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Der Tanz mit der Kobra: Nach welchen unbewussten Kriterien wird der Partner ausgesucht?
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Der Tanz mit der Kobra: Nach welchen unbewussten Kriterien wird der Partner ausgesucht?
eBook192 Seiten2 Stunden

Der Tanz mit der Kobra: Nach welchen unbewussten Kriterien wird der Partner ausgesucht?

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Über dieses E-Book

Bilder steigen in mir auf. Unser erstes gemeinsames Silvester. Wir liegen im Bett und trinken roten Krimsekt. "Ein frohes Neues Jahr 2002," flüstert er dicht an meinen Mund bevor er mich küsst. Als ich zu Atem komme proste ich ihm zu: "Ein glückliches Neues Jahr." Im Radio läuft Stimmungsmusik. Plötzlich springt er auf, dreht das Radio lauter und zieht mich mit. Der Kaiserwalzer! Wir tanzen durch sein großes Schlafzimmer. Schwungvoll dreht er mich im Takt. Im Spiegel
sehe ich eine glückliche Frau. Als das Lied verklingt sinken wir aufs Bett und lieben uns.
Ja, so war mein Leben mit Jo - mit der Kobra. Seliger Walzer, wir tanzten im Kreis, liebten uns – und immer wieder Ernüchterung. Der Tanz wurde schneller, er wurde hektischer und aus Ernüchterung wurde über tiefste Verletzung ein Erkennen, wie mit mir "getanzt" wurde.

Der Kaiserwalzer. Er ist traurig. Ich hasse dieses Lied
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum8. Jan. 2014
ISBN9783847669517
Der Tanz mit der Kobra: Nach welchen unbewussten Kriterien wird der Partner ausgesucht?

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    Buchvorschau

    Der Tanz mit der Kobra - Angelika Storm

    Vorwort

    Vom Bruder

    …eine der eindruckvollsten Szenen aus Forrest Gump ist für mich folgende:

    „Ich habe das Haus Deines Vaters einreißen lassen… Mama hat immer gesagt, der Tod gehört einfach zum Leben dazu…"

    Unser Haus steht auch nicht mehr, aber wir werden es ein Leben lang mit uns herum tragen und nach den Inhalten suchen. Denn es hat uns geprägt, mit allem, was da war, was gefehlt hat und was nicht hätte sein dürfen.

    Mit bewundernswerter Stärke beschreibt meine Schwester, dass die Vergangenheit nie endet und sich immer wieder mit der Gegenwart vermengt. So wird dieses Buch zu einer Warnung, die Vergangenheit nicht zu vergessen oder gar zu verleugnen, sondern das Leben irgendwann zu Leben.

    Liebe Schwester, ich Danke Dir für das Vertrauen, die Liebe und die Fürsorge, mit der Du mich jahrelang begleitet hast.

    Dein „kleiner" Bruder Jens.

    ***

    Von der Tochter

    Das Schlimmste ist das Vergessen. Damit meine ich auf keinen Fall, dass man ständig in der Vergangenheit leben sollte, denn genau dieses tut man unfreiwillig, wenn man sich seiner Wurzeln nicht mehr bewusst ist und seine Kindheit versucht, zu verdrängen. Man lebt einen Alltag, der immer und immer wieder die gleichen Tragiken und Krankheiten zu bieten hat, und zwar mindestens so lange, bis wir verstanden haben, dass wir nicht wegschauen dürfen. Und dabei ist die Psyche nicht wählerisch, sie fragt nicht nach Sinnhaftigkeit, sie macht einfach, egal wie brauchbar das Verhalten auch sein mag, was wir an den Tag legen.

    Erst wenn wir es schaffen, uns das Geschehene anzuschauen, zu reflektieren, den Ursprung unseres Handelns zu verstehen, sind wir in der Lage, uns grundlegend zu ändern und neue Wege zu bestreiten. Erst dann können wir aktiv aus dem Opfersein ausbrechen und unser Leben anders gestalten als es unsere Eltern oder Großeltern getan haben.

    Meine Mutter ist durch die Hölle gegangen – ich noch einmal.  Wir haben jedoch viele Muster erkannt und sie durchbrochen.

    Ich bin stolz auf uns.

    Deine Tochter Anja

    ***

    Vom Sohn

    Als ich dieses Buch las und begriff, wie niederträchtig Menschen – auch mein Opa – sein können, packte mich die Wut.

    Meine Mama sagte mal: „Lerne aus meinen Fehlern." Jetzt habe ich eine Ahnung, was sie meinte.

    Ich habe viel von Dir lernen dürfen.

    Dein Sohn Thomas

    ***

    Von der Freundin Mo

    Als wir uns 1994 kennen lernten, befand sich jede von uns an einer Wegkreuzung des Lebens und musste sich den zu bearbeitenden Seelenbildern stellen.

    Als meist unbequeme Freundin habe ich mal ganz nah und auch fern Deinen Lebensweg begleiten können. Habe Deine Kämpfe, Trauer, Wut und letztlich auch Deine Ohnmacht miterlebt.

    Trotzdem, wie Phönix aus der Asche bist Du weiter auf Deinem Weg!!!

    In verbundener Freundschaft

    Mo

    Einleitung

    Draußen waren Geräusche zu hören. Kam da jemand? Leise setzte ich mich im Bett auf und lauschte. Parallel überlegte ich, wohin ich entwischen könnte. Aber es ging alles so schnell.

    Ich fühlte das kalte Eisen des Revolvers an meiner Schläfe und sah Jo´s hasserfülltes Gesicht vor mir. Ich konnte nichts mehr tun. Mein Körper wurde starr und kalt vor Angst. Ich wusste, das Leben war vorbei und ich ergab mich dem unausweichlichen Schicksal. Jo drückte hämisch grinsend ab...

    ... ich wurde wach, setzte mich im Bett auf und versuchte diesen Traum abzuschütteln.

    Wie fing es an?

    Bilder steigen in mir auf. Unser erstes gemeinsames Silvester. Wir liegen im Bett und trinken roten Krimsekt. „Ein frohes Neues Jahr 2002, flüstert er dicht an meinen Mund bevor er mich küsst. Als ich zu Atem komme proste ich ihm zu. „Ein glückliches Neues Jahr. Im Radio läuft Stimmungsmusik. Plötzlich springt er auf, dreht das Radio lauter und zieht mich mit. Der Kaiserwalzer! Wir tanzen durch sein großes Schlafzimmer. Er im Unterhemd und ich im Schlüpfer. Schwungvoll dreht er mich im Takt. Im Spiegel sehe ich eine glückliche Frau. Als das Lied verklingt sinken wir aufs Bett und lieben uns.

    Später kuschelte ich mich nah an ihn heran. „Ich kann so nicht schlafen, sagte er. „Ich bin gewohnt viel Platz zu haben. Mit diesen Worten schob er mich von sich weg, drehte sich um und schlief ein. Irritiert lag ich alleine seitlich im Bett.

    Weihnachten hatte Jo mich zu einem Konzert von André Rieu eingeladen. Als der Kaiserwalzer erklang, zog Jo mich über die vorderen Sitze in den Gang und tanzte mit mir nach den Klängen. Der Kaiserwalzer. Scheinbar war es das einzige Lied, welches Jo mochte. Ich liebte dieses Lied.

    Damals dachte ich, dass Jo eben einfach nur das macht, was er möchte und keine Peinlichkeit kennt. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von seinem Spiel. Die Erkenntnis sollte erst Jahre später kommen.

    Ja, so war mein Leben mit Jo. Seliger Walzer, wir tanzten im Kreis, liebten uns – und immer wieder Ernüchterung. Der Tanz wurde schneller, er wurde hektischer und aus Ernüchterung wurde über tiefste Verletzung ein Erkennen, wie mit mir „getanzt" wurde.

    Der Kaiserwalzer. Er ist traurig. Ich hasse dieses Lied.

    ***

    2001 Das erste Treffen

    Schon beim ersten Treffen hat er mich tief berührt. Ich fühlte mich ausgeliefert und wusste, dass dieser Mann meinen inneren Panzer und alle heimlichen, verschlossenen Räume in meiner Seele erreichen würde. Ich wusste, dass er keine Gnade walten lassen würde, und dass er nicht vorhatte, barmherzig zu sein. Ich wusste, dass er all meine inneren Türen brutal und heftig auftreten wird. Und ich ahnte, dass er meine wohlgeordneten Gefühle neu mischen würde.

    Ich schaute in seine blauen Augen und erkannte etwas wieder – einen blanken Ruf aus Schmerz. Nackt, geruch- und farblos. Einen Schmerz, der ebenso unsichtbar sichtbar war, wie meiner. Es war nur ein Moment, den ich fast vergessen hatte.

    „Wir kennen uns, sagte ich. „Ja, erwiderte Jo, „aber nicht aus diesem Leben." Ein ungewöhnlicher Anfang.

    Wir saßen uns im Cafe gegenüber. Ich schaute auf den See hinunter und beobachtete die saftige grüne Trauerweide, deren Blätter schon fast ins Wasser reichten. Aus meinen Gedanken heraus sagte ich: „Alles läuft darauf hinaus, sich selbst in einem anderen Menschen wieder zu erkennen. Das ist eine Form von Nähe, die Wahrheit enthält. „Was ist Wahrheit? fragte er und strich mir dabei zärtlich über die Hände. Sein Streicheln war zu früh und zu aufdringlich. Und trotzdem wollte etwas in mir, dass er weiter streichelte. „Ist es Wahrheit oder ist es nur deine Meinung? fing er wieder an. „Ja, das stimmt, es ist meine Meinung. Und diese ist für mich Wahrheit. „Nein, sagte er, „es gibt kaum Wahrheit, es gibt Übereinstimmungen zwischen den Menschen und dann sagen sie, das wäre Wahrheit. Ich gab ihm Recht. „Und was ist für dich Nähe? fing er wieder an. Ich wand mich. Auch diese Frage war zu früh. Seine Augen tauchten tief in meine ein. Und dann sagte er: „Du bist gar nicht fähig, Nähe zuzulassen. Nun zog ich endlich meine Hand weg, lehnte mich zurück und verschränkte meine Arme über meinen Oberkörper. Wie konnte er es wagen, so etwas zu behaupten! Er kannte mich doch noch gar nicht. Spöttisch lachte er. Meine Körpersprache hatte ihm den Beweis erbracht.

    Wieder beugte er sich vor und schaute mich intensiv mit seinen blauen Augen an: „Kannst du dir vorstellen, mit jemanden absolute Nähe zu leben? Kannst du dir vorstellen, dich ganz zu öffnen bis es keine Geheimnisse mehr gibt und zwei Menschen in absoluter Nähe verschmelzen?" Ich versteckte meine Angst hinter einem nervösen Lachen. Er erwartete keine Antwort.

    Jo hatte in der Brusttasche seines Hemdes ein Bündel Geld. Er zahlte und gab großzügig Trinkgeld. Er erzählte mir, dass er selbständig sei und einen Großhandel hat und gut davon leben könnte. Zu dem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass die vielen Scheine in seiner Brusttasche dazu dienten, sein mageres Selbstbewusstsein zu erhöhen und er in Wirklichkeit am Existenzminimum lebte. Sein Auftreten ließ auf einen Geschäftsmann schließen, der sorglos seinen Reichtum genoss.

    Es war mir nicht wichtig, ob er nun reich oder nicht reich war. Für mich zählte nur der Mensch.

    Auf dem Weg nach Hause, dachte ich über unser Treffen nach. Dachte an seine Hand, die meine hielt und zärtlich streichelte und an den Kuss zum Abschied. Irgendwie war Jo anders als andere. Ich war neugierig auf ihn und er machte mir Angst.

    ***

    Die Welt der Sprache

    Wir kannten uns nun schon einige Monate. Jo wollte unbedingt mit mir zusammen leben. Ich zögerte. Viele Dinge waren mir fremd und zogen mich jedoch auch an. Unsere Gespräche waren für mich sehr ungewöhnlich. Jo hatte sich sehr mit NLP (Neurolinguistische Programmierung) befasst und erklärte mir die Struktur der Sprache. Ich fand das Thema äußerst interessant und wollte natürlich mehr wissen.

    Somit stieg ich in die Welt der Sprache ein und entdeckte, wie ich mit Hilfe der Worte eine Wirklichkeit und mein Leben verändern konnte. Worte konnten Nähe und Abstand schaffen. Und Jo spielte mit der Sprache und mit der Stimme.

    Ich empfand es manchmal als bittere Tatsache, dass für zwei Menschen ein Wort nie dasselbe bedeutet. Dieses Wissen gab mir aber auch mehr Klarheit über mich und andere Menschen. Während ich mit Jo zusammen in die Welt der Sprache eintauchte, entdeckte ich, dass ich immer mehr fähig wurde, authentisch zu sein.

    In der ersten Zeit unserer Gespräche machte es mich verrückt, wenn Jo von Modellen sprach. Ich fragte ihn, ob er nicht mal normal reden könnte. Da fragte er mich prompt: „Was ist normal?"

    Jedoch erklärte er mir seinen für mich ungewöhnlichen Sprachgebrauch: „Die Landkarte ist nicht das Gebiet. Damit meine ich, dass jeder Mensch sich Vorstellungen von der Welt oder von anderen Menschen macht und somit ist es, wie eine Landkarte von der Welt oder von einem anderen Menschen. Du hast nur eine Vorstellung von mir, aber das bin nicht ich, das ist deine innere Landkarte oder anders ausgedrückt, das ist das Modell, welches du dir von mir oder der Welt machst.

    Wenn du einen Plan von einer Gegend hast, nach dem du dich orientierst um an dein Ziel anzukommen, dann ist dieser Plan zwar ein guter Wegweiser, jedoch ist der Plan nicht das Gebiet. Es ist eine hilfreiche Nachahmung des Gebietes. Und so funktionieren wir auch. Innerhalb unserer Modelle, die wir uns von den Dingen und Menschen machen, verzerren wir unsere Wahrnehmung; wir generalisieren und tilgen. Das heißt, wir nehmen nur Bruchstücke wahr. Und das ist richtig so, denn wenn wir alles auf einmal aufnehmen würden, würden wir verrückt werden. Jeder von uns repräsentiert sich das Leben in seinem Kopf anders, denn jeder von uns hat andere Erfahrungen. Du knüpfst bei jedem, was du erlebst und erfährst deine Erfahrung an. Wenn dein Vater laufend fremdgegangen ist, dann weißt du, dass alle Männer so sind. Daran knüpfst du nun die Erfahrung, die du mit Männern machst. „Oh, da liegst du falsch, antwortete ich. „Ich kann schon unterscheiden, dass Menschen verschieden sind. Bei mir werden nicht alle über einen Kamm geschoren. Jo lachte. „Das war doch nur ein Beispiel.

    Für mich war die Welt der Sprache schon immer ein spannendes Thema gewesen. Ich stürzte mich in die Thematik und las viele Bücher. Hier hatten wir eine gemeinsame spannende Welt gefunden. Da wusste ich noch nicht, wie verschieden wir es wahrnahmen.

    ***

    Jo hatte mich eingeladen und für mich gekocht. Er wusste, dass ich Vegetarierin bin. Als ich bei ihm ankam, roch ich schon die Katastrophe.

    Er hatte für uns eine Pilzpfanne gemacht. Jo konnte mich auch nicht mit den größten Verführungskünsten dazu überreden, Pilze zu essen. „Es ist schon erstaunlich, dass ein Vegetarier keine Pilze mag." Jo schüttelte den Kopf und suchte nun im Kühlschrank nach Ersatz. Unter viel Lachen kochten wir etwas Vegetarisches ohne Pilze.

    ***

    Oft waren wir im Wald Pilze sammeln. Das kleine Mädchen wollte die Pilze nicht essen. Es dachte, es wäre ein Giftpilz dabei. Wie kam es darauf, dass die Mutter es vergiften wollte?

    ***

    Später saßen wir gemeinsam auf dem weißen Sofa. Jo's riesiges Wohnzimmer sah mehr wie ein Büro aus. Ein großer halbrunder Schreibtisch beherrschte den Raum. Darauf stand ein Computer und rings umher lagen Stapel von Unterlagen. Selbst der Kamin wurde als Ablage für seine Papierstapel genutzt. Das Sofa stand

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