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52 Grad Celsius
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eBook231 Seiten2 Stunden

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Über dieses E-Book

Das Wetter in Deutschland und in ganz Europa hat sich verändert. Extremwetter sind nun an der Tagesordnung und suchen alle Teile Deutschlands heim. Vier Familien aus unterschiedlichen Gegenden werden von solchen Wetterunbilden heimgesucht und verlieren größtenteils ihr Heim. Durch Zufall und ihre Liebe zu Hunden finden sie allerdings zueinander und schließen sich zu einer eingeschworenen Gemeinschaft zusammen. In einem kleinen Tal in den Bergen finden sie Sicherheit und Schutz. Allerdings sind auch andere auf einer solchen Suche und deren Methoden sind nicht sehr friedlich. Dies spüren die Familien schon sehr bald.
SpracheDeutsch
HerausgeberTWENTYSIX
Erscheinungsdatum7. Juni 2023
ISBN9783740742232
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    Buchvorschau

    52 Grad Celsius - Michael Reisinger

    WIDMUNG

    Meiner verstorbenen Hündin und langjährigen Begleiterin und treuen Freundin Gypsi

    Inhaltsverzeichnis

    PROLOG

    Der Norden

    In der Mitte Deutschlands

    Dresden im Osten

    Im Süden bei München

    Die Hundeprüfung

    Die Prüfungen

    Der Ausbau

    Nahrung und Wasser

    Das Leben im Tal

    Vorkehrungen

    Sicherungsvorkehrungen

    Junge Liebe

    Entführung

    Die Suche

    Die Organisation

    Die Befreiung

    Gefahr

    Gefahr im Verzug

    Der Sturm

    Mal wieder Regen

    PROLOG

    Das Wetter in den vierziger Jahren des zweiundzwanzigsten Jahrhunderts hatte sich sehr stark verändert gegenüber dem Wetter früherer Jahre. Die Erderwärmung war trotz der Warnungen der Wissenschaft weiter fortgeschritten. Die Anstrengungen der Menschheit, hier entgegenzuwirken, kamen zu spät und nicht konsequent genug. Die Kurve der Erderwärmung konnte durch die Anstrengungen vieler Staaten zwar etwas abgeflacht werden, aber dennoch stieg die durchschnittliche Erdtemperatur immer weiter an. Letztendlich waren es einige wenige Staaten, deren Bemühungen einfach zu gering waren, um diesen Prozess positiv zu beeinflussen. Deren Verschmutzungspotential war letztendlich zu groß im Verhältnis zu den Verbesserungen. Insgesamt hatte man viel zu spät begonnen, der menschen-gemachten Erwärmung entgegenzuwirken. Zudem fehlte es da, wo man noch etwas bewirken konnte, an der notwendigen Konsequenz. Jeder einzelne hätte mehr tun können, um so auch die größten Verschmutzer Staaten davon zu überzeugen, dass wirtschaftlicher Erfolg bald nur noch möglich sein wird, wenn die Umwelt auch geachtet wird.

    So stieg der Meeresspiegel deutlich schneller an, als es die Wissenschaft angenommen hatte. Viele Meeresbewohner verschwanden für immer und extreme Wetterbedingungen wurden nun auf der ganzen Welt zu einer Normalität. Angeheizt durch die Übersüßung der Meere durch das viele Schmelzwasser der Eisflächen der beiden Pole, schwächten sich die Meeresströmungen stark ab und so bildeten sich immer häufiger Extremstürme über dem Meer aber neuerdings auch über Land. Der deutlich gestiegene Wasserspiegel nahm fast einer Milliarde Menschen den Lebensraum und auch die landwirtschaftlichen Anbauflächen verringerten sich dadurch um gut zehn Prozent. Staaten wie beispielsweise die Malediven oder in der Südsee oder die Inseln der Halligen im Norden Deutschlands waren nun völlig verschwunden. Die allgemeine Folge war, dass Nahrungsmittel in manchen Regionen der Erde noch rarer geworden waren und Hungersnöte immer häufiger und drastischer wurden und noch mehr Menschen nach Europa und aufs Festland drängten.

    Doch auch hier in Europa änderte sich das Wetter dramatisch. Starkregen, Wirbelstürme, Sturmfluten an den Küsten, Hagelstürme sowie Gewitterstürme und lange Dürreperioden, sorgten dort, wo diese auftraten, für eine maximale Zerstörung. Vor allem aber Dürren gehörten nun seit den 30er Jahren zum Alltag in Europa und auch in Deutschland. Die Menschen versuchten sich, so gut es eben ging, darauf einzustellen, aber gegen die Wucht der Elemente konnte man nur sehr wenig tun. Einzig ein stark verbessertes Frühwarnsystem gegen extreme Wetter machte etwas Hoffnung.

    Deutschland begann zu Beginn der 40er Jahre mit dem Bau von Meerwasserentsalzungsanlagen entlang der deutschen Meeresküsten sowie von riesigen Pipelines quer durch Deutschland, um das dringend benötigte Nass überallhin transportieren zu können.

    Das Energieproblem hatte Deutschland in den Griff bekommen, denn riesige Photovoltaikfelder in Nordafrika produzierten genügend Strom und transportierten diesen über Kabel quer durch das Mittelmeer nach Europa. Zudem gab es viele große Windradparks, die allerdings sehr wartungsintensiv waren, da Stürme immer wieder auch hier große Schäden anrichteten.

    Der Norden

    »Schnell Susi bring den letzten Karton noch hoch auf den Speicher, das Wasser steht schon fast bis zum ersten Stock und neben dem Sturm regnet es jetzt auch noch stark. So wie es aussieht ist irgendwo in der Nähe ein Deich gebrochen, denn das Wasser steigt viel zu schnell. Helga und Tom sind schon oben. Ich hole nur noch schnell unsere Matratzen, damit wir wenigstens trocken liegen können.»

    An diesem Nachmittag war eine gewaltige Sturmfront aufgezogen und hatte das Meer über sämtliche Deiche in das norddeutsche Küstengebiet gedrückt und einen Streifen von durchschnittlich neun bis zehn Kilometer ins Landinnere überschwemmt. Die Städte Bremen und Hamburg wurden komplett verwüstet und überschwemmt. Die Familie Simons aus Hamburg hatte es wie fast alle Hamburger bereits das dritte Mal in den letzten vier Jahren erwischt. Jedes Mal wurde fast der komplette Hausstand zerstört. Versicherungen hatten bereits vor Jahren schon ihre Verträge von deren Seite aus gekündigt und waren damit vor Gericht erfolgreich gewesen. Die Zeche zahlten also die Betroffenen selbst.

    «Helga, hilf mir mal und zieh bitte die Matratze nach oben, dann haben wir alles. Danke dir. Ist das Körbchen von Tom schon oben?» Helga (45) die Mutter von Susanne, auch Suzi genannt, zog die letzte Matratze auf den Dachboden und rief durch die Bodenluke nach unten:

    «Ja es ist alles oben. Stell bitte noch das Telefon auf den Schrank. Dann können wir vielleicht noch telefonieren, wenn die Handynetze so wie letztes Jahr zusammengebrochen sind.» Und das Wasser stieg immer höher und dieses Mal auf eine neue Rekordmarke. Für die Familie Simons bedeutete dies, dass der erste Stock bis hin zu einem kompletten Meter unter Wasser stand.

    «Christian, was sollen wir noch machen. Jetzt ist wieder der größte Teil unserer Einrichtung für den Müll und abgesehen von der Arbeit, wer soll das alles bezahlen? Eine Wiederbeschaffung können wir uns nicht mehr leisten.» Christian (50) sah seine Frau, der Tränen in den Augen standen, an, runzelte seine Stirn und antwortete:

    «Das werden wir schon irgendwie schaffen und zur Not verkaufe ich das Haus doch noch an diesen Wohnungsbaukonzern, der nochmals letzte Woche nachgefragt hatte. Dann wird das Haus platt gemacht und dies wollte ich eigentlich nicht. Aber andererseits werden wir wohl keine Wahl haben, denn ich befürchte, dass auf Dauer das Mauerwerk Schaden nehmen könnte, und eine solche Sanierung können wir sicher nicht mehr stemmen.»

    «Papa, das könnt ihr nicht machen, das Haus zu verkaufen, denn wo sollen wir dann wohnen? Ich habe hier alle meine Freundinnen und was ist dann mit Tom, der braucht doch seinen Garten?» maulte die sechzehnjährige Suzi und vergrub ihr Gesicht im Fell des Familienhundes Tom, einem jungen Hovawart Rüden.

    «Noch ist gar nichts entschieden. Allerdings müssen wir uns tatsächlich überlegen, wie es weitergehen soll. Hier in Hamburg macht das Leben keinen Spaß mehr und wird immer schwieriger.» Tom der Haushund der Familie hatte den Kopf gehoben, als sein Name gefallen war und sah traurig seine Familie an. So saßen nun die Simons alle auf ihren Matratzen auf dem Dachboden und hofften, dass der Sturm nachlassen und das Wasser wieder zurückweichen würde.

    »Was haben eigentlich die von der Wohnungsbaufirma geboten für den Grund und das schwer beschädigte Haus?« wollte auf einmal Helga wissen.

    Christian hob seinen Kopf und sah seine Frau an. In ihrem Gesicht konnte er große Sorgen erkennen und in ihren Augen spiegelten sich Tränen. Dennoch antwortete er wahrheitsgemäß:

    »Knapp einhunderttausend, also nur etwa ein Drittel des Preises, den wir damals bezahlt haben, als wir das Haus komplett saniert hatten.«

    »Nur so wenig! Christian, was sollen wir nur tun?«

    »Eines erscheint für mich immer wahrscheinlicher. Zuerst muss ich mir eine neue Arbeitsstelle suchen, die weiter weg im Landesinneren liegt und vom Meer nicht mehr erreichbar ist. Danach und in Abhängigkeit von der Gegend dort, sehen wir weiter.«

    Den letzten Satz von Christian brachte Suzi erneut auf den Plan:

    »Das könnt ihr doch nicht machen. Hier habe ich alle meine Freundinnen und letztendlich ist hier auch meine Schule.« maulte sie aufgebracht.

    Christian sah zuerst nochmals seine Frau an, über deren Wange nun Tränen liefen und danach zu seiner Tochter, die die Unterlippe zu einem Schmollmund vorschob und mit verschränkten Armen trotzig dasaß.

    In den folgenden Stunden wurde kaum etwas gesprochen und alle hörten dem Sturm zu, der um das Haus tobte. Nur einmal versuchte Suzi ihren Vater von der Idee eines Wegzuges abzubringen, gab dies aber auf, da dieser aktuell nicht diskussionsbereit war.

    So verging dieser Nachmittag und irgendwann schliefen alle auf dem Matratzenlager ein und erwachten erst, als Tom ein Bedürfnis hatte und Suzi anstupste. Diese weckte danach ihre Eltern und Christian begutachtete als erstes den Wasserstand im ersten Stock. Dort war das Wasser bereits abgelaufen, denn der Sturm hatte aufgehört und wie als Hohn schien nun die Morgensonne.

    Christian trug Tom die enge schmale Treppe hinunter in den ersten Stock. Dort herrschte das blanke Chaos, denn der gesamte Hausrat lag in einem furchtbaren durcheinander herum und das meiste war wohl unbrauchbar. Zwei Fenster waren durch die Wassermassen trotz heruntergelassene Rollläden eingedrückt worden und ermöglichte so den Wassermassen einfach durch das Haus zu fließen. Dadurch sah Christian sofort, dass einige Gegenstände wohl nicht dem eigenen Hausstand zugehörig und angeschwemmt waren. Tom, zuerst sehr verunsichert, erledigte aber sein kleines Geschäft nach Aufforderung durch Christian im ehemaligen Schlafzimmer der Simons direkt auf den durchnässten Teppichboden.

    In den nächsten Wochen war Auf- und vor allem Ausräumen angesagt. Die Simons untersuchten jedes Teil genau, ob sie es nicht doch noch verwenden könnten, aber das meiste flog auf den Abfallhaufen direkt an der Straße. Dort türmten sich solche Haufen vor jedem Haus, sodass das Ganze wie nach einem Bombenangriff anmutete. Im Garten der Simons war ebenfalls Chaos, einige Gartenmöbel waren verschwunden, aber dafür hatten sie nun Teile eines Plantschbeckens.

    Es dauerte Wochen, bis die Gemeinde es tatsächlich schaffte, die Müllberge am Straßenrand zu beseitigen. Überall waren die Menschen in der Gegend, in der die Simons wohnten, beschäftigt, die Schäden aus eigener Kraft zu beseitigen, denn nur sehr wenige konnten es sich leisten Handwerker für solche Arbeiten zu beauftragen.

    Die Simons hatte ihr Haus ausgeräumt, Christian hatte zudem die kaputten vier Fenster im Erdgeschoss und zwei im ersten Stock komplett ausgebaut. Da es Sommer war, hoffte er, indem er alle Fenster und Türen offenhielt, dass diese das Haus und den Keller komplett austrocknen würde. Trocknungsgeräte waren in der Gegend keine mehr verfügbar und zudem unerschwinglich teuer. Er hatte lediglich Glück bei der Bestellung der neuen Fenster gehabt, dass diese noch rechtzeitig vor dem nächsten Herbst geliefert werden würden. Mehr lies das Budget der Familie allerdings nicht zu.

    Mit diesen begrenzten Mitteln machte es sich die Familie auf dem Dachboden gemütlich, soweit es eben ging. Gekocht wurde auf einem 2-Plattenkocher und Christian hatte mit einigen Latten und kleineren Balken die kaum dreißig Quadratmeter unter den Schrägen in drei Räume verwandelt. Zwei sehr kleine als Schlafräume für Suzi sowie für sich und Helga. Im dritten Raum standen ein winziger Tisch und ein kleines Sideboard, welche sich bereits auf dem Dachboden befunden hatten und demnach noch trocken war. Als Stühle verwendeten sie drei Campingstühle, die noch in der Garage waren und deren Kunststoff schnell in der Sonne trocken geworden war. Christians Auto wurde für viel Geld, welches er sich von seinem Arbeitgeber leihen konnte, wieder instandgesetzt, sodass er wenigstens zur Arbeit fahren oder die notwendigen Erledigungen machen konnte. Zwei Tage später wurde dann auch wieder die Post ausgetragen und damit kehrte wieder ein Stück Normalität in ihr Leben ein. Im Schein einer einzigen Glühbirne, die in einer Lampenfassung von der Decke hing, sah Christian die Post durch. Das meiste war Werbung und es gab zwei Absagen bezüglich Kreditanfragen, die er gestellt hatte, aber diese hatte er so erwartet. Dann aber hielt er plötzlich einen Brief vom deutschen Hovawart Verband in seinen Händen, öffnete ihn und las. »Wir sind eingeladen worden zu einer Champions Prüfung in der Jugendklasse bei der Tom letztes Jahr eine Siegermedaille gewonnen hatte. Tom, was meinst du, willst du da wieder antreten und da wir dort günstig übernachten könnten, würde uns das ebenfalls guttun. Warme Duschen, eine saubere Umgebung sowie nette Leute und ein wenig Spaß sollten uns auch gefallen. Suzi hatte gar nicht richtig zugehört, denn sie war gerade ganz mit ihrem Smartphone beschäftigt, als sie plötzlich ausrief:

    »Edith, meine Freundin aus Mettmann hat gerade geschrieben. Ihre Familie hat ebenfalls gerade ihr Haus bei einem Sturm verloren, aber sind zu einer Hovawart Prüfung nach Würzburg eingeladen und fahren dort hin. Bitte lasst uns auch hinfahren, bitte!«

    Jetzt war es Helga, die auflachte und sagte: »Hättest du deinem Vater zugehört, dann hättest du mitbekommen, dass er gerade ebenfalls diese Einladung nach Würzburg vorgelesen hat und mit Tom bereits ausgemacht hat, dass wir ebenfalls fahren werden. Also ja, wir sind auch dabei.«

    Suzi jubelte auf und rief glücklich: »Das schreibe ich gleich Edith.«

    Damit war an diesem Abend gute Stimmung auf dem Dachboden der Simons und Christian stellte dies erstaunt fest: »Also diese Einladung kam wohl zum absolut besten Zeitpunkt und hat uns aus unserer Lethargie gerissen. Das finde ich toll.«

    In der Mitte Deutschlands

    Familie Steiger räumt fieberhaft alles Lose aus dem Garten in die Garage, schließt die Fensterläden und begibt sich in den Hobbyraum im Keller in den sie bereits einige Vorräte, sowie Decken und Liegen gebracht hatte. Vater Kurt (48) überprüft nochmals alle Fenster und Türen. Mutter Siglinde genannt Sigi (46) hat noch den letzten Waschkorb voll edler Gläser in der Hand. Tochter Edith (15) sitzt bereits auf ihrer Liege und tippt etwas auf ihrem Smartphone. Der Familienhund Maja, eine junge Hovawart-Dame liegt zu ihren Füßen. Kaum hat Kurt die Türe geschlossen, hören alle bereits den Sturm und erste Hagelkörner fallen. Der Sturm mit Hagel und gewaltigen Böen dauerte danach lediglich fünfundzwanzig Minuten. In dieser Zeit hören alle, wie Hagelkörner wie Geschosse Dachziegel, Fenster und vieles mehr zertrümmern. Der Hagelsturm hinterließ eine Spur der Verwüstung. Dieses Mal hatte Familie Steiger nicht so viel Glück, wie die letzten Male, als Stürme ihre Gegend gewütet hatten. Dieses Mal hat es ihr Haus voll erwischt. Das Dach wurde komplett zertrümmert und fortgerissen, der erste Stock besteht nach diesem Hagelsturm nur noch aus Trümmern und das Erdgeschoß sieht aus wie nach einem Bombenangriff. Der Boden sowie der Garten ist übersät mit Trümmerteilen und faustgroßen Hagelkörnern. Lediglich der Keller blieb verschont wie auch die Familie selbst. Die Garage, sehr solide gebaut, hat diesen Sturm ebenso gut überstanden. Damit ist das Familienauto auch noch intakt.

    Die Familie Steiger steht in ihrem Garten und sieht ihr zerstörtes Heim.

    »Oh mein Gott, Kurt. Bekommst du das alles wieder gerichtet? Eine Versicherung haben wir nicht mehr, die hat uns doch nach der Abwicklung des letzten Schadens gekündigt.«

    Kurt Steiger steht wie angewurzelt da und schüttelt den Kopf. Er braucht etwas, um seine Sprache wiederzufinden und antwortet dann:

    »Zuerst werde ich versuchen, wieder Strom herzustellen, damit wir das Erdgeschoss austrocknen und vielleicht etwas noch retten können. Den ersten Stock werden wir komplett neu machen müssen wie auch das Dach selbst. Ich glaube, dazu wird unser Erspartes nicht reichen. Hier solltest du mit unserer Bank sprechen und um einen Kredit ersuchen. Die Höhe der zum Wiederaufbau benötigten Mittel kann ich derzeit noch nicht abschätzen.«

    Edith schaut ebenfalls konsterniert und entdeckt plötzlich neben einem zerfetzten ehemaligen Birnbaum eine Hülle einer Musik-CD und rief erschrocken aus:

    »Das ist ja meine CD beziehungsweise die Hülle davon und dort drüben scheint ja noch mehr zu liegen. Das ist alles kaputt!«

    Edith stürmt von einer Ecke des Gartens zur nächsten und sammelt alles ein, was sie finden kann. Die Familienhündin Maja folgt ihr und es sieht fast so aus, als ob die junge Hovawart Dame mitsuchen würde.

    Hier in Mettmann in der Nähe von Düsseldorf hat es aber noch sehr viele Menschen getroffen. Einige davon können ihr Eigenheim gar nicht mehr bewohnen und da es meist keine Versicherungen mehr gibt, müssen viele ihr Eigentum aufgeben und suchen sich fortan eine provisorische Unterkunft und fristen dort ihr Dasein.

    Nach

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