den Philippinen belegt:

    > [PHI.s.177( 07)]

    Dafür weist die Erzählung aber eine andere Vorgeschichte auf, denn der Affenmensch plündert zuerst die Felder vom menschlichen ‚Helden’ Masoy, was selbst ein Bambuszaun nicht verhindern kann.

    Daraufhin stellt dieser eine Vogelscheuche auf, die mit Harz bestrichen ist. In der Meinung, das sei der Besitzer selber, klebt der Affenmensch diesem eine – und bleibt dann selbst kleben. Damit er verschont bleibt, gelobt er, dem Bauern fortan zu dienen und macht ihm den Haushalt.

    Nachdem der Diener dann eine Gold- und Silbermünze gefunden hat, freit er beim Häuptling des Dorfes in bewährter Trickmanier um dessen Tochter für seinen Herrn, indem er sich einen Scheffel zum Geldzählen ausborgt und die Münzen jeweils „versehentlich" bei der Wiedergabe des Werkzeuges daran kleben lässt.

    Dann verläuft das Märchen wieder in bekannten Bahnen.

    Also gebotene Vorsicht mit jeder übereifrigen Interpretation bevor man die Menge der Fakten kennt; vielleicht gibt’s irgendwo auf der Welt noch einen <DER GESTIEFELTE KÖTER>, wer kann das sagen?

    Nur wer fliegende Untertassen auf den Augen hat, wird sich in dieser Geschichte mit unendlich vielen Rassen von Aliens konfrontiert sehen, die alle nur das eine wollen: heillos zu invasionieren und sich unseren Heimatplaneten unter den Tentakel zu reißen.

    MÄRCHEN HIN – MÄRCHEN HER!

    Her damit.

    Wenn wir eine Neubewertung des Märchens abseits ausgelatschter Trampelpfade vornehmen wollen, so müssen wir das Märchen für sich selbst sprechen lassen und es uns unter das Messer zur Vivisektion zurechtlegen, um es analytisch klein zu kriegen.

    Was macht das Märchen (wir behandeln ausschließlich das Zaubermärchen) im Grunde genommen aus, was ist sein eigentlicher Inhalt?

    Das möchten Sie wohl gerne wissen, was?

    Nun, genau zu diesem Zwecke hatten wir eine erläuternde Einführung als „Teil 2" zusammengestellt gehabt, welche unsere Sicht zur Entstehung des Märchens beleuchtete und des Weiteren einen knappen historischen Abriss der Märchengeschichte und ihrer wissenschaftlichen Aufarbeitung lieferte.

    Anhand/Aufgrund der unfreiwilligen Komik dieser „seriösen" Ausführungen gingen wir dann allgemein auf die fast unüberwindbaren Hürden und Schwierigkeiten ein, welche die tausendjährige Märchenevolution jedem Forscher, der sich in aufklärender Absicht dem Kern/Sinn dieser Geschichten anzunähern wagt, in den Weg stellt. - All das in unserer gewohnten und vom Leser verfluchten Ausführlichkeit und Langeweile.

    Um Sie also nicht gleich heillos zu verschrecken, haben wir diese Einleitung in den eigenständigen Anhang verbannt.

    Wer z.B. als Neuling unbedingt mehr zu der „anständigen" Märchenforschung wissen will, kann sich im ausführlichen Nachtrag schlau machen. Diese Zusatzinformationen sind besonders für unbelastete Leser jüngerer Jahrgänge geeignet, die sich bislang nicht mit der Thematik von Märchen erzählenden Außerirdischen befasst haben. Von daher würde sich diese Lektüre vor dem eigentlichen Einstieg in unsere konkrete Märchendeutung empfehlen. Sonst werden Sie nicht geholfen und stattdessen total konfusioniert. Alle hardcore „Believers" und Eingeweihte in die Offenbarungen der Prä-Astronautik dürfen getrost weiter machen.

    Also, nochmal die eben gestellte Frage nach dem Märchen:

    Der möglichst kundige Experte im Märchenunwesen wird jetzt die genauso ‚ausgelatschten’ Fachbegriffe „Suchwanderung, „Ich-Findung oder „Problemlösung" in den großen Topf der Interpretationsmöglichkeiten werfen, da die orthodoxe Forschung im Märchen die Beschreibung eines Entwicklungsweges vermutet: also von der unansehnlichen Raupe zum strahlenden Schmetterling nachdem der nervige Drache endlich geköpft worden ist oder so ähnlich.

    Dem Laien/Zuhörer wird einfach das „Märchenhafte" – also alles Übernatürliche als gemeinsamer Nenner der fantasievollen Geschichten erscheinen.

    Lassen wir jedoch all diese spezifischen Auslegungen beiseite, dann befinden wir uns textlich direkt in einem Heimat-/Arzt- oder Liebesroman, denn am Ende jedes Märchens „kriegen sie sich – das ist schließlich die Voraussetzung für das „Happy End; denn, wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute und zwar gemeinsam!

    Genauso wie in den ex-Groschen- (heutigen Euro-) Romanen und den bunten Hofberichterstattungs-Magazinen für die „Frau von Gestern bzw. Morgen steht das „Gemenschel in diesen Geschichten an erster Stelle, auch wenn all die Schätze, Königreiche und Heldentaten dazu eine melodramatisch romantische Kulisse abgeben.

    Immer gibt es am Ende zur Prinzessin noch das halbe Königreich als Dreingabe bzw. Aussteuer und seltener umgekehrt.

    Der Goldschatz allein macht den Helden jedenfalls noch nicht fett, wenn er dafür in Liebesdingen leer ausgehen muss. Ohne all die so lieb gewonnenen ‚Zusatzrequisiten’ aus dem Disney/Spielberg-Fundus wäre ein demontiertes „Ent-Zauber-Märchen nichts als eine gewöhnliche Love-Story; also eine kitschige mini Tele-Novela unter der Vorgabe „Schlechte Zeiten – Gute Zeiten bzw. „Unhappy Anfang zu „Happy Ende.

    Wenn wir uns also erdreisten, ein Märchen radikal zu ‚strippen’, bleibt für gewöhnlich nur eine banale nackte Beziehungskiste übrig, die zwar dramaturgische Widrigkeiten aufweist, die es zu überwinden gibt – z.B. Schwiegermütter als Feuer speiende Drachen – doch alles unter dem Aspekt der vorprogrammierten ehelichen Bindung, gegen deren Zustandekommen am Ende selbst teuflischer Zauber nicht gefeit ist.

    Es gibt übrigens einige Märchen, deren spätere Verfasser/Bearbeiter aus Abneigung gegen all den suspekten Hokuspokus dieses Material tatsächlich so weit rationalisierten, dass von einem traditionellen Märchen kaum etwas übriggeblieben ist. Und das ist doch auf den ersten Blick höchst erstaunlich. (Die angebliche Aschenputtel-Version aus Holland (Q05) ist solch ein trauriger Fall.)

    Auf den zweiten Blick wird schon ein Schuh daraus – gar ein gläserner Pantoffel?

    Unsere Gesellschaft, unsere gesamte Rasse wird nun mal vom Diktat der Natur und der Priorität der Gene dominierend geprägt, so dass uns gar keine Wahl bleibt, als alles hochinteressant und ‚bannend’ zu empfinden, was auch nur im Entferntesten mit biologischer Reproduktion und der sanktionierten Voraussetzung dazu (Ehe, Verlöbnis, Liebe) zusammenhängt. - Vom Schnulzenschlager über die Frauenzeitschrift, über den Liebesroman/-film bis zum Märchen geht es uns unbewusst nur um das eine – nämlich die Erhaltung der Art, so abstoßend profan diese Tatsache einem hoffnungslosen Romantiker auch erscheint.

    Wir sind einfach willenlos fixiert auf diesen emotionalen Kitsch und können es gar nicht abwarten, bis sich die Versprochenen endlich am Traualtar gegenseitig in die Arme fallen, damit es uns feucht um die Augen werden und wir uns vor Rührung nass machen dürfen.

    DAS ist letztlich, grob gesagt, der eigentliche Inhalt aller Zaubermärchen. – Die allgemeine Existenzfrage: Wie finde ich Mr. oder Mrs. RIGHT; denn anders wäre nämlich schlecht, und die Menschheit müsste tragischer(?) Weise aussterben.

    Das soll alles sein???

    Dafür die ganze Geheimniskrämerei und die globalen Bibliotheken voll fabulierter Love-Kurzgeschichten? Das ist doch ein schlechter Scherz. Und mit dieser einleuchtenden und geradlinigen „Bildzeitungs-Auslegung hätten wir nicht allein das Genre somit zur völligen Unbedeutsamkeit deklassiert, sondern uns dann nebenbei noch selbst ad absurdum geführt und das Märchen als eine simple „aufgemotzte Liebesgeschichte mit Mystery-/Fantasy-Elementen enttarnt.

    Andererseits befänden wir uns wieder in bester Gesellschaft, denn auch die ‚hohe’ Mythologie z.B. der Griechen strotzt ja nur so von Ehebruch, Intrigen und Ferkeleien, wie sie nicht einmal in einer Tele-Nova vorkommen dürfen: wer mit wem und wie und wo und warum – ein abendfüllendes Programm pikanter Betthupferl! War’s das also?

    Aus dieser Argumentation heraus läge der Trugschluss durchaus nahe, das Märchen als eine vom Klerus und Institutionen gesäuberte und moralisierende Version der pikanten, historischen Adels-Ausschweifungen/Perversionen für das gehorsame Volk zu interpretieren, verbunden mit dem Hohelied auf die Ehe, die Familie und das gottgewollte Kinderkriegen.

    Als gewichtiger Beleg für dieses scheinbaren Loblied auf die heile Familie beginnt fast jedes Märchen inhaltlich nämlich mit einem gewissen familiären Defizit bzw. Konflikt, welcher die Familie zu Beginn in ihrer Existenz bedroht. Erst das zumeist schmerzlich erkaufte „fröhliche Ende" bildet die Neuzuordnung der Familienverhältnisse.

    – Märchen also als eine Art „Familienberatungs-Fibel - nach dem Motto: „Hast du eine böse Stiefmutter im Haus, dann musst du sie unbedingt verbrennen, damit der Haussegen wieder gerade hängt?

    Keine besonders praktikable Anleitung, wenn auch verlockend.

    Wenn das alles so eindeutig zweckgebunden konzipiert wäre, hätten wir aber eine moralisierende Lehrgeschichte vor uns, also eine Parabel. Dazu wirkt dann das darin dominierende „Pantheon" des Übernatürlichen im Märchen eher konterproduktiv auf die Absicht einer klaren Instruktion und einer Gebrauchsanleitung; religiöse Traktate, die Bibel, ja sogar die Gattung der Fabel eignet sich wesentlich besser zu diesem Zweck, wenn gleich derartige eher trockenen und penetranten Geschichten mit dem erhobenen Zeigefinger auch nicht halb so fesselnd herüberkommen wie das bannende, Zauber sprühende Märchen.

    Das Märchen beharrt aber auf diese übernatürliche Unterstützung zur Zusammenfindung! – Ohne läuft nichts.

    Denn nach der Märchenbotschaft ist das kleine Menschlein ohne gewaltige positive Einflussnahme aus dem Zauberkästlein bei der Partnerwahl und Familienzusammenführung zum Scheitern verdammt, auch wenn es sich aus eigener Kraft diese Wesen zu Verbündeten macht. Ergibt das einen Sinn?

    Was bleibt, ist einerseits ein riesiges Fragezeichen - aber dazu die Feststellung der Dominanz von „gewöhnlichem" Gemenschel, Fortpflanzung und Familiengründung in einem übernatürlich erscheinenden Kontinuum, dessen es eigentlich gar nicht bedürfte.

    Kohabitieren können wir Menschen schon von alleine und auch bumsen, ficken, vögeln, rammeln, nageln, pimpern, poppen – das liegt uns im Blut - dazu brauchen wir höchstens den Beistand von Zwerg Viagra (früher bekannt als „Rumpel-Stiel"?). Was ist da also los im Märchenreich?

    Stürzen wir uns einfach direkt in medias res, um die merkwürdigen Verhaltensweisen paarungsbereiter Märchenhelden näher unter die Lupe zu nehmen.

    DER LIEBE NACHWUCHS

    Nach der ermüdenden/entnervenden Lektüre von Tausenden von Märchenvariationen gehen einem diese wohlgemeinten Geschichtchen gewaltig auf den Wecker!

    Unbewusst entwickelt man nämlich eine gewisse Aversion gegen diese immer wieder kehrenden, allzu stereotypen Motive – was unsere ironische Textgestaltung als schiere Verzweiflung entlarvt bzw. zu einem Fall von Notwehr macht. (Märchenforscher am Rande des Nerven Zusammenbruchs).

    Ohne einen Schnaps oder Flasche Bier pro Seite hätten wir diese Tortur gewiss nicht durchgehalten - und dazu dann noch motivierende Massagen, Tees, Tabletten, Einläufe und Sexpausen; das wirkt sich natürlich launig auf den Schreibstil aus, wofür wir um Verständnis bitten.

    Aber „Sex" im übertragenen Sinne als Fortpflanzung ist ohnehin das Thema des Märchens, obgleich die meisten Märchenkenner jetzt empört aufschreien und lauthals „Veto" rufen werden. Auf den ersten Blick ist unsere waghalsig in den Raum gestellte Behauptung nämlich alles andere als evident!

    Viele Märchen beginnen z.B. mit einer bedrohlichen Armuts- oder Notsituation, während in anderen bereits etlicher Nachwuchs vorhanden ist, der sich dann auf seinen Weg ins Leben macht, um sein Glück zu suchen. Vordergründig gesehen geben wir jedem Kritiker und Skeptiker Recht, was die Fixierung auf das Eine angeht; doch am Ende der Story ist dann alles wieder fröhlich verheiratet. Dieses Motiv sticht einfach direkt ins Auge.

    Auch in den Geschichten, wo nicht auffällig und penetrant auf einen Kinderwunsch abgehoben wird, geht es in Wahrheit um nichts anderes, wie wir im Laufe der langwierigen Untersuchung belegen müssen.

    Unter vielen anderen Gebetsmühlen artig wiederholten Bausteinen stößt einem dieses unfähige „kinderlose, alte Ehepaar" welches das ganze Leben lang seinen Nachwuchs einfach nicht gebacken bekommen hat, mit der Zeit gewaltig auf und lässt einen ins Grübeln kommen!

    Das mag rein statistisch durchaus eine subjektive Empfindung von uns sein, doch man bekommt den Eindruck, als wären – besonders die degenerierten adligen Säcke – allesamt impotent gewesen und hätten dringend „göttlichen" Beistandes bedurft, um die Menschheit vom Aussterben zu erretten! Was war nur mit Königs los?

    Diese „grassierende Unfruchtbarkeit im Lande" als negative Ausgangssituation etlicher Märchen erledigt sich in der Folge dann durch übernatürliche Fügung/Eingriff fast augenblicklich von selbst, so dass das eigentliche Augenmerk mehr auf der weiteren Entwicklung des Nachwuchses ruht, welcher dann die Rolle von Held/Heldin übernimmt.

    Von diesen sich ihnen auf ihrem Lebensweg stellenden Herausforderungen, die in deren siegreicher Bewältigung gipfelt, werden wir dann vom Eingangsthema abgelenkt, bis eine erneute Ehe geschlossen wird; alles ganz unauffällig.

    Die erwähnte Kinderlosigkeit wird stilistisch höchstens als dramaturgischer Auslösepunkt empfunden, der dem spannenden Geschehen erst seinen Handlungsbogen verleiht.

    Der jeweilige Held des Märchens entstammt stets der Nachwuchs-Generation als das männliche oder weibliche Kind, welches zumeist unter „Komplikationen bzw. überirdischer Intervention zur Welt kommen muss; seine Erzeuger dagegen bleiben nur blasse Staffage, weswegen ihre „Problematik auch nicht weiter vertieft wird. Sowie deren Nachwuchs durch Hilfestellung endlich das Licht des Märchens erblickt hat, kann dieser Punkt als erledigt abgehakt werden.

    Die Verfechter einer ethnologischen oder kulturhistorischen Interpretation des Märchenkomplexes müssten aber gewaltig irritiert auf eine derartige Konstellation reagieren. Schließlich wollen sie diese Geschichten aus einer vermeintlichen vergangenen Realität erklären: Wo wäre in der Geschichte eine – dazu noch allgemeine - Unfruchtbarkeitswelle unter den Fürstenhäusern zu verzeichnen gewesen, die auf das Volk einen so prägnanten Eindruck hinterlassen hätte? Historisch ist dazu nichts dokumentiert.

    Das Märchen konfrontiert uns zum einen mit einem kinderlosen Herrscherpaar, was nun wirklich aus der Luft gegriffen scheint. Nachwuchs ist in diesen Kreisen ein absolutes Diktat, besonders, was den männlichen betrifft, da zu diesen „archaischen" Zeiten allein ein Sohn die Thronfolge sichern konnte – und damit auch den Machtanspruch des jeweiligen Hauses/Herrschers.

    Fruchtbarkeit war somit unabdingbar und „überlebenswichtig für den jeweiligen Herrscherklan. Des Weiteren verhielten sich die herrschenden „Potentaten in ihrer Samenvergabe auch nicht gerade kleinlich und sittsam (man denke nur an das geradezu abartige „ius primae noctis oder an Konkubinen), so dass im Zweifelsfall immer noch auf einen der vielen unehelichen Bastarde zurückgegriffen werden dufte, um diesen auf den „Thron zu lancieren, wenn das offizielle Ehebett nicht ordnungsgemäß bestellt werden konnte.

    Selbst von der prüden Kirche wurde Fruchtbarkeit als „göttliche Instanz" zur Priorität erhoben, denn nur als reines/unreines Mittel zum Zweck der Fortpflanzung konnte von ihr über die Jahrhunderte die ‚sündige Sexualität’ halbwegs geduldet und legitimiert werden. - Nämlich als eheliche Pflicht!

    Eheliche ‚Liebe’ hingegen wurde noch vor wenigen Jahrhunderten als eine Form der emotionalen Entartung bzw. ‚Götzendienst’ verteufelt, da allein Gott diese hingebungsvolle Art der Anbetung vorbehalten war und keinem menschlichem Lebenspartner.

    Unfruchtbarkeit dagegen wurde dermaßen als persönliche Katastrophe angesehen, dass sie sogar die einzige Ausnahme in der ansonsten unauflöslichen Ehe bildete, welche die Kirche sanktionierte. Sie duldete zwar keine offizielle Scheidung in solch einem gravierenden Fall, ließ aber die Ehe eleganter Weise einfach annullieren, wenn daraus kein Kindersegen entstehen konnte. – Schließlich hieß es nach Gottes eigenem Befehl in der Bibel ausdrücklich: „Wachset und mehret euch...", wonach Sterilität quasi Gotteslästerung gleichgekommen wäre.

    Von dieser Ausnahmeregelung machten die Königshäuser auch ungeniert Gebrauch, wobei der englische Heinrich VIII, etliche Köpfe und den Vogel abschoss, da er auf der Suche nach Nachwuchs dauernd neue Frauen verschliss und schließlich eine eigene Religions-Sektion gründen musste, um zu seinem biologischen „Recht" zu kommen.

    Und eine angedachte Degeneration des Adelstandes durch Inzucht war zur Zeit der Märchenentstehung ebenfalls noch nicht akut, so dass auch hiervon keine Legitimation für diese Häufung von unerfülltem Kinderwunsch aus der Geschichte abgeleitet werden könnte.

    Wie kam man also darauf?

    Kinderlosigkeit wurde in den Zeiten der Unwissenheit meistens den Frauen angehängt, da – analog zum Onanierverbot – damals noch die Vorstellung vorherrschte, im männlichen Samen befände sich ein voll ausgereifter Embryo, dessen eigene Mikro-Samen wiederum einen Protomensch beherbergten usw. usw.: die gesamte von Gott vorgesehene Generationenfolge und menschliche Evolution quasi wie in einem unendlichen Überraschungs-Ei ähnlich den bekannten russischen Mamuschka-Puppen in einem

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