Is gwiß wos bassierd?: 14 Krimikurzgeschichten aus Nürnberg, Fürth und Erlangen
Von Peter Jokiel
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Über dieses E-Book
Peter Jokiel
Hallo liebe Leserinnen und Leser, mein Name ist Peter Jokiel, Jahrgang 65, glücklich verheiratet, stolzer Vater eines erwachsenen Sohnes und waschechter Nürnberger. Mit Leidenschaft schreibe ich Nürnberger Krimis und vorzugsweise natürlich meine Reihe über Peter Bosch. Jedoch habe ich jetzt mal meine Pfade verlassen. Letztes Jahr habe ich ja bereits mein Buch über Schicksalsschläge, und wie man diese verarbeiten kann, geschrieben. Und in diesem Jahr habe ich mich an Krimikurzgeschichten gewagt. Alle Geschichten zum Teil aus dem Leben gegriffen und mit einer guten Prise Humor geschrieben. Inklusiver von noch zwei historischen Geschichten, ist es ein spannendes und unterhaltsames Buch geworden. Lesen Sie insgesamt 14 grandiose Geschichten aus Nürnberg, Fürth und Erlangen. Ganz lieben Gruß und viel Spaß beim Lesen. Peter Jokiel
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Rezensionen für Is gwiß wos bassierd?
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Buchvorschau
Is gwiß wos bassierd? - Peter Jokiel
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
genießen Sie zwölf kurzweilige, spannende und unterhaltsame Geschichten aus Nürnberg, Fürth und Erlangen.
Im Anschluss lesen Sie noch, wie es damals mit der Geschichte um den berühmten Ritter Eppelein ebenfalls gewesen sein könnte. So ganz genau, weiß man es vielleicht dann doch nicht, oder?
Ebenso habe ich, zu guter Letzt, noch eine historische Geschichte, um einen ganz berühmten Künstler aus Nürnberg, dessen Name mir gerade nicht einfallen will.
Jede Ähnlichkeit mit lebenden, oder toten Personen, wäre rein zufällig und ist natürlich nicht beabsichtigt.
Story und die beschriebenen Personen, sind rein fiktiv und wirklich frei erfunden.
FEI WÄRGLI
Viel Spaß beim Lesen
Peter Jokiel
Tödliche Gier in Erlenstegen
Ja, ich weiß schon, ich hätte Bernd nicht in den Pool schubsen sollen. Natürlich ist sowas total kindisch und albern. Aber ich war gerade so zornig und bin es eigentlich immer noch. Mein liebenswürdiger Bruder hatte mich wieder einmal bis aufs Blut gereizt. Das machte er schon sein ganzes Leben lang. Seit ich denken kann, hat er mich immer wieder bloßgestellt und lächerlich gemacht. Aber nicht nur bei mir hatte er diese Masche drauf, schon in der Schule, oder später auch im Job, kam er nur mit Intrigen und Lügen durch. Selbst bei unseren Eltern kam er mit dem größten Mist durch und am Ende war immer ich an allem Schuld.
Er war der geborene Schauspieler und konnte immer jeden um den Finger wickeln und war dabei immer nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Und natürlich war er es gewohnt, auch immer alles zu bekommen, was er wollte. Er nahm auf nichts und niemanden Rücksicht.
Für ihn zählte immer nur er allein und seine Interessen. Er war die Empathielosigkeit in Person und er interessierte sich absolut nicht für andere. Nur wenn wir damals als Kinder allein waren, und ich ihn auf seine Machenschaften und Intrigen ansprach, grinste er mich nur höhnisch an und zuckte mit den Schultern. Er machte sich keine Gedanken über sein Verhalten und ging schon seit unserer Grundschulzeit über Leichen.
Später, als wir größer waren, fragte ich ihn einmal, wie er es immer wieder fertigbrachte, sein ganzes Umfeld zu seinen Gunsten zu manipulieren. Auch darauf antwortete er nur sehr lakonisch:
Manchmal braucht man einfach nur ein wenig Glück
Ich habe nie genau verstanden, wie er das meinte. Dachte mir aber, er nutzte eben jede sich bietende Gelegenheit und nimmt dabei auch auf niemanden Rücksicht. Besonders zu spüren bekam ich seine Gemeinheiten, als ich durch eine starke Mittelohrentzündung, plötzlich anfing schwer zu hören. Natürlich wurde ich ab da von ihm gehänselt und bekam oft nur die Hälfte mit.
Bernd ist leider schon immer ein Arsch gewesen, aber er ist eben auch mein Bruder. Noch dazu ist er der Ältere von uns, was er mich auch immer gerne spüren lässt. Dementsprechend wurde er von unserem Vater sehr bald in die Familienfirma mit eingebunden. Und als unsere Eltern starben, leider beide sehr kurz hintereinander, hatte natürlich Bernd, als der Ältere von uns beiden, die Firma geerbt. Er war ja auch der Lieblingssohn. Ich dagegen wurde mit einer kleinen Wohnung hinterm Stadtpark, in der Parkstraße, abgespeist.
Sogar meinen Pflichtteil am Firmenanteil hatte mein sauberer Herr Bruder auf ein Minimum heruntergerechnet und mich mit der Auszahlung immer wieder vertröstet. Angeblich steckte das ganze Kapital eben in der Firma und die Bank lasse eine Zahlung einfach nicht zu.
Nur für seinen neuen Porsche, sein schickes Haus in Erlenstegen und jetzt den nagelneuen Pool mit allem Drum und Dran, da war offensichtlich genug Geld da. Aber so war mein Bruder, er liebte Statussymbole und musste diese auch jedem zeigen.
Heute hatte mich Bernd angerufen, um mir einen Vorschlag zur Abfindung meines Pflichtteils zu unterbreiten. Er bat mich, ihn am Abend zu besuchen und er hätte da etwas vorbereitet. Natürlich war ich neugierig, was sich da mein toller Bruder ausgedacht hatte und sagte zu. Also lief ich von meiner kleinen Altbauwohnung in der Parkstraße quer über den Stadtpark. In dieser kleinen Oase der Ruhe schlendere ich immer gerne und stelle mir die historischen Begebenheiten vor, die hier alle schon stattfanden. Von dem Start einer Heißluftballonfahrt von 1787 bis zu Volksversammlungen, und sogar das Nürnberger Volksfest fand hier schon statt. Wenngleich es in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts doch noch etwas anders zuging, als heute. Ich ging am berühmten Neptunbrunnen vorbei, der selbst ebenfalls eine mehr als bewegende Geschichte hat und als Mahnmal an den 30-jährigen Krieg erinnern soll. Von da ab ist es ja nur noch ein Katzensprung bis zur großen Haltestelle mit dem berühmten Namen, Rathenauplatz. Der große Knotenpunkt mit U-Bahnhof, Busstation und Straßenbahnhaltestelle wurde ja nach dem umstrittenen Reichsaußenminister Walther Rathenau benannt.
Immer wieder lese ich gerne, beim Warten auf die nächste U-Bahn, sein Zitat an der Wand. Denken heißt vergleichen, und dieser Weisheit kann ich nur immer wieder zustimmen. Es war ein sonniger Tag und da ich kein Auto besitze, bin ich es gewohnt, entweder zu laufen, mit dem Fahrrad zu fahren oder die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Heute entschied ich mich für die Linie 8.
Ich fuhr also vom Rathenauplatz mit der Straßenbahn bis zur Endhaltestelle Erlenstegen. Von dort aus musste ich nur noch die Erlenstegenstraße entlanglaufen und in die Günthersbühlerstraße einbiegen. Zwar reihen sich hier die imposantesten Villen aneinander, in denen ja bekanntlich so einige prominente Nürnberger wohnen, aber es gibt hier nicht einen einzigen Laden. Ich fragte mich auf meinem Weg, wo man hier nur seine frischen Brötchen bekam. Aber wahrscheinlich hatten hier die meisten Anwohner ihr Personal für sowas und machten sich darüber keine Gedanken. Nach fünfzehn Minuten gemütlichen Fußweg stand ich endlich vor dem Haus meines Bruders.
Es war das erste Mal, dass ich überhaupt von ihm eingeladen wurde. Bernd hatte, schon seit langem, den Kontakt zu mir auf ein Minimum reduziert. Worüber ich im Grunde eigentlich auch ganz froh war. Ich stand vor seiner Adresse und war nun doch beeindruckt. Um ehrlich zu sein, glich sein Haus mehr einem Anwesen. Mit einem sehr gepflegten Vorgarten, allerdings leider alles gepflastert und zubetoniert. Aber natürlich freistehend und mit genügend Abstand zu den Nachbarn.
Bernd öffnete mir die Tür und bat mich gönnerhaft einzutreten. Sein Gehabe war gekünstelt und aufgesetzt und die Begrüßung dementsprechend. Er hatte sich also leider immer noch nicht verändert. Manche Menschen sind dazu vielleicht auch nicht fähig, oder wollen es einfach nicht. Als ich im Haus war ging mein Staunen weiter. Die Innenausstattung war genauso steril wie der Vorgarten. Optisch zwar auf den ersten Blick sauber, ordentlich und wahrscheinlich auch wahnsinnig teuer, aber eben auch absolut nüchtern und unfreundlich. Alles war in Weiß gehalten und bestimmt stammte jedes Möbelteil von einem berühmten Designer.
Allerdings konnte sich hier nun wirklich niemand wohlfühlen. Bernd erklärte mir im Groben seinen Plan, den er mit seinen Anwälten bereits zu Papier gebracht hatte. Es dauerte also nicht allzu lange, da hatten wir uns schon wieder in den Haaren.
Mein Bruder bot mir einen lächerlichen Einmalbetrag von 50.000 Euro an und damit wären meine sämtlichen Ansprüche bezüglich meines Pflichtteils abgegolten. Sollte ich diesem Vorschlag nicht zustimmen, würde ich überhaupt nichts kriegen. Seine Anwälte würden schon dafür sorgen, dass sich alle Verfahren auf Jahre hinweg verzögern würden. Da sollte ich mir erst gar keine Illusionen machen. Am besten, ich unterzeichne jetzt sofort diesen Vertrag, bevor er die Summe noch weiter reduzierte. Jedes seiner Worte war an Arroganz und Selbstsicherheit nicht zu überbieten.
Ich war auf den sprichwörtlichen Hundertachtzig und lief hinaus in den Garten. Meine Wut war so groß, ich hätte ihn am liebsten erwürgt. Wenn ihn nur einmal unsere Eltern so gesehen hätten, wäre vielleicht alles anders gekommen. Aber Bernd achtete schon immer darauf, dass es für seine Gemeinheiten keine Zeugen gab.
Er konnte von Glück reden, dass ich keinen Revolver dabeihatte, ich hätte ihn wahrscheinlich auf der Stelle erschossen. Voller Zorn lief ich draußen hin und her. Bernd kam mir kurz darauf hinterher und wollte mich beruhigen. Da ich ihn nicht kommen hörte, zuckte ich kurz zusammen, als er mir die Hand auf die Schulter legte. Was er natürlich nur wieder mit einem hämischen Grinsen quittierte. Mein Bruder war wirklich die Schadenfreude in Person.
Er fing sofort wieder an, auf mich einzureden und erklärte mir hochnäsig, dass ich sowieso nichts gegen ihn ausrichten könne und ich mich endlich wieder einkriegen solle. Ich wollte mich aber nicht beruhigen, oder wieder runterkommen. Diesmal nicht. Das Maß war nun endgültig voll und das sagte ich ihm auch lautstark. Ich hatte so richtig die Schnauze voll von meinem Bruder.
In diesem Moment kamen alle Gemeinheiten und Erniedrigungen der ganzen Jahre in mir wieder hoch und ich hatte das Gefühl, gleich zu explodieren. Am liebsten wäre ich ihm sofort an den Hals gesprungen.
Allein schon sein herablassendes Grinsen, brachte mich zum innerlich zum Kochen.
Bernd stand in seiner arroganten Art einfach vor mir und erklärte mir zum wiederholten Male, dass er eben schon wieder die besseren Karten hatte. Wie immer halt. Da riss mir einfach der Geduldsfaden und ich schubste ihn ziemlich derb in seinen Pool.
Ich drehte mich gleich wieder um und ging zurück ins Haus. Dort tigerte ich im Wohnzimmer auf und ab. Ich hatte immer noch das Gefühl, als würde ich gleich platzen. Langsam konnte ich mich aber doch wieder beruhigen und überlegte mir, was ich gegen den hinterhältigen Plan meines Bruders unternehmen könnte. Vielleicht sollte ich mir auch einen Anwalt nehmen und es auf einen Prozess ankommen lassen. Jedenfalls wollte ich mich nicht kampflos ergeben. Nicht