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WETTERWAHNSINN: Wie wir von Opfern zu Tätern wurden. Und was wir jetzt tun können.
WETTERWAHNSINN: Wie wir von Opfern zu Tätern wurden. Und was wir jetzt tun können.
WETTERWAHNSINN: Wie wir von Opfern zu Tätern wurden. Und was wir jetzt tun können.
eBook118 Seiten1 Stunde

WETTERWAHNSINN: Wie wir von Opfern zu Tätern wurden. Und was wir jetzt tun können.

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Über dieses E-Book

November des Jahres 2013: Erst verwüstet der größte Taifun aller Zeiten die Philippinen, dann ziehen 80 Tornados eine Schneise der Zerstörung durch die U.S.A. Kurz danach ertrinkt Sardinien in den Regefluten eines großen Sturmtiefs. Zeitgleich rückt Japan von seinen Zielen zur Verringerung der klimaschädlichen Treibhausgase ab und die australische Regierung kündigt an, die gerade eingeführte CO2-Steuer wieder auszusetzen. 3 Wochen, die eine erschreckende Verkettung katastrophaler Wetterphänomene und klimapolitischer Entwicklungen zu einem Ausrufezeichen verdichten, das wir nicht länger ignorieren können. Der Klimawandel verstärkt sich und nichts deutet auf eine Entspannung hin. Im Gegenteil: Der Ausblick, den der Weltklimarat mit seinem aktuellen Bericht vorlegt ist bedrückend. Wie es nun weiter geht? So wie immer?
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum3. März 2014
ISBN9783847677697
WETTERWAHNSINN: Wie wir von Opfern zu Tätern wurden. Und was wir jetzt tun können.

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    Buchvorschau

    WETTERWAHNSINN - Jan Pierre Klage

    Prolog

    Sommer 2073: New York bietet Besuchern, die mit dem Schiff anreisen ein gespenstisches Bild. Vom Meer aus betrachtet ragen die Wolkenkratzer Manhattans nun weit vor der Küstenlinie wie ein gigantisches Riff aus der See. Schlimmer erwischt hat es Hamburg, Hongkong, London und Rom. Metropolen unseres Planeten, die allesamt vom Meer verschluckt wurden. Seit die Eiskappen an den beiden Polen immer rascher abschmelzen, hat das Wasser sogar ganze Länder verschlungen. Dänemark, die Niederlande, Belgien und Bangladesch existieren nicht mehr. Überraschend war das alles nicht gekommen. Wissenschaftler hatten über die Jahrzehnte immer wieder eindringlich gewarnt, Umweltschützer unermüdlich demonstriert. Am Ende hatten sogar die Politiker den Ernst der Lage erkannt - zu spät: Das Desaster, die globale Klimakatstrophe, war nicht mehr aufzuhalten.

    Das Vereinigte Königreich Großbritannien zerfiel in eine Inselgruppe, aus der sich nun England, Schottland und Wales mit einem respektablen Abstand zueinander erheben. In Irland schlossen die steigenden Fluten des Atlantik die Nordprovinzen ein; eine Meerenge trennt sie nun vom Südteil der Insel. Das Allgäu hingegen hat sich zu einem subtropischen Paradies entwickelt. In den langen und schwülen Sommerperioden gedeihen dort Palmen, Pinien und Zypressen. Italien und Spanien haben als Touristenziele ausgedient, denn rund um das Mittelmeer, herrscht eine mörderische Dürre, die die Vegetation vertrocknen und die Brunnen versiegen lässt. In den Tropen ist die Hitze noch drückender geworden. Die wuchernde Pflanzenwelt hat sich dabei rasant ausgebreitet. Löwen, Tiger und Elefanten haben so über die Jahre ihren Weg in nördliche Gebiete gefunden. Immer häufiger toben nun in den subtropischen Breiten Stürme von unfassbarer Wucht, begleitet von sintflutartigen Regenfällen. Die sturmgepeitschten Sturzfluten verwüsten Wälder und Ernten und töten in grausamer Regelmäßigkeit tausende von Menschen. Überhaupt macht der Wind, was er will. Nirgendwo auf unserem Planeten bläst er mehr aus den seit Menschengedenken gewohnten Richtungen. In Asien bleibt der Monsunregen aus; Azoren-Hoch und Island-Tief, einst Westeuropas herrschende Wettergötter, haben abgedankt.

    Für die mehr als neun Milliarden Erdbewohner hat ein erbarmungsloser Kampf ums Überleben begonnen. Fast täglich flammen lokale Kriege auf. Gekämpft wird um Trinkwasser-Reservoire, um die letzten noch intakten Seehäfen oder um ein paar Quadratkilometer Ackerland. Im Spiel der Supermächte wurden die Karten neu verteilt. Russland gehört zu den Gewinnern des globalen Klimawandels. Zwar hat man im Norden und in der Südukraine, viel Ackerland ans Meer verloren; doch in Sibirien sind neue, riesige Anbauflächen entstanden, fruchtbarer, vormals im Permafrost erstarrter Boden, der nun aufgetaut ist und bewirtschaftet wird. Anders sieht es dagegen in den USA aus: Die früher ertragreichsten Landstriche sind ausgetrocknet und zur Steppe geworden. Die Wirtschaft der Supermacht stagniert. Rund 20 Millionen US-Bürger mussten aus den Küstenstaaten ins Landesinnere umgesiedelt werden. Jetzt rüsten die Falken in der US-Regierung zum letzten Gefecht mit der russischen Supermacht, die mühelos, nur vom Klima begünstigt, Amerika überflügelt hat.

    Alles nur pessimistische Spinnereien? Ausgeburten einer schwarzen Phantasie? Nein! So könnte die Welt schon in wenigen Jahrzehnten aussehen - falls die ernüchternden Berechnungen und Prognosen der Klimaforscher Wirklichkeit werden.

    Einleitung

    Alle reden in letzter Zeit über das Wetter. Dabei war es doch schon immer da. Und vor allem schon sehr lange vor uns. Rein zufällig übrigens. Im Laufe eines Jahres umkreist die Erde die Sonne in einem Abstand von etwa 150 Millionen Kilometern. Der perfekte Zufall. Bei einem nur um zehn Millionen Kilometer geringeren Abstand würde die Atmosphäre verdampfen, bei einem größeren Abstand die Erde vereisen. Schließlich ist sie nichts anderes als ein Gemisch aus Gasen mit einem Gewicht von etwa 5.300 Billionen Tonnen, das von der Schwerkraft auf der Erde festgehalten wird. Ein enormes Gewicht, das da auf unseren Schultern lastet und - wie wir in den letzter Zeit schmerzvoll lernen müssen - auch eine besondere Verantwortung. Und seit Urzeiten macht das Wetter, was es will. Mal gnädig, mal gnadenlos herrscht es über die Welt und seit einer unglaublich kurzen Zeitspanne auch über uns Menschen. Und so hatten Regen, Wind oder Sonne schon immer einen maßgeblichen Einfluss auf den Lauf unserer Geschichte. Schwerer Regen trug beispielsweise entscheidend zur Niederlage der Römer im Teutoburger Wald bei und ein schweres Sommergewitter sorgte für einen überraschenden Ausgang der Französischen Revolution. Wilhelm der Eroberer, die Spanische Armada und nicht zuletzt die Invasion der Alliierten waren den Launen des Windes ausgeliefert. Die Menschen von Hiroshima wurden durch eine günstige Wetterlage am Tag des Abwurfs zum Opfer der ersten Atombombe der Geschichte und der Westwind bewahrte Deutschland während der Kuba-Krise vor einem Atomschlag der Sowjetunion.

    Die Hilflosigkeit, die der Mensch gegenüber diesen meteorologischen Ausnahmezuständen empfindet, brachte ihn über die Jahre dazu, daran zu arbeiten, das Wetter zu beeinflussen. Die dabei bekannt gewordenen Erfolge sind beeindruckend und beängstigend zugleich. Am Anfang schoss man noch Wetterkanonen ab, läutet Glocken oder versucht die Regengötter mit Opfergaben gnädig zu stimmen. Aber über die Jahre wurden die Wettermacher technisch versierter, ihre Ziele ehrgeiziger. An den Küsten sollten Hurrikane gestoppt werden, in Lawinenregionen Bergdörfer vor Schneefall gerettet und Flughäfen von Nebelbänken befreit werden. Und schließlich arbeitete man sogar auf Bestellung. Zum Beispiel für Staatschefs, die sich für Festtage gutes Wetter reservieren wollten. Und diese Staatschefs begriffen schnell, dass sich die Veränderungsmöglichkeiten des Wetters auch als Waffe einsetzen ließen. Bald darauf gab die amerikanische Luftwaffe zu, im Vietnamkrieg mit dem Wetter experimentiert zu haben. Sie impften die Wolken über dem Ho-Chi-Minh-Pfad, Regen sollte den Vietcong stören. Obwohl die UN schon 1977 eine Konvention verabschiedet, die militärische oder jede andere feindliche Anwendung von Umwelt-Modifikations-Techniken verbietet, dürfte die »Wetterkriegs-führung« bis heute in geheimen Laboren schon zu einer Massenvernichtungswaffe herangereift sein. Zu einer Waffe, die das Ökosystem eines Gegners destabilisieren, seine Landwirtschaft vernichten und die Kommunikationsnetzwerke funktionsunfähig machen kann. Ohne Soldaten oder militärisches Gerät einsetzen zu müssen. Wer das Wetter beherrscht, kann schließlich die Welt beherrschen. Doch auch bei friedlichen Wetterexperimenten bleibt die Sorge um die Folgen akut. Darf der Mensch das Wetter überhaupt beeinflussen? Die Folgen könnten verheerend sein. Selbst auf den ersten Blick sinnvoll erscheinende Experimente zur Beein-flussung von Wirbelstürmen können weitreichende Folgen haben. Hurrikane bringen nämlich nicht nur Chaos. Sie bewegen auch gewaltige Wassermengen um den Erdball, ohne die ganze Staaten austrocknen würden. In der Karibik zum Beispiel liefern Hurrikane die Hälfte der jährlichen Regenmenge. Mexiko warf den Vereinigten Staaten schon in den siebziger Jahren vor, mit einem Hurrikan-Projekt namens Stormfury im Norden des Landes eine schwere Dürreperiode ausgelöst zu haben. Und selbst im lokalen Rahmen sorgten Versuche, Regenwolken zu manipulieren, immer wieder für Ärger. Amerikanische Farmer klagten nur zu oft auf Schadenersatz, weil benachbarte Bundesstaaten ihnen mit Wolkenimpfung den Regen gestohlen hätten.

    Im Spätherbst 2013 legte der Weltklimarat (IPPC) einen Bericht vor, der den Menschen als den Hauptschuldigen eines Klima-wandels ausweist, der die Welt wie nie zuvor verändern wird. Der Klimawandel verstärkt sich und nichts deutet auf eine Ent-spannung hin. In den wenigen Millisekunden, die der Mensch nun in der Zeitrechnung seines Planeten auf dessen Oberfläche wandelt, hat er es doch tatsächlich geschafft, das freie Spiel der Naturkräfte komplett aus den Angeln zu heben. Er hat nicht nur gelernt, Wetter zu modifizieren, es ist ihm offensichtlich auch gelungen, das Weltklima nachhaltig zu verändern. Damit hat er ein neues Zeitalter eingeläutet. Ein Zeitalter, in dem der Mensch über die Natur und nicht mehr die Natur über den Menschen herrscht.

    Wetter macht Geschichte

    Immer neue Kälte- und Hitzerekorde, Stürme, Überschwemmungen – Ein Wetterphänomen folgt auf das andere. Aber auch in der Vergangenheit hatten die Menschen unter Wetterextremen zu leiden, hatten Regen, Nebel oder Sonne maßgeblichen Einfluss auf das Leben und den Lauf der Geschichte. Ihre ältesten Spuren finden sich in unseren Mythen und Sagen, aber auch in historischen Ereignissen von Kriegen bis hin zum Untergang ganzer

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