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Schmunzelstories 2: 07/2021 - 06/2022
Schmunzelstories 2: 07/2021 - 06/2022
Schmunzelstories 2: 07/2021 - 06/2022
eBook221 Seiten2 Stunden

Schmunzelstories 2: 07/2021 - 06/2022

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Über dieses E-Book

Wer es lustig haben möchte, der muss es sich lustig machen. Am besten auf eigene Kosten! Meistens muss man dafür gar nicht besonders viel tun. Das Leben hält so viele kostbare und lustige Momente bereit, die zum Schmunzeln anregen. Ich sehe gerne genau hin, und so entdecke ich diese Momente. Für mich ist das Schmunzeln ein wichtiger Baustein für ein fröhliches Leben. Meine Geschichten berichten von alltäglichen Erlebnissen, beleuchten meine kleine Gedankenwelt und beschäftigen sich mit allem, was das Zeug hat, Fröhlichkeit zu verbreiten.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum25. Sept. 2022
ISBN9783347741041
Schmunzelstories 2: 07/2021 - 06/2022
Autor

Miriam Hinders

Die Autorin freut sich sehr, endlich den dritten Band ihrer kleinen Buchreihe vorlegen zu können. Mit ihren Schmunzelstories erreicht sie Menschen, die sich gerne zum Miterleben der kleinen kostbaren Momente entführen lassen, die das Leben bietet. Für sie schaut die Autorin gerne augenzwinkernd auf alltägliche Situationen, und dann bereitet sie ihre Erlebnisse und Ideen genüsslich auf. Sie hat keine Angst vor den eigenen Schrullen und glaubt fest an die große Kraft der Zuversicht und der Fröhlichkeit.

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    Buchvorschau

    Schmunzelstories 2 - Miriam Hinders

    Kryptokeks

    Geheim und im Verborgenen soll es laufen, aber damit es laufen kann, müssen leider verschiedene Leute an verschiedenen Orten Bescheid wissen.

    In den Jugendbüchern meiner Jugendzeit ließ sich das mit einer Parole lösen. Wer die nennen konnte, dem gewährte man durch eine geheime Tür Zutritt zu geheimnisvollen Räumen, in denen entweder geheimnisvolle Dinge lagerten oder zumindest geheime Treffen abgehalten wurden. Hauptsache geheim. Die Parole kannte natürlich nur, wer wirklich vertrauenswürdig und total verschwiegen war. Und wem man zutraute, dass er dichthalten kann, dass er also nicht gleich alles ausplaudert, sobald man ihm Prügel oder Stubenarrest androht.

    Drücke ich mich kryptisch aus? Also geheimnisvoll und vor allem unklar? Ist das Absicht oder weiß ich selbst nicht, was meine Worte bedeuten sollen? Woher soll ich wissen, was ich meine, wenn ich nicht weiß, was ich da sage? Tja, ich kann jetzt auch nur noch vermuten, was ich damit meine! Prima, denn jetzt weiß schon nicht mal mehr ich selbst Bescheid, und so kann ich auch niemanden mehr verraten! Selbstverschlüsselung aktiviert – checked!!

    Jetzt kann ich mein heutiges Geheimnis locker bewahren, und das hat mit ihm zu tun:

    Gottfried Wilhelm Leibniz war einer der berühmten Vordenker der Aufklärung. Er hat sich intensiv mit Philosophie, aber auch mit Religion, Politik, Mathematik und vielen anderen Themen beschäftigt. Schon früh widmete er sich der Kombinatorik, hantierte mit vielen Nullen und Einsen, entwarf eine Rechenmaschine und entwickelte das duale Zahlensystem weiter. Leibniz muss ein sehr umtriebiger Universalgelehrter gewesen sein, echt ein spannender Typ. Ich muss unbedingt mehr über ihn lesen, aber heute habe ich etwas anderes vor.

    Auf meinem Tisch liegt eine Packung mit Butterkeksen. Die echten, mit 52 Zähnen. Lecker! Davon habe ich ja schon ewig keine mehr gegessen! Ich könnte jetzt sofort über die Packung herfallen, aber ich reiße mich leise sabbernd zusammen.

    Ich werde jetzt für Gitti eine verschlüsselte Nachricht basteln. Dazu brauche ich die Butterkekse und unsere Grätenzange, mit der wir sonst nur vor der Zubereitung frischer Fischfilets die Gräten herausziehen, damit wir später sorglos und unbekümmert das Essen genießen können. Auf Basis der Dualzahlen entwerfe ich einen Kryptokeks. Die Nachricht beginnt oben in der linken Ecke. Wo oben ist, kann man leicht erkennen, denn „LEIBNIZ BUTTERKEKS" steht ja schon auf dem Keks drauf. Sie muss ihn später also nur so hinlegen, dass sie den Schriftzug von links nach rechts lesen kann und anschließend die Zähne zählen, ein bisschen rechnen und das Ergebnis dem Alphabet zuordnen. Ein herausgebrochener Zahn ist eine Null, ein noch existierender Zahn repräsentiert die Eins. A ist eins, Z ist 26.

    Ich brauche Päckchen mit 5 Stellen, um alle 26 Zahlen bzw. Buchstaben darstellen zu können. Das beginnt also mit 00001=0+0+0+0+2⁰=l=A und geht bis 11010=2⁴+2³+0+2+0=26=Z. Meine Botschaft besteht aus zwei Wörtern, jedes davon hat 5 Buchstaben. Mit der Grätenzange breche ich vorsichtig alle Zähne aus dem Keks, die den Wert Null erhalten. Hinter dem ersten Wort breche ich als Abstandhalter einen halben Zahn heraus. Es ist eine tierische Krümelei, und ich muss leider auch einige verunglückte Kekse aufessen. Natürlich nur, um nicht durcheinanderzukommen.

    Endlich ist mein Kryptokeks fertig. Stolz lege ich ihn auf einen kleinen Teller. Anstelle einer vollständigen Anleitung will ich Gitti nur mit dem kleinen Hinweis: „Das ist was mit Dualzahlen, extra für Dich! auf den Keks loslassen. Da kommt sie bestimmt schnell drauf. Meine Vorfreude steigt. Meinen Präsentteller in der Hand und die Packung mit den restlichen Keksen unterm Arm mache ich mich auf, Gitti zu suchen. Sie sitzt am Schreibtisch. „Ich hab‘ da was für Dich!, setze ich an und überreiche ihr feierlich den Teller. Gitti freut sich. „Butterkekse, wie schön!!", ruft sie.

    Und noch bevor ich überhaupt Luft holen kann – beißt sie rein! Nicht doch!!!

    p.S.: Für alle, die den Code selbst knacken möchten, folgt hier meine Kryptokeks-Botschaft:

    01000 – 00001 – 01100 – 01100 – 01111 – 00111 – 01001 – 10100 – 10100 – 01001

    Shopping-Bad

    Die Geschäfte sind geöffnet und wir dürfen ohne Gedingst-Papiere hinein! Also ohne einen Nachweis, dass wir geimpft, getestet oder genesen sind. Wir brauchen auch keinen Termin, wir dürfen einfach so hinein. Endlich!!

    Gitti und ich gönnen uns also ein Shopping-Bad in der Stadt. Das öffentliche Verkehrsmittel setzt uns im Zentrum ab, an diesem Werktag sind nur wenige Menschen in der Stadt. Wir haben freie Bahn.

    Als erstes steuern wir ein großes Kaufhaus an. Heute Morgen habe ich zu Hause schon den dramatisch abgesunkenen Pegelstand in meinem Parfumfläschchen beäugt, und auch Gitti meldet Duftbedarf an. Wir finden eine Verkäuferin, die uns mit kleinen Augen aber durchaus freudig bedient. Gestern ist ein heftiges Unwetter über die Stadt gezogen. Das Kupferdach des ehrwürdigen Opernhauses ist vom Wind zum Teil abgedeckt worden, und der starke Regen hat zu Überflutungen geführt. Auch hier im Kaufhaus. Im Untergeschoss, so erzählt uns die nette Verkäuferin, sind sie gestern bis in die Nacht hinein knietief durchs Wasser gewatet und haben versucht, Waren zu retten. Das erklärt auch die kunstvoll überschminkten Ringe unter ihren müden Augen, die sie kaum noch offenhalten kann. Die Feuerwehr hat tausende Liter Wasser aus den Aufzugsschächten abgepumpt. Welch eine Aufregung!

    Zu allem Überfluss hat vor kurzem die Sanierung des gesamten Rolltreppen-Komplexes begonnen. Und jetzt müssen alle Kunden die Aufzüge oder das schlichte Treppenhaus nutzen, um in die verschiedenen Etagen zu gelangen. Heute sind ja nicht so viele Menschen hier, also klappt das auch einigermaßen gut. Gitti und ich lassen uns nicht abhalten und ziehen unsere Runden. Wir nehmen gefühlt ein richtiges Bad zwischen all den Regalen, Kleiderständern und Verkaufstischen und erstehen ein paar Hosen.

    Jetzt ist uns warm, frische Luft schnappen wäre schön, außerdem verspüren wir Appetit, und so ziehen wir weiter. Das Wetter ist immer noch unentschlossen, ob die Stadt nicht doch noch ein bisschen Wasser vertragen könnte. Gitti und ich ziehen uns bald in ein Brauhaus zurück und tauschen uns bei Bier und Flammkuchen entzückt über unser Shopping-Bad aus. Sowas haben wir ja schon seit Monaten nicht mehr gemacht! Ach, wie schön!!

    Frisch gestärkt gucken wir uns noch im Stadtpark um, staunen über die großen Teile des Kupferdaches, die regelrecht vom Wind verknüllt am Boden vor dem Opernhaus liegen und über die vielen entwurzelten Bäume. Bei uns zu Hause hat es gestern zwar auch ein Gewitter mit Starkregen gegeben, aber wir haben keinerlei Schäden zu beklagen. Ich klopfe mir kräftig an den Kopf, als Ersatz für‘s „Auf-Holz-Klopfen". Das halte ich für angebracht, weil wir solch ein Glück hatten. Aua! Was muss ich auch immer so übertreiben, die nur angedeutete Klopfbewegung hätte doch sicher auch gereicht. Angesichts der Bilder, die wir hier sehen, erstaunt mich die Mail unserer Vermieterin nicht mehr. Sie hat sich danach erkundigt, ob bei uns alles in Ordnung ist.

    Als Kinder, fällt mir ein, haben wir bei Gewitter immer die Sekunden zwischen Blitz und Donner gezählt. Dann haben wir die Anzahl der Sekunden durch drei geteilt, um zu errechnen, wie viele Kilometer das Gewitter von uns entfernt ist. Unsere Eltern haben uns damit beschäftigt und nebenbei erfolgreich vom Angsthaben abgelenkt. Wer im Kopf rechnen muss, der hat keine Zeit für Angst, so ihr Kalkül. Außerdem haben sie sich darauf verlassen, dass wir alles, was mehr als einen Kilometer von uns entfernt stattfindet, nicht als unmittelbar bedrohlich wahrnehmen. In den meisten Fällen mussten wir auf mehr als nur drei zählen und danach eben rechnen. Je heller und beeindruckender der Blitz, desto schwieriger war es für mich, die für den gewünschten Abstand zum Gewitter erforderlichen Sekunden nicht einfach schneller zu zählen. Wir haben immer brav in den Himmel gestarrt, gezählt und gerechnet. Und unsere Eltern haben immer so gegrinst …

    Auf dass es klar wird

    Nachdem Gitti vorletzte Woche meinen liebevoll gestalteten Kryptokeks einfach aufgegessen hat, widme ich mich nochmal dem werten Herrn Leibniz, der mich so fasziniert hat, also diesem Vordenker der Aufklärung.

    Zuerst folge ich meiner Intuition und statte der Webseite eines in Hannover ansässigen Keksherstellers einen Besuch ab. Dort finde ich Unglaubliches: Der Keks wurde tatsächlich nach dem berühmten Herrn Leibniz benannt! Das wusste ich bis eben gar nicht. Ich bin entzückt. Ende des 19. Jahrhunderts, so erfahre ich dort, war es durchaus üblich, Nahrungsmittel nach bekannten Persönlichkeiten zu benennen – und so haben sie es auch mit ihrem Erfolgskeks gemacht.

    Jetzt aber schnell zurück zum Namensgeber! Nein! Stopp, Vollbremsung! Ohne ein paar Begleitkekse, mit denen ich meinen Schreibtisch vollkrümeln kann, geht es einfach nicht weiter!!

    So. Mit vollen Backen lässt es sich viel besser schreiben, vor allem viel besser, als deutlich sprechen … ‘tschuldigung …

    Ich stöbere noch ein wenig in meinen verstaubten Erinnerungen und Büchern, aber natürlich auch im Internet herum. Der Herr Leibniz wuchs mit unzähligen Büchern auf und war gerade eben noch ein Teenager, als er sein erstes eigenes Buch veröffentlicht hat, das von der Kunst der Kombinatorik erzählt. Er hat sich für alle möglichen Themen interessiert, und so wurde aus ihm ein international anerkannter Universalgelehrter. Neben seiner Arbeit als Bibliothekar beim Herzog in Hannover beschäftigte sich Leibniz beispielsweise auch mit technischen Lösungen für den Bergbau, fertigte juristische Gutachten an und entwickelte seine Monadentheorie, mit der er versuchte, die Welt zu erklären. Leibniz hat auf so vielen verschiedenen Gebieten deutliche Spuren hinterlassen, dass ich mir gar nicht alles merken kann. Ich werde ihm hier auf keinen Fall gerecht, dazu gibt es einfach viel zu viel, was sich über ihn zu erzählen lohnte.

    Beim Stöbern fällt mir besonders auf, dass Leibniz die Wissenschaft als Einheit betrachtet hat. Er trennte die Wissenschaft nicht von der Philosophie. Ganz entschieden hat er auf die Vernunft gesetzt und sich sogar gewünscht, die Vernunft in Zahlen ausdrücken zu können. Dann wäre belegbar, was vernünftig und wahr ist. Darauf noch einen Keks!

    Zu der Zeit, als Leibniz über die Welt, die Menschen und auch den Glauben nachdachte, war es noch ungeheuerlich, die Vernunft in den Mittelpunkt des Denkens zu stellen. Überhaupt, jedem Menschen die Fähigkeit zuzusprechen, sein Leben vernünftig zu führen, war zu der Zeit echt eine steile These. Es ging um die Idee, durch rationales Denken neues Wissen zu erlangen, und zwar ohne sich von Ideologien, Traditionen und Vorurteilen bremsen zu lassen. Die Vernunft sollte die einzige Instanz sein, auf deren Basis ein Urteil zu fällen war. Ich stelle mir vor, dass hohe Kirchenvertreter und andere Obrigkeiten so ihre liebe Not damit hatten. Diese Art des Denkens stellte schließlich den blinden Gehorsam der Menschen infrage. Sie fürchteten vermutlich, dass die gesamte Welt auseinanderzufallen droht. Mit diesen Gedanken im Kopf schiebe ich mir noch einen Keks rein und finde das ausgesprochen vernünftig!

    Leibniz korrespondierte mit unglaublich vielen Menschen und die UNESCO hat diese zahlreichen Briefwechsel mittlerweile als Bestandteil des Weltgedächtnisses anerkannt und sie in das Weltdokumentenerbe aufgenommen. Briefe verschicken war zu der Zeit echt eine langwierige Angelegenheit. Lief das Leben damals insgesamt langsamer? Wenn ich heute etwas mitteilen möchte, kann ich zwischen schnellen, schnelleren und noch viel schnelleren Möglichkeiten wählen. Ich werfe noch einen Keks ein. Kauend überlege ich, ob die Verbindlichkeit meiner Nachricht sinkt, wenn ich sie quasi in Echtzeit schon wieder korrigieren, ergänzen oder gar zurücknehmen kann. Wenn ich von Hand einen Brief schreibe und ihn dann ganz analog auf den Weg bringe, so sollte sein Inhalt noch gelten, wenn er endlich ankommt, oder?

    Mitten im Kauen friert all meine Bewegung ein. Zu oft schon habe ich Nachrichten bekommen, wie diese: „Vergiss den Quatsch von eben! Und dann folgt neuer Quatsch. Zu oft schon habe ich dann meinen Entwurf einer passenden Antwort wieder weggeworfen. Wann lohnt es sich also, den neuen Text zu lesen? Ab wann lohnt es sich, über eine Antwort überhaupt nachzudenken? Mühe und Sorgfalt schaffen Verlässlichkeit, aber das ist irgendwie out und auf die Schnelle viel zu langsam. Deshalb gibt es auch immer mehr Nachrichten, die eigentlich gar nichts aussagen, außer vielleicht, dass man den „Quatsch von eben bekommen hat, sich damit irgendwann beschäftigen wird und pfeilschnell beteuert, alles im Blick zu haben. Bei WhatsApp erledigen das die blauen Häkchen und manchmal eine schnelle Antwort per Emoji. Aber so richtig schnell ist das alles in Summe nicht, oder?!?

    Was würde Leibniz wohl von der Welt halten, wie sie sich gerade jetzt zeigt? Wie sähe sein WhatsApp-Verlauf aus? Vor meinem geistigen Auge sitzt er da, die Perücke mit den vielen Locken hängt vor lauter Stress schon ein wenig schief auf seinem Kopf. Er schreibt an Newton, an Sophie von der Pfalz und an ganz viele andere Leute. Und er kämpft mit der Autokorrektur, die aus seinen Monaden immer Nomaden macht. Ständig ploppen neue Nachrichten aus aller Welt auf, wer kann sich da noch ordentlich konzentrieren? Ich versuche, ein Gespür für die Situation zu entwickeln. Mein Gespür folgt allerdings seinen ganz eigenen Regeln, und es meldet: Mein Ranzen spannt. Da waren wohl doch ein paar Kekse dabei, die ich im Unverstand eingeworfen habe.

    Ich lasse das Spekulieren lieber sein. Spekulieren? Spekulatius! Nein, Hilfe, nicht noch mehr Kekse, bitte!!!

    Und gerade jetzt meldet Gitti sich. Sie hat Hunger! Ja, jetzt. Und sie hat auch schon etwas Leckeres zubereitet. Mir entfährt ein „Pfffff". Aber ich darf es nicht verschmähen, sondern möchte die Mühe würdigen, die sie sich gemacht hat. Vielleicht können wir danach ja noch ein paar Schritte aus dem Haus gehen?!?

    Komma gucken

    Wusste ich es doch, Satzzeichen können Leben retten! Sieh selbst, wo der Unterschied ist: „Komm wir grillen, Opa!, „Komm, wir grillen Opa!

    Mit dieser Erkenntnis muss ich erstmal Gitti erfreuen. Wo steckt sie eigentlich? Ich finde sie in der Küche, über einen Einkaufszettel gebeugt. „Genau, Grillen!", sagt sie, als ich ihr meine Beispielsätze an den Kopf werfe. Dazu guckt sie auffordernd. Ich verstehe bald: Gitti und ich wollen grillen. Opas gibt es bei uns nicht, das mit den Satzzeichen klappt meistens ganz gut, und das Wetter ist schön. Also sollten wir loslegen. Vor dem Grillvergnügen steht der Einkauf. Na gut, dann müssen die Satzzeichen eben warten.

    Einen Teil des guten Grillguts erstehen wir beim Metzger, für den Rest statten wir unserem Supermarkt einen Besuch ab. Und dort entdecke ich im Vorbeigehen, dass es eine Firma gibt, die Korona heißt. Na, gerade noch Glück gehabt, mit dem Anfangsbuchstaben K statt C? Schon, aber die stellen Elektrogeräte her. Und auf der Packung, die ich gerade entdeckt habe, lese ich: „Korona Contactgrill, hui! Gitti ist schon wieder entschwunden. Ich mache also schnell ein Foto, dann suche ich nach ihr. Sie angelt gerade kopfüber in einer Kühltheke nach Zutaten. Als sie wieder auftaucht, halte ich ihr das Foto unter die Nase. „Was willst Du jetzt mit einem Elektrogrill?, wundert sie sich. „Nichts, aber guck doch mal! „2200 Watt, meinst Du das? Nein, das funktioniert nicht. Mit einem beherzten „Komm mal gucken" zerre ich Gitti zu dem Regal. Sie versteht, und sie lacht,

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