Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Der Zweibeweibte Graf: Wechsungen I
Der Zweibeweibte Graf: Wechsungen I
Der Zweibeweibte Graf: Wechsungen I
eBook142 Seiten2 Stunden

Der Zweibeweibte Graf: Wechsungen I

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Nachdem der Graf mit seinem Begleiter, Ritter Marcus von Gebesee, sich in Richtung
Augsburg, von der Gleichenburg entfernte, traf dort eine Einladung ein. Es war ein Schreiben der Landgräfin Elisabeth. Sie lud Bertha von Gleichen ein, gemeinsam für die Wiederkehr der Gatten zu beten. Elisabeths Gemahl, Landgraf Ludwig von Thüringen, führte die Mitteldeutschen Ritter an. Die Begegnung der beiden Frauen widme ich ein Kapitel.
Die Reise des Grafen endet dann zunächst in Tarent, dem Hauptlager des Kaiser Friedrich um ins Heilige Land zu fahren. Dort bricht eine Seuche aus, die vielen Kreuzfahrern das Leben kostet. Dennoch versucht man loszufahren, aber die Flotte muss krankheitsbedingt umkehren und in Otranto (Italien) wieder an Land gehen. Prompt folgte der Bannfluch aus Rom. In Otranto starb auch Landgraf Ludwig IV von Thüringen an der Seuche.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum23. Juni 2020
ISBN9783752905052
Der Zweibeweibte Graf: Wechsungen I

Mehr von Marcel Martin Kuhnt lesen

Ähnlich wie Der Zweibeweibte Graf

Titel in dieser Serie (3)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Allgemeine Belletristik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Der Zweibeweibte Graf

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Der Zweibeweibte Graf - Marcel-Martin Kuhnt

    Inhalt

    Ein

    Graf

    Zwei Frauen

    Marcel-martin Kuhnt

    Die wichtigsten Personen

    Graf Ernst von Gleichen Voigt der Stadt Erfurt

    Ritter Marcus von Gebesee später Edler von Wechsungen

    Bruder Ignatz Mönch und Steinmetz

    Melechsala, später Mechthild Eine Tochter des Sultans el Kamil

    Leyla, später Lisbeth Dienerin und Vertraute der Melechsala

    Bertha von Gleichen Ehefrau des Ernst

    Die Orlamünder Brüder der Bertha

    Elisabeth von Thüringen Landgräfin

    Ludwig von Thüringen Landgraf

    Heinrich Raspe Bruder des Ludwig

    Siegfried von Eppstein Erzbischof von Mainz u. Erfurt

    Friedrich II. Deutscher Kaiser, König von Sizilien, König von Jerusalem

    Erzbischof von Bari Vertrauter des Kaisers

    Thomas von Aquin Vertrauter des Kaisers

    Hermann von Salza Hochmeister des Deutschen Ordens

    Mustafa und Memet Eunuchen der Melechsala

    Bruder Claudius Ein Johanniter

    Ein Imam Vorsteher/Vorbeter in Moschee

    Ein Kadi Islamischer Richter

    Herzog Jeramaine Zweikampfgegner Herzog Remont Bruder des Jeramaine Bianca Lancia Geliebte des Friedrichs

    Manfred von Wangen Adliger Besitzer Burg Ried

    Johanna Freundin von Manfred

    Prolog

    Wer kennt sie, die Sage des Graf Ernst von Gleichen, 1180 – 1246? Der Ernst, der gleich mit zwei Frauen beerdigt wurde in der Peterskirche zu Erfurt. Sein Grabmal wurde, während der französischen Besetzung, derweil die Preußen angriffen, von der Peterskirche in den Dom zu Erfurt verbracht, wo es sich noch heute befindet.

    Die Sage geht dahin, dass der Ernst, verheiratet mit einer Ottilia oder Bertha, da scheiden sich die Geister, an einem Kreuzzug gegen die Sarazenen teilnahm, gefangengenommen, und durch eine Sarazenin befreit wurde., Er nahm sie mit nach Thüringen, und dort, auf der Burg Gleichen, lebte er bis zu seinem Ende, eben mit zwei Frauen.

    Gewiss und belegt ist dieses. Im März 1221weilte Ernst von Gleichen in Augsburg beim Sohn des Friedrich II., dem Heinrich.

    Im April des gleichen Jahres ist er in Tarent, in Italien, am Hofe Friedrich des II., angekommen. Tarent ist zugleich Hafen und Ausschiffungsort zum Kreuzzug nach Ägypten. Ob er je nach Ägypten übergesetzt ist, kann nicht belegt werden. Aber sogleich, nur ein Jahr später, im März 1222, ist eine Schenkung Friedrichs II. an Ernst von Gleichen, für die Mitwirkung am Kreuzzug, beurkundet. Bis dahin hat aber Friedrich II. keinen Fuß auf sarazenischen Boden gesetzt. War Ernst gar nicht im Heiligen Land? Im Jahre 1221war die Niederlage des Kreuzfahrerheers, mit der Räumung der Stadt Damiette, bereits besiegelt.

    Friedrich wollte 1227 endlich ins gelobte Land ziehen, doch er wurde krank. In seinem Heer wüteten die schlimmsten Seuchen. Durch sie kam auch der Landgraf von Thüringen, Ludwig IV., Gemahl der heiligen Elisabeth, ums Leben. War die Schenkung 1222 verbunden mit der Teilnahme, die bis dato nicht stattgefunden hatte? Erst 1228 begann der Kreuzzug, war sogar erfolgreich und ging, ohne größeres Blutvergießen, zu Ende. In Verhandlungen mit Sultan al Kamil, hat Friedrich die Städte Jerusalem, Bethlehem und Nazareth für die Christenheit zurückerhalten. Nur die al-Aqsa-Moschee blieb den Sarazenen.

    Am 10. Juni 1229 landete Friedrich wieder in Italien, in Brindisi.

    Das sind die Fakten. Aber wer will immer nur Fakten? Eine schöne Geschichte wie es hätte sein können, hat auch ihren Reiz.

    Wie immer, habe ich mich natürlich irgendwie an die Fakten gehalten, diese genommen, tüchtig durchgeschüttelt, ausgeschüttet und zu folgender frei erfundener Geschichte wieder zusammengefügt. Handlungen und Personen ähneln den tatsächlichen Begebenheiten. Namensgleichheiten sind rein zufällig, und gelten nicht den tatsächlich lebenden Personen.

    Die Geschichte

    Bruder Ignaz fuhr noch einmal mit der Hand über die Gesichter auf der Grabplatte, die nun endgültig fertig war. Seine Gehilfen hatten schon das Weite gesucht, Feierabend.

    „Habe ich sie gut getroffen?", fragte er mich. Ich, Marcus von Gebesee, Freiherr von Wechsungen, war hierher nach Erfurt gekommen, um Abschied zu nehmen, von meinem Freund Ernst von Gleichen. Nicht minder hatte mich die Nachricht vom Tod der beiden Frauen des Ernsts getroffen. Ja, der Ernst hatte zwei Frauen! Die eine, Mechthild, einst führte sie den Namen Prinzessin Melechsala, war wie eine Schwester zu mir. Die andere, Bertha von Orlamünde, war die Güte in Person. Beide hatte ich sehr gut gekannt, da Ernst von Gleichen zunächst mein Herr, später gar mein Freund wurde.

    So antwortete ich „Sehr gut habt Ihr Berthas Lächeln in Stein gehauen. Der Blick, genauso war sie, weitsichtig, alles zum Wohl ihrer Lieben, sich selbst hintenanstellend. Die Bibel vor der Brust zeigt auf das Trefflichste ihre Frömmigkeit. Ist das Elisabeths Geschenk?"

    „Geschenk? Davon weiß ich nichts! Wie findet Ihr Melechsala?"

    Da fiel mir die Antwort schwer: „Eine Prinzessin mit Krone, das ist recht. Aber Ihr habt sie wohl zu Thüringisch gekleidet. Wer soll da in ein paar Jahren ihre Herkunft erkennen? Wenn ich aber so nachdenke, dann war sie wohl deutscher als wir beide!"

    Bruder Ignaz sah mich an und lachte. Dann fragte er weiter: „Den Grafen habe ich so gestaltet, dass niemand erkennen mag, was er denkt! Seht Ihr das auch so?"

    „Ich sehe da ein wenig Stolz! Welcher Mann kann schon sagen, dass zwei Weibsbilder ihn, ohne jegliche Eifersucht, liebten?"

    „Herr Marcus von Gebesee, sprach mich Ignatz nun an, „könnt Ihr mir nicht die ganze Geschichte der Drei erzählen? Wie kam dieser sonderbare Bund zustande? Ihr seid wohl der Einzige, der sie kennt. Ich besorge auch noch einen ganzen Eimer Bier, dass Euch der Mund nicht trocken wird!

    Genauso schnell wie er entschwunden, kam Bruder Ignaz auch zurück, mit dem versprochenen Bier.

    Was sollte ich machen, also sagte ich zu ihm: „Ich werde die Geschichte dir erzählen, so als hätte ich alles selbst erlebt. Als Erzähler gewiss, denn einiges wurde mir zugetragen und etliches kann ich mir zusammenreimen. Wenn ich mich recht entsinne, an Franz den Leibdiener, er hat immer alles erfahren. Er lauschte wohl an jeder Wand. Er war es, der mir Folgendes berichtete.

    Es war im Jahre des Herrn 1227, der Februar war beendet, da hatte der Graf Ernst von Gleichen, Vogt zu Erfurt, den Diener Franz etwas gefragt.

    Besucher

    „Wo ist Bertha?", fragte Graf Ernst seinen Leibdiener Franz, der gerade mit der neuen Wärmepfanne hereingekommen war.

    „Gewiss ist Eure Gemahlin in ihrer Kemenate. Heute erwartet sie ihren Bruder. Die Orlamünder liegen doch wieder im Streit mit dem Landgrafen!"

    Der Landgraf will auch immer mehr, als ihm zusteht, dachte Ernst. Sein Herr, der Erzbischof zu Mainz und Erfurt, Siegfried II. von Eppstein, hatte erst vor Kurzem gewarnt, dass es schwierig werden könnte, da eine Verstärkung des Kreuzfahrerheeres unaufschiebbar sei. Rom habe mit Kaiser Friedrich keine Geduld mehr. So würden auch die Landeskinder wohl oder übel bald losziehen müssen.

    Als sich Ernst vorstellte, dass die Orlamünder sich dem Landgrafen unterstellen sollten, um mit Kaiser Friedrich in das Heilige Land zu ziehen, konnte er ein breites Grinsen nicht unterdrücken. Die Verwandtschaft konnte man sich eben nicht aussuchen. Aber mit Bertha war alles abgemacht, von den Schreibern bereits auf Pergament gebracht und Siegfried vorgelegt worden. Ernst wusste genau, dass die Schreiben bald eintreffen würden. Bis dahin musste alles geregelt sein. So ein Kreuzzug war nicht ohne. Manche der Ritter waren reich beladen aus dem Heiligen Land zurückgekehrt, andere gar nicht. Wenn wenigstens das Schicksal derjenigen geklärt war, so hatten die Hinterbliebenen immerhin Gewissheit. In vielen Fällen aber war nicht bekannt, ob die Ritter gefangen, tot, oder vielleicht in die Sklaverei verschleppt worden waren? Sein Freund, Ritter Holt von Thalleben, hatte berichtet, dass es auch Christen gäbe, denen das Geld ausgegangen sei und die im fremden Land ihr Dasein fristeten, bis sie endlich, nach Jahren, wieder heimgelangen könnten. Manche der Heimkehrer seien dann Zuhause wohl nicht sehr gelitten, da alles neu geregelt wurde! Die Edle von Kirchheim wurde mit ihrem Buhlen enthauptet, da sie einen Meuchler gedungen hatte, um den heimgekehrten Gatten loszuwerden. Volle fünfzehn Jahre hatte der Ärmste gebraucht, um in die Heimat zurückzukehren. Dank seines kampferprobten Knappen, konnten sie die Mörder niederwerfen, und diese verrieten ihre Auftraggeber.

    Zusammen mit seinem Freund, Holt von Thalleben, hatte Ernst den Plan gefasst, den Bruder seiner Frau, Otto, zu seinem Vertreter zu machen. Der würde aufpassen, dass seine Schwester, die Bertha, keusch bliebe und selbst wäre Otto nicht erbberechtigt. ‚Als Onkel wird er schwören, meinem Sohn zum rechtmäßigen Erbe zu verhelfen‘, dachte Ernst, als seine Gemahlin Bertha eintrat.

    „Was schaust du so betrübt? Die ersten Frühlingsboten sind zu sehen. Schau! Die Weidenkätzchen schieben schon!", sagte sie und stellte, mit einem Lächeln, die Vase mit den Zweigen in die Ecke der Kemenate. Unter ihrer dunklen Kappe quollen die strohblonden Haare hervor. Sie hatte strahlend blaue Augen und pralle rote Lippen, die sich zu einem Lächeln geöffnet hatten. Ihren üppigen Busen verbarg sie unter einem dicken Wollumhang. Dieser wurde von einem breiten Gürtel gehalten, den eine silberne Schnalle zierte.

    Als sich Bertha wieder aufrichtete, konnte Ernst gut erkennen, dass sie ein prächtiges Weib war, mit allem ausgestattet, was ein Weibsbild haben musste. Gott hatte es mit ihr gut gemeint!

    „Am liebsten würde ich jetzt …", begann Ernst und versuchte, Franz mit einem Blick aus dem Zimmer zu vertreiben.

    Dieser aber stellte sich dumm. Oder war er blind? Bertha fühlte sofort den Begehr ihres Gatten. „Ach, mein Lieber, sogleich wird mein Bruder erscheinen. Die Zugbrücke hat er soeben passiert, habe ich gesehen."

    „Franz, geh ihn begrüßen. Er möge warten. Ich habe mit meiner Gemahlin noch etwas zu besprechen."

    „Sehr wohl, Herr!", antwortete Franz. Er öffnete die Tür, drehte sich aber noch einmal um, da er fragen wollte, wie lange die Unterredung wohl dauern würde. In diesem Augenblick fiel ein Gürtel mit Schnalle klirrend zu Boden. Damit waren alle Fragen erledigt. Kreuzfahrer müssen, wenn sie Pech haben, viele Jahre keusch leben, dachte sich Franz und war froh, nicht mitziehen zu müssen.

    Otto von Orlamünde ließ sich Zeit. Er besichtigte die Burg Gleichen. Die große Vorburg mit Zugbrücke, einen mächtigen Wehrturm sowie ein gut zu verteidigendes Torhaus, konnte er sehen. Er kam gradewegs vom Mainzer Erzbischof, der ihn mächtig gerupft hatte. Da er Ernst vertreten würde, somit nicht am Kreuzzug teilnahm, musste er zahlen! Mehr noch, als die Kreuzfahrersteuer und die Ablösungszahlung für seinen Bruder Albrecht, schmerzte ihn, dass er seiner Schwester nur gleichgestellt wurde, nicht über sie gebieten konnte. Das war viel schlimmer. Ein Orlamünder unter dem Befehl des Landgrafen, das war unmöglich. So zahlten sie lieber. Ernst von Gleichen zählte ja zur Familie. Seit der Heirat seiner Schwester mit dem Ernst, hatten sich die Beziehungen zum Erzbischof verbessert. Der war im Reich aufgestiegen, da er es gewesen war, der Friedrich II. im Jahr 1220 gekrönt hatte.

    „Mein lieber Herr Bruder! Oh, ich dachte Albrecht würde kommen," sagte Bertha ganz

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1