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Die Reise des Fürstenpaares Franz und Louise von Anhalt-Dessau in die Schweiz im Jahr 1770: Aus dem Tagebuch der Fürstin Louise (Juli-Oktober 1770)
Die Reise des Fürstenpaares Franz und Louise von Anhalt-Dessau in die Schweiz im Jahr 1770: Aus dem Tagebuch der Fürstin Louise (Juli-Oktober 1770)
Die Reise des Fürstenpaares Franz und Louise von Anhalt-Dessau in die Schweiz im Jahr 1770: Aus dem Tagebuch der Fürstin Louise (Juli-Oktober 1770)
eBook382 Seiten4 Stunden

Die Reise des Fürstenpaares Franz und Louise von Anhalt-Dessau in die Schweiz im Jahr 1770: Aus dem Tagebuch der Fürstin Louise (Juli-Oktober 1770)

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Über dieses E-Book

Die erste Reise in die Schweiz, die Fürstin Louise von Anhalt-Dessau zwischen Juli und Oktober 1770 als Begleiterin ihres Gemahls Leopold III. Friedrich Franz unternahm, hat sie in einem Tagebuch festgehalten, das hier erstmals ediert wird.
Es liefert nicht nur einzigartige Information zum alltäglichen Leben der Oberschicht im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, sondern gewährt einen wertvollen Einblick in eine Zeit, die für die Fürstin zum Schlüsselerlebnis wurde, da sie während ihrer Reise nicht nur die Faszination für die Berge, sondern auch das Schreiben als Refugium entdeckte.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum21. März 2018
ISBN9783746905976
Die Reise des Fürstenpaares Franz und Louise von Anhalt-Dessau in die Schweiz im Jahr 1770: Aus dem Tagebuch der Fürstin Louise (Juli-Oktober 1770)

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    Buchvorschau

    Die Reise des Fürstenpaares Franz und Louise von Anhalt-Dessau in die Schweiz im Jahr 1770 - Christophe Losfeld (Hg.)

    Christophe Losfeld (Hg.)

    Die Reise des Fürstenpaares Franz und Louise von Anhalt-Dessau in die Schweiz im Jahr 1770

    Aus dem Tagebuch der Fürstin Louise

    (Juli-Oktober 1770)

    © 2018 Christophe Losfeld (Hg.)

    Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

    ISBN

    Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

    Inhaltsverzeichnis

    Einleitung

    Kommentierte Übersetzung des Reisetagebuchs

    Originalfassung

    Anlagen

    Namensregister

    Ortsregister

    Bibliographie

    Abbildungen

    Die Reise des Fürstenpaares

    Franz und Louise von Anhalt-Dessau

    in die Schweiz im Jahr 1770

    Einleitung

    Bei der hier vorliegenden, erstmals edierten Quelle handelt es sich um einen Teil des im Landesarchiv von Sachsen-Anhalt aufbewahrten,¹ eigenhändig verfassten Tagebuches (Abb. 1) der Fürstin Louise Henriette Wilhelmine von Anhalt-Dessau (1750-1811), welches sie in zwei ledergebundenen Büchlein im Duodezformat niedergeschrieben hat. Den ersten Teil des Tagebuches hatte die Fürstin bereits in ihrer Jugend begonnen, den zweiten Band erwarb sie anlässlich einer Reise in die Schweiz im Sommer und Herbst des Jahres 1770 in Zürich.

    Einiges über diese Reise darf bereits als bekannt erachtet werden: So etwa durch eine kurze Anmerkung Ingo Pfeifers in seinem Aufsatz über die drei Reisen in die Schweiz, die die Fürstin zuerst in Begleitung von Franz und dann allein in den Jahren 1770, 1783 und 1788 (wobei seine Aufmerksamkeit primär den beiden letzten gilt)² und durch die Abhandlung Erhard Hirschs über die Beziehung zwischen Dessau-Wörlitz und der Schweiz, in der er in knapper Form auf einige ihrer Höhepunkte verweist, „um die Interessenlage des Dessauers schon auf dieser ersten Studienreise in die Schweiz sprechen zu lassen".³

    Die hierfür von Hirsch getroffene Auswahl musste zentrale Aspekte des Reisetagebuchs notwendigerweise außer Acht lassen.⁴ So kommt es unserer Edition zu, einen Beitrag zu den bisher vernachlässigten Jugendjahren der Fürstin zu leisten und zugleich die in den letzten Jahren erschienenen ertragreichen Forschungs- und Editionsarbeiten zum Gartenreich Dessau-Wörlitz bzw. zur Fürstin Louise Henriette Wilhelmine von Anhalt-Dessau zu ergänzen.⁵

    Fürstin Louise wurde am 24. September 1750 als Tochter des Markgrafen Friedrich Heinrich von Brandenburg-Schwedt (1709-1788) und der Leopoldine Marie Prinzessin von Anhalt-Dessau (1716-1782), einer Tochter Leopolds I., des Alten Dessauers, geboren. Als sich ihre Eltern kurz darauf trennten, wurde die Mutter nach Kolberg verbannt, wo sie bis zu ihrem Tod lebte.⁶ Louise selbst empfand ihre Jugend im Schatten des Siebenjähriges Kriegs nicht als frei von Kümmernissen.⁷ Sie genoss eine standesgemäße Bildung, dem Erwerb der französischen Sprache kam eine große Bedeutung zu. Dies belegen die ersten Seiten ihres Tagesbuchs, die in Schönschrift historische Kriegsbegebenheiten⁸ und private, das Leben der Herrschenden betreffende Ergebnisse festhalten, wie es sich für das Erlernen dynastischer Aspekte⁹ in der Erziehung junger Adliger ziemte. Dass dem Verfassen des Tagebuchs ursprünglich eine rein pädagogische Absicht unterlag, ist auch der 1798 im Auftrag der Fürstin von Friedrich Matthisson, dem bedeutenden Schriftsteller aus Dessau, redigierten Zusammenfassung¹⁰ der Tagebücher zu entnehmen: „Im Jahre 1756 mußte ich zuerst, als ein sechsjähriges Kind, die Hauptbegebenheiten des Tages und in der Zeit aufzeichnen oder vielmehr sehr schlecht nachschreiben".¹¹

    Dies erfolgt, wie für eine Vertreterin des Hochadels angemessen, in französischer Sprache. Auch von dem Augenblick an, in dem das Tagebuch nicht länger pädagogischen Zwecken folgt, wird sich die Fürstin weiterhin des Französischen bedienen. Diese Sprache - und dies zeigt das Tagebuch sehr deutlich - bereitet ihr Schwierigkeiten. Die Syntax ist meist einfach, die Lexik nicht immer sicher. Auch ist die (zum Teil phonetische) Orthographie fehlerhaft, und die Sorge um grammatikalische Korrektheit darf als relativ erachtet werden.¹² Kurz nach ihrer Rückkehr von der Reise in die Schweiz wird Louise ihr Tagebuch nur noch auf Deutsch verfassen - ob dies mit der Erkenntnis zusammenhängt, dass ihre Kenntnisse des Französischen nicht ausreichen, muss unbeantwortet bleiben.

    Als Kind wurde die Fürstin gemeinsam mit ihrer Schwester Friederike Charlotte Leopoldine Louise von Brandenburg-Schwedt (1745-1808) von Leonhard Euler (1707-1783) in allen Gebieten der Physik und der Philosophie unterrichtet.¹³ In wie weit dieser Unterricht bei der Prinzessin Früchte getragen hat, lässt sich nur schwer beurteilen: Angesichts der Tatsache, dass Euler bereits 1762 Berlin verließ, sollte die Tragweite dieses Unterrichts nicht überschätzt werden.¹⁴

    Wenige Monate später, am 8. April 1763 findet man im Tagebuch den ersten persönlichen Eintrag: „Der heutige Tag war für mich ein glücklicher, denn ich hatte die Ehre, unserem großen König vorgestellt zu werden, der mich gnädiglich empfing."¹⁵ Aus dieser kurzen Bemerkung liest man eine klare Freude, ja gar einen gewissen Stolz heraus, die im Kontrast steht zur kühleren Darstellung in der nachträglichen, von Louise selbst veranlassten und allem Anschein nach überprüften Zusammenfassung durch Matthisson.¹⁶

    Ab diesem Zeitpunkt wird Louises Tagebuch zu einem Medium, dem sie persönliche Eindrücke und Erlebnisse anvertraut. Dies gilt ab dem Jahre 1765 für die Eheanbahnung mit dem Fürsten Leopold III. von Anhalt-Dessau. Dessen ursprüngliche Heiratspläne mit Johanna Eleonore Hoffmeier (1746-1816) waren an der Ablehnung des preußischen Königs gescheitert¹⁷, der auch eine Heirat der Prinzessin Louise mit dem Herzog von Kurland ablehnte.¹⁸ Am 8. März notiert die Prinzessin in ihrem Tagebuch: „ heute Morgen um 10 Uhr habe ich zum ersten Mal den Fürsten von Anhalt-Dessau gesehen. Wir haben beim König Mittag gegessen und am Abend hat der Prinz Ferdinand zu Ehren des Fürsten ein Essen und einen Ball organisiert, zu dem er uns auf Befehl des Königs eingeladen hat.¹⁹ Auch hier klingt die Zusammenfassung von Matthisson ein wenig anders: Dort heißt es, der Ball sei „dem Fürsten und mir zu Ehren ²⁰ gegeben worden. Matthisson fährt fort: „Der Fürst blieb dieses erste Mal bis zum 20ten in Berlin und schenkte mir sein Miniaturbild an einer Uhr und [eine] Kette mit Brillanten"²¹

    Im Originaltext handelt es sich nicht nur um andere Geschenke („ein Portrait und eine mit Brillanten geschmückte Uhr), auch schreibt die Prinzessin dort, sie habe „die Freude gehabt²², den Fürsten so lange zu sehen.

    Am 13. Juli fand die vom König selbst vorgenommene Verlobung statt. Diese wird im Originaltagebuch eher kurz thematisiert: „Der 13. war mein Verlobungstag. Aus diesem Anlass hat mir der Fürst von Anhalt einen schönen Ring, rosafarbige Ohrringe, eine Klammer und ein Halsband aus sieben Knöpfen geschenkt"²³. Bei Matthisson hingegen liest man: „[am 13] wechselte der König zwischen dem Fürsten und mir die Verlobungsringe, wobei er mich liebreich küsste: Der Fürst schenkte mir Juwelen, eine Haarnadel mit sieben Glocken, große Ohrringe, wie Rosen geformt, einen großen Ring und sieben Knöpfe zum Halsbande".²⁴

    Das Überreichen von Geschenken entspricht selbstverständlich dem Ritual der Verlobung. In späterer Zeit sollte diese Geste das Ziel verfolgen, Zuneigung zum Ausdruck zu bringen oder zu erzeugen. Interessant ist, dass es im Bericht von Matthisson der König ist, der sie „liebreich" küsst, und nicht der Fürst.

    Es lässt sich nicht definitiv klären, ob diese nachträglichen Änderungen bzw. Ergänzungen, die die Erwähnung von positiven Gefühlen zwischen den Eheleuten relativieren, eine Folge der späteren katastrophalen Entwicklung dieser Ehe darstellen, die im Herbst 1786 zur Trennung ohne Scheidung führte.²⁵ Vorzeichen des Scheiterns der Ehe sind allerdings anfangs nicht auszumachen, auch wenn die Verlobten zunächst nur kurz zusammen blieben: Am 18. Oktober 1765, einige Monate nach der Verlobung, begab sich Franz auf seine Grand Tour, die ihn anderthalb Jahre von Dessau entfernen sollte, eine Zeit, in der die Fürstin ihr Tagebuch kaum anrührte.

    Der Fürst kehrte am 28. März 1767 nach Dessau zurück, die Hochzeit fand darauf am 25. Juli im Schloss Charlottenburg statt. Nach einem bekannten Zitat aus der 1845 von Propst Reil verfassten Biographie, das in der Sekundärliteratur weiterhin ubiquitär Verwendung findet²⁶, war dem Fürst nach nur zwei Wochen die Freude an der Ehe vergangen: „[..] schon nach den ersten vierzehn Tagen unserer Ehe haben wir uns überworfen. Ihr sentimentaler Platonismus war mir widerlich, ihr Eigensinn, der zuweilen in Starrköpfigkeit ausartete, unerträglich." ²⁷

    Aber auch diese rückblickende Äußerung scheint von den späteren Problemen in der Ehe geprägt worden zu sein: Im Tagebuch der Fürstin findet sich noch Anfang 1771 keinerlei Hinweis auf Spannungen zwischen Franz und Louise, die ein für damalige Verhältnisse in den Oberschichten normales Eheleben führen: So sehen sie sich regelmäßig und unternehmen einige Spaziergänge, wie sie es auch in der Schweiz tun werden.²⁸

    Dabei bemühen sie sich um dynastische Nachkommenschaft. Nach der Geburt eines Mädchens, das bald darauf verstirbt²⁹, ist die Dynastie doch gesichert, als Erbprinz Friedrich von Anhalt-Dessau am 27. Dezember 1769³⁰ geboren wurde. Während sich die Fürstin rasch von den Strapazen der Schwangerschaft erholt, erkrankt der Fürst. Im Originaltagebuch finden sich keine Angaben zur Symptomatik dieser Krankheit, wohl aber in der Fassung von Matthisson³¹: Da er Blut speit, beschließt der Fürst, den schweizerischen Arzt Samuel-Auguste Tissot (1728-1797) aufzusuchen. Dies schreibt in einem Brief von Tissot an Zimmermann vom 19. September 1771, der sich auch positiv zum Ehepaar äußert:

    Drei Wochen lang war der regierende Fürst von Anhalt-Dessau bei mir, der wegen eines Blutspuckens mit seiner Frau gekommen war. Man kann sich kein ehrbareres und liebenswürdigeres Paar vorstellen.³²

    Dass die Wahl auf Tissot (Abb. 2) fiel, hat mehrere Gründe: Zu diesem Zeitpunkt hatte dieser sich bereits einen Ruf als reformatorischer Arzt ³³ erworben, nicht zuletzt durch mehrere Traktate³⁴ , unter anderem seinen Avis au peuple sur sa santé, der nicht zu Unrecht als Anfang einer staatlich regulierten ³⁵ Sozialmedizin gelten darf. ³⁶ Im Sinne der demographischen Entwicklung unterbreitete Tissot in diesem Werk eine Reihe von Empfehlungen und Ratschlägen, die sowohl die Bekämpfung von Scharlatanen im medizinischen Bereich, als auch der Prävention und der Implementierung besserer hygienischer Verhältnisse³⁷ intendierten. Ein solcher Ansatz korrespondierte ziemlich genau mit den Vorstellungen des Arztes Friedrich Samuel Kretschmar (1730-1793), der dank der Intervention von Johann Ulrich Bilgner ³⁸ 1770 Stadtphysikus (Amtsarzt) in Dessau wurde. Auch er publizierte 1768 in reformatorischer Absicht ein zweibändiges Buch: 1rrthümer, Warnungen und Lehren, welche das Publicum in Ansehung der praktischen Arzneykunst betreffen. Wie Tissot, auf den er sich im zweiten Band ausdrücklich beruft³⁹ , möchte Kretschmar diejenigen anprangern, die ohne medizinisches Fachwissen die Bevölkerung mit falschen Versprechen auf Heilung betrügen. Und wie Tissot ergänzt er die genaue Beschreibung der Symptomatik einer Krankheit um die Angabe von Mitteln, diese zu bekämpfen. Die Notwendigkeit einer konsequenten Gesundheitspolitik, von der der Fürst bereits überzeugt war, wurde durch die Naturkatastrophen, die Deutschland im Allgemeinen und das Fürstentum im Besonderen im Winter 1770-1771 heimsuchten und die eine Hungernot hervorriefen, noch dringlicher empfunden.

    Aus den Überlegungen, die Fürst Franz zu diesem Zeitpunkt zur Erneuerung des Gesundheitswesens anstellte⁴⁰, resultierte nahezu zwangsläufig eine Beschäftigung mit den Schriften Tissots.

    Auch im Privaten war der Fürst von der Wichtigkeit einer Gesundheitsfürsorge überzeugt: so ließ er etwa seine Familie gegen die überaus gefährlichen Pocken impfen.⁴¹ Und auch in diesem Kontext wird ihm der Name Tissots sicherlich bekannt gewesen sein, da dieser sich bereits Anfang der Fünfziger Jahre bei der Bekämpfung einer Pockenepidemie engagiert hatte und die Methoden, die er dabei erprobt hatte, 1754 in seiner ersten Publikation L'inoculation justifiee publik machte.

    Nicht zuletzt reisten 1767 mehrere Bekannte bzw. Verwandte des Fürsten Franz nach Lausanne, um sich von Tissot impfen zu lassen.⁴² Noch entscheidender für den Entschluss, Tissot aufzusuchen, dürfte allerdings dessen - weit über die Grenzen der Schweiz hinausgehender - Ruf als Vertreter des medizinischen und therapeutischen Naturismus sein: Tissot nahm sich Zeit, seine Patienten zu beobachten⁴³ und verschrieb ihnen schonende Kuren, die die Einnahme von allzu schädigenden Medikamenten vermeiden sollten. Dies galt sowohl für die Behandlung des Volkes gemäß dem Avis au peuple sur sa santé, als auch für die Behandlung der höheren Stände, die Tissot im Essai sur les maladies des gens du monde von 1770 zum Gegenstand macht. So empfahl er beispielsweise, viel zu trinken, auf schwere Speisen zu verzichten, sowie Frischluft- und Wasserbäder usw.

    Auch bei schweren Erkrankungen sollten ähnliche Vorschriften eingehalten werden, jedoch in Kombination mit anderen Heilverfahren, wie z. B. Aderlass. So empfahl Tissot bei Speien von Blut, einer Erkrankung, die seiner Meinung nach mit einer Prädisposition zur Lungenentzündung korrelierte, leichte Kost sowie gelegentliche Aderlässe am Arm, das Trinken von Molke im Frühling sowie Bäder.⁴⁴ Nach einer Angabe Tissots in einem Brief an Zimmermann ist dies auch die Kur, die er dem Fürsten nahelegte.⁴⁵ In diesem Brief finden Bäder keine Erwähnung, aber dass der Fürst von diesem Zeitpunkt an regelmäßig Bäder aufsuchte - wie es etwa die Ausführungen über die Reise nach England (1775) oder in die Schweiz (1782) zeigen dürfte mit den prophylaktischen bzw. therapeutischen Ansätzen des Schweizer Arztes zusammenhängen. Allerdings findet sich in dem oben erwähnten Brief Tissots auch der Hinweis auf „lait de tartre", d. h. Molke, ein Mittel, das er hauptsächlich bei Erkrankungen des Unterleibs verordnete.⁴⁶

    Es bleibt ungeklärt, ob man folgern kann, dass Tissot sich seiner Diagnose anfangs nicht sicher war, ob er das Blutspeien des Fürsten gleich als unbedenklich erachtete und rein präventiv handelte, denn er erwähnt auch eine ungefährliche Form des Blutspeiens als Folge einer Überanstrengung oder eines Wutanfalls.⁴⁷ Sicher ist, dass er erklärte, die Krankheit des Fürsten sei nicht ernsthafter Natur⁴⁸, was die Fürstin sehr beruhigte.⁴⁹ Zudem war der Fürst mit den Ratschlägen des Mediziners offenbar zufrieden, wandte er sich doch auch in der Folge weiterhin an ihn.

    So bat er im Frühjahr 1775, auf eine damals gängige Vorgehensweise rekurrierend, Tissot schriftlich um Rat.⁵⁰ Nicht immer war es möglich, den Arzt persönlich aufzusuchen, so dass sich im Laufe des 18. Jahrhunderts die Praxis der Fernkonsultation entwickelte: Man beschrieb dem Arzt so präzise wie möglich die Krankheitssymptome, und er stellte daraufhin aus der Ferne eine Diagnose.⁵¹ So entstand im Laufe der Praxisjahre Tissots ein wahres Patientennetz, das sich europaweit ausdehnte.⁵²

    1770 beschloss der Fürst, den berühmten Arzt persönlich aufzusuchen und reiste zu ihm in die Schweiz, wie viele andere Ausländer auch, so dass man zu Recht von einem „medizinischen Tourismus"⁵³ sprechen kann. So schreibt Seigneux de Correvon 1767 in einem Brief an Francois-Pierre de Diesbach: „Hier lebt zurzeit eine Menge von distinguierten Ausländern, die der Ruf von Herrn Tissot anlockt: Zuerst die Herzogin von Kurland und die Prinzen von Württemberg, die Söhne seiner Königlichen Hoheit dem Fürsten Eugen, die sich hier aufhalten. Es kommen aber weitere aus Dänemark, Deutschland, Italien, aus den französischen Provinzen, aus London, sogar aus Paris".⁵⁴

    Lange blieb diese Form des Reisens in der Forschung weitgehend unberücksichtigt, fokussierte man doch die doppelte Dimension der Reise in der Aufklärung - die repräsentative Reise und die als Grand Tour bekannte Bildungsreise.⁵⁵ Wie die beiden anderen Formen hat die medizinische Reise ihre eigene Charakteristik: Es handelt sich um eine eher private Reise (das fürstliche Ehepaar reist anonym⁵⁶ mit nur wenigen Begleitern⁵⁷ in einer Postchaise und einem Vis á vis⁵⁸) und die Geselligkeit, die es pflegt, ist oft privater Natur: Die Fürstin besucht Personen, die sie aus ihrer Berliner Jugendzeit kennt (vor allem Jean Henri Andrié de Gorgier und Marie Regule du Trey); in der Semiöffentlichkeit der Salons verkehrt das fürstliche Ehepaar mit Bekannten und Verwandten, von denen nicht wenige ebenfalls in medizinischer Behandlung sind. Dies gilt z. B. für die Herzogin von Württemberg oder die Prinzessin von Paar (die Tissot nicht wird retten können⁵⁹). Nicht zuletzt richtet sich der Tagesablauf nach den Behandlungen⁶⁰.

    Diese neue Form des Reisens hebt allerdings die beiden anderen nicht auf. Vielmehr sind die Grenzen fließend. Die Reisenden werden unabhängig von der Art ihrer Reise stets mit den gleichen praktischen Problemen konfrontiert. So belegt auch die erste Reise der Fürstin Louise in die Schweiz, wie beschwerlich ein solches Unterfangen war: Regelmäßig beklagt sie sich⁶¹ über die mangelhafte Hygiene mancher Gasthöfe (und dies, obwohl das fürstliche Ehepaar, sofern möglich, in den besten Hotels logiert⁶²), den Starrsinn der Kutscher und die Grobheit der Postmeister, den schlechten Zustand der Straßen usw. Mehr als einmal geraten die Reisenden in gefährliche Situationen wie den Bruch einer Achse, das drohende Kippen der Kutschen oder Stürme.⁶³

    Auch wenn sie primär aus medizinischen Gründen reisen, kommt das Fürstenpaar in Berührung mit „den repräsentativen Institutionen der Ständegesellschaft und den Zentren des höfisch-gesellschaftlichen Austauschs"⁶⁴. Dies gilt insbesondere für den Aufenthalt in Mannheim, wo sie nicht nur die bei allen Reisenden beliebten Sehenswürdigkeiten besichtigen⁶⁵, sondern auch standesgemäß empfangen werden.⁶⁶ Angesichts der politischen Verfassung in der Schweiz verhält sich dies hier ein wenig anders. Doch auch dort lernen die Eheleute Vertreter der Obrigkeit kennen, und viele Honoratioren der besuchten Städte machen ihnen ihre Aufwartung. Durch ihre soziale Stellung und ihre Vernetzung - so begegnen sie Verwandten und Bekannten, die ihnen weitere Türen öffnen⁶⁷ - erhalten der Fürst und die Fürstin während ihres Aufenthaltes Zugang zu den exklusiven Kreisen der schweizerischen Städte, in denen Mitglieder der verzweigten Patrizierfamilien verkehren.⁶⁸ Sie begegnen zudem oftmals ausländischen aristokratischen Familien, die entweder aus protestantischen Ländern stammen⁶⁹ oder ihrer Religion wegen in Frankreich verfolgt wurden und ausgewandert sind.⁷⁰ Diese Kreise streben danach, ihre gesellschaftliche Kohäsion aufrechtzuerhalten und ein angenehmes Klima zu sichern⁷¹ und unterliegen so einer strikten Organisation, wie z. B. der Kreis aus der Rue du Bourg.⁷² Die Behauptung des Grafen Golowkin, der abgeschirmte Charakter dieser Kreise mache ihren Charme aus⁷³, hätte die Fürstin sicherlich unterschrieben, die sich in einem Brief an ihre Tante Anna Wilhemline über die Unerzogenheit junger Engländer beklagt⁷⁴ und die vermeintliche französische Höflichkeit nicht billigt, ja sogar lächerlich findet.⁷⁵

    Um Verabredungen zu treffen, verwendete man zur damaligen Zeit entweder Visiten- oder Spielkarten, die den Name des Absenders sowie eine kurze Nachricht enthielten.⁷⁶ Dies erklärt, warum sich im Anhang des Tagebuchs 33 Karten mit Namen finden lassen⁷⁷, die hier im Anhang abgedruckt werden.

    Über die soziale Homogenität hinaus lassen sich weitere Grundzüge der gesellschaftlichen Kreise herausarbeiten: Auffallend ist zunächst, dass sich in diesen Zirkeln viele Vertreter der schweizerischen Aufklärung bewegen. Da der junge Dessauer Regent Franz an allen Vorschlägen Interesse zeigt, die zur Verbesserung der Lebensumstände seiner Heimat beitragen könnten, ist es nicht verwunderlich, dass er den Kontakt zu den reformorientierten Persönlichkeiten der Schweiz sucht. Diese treten nicht nur als Einzelperson auf, wie die bereits erwähnten Ärzte, die eine praktische Aufklärung anstrebten, sondern vereinigten sich in aufklärerischen Gesellschaften, um wirksamer handeln zu können. Dies gilt vor allem für die ab der Mitte des 18. Jahrhunderts gegründeten patriotischen Gesellschaften.⁷⁸ In der „Société économique" von Lausanne trafen sich viele der Persönlichkeiten, mit denen das fürstliche Ehepaar verkehren wird, um Vorschläge zur Verbesserung der Wirtschaft, der Technik und der Landwirtschaft zu sammeln, wie beispielsweise Brenles, Crousaz de Meseri, Rosset, Seigneux und nicht zuletzt Tissot,⁷⁹

    Es nimmt nicht Wunder, dass der Fürst sich auch für eine Persönlichkeit wie Jacques Gujer interessiert, der zum Prototyp des denkenden Bauern erklärt wurde und dank des Buchs von Hans Kaspar Hirzel, Le Socrate rustique, ou Description de la conduite économique et morale d'un paysan philosophe, berühmt werden sollte.⁸⁰ Hirzel war gemeinsam mit Salomon Gessner 1760 Mitbegründer der Helvetischen Gesellschaft, die die Verbesserung der politischen Zustände der Schweiz zum Ziel hatte.⁸¹

    Zu erwähnen ist auch die auf Anregung des Herzogs von Württemberg 1765 gegründete „Société morale".⁸² Aus dieser entstand 1766 unter der Leitung des Buchhändlers Grasset die Zeitschrift Aristide ou le citoyen, zu der de Bons, Brenles, Tissot, Frau Blaquière beitrugen. Intention dieser Zeitschrift war es, „die Tugend zu fordern, das, was von ihr heute übrig bleibt, wieder zu beleben, sie unter ihren liebenswürdigsten Formen zu zeigen, die wachsenden Laster und die verderbenden Beispiele einzudämmen, die schädlichen Vorurteile zu zerstreuen […]."⁸³

    Die reformatorische Tendenz der Kreise, in denen der Fürst während dieser Reise in die Schweiz verkehrt, ergibt sich nicht zuletzt aus der Tatsache, dass Tscharner, Mingard, de Bons und Andrie de Gorgier⁸⁴ zu den Redakteuren der ab 1770 unter der Leitung von Fortunato Bartolomeo De Felice (1723-1789) publizierten Encyclopedie d'Yverdon⁸⁵ zählten.

    Durch den Kontakt mit diesen Kreisen erweist sich für den Dessauer Fürsten der Aufenthalt in der Schweiz und insbesondere in Lausanne, „einer Stadt der Aufklärung"⁸⁶, offensichtlich als Bildungsreise.⁸⁷ Zwar war mit dem Abschluss der Grand Tour formal die Zeit seiner Bildung beendet, und manche der ästhetischen Grundsätze, die die Gestaltung des Gartenreichs Dessau-Wörlitz bestimmen werden, standen bereits fest, doch lässt er keine Möglichkeit ungenutzt, seine architektonischen Kenntnisse zu erweitern. Sein Interesse gilt barocken Monumenten, insbesondere jedoch gotischen Gebäuden⁸⁸ wie dem Dom von Straßburg, Basel oder Lausanne⁸⁹ und somit einer Stilrichtung, die er bereits in England für sich entdeckt hatte und die den Ausbau von Wörlitz prägen sollte. ⁹⁰ Während seiner zuvor unternommenen Englandreise hatte der Fürst die dort herrschende Tradition ausgedehnter Gartenanlagen entdeckt, was ihn motiviert haben dürfte, die schweizerischen Gärten zu besichtigen.⁹¹

    Aus dem Wunsch heraus, seine Bildung zu vertiefen, besucht er auch die Kurpfälzische Gemäldegalerie in Mannheim ⁹² , die Bildersammlung der Universität Basel⁹³ sowie private Sammlungen, wie z. B. die von Achilles Ryhiner (1731-1788)⁹⁴ und von Nicolas Henri Joseph de Fassin (1728-1811).⁹⁵ In diesem Zusammenhang knüpft er Kontakte zu Kunsthändlern wie dem damals europaweit bekannten Kupferstecher Christian von Mechel (1737-1817), mit dem er eine jahrzehntelange Geschäftsverbindung eingehen wird.⁹⁶ Ein solches Anbahnen von Geschäftsbeziehungen gilt insbesondere für Georg Melchior Kraus (1737-1806), dem das fürstliche Ehepaar am 15. September 1770 zufällig in Basel begegnet, und der 1783⁹⁷ die ersten grafischen Ansichten des Gartenreichs in Dessau anfertigen wird. Der Fürst interessiert sich auch für Naturgeschichte (so besucht er mehrere Naturkabinette, so z. B. die europaweit bekannten Kabinette von Nicolaus Bernoulli (1704-1786) und seinem Sohn Hieronymus (1745-1829).⁹⁸ Obwohl die Fürstin bei solchen Gelegenheiten den Eindruck erweckt, aus reinen Pflichtbewusstsein ihren Mann zu begleiten⁹⁹, und sie in manchen Momenten Tätigkeiten nachgeht, die als frauentypisch gelten dürfen¹⁰⁰ , hat die Reise in die Schweiz auch für sie den Stellenwert einer Bildungsreise. Wie der Fürst betrachtet seine Gemahlin mit großem Interesse die Zeugnisse der gotischen Kunst und die Gemälde der verschiedenen Sammlungen. Dabei erweist sie sich trotz ihrer Beteuerungen, ihr mangele es an Erfahrung durchaus im Stande; ästhetische Urteile zu fällen:

    So schreibt sie z. B. am 3. August, die antiken Skulpturen in Mannheim hätten sie nicht überrascht, da sie solche bei ihrem Gemahl bereits gesehen habe. Die Werke von Peter-Anton Verschaffelt, dem sie seine abwertenden Worte über Bartolomeo Cavaceppi nicht verzeiht, taugen ihres Erachtens nicht viel. ¹⁰¹ Sie ist für die Schönheit spätgotischer Werke wie das Straßburger Münster sehr empfänglich. ¹⁰² Allerdings hält sie sich mit Äußerungen zurück, wenn sie in Begleitung von Experten ein Gemälde betrachtet.¹⁰³

    Bedeutsam ist die Reise in die Schweiz für die Fürstin durch die Entdeckung neuer Landschaften. Einige ihrer Notizen zur Landschaft doch es gilt sich stets ihres nicht vorzüglichen Französisch zu vergegenwärtigen, in dem sie das Tagebuch verfasst, mindert es doch ihre Ausdrucksmöglichkeiten erheblich - mögen lapidar anmuten. So schreibt sie am 1. August 1770 beim Anblick der Bergstraße: „[d]ieser Weg ist vorzüglich schön"¹⁰⁴ , bei der Ankunft in Basel: „Dies alles bildet einen entzückenden Anblick¹⁰⁵, oder vor dem kleinen Rheinfall in Laufenburg: „Er ist sehr schön¹⁰⁶. Viele ihrer Bemerkungen belegen jedoch, wie sehr die Landschaft der Schweiz sie beeindruckt. Tatsächlich ist die Natur, die sie während der Fahrt wahrnimmt, die „schöne, einfache und kultivierte Natur¹⁰⁷ , die als Gegenbild der Zivilisation verstanden werden kann und sicherlich an das „goldene Weltalter¹⁰⁸ erinnert, das die Idyllen Gessners¹⁰⁹ darstellen, dessen Werke, wie die Fürstin schreibt, „so entzückend sind.¹¹⁰ Ganz im Sinne Gessners, der mit Haller¹¹¹ (dessen Gedichte der Fürst während einer Rast liest¹¹² ) einer der Autoren ist, die das Bild der Schweiz geprägt haben, deutet sie hier die schweizerische Landschaft als „locus amoenus.¹¹³ Dabei bleibt das Bild, das die Fürstin entwickelt, unpolitisch, womit sie sich von der Vorstellung einiger Autoren um 1770 abhebt, die in der Folge von Addison mit der Schweiz das Motiv der Freiheit verbinden.¹¹⁴

    Die Einwohner dieser Landschaften leben arbeitsam und schlicht, fern von jeglichem Luxus, und zeigen alte Tugenden wie Gastfreund- und Hilfsbereitschaft¹¹⁵ sowie nicht zuletzt Gottesfurcht: Nachdem ein furchtbares Gewitter den Garten einer einfachen Familie verwüstete, die das Paar empfangen hatte, notiert Louise: „Weder murrten diese armen Leute noch beklagten sich sie, sie weinten leise. Solche Tränen sind der leider sehr natürliche Ausdruck der Empfindsamkeit, wenn sie betrübt ist, und sie sind zugleich ein Trost für den weisen Christen".¹¹⁶

    Gerade diese Empfindsamkeit (sensibilité) zeichnet die Tagebucheinträge aus, die die Fürstin ihren Landschaftseindrücken widmet. Ihre Darstellungen enthalten begeisterte Kommentare: Bereits bei Eisenach genießt sie ein Schauspiel, das „so schön wie neu"¹¹⁷ für sie ist und sie betont, bisher nichts Vergleichbares gesehen zu haben. Als sie am 5. September den stürmischen Genfer See erblickt, genießt sie, die nie das Meer gesehen hat, es, „quasi direkt unter unserem Wagen die Brandung der herrlichen Wellen zu sehen, die aus der Entfernung grün, schwarz und blau erschienen, die immer höher wurden, je mehr sie sich dem Ufer näherten". Und als sie den Wasserfall¹¹⁸ von Schaffhausen betrachtet, wird sie nachgerade schwärmerisch:

    Es war ein Schauspiel, das nie wieder aus meinem Gedächtnis gelöscht wird. Ein Schauspiel, das zu großartig, zu majestätisch ist, um nicht bis zum tiefsten Grunde der Seele ergriffen zu sein. Ich war davon berührt und fühlte, wenn das möglich ist, bei diesem Anblick den Respekt dem Wesen gegenüber, das dieses wunderbare Objekt geschaffen hat, noch stärker werden. Und just da muss man ausrufen: „Oh, dreifach großer Gott, unsere Seelen sind zu klein angesichts Deiner Werke". Derjenige, dem sogar der Himmel sein Dasein verdankt, braucht keine Lobpreisungen von einem kleinen Wurm wie mir.¹¹⁹

    Angesichts der überschwänglichen Reaktion, die der Anblick des Wasserfalls hervorruft, dürfte es kein Zufall sein, dass ein Gemälde von Christian Georg Schütz (1718-1791), „Rheinfall bei Schaffhausen", später im Luisium hängen wird.¹²⁰ Dies alles ist ein Beleg für die Bedeutung, die die Fürstin einer Ästhetik der Erhabenheit beimisst.

    Die Berge beeindrucken sie nicht im gleichen Maße wie die Wasserfälle. So schreibt sie zum Beispiel am 8. August: „Ungefähr

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