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Das Trettach Hotel
Das Trettach Hotel
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eBook429 Seiten6 Stunden

Das Trettach Hotel

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Über dieses E-Book

Der biographische Roman erzählt die Geschichte der Gschwender Familie in Oberstdorf. Wir lieben, lachen und weinen mit den vier Generationen die das grosse Trettach Hotel bauten und die Anfänge des Tourismus und zwei Weltkriege erlebten.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum16. Mai 2018
ISBN9783746934631
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    Buchvorschau

    Das Trettach Hotel - Ingrid LL Weissenberger

    Fúr Sierra und Eden

    Fritz Gschwender war aussergewöhnlich gross. Das Fuhrwerg verlieB Oberstdorf im Sommer 1877 auf der holprigen Strasse. Hustend saB er neben dem Kutscher. Fritz hatte sehr abgenommen. Seine Lungen waren so krank, daB nur noch eine Kur helfen konnte. Cannstatt, in der Nähe von Stuttgart schien schon sehr weit weg. Er war es gewohnt alle zu kennen, die ihm begegneten, in seinem Dorf. Seine Hände hielten die Geige auf seinem SchoB noch fester. Er muBte wieder gesund werden. Das war alles was wichtg war. Er brauchte Tage um sich von der Reise zu erholen. Um ihn sprachen die Leute in verschiedenen Dialekten und Hochdeutsch. Er fühlte sich einsam. In der Kuranstalt muBte Ruhe herrschen. So durfte er seine Geige nicht spielen. Eine Krankenschwester sah wie traurig der junge Mann aussah und fragte ob er singen könnte, sie wuBte von einem Chor. So sang Fritz Gschwender mit seiner schönen Tenorstimme beim Kapellmeister vor und wurde sofort in den Chor aufgenommen. Dass dieser Moment sein Leben völlig verändern würde, wuBte er noch nicht.

    Spät in der Nacht lag Fritz Gschwender immer noch wach in dem zu kleinen Bett der Kuranstalt. Wie immer zählte er die Tage, die er noch dort bleiben musste. Er vermisste sein Elternhaus, in dem viele Jahr später das Cafe Franziskus aufmachte. Fritz fehlten die Berge. Der Schattenberg und der Himmelschrofen stehen in Oberstdorf nachts über ihm, wie gute Riesen die ihn beschützen. In diesem flachen Land fühlt er sich ausgeliefert. Die Stille der Klinik macht ihn so traurig, wie die weiBen Gesichter der Patienten und deren schläfrige Augen. In Oberstdorf haben alle braune Gesichter und die Mädchen rosige Backen. Ihre Augen leuchten. Er vermisst sogar die alten Frauen und Männer mit ihren Gesichtern voller Runzeln wie die Äpfel im Winter. Daheim hört man die Ziegen, die meckernd vorbeilaufen, die Kinder die auf der StraBe spielen, die Leute die sich grüBen,

    GriaB di Franzl, GriaB di Kaschper.

    Und besonders die Kirchenglocken und die Musik vermiBt er, die Zither, das Hackbrett und seine Geige. Aber morgen Nachmittag ist Chor. Der Kapellmeister hat gesagt, er soll bei den ersten Malen nur zuhören. Endlich schläft er ein und ist im Traum endlich wieder in Oberstdorf.

    Der Saal, in dem er dem Kapellmeister ganz alleine vorgesungen hatte, ist voller Leute. Sie scheinen sich alle zu kennen. Scheu steht er an der Tür. Als sich alle in Reihen anstellen, setzt sich Fritz zum Pianisten. Er liest mit und blättert die Seiten für ihn um. Die Lieder kennt er nicht. Er hat bis jetzt nur in der Oberstdorfer Kirche gesungen. In einer kleinen Pause zwischen zwei Liedern, sieht er die Sänger an. Alle sind elegant angezogen, wie die Leute die drauBen spazierengehen. Zwei Sopranos in der ersten Reihe reden miteinander. Die erste schaut ihn an und sie lachen. Er weiB daB er jetzt rot anläuft, weil es ihm heiss wird in dem engen Kragen. Die junge Frau hat braune Haare, die noch dicker sind als sein Schopf. So einen dicken Zopf hat er noch nie gesehen. Nach der Probe gehen alle so schnell, dass der Saal ganz plötzlich leer ist. Der Kapellmeister gibt ihm eine Abschrift der Seiten für die Tenöre.

    Üben sie mal fleiBig, sagt er, während er ihm auf den Rücken klopft, Kopf hoch, junger Mann. Sie werden schon wieder gesund.

    Üben soll er, aber wo denn? Während des Mittagsschlafes, entwischt Fritz am nächsten Tag. Ein Feldweg führt zu einem Wäldle, wo er von diesem Tag an singt und auch seine Geige spielt, so dass er am Samstag Nachmittag endlich mitsingen darf. Seine Augen sind auf den Kapellmeister gerichtet, aber den Zopf sieht er auch und zweimal dreht sich die junge Sopranin sogar um und sieht ihn an. Nein, er wird schon wieder rot.

    Das letzte Lied ist neu, und die Sopranin tritt aus ihrer Reihe. Sie singt das Solo. Fritz hat noch nie so etwas gefühlt. Seine Augen füllen sich mit Tränen. Er kann nicht mehr singen.

    Maria Schäfer

    Er möchte der jungen Sängerin so gerne etwas sagen, aber wie beim letzten mal sind alle so schnell verschwunden. Er muss sich beeilen, sonst kommt er zu spät zum Kräutertee. Die junge Frau und ihr Zopf, gehen ihm an dem Abend nicht aus den Gedanken. Er kann die nächste Probe kaum erwarten.

    Viel zu früh steht er im Saal. Das Klavier spielt ein paar Noten. Fritz erwartet den alten Pianisten zu sehen. Stattdessen sitzt auf seinem Schemel das Mädchen mit dem Zopf. Sie steht auf, streckt forsch ihre Hand aus und sagt mit fester Stimme:

    Ich bin Maria Schäfer. Können sie mir bitte die Seiten umblättern?

    Fritz nickt und murmelt seinen Namen. Wann immer sie lächelt, läBt sie ein kleines Lachen entwischen, das wie das Glöckle klingt, das in seiner Familie Weihnachten anläutet. Die meisten Sänger grüBen Maria und gehen freudestrahlend auf sie zu. Sie stellt Fritz vor, als Fritz Gschwender aus dem Allgäu. Er hatte Angst vor diesem Moment. In Oberstdorf hatte ihn ein Auswärtiger einmal einen Hinterwäldler genannt und seinen Bruder sogar als Wurzelsepp bezeichnet. Aber die Sänger sind alle höflich und freundlich zu ihm. Ein grosser starker Mann spricht Maria auf Russisch an und sie antwortet ihm flieBend. Viele der Sänger seien Ausländer und manche sprechen nur wenig Deutsch, erklärt sie Fritz.

    So wie ich, antwortet er.

    Sie lacht schallend.

    Ich spreche Englisch, Französisch und Russisch. Die Allgäuer Mundart zu lernen macht mir keine Angst.

    An diesem Nachmittag sieht Fritz immer wieder zu Maria am Klavier hinüber. Er würde so gerne mehr über sie wissen. Aber sie geht schnell und er muss in die Klinik zurück. Der Kurarzt steht auf dem Flur.

    Herr Gschwender, ich habe eine gute Nachricht. Wenn Sie weiterhin solche Fortschritte machen, können Sie schon früher nach Oberstdorf zurückkehren. Das freut Sie doch sicher?

    Fritz weiss nicht was er sagen soll, und abends liegt er wie immer im Bett und zählt die Tage, die er noch in Cannstatt bleiben muB. Aber diesmal wünscht er, es wären mehr.

    Bei der nächsten Probe kommt er zu spät. Der Kurarzt konnte nicht verstehen, warum er plötzlich wieder krank aussieht. Mit hängendem Kopf war Fritz vor ihm gestanden. Er wollte auf keinen Fall die Kur verlassen. Nach der Probe gibt es Himbeersirup und Kekse. Er iBt gerade einen der Zimtsterne als Maria hinter ihm sagt:

    So, schmecken Ihnen meine Laible? Sie lacht schallend. Ja, das ist mein erstes allgäuer Wort und die Zimtsterne sind meine Spezialität. Wollen Sie mich heute heimbegleiten?

    Fritz kann nur nicken und lächeln. Bis zum Haus ihres Nachbarn darf er sie begleiten. Er trägt den leeren Korb in dem die Laible waren. Der Nachbar steht vor seiner Tür. Der Apotheker ist sehr nett zu Fritz und stellt viele Fragen über das Leben in den Bergen, seine Familie und die Musik. Auf dem Weg zurück zur Kuranstalt ist Fritz so glücklich wie noch nie.

    Nach jeder Probe begleitet er Maria nach Hause. Je mehr sie aus ihrem Leben erzählt, umso mehr bewundert er sie. Ein Jahr hat sie in Paris gelebt, bei ihrem Onkel Emile Gauss, der dort eine Klavierfabrik hat. Sie erzählt von den Freunden aus der ganzen Welt und ihrem regen Briefwechsel. Sie fragt ihn aus über die Berge und das Leben dort. Er erzählt ihr von den Mühlen seiner Familie und den Flüssen, die das Dorf durchqueren. Von den alten Frauen, die noch im hohen Alter in die Berge auf die Hochwiesen steigen und ihren Männern eine Brotzeit bringen, wenn sie im Frühling in einer Krate die Erde wieder rauftragen, die der Schnee heruntergerissen hat. Er erzählt von der Milch der Ziegen und Kühe und dem Käse. Er bescheibt ihr die Heunzen und den Geruch des Heus das darauf hängt und die Angst der Bauern vor Unwettern, die das Heu zerstören. Und er erzählt ihr, daB die Oberstdorfer nicht viel Geld haben, aber reich sind in ihrem Glauben, ihrer Freiheit und ihrer Freude an einfachen, kleinen Dingen, wie am ersten Enzian und einem strahlend blauen Sommerhimmel. Er erzählt ihr, wie das Dorf eine groBe Familie ist, die zusammenhält und auch die schwächsten Mitglieder einfach mitträgt, ohne Fragen zu stellen. Er erzählt von den Festen, die sie zusammen feiern und der Musik, die sie zusammen spielen.

    Am nächsten Morgen gehen Maria und Fritz im Park spazieren. Sie sind von Blumen umringt und das Parfüm der Rosen ist überall. Maria breitet ihre Arme aus.

    So einen groBen Garten möchte ich einmal haben. Und ein riesengroBes Haus, in dem mich alle meine Freunde aus der ganzen Welt besuchen können.

    Da brauchst Du ja ein Hotel, antwortet Fritz.

    Zu den Proben gehen sie beide immer früher So können sie zusammen Klavier und Geige spielen und Lieder singen. Andere Mitglieder gesellen sich oft dazu und Fritz läBt sich sogar überreden in der Mundart zu singen. Aber erst als Ygor, in seinem schönen Bariton ein russisches Lied gesungen hat, ist er bereit zu jodeln. Fritz kann sich ein Leben ohne Maria nicht mehr vorstellen. Er plant bei ihrem Vater vorzusprechen, mit ihr nach Oberstdorf zu reisen und zusammen alt zu werden. Aber am nächsten Tag, auf dem Heimweg von der Probe, wird dieses schöne Bild wie ein Spiegel zerschmettert. Maria entschuldigt sich, dass er sie nur bis zum Apotheker begleiten darf, weil sie einem Kommerzienrat versprochen ist. Obwohl es noch lang vor Sonnenuntergang ist, glaubt Fritz in der Dunkelheit zu stehen. Maria hat es nicht gemerkt.

    Er schaut aus wie ein Ziegenbock und ist viel zu alt für mich. Aber mein Vater besteht darauf. Wenn er sich etwas in den Kopf setzt....

    Fritz entschuldigt sich und geht zurück ins Kurheim. An diesem Abend schläft er kaum. Am Morgen hat er den Beschluss gefaBt. Er kann Maria nicht verlieren. Nur eine Woche hat er noch in Cannstatt. Nach seiner Abreise soll das grosse Konzert stattfinden. Der Kapellmeister lädt ihn ein, die paar Tage bei ihm zu wohnen, damit Fritz mitsingen kann. So stehen Maria und Fritz an einem wunderschönen Sommerabend auf der Bühne. Der laue Abendwind bewegt die Röcke zum Klang der Musik. Die Zuhörer sehen alle glücklich und entspannt aus. Der Duft der Rosen steigt auf.

    Nach dem Konzert nimmt Maria Fritz bei der Hand und zieht ihn durch die Menge. Plötzlich steht er vor einem elegant gekleideten Ehepaar.

    Mama, Papa. Ich möchte Euch Fritz Gschwender aus dem Allgäu vorstellen. Er ist Tenor.

    Die Augenbrauen fliegen hoch. Die Mama schafft ein Lächeln, aber der Vater schaut Fritz an, als habe er ein Furunkel auf der Nase.

    Mit diesem Moment vor Augen fährt Fritz Gschwender am nächsten Tag zurück nach Oberstdorf. Auf dem Fuhrwerk braucht er diesmal kein Kissen. Er hat wieder zugenommen. Er hält seine Geige fest und hat das Gefühl, es sei alles nur ein Traum gewesen. Die Berge kommen immer näher. Er ist daheim.

    Oberstdorf im Allgäu

    Fritz streckte sich genuBvoll. Endlich war er wieder in einem Bett das lang genug war für seine langen Beine. Sein Onkel hatte es für ihn gemacht, als er mit vierzehn schon in keines der Betten der Familie passte. Der neue Tag hatte bis jetzt nur die Farbe von Rosen über dem Schattenberg. Er sah Maria wieder von Rosen umringt, als plötzlich die Tür aufging und sein Bruder den Kopf hereinstreckte.

    Beim Hansl liegt das Heu auf der Wiese und das Umwetter kommt.

    Die Lederhose hing seit seiner Abreise an der Wand. Er freute sich darauf hineinzuschlüpfen, aber sie hatte ihm seine Abwesenheit nicht vergeben. Sie war hart geworden. Alle Knochen taten ihm weh vom Fuhrwerk. Aber er beeilte sich. Das Haus war schon leer. Durch die Wiesen lief eine lange Schlange von Oberstdorfern. Hansl und seine Familie waren schon dabei, das frischgemachte Heu auf den Wagen zu werfen. Über den Himmelschrofen zog eine schwarze Wolke auf, die im Morgengrauen grün aussah. Die Gewitter kamen meistens am Nachmittag. Was wie eine Schlagsahne auf der Mädelegabel aussah, konnte schnell zu einer Wolke anwachsen wie die, die jetzt, am frühen Morgen, über ihnen stand. Ein Teil des Heus war auf Heunzen. Der Grossvater hatte Hans gewarnt. Sein groBer Zeh tat ihm weh.

    Es kommt ein Sturm, hatte er gesagt.

    Hansl wollte es nicht glauben, aber aus Respekt hatte er das halbe Heu aufgehängt. Er wollte dem Gras noch einen Tag in der Sonne geben, und jetzt konnte er es verlieren. Der Winter ist lang in den Bergen. Und es braucht noch länger, bis das Gras hoch genug steht und trocken genug ist, dass er seine einzige Kuh wieder auf die Wiese lassen kann. Wenn er nicht genug Heu hat, muss er die Kuh verkaufen. Die Ziegen sind genügsamer. Ihnen kann er sogar Äste geben, denen sie die Rinde abziehen. Aber sie geben nicht viel Milch. Fritz klopft Hansl auf die Schulter, nimmt dem erschöpften Mann die hölzerne Gabel aus der Hand und wirft den Packen Heu auf den Wagen. Ringsum helfen Kinder mit grossen Rechen. Kein Halm entwischt ihnen. Die Heunzen sind leer, die Wiese kahl, als die Oberstdorfer aufbrechen. Männer, Frauen und Kinder schieben hinten am Wagen, um dem alten Pferd zu helfen. Vorne rennen die Kleinsten. Jeder will der erste sein, der das Tor zum Heuboden aufmacht. Verschwitzt, mit roten Gesichtern stehen sie schlieBlich alle unterm Dach und schauen dem Regen zu, wie er vor dem Tor herunterprasselt. Ein paar alte Frauen beten. Heute morgen haben sie Gott gebeten, das Heu zu retten, und sie vergessen es nicht, ihm jetzt zu danken. Alle lächeln und ein paar reissen Witze, so dass alle schallend lachen. Die Gefahr ist vergessen.

    Mit knurrendem Magen kommt Fritz heim. Die Grossmutter hat mit ihren steifen Händen eine grosse Pfanne voll Schmarren gemacht. Als die Familie endlich um den Tisch versammelt ist, erzählt Fritz von diesem Sommer.

    Während er in Cannstatt nur an Musikproben und Maria dachte, kämpften die Bauern daheim ums Überleben. Immer wieder mussten sie hinaus um eine Ernte zu retten. Wie böse Geister schienen sich die schwarzen Wolken hinter den Bergen zu verstecken. Nur ihr weisser Schopf war manchmal zu sehen. Zwischen den Bergzacken blinzelten sie durch und sahen den Familien zu, wie sie schweiBgebadet, in der vollen Sonne, die Sensen schwangen. Und wenn die Oberstdorfer am Nachmittag, glücklich eine gute Arbeit geleistet zu haben, am Wiesenrand Wasser mit Himbeersirup und etwas Essig tranken... wenn ihre Muskeln wie Sehnen gespannt waren... dann zeigten sich die Wolken in voller Kraft, stiegen über die Berge und schauten in aller Böswilligkeit auf das Dorf und die Wiesen und Felder nieder. Warme und eiskalte Regen schmissen sie auf die armen Leute und manchmal ihre schlimmste Waffe - den Hagel.

    Auf allen Heuböden lag das Heu in duftenden Haufen. Nur ein Bauer hatte seine Ernte verloren. Das frischgemäte Gras lag morgens leblos da, gelb und ausgelaugt, von einem Sturm in der Nacht. Die Frau des Bauern weinte. Sie wollte ihre Kuh nicht verkaufen. Wie in allen Familien trug ihre Kuh einen Namen und wurde liebevoll behandelt. Das Überleben der Familie hing von ihr ab. Milch, Mehl, Eier und Käse waren die Basis aller Gerichte, die die Oberstdorfer ernährten. Die Frau musste nicht lange weinen. Ein paar Wochen später hatte der letzte Bauer sein Heu heimgebracht und noch in der selben Nacht füllten die Nachbarn Vrenis Heuboden.

    Die Natur hatte ihre schlechte Seite gezeigt, jetzt machte sie alles wieder gut. In jeder Familie kochte das Holdermus. Die Kinder zogen mit ihren Körble zu den Waldrändern hinauf und sammelten Haselnüsse. Stolze Mütter nahmen die vollen Körble in Empfang. Später gingen sie Bucheckern suchen im Wald. Die Mütter gingen in die Pilz. Jede hatte ihren geheimen Platz, wo Pfifferlinge und Steinpilze wuchsen. Der Arzt hatte Fritz verboten sich der Mühle und dem Sägewerk zu nähern. Er fühlte sich nutzlos. So ging er mit und trug den Holzeimer voll Heidelbeeren und die Körbe voller Pilze. Die Grossmutter hatte am Rand des Holzplatzes, an der Mühle, Himbeersträucher gepflanzt. Sie war jetzt zu alt dorthin zu laufen und freute sich riesig, wenn er mit den Eimern voller Himbeeren wieder kam. Sie bestand darauf den Sirup selber zu kochen. Die Küche füllte sich mit dem Duft der Himbeeren. Er schaute seiner Grosssmutter zu, wie sie mit einem grossen Holzlöffel das Mus rührte. Wie dumm er gewesen war. Maria würde dieses harte Leben nie aushalten. Jetzt war er schon seit über einem Monat daheim. Er hatte versprochen, ihr nicht zu schreiben. Sie wollte ihrem herzkranken Vater keine Sorgen machen. Sicherlich war sie inzwischen mit dem Kommerzienrat verheiratet. Gerade in diese Gedanken trat sein Bruder und wedelte einen Brief vor seinen Augen.

    Schläfst Du jetzt schon im Sitzen?

    Fritz riss ihm den Brief aus der Hand und rannte in sein Zimmer. Der Brief war zwei Seiten lang, aber immer noch viel zu kurz. Maria schrieb, dass der Apotheker seine Hilfe anbot. Sein Kellerfenster ging auf den Hof von ihren Eltern hinaus. Gerne würde er die Briefe an Fritz durch das Fenster empfangen und für sie absenden. Fritz könnte seine Antwort an den Apotheker schicken. Seither kehrte Maria jeden Tag den Kopfstein Hof des Elternhauses. Der Bergbursch wurde von ihren Eltern nur einmal erwähnt. Die Eltern hatten das Gefühl eine grosse Gefahr umgangen zu haben. Der Geissbock, schrieb Maria, käme jetzt immer öfter. Er saB im Salon mit ihren Eltern, während sie, wie ein gehäkeltes Deckchen, zur Dekoration auf dem Stuhl saB. Den Brief hatte sie mit DEINE Maria unterschrieben. Fritz wollte sofort antworten, aber seine Hände zitterten vor Aufregung. Schliesslich ging er auf den Hof hinaus, nahm die Axt und spaltete Holz.

    Die kleinen Äpfel auf den Bäumen im Garten hatten rote Backen wie die kleinen Buben. Die Birnen wurden nie reif, aber er pflückte sie trotzdem. Im Keller vorsichtig gelagert, so dass keine Frucht die andere berührte, konnten sie den ganzen Winter bleiben. Sie wurden runzlig, wie die Gesichter der alten Frauen, aber immer süsser.

    Er wachte morgens auf. Zum ersten mal hatte er sein Federbett im Schlaf nicht aus dem Bett geschmissen. Die Mädelegabel war weiB, der Himmelschrofen gepudert. Der Winter kommt. Die Ziegen und Kühe waren schon von den Hochweiden auf niedere Wiesen in Sicherheit gebracht. Die Holzstapel voller Scheitle wurden immer höher an den Hauswänden entlang. Die alten Leute sagten einen harten Winter voraus, weil es so viele HaselnüBe gab. Der Holzlagerplatz an der Mühle war fast leer. Überall sägten und hämmerten die Männer und besserten die Ställe aus. Natur und Menschen bereiteten sich auf den Schnee und einen langen Winter vor.

    Die Tiere waren jetzt in ihren Ställen. Sogar der Kühberg war weiB gepudert. In der Vollmondnacht konnte Fritz nicht einschlafen. Er rollte sich von einer Seite auf die andere und blieb immer wieder in seinem Federbett hängen. Gerne hätte er seine Geige gespielt, aber er wollte seine Familie nicht wecken. Alles schien ihm zu eng, sein Bett, sein Zimmer und besonders das Federbett. Er stand auf und zog sich an. Seine Jacke wäre sicher warm genug, um vor der Tür tief durchzuatmen. Die Jacke hatte seine Grossmutter gestrickt als ihre Hände noch die Nadeln halten konnten. Sie hatte die Wolle selber gesponnen vom Fell ihrer eigenen Schafe. Das war schon lange her, aber die Jacke hielt ihn in jedem Winter warm. Vorsichtig machte er die Haustür auf. Eine laue Luft kam ihm entgegen. Sie fühlte sich an wie Frühling. Über ihm stand der Vollmond mit einem Hof, fast so gross wie der Himmel über dem Dorf. Er lief zum Gatter und machte es auf. Der Nachtwächter kam von der Kirche aus die Strasse herauf. Fritz winkte ihm. Den Nachtwächter hatte ein Stier getreten, als er noch ein junger Bursch war. Deswegen humpelte er. Sein jüngerer Bruder hatte die Landwirtschaft bekommen und ihm blieb die einsame Arbeit des Nachtwächters. Fritz hatte keine Lust mit ihm zu sprechen und überquerte die Strasse. Er genoss die warme Luft. Es war fast so hell wie am Tag, aber blau und weiss. Die Tiere waren unruhig, als er an den Ställen vorbeiging. Sie vermissten sicher ihre grünen Weiden und das saftige Gras. Er hatte das ganze Dorf für sich allein. Am Sägewerk lagen nur noch ein paar Stämme. Er liebte den Geruch vom Fichtenholz. Wenn es neu war, biss es einen in der Nase, so dass die Luft frischer schien. Aber später, in den Decken und Böden der alten Häusern war es ein warmer, heimeliger Geruch. Fritz fragte sich, ob Maria schlief oder im Hof ihres Elternhauses stand und wie er, den gleichen Mond bewunderte. Die Sterne waren kaum zu sehen, so hell war es. Er lief den Weg den Berg hinauf und fand sich schlieBlich auf der Kuppe vor dem Moorweiher. Hier konnte er endlich den ganzen Himmel sehen. Die Berge standen um ihn wie Kinder, die sich an den Händen halten. Er suchte das Sternzeichen das ihm Maria gezeigt hatte. Wie ein V sah es aus. Er sollte an sie denken, wenn er es sah. Er brauchte dazu keine Sterne. Er dachte dauernd an sie. Irgendwann würden sie beide hier stehen und den Mond zusammen ansehen. Der weisse Hof hatte sich ausgebreitet, so dass der Mond jetzt verschleiert war.

    Fritz fühlte etwas, das auf sein Gesicht fiel. Eine sanfte fast zärtliche Berührung. Seine Hand fand ein solches Häufle von Flocken auf seiner Jacke. Sie schienen so leicht und unscheinbar, aber Fritz wusste wie tödlich der Schnee sein konnte. Es war jetzt nicht mehr so hell. Er wollte rennen, wollte es aber nicht riskieren hinzufallen. Mit langen Schritten durchquerte er das dunkle Dorf. Er schwitzte in seiner Jacke, aber sein Gesicht fühlte die Kälte. Er war froh wieder in seinem Zimmer zu sein und glücklich ein Federbett zu haben.

    Am nächsten Morgen konnte er die Stille des Schnees durch das Fenster fühlen. Rein und leicht wie Kinderhaare lagen die Flocken auf den Dächern, Gärten und Fliedersträuchen. Von unten im Eingang kam das Wintergeräusch, das Stampfen von Füssen, um den Schnee abzuschütteln. Es war Winter.

    Fritz holt sich eine Schaufel und macht die Stufen vor der Haustüre frei und kehrt sie auch noch. Dann fängt er an mit dem Weg zum Gatter, aber er muss immer wieder aufhören. Jeder, der vobeikommt, hat ein strahlendes Lächeln und Zeit zu Ratschen. Auf die Schaufel gelehnt, steht er da und freut sich. In allen Gärten fliegen Schaufelvoll Schnee durch die Luft. Das ganze Dorf schaut sauber aus, wie eine frischgetünchte Wand. Der Himmel ist strahlendblau und die Backen rosig. Alle sind glücklich, bis auf eine Nachbarin, die wie eine Furie ihre Stufen kehrt. Aber die ist halt so. Niemand will im Haus bleiben. Alle finden einen Grund weiterzuschaufeln. Seine Neffen haben schon die verstaubten Schlitten aus dem Schopf geholt und ziehen in Richtung Halde. Das wird heute noch nicht laufen. Es braucht noch ein bissle mehr Schnee. Aber er will ihnen die Freude nicht verderben. Ein Schneeball trifft ihn aufs Ohr. Der Nachbar ist gut zwanzig Jahre älter, aber für eine Schneeballschlacht ist man nie zu alt. Überall fliegen die Schneebälle. Die Frauen lachen auf der Strasse und machen schliesslich mit.

    Klatschnass kommt Fritz in die Küche und hängt sein Hemd auf die Ofenstange. Wie schad dass Maria nicht da war. Das hätte ihr sicher gefallen.

    Als Fritz am nächsten Tag aufwacht, erwartet er mehr Schnee, aber draussen liegen die Dächer und Gärten ganz nackt da. In der Nacht hat es geregnet und das schöne frische Weiss weggewaschen. Von seinem Fenster aus sieht er, dass das Gatter offensteht. Au weia, die Hühner der Grossmutter. Wann immer sie entwischen können, rennen sie über die Strasse und an der Kirche vorbei, in den Friedhof. Dann kommt der Pfarrer mit fliegender Sutane und schimpft. Fritz hat beim Schaufeln und mit der Schneeballschlacht das Gatter vergessen. Er rennt die Treppe hinunter und macht die Haustüre auf. DrauBen glänzt alles noch vom Regen, sogar der schöne Kiesel auf dem Weg. Fritz tritt auf die erste Stufe und sieht plötzlich seine Beine durch die Luft fliegen. Recht hart landet seine Backe auf einer Eisplatte. Wie mit Glas überzogen liegen darunter die Kieselsteine. Sogar die Grashalme am Rand sind mit einer Schicht Eis überzogen. Vorsichtig setzt er sich hin. Gebrochen hat er nichts. Sein Bruder kommt durch die offene Haustüre.

    Pass auf .., aber bevor Fritz, Eis, sagen kann, liegt sein Bruder schon neben ihm.

    Er läBt einen langen Fluch los. Gegenseitig helfen sie sich auf die Beine. Aber alles ist so rutschig, dass sie schliesslich auf allen Vieren die Stufen hinaufklettern. Der Bruder macht die Haustüre zu und stellt einen Schemel davor. Dann setzt er sich drauf.

    Da geht niemand raus, bis das Eis weg ist.

    Ein paar Stunden später ist alles verschwunden. Zusammen stehen sie unter der Tür, als der Pfarrer mit rotem Gesicht und schlappernder Sutane die Strasse heraufkommt.

    Au weia, die Hühner. Die hab ich ganz vergessen. Der Pfarrer eilt neben ihm zum Friedhof. Fritz hat das Gefühl, dass er ihn wie früher beim Ohr hält. Die geliebten Hühner seiner Grossmutter liegen auf einem Grab, mit den Füssen und Flügeln ausgestreckt, wie plattgetreten. Entsetzt schaut er den Pfarrer an. Aber als er sich bückt um eines aufzuheben, fliegt es ihm gackernd ins Gesicht. Die Hühner wissen genau, dass sie etwas angestellt haben und rennen heim, während Fritz mit hängendem Kopf eine Entschuldigung murmelt und ihnen folgt.

    Am Nachmittag tut Fritz seine Schulter weh und besonders seine Hüfte. Zwei riesige dunkelrote Flecken zeigen, wo er gelandet war. In der Küche, steht in der Ecke ein erdener Topf. Als er den Deckel aufmacht, steigt ihm der Geruch von Arnika in die Nase. Er taucht sein Taschentuch in den Alkohol und hält es auf seine bald blauen Flecken. Als kleiner Bub stieg er mit seiner Grosstante bis zum Söllereck hinauf, um die Blütenköpfe der Arnika zu suchen. Die Grosstante war schon lange gestorben, aber alles, was er über Heilpflanzen weiss, hat sie ihm beigebracht. Hätte er nur mehr von ihr gelernt.

    Fast jede Nacht regnete es. Sein Federbett wurde immer schwerer und plötzlich war ein Morgen so hell, wie er nur im Schnee sein kann. Und dieser Schnee ging nicht mehr weg. Fritz schaufelte und schaufelte jeden Tag. Seine blauen Flecken wurden gelb und verschwanden. Seine Arme wurden stärker und seine Krankheit schien wie ein fäsriger Traum.

    Jetzt kam die schönste Zeit. Es war wenig zu tun. Schneeschaufeln, Wasser vom Brunnen holen, Kühe und Ziegen melken, den Tieren frisches Heu geben, Kuhstall misten, Scheitle im Ofen nachlegen und kochen. Die Männer holten ihre Schnitzmesser raus und schauten sich die Holzstücke an, die sie beim Scheitlemachen auf die Seite getan hatten. Bei manchem Stück Holz, hatten sie das Gefühl, dass da ein Heiliger Christopherus drin war, oder eine Mutter Gottes. In langen Abenden brachten sie sie mit viel Geduld zum Vorschein. Sie befreiten die Heiligen aus dem Holz. Viele Kinder bekamen auch ein Spielzeug vom Vater, heimlich bei Kerzenlicht geschnitzt, nachdem die Kinder schon im Bett waren. Fritz hatte immer noch das Pferdle, das ihm sein Onkel geschnitzt hatte, als er noch ein ganz kleiner Bub war. Er nahm sich vor, ein Pferdle zu schnitzen, oder vielleicht eine Kuh, für sein erstes Kind mit Maria.

    Winter in Oberstdorf mit Hornschlitten

    In den meisten Familien spielte mindestens einer die Zither oder das Hackbrett und alle sangen und jodelten. Fritz ging mit seiner Geige zu den Familien und sie spielten und sangen zusammen. Wenn er dann in der Dunkelheit heim lief, schaute er wieder den dunkelblauen Himmel ab nach dem Sternzeichen das wie ein V aussah. Maria schlief vielleicht schon, oder sie sang in einem Konzert, oder hörte dem Ziegenbock zu. Der Schnee knirschte unter seinen Stiefeln, wie er es nur in ganz kalten Nächten tat. Er hatte Maria sofort geantwortet und wollte sofort eine Antwort haben. Aber wieder waren Wochen vergangen und er hatte völlig vergessen wie sie aussah. Er konnte sich nur an das Gefühl erinnern, das ihn füllte, wenn er neben ihr stand. Seine Backen hoben sich, sein Rücken war plötzlich gerade und er wollte singen.

    Das Schönste am Winter war das Huigarta. Die Sonne ging spät auf und verschwand schon am Nachmittag hinter den Bergen. Da blieb viel Zeit, am Abend, um die Nachbarn zu besuchen. Oft sassen so mehrere Familien in einer Küche zusammmen und erzählten wahre Geschichten. Jedes Jahr wurden sie farbenfroher. Über den Grossvater, dessen Pferd durchging und der in die Stillach sprang um sich zu retten. Über die Kuh, die ein Kalb mit fünf Beinen auf die Welt gebracht hatte und die Ziege, die durch das Kellerfenster gekrochen war und alle Winteräpfel gefressen hatte. Manchmal wurden auch Geschichten erzählt über einen der im Raum war. Da spendete jeder noch ein Detail und am Ende lachten sie schallend, während das Opfer verschämt aber glücklich da sass. Nur die kleinsten Kinder waren im Bett an diesen Abenden. Die anderen standen im Schatten, oft im Nachtgewand, und hofften sie würden nicht bemerkt. Die Eltern taten so als sähen sie sie nicht. Es war keine Gefahr, dass einer fluchte oder mit einem anderen stritt. Jeder war es sich bewusst, dass der Winter lang ist und sie alle zusammengehörten, wie die Fäden in allen Farben und Stärken eines Flickerlteppichs. In der Stube war es warm, die Wangen waren rosig. Im flickernden Kerzenlicht verschwanden Falten und Kummer.

    Früher oder später, fing immer jemand an davon zu sprechen was alle vergessen wollten. 1865, am sechsten Mai, zwei Stunden nach Mitterrnacht. Sogar die Kinder kannten dieses Datum. Die Alten erzählten von dieser Nacht mit Tränen, die ihre Augen verwischten. Sie rannten wieder die brennenden Stiegen hinauf und rissen ihre Kinder aus dem Schlaf. Sie öffneten die Ställe und verbrannten ihre Hände, um die angebundenen Kälber zu befreien. Einer hatte in seiner Flucht ein Bild von der Wand gerissen und verlor das Haus in dem es einmal hing. Ein Pferd, verrückt vor Furcht, gallopierte durch die schmalen Strassen während über ihnen die Flammen in den Himmel schossen. Rauch und Flammen verfolgten sie, als ob diese Sucht nach Zerstörung nicht genug war. Alle rannten, schrien nach denen, die sie in diesem dicken, beiBenden Rauch verloren hatten. Hühner flogen vorbei and Kühe schrien nach ihren Kälbern. Plötzlich waren sie in den Wiesen und das Rollen des Feuers war hinter ihnen. Die Nacht war erleuchtet von einer grausamen Sonne die jetzt den Kirchturm frass. Der Fall der Glocke und dann Totenstille. Alle hatten sich wiedergefunden in diesem Licht der Hölle. Es war ein Wunder. Der Pfarrer führte sie im Gebet, aber die Angst wurde in manchen zur Wut.

    Keiner wollte nach diesen Geschichten in der Küche heimgehen mit Tränen in den Augen.

    Sie hatten Glück, sagten die einen,

    Niemand starb.

    Nur die Hälfte der Häuser verbrannte und es war noch kein Heu in den Böden.

    Alle fanden Unterschlupf bei denen, deren Häuser verschont waren.

    Sie sahen sich um, sahen die Kinder und jungen Burschen und die, von der Hitze der Küche, rosigen Gesichter der Mädle und freuten sich. Ein paar Gschichtle später war der Brand vergessen. Alle zogen ihre Janker und Mäntel an, schlupften in ihre Stiefel und freuten sich auf den nächsten Abend beim Huigarta.

    Fritz kam mit seiner Geige heim und hörte Stimmen in der Küche. Eine Familie aus der Nachbarschaft sass in der Wärme.

    Leise setzte er sich auf einen Schemel. Er war ein scheuer Mann. Seit er vierzehn war, war er grösser als alle anderen. Er versuchte nicht herauszustehen Wenn er lief, hatte er Angst über seine langen Beine zu stolpern. Wenn er

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