Anders 1: Zivilisation im Wa(h)n(del)
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Über dieses E-Book
Getragen von persönlichen Erlebnissen und Philosophien des Autors werden viele Themen unserer Zeit von einem selten eingenommenen Standpunkt umrissen. Der Autor ermuntert dazu, eigene ethische Werte zu entdecken und zu leben. Er möchte dadurch Wege in eine friedliche Welt unterstützen.
"Lasst die Wildheit sich gebären, es lebe das Leben, der Tod, das Chaos und die Geburt des Neuen." (Zitat aus dem Kapitel "Landschaft und Tod")
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Buchvorschau
Anders 1 - Marko Kraft-Slačanin
Einleitung
Ich weiß, dass ich nichts weiß! Dieses Zitat von Sokrates möchte ich als eine der größten Lebensweisheiten, die ich bisher in meinem Leben gehört und verstanden habe, als Motto dieses Buches vorstellen.
Ich spüre die Liebe, als stärkste Kraft im Universum. Ich glaube an die Liebe, die alles verbindet, jedes beseelte Wesen mit jedem noch so winzigen Atom im unendlichen All. Ich bin überzeugt von unserer geistigen Einheit und doch lebe ich als verkörperter Mensch, in der uns voneinander trennenden Polarität. Ich habe meine eigene Geschichte, meine Prägungen und meine Überzeugungen die mich zu der Person werden lassen, die ich im Jetzt bin und die mir meine ganz eigene individuelle Wirklichkeit verleihen. Ich habe genau wie jeder andere, eine einzigartige Brille, durch die ich die Welt sehe und beurteile. Sie lässt mich Sympathie, Zustimmung, Abneigung oder auch Ohnmacht empfinden. Wenn ich mich aber darauf besinne, dass ich in Wahrheit nur weiß, dass ich nichts weiß, lässt mich das eine ganz andere Perspektive einnehmen. Dazu muss ich die Liebe, von der ich nichts weiß sondern sie „nur" spüre nicht beiseite schieben. Denn ohne sie, bin ich nichts und weiß nichts, nicht einmal mehr, dass ich nichts weiß.
Mit meiner Brille kann ich keinen völligen Frieden empfinden. Ich kann Frieden anstreben, weil ich ihn spüren kann und vielleicht wird sich irgendwann einmal, die Brille so verändern, dass ich auch wenn ich durch sie hindurch sehe nur Frieden spüre. Haben die sogenannten Erleuchteten solche Brillen auf? Vielleicht!
Ich für meinen Fall, empfinde es als sehr bereichernd diese Brille immer wieder in sinnierenden Momenten ein Stück beiseite schieben zu können um ein wenig durch die „nicht wissende Liebe" zu schauen. Aber auch wenn die Eindrücke, die ich mit der Sicht durch meine Brille erhalte nicht nur friedlich sind, gehören diese zu mir. Ich möchte mir nicht verkneifen die Wut zu zeigen die in mir steckt und ich möchte mir auch nicht verbieten zu beurteilen, wenn ich es innerlich auch tue. Doch ich erinnere daran, es nicht so ernst zu nehmen weil ich es besser weiß, denn ich weiß, dass ich nichts weiß.
Persönliches und etwas Schubladendenken
Irgendwie scheint es mir abwegig ein Kapitel dieses Buches „Persönliches zu nennen, denn persönlich werden alle Kapitel dieses Buches sein. Ich möchte dir als Leser aber gerne ein knappes Bild von mir vermitteln und dir verraten mit welchen Zugehörigkeiten ich mich einigermaßen identifizieren kann. Wenn mich jemand fragt woher ich komme, was aufgrund meiner hochdeutschen Sprache in Bayern und meines kroatischen Namens sehr oft vorkam, war mir das meistens recht schwierig zu beantworten. Ich fühle mich weder als Deutscher, noch komme ich aus Braunschweig wo ich im Mai 1976 geboren wurde und aufgewachsen bin, noch als Kroate oder Europäer. Vielleicht spüre ich mich etwas mehr als Mensch auf der Erde. Doch in meiner tiefsten Wahrheit spüre ich mich als Seele in einem Körper so wie jedes andere verkörperte Wesen auf der Erde oder sonst irgendwo im unendlichen Kosmos. Ich habe mir vorgenommen die Frage, von wo ich komme, mit „Aus Gott
zu beantworten. Meine Religion ist wild und frei und die einzige Begrifflichkeit aus dem spirituellen Bereich mit der ich mich griffig und seit langem verbunden fühle ist Pan. Pan heißt Alles, er verkörpert die Natur wird im kirchlichen Kontext oft als teuflisch bezeichnet und wird in der griechischen Mythologie als bockfüßiger Hirtengott beschrieben. Für mich ist Pan die Intelligenz, die alle Dimensionen des Lebens auf der Erde in sich vereint, und sowohl liebevoll-wild als auch liebevoll-sanft auftritt.
Wenn ihr mich nach meiner politischen Philosophie fragt, dann kann ich euch sagen, dass ich, seit ich mir über politische Konzepte ein wenig Gedanken mache, Anarchist bin. Anarchie ist für viele Menschen eine Horrorvorstellung, „Alle gegen Alle oder „Die Macht des Stärkeren
. Ich möchte Anarchie vielmehr als „Alle mit Allen beschreiben und kurz erwähnt, geht es in anarchistischen Philosophien um Konzepte einer herrschaftslosen Ordnungsstruktur die alle mit einbezieht. Doch selbst, wenn Anarchie zu „Alle gegen Alle
ausarten würde, wäre das für mich nur ein ehrliches Bild dessen was vorherrscht. Es würde die Wahrheit zeigen die in den Menschen steckt ohne sie durch Staatsgewalt zu unterdrücken. Ich wäre auch bereit für das absolute Chaos, denn es bereitet den Raum für etwas Neues. Das Chaos hätte aber mit funktionierender Anarchie nichts zu tun, Anarchie benötigt die Reife der Menschen und fördert diese zugleich. Als ich als achtzehnjähriger einmal im Anschluss an einen Vortrag, mit viel älteren Anthroposophen über Anarchie diskutierte. meinte irgendwann einer, dass ich mit Anarchie wohl Theokratie meine. Und für wahr, wenn jeder Mensch die Freiheit hat,