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Das gigantische Genie: K teilt aus
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Das gigantische Genie: K teilt aus
eBook172 Seiten2 Stunden

Das gigantische Genie: K teilt aus

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Über dieses E-Book

Es wird eine womöglich fast reale Geschichte erzählt, die sich auf der Erde zuträgt. Ein Forscher, der ungesehene, neuartige Dinge erschafft, versucht sich, in völlig neuen Gedankengebäuden zurechtzufinden und diese Denkkanäle einem Anvertrauten zu vermitteln. Dabei stößt er auf das Problem die Sichtweite und Standbilder der bekannten Welt umzuwerfen und eine neue Welt begreiflich zu machen. Sein Glas ist immer halb voll, obwohl es leer zu sein scheint. Die Intension ist ihm im Blut und nichts kann ihn davon abhalten, das zu tun, was er denkt tun zu müssen. Das Abenteuer mit ihm hat bereits begonnen, irgendwo hier, in jedem Augenblick, nur sehen kann man es nicht, noch nicht.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum8. Aug. 2019
ISBN9783748275961
Das gigantische Genie: K teilt aus

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    Buchvorschau

    Das gigantische Genie - Elisabeth Stier

    Kein Tag wie jeder andere

    Gefühlt tausend Jahre ist es her, dass mein damaliger Schullehrer der Oberstufe M. Lockwile mir etwas erzählte über überdimensionale Gebäude aus Zahlen, Buchstaben, auch Dimensionen in der unüberschaubaren kosmischen Vielfalt der mathematischen Irrgärten. Dunkle Zahlenkolonnen mit den Schatten der imaginären Vielfältigkeit. Verworrene und sich windende übereinander gelegene Bewusstseinsebenen eines vielleicht Wahnsinnigen, der kurz vor dem Durchbruch aller Wahrheiten von Himmel und Hölle zu sein schien. Er war der Lösung, seiner Lösung, der Vollendung allen Seins in seiner Welt der Spiralen, Kreisen von Zufälligen, Gesetze der Mechanik, der Quantenmechanik, der Himmelsmechanik, Uhrmechanik und was weiß ich für sonstigen Mechaniken der Geschichte, nicht mehr so weit entfernt, als wie ein einzelner Schritt vor der Erkenntnis des Gottes aller Wesen dieser Welt.

    Er ist gestorben. Vor einigen Jahren. Unbemerkt von der Welt, leise zugleich verstohlen wie ein Kind seine Kindheit verlässt. Was ist von ihm geblieben? Ich weiß es nicht. Jedenfalls denke ich an jenen Mann mit kräftigem Körperbau zurück. Seine Gestalt war sehr auffällig. Der Gang war von weitem zu erkennen. Man mochte ihn nicht so besonders. Er war nicht sehr einfühlsam und immer absolut direkt. Manchmal sogar etwas eklig oder vorlaut. Nie konnte ich ihm das Wasser reichen. Sein Intellekt war gewaltig ausgebreitet. Seine Arme umfassten einen sprichwörtlich wie eine Meeresbucht bei einem Gespräch. Seine Augen funkelten voller Stolz sowie mit Großmut seinem Partner gegenüber. Aber, er war ein Gigant an Wissen, wobei auch sehr geduldig einem etwas zu erklären. Die Augen konnte man nicht verlassen und war gezwungen immerfort seinen Worten zu lauschen, auch wenn man vieles nicht sofort verstand oder gar nicht. Seine Sätze verwöhnten jedes Gehör mit Klang, Dynamik als auch Widerhall. Musik aus einer Welt, die nur leicht an der Oberfläche schäumt. Unvorstellbar, was da in der Tiefe der Worte noch wartete, erkannt sowie entdeckt zu werden.

    Ein Verlust an denkbaren Sätzen, die nie gesprochen worden. Die nie gedacht und auch vielleicht nie geahnt werden können. Wenn er durch die Straßen zog, um zu seiner Arbeit zu kommen, hatte er immer seine Aktentasche dabei. Er trug sie nicht unterm Arm, sondern ließ sie an einem Finger mit schlendernden Arm schaukeln. Siegessicher und glücklich, wie es schien, dorthin zu gehen, wo die Schüler nicht unbedingt fröhlich auf ihn warteten.

    Traurig oder teilnahmslos nimmt jedermann diesen Verlust dahin. Man kennt sich nicht, man hat keine Beziehung, man lebt eh anders.

    Ich bereite gerade eine Besprechung vor, sitze am Fenster und schaue so vor mich hin in die Stadt. Da ist zwar etwas zu sehen, nur meine Gedanken sind fern jener Realität, die mein Auge erzeugt; wenn schon! Der Kaffee ist kalt geworden und eine Pause war ja auch nicht schlecht. Mein Chef wollte einen allgemeinen Bericht über die Regelungstechnik für alle Kollegen. Der soll nicht länger als 10 Minuten dauern. Eine Informationsveranstaltung für alle sozusagen, der das beinhalten wird, was eh schon alle wissen. Kann im Grunde nur langweilig sein.

    Da kommen dann noch ganz andere Gedanken hoch. Warum soll gerade ich das machen? Will er mich testen? Wieso nur 10 Minuten und was weiß er mehr darüber als ich? Soll ich mich zweifelsohne zum Affen machen oder soll ich allen zeigen, was ich drauf habe? Wahrlich zum kotz… Ein Studium dauert einige Jahre, bevor man die Werkzeuge der Mathematik anwenden kann. Ob man die auch verstanden hat, steht dabei noch auf anderen Blättern der Gedankenirrwege. Wie viele Diskussionen an Abenden mit Kommilitonen, wie viele Stunden der Übungen am Gewehr der Schriftsetzer, ich meine den Bleistift, habe ich überstehen müssen. Mein Verstand hat gewürgt, geknurrt, gefleht – gar gestreikt. Was muss man das alles über sich ergehen lassen? Warum, wieso, weshalb, …. Die Antwort lag da, im Studentenwohnheim überall ausgebreitet – Klausur. Logische Antwort der Hochschule. Aber jetzt wieder diese Fragen, nur diesmal ist es viel, viel schlimmer. Auf der einen Seite sitzen mir da gegenüber gespannte Kollegen, die von der Materie fast keine Lust dafür haben, auch nur in Ansätzen davon was verstehen zu wollen, weil eh nicht klar vermittelbar. Andererseits ist das Thema in aller Tiefe kaum von einem selbst durchschaubar. Dann noch die vielen Hintergedanken in diesem Universum von anderen, viel besser geschulten, als auch geübten Mitmenschen, denen eh nie das Wasser zugereicht werden kann, weil man selbst gefühlt kaum das Abitur schafft. Die Zange ist einfach unerklärlich weit gefasst, in die ich hier gestürzt bin. Kann man eigentlich noch tiefer in einen Abgrund schauen und nicht mehr sehen, was auf dem Grund liegt?

    Ja gewiss, es geht noch ungenießbarer, bei weitem entsetzlicher, als man sich das vorstellen kann. Bisher ist es mir nicht gelungen, auch nur etwas aus diesem unbehaglichen Milieu an die Oberfläche zu tragen und mit einer willigen Seele auf dieser Welt zu teilen. Jeder Versuch eine in Sätze gekleidete Kolonne von Wörtern hintereinander zu gestalten sind kläglich gescheitert. Kein Lesender konnte auch nur erahnen, was ich meinen könnte. Man steht dann als Idiot im Mittelpunkt. Nicht so sehr als der Dumme, sondern mehr als jener, der bedauert werden muss. Losgelöst von der weltlichen Realität der Gesetze aller Vernünftigen.

    Sätze müssten die Wörter gleichzeitig beinhalten, welche für den zu sagenden Satz notwendig währen. Welches sollten das denn sein? Kann man Gedanken außerhalb der Vernunft überhaupt formulieren? Gibt es Wörter, die noch nicht gedanklich hinterlegt sind wie zum Beispiel: Abcarst, ülevisuntert, ausgebrazt…

    Ich habe jemanden kennengelernt, der war ein Meister des Unverständnisses sowie der Unklarheit jeglicher Zufälligkeit an Buchstaben. Kaum zu glauben, dass er als Person vor mir stand. Herr K. Unverdaut nannte er sich. Das war sicher nur ein Synonym für ihn für andere. Aber dafür eindeutiger wie als ein jedermann Namen hat. Der ist irgendwie nichtssagend und tot für alle, die nicht mit dem Namen irgendwas verbinden. Einen Gedanken oder ein Bild ein Traum eine Erinnerung und so weiter. Aber K. Unverdaut klingt schon so wie ein Abgang aus dem Allerwertesten samt Endoder Dickdarmbereich. Da ist dann der entsprechende Darmwind auch nicht mehr fern vorstellbar. Dazu gesellen sich noch Verbalien wie 'groß' machen und Adjektive wie eklig, schmutzig obendrein unansehnlich, um mit rechten versöhnlichen Bildern zu spielen. Im Gegenteil dazu ist das auch was Gutes. Aller Unrat wird entsorgt und vernichtend aus dem Körper gebracht. Die Reste und nicht weiter auszubeutenden Materialien werden nicht mehr gebraucht und dann entsorgt.

    Ich mache mir heute den Vorwurf ihn nie so richtig ernst genommen zu haben. Er ähnelte in einer geheimen, beängstigenden, unaussprechlichen Weise dem M. Lockwile. Die Ähnlichkeit ist eigentlich nur gefühlt und riecht nach einem Duft, der nur an dem Gedächtnis nagt, wie ein Kratzer. Ein Duft, der so eine Ahnung von etwas beinhaltet, was man nicht so richtig zu fassen bekommt im Geiste. Da kreisen Gedanken irgendwo im Hirn herum, die nichts finden, das sie zurückbringen können in das Wasser des 'na klar'- Erkennens. Der trübe Erinnerungsschaum ist übermächtig beileibe verwischt jedes klare Bild. Allerdings ist da doch ein kleiner Bach, von in der Zeit gelegenen Bildchen, die sich nur chaotisch verformt zeigen. Unerkannt zugleich geheimnisvoll. Ein Kind der weltlichen Gabe Dinge aus dem umweltlichen Graben aller Dunkelheit und Lichtquellen zeigt sich fragend. Ein Embryo der neuen versteckten oder vergrabenen Allmächtigkeit. Keine Hand kann dieses Fließende fassen oder gar erfassen. Es bleibt verborgen, unerreichbar, hilflos um Kontakt suchend. Da ist aber nichts und kein Verstand, der dazu imstande wäre. Aber diese beiden Geschöpfe, die in meiner Erinnerung leben, vielleicht schon. Die Zeit hat diese beiden Einzelwesen aus meinem körperlichen Umfeld genommen. Und die Zeit hat sie wieder in mein Hirn zurückgebracht. Warum gerade jetzt? Was ist jetzt anders als zu jenen vergangenen Welten, als ich sie nicht so gesehen habe wie jetzt?

    Die Zeit will mir jetzt etwas sagen? Wie will sie das machen? Die Zeit ist in mir und immer im jetzt verflossenen Gestern. Ein Schwall an ins Nichts stürzenden Gedanken, die immer weiter jeglicher Begrifflichkeit entfliehen. Würde man sie zu sich ziehen, könnte man durch die sich ständig aufwickelnden Umläufe der Zeitgeschehnisse wohl alsbald wahnsinnig werden. Ertrinkend in seiner eigenen Gedanklichkeit. Schön blöd, wenn es dazu kommt. Also was tun?

    Es wird mir nicht anderes übrig bleiben als von meiner Begegnung mit K. Unverdaut zu schreiben. Sollen die Menschen, die mit mir dieser Seele lauschen, mehr erkennen als ich. Irgendein Wesen muss sich endlich finden, die Unruhe, die gar an sich schreiende Dunkelheit, überall, endlich mit Licht zu erfüllen.

    K fällt in mein Leben

    Dienstag, das Wetter ist wie immer, so oder eben anders, kaum der Rede wert. Die Arbeit ist auch nicht viel besser. Alle Gedanken sind auf das zu Hause ausgerichtet. Das Auto wartet wohl wieder ungeduldig. Der Parkplatz ist wie immer randvoll mit fremden Blechgesellen. Still und tot warten die Gesellen der Schnelligkeit da, wo sie abgestellt worden waren. Kein Laut an Gejammer. Keinen Muckser an Qual der Langeweile, kein Lied der Leidenschaft erfüllt ihre Leiber, wenn sie denn welche hätten. Die computergestützten Funktionen schweigen und lamentieren nicht. Lust oder Unlust – eh alles gleich und egal.

    Ich bin auf dem Weg zu meinem Gestüt. Tür auf, hinsetzen, Schlüssel aus dem Gehänge raus und in das Zündschloss, drehen, fertig. Mein 'Pferd' ist da. Flüssig, etwas schnaufend oder ein klein wenig bockig. Es knattert wie ein hüpfendes Bienchen, bevor es summt. Nun geht es endlich los. Ab in die Straßen zum Ziel des Tages, nach Hause. Egal wie der Wind versucht, mich zu bremsen und mein Pferd zu zügeln. Der laute Fresssack, auch Motor genannt, hat was zu Beißen. Benzin oder Strom, irgendwas wird ihm in das Maul gestopft. Hauptsache die Räder drehen sich. Der Teufel sitzt dabei oben auf und dreht sein Spieß in der Höhe. Alles normal und voll modern. Der Tod in der Ferne läuft nur hinterher, heute wird es keinen Unfall geben. Mein Gespür ist sich sicher. Die Laune wird besser und was kann es Schöneres geben, als alsbald zu Hause zu sein. Die Gedanken sind praktisch schon mit Überlichtgeschwindigkeit da, wo sie eh fast immer geblieben sind. Komisch, dass keine Zeit zwischen Abfahrt und Ankunft vergangen ist. Meine Person ist nur gefühlt woanders.

    Der Parkplatz hat eine Schranke, die sich wie immer alleine öffnet. Hindurch und dann rechts, nochmal rechts an der Tankstelle vorbei, über den Zebrastreifen, dann links an dem verfallenen Eckhaus vorbei und dann mitten durch eine Wiese. Auf ihr sehe ich im Frühling unzählige Butterblumen blühen. Jedes Jahr das gleiche Spiel. Wenn sie ausgeblüht sind, schwirren ungezählte Samenfäden an kleinen Fallschirmchen in der Luft. Wenn man nach ihnen greift, entschwinden sie wieder mit einem ungeahnten Schwung. Dann ein Knall und Knirschen – ein Ruck – ich stehe.

    Erschrocken schaue ich über den Kühler. Da bewegt sich eine Krücke mit einer Hand unterhalb des Einblicks meiner Augen hinter dem Kühlerdach hin und her. Nichts wie hin und schnell helfen, dachte ich mir. Was war geschehen? Ein relativ junger Mann lag da wie eine Schlange vor den Rädern meines Fahrzeugs und rappelte so vor sich hin. Er kroch mehr, als dass er aufstand, und war total verwirrt, was mit ihm wohl geschehen sei. Nun, ich freilich auch. Mit beiden Händen zog ich den komisch verhüllten Körper auf die Beine. „He, meinte er, „was Sie auch tun, es war meine Schuld, vermute ich. Das Sie zufällig hier waren , konnten sie nicht wissen. Entschuldigen Sie meine Unachtsamkeit auf der Straße. Die Vorfahrt war gewiss die Ihre und außerdem haben Sie ja angehalten, sodass mir bestimmt nicht passiert ist. Das habe ich nun allerdings weniger erwartet. Ich glaubte, im besten Fall hätte ich mir anhören dürfen, dass ich ein Idiot wäre oder dass die Polizei so einen Straßenversager einhaschen muss und Ähnliches.

    Nichts von allem war der Fall. Der Mann, von recht muskulöser Gestalt, stellte sich nicht vor. Er gab mir die Hand und lallte irgendwie was von

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