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Vom Opfer zur Täterin: Autobiografie Carmen Coduri
Vom Opfer zur Täterin: Autobiografie Carmen Coduri
Vom Opfer zur Täterin: Autobiografie Carmen Coduri
eBook396 Seiten6 Stunden

Vom Opfer zur Täterin: Autobiografie Carmen Coduri

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Über dieses E-Book

Carmen Coduri leidet schon seit 20 Jahren unter einer manisch-depressiven Erkrankung, heute als bipolare Störung bezeichnet. In diesem Buch beschreibt sie alle Hochs und Tiefs in ihrem Leben und das, was sie in ihren verschiedenen Phasen alles erlebt und gemacht hat. Ihre zahlreichen Einweisungen in eine Psychiatrische Klinik in der Schweiz sowie ihre Erlebnisse auf ihren Reisen in Spanien, Griechenland und Paris. Sie berichtet auch über ihre zahlreichen Männerbeziehungen, Abenteuer und ihre längeren Aufenthalte in New York und Italien. Auch versucht sie, durch ihre Kindheitserinnerungen und ihre Lebenstraumata zu beschreiben, wie es dazu kam, dass sie krank wurde. Nebenbei ist sie schon seit über 25 Jahren künstlerisch tätig und malt und modelliert, darüber hinaus hat sie auch eine Website kreiert: www.Coduri-art.com.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum27. Juli 2015
ISBN9783732345243
Vom Opfer zur Täterin: Autobiografie Carmen Coduri

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    Buchvorschau

    Vom Opfer zur Täterin - Carmen Coduri

    Ich heisse Carmen Coduri, bin jetzt 43 Jahre alt und leide schon seit 18 Jahren unter einer manisch-depressiven Erkrankung, die heute unter dem Namen bipolare Störung bekannt ist. Das sind Schwankungen von einerseits himmelhochjauchzend bis zum Grössenwahn zu andererseits zu Tode betrübt und Depressionen mit Selbstmordgedanken.

    Ich nehme seit 18 Jahren Medikamente, die mich ein wenig stabilisieren sollen, damit ich nicht solchen Schwankungen ausgesetzt bin. Momentan bin ich eher depressiv. Ich habe jetzt wieder eine 50-Prozent-Stelle in einem Büro gefunden, aber es ist ein geschützter Arbeitsplatz in einer Stiftung, ich fühle mich ziemlich mittelmässig und das Monotone holt mich ein. Aber das ist ja eben das normale Leben, das ich wieder wollte. Also muss ich mich damit abfinden, jeden Tag arbeiten zu gehen etc. Aber ich sollte froh sein, überhaupt wieder eine Stelle gefunden zu haben. Jetzt brauche ich nur noch eine Wohnung, da ich vorübergehend bei meiner Mutter untergetaucht bin.

    Ich möchte mein Leben niederschreiben, da ich vieles noch nicht verkraftet und verarbeitet habe, und nur Wenige können sich so ein Leben vorstellen, wenn man mich sieht, kann man dies fast nicht glauben. Doch ich werde hier nur die Wahrheit schreiben und auch erklären, was ich mir in meiner Manie nur eingebildet habe und was wirklich wahr ist. Dies kann ich sehr gut unterscheiden.

    Autobiografie

    Das letzte grosse Ereignis in meinem Leben war meine Auswanderung nach Spanien und ich möchte damit meine Autobiografie beginnen, da mir immer wieder nachts mein Leben in Spanien in den Sinn kommt und ich ziemlich davon traumatisiert bin. Ich denke mir immer wieder, wäre ich doch nie nach Spanien ausgereist, da hätte ich mir einiges ersparen können. Manchmal denke ich mir auch, wie blöde ich doch war. Mit ein wenig mehr Taktik wäre ich jetzt Millionärin oder Milliardärin, aber das glaubt mir ja sowieso niemand. Darum beschreibe ich es nachher näher, da man es jetzt schon wieder in die Schublade Grössenwahn einordnen könnte.

    Anfangen möchte ich aber in Graubünden, Sedrun. Nach der Trennung von meinem arabischen Mann, nach 7 Ehejahren, Kündigung der gemeinsamen Wohnung in Uster im Zürcher Oberland und meiner Verhaftung habe ich von der Psychiatrie Schlössli aus eine Wohnung in Graubünden gefunden (ich konnte in der Klinik an den Computer). In Graubünden wurde ich dreimal per FFE (fürsorgerischer Freiheitsentzug wegen Fremd- und Selbstgefährdung) hospitalisiert wobei es eher Fremdgefährdung war. Allerdings möchte ich jetzt nicht alles von Graubünden niederschreiben, da mich momentan mehr Spanien beschäftigt.

    Ich wollte nur kurz beschreiben, dass kurz vor meiner Abreise nach Spanien 5 angetrunkene Sedruner mich in meiner Wohnung überfallen wollten. Sie schlugen auf jeden Fall mit dem Fuss gegen meine Stubeneingangsscheibe, ich wohnte im Parterre, sodass die Jalousien kaputt gingen und einen Fussabdruck hinterlassen wurde. Einige Italiener riefen noch auf Italienisch: „Achtung sie kommen zu fünft, schliesse das Fenster. Doch es war schon zu spät, sie waren schon hier. Doch ich ging dann ans offene Klappfenster und schrie: „Haut ab, ihr Arschlöcher. Da lachten sie und sagten: „La Invalida! Ha, ha." Ich konnte an diesem Abend auch zusätzlich nicht mehr gut laufen und ging ins Bett, weil mir das Bein so wehtat. Ich habe ein wenig Arthrose am linken Knie.

    Ich hatte nun ziemliche Angst und ging in die Küche, um ein Küchenmesser und das Telefon zu holen, und versuchte, die Polizei anzurufen. Doch die Polizei nahm mich nicht mehr ernst, da ich schon am Nachmittag angerufen und mich über die Autos und Motorräder auf der Strasse unter meiner Wohnung beschwert hatte, da ich mich durch sie belästigt gefühlt hatte. Die Polizei kannte mich auch schon durch die vielen Einweisungen. Der Polizist sagte nur, er würde dann morgen um 8.00 Uhr vorbeikommen und schauen, wie es mir geht. In der Zwischenzeit kamen die Angetrunkenen wieder an meine Wohnung und läuteten. Als ich nicht aufmachte, schlugen und traten sie gegen die Tür. Doch sie konnten nicht reinkommen, ich hatte zwei Türen dort. Ich schrie aber laut und sagte, ich hätte die Polizei am Telefon. Sie verschwanden dann wieder. Dass die Polizei nicht gekommen ist, hat mich am meisten fertiggemacht und ich hatte nun einen Schock und enorme Angst in der Wohnung. Schlafen konnte ich nicht mehr.

    Am Morgen kam Lukretia, meine Nachbarin, Freundin und Hauswartin und sagte, sie hätte sie erkannt und die Polizei alarmiert. Die Polizei kam dann auch und die Täter mussten auf dem Polizeiposten erscheinen. Doch sie sagten dort nur, sie hätten mich schreien gehört und mit mir Kaffee trinken wollen. Ha, ha. Die Polizei nahm zwar eine Anzeige auf und ein Foto des Fussabdruckes, doch ich wollte sie anzeigen wegen Hausfriedensbruchs und versuchter Vergewaltigung oder Ähnlichem. Ich hatte keine Chance und da ich sowieso nach Spanien ausreisen wollte, hätte dies wenig Sinn gehabt. Die Typen kamen dann am nächsten Tag, um sich zu entschuldigen, und wollten einen Kaffee trinken mit mir. Doch ich sagte Lukretia, ich wolle sie nicht sehen und dies könne man nicht entschuldigen. Ich sah sie dann durch das offene Fenster mit den Jalousien unten auf der Wiese im Garten von Lukretia und schrie sie an, sie seien Arschlöcher und ob sie eigentlich spinnen würden, dies mache man einfach nicht. Dann sah ich noch einen dunkelhaarigeren Mann im schwarzen Anzug stehen. Hatte ihnen vielleicht meine Mafia gesagt oder sie gezwungen, sich bei mir zu entschuldigen? Ich bildete mir das wohl ein. Da bin ich nicht sicher, wie es wirklich war. Auf alle Fälle wurde es wohl nichts mit Kaffeetrinken bei mir.

    Ich hatte dann die ganze Zeit abends Angst, sie könnten wiederkommen, und ich schob den Fernseher mit dem Gestell unten vor die Stubeneingangstüre. Trotzdem konnte ich kaum mehr gut schlafen. Ich hatte sonst schon Probleme mit dem Einschlafen und musste zusätzlich zu meinen Medikamenten Schlaftabletten nehmen. Doch jetzt traute ich mich nicht mehr, Schlaftabletten zu nehmen, um ganz da zu sein, wenn wieder etwas passieren würde.

    Der Nachbar oben, ein junger Portugiese, ging dann noch raus an diesem Abend. Aber die Betrunkenen waren schon wieder weg. Ich muss sagen, in diesem Chalet, wo ich im Parterre eine 3-Zi-Wohnung hatte, war es so ringhörig, dass man bis in den 3. Stock alles hörte und jedes Wort verstand. Das war auch ein Grund, warum ich es nicht mehr aushielt in diesem Haus. Die Männer hörten mich ab und geilten sich auf und ihre Frauen machten mich fertig.

    Vorher hatte ich so einen alten Glüstler oben als Nachbar, und der hörte alles, ich hörte ihn alles kommentieren, was ich machte. Ich wurde fast wahnsinnig und meinte in meiner Manie, alles käme im Radio, ich würde per Satellit gefilmt, käme in einem speziellen Sender im Fernsehen und die ganze Welt würde mich kennen und sich das anschauen. Auch meinte ich, weil mich alle abhörten und über mich redeten, würde auch der Staat mich abhören und bespitzlen. Diesen Verfolgungswahn hatte ich überall, wo ich war, dachte ich, die Leute kämen absichtlich dorthin, um mich zu sehen. Ich konnte kaum in den Garten gehen, denn ich meinte, alle kämen vorbei, nur um mich anzuschauen. Darum warf ich vom Garten, der auf einem Hügel lag, Sachen nach unten auf die befahrene Strasse mit dem Trottoir. Darum haben sie mich auch mehrmals eingewiesen.

    Ich mag jetzt aber nicht alles erzählen von den Bergen. Ich wollte nur kurz erklären, dass ich aus Angst vor den 5 Männern Marco zu mir rief, der mich beschützen sollte. Marco, das muss ich erklären, war jahrelang mein Traummann. Ich hatte ein Foto von ihm, das ich seit 12 Jahren bei mir aufbewahrte. Das Foto hatte ich in meinem Portemonnaie versteckt, da ich damals auch noch verheiratet war. Marco hatte sich vor 12 Jahren bei meinem Escort-Ring gemeldet, wo ich Männer und Frauen suchte, um diese teuer zu vermitteln. Ich wollte einen High-Society-Escort-Service gründen. Doch habe ich bald wieder damit aufgehört, da alle mich wollten, obwohl ich nur am Telefon antwortete und lediglich die Escort-Chefin sein und einigermassen seriös vermitteln wollte. Es hatten sich fast 50 Leute gemeldet, vor allem Männer, darunter auch Marco mit einem schönen Foto und Bewerbungsbrief. Ich kann mich noch genau erinnern an den Brief und das Foto: Er hatte schwarze Haare, schwarze Augen und lange schwarze Wimpern. Marco war 1,88 m gross, etwas behaart und leicht muskulös, wie er sich in der Bewerbung beschrieb, er hatte einen schwarzen Anzug, ein schwarzes Hemd und Krawatte an, ich stehe so auf schwarze Kleider. Und er war der einzige, der nicht mehr antwortete und sich nicht vorstellen kam, als ich ihm auf die Combox gesprochen hatte. Ich hinterließ dann zweimal Nachrichten auf der Combox und beim dritten Mal sagte ich auf Italienisch, ich wisse genau, wer er wäre. Er war nämlich ein Mafioso und pervers, das sah ich an den Augen und dem Blick. Er hat sich aber nie mehr gemeldet und ich fand, er wäre genau mein Traummann gewesen.

    Während der Ehe mit meinem arabischen Mann habe ich, als ich manisch war, in meinem Mal- und Modellieratelier immer gerufen, ich wolle meinen Mafiaboss. Ich wolle ihn und versteckte sein Foto manchmal im Atelier. Ich bildete mir auch einmal ein, ihn im Auto vor meiner Wohnung gesehen zu haben, er glich ihm wirklich sehr.

    Ich sah ihn dann aber wirklich einige Male in den Bergen im Auto, als ich spazieren ging, und das war hundertprozentig er. Ich hatte auch in Uster, wo ich mit meinem Mann gewohnt habe, gesagt, er solle nach Graubünden in die Berge kommen und er war bestimmt dort. Wie auch die Mafia, die mich dort beschützte, ich war zwar keine Prostituierte, aber viele dachten dies. Ich zeigte mich in der Wohnung vor allem abends und machte Shows, die die Leute im Dorf sahen, einmal bis zum halben Striptease, aber nicht nackt. Ich dachte eben, es komme im Fernsehen und, wenn ich in der Wohnung war, im Radio. Darum redete ich immer laut in der Wohnung.

    Die Mafia war wirklich dort, um mich zu beschützen, was auch schon gelungen ist. Im Dorf hatten alle Angst vor den Mafiosos, sie waren auch dort in ihren abgedunkelten schwarzen Autos und so liessen mich die anderen in Ruhe.

    Ich sagte dann in der Wohnung, ich sei ihre neue Mafiabossin und ich hätte so gerne zwei bei mir gehabt oder Marco, denn sie sind auch Italiener und kriminell, wie auch ich ein bisschen. Wir glichen uns sehr. Aber die kleineren Mafiosi hatten echt Respekt vor mir, nicht wie die Schweizer Dorfleute. Die Mafia ist oft im Auto unter meiner Wohnung durchgefahren und jedes Mal haben sie die Köpfe runtergetan wie bei einer Verneigung, und dies hat mir sehr geholfen. Doch konnten sie auch nichts machen, als ich eingewiesen wurde. Ich sagte ihnen oft, sie sollen die Polizisten umbringen, oder die Passanten oder diejenigen, die mich genervt hatten, das haben sie aber – glaube ich – nicht gemacht. Ich hatte nicht wirklich Kontakt mit ihnen. Keine Telefonnummer, keine Nachnamen, nichts, ich redete auch zu viel über sie.

    Auf alle Fälle bildete ich mir noch ein, die neue Mafiabossin zu sein, und das wollte ich auch mit Marco teilen, da als hübsche Frau, dies sehr gefährlich sein konnte. Ich wusste schon, wie die Mafia war. Aber man weiss auch, dass sie aus Armut im Süden von Italien zu Mafiosi wurden und die kleineren von den grösseren Mafiabossen ja auch ermordet werden und Morddrohungen bekommen etc. Früher haben sie den kleineren Mafiosi den kleinen Finger abgeschnitten, heute werden sie einfach schnell erschossen.

    Ja, ich wollte eigentlich von Marco erzählen, meinen sogenannten Traummann, der auch dort war.

    Ich hatte dort in den Bergen definitiv Angst, als die 5 Angetrunkenen in meine Wohnung wollten. Schon vorher hatte ich neben jedem Fenster in meiner 3-Zi-Wohnung ein Messer und im Atelier einen Hammer liegen. Ich habe manchmal auf der Wiese gebildhauert. Und weil ich nun so Angst in der Wohnung hatte, habe ich Marco zu mir gerufen. Ich sagte aus der Wohnung zu den Mafiosi, sie sollten mir Marco schicken … und er kam. Aber er hat nicht normal an meiner Wohnung geläutet, wie ich wollte, sondern er war immer draussen bei meinem Atelier- und Bürozimmer, wo ich auch in einem Einerbett schlief. Dort war er, wie schon viele andere, sie kamen immer nachts an mein Schlafzimmer heran, machten aber nichts, ausser sich aufgeilen etc. Aber ich sagte nichts, da sie mich sonst in Ruhe liessen und nicht reinwollten.

    Marco war auch dort hinter der Mauer, bei der man alles verstanden hat, was ich sagte. Er war schon einmal dort gewesen und hatte gesagt, er würde mit mir nach Spanien kommen und mich dort unterhalten, was ich eine gute Idee fand. Ich wollte ihn auch in Sedrun in der Wohnung haben und eine Beziehung mit ihm anfangen. Ab und zu bei mir, vielleicht dann ein 1, 2 oder 3 Tage bei mir. Dann wieder bei ihm oder auch im Hotel und schön ausgehen. Doch er hatte nicht solche Absichten. Einmal sagte er mir, er würde sich schämen, mit mir in den Ausgang zu gehen. Ich war wohl als schöne Spinnerin bekannt und als Halbprostituierte oder etwas Ähnliches, obwohl ich in diesem Jahr in den Bergen nur einen Freund hatte. So ich habe mich ein bisschen an diesen Marco hinter der Mauer rangeschmissen. Ich war in den Vorbereitungen, um nach Spanien auszureisen. Eigentlich wollte ich nach Sardinien auswandern, fand aber nur ein Haus, das für höchstens ein halbes Jahr vermietet werden konnte. Sonst waren sie zu teuer, da ich von einer IV-Rente lebe.

    Also schaute ich weiter im Internet nach einem Haus oder einer Wohnung in Sardinien, da ich einfach weg von der Schweiz wollte und von diesem Sedrun in den Bergen und hoffte, so nie mehr in die Psychiatrie zu kommen. Fast wollte ich flüchten von der Schweiz, wo ich immer wieder in die Psychiatrie musste und mit den Schweizern nicht klar kam. Mit meinen Eltern hatte ich zu dieser Zeit keinen Kontakt mehr. Mein Vater wohnt in Norditalien und meine Schweizer Mutter in der Schweiz, ich wollte aber nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Ich meinte auch, meine Mutter hätte mich wieder in Uster einweisen lassen, was sie schon einmal mit meinem Ex-Mann veranlasst hatte.

    Während ich schwer am Packen war, war die ganze Zeit Marco hinter der Wand meines Atelier-Schlafzimmers, ich erholte mich dann zwischendurch auf dem Bett und hatte Fantasien mit ihm bzw. er sagte von draussen, was er machen würde. Dass er mich streicheln würde an meinem P. und mit mir nur spielen wollte. Und das von einem Mafiaboss, das fand ich süss. Er verriet mir dann noch etwas über sich, was ich aber nicht schreiben möchte, eine sexuelle Vorliebe, es ging dann immer so weiter. Der junge portugiesische Nachbar von oben geilte sich immer auch noch auf und störte mich enorm. Man hörte ja alles durch die Wände. Er redete auch so zu mir: „Mir wänd, dass du go dusche gasch … etc. Es ging ihn doch nichts an, wenn ich einmal später duschte. Ich fand diesen Nachbarn mit seiner verblödeten jungen, blonden Freundin so schrecklich. Sie machte mich nonstop fertig, als ich am Packen war. Sie konnte nicht einmal Deutsch. „La puttanella vole far vedere che chia forza, la puttanella vol far vedere che e intelligente, la p … vol far vedere che sa cucinare etc. Das Nüttchen will zeigen, dass sie intelligent ist …Das Nüttchen will zeigen, dass sie Kraft hat … etc. Jeden Tag nonstop nur das, bei allem, was ich machte, und ihr Freund, der Portugiese redete auch immer von oben herab zu mir und kommentierte, was ich machte … Einmal meinte ich auch, er wäre jetzt von der Mafia engagiert, um mich abzuhören.

    Und so erholte ich mich zwischen dem Packen bei Marco. Ich wollte ihn reinholen, doch war er dann immer weg. Dann dachte ich wieder, ich bilde mir das vielleicht nur ein. Aber er war schon dort, als ich in meinem Garten war, hörte ich von Weitem wieder seine Stimme, dass er mich ja so liebe, auf Italienisch. „Ti amo cosi" … Das vergesse ich nicht mehr. Und dass er mich auch mit Cellulitis liebe, als ich fand, ich hätte am Tageslicht Cellulitis. Und dass er mich auch als Invalidin lieben würde, als ich fast nicht mehr laufen konnte und Angst hatte, einmal im Rollstuhl zu landen. Und dass er auch diese Killerin liebe, als ich sagte, ich sei eine Killerin. Damit wollte ich auch den anderen Nachbarn Angst machen.

    Ja, das war irgendwie schön mit der Fantasie um Marco. Zum guten Glück war es nur durch die Wände und nicht wirklich real. Denn ich war ja am Packen für Spanien und jetzt fing er an, mir zu drohen, damit ich nicht nach Spanien ginge. Er versuchte alles Mögliche. Er wollte, dass ich bei ihm wohnen würde, das wollte ich eigentlich schon irgendwann einmal. Aber jetzt hatte ich alles nach Spanien organisiert und ich wollte es zuerst in meinen eigenen vier Wänden ausprobieren, ob es mit ihm gehen würde. So sagte ich, da er jedes Mal weg war, wenn ich ihn in die Wohnung in Sedrun lassen wollte, dass er ja nach Spanien kommen könne. Wenn er mich nett eingeladen hätte, zu ihm zu kommen, wäre ich mit ihm gegangen.

    Doch er fing nun an, Morddrohungen auszusprechen. Er bringe mich um, wenn ich nicht mit ihm kommen würde. Er war übrigens Multimillionär und wollte mir meine Fotos, die ich von mir machte, auch Nacktfotos, für eine Million abkaufen, da er nicht wollte, dass ich sie veröffentlichen würde. Doch die anderen Mafiosi wollten mir drei Millionen für diese geben. Ich wollte sie aber gar nicht verkaufen, sondern zuerst die anderen und dann warten, bis der Preis steigt. Da war ich auch grössenwahnsinnig, ich sagte der Mafia, sie sollen Donald Trump, den Milliardär, fragen, ob er die Fotos kaufen wolle, oder Bill Gates, den Microsoft-Gründer und Milliardär. Doch für diese Million wollte Marco auch mich kaufen … und dann fing er an, sein wahres Gesicht zu zeigen. Er wollte mir auch den Computer und das Handy wegnehmen und das Schminkzeug. Also ehrlich, das lasse ich mir sicher nicht gefallen. Er sagte auch, er würde mich ein Jahr missbrauchen und nachher in den Container werfen, da ich damals schon 42 Jahre alt war. Nachher sagte er, er hätte das extra gesagt, um zu schauen, was ich sagen würde. Ich sagte nicht viel, er machte mich manchmal so wütend, dass ich mit dem Bildhauerhammer rausging. Da er schon wieder weg war, schlug ich gegen die Luft auf den Vorplatz, wo er neben meinem Zimmer die Stellung hielt. Er rief von Weitem: „Ti amo cosi…" Dann ging ich rein und ruhte mich auf dem Bett aus, und wieder war er dort neben der Wand und redete mit mir … Und wir hatten, glaube ich, wieder Fantasien miteinander, da er ja so ein Schönling war.

    Doch er bedrohte mich weiter, da ich nicht mit ihm gehen wollte. Ich wusste nicht mal, wo er wohnte, und er wollte mir ja alles wegnehmen. Da hat er ja Angst, oder? Vor irgendetwas, dass ich jemanden anrufen könnte. Und so konnte ich nicht leben. Es ging dann weiter mit seinen Drohungen. Er drohte mir an den letzten Tagen vor der Abreise nach Spanien, sie würden reinkommen. Jetzt sprach er in Mehrzahl, also von seinen Mafiosi. Er würde reinkommen und sie würden einen Porno von hinten von mir machen… Ich hatte nachts solche Angst. Und er hätte mich beschützen sollen, jetzt hatte ich ja meinen Beschützer. Ich war so im Stress mit dem Zügeln und musste funktionieren, damit ich schön alles nach Plan schaffte, um nach Spanien auszureisen.

    Einmal sagte er, er würde mich heute Nacht mit der Pistole im Zimmer erschiessen. Ich konnte fast nicht schlafen, hatte immer das Handy neben mir und ein Küchenmesser und konnte mit niemanden darüber sprechen. Er drohte mir auch, wenn ich der Polizei etwas sagte, bringe er mich um. Auch sagte er, wenn ich nicht mit ihm käme, würde er mich nach Italien als Prostituierte verkaufen. Einmal haben die Nachbarn den Arzt gerufen, weil ich öffentlich die befahrene Strasse zusammenschiss, und er meinte nur, ob ich die Medikamente nehmen würde, was ich bejahte, obwohl ich sie nicht mehr nahm. Der Arzt glaubte mir nicht, er wollte die Tür oben am Haus aufstossen und mit Gewalt reinkommen, da ich sie zustiess. Dann kam er einmal alleine, nicht mit der Polizei. Ich versuchte dann extra, am geöffneten Fenster mit ihm zu sprechen, und wollte ihm auch erklären, dass ich von einem Mafiaboss bedroht würde. Doch er glaubte mir natürlich nicht.

    Es ist einfach schlimm, wenn man nicht mehr glaubwürdig ist. Ich weiss noch, dass die im Dorf sagten, ich solle mit ihm (Marco) gehen, sonst bringe er mich um. Da sie das mitbekommen hatten, stimmt es und ich bin mir so sicher. Ich habe mir noch nie so etwas eingebildet und ich höre auch keine eingebildeten Stimmen, denn ich bin nicht schizophren, sondern manisch-depressiv.

    Als Marco merkte, dass ich nicht mit ihm gehen würde, sagte er noch, er würde mich auf der Fahrt nach Spanien kidnappen und mich in den Kofferraum tun und abschleppen… oder meine Katze Sheela umbringen …

    Folglich hatte ich auf der ganzen Fahrt nach Spanien, 13 Stunden sind wir durchgefahren, Angst, er würde mich kidnappen. Ich hatte einen Gürtel mit meinen zwei Handys an und ging nur bei den Stopps aufs WC. Und als ich die Schweizer-Polizei sah, winkte ich ihnen zu und war froh, die Polizei zu sehen. Ich bildete mir sogar ein, sie wären extra dort für mich, in Frankreich sprach ich noch mit der französischen Polizei, die bei einem Stopp dort war, und fragte nach ihrer Polizei-Nummer und der in Spanien, das wusste die Polizistin aber nicht. Sonst sagte ich nichts. Aber es beruhigte mich. Ich wollte sogar bei meinem Fahrer einen kugelsicheren Mercedes mieten, um nach Spanien zu fahren. Den hatte er aber nicht. Er schlug eine Limousine vor, die ich aber nicht wollte. War auch zu teuer und zu auffällig.

    So blieb ich beim AVIS-Wagen, da wir sonst noch einen zusätzlichen Fahrer gebraucht hätten.

    Nachher komme ich dann zu der Fahrt nach Spanien, Alcanar-Playa ist zwei Stunden von Barcelona entfernt. Wir – der Fahrer, ein Zügelmann, den mir Lukretia organisiert hatte und ich – haben noch die Wohnung ausgeräumt. Das Doppelbett habe ich fortgeschmissen und die restlichen Möbel drin gelassen, der künftige Mieter hat mir nicht einmal etwas dafür bezahlt. Dem Chef des Brockenhauses habe ich, als er ging, einen Tritt in den Arsch gegeben. Da er sofort mit dem Vorurteil kam, ich hörte es im anderen Zimmer, wie er zu seinen Mitarbeiter sagte: „Das ist eine Halbprostituierte." Er motzte auch, dass ich nicht richtig aufgeräumt hatte, und er hatte auch noch Angst, dass ich nicht bezahlen würde. Ich schmiss ihn raus und gab ihm eben einen Tritt in den Arsch. Nachher hatte ich Angst, dass er die Polizei alarmieren könnte, aber er machte es nicht. Nun hatte ich alle Möbel noch hier und niemanden zum Putzen, da sie dies ja auch noch machen wollten. Lukretia hat mir dann noch schnell Putzleute organisieren können. Doch es war ein pensioniertes Ehepaar und die Frau machte mir auch noch Probleme, da die Küche noch nicht fertig ausgeräumt war, es musste noch die Frau des Besitzers kommen, die war ganz nett und sagte z. B., dass wir das Cheminee nicht reinigen müssten. Dort hatte ich am letzten Tag meine Unterlagen verbrannt und Lukretia wollte mir noch meine Hefter klauen.

    Wir konnten uns dann mit den Putzleuten einigen, ich räumte noch die ganze Küche aus und half mit beim Putzen. Als ich der alten Frau statt 500 CHF 700 CHF bar gab, damit sie fertig putzten, kam sie im Atelier am Boden angekrochen … richtig auf den Knien. Sie reinigten dann super die Wohnung und wir konnten die Wohnungsübergabe am nächsten Tag super machen und den AVISWagen noch fertig einräumen. Ich hatte im ganzen 30 Boxen, die ich nach Spanien in das Haus mitnahm und habe den AVIS Wagen selbst aufgeladen, da ein Zügelmann nicht mehr kam.

    Wir sind dann nach der Wohnungsübergabe um 11.00 Uhr losgefahren. Den Fahrer hatte ich aus 10 Bewerbern ausgesucht, da er eine Sicherheits-Firma hatte, die aber nicht so gut lief, und selbst zwei Katzen besaß. So konnte ich während der Fahrt meine Katze rauslassen und an der Leine mit ihr rausgehen, er schaute auch auf sie und sie sass uns während der Fahrt auf dem Schoss und sah aus dem Fenster. Sie hatte es also nicht schlecht auf der Fahrt. Wir sind dann über Genf und Frankreich gefahren. Es ging eigentlich relativ gut auf der Fahrt, allerdings bildete ich mir wieder ein, sie würden alle nebenan durchfahren, um mich dazu zu bringen, mein Oberteil nicht abzudecken. Ich fluchte dann und deckte das Fenster ganz zu. Einmal hat dann der Fahrer die Katzenkiste rüber geschmissen, so genervt war er, dann hat er auch gesagt, er würde aussteigen und ich könne selbst fahren. Deshalb war ich still, das hätte mir gerade noch gefehlt.

    Spanien Oktober 2011 – Juli 2012

    Ich wollte eigentlich in einem Hotel in Frankreich übernachten, doch da mir Marco auch drohte, er würde mich im Hotel umbringen, gingen wir nicht in ein Hotel und fuhren bis nach Spanien durch, mit kleinen Stopps brauchten wir 13 Stunden.

    Vor Sant Carlos de la Rapida haben wir uns dann noch total verfahren und dann bei einem Stopp die Hunde bellen und – glaube ich – Hyänen heulen gehört, und weit und breit war kein Haus. Es war unheimlich. Wir sind dann die ganze Nacht noch im Gaggo herumgefahren und das Navigationsgerät hat auch nicht mehr viel genützt. Am Morgen haben wir dann noch dreimal mit dem Besitzer des Hauses telefoniert, der uns in Sant Carlos de la Rapida abholen sollte und sind schließlich um 8.00 Uhr angekommen.

    Der Besitzer kam uns dann noch mit seinem schwarzen Mercedes und seiner Frau, einer Russin, in Sant Carlos de la Rapida abholen und zeigte uns das Haus. Ich war positiv überrascht von dem Haus. Die Stube sah viel schöner und grösser aus als auf dem Foto und die anderen drei Zimmer waren auch sehr schön. Rundherum waren Palmen, Blumen und Kürbisse angepflanzt. Nur die Hecken rundherum, die auf dem Foto waren, fehlten. Das störte mich, da man so direkt hereinschauen konnte. Ausser beim Vorplatzgartentisch hatte es eine Mauer, wo man sich vor Blicken schützen konnte. Aber die Umgebung fand ich schon vom ersten Augenblick komisch. Ich sah keine direkten Nachbarn, Sepp, der Besitzer sagte auch, es lebe nur ein alter Mann nebenan. Rundherum waren, glaube ich, Ferienhäuser. Aber ich spürte schon die komische Atmosphäre, alles war so ruhig, aber es war eine merkwürdige Ruhe und auf einmal fühlte ich mich allein gelassen in dem Haus.

    Sepp, der Besitzer lud uns dann noch in seine Villa mit Swimmingpool zum Kaffee ein. Ich war todmüde und wollte endlich schlafen gehen, wir waren die ganze Nacht durchgefahren. Wir konnten uns nur schwer wieder losmachen von Sepp. Doch dann half er uns sogar, den Wagen auszuräumen, was ich sehr nett fand. Ich konnte mich dann hinlegen und probierte das schöne Doppelbett aus, während sie die Schachteln reinbrachten.

    Der Fahrer wollte nicht übernachten, sondern gleich wieder zurückfahren. Ich zahlte ihm sein Honorar aus und ein wenig sollte er noch von der AVIS-Kaution zurückbekommen.

    Ich ging dann schlafen und da fing es schon wieder an. Ich hatte gedacht, dass ich in dem Haus ruhig sein könnte und nicht abgehört würde. Doch ich konnte nicht schlafen und zählte die vorbeifahrenden Autos. Nach 14 Autos in einer Stunde fing ich wieder an zu fluchen und zu reden. Was ich auch nicht vorteilhaft fand, war die Glasfenstertüre beim Haupteingang, man konnte bei Licht direkt hineinsehen. Deshalb verbarrikadierte ich am Abend die Türe schon mit Schachteln. Später hängte ich dann ein Tuch über die Türe.

    Am Samstag packte ich dann ein wenig aus, machte mir Essen und ging früh ins Bett. Doch konnte ich nicht gut schlafen, da ich das Haus im Dunkeln unheimlich fand. Ich hatte noch nie alleine in einem Haus gelebt. Ich musste dann ein Licht anmachen, die Erdkugel in der Stube und die Türe offen lassen, um nicht so viel Angst zu haben.

    Die Atmosphäre war unheimlich und man hörte komische Geräusche. Ich dachte immer, was das denn sein könnte. Am nächsten Tag packte ich weiter aus und ging raus an die Sonne, da es so ein schöner Tag und noch so warm war, es war der 2. Oktober 2011.

    Am Montag um 11.00 Uhr war ich mit Sepp, dem Hausbesitzer, verabredet, um ins nächste Dorf einkaufen zu gehen. Das war auch so ein Fiasko. Ich ging alleine in den Laden und schrie den ganzen Laden zusammen, weil ich meinte, alle kommen wieder im Jeans-Arsch, damit ich mich dran gewöhne, meinen zu zeigen. Da ich extra etwas Weites darüber anzog, damit nicht alle auf meinen A. schauten, hatte da so einen Komplex. Ich hatte damals noch so einen sport-brasilianischen A. und schon in den Bergen nervten mich alle Frauen, die ihren in Jeans zeigten, weil ich meinte, sie zeigen sich extra so. Ich rief also in dem Lebensmittelladen laut aus und schiss die Leute zusammen, doch die verstanden mich gar nicht gross, sondern schauten mich nur an. Ich wollte danach nie mehr in diesen Laden gehen, da mir das Ganze hinterher peinlich war.

    Sepp wartete draussen und vorher meinte er noch, ich solle mich nicht so anstellen. Da merkte ich schon, dass er gar nicht so nett war. Ich hatte auf jeden Fall sehr gut eingekauft, es reichte mir 2 Wochen für, glaube ich, 110 Euro.

    Auf alle Fälle war ich vollmanisch. Ich nahm keine Medikamente mehr, da ich es endlich ohne schaffen wollte und dachte, in Spanien seien die Leute nicht so. Doch ich bildete mir nun schon wieder ein Jahr lang ein, dass ich per Satellit gefilmt würde und die Leute überall hinkommen würden, weil ich dort war. Ich dachte, die ganze Welt höre mich wieder ab im Haus. So redete ich laut im Haus und auch draussen und regte mich sogar auf wegen den Tönen, die klangen, als ob Bauarbeiter auf etwas schlagen würden auf. Und jedes Mal, wenn ich rauskam, dachte ich, sie machten wegen meinem A. Lärm, und wenn ich z. B. die Beine zeigte, wegen den Beinen, um Komplimente zu machen. Ich rastete jedes Mal aus und im Haus sagte ich irgendwann, wenn sie nicht aufhören würden, würde ich mir die Haare kurz abschneiden. Ich hatte rotblonde, sehr lange lockige Haare. Weiter sagte ich sogar, ich würde mich umbringen, wenn sie nicht aufhörten. Aber sie hörten dies wohl gar nicht, ich redete extra italienisch, damit sie es verstanden, und es gab viele, die es verstanden haben. Denn die Nachbarn rundherum hörten mich schon ab und antworteten auch, wenn ich redete.

    An einem Tag ging ich beim Quartierchef vorbei und sprach mit ihm. Er fragte, ob ich französisch spreche und wir sprachen französisch. Ich sagte, dass ich in dem Haus unten wohne, und er fragte, ob ich Besitzerin sei. Da antwortete ich ihm, ich hätte das Haus nur gemietet. Als ich ihn zuerst fragte, ob er italienisch spreche, meinte er, er würde mir den Italiener im Quartier vorstellen. Also liefen wir durch das Quartier und er brachte mich zu einem riesigen Haus mit Mauer rundherum, das mit Villa Toscana bezeichnet war. Ich weiss bis heute noch nicht, ob das auch sein Haus war … Er sagte dann, er sei nicht hier, er wollte mich einer Spanierin vorstellen und brachte mich zu dem Haus, das hinter meinem lag. Von meiner Terrasse konnte ich direkt auf dieses Haus sehen. Doch die Spanierin war nicht dort, es kam ein wunderschöner schwarzhaariger, sehr muskulöser Mann auf den Balkon heraus, er sprach mit ihm und stellte mir ihn vor. Ich kann mich aber nicht mehr an den Vornamen erinnern und der Mann nickte nur ganz vornehm und zeigte seine muskulösen Oberarme. Der Quartiermeister sagte mir dann, die Spanierin sei nicht hier. Sie war wahrscheinlich die Frau des Unbekannten auf dem Balkon. Der Quartiermeister, sagte dann noch, wenn ich Hilfe brauchen würde, könne ich zu ihm gehen. Ich verliebte mich ein wenig in diesen Mann auf dem Balkon, der wie ein Beschützer seine Muskeln zeigte und so vornehm nickte, sonst sagte er gar nichts. Ich bedauerte nur, dass er schon verheiratet war, und versuchte ihn zu vergessen.

    Die nächsten Tage verbrachte ich mit ein wenig Auspacken. Sepp kam dann noch mit dem Quartierpräsidenten, der einem Schäferhund dabei hatte, und brachte je ein Bett aus den Zimmern hinaus, sodass ich in einem Zimmer das Büro

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