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Eleonora: Die Erbschaft
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eBook152 Seiten2 Stunden

Eleonora: Die Erbschaft

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Über dieses E-Book

Eine plötzliche Erbschaft bringt einschneidende Veränderungen in das Leben des Protagonisten. Das Buch gönnt dem Leser keine Verschnaufpausen, da die Ereignisse sich teilweise überschlagen. Einfach und gut verständlich beschrieben, als wäre man selbst dabei. Humor, Spannung und Action schliessen sich nicht gegenseitig aus. Ein Muss für jeden, der gerne schmunzelt und lacht.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum28. Sept. 2018
ISBN9783746765723
Eleonora: Die Erbschaft

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    Buchvorschau

    Eleonora - Olaf Wegner

    Eleonora

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    Eleonora - Die Erbschaft

    VORWORT

    Was fasziniert einen Leser an einer Geschichte ?

    Die Personen, die Situationen und die Orte, die vom Autor beschrieben werden, erwachen in unserer Phantasie zum Leben. Sowohl beim Autor, als auch beim Leser.

    Es entstehen Bilder wie in einem Film.

    Daher auch der Begriff Kopfkino.

    Mit manchen Protagonisten kann man sich identifizieren, während es bei Anderen so scheint, als würde man sie zumindest kennen !? Eine Geschichte muss nicht zwingend logisch erklärbar daher kommen. Nein. Sie muss die Neugier des Lesers erwecken. Sie muss ihn amüsieren oder auch gruseln. Der Leser muss in seiner Erwartung an die Geschichte bestätigt werden. Eine plötzliche Wendung kann diese Erwartung noch bestärken, aber auch schnell zunichte machen. Ein Autor begibt sich mit jedem neuen Wort und jedem neuen Geschehnis auf einen schmalen Grad zwischen Bestätigung und Ablehnung. Ich als Autor finde nichts spannender, als dass man mir hinterher mitteilt, ob ich jemanden mit meiner Geschichte begeistern konnte oder den Leser vor Langeweile fast in den Suizid getrieben hätte. Nichts desto trotz wünsche ich euch ein Kopfkino, das euch ein wenig den Alltag versüsst.

    Meine Geschichten werden nicht Korrektur gelesen !!

    Ich alleine übernehme für jedes falsch geschriebene Wort, jedes überflüssige- oder vergessene Komma und jede grammatikalische Unzumutbarkeit, die volle Verantwortung.

    Feel Spaß !

    WARNUNG :

    IN MEINEN GESCHICHTEN WIRD GEFLUCHT.

    Kapitel 1

    Irgendwann vor nicht genau jetzt

    Ich stehe vor dem Badezimmerspiegel und schau mich an. Die letzte Nacht war tropisch und an Schlaf kaum zu denken. In solch einer Situation hat man zwangsweise viel Zeit um über Dinge nachzugrübeln. Seit nunmehr einem halben Jahrhundert blicke ich schon in dieses Spiegelbild. Mein Alterungsprozess nimmt in letzter Zeit richtig Fahrt auf und zeigt mir grinsend wo die Kaffeefahrt in Zukunft hingehen wird. Immer grauer, immer faltiger guckt mich mein spiegelverkehrtes Gegenüber an. Ich ziehe ein paar Fratzen, kann aber immer weniger einen Unterschied zu meinem normalen Gesichtsausdruck erkennen.

    "Ist das die sogenannte Midlife Crisis ? Wechseljahre ?

    Tief in mir bin ich doch immer noch 18. Das spüre ich.

    Sind das schon Altersflecken ?" Es keimt ein Gefühl der Selbstbemitleidung in mir auf. Um diesen wertvollen Moment aufrecht zu erhalten, stürme ich ins Wohnzimmer, lege hektisch eine alte CD ein, suche ein bestimmtes Lied,

    drücke auf Play und renne zurück ins Badezimmer vor den Spiegel.

    Hubert Kah beginnt mit Lonesome Cowboy. Im Spiegel verändert sich die Zeit. Grau wird zu braun und Falten glätten sich. Das Sackgesicht weicht einem frischen Teint.

    Der junge Mann mir Gegenüber lächelt. Ich kann das Grinsen aber leider nicht erwidern. Melancholie breitet sich aus. Herrlich. Düster.

    "In the mirror there's reflections of a younger man.

    A Lonesome Cowboy has to leave the desert land", dröhnt es aus den Boxen. Ich singe mit. Meine Augenringe werden von Tag zu Tag dicker, so scheint es. Von der nicht mehr vorhandenen Haarpracht wollen wir erstmal gar nicht anfangen. Die Zahnstellung lebt anscheinend auch nach Ihren eigenen Gesetzen. Heute so und morgen so. Schlupflider wie Bierbäuche.

    Think of yesterday. Far away. Out of time.

    War ich eigentlich schon pinkeln ? Der junge Mann im Spiegel nickt bejahend. Ich zeige ihm mit Zeigefinger und Daumen eine imaginäre Pistole, drücke ab und zwinkere mit dem rechten Auge zurück.

    Er tut so, als hätte ich ihn getroffen und fällt nach hinten.

    Dann erscheint wieder mein eigentliches Spiegelbild vor mir.

    Ich hebe die Hände und betrachte sie.

    Boah. Was haben die schon alles geleistet !? Von viel Arbeit über jahrzehntelanges Musizieren bis hin zu allem was Hände eben so tun im Leben, denke ich verträumt.

    FF, kürzelt mich meine innere Stimme an.

    FF. Ich bin Fucking Fünfzig ! Das Lied endet.

    Ich beginne mir die Zähne zu putzen und ziehe mich an.

    Am Frühstückstisch sitzend, lese ich auf meinem Smartphone die Bild Zeitung online.

    Mord, nochmal Mord, dann Selbstmord, Krieg, Hinrichtung und das nackte Girl des Tages. Kranke Welt. Durch das Fenster kann ich meinen neuen Nachbarn sehen. Der ist weit über fünfzig und macht Tai-Chi auf seinem Balkon. Jedes Wochenende macht er das. Und ? Hat es ihm was genutzt ? Nö ! Zwei Bypässe und ein künstliches Knie hat er.

    Ob Tai-Chi oder Banshee. Scheissegal. Wenn es soweit ist, trifft Dich die Schicksalskeule mit voller Wucht.

    Ich vermisse meine alte Nachbarin, Frau Fischer.

    Sie ist tatsächlich zu Frau Simon nach Wattenscheid gezogen. Niemand klingelt mehr, denke ich sehnsüchtig.

    Es klingelt !

    Leck mich, rufe ich automatisch laut durch die Wohnung.

    Die neue Nachbarin aus dem 3. Stock bestellt Pakete, als hätte sie eine Flatrate bei Amazon. Jeden Tag schellt der DHL Mann bei jedem Bewohner im Haus, in der Hoffnung, dass irgendein Drösel ihm aufmacht.

    Ich verlasse den Tisch und geh zur Tür.

    Als ich öffne hält mir ein junger Typ einen Brief entgegen.

    Sind Sie Herr Wegner ?

    Wat steht denn da auf dem Schild, hä ?, antworte ich.

    Sie müssen mir die Entgegennahme bitte unterschreiben, sagt der blauäugige Mitzwanziger freundlich.

    Wat is dat denn ?, frage ich skeptisch.

    Ein Brief, antwortet er.

    Ach !? Echt ? Potztausend. Tatsächlich. Danke für die Aufklärung, junger Mann.

    Immer gern, grinst er.

    Ich unterschreibe mürrisch und nehme das weiße Papier entgegen. Auf dem Rückweg zum Tisch mache ich mir noch einen Kaffee im Automaten und setze mich wieder hin. Mein Nachbar steht immer noch auf dem Balkon und macht den zeitlupen Fliegenfänger. Ich öffne den Brief und setz mir die Brille auf.

    Rechtsnotar Dr. Reiffenberg, nuschel ich leise vor mich hin, Blablablablablaaaa…möchte ich Sie bitten am Montag…blablablablablaaaa…zur vorläufigen Testaments Eröffnung…

    TESTA WAS ???, rufe ich fragend aus und beginne die Zeilen nochmal intensiv zu lesen.

    Zur vorläufigen Testaments Eröffnung von Frau Eleonora zu Stiepel-Ischeldorf zu erscheinen. Ihre Anwesenheit ist in dieser Angelegenheit zwingend notwendig. Ich lege das Schriftstück geistesabwesend auf eine Brötchenhälfte mit Rübenkraut ab.

    Eleonora ? Leonora ?, überlege ich.

    Leo ? Leo ? Tante Leo !!, die Erinnerung sagt 'Guten Tag' zu mir.

    Tante Leo. Meine Fresse. Patentante Leo ! Die muss doch schon hundertzwölf sein !?, überlege ich wild, Obwohl !? Davon hat sie jetzt anscheinend auch nichts mehr !?

    Ich telefoniere sofort mit meiner Mutter. Mama und ihr Mann leben mittlerweile glücklich in Spanien. Man fragt sich gegenseitig nach dem Befinden und was tagtäglich so abläuft. Ihnen geht es gut und sie erzählt mir schließlich, dass sie nächste Woche eine Kreuzfahrt in die Karibik machen.

    Ich freue mich künstlich für sie, obwohl ich eigentlich vor Neid platzen könnte. Dann berichtet sie mir, dass der Kontakt zu Eleonora damals abbrach, als ich zehn Jahre alt war und Tante Leo nach Bayern gezogen ist, wo sie geheiratet hat und bis heute blieb. Sporadisch haben meine Mutter und sie früher ab und zu telefoniert bis der Kontakt schließlich einschlief.

    "Nun ja. Dann werde ich diesen Dr. Reiffenberg am Montag mal besuchen gehen.

    Wer weiß, was das Patentantchen mir post mortem mitzuteilen hat !? Schulden kann sie gerne behalten", denke ich und beende das Telefonat. Draussen auf dem Balkon gegenüber steht mein Nachbar auf einem Bein und macht den Kranich. Als er mich erblickt, versucht er zu winken, verliert das Gleichgewicht und fällt um. Ich proste dem gefallenen Luftkrieger zu und widme meine Aufmerksamkeit wieder der Bild Online. Von unten auf der Straße hört man Stimmen, die sich unterhalten. Die Stimmen kenne ich. Es sind der Büdchenmann von gegenüber und der Verbrecher. Büdchenmann und ich kennen uns schon ein lange Zeit. Bei unserer ersten Begegnung damals, bat ich ihn um eine Schachtel West. Nachdem wir eine ganze Weile aneinander vorbei geredet hatten, gab er mir schließlich ein leckeres Pilsken aus und die Zigaretten habe ich letztendlich bei Kosta gekauft, dem anderen Büdchenmann ein paar Häuser weiter die Straße rauf. Seitdem nennen mich alle in der Straße nur noch 'West'. Zu meinem eigentlichen Spitznamen kommen wir aber später noch. Der Verbrecher bekam seinen Spitznamen, als er versuchte den Büdchenmann, in meiner Anwesenheit, mit einer Spielzeugpistole auszurauben. Diese bizarre Situation endete dann letztendlich ebenfalls in einem Trinkgelage.

    So entstehen wahre Männerfreundschaften.

    Ich stehe also auf und gehe zum Fenster.

    Ich: "Guten Morgen, Büdchenmann.

    Guten Morgen, Verbrecher."

    Sie schauen nach oben.

    Büdchenmann: Merhaba, West.

    Verbrecher: "Hi West.

    Ich: Worüber diskutiert ihr am frühen Morgen ?

    Büdchenmann: Was macht diese Mann da auf Balkon ?

    Verbrecher: Ja ? Was macht der da ?

    Ich: Tai-Chi.

    Büdchenmann: Gesundheit ! Du krank ?

    Verbrecher: Man, das ist asiatisch.

    Büdchenmann: Wos sprichst Du ?

    Ich: Das ist asiatisch.

    Büdchenmann: Das ist bescheuert. Sieht aus wie Tanzpuppe, wo Batterie fast leer !?

    Verbrecher: Ja. Sieht aus wie Du beim Bordstein fegen.

    Büdchenmann: Willst Du Fresse, Verbrecher ?

    Verbrecher: Nee. Besser Pilsken.

    Nachbar vom Balkon: Guten Morgen, die Herren.

    Büdchenmann: Eyh. Wos machst Du für Bewegung da ?

    Nachbar vom Balkon: Tai-Chi.

    Büdchenmann: Gesundheit ! Auch krank ?

    Nachbar vom Balkon: Belebt Körper und Geist.

    Büdchenmann: Hört sich nicht so an.

    Ich: Tai-Chi !!

    Büdchenmann: Wos los ? Habt ihr Epidermis ?

    Verbrecher: "Epidemie !

    Büdchenmann: Ich geh rein.

    Verbrecher: Warum ?

    Büdchenmann: Alle krank.

    Ich: Wat is ? Pilsken ?

    Verbrecher: Das erste vernünftige Wort heute.

    Nachbar vom Balkon (winkt): Gülle Gülle !

    Büdchenmann: Wos sagst Du ?

    Ich: Mach 4 Pilsken feddich. Ich komm gleich !

    Nachbar vom Balkon (winkt): Gülle Gülle, Herr Kiosk.

    Büdchenmann: Hör auf, Balkonmann. Du besser kein türkisch sprechen. Komm lieber Pilsken. Du Hatschi !

    Und geht rein.

    Im Endeffekt verbringen wir alle 4 den Tag im Büdchen.

    Wie ich schon sagte. So entstehen Männerfreundschaften.

    Kapitel 2

    Schulden ?

    Montagmorgen.

    Ich stehe vor einem renovierten Altbau mitten in Düsseldorf. Das Notarschild ist in Gold gefasst mit schwarzer Schrift.

    Eine Eingangstür von der Größe einer Toreinfahrt.

    Ich trete ein. Vor der sich-erstreckenden Treppe steht ein Pinguin und lächelt freundlich. Der Türsteher im Anzug fragt mich wo ich hin möchte und zeigt mir den Weg. Die Tür des Notars ist offen und eine Dame bittet mich auf einem der Sessel zu warten. Überall hängen große Bilderrahmen mit alten Männern drauf. Sie alle sind so gemalt, dass man meint, sie beobachten Dich. Eine riesige Standuhr beginnt zehn Uhr zu schlagen. Ich erschrecke mich. Hinter mir sagt plötzlich eine Stimme, Herr Wegner ? Bitte kommen Sie.

    Ich erschrecke mich erneut und springe auf.

    Eine in Leder gefasste Doppeltür steht offen und dahinter sitzt ein älterer Mann an einem großen Schreibtisch und winkt mich herein.

    Bitte. Setzen Sie sich. Möchten Sie etwas trinken ?

    Ich schüttel nervös den Kopf. Der Sessel, in dem ich Platz genommen habe, scheint mich verschlingen zu wollen, so sehr versinke ich in ihm.

    Also, beginnt der Herr Notar zu sprechen, Sie möchten bestimmt zu aller erst wissen, warum Sie zur vorläufigen Testamentsverkündung eingeladen worden sind ?

    Ich nicke stumm und nervös. Nun ja. Sie müssen innerhalb der nächsten fünf Tage beim Nachlassgericht in Ischeldorf vorstellig werden, wenn Sie das Erbe antreten möchten, verkündet der halbglatzige Mann energisch.

    Ich schaue ihn stumm an.

    Haben Sie das verstanden ?

    Ich kann mich nicht konzentrieren und schwitze.

    Das Nachlassgericht wird alles Nötige in die Wege leiten.

    Ääähm, sage ich in feinstem hannoveraner Hochdeutsch.

    Ääähm. Ich hätte da eine Frage.

    Ja. Bitte. Fragen Sie.

    Ääähm. Muss ich das Erbe antreten ?

    Er kneift die Augen mit den mächtigen Augenbrauen zusammen und fragt, Wie meinen Sie das ?

    Ääähm. Woher weiß ich denn, ob ich damit nicht einen Haufen Schulden übernehme ? Und warum wurde ich zur Beerdigung nicht benachrichtigt ? Sind Schulden in so einer Angelegenheit etwas so Abwägiges ?

    Der Notar schaut jetzt erschrocken. Dann ändert sich sein Gesichtsausdruck. Er nimmt die Halbbrille von der Nase und beginnt laut zu lachen. Der dicke Bauch bebt auf und ab und Tränen laufen ihm die Pausbacken entlang. Ich gucke erst geschockt und lache dann aus Sympathie mit.

    Schulden ?, lacht er weiter.

    Schulden ?, wiederholt er sich.

    Ja. Schulden, lache ich mittlerweile lauter.

    Mein lieber Herr Wegner, beruhigt der dicke Mann sich langsam.

    Ich beginne jetzt wohl erstmal mit dem Verlesen des Testamentes Ihrer Patentante. Gott habe Sie gnädig.

    Dann öffnet er einen Umschlag, der mit einem Siegel in

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