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Entscheidung für die Liebe: Wie mein Mann an Alzheimer erkrankte und unsere Liebe eine neue Form annahm
Entscheidung für die Liebe: Wie mein Mann an Alzheimer erkrankte und unsere Liebe eine neue Form annahm
Entscheidung für die Liebe: Wie mein Mann an Alzheimer erkrankte und unsere Liebe eine neue Form annahm
eBook160 Seiten1 Stunde

Entscheidung für die Liebe: Wie mein Mann an Alzheimer erkrankte und unsere Liebe eine neue Form annahm

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Über dieses E-Book

Als Eileens Ehemann Joe an Alzheimer erkrankt, gerät ihre Welt aus den Fugen. Im Angesicht der dramatischen Herausforderungen, die Joes Demenz mit sich bringt, findet Eileen Stärke und Halt in ihrer spirituellen Praxis – in Form von Gebet und spiritueller Führung und der Weisheitslehre ihres Gurus, Adi Da Samraj.

Mal erschütternd traurig, dann wieder urkomisch, erleben wir mit, wie die Beziehung zu Joe mit fortschreitender Krankheit eine neue Form annimmt. Kann die Liebe im Verlust der Erinnerung bestehen?

Ein hoffnungsfrohes Buch für alle, die jemanden kennen, der an Alzheimer erkrankt ist – und zugleich eine inspirierende Geschichte darüber, wie eine ernsthafte spirituelle Praxis durch eine schwere Lebenskrise helfen kann.

Mit vielen Original-Zitaten von Adi Da Samraj über Liebe, Tod und Transzendenz – und wie man auch in schwierigen Lebenssituationen glücklich sein kann.


"Herzwärmend und berührend ... ein wichtiges Buch für alle, die einen Alzheimer-Kranken kennen oder pflegen."
Bill Gottlieb
Autor des Bestsellers Alternative Cures
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum25. Nov. 2022
ISBN9783347761209
Entscheidung für die Liebe: Wie mein Mann an Alzheimer erkrankte und unsere Liebe eine neue Form annahm
Autor

Eileen Haight

Eileen Haight (1925 –2015) war formelle Schülerin von Avatar Adi Da und ein aktives Mitglied in der Gemeinschaft von Adidam. Als Mitglied von Mate Moce, dem Tod- und Sterbedienst von Adidam, diente sie zahlreichen Menschen im Sterbeprozess. Einige ihrer Erlebnisse bei dieser Arbeit wurden von der Dawn Horse Press in verschiedenen Büchern veröffentlicht, darunter der Klassiker Easy Death: Spiritual Wisdom on the Ultimate Transcending of Death and Everything Else.

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    Buchvorschau

    Entscheidung für die Liebe - Eileen Haight

    Teil eins

    JOE

    KAPITEL EINS

    Der Vorfall: Joe, wer bin ich?

    Wir waren auf dem Heimweg von einem Besuch bei meinem Sohn Leland und seiner Frau in Ocean Shores im Bundesstaat Washington. Die Autofahrt war lang und wir wollten noch vor Einbruch der Dunkelheit zuhause auf unserer Ranch sein. Joe hätte nicht fahren dürfen, aber heute weiß ich, dass ich mir das damals nicht eingestehen wollte. Als seine Beifahrerin durfte ich meine Augen keinen Moment von der Straße lassen: wir fuhren gemeinsam. Ein kleines Nickerchen? Ausgeschlossen!

    Als unsere Ausfahrt näherkam, sagte ich: «Joe, gleich kommt unsere Ausfahrt.»

    «Nein, das ist sie nicht», sagte er.

    «Guck doch auf das Schild», sagte ich, «Highway 20!»

    «Ja, und?»

    «Joe, das ist unsere Ausfahrt!»

    «Nein, ist sie nicht!»

    «Schatz, das ist die Ausfahrt nach Clearlake!»

    «Warum sollten wir nach Clearlake fahren?»

    «Weil wir da wohnen!»

    «Nein, tun wir nicht.»

    Inzwischen hatten wir die Ausfahrt verpasst und eine unbekannte Angst befiel mich. Was war mit ihm los? Schon seit vielen Monaten war Joe ungewöhnlich vergesslich und hatte Probleme, seine Sätze richtig zu beenden. Mal war er fröhlich und ging auf mich ein, dann war er wieder streitsüchtig. Das Wort «Alzheimer» war mir ein paar Mal durch den Kopf gehuscht, aber ich hatte es weggeschoben und mir gesagt: «Das ist das Älterwerden; da ist es normal, dass man ein bisschen vergesslich wird.»

    Aber jetzt, als wir an der Ausfahrt vorbeifuhren, sah ich Joe besorgt an. Er hatte etwas Fremdartiges an sich, als wäre er nicht ganz da.

    Ich sagte: «Joe, bitte fahr mal rechts ran. Hier stimmt etwas nicht.»

    Er fuhr weiter.

    «Joe, du bist an unserer Ausfahrt vorbeigefahren! Wo fahren wir hin?»

    Er sagte: «Nach Hause.»

    «Nach Hause? Wo wohnen wir denn?» Und dann sagte er (und ich traute meinen Ohren nicht): «Na, in Redlands natürlich!»

    Redlands ist die Stadt, in der Joe seine Kindheit verbracht hatte und in der er später mit seiner ersten Frau, Mary, gelebt hat.

    Ich wiederholte: «Joe, bitte fahr rechts ran. Es ist etwas nicht in Ordnung. Ich muss mit dir reden. Bitte fahr von der Straße runter und halte an.» Endlich fuhr er von der Straße und wir hielten an. Er wandte mir sein Gesicht zu und er war eindeutig gereizt und verwirrt. Ich holte tief Luft und sagte: «Joe, wenn wir in Redlands wohnen, wer bin dann ich?»

    Er sah mich an, sein Gesicht war ausdruckslos. Wir sagten lange nichts. Er sah mich weiter an und mir wurde klar, dass er keine Ahnung hatte. Er wusste nicht, wer ich war! Es war ein unheimliches Gefühl, von ihm so angestarrt zu werden, als sei ich eine Fremde, die erst seit der letzten Raststätte in seinem Wagen saß. Aber wir waren seit mehr als 30 Jahren verheiratet! Sein Gesicht war leer und undurchdringlich. Er war woanders. Ich fragte mich, ob er da, wo er war, wieder ein junger Mann war. Dachte er, Mary, seine erste Frau, müsste neben ihm sitzen? Fragte er sich: «Wer ist diese Frau mit den grauen Haaren?»

    Nach ein paar Minuten änderte sich sein Gesichtsausdruck und er kehrte von dort, wo er gewesen war, zurück. Er schien zu erkennen, wer ich war und was er gerade getan hatte. Und er tat etwas, das ich ihn nie zuvor hatte tun sehen: Er legte den Kopf in die Hände und weinte. Auch ich weinte.

    Als ich später in die teilnahmsvollen Gesichter der Frauen in meiner Frauengruppe* sah, schlug ich die Hände vors Gesicht und weinte erneut hemmungslos.

    * In Adidam, meinem spirituellen Weg, nimmt man an regelmäßigen Gruppen mit anderen Praktizierenden teil, um sich mit der Lehre von Adi Da Samraj auseinanderzusetzen. Man tauscht sich über Gefühle, Einsichten und Erfahrungen aus und spricht offen über die Herausforderungen der täglichen spirituellen Praxis.

    KAPITEL ZWEI

    Die Frauengruppe

    Nur Gott, nur «Strahlende Helle», nur Glück. Das ist es, was verwirklicht werden muss – nicht das Chaos, das ihr in eurer Angst und Suche erzeugt, in eurer Verkrampfung in die Getrenntheit. Widmet euer Leben diesem Frieden jenseits von «Verschiedenheit», dieser Göttlichkeit, dieser Verbundenheit mit Mir.

    AVATAR ADI DA SAMRAJ

    My «Bright» Form

    Der Raum ist zu eng, die Luft stickig. Ich sehe euch alle vor mir und fühle eure Liebe und Anteilnahme, aber das tröstet mich nicht. Dieser Schmerz überlagert alles. Wie soll ich Ruhe in meine rasenden Gedanken bringen? Wie diese furchtbare Krise loslassen? Ich muss Luft holen, kühlende Meeresluft, die «Mitternachtssonne» fühlen, und aus diesem Traum des Selbst erwachen und das Glück wieder zulassen.

    Wir nennen uns die Silberfüchse. Jede von uns hat ihren Lieblingsstuhl, ich sitze in meinem. Die anderen Frauen warten darauf, dass ich weiterspreche. Ich hoffe, dass ich nicht bloß dasitzen und weinen werde. Wobei, wenn doch, wäre das niemandem unangenehm außer mir selbst. Irgendwann in meiner frühen Kindheit hat man mich erfolglos darauf getrimmt, nicht zu weinen. Ich stecke also in einer Zwickmühle. Ich hole tief Atem und hoffe, dass meine Stimme ruhig genug ist, während ich meine schreckliche Geschichte weitererzähle.

    Die Frauen im Raum lauschten meiner Erzählung, ohne mich zu unterbrechen. So waren sie. Wir trafen uns jede Woche, lasen und diskutierten die Lehre unseres spirituellen Meisters Adi Da Samraj, sprachen über unsere Gedanken und Gefühle, offenbarten einander unsere Schwächen und Versäumnisse und lobten und ermutigten einander bei jedem kleinen oder großen Erfolg in unserem persönlichen Wachstum oder unserer spirituellen Praxis.

    Sie wussten, dass ich fertig mit Reden war, warteten aber ab, während ich weinte. Nancy, die neben mir saß, legte den Arm um mich. Die anderen Frauen kamen näher heran, sie hielten meine Hand, massierten meine Füße oder streichelten meinen Kopf. Meine lieben Freundinnen! Was für ein kostbares Geschenk!

    «Und, wird Joe zum Arzt gehen?», fragte Jana mit ihrem beruhigenden osteuropäischen Akzent. Sie reichte mir ein Taschentuch.

    Bevor ich ihre Frage beantworten konnte, fragte Marideth: «Was, glaubst du, ist mit ihm los? Meintest du nicht vor einer Weile, dass dein Schwager Alzheimer hatte? Ich glaube, da gibt es ein paar wirkungsvolle Naturheilmittel.» Wenn Marideth sich Sorgen um jemanden oder etwas macht, spricht sie sehr schnell. Sie wollte immer gern helfen.

    Dann sagte Judy, die Pragmatikerin: «Ich geb’ dir mal die Nummer einer Pflegeagentur. Die haben eine Selbsthilfegruppe für Menschen, deren Partner von Gedächtnisverlust betroffen sind.» Judy war eine der Leiterinnen von Lake Countys Hilfsprogramm zur Bekämpfung von Drogenmissbrauch und kannte viele der staatlichen Unterstützungsangebote in der Region. Sie fuhr fort: «Deine Frauengruppe ist natürlich immer für dich da, aber ich glaube, du wirst auch Hilfe von Menschen brauchen, die das gleiche durchmachen oder durchgemacht haben, und auch von professionellen Pflegekräften.»

    Nancy sagte die ganze Gruppe über nichts, ich fühlte ihre Stärke und Unterstützung aber auch in ihrer Stille. Ich hatte der Gruppe jede Woche erzählt, wie es mit Joe lief. Wahrscheinlich hatte Nancy, wie die meisten in der Gruppe, geahnt, was mit Joe los war, bevor ich es an mich heranlassen konnte. Als Mitglied der Gilde für devotionale Gebete der Veränderung* in unserer Gemeinschaft hatte sie bereits ein Foto von Joe auf ihrem Altar, und Joe und ich standen beide auf ihrer täglichen Gebetsliste.

    Ich versuchte, ihre Fragen zu beantworten. Als ich sprach, wurde die ruhige Haltung, die ich hatte aufrecht erhalten wollen, zu bebender Angst. Und unter dieser Angst lag Wut. Plötzlich merkte ich, dass ich wütend war! Marideths Fragen waren die Fragen, die ich mich nie getraut hatte zu stellen und vor denen ich die Augen nun nicht mehr verschließen konnte! Und in Wahrheit verdeckten die Angst und die Wut überwältigende Trauer! Wie konnte das mit Joe geschehen, meinem Joe? Der so ein guter Kerl war, der beste von allen! Meine Stimme zitterte, während ich sprach.

    «Joes Sohn Michael ist ja selbst Arzt», sagte ich, «aber Joe wollte nie zu einem hingehen! Zum Glück war er immer sehr gesund. Vielleicht kann seine Tochter Jeannie ihn überreden. Michael meinte, er macht für Joe einen Termin bei seinem eigenen Arzt, wenn er einverstanden ist.»

    «Soll ich dir die Nummer von der Selbsthilfegruppe geben?», fragte Judy.

    «Ja!», sagte ich. «Ich kann es ja mal probieren. Vielleicht wissen die auch, was es für Heilmittel gibt.»

    «Ja, vielleicht», stimmte Judy zu. «Und sie werden wissen, wie man damit umgeht, falls es … falls es …»

    Ich hoffte, sie würde es nicht aussprechen.

    «… Alzheimer ist.» Es folgte ein langes, unangenehmes Schweigen.

    «Ach, meine liebe Eileen …» Nancy hielt meine Hand.

    «Manchmal gibt es einfach keinen Trost. So ist das Leben! So viel verändert sich, wenn man älter wird, und das Loslassen des Körper-Geistes müssen wir alle durchmachen. Wenn Joe an einer Form von Demenz erkrankt ist, dann wird sich dein Leben verändern. Das wird eine harte Probe für dich, deine Familie und deine Freunde.

    Aber wir haben großes Glück, weil wir wahre Hilfe von unserem Herz-Meister Adi Da Samraj erhalten, der Seinen Schülern und Schülerinnen gezeigt hat, dass ‹wir mehr sind als das, was man von außen sieht›. Wir sind mehr als nur Körper und Geist, und das in uns, was wirklich ist, stirbt nicht. Außerdem hat Adi Da offenbart, dass wir uns inmitten von Schwierigkeiten immer dafür entscheiden können, uns Ihm zuzuwenden und Zuflucht zu dem zu nehmen, was größer ist als wir selbst.»

    Diese Worte waren eine liebevolle Erinnerung an unseren geliebten spirituellen Meister und Seine Weisheitslehre. Ich atmete ein paar Mal tief ein. Ich wusste, ich musste ehrlich sagen, was ich fühlte und darüber hinauswachsen.

    Durch die Praxis im Weg des Herzens hatte ich beobachtet, dass der Knoten, den ich in meinem KörperGeist fühlte, wenn ich wütend, angsterfüllt, traurig oder in andere Gefühle verstrickt war, meine

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