Salutis Aeternae, Ewige Errettung, Eternal Salvation
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Über dieses E-Book
Christoph beginnt, dem Wahnsinn zu vertrauen. Die Ärzte in der Klinik nennen es "Liebeswahn" und wollen Christoph mit ihren Mitteln heilen. Er aber will einen anderen Weg gehen, der ihn in seine Vergangenheit führt...
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Rezensionen für Salutis Aeternae, Ewige Errettung, Eternal Salvation
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Buchvorschau
Salutis Aeternae, Ewige Errettung, Eternal Salvation - Christoph Schürch
Für Salome
NOTWENDIGE VORREDE
Eine Geschichte zu erzählen, die in Berlin, London, Paris oder New York spielt, ist ungefährlich. Eine Geschichte zu erzählen, die in einer Schweizer Stadt spielt, ist hingegen gefährlich. […] Noch gefährlicher ist das Unterfangen, eine Geschichte zu erzählen, die in einer bernischen Heil- und Pflegeanstalt spielt. Ich sehe Proteste regnen. Darum möchte ich Folgendes von Anfang an festlegen: Es gibt drei Anstalten im Kanton Bern. – Waldau, Münsingen, Bellelay. – Meine Anstalt […] ist weder Münsingen, noch die Waldau, noch Bellelay. […]
Was weiter? … Man wird wohl noch Geschichten erzählen dürfen?
Friedrich Glauser: Matto regiert. Erstdruck des Romans in der Verbandszeitschrift der Gewerkschaft VPOD, 1936.
Inhaltsverzeichnis
Eins
Zwei
Drei
Vier
Fünf
Sechs
Sieben
Acht
Neun
Zehn
Elf
Zwölf
Dreizehn
Vierzehn
Fünfzehn
Sechzehn
EINS
Im Sommer 2012 fahre ich mit einem Freund Richtung Zürich. Nach der Hälfte der Zugfahrt gehe ich auf die Toilette. Dort merke ich, dass ich Durchfall habe.
Als ich nach dem Toilettenpapier greifen will, ist keines da. Es gibt nicht einmal Reserverollen. Ich sitze ganz bizarr auf der Toilettenschüssel und frage mich, woher ich jetzt Papier bekommen könnte.
In dieser misslichen Lage fällt mein Blick auf den Abfallkübel. Vielleicht lässt sich darin ein wenig Papier finden, das noch brauchbar ist? Da mir nichts Besseres einfällt, stecke ich meine Hand in das Loch und wühle vorsichtig darin.
Plötzlich spüre ich einen Stich. Ich ziehe die Hand langsam heraus. Was war das? Ich schiebe meine Hand nochmals hinein und ziehe einen schwarzen Plastiksack voller Spritzen heraus.
Theoretisch könnten es Drogenspritzen sein, aber ich weiss es nicht. Ich habe noch nie Drogenspritzen gesehen.
Sofort wasche ich die Einstichstelle mit Wasser ab. Ich weiss nicht, wie tief sich die Nadel in meine Haut gebohrt hat. Aber eines weiss ich: Um eine Infizierung mit HIV zu verhindern, muss ich die Einstichstelle so gut wie möglich säubern.
Mit einem kleinen Sackmesser steche ich die Einstichstelle aus. Ich zwinge mich bis aufs Letzte dazu, mich zu verletzen, und nehme dabei etwas Blut in Kauf.
Verwirrt kehre ich zurück zu meinem Freund und setze mich auf meinen Platz. Ich mache mir grosse Sorgen, denn ich weiss, dass ich mich mit HIV infiziert haben könnte.
Mir fällt ein, dass ich als Kind gerne im Abfall gewühlt hatte. Meine Mutter hatte mir oft gesagt, ich solle aufpassen, es könnten sich Glasscherben darin befinden.
Am Abend, als ich mit meinem Freund vor einem Club stehe und er mit mir eintreten möchte, unterbreche ich ihn plötzlich und sage ihm, dass ich nach Hause gehe.
Ich muss ins Spital, ist mein einziger Gedanke. Ich muss alles in meiner Macht Stehende unternehmen, um einer Infektion vorzubeugen. Ich sage einem Taxichauffeur, dass ich ins Unispital muss. Er sieht mich nur an und fährt los.
Bei der Befragung im Spital sage ich alles, was passiert ist. Es ist mir furchtbar unangenehm, weil ich die Geschichte mit dem Abfalleimer auf der Zugtoilette nicht nur dem Arzt gegenüber erzählen muss.
Er nimmt eine Blutprobe, die er analysiert. Natürlich kann er noch nichts nachweisen, da die Inkubationszeit einer HIV-Infektion drei Monate dauert. Er fragt mich, welche Impfungen ich habe. Ich zeige ihm alle digital auf meinem Smartphone.
Das Resultat des ersten Tests ist negativ. Doch ich muss weitere Tests machen: nach einem Monat, nach drei Monaten und nach sechs Monaten. Bis dahin bleibt es ungewiss.
ZWEI
Ich lebe in einer WG in Bern. Zuerst hatte ich nur eine Matratze und einen Sekretär. Inzwischen habe ich das Zimmer mit Möbeln aus der IKEA-Designlinie PS 2012 ausgestattet. Die Sechs-Zimmer-Wohnung teile ich mir mit vier Frauen.
Ich bin im Internet per Videochat unterwegs. Da treffe ich auf eine junge Frau. Salome. Sie stammt aus der Schweiz – aus dem Jura. Sie ist schwarz gekleidet. Ich trage ein blau rot kariertes Hemd. Ich habe auf meinem Sekretär mehrere Tickets für das Open-Air-Gurtenfestival. Ich habe mir mehrere Tickets besorgt,