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In der Hölle der Einsamkeit: G.F. Barner 250 – Western
In der Hölle der Einsamkeit: G.F. Barner 250 – Western
In der Hölle der Einsamkeit: G.F. Barner 250 – Western
eBook139 Seiten1 Stunde

In der Hölle der Einsamkeit: G.F. Barner 250 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Hinter der Kutsche wirbelt eine lange rötlichgelbe Staubwolke auf, aus der Torgers Stute mit aufgelegtem Sattel und hochgerecktem Hals auftaucht. Torger blickt aus dem Seitenfenster der Tür und schiebt dann die schwere Eisenplatte hoch. Diese Eisenplatten sind gerade so hoch, daß ein Mann hinter ihnen geduckt knien kann. Jetzt kann Torger die Tür öffnen. Er zieht sich hoch, sieht über sich Jim Stokes' staubiges Gesicht und kommt nach einem Schwung auf den Bock. »Verdammt ruhig, was?« fragt Stokes. »Clay, ist es so, daß vor jedem Sturm Ruhe herrscht?« Er grinst danach. Der Staub auf sei nem Gesicht platzt auf. Dann rückt er und läßt einen Platz für Torger frei, der sich hinsetzt und nach hinten blickt. »Ich rieche nichts«, erwidert Gristy an Torgers Stelle. »Wenn sich eine verdammte Rothaut auf zehn Meilen heranwagt, wird meine Nase sie riechen. Es ist prächtig einsam hier, einsam wie in der Hölle, in die drei Mann unbedingt wollen. Marshal, nun sage mir, ob wir heute noch lange fahren oder an der nächsten Station halten?« »Wir halten, wechseln die Pferde und fahren weiter.« »Das habe ich mir gedacht«, brummt Stokes. »Wenn man die Nacht durchgefahren ist, warum soll man nicht den ganzen nächsten Tag auch noch fahren?
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum6. Dez. 2022
ISBN9783987571930
In der Hölle der Einsamkeit: G.F. Barner 250 – Western

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    Buchvorschau

    In der Hölle der Einsamkeit - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 250 –

    In der Hölle der Einsamkeit

    Er war nur auf sich allein gestellt

    G.F. Barner

    Hinter der Kutsche wirbelt eine lange rötlichgelbe Staubwolke auf, aus der Torgers Stute mit aufgelegtem Sattel und hochgerecktem Hals auftaucht.

    Torger blickt aus dem Seitenfenster der Tür und schiebt dann die schwere Eisenplatte hoch. Diese Eisenplatten sind gerade so hoch, daß ein Mann hinter ihnen geduckt knien kann. Jetzt kann Torger die Tür öffnen. Er zieht sich hoch, sieht über sich Jim Stokes’ staubiges Gesicht und kommt nach einem Schwung auf den Bock.

    »Verdammt ruhig, was?« fragt Stokes. »Clay, ist es so, daß vor jedem Sturm Ruhe herrscht?«

    Er grinst danach. Der Staub auf sei nem Gesicht platzt auf. Dann rückt er und läßt einen Platz für Torger frei, der sich hinsetzt und nach hinten blickt.

    »Ich rieche nichts«, erwidert Gristy an Torgers Stelle. »Wenn sich eine verdammte Rothaut auf zehn Meilen heranwagt, wird meine Nase sie riechen. Es ist prächtig einsam hier, einsam wie in der Hölle, in die drei Mann unbedingt wollen. Marshal, nun sage mir, ob wir heute noch lange fahren oder an der nächsten Station halten?«

    »Wir halten, wechseln die Pferde und fahren weiter.«

    »Das habe ich mir gedacht«, brummt Stokes. »Wenn man die Nacht durchgefahren ist, warum soll man nicht den ganzen nächsten Tag auch noch fahren? Ob jemand uns für so verrückt hält, vierundzwanzig Stunden die Kutsche laufen zu lassen, Torger?«

    »Kaum. Gerade darin liegt jedoch unsere Chance. Na, jetzt haben wir noch vierzig Meilen, dann wird die Strecke menschenleer. Bis jetzt sind uns nur zwei Wagen und einmal Reiter begegnet. Trotzdem ist diese Strecke kein guter Platz für einen Überfall.«

    »Du meinst, wir sind zu nahe an der Zivilisation?«

    »Ja.«

    »Ich würde es gerade hier versuchen.«

    »Und das Risiko eingehen, gesehen zu werden?«

    »Nun ja, vielleicht doch nicht. Dies ist ein Spiel, in dem wir eine Karte halten und die anderen vier. Ich möchte wissen, was mich reizt, ein verlorenes Spiel fortzusetzen?«

    Nat Gristy schüttelt sich und blickt nach rechts und links. Das Gelände hier ist jedoch zu offen, als daß sich jemand ungesehen nähern könnte.

    Dann stemmt Gristy seine schweren Stiefel gegen das Vorderteil des Bockes und die Eisenplatte, die hier auch angebracht ist. Die Platte wird von zwei schweren Bolzen gehalten. Eine Arbeit, die Gristy sieben Stunden beschäftigt hat, ehe die Kutsche zu seiner Zufriedenheit ausstaffiert war. Werfen sich die beiden Fahrer hinter diese Platte, so haben sie durch zwei Sandsäcke, die rechts und links seitlich des Bockes liegen, genug Schutz. Aber ein Überfall kommt meist überraschend. Und es ist die Frage, ob sie es dann schaffen können, sich hinzuwerfen.

    »Das, was andere Fahrer auch reizen würde, Nat«, erwidert Clay ruhig. »Es besser zu machen als andere, durchzukommen und die Kiste abzuliefern.«

    »Die verdammte Kiste!« flucht Stokes. »Man kommt sich vor wie auf einem Pulverfaß, an dem eine brennende Zündschnur baumelt. Ich könnte jetzt friedlich in der Station spazierengehen und Pferde zählen. Statt dessen zähle ich Hügel und frage mich, was hinter jedem stecken kann. Erst wenn ich vorbei bin, weiß ich, daß nichts dahinter gewesen ist. Das ist ein aufreibendes Spiel, Clay.«

    »Nicht für Clay, der macht sich nichts daraus«, murmelt Gristy und stellt sein Gewehr neben das rechte Knie. »Er weiß, er wird eines Tages friedlich in einem Bett sterben. Es ist gut, wenn man das vorher weiß. Meinst du nicht, Clay?«

    »Diese Sage ist so alt wie verlogen, Nat.«

    »Hör auf, ich war dabei, als der Verdammte Medizinmann seinen Zauber machte und es sagte«, gibt Gristy zurück. »Du hättest es erleben sollen, Stokes. Ein Tam-Tam, wie ich noch keins erlebt habe, solange ich fahre, reite oder einem Roten unter den Schopf gesehen habe.«

    »War das, als du bei der Armee warst, Clay?« fragt Stokes.

    »Genau!« sagt Gristy lächelnd. »Das war an dem Tag, an dem ich meine Haare zu zählen begann. Es ist sechs oder sieben Jahre her. Wir hatten ein Begleitkommando bekommen und fuhren in Colorado mit sechsundzwanzig Versorgungswagen für die Armee Nachschub, als uns Clay sagte, daß sich Indianer in der Nähe befänden. Er schlich damals dauernd um unsere Kolonne herum. Und tatsächlich tauchten sie am nächsten Morgen auf. Ich habe nie so viele Indianer auf einem Haufen gesehen. Einige von uns schrieben Briefe oder teilten den anderen ihren letzten Willen mit. Es war eine verfluchte Situation. Niemand gab für unser Leben auch nur noch einen halben Dollar, nur Clay war die Ruhe selber.«

    »Ich war nicht ruhig.«

    »Das sagst du, aber niemand hat dir etwas angemerkt«, entgegnet Gristy grimmig. »Deine Ruhe möchte ich mal haben. Es war sicher nichts als Zufall, daß Clay einen der Häuptlinge kannte. Hattest du dem Kerl nicht mal seine Haare gerettet, Clay?«

    »Nun ja, so ungefähr, Nat.«

    »Well, jedenfalls gab es ein Palaver von ein paar Stunden. Clay opferte einen Haufen Dinge, um sich den Durchlaß zu erkaufen. Jener Häuptling aber, dem er mal die Haare gerettet hatte, wollte ihm seine Dankbarkeit erweisen. Er ließ von einem Medizinmann, der angeblich in die Zukunft sehen konnte, ein Tam-Tam veranstalten. Du lebst friedlich, bis du im Bett deinen Geist aufgibst, Clay.«

    »Glaub’ doch nicht an den Unsinn, den ein Medizinmann verzapft, Nat.«

    »Weiß der Teufel, vielleicht ist doch was Wahres dran, Clay?«

    »Unsinn, kein Mensch kann in die Zukunft blicken.«

    »Aber ein Gefühl für Pech haben, kann er das, Clay?« fragt Stokes matt. »Ich habe das verdammte Gefühl, daß ich nie mehr nach Barnes und auf die Station komme.«

    »Was?«

    »Ja«, erwidert Stokes düster. »Mir träumte in der Nacht, bevor wir losfuhren, ich würde mich selber in einem Sarg liegen sehen und hielte mir eine Grabrede! Komischer Traum, was?«

    »Wenn man so etwas träumt, dann lebt man hundert Jahre«, sagt Clay trocken. »Verdammt staubige Sache. Gib mal die Flasche, Nat!«

    Gristy langt unter den Sitz und holt eine Korbflasche hervor in der Brandy ist. Torger trinkt, bietet sie Stokes an, aber der schüttelt den Kopf.

    »Ich muß immer an meinen Traum denken. Brandy schmeckt mir nicht.«

    »Stokes, warum bist du dann am Morgen nicht zu mir gekommen und hast mir gesagt daß du zurücktreten wolltest?« erkundigt sich Torger.

    »Warum?« brummt Stokes. »Seit wann gebe ich was für Träume? Ich werde doch wegen eines Traumes nicht um meinen Spaß kommen wollen.«

    »Spaß! Wenn du wirklich... Das ist verdammt kein Spaß«, sagt Gristy ernst. »Du bist ein komischer Mensch, Jimmy. Macht den Stationsaufseher und Frachtenboß, hat jahrelang keine Kutsche mehr gefahren und will doch mit. Warum hast du dich entschlossen, mitzufahren?«

    »Soll ich feiger sein als du?«

    »Das ist doch nicht der Grund«, brummt Gristy. »Ich bin Fahrer gewesen, mein Leben lang. Ich kenne nichts anderes, als zu fahren, meine Fracht an einen bestimmten Ort zu bringen und mich um den Teufel wenig zu kümmern. Je wilder sich eine Sache ansieht, desto mehr macht sie Spaß, aber du... Was hast du dir gedacht?«

    »Ich war früher mal mit einem der Jungens zusammen, die bei den Überfällen gestorben sind«, antwortet Stokes ernst. »Wenn ich was tun kann, um die Halunken zu finden, die es getan haben, dann tue ich es. Außerdem hatte ich es bis obenhin satt, mich dauernd auf einer Station herumzudrücken.«

    Er schweigt und beißt ein Stück seines Kautabaks ab, um das Ende in die linke Wange zu schieben und zu priemen.

    »Nat, dies ist nicht so einfach wie frühere Fahrten, was?« fragt Torger. »Vielleicht müssen wir alle ins Gras beißen.«

    »Du kommst durch, Clay.«

    »Ich bin nicht so sicher. – Hallo, werde langsamer, Stokes, die Station taucht auf!«

    Sie sind jetzt auf dem Hügel und sehen unter sich eine knappe halbe Meile voraus die Station liegen. Im Corral bewegt sich ein Dutzend Pferde, auf dem Hof hängt eine Frau Wäsche auf. Ein Mann geht hinter der Station mit einem Armvoll Holz vom Schuppen um die Hausecke. Vor der Station steht kein Pferd am Balken.

    »Halten?« fragt Stokes, als sie auf der Mitte der Hügelkuppe sind. »Soll ich…«

    »Ja, halte an! Nat, steig ab und nimm meine Stute. Und dann sieh dich unten um!«

    »Sicher, ich sehe alles.«

    »Du bist verdammt vorsichtig«, meint Stokes, als Gristy absteigt und sich Torgers Stute nimmt. »Das sieht doch dort unten ganz friedlich aus.«

    »Was friedlich aussieht«, entgegnet Torger, »kann die schönste Falle sein. Habe ich recht, Nat?«

    Gristy sitzt schon im Sattel. Die Stute schnaubt, als er neben den Bock reitet.

    »Ja«, erwidert Gristy. »Es wäre nicht die erste Station, auf der sich jemand versteckt, die Leute dort ständig vor dem Lauf hat und sie friedliche Burschen spielen läßt, bis eine Kutsche in den Hof rollt. Wenn du dann plötzlich in ein halbes Dutzend Gewehrläufe siehst, dann weißt du etwas, aber zu spät, Jim. Also, ich reite. Winke ich von unten, dann ist was faul. Komme ich hoch, ist alles in Ordnung. Viel Spaß wenn es so ist, Clay!«

    Er reitet an. Die Stute wirbelt den Staub hoch, der nach Süden treibt. Der Nordwind streicht böig und kühl über die Hügel. Gristy nähert sich der Station.

    Er wird von Torger beobachtet, während Stokes nur nach hinten und den Seiten blickt. Von der Kuppe des Hügels aus ist der Rundblick ausgezeichnet. Sollte sich etwas nähern, dann würde Stokes es sofort bemerken.

    Gristy ist nun unten. Er spricht mit der Frau, reitet dann vor die Station und steigt ab. Es dauert einen Moment, ehe er in die Station geht.

    »Nun?« fragt Stokes hinter Torger. »Hast du daran gedacht, daß Gristy etwas passieren könnte, wenn wirklich einige dieser Schufte unten stecken?«

    »Gristy ist gerissen genug, um immer ein Loch zu finden, aus dem er kriechen kann. Ihr gleicht euch ziemlich, Jim!«

    »So, meinst du? Weshalb hast du mich eigentlich mitgenommen,

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