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Die Chroniken der Seelenwächter - Band 39: Feuer
Die Chroniken der Seelenwächter - Band 39: Feuer
Die Chroniken der Seelenwächter - Band 39: Feuer
eBook189 Seiten2 Stunden

Die Chroniken der Seelenwächter - Band 39: Feuer

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Über dieses E-Book

Die Fronten verhärten sich. Jaydees Tat in Phoenix bleibt nicht vergessen und Tashi zerbricht fast an einem weiteren Verlust aus ihrer Familie. Lilija zieht ihre Pläne dennoch vehement durch und entschließt sich zu einem gewaltigen Schritt, um Jaydee von seiner Geschichte zu lösen. Auch Jess forscht weiter und findet in der Vergangenheit eine Antwort, mit der sie nicht gerechnet hätte. Vielleicht stehen die Chancen doch nicht so schlecht, wie sie glaubte, um Jaydee wieder zurückzuholen.

Dies ist der 39. Roman aus der Reihe "Die Chroniken der Seelenwächter".

Empfohlene Lesereihenfolge:

Bände 1-12 (Staffel 1)
Die Archive der Seelenwächter 1 (Spin-Off)
Bände 13-24 (Staffel 2)
Die Archive der Seelenwächter 2 (Spin-Off)
Bände 25-36 (Staffel 3)
Bände 37-40 (Staffel 4)

Das schwarze Element (die neue Reihe im Seelenwächteruniversum)
Bände 1-7
SpracheDeutsch
HerausgeberArkani Verlag
Erscheinungsdatum1. Juni 2023
ISBN9783910712713
Die Chroniken der Seelenwächter - Band 39: Feuer

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    Buchvorschau

    Die Chroniken der Seelenwächter - Band 39 - Nicole Böhm

    1. Kapitel

    Es krachte. So laut, dass William das Gefühl hatte, der gesamte Berg würde über ihm zusammenstürzen. Aber River schien es im Griff zu haben. Sie bewegte sich durch den Felsen, als bestünde er aus Wasser, nicht aus festem Gestein. Sie schlug eine Schneise nach der anderen, um einen Fluchtweg für sie zu schaffen. William folgte fassungslos, genau wie Ben und Ikarius. So etwas hatte er noch nie in seinem Leben gesehen. Nicht mal ein Erdwächter war hierzu in der Lage, und die waren am engsten mit diesem Element verbunden. Rivers Körper verschwand ein weiteres Mal vor ihnen in der Wand, in der nächsten Sekunde erschien ein Durchgang, der gerade groß genug für die drei Männer war.

    »Das ist wirklich sehr …«, setzte William an, doch da zischte ein Feuerball haarscharf über seinen Kopf hinweg. William zog instinktiv die Schultern ein und duckte sich, genau wie Ikarius und Ben.

    »Sie holen auf«, sagte Ikarius und spähte zurück.

    William hielt ebenfalls inne und sah nach den Angreifern. Auf die Ferne konnte er nicht erkennen, welche Seelenwächter es waren, aber er spürte die geballte Kraft des Feuers und der Luft.

    »Geht weiter«, rief William. »Ich halte sie hin.«

    »Ich bleibe bei dir«, sagte Ikarius.

    »Nein, du hast deine Moralsperre noch.«

    »Ich habe gegen Marysol gekämpft, ich kann das, vertraue mir.«

    William rümpfte die Nase, doch er nickte. Zu zweit hätten sie wirklich größere Chancen, und er hatte jetzt keine Zeit zu diskutieren.

    »Ben, du bleibst bei River. Ihr kämpft euch weiter nach draußen durch. Wir kommen nach!«

    »Soll ich euch wirklich nicht helfen?«, fragte Ben.

    »Nein, geh! Sie dürfen dich nicht sehen.« William zückte sein Schwert und stellte sich den Angreifern entgegen.

    Auch Ikarius machte sich kampfbereit und zog seine Waffe.

    »Ich werde in ihre Köpfe eindringen und sie verwirren, nutze die Zeit und schlag zu«, sagte er und lief mit William den Weg zurück, den sie eben gekommen waren.

    William stellte sich auf das Schlimmste ein – auch dass er möglicherweise gleich einen der Ihren töten musste. Er wollte es nicht, spürte schon jetzt, wie sein Herz sich bei dem Gedanken verkrampfte, aber er hatte keine Wahl. Er würde kämpfen, er musste kämpfen, genau wie er es bei den Dowanhowee getan hatte, als diese von Kedos geblendet worden waren.

    »Ich versuche sie auszuknocken.« William ballte die Hand zur Faust und rief eine Feuerkugel wach. Er ließ die Flammen zwischen seine Finger gleiten, nahm die Stärke seines Elementes auf und gab sich dieser Kraft hin.

    »Lass mich nicht hängen«, flüsterte er und wartete, bis Ikarius ihm ein Zeichen gab, wann er zuschlagen konnte. Er musste nicht lange ausharren. In der nächsten Sekunde hörte er die anderen schon näherkommen.

    »Da drüben«, rief einer von ihnen, und William erkannte die Stimme.

    Eric.

    Er war das Oberhaupt einer Familie auf den Philippinen und ein ausgezeichneter Feuerwächter. William war öfter zu Besuch bei der Familie gewesen, hatte viel mit ihm geredet, Wein getrunken, schöne Abende am Kamin verbracht und über Magie philosophiert. Und nun? Standen sie im zerstörten Ratstempel und kämpften auf unterschiedlichen Seiten.

    Wieder krampfte sein Herz. Seine Seele ertrank in Bedauern über diese Situation. William wollte und konnte nicht gegen diese wundervollen Wesen kämpfen, aber er hatte auch keine andere Wahl.

    Sie bogen um die Ecke. Eric bemerkte sie als Erstes, hielt inne, richtete einen Feuerzauber auf William und Ikarius, aber er zögerte einen Moment. Vielleicht ging es ihm genauso wie William, vielleicht erkannte er die Absurdität dieses Moments.

    Ihm zur Seite standen Manila und Roxy, die beide der Luft gehörten, und Ameda, eine Feuerwächterin.

    Die ganze Familie auf Lilijas Seite.

    William bekreuzigte sich mit der freien Hand, während er mit der anderen den Feuerball größer werden ließ. Eric fixierte ihn eindringlich, während auch Ameda ihr Element anrief.

    »Das muss doch nicht so enden«, sagte William. »Wollt ihr wirklich gegen uns kämpfen?«

    Eric schnappte nach Luft. Für einen kurzen Augenblick schien er wirklich zu zweifeln. Er verzog das Gesicht in Reue, dann schoss er den Feuerball auf William ab und erwischte ihn voll auf der Brust. William stürzte nach hinten und donnerte gegen die nächste Wand.

    So viel zu Verhandlungen!

    Sofort griff auch Ikarius an, er hob eine Hand und drang offenbar in die Köpfe der vier ein. Sie krümmten sich keine Sekunde später zusammen und fassten sich an die Schläfen.

    »Los«, rief Ikarius und stürzte nach vorne, um Manila zu attackieren. Sie sah ihn jedoch kommen und fing ihn mit ihrem Schwert ab.

    William rappelte sich hoch, schüttelte sich und entließ nun auch sein Feuer auf die kleine Gruppe. Eric schoss einen Zauber zur Abwehr dagegen, die Flammen explodierten in ihrer Mitte. William sah für einen Moment nur wirre Punkte, aber er kämpfte sich durch das Chaos, legte sein Schwert richtig in die Hand und griff ebenfalls an. Der Tempel wurde erfüllt vom Lärm der aufeinanderprallenden Klingen und dem Rauschen des Feuers, das mit jedem Atemzug anschwoll. William warf einen Blick zu Ikarius, der den Flammen genauso ausweichen musste wie Manila und Roxy. Sie gingen zu zweit auf Ikarius los und attackierten ihn nun mit Gedankenkontrolle, auch er krümmte sich und verzog das Gesicht vor Schmerz. Ikarius kam ins Taumeln, riss sein Schwert noch mal hoch und griff abermals Manila an. Weiter konnte William dem Kampf nicht folgen, denn er hatte selbst alle Hände voll zu tun, als Eric sich wieder auf ihn stürzte.

    Am Rande registrierte William allerdings, dass es ein Seelenwächter zu wenig war, denn Ikarius hatte bei ihrer Ankunft im Tempel fünf gezählt. Drei Luft und zwei Feuer. Also fehlte einer …

    »Achtung!«, rief Ikarius, doch da explodierte wieder etwas vor William. Das Feuer, das Eric und Armada erzeugt hatten, breitete sich im gesamten Raum aus und schoss in die Gänge. Es stürzte sich auf Ikarius, der zurückweichen musste und schützend die Hände vor sich hielt. William musste von der Attacke ablassen und seinem Freund helfen. Hinter den Flammen erkannte er nun auch die letzte Gestalt. Eine Luftwächterin mit langen dunklen Haaren und feinen Gesichtszügen. William konnte ihr Gesicht nicht ausmachen, doch das würde er sicherlich gleich. Er erreichte Ikarius, baute einen Schutzkreis um ihn auf und hielt so die Flammen ab.

    »Danke«, keuchte er und klopfte die Glut von seinem Hemd. »Die Letzte ist Nikita. Sie hat mit einem Luftstrom das Feuer aufflammen lassen.«

    »Da entlang«, sagte William und deutete auf den Gang, der in die Freiheit führte. River und Ben waren hoffentlich schon draußen oder kurz davor. William drehte herum und bekam einen Schockzauber ins Kreuz. Er keuchte, als seine Muskeln krampften, und wehrte sich gleichzeitig mit seiner eigenen Magie dagegen.

    »Scheiße«, fluchte Eric. Er war nur wenige Jahre jünger als William und daher eigentlich ähnlich stark, aber William hatte mittlerweile sehr viel mit seinem Element erlebt und war durch den Ausflug zu den Dowanhowee besser geworden. Er fuhr herum, sammelte die Energie zwischen seinen Fingern und schleuderte den Zauber zurück zu Eric. Der schrie auf, als der Schock ihn traf, Ameda machte rechtzeitig einen Satz zur Seite. Auch Manila und Roxy griffen wieder an. Plötzlich bekam William wirre Bilder und Geräusche in seinen Kopf. Er konnte sie gar nicht richtig greifen, es war eine schnelle Abfolge von Landschaften, Menschen, Kämpfen, Schattendämonen. Die beiden fluteten sein Hirn mit alten Erinnerungen, bis er kaum noch klar denken konnte. William taumelte nach hinten, stieß gegen eine Wand und hielt sich daran fest. Ikarius tauchte wieder vor ihm auf, griff ihn am Arm und zerrte ihn mit sich. Die beiden machten erneut einige Meter gut, doch Ameda schoss Feuer nach oben und löste einen Teil der Decke ab. William und Ikarius mussten ausweichen, wurden zurück in die Arme ihrer Angreifer getrieben. Ikarius fasste William an die Stirn und löste so ebenfalls eine Flut an Energie in ihm aus, die endlich die verwirrenden Bilder aus seinem Geist fegten.

    »Das ist der reine Irrsinn«, sagte William. »Wir halten uns nur gegenseitig mit unseren Fähigkeiten hin.«

    »Ich weiß.«

    Ikarius und William hatten den Vorteil, dass sie stärker waren. Das Plus der anderen war ihre Überzahl. So waren die Machtverhältnisse ungefähr ausgeglichen, aber William hatte nicht vor, sich bis zum jüngsten Gericht hier unten mit ihnen zu duellieren. Er wandte sich Eric zu und hob die Hand, um ihm zu zeigen, dass er sich nicht wehren wollte.

    »Lasst uns das bitte beenden.«

    »Klar, ihr müsst euch nur ergeben.«

    Roxy und Manila kreisten die beiden ein, Nikita hielt sich etwas im Hintergrund, hatte aber die Hände zu Fäusten geballt und blieb in Angriffsstellung.

    »Es ist ganz einfach für euch«, redete Eric weiter und formte schon wieder Feuerbälle.

    William schüttelte den Kopf, wich mit Ikarius ein paar Schritte zurück. Sie wurden allerdings weiter eingekreist, und langsam nahm auch das Drücken in Williams Schädel wieder zu. Roxy und Manila drangen schon wieder in sein Hirn ein.

    »Ich spüre, dass die anderen draußen sind«, hörte William auf einmal Ikarius in seinen Gedanken flüstern. »Mach dich bereit, ich teleportiere uns raus an den Strand. Das hier hat keinen Sinn.«

    William nickte nur ganz leicht und hob die Hände höher, als wollte er sich wirklich ergeben. »Warum tut ihr das? Warum kämpft ihr auf Lilijas Seite?«

    »Weil sie …« Ein Zögern. Nur eine Sekunde. »Sie wird uns helfen. Sie hat einen Plan, der endlich die Plage beseitigen wird. Wir … Wir glauben an sie.«

    »Tut ihr das wirklich?«, hakte William nach, und Eric biss den Kiefer hart zusammen.

    »Ja«, presste er mit Mühe heraus.

    William schüttelte den Kopf, denn er glaubte ihm kein Wort. »Es ist noch nicht zu spät. Bitte sag das den anderen. Ihr könnt jederzeit zurückkommen, wir hegen keinen Groll. Jeder trifft falsche Entscheidungen, und ihr …«

    »Schluss!«, rief Ameda und schoss einen Feuerball auf William. Er konnte gerade so die Hand vors Gesicht halten.

    »Lilija ist hier der Feind«, redete William weiter. »Ihr müsst es doch spüren! Oder hat sie euch wirklich bis ins Detail über ihre Pläne informiert? Wisst ihr wirklich, was auf euch zukommt? Wisst ihr, dass sie mordet, ohne mit der Wimper zu zucken? Nicht nur Schattendämonen, auch unseresgleichen, auch unschuldige Menschen. Sie geht über Leichen und sie wird sich niemals aufhalten lassen. Das hat sie noch nie.«

    »Legt die Waffen nieder«, sagte Eric. »Kniet euch hin, dann werden wir euch zu …«

    »Jetzt«, sagte Ikarius und griff nach Williams Handgelenk.

    Er wehrte sich nicht dagegen, sah nur Eric an, während der Sog in seiner Mitte entstand und Ikarius seine Macht einsetzte, um sie beide in Sicherheit zu bringen. Eric sprang nach vorne, als er erkannte, was die beiden taten, und feuerte einen weiteren Schockzauber, doch dieses Mal war er zu spät.

    William und Ikarius lösten sich auf und ließen den Tempel hinter sich.

    Vermutlich für immer.

    2. Kapitel

    Jessamine

    »Ich hatte ihn fast«, sagte ich und tigerte im Wohnzimmer hin und her. Anna war eben nach draußen gegangen, um mit Akil zu sprechen und ihn auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen. Katarina hockte im Sessel hinter mir, meine Mutter lehnte am Sofa.

    »Setz dich mal hin, Calliope, du bist noch immer ganz blass«, sagte sie.

    »Es hat nicht mehr viel gefehlt«, erwiderte ich und blieb schließlich vor dem Fenster stehen, das hinaus auf die Straße zeigte. Ich blinzelte gegen den grellen Schnee, der in der Mittagssonne glitzerte, und blickte Anna hinterher. Akil hatte auch Kjell mit ins Dorf gebracht, ich fragte mich, warum. Wegen Joanne wollten wir eigentlich keinen von außen hier haben. Aber sicherlich hatte Akil seine Gründe dafür, er würde sie nie einfach so in Gefahr bringen und verraten.

    Abgesehen davon hatte ich gerade sowieso keinen Kopf, um mir darüber Gedanken zu machen. Meine Seele war so voll mit Eindrücken, dass ich fast platzte! Das eben mit Jaydee war zu intensiv gewesen. Zu echt, obwohl wir uns nur in einer Vision getroffen hatten. Ich strich mir über die Lippen, rief diesen Kuss wach, den Jaydee mir quasi aufgezwungen hatte und der mich nach wie vor verwirrte.

    Er nutzte diese Emotionen, um sich mehr und mehr abzukapseln. Er kehrte seine Schwäche in eine vermeintliche Stärke um, aber was würde es am Ende von ihm übrig lassen? Wenn er so weitermachte, hätten wir ihn bald komplett verloren. Ich schloss die Augen und schüttelte den Kopf, denn allein der Gedanke daran war so schmerzhaft, dass ich ihn nicht mal ansatzweise ertrug.

    »Er ist noch da«, murmelte ich. »Ich weiß es. Ich … Ich muss es noch mal versuchen.«

    »Das würde ich an deiner Stelle nicht tun«, sagte Katarina auf einmal. Ich zuckte zusammen und wandte mich ihr zu, denn bisher hatte sie geflissentlich geschwiegen und nur mit der Stimmgabel herumgespielt. »Ich mag Jaydee nicht so gut kennen wie ihr, aber er wird sich auf dich vorbereiten, solltest du das erneut probieren. Er ist kein Narr.«

    »Ich …«

    »Sie hat nicht unrecht«, sagte meine Mutter und lief in die offene Küche. Wie immer in

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