Psychologie der Rache: Der Weg zur Vergebung
Von Tristan Nolting
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Über dieses E-Book
Dieses Buch bietet eine Perspektive über die Sinnhaftigkeit von Rachegefühlen und welche unglaubliche Kraft hinter der Vergebung steckt.
Tristan Nolting
Tristan Nolting (*7.04.1998, Lüdenscheid) ist Schriftsteller für die Themen Gesundheit, Psychologie & Spiritualität. 2020 hat er einen Bachelor of Science in Oecotrophologie an der FH Münster gemacht, 2021 einen Master of Science in Psychologische Medizin / Komplementäre Medizin der Londoner Metropolitan Universität. In seinen Publikationen greift er selbst abstrakte und komplexe Themen auf und versucht sie verständlich und zugänglich darzustellen. Seine vielfältigen Erfahrungen verarbeitet er über seine Bücher, seinen Podcast und Beiträge in diversen Magazinen wie 1bis19 und Metal Health Rx. Geeignet sind seine Inhalte vor allem für Grübler, die mehr vom Leben wollen als nur zu funktionieren. Denn Tristan Nolting zeigt auf vielfältige Weise die Deutung und Bedeutung der eigenen Gefühlswelt auf. Und, dass für ein integrales bzw. ganzheitliches Weltbild immer verschiedene Perspektiven notwendig sind. Mehr auf https://tristanstrivium.com
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Buchvorschau
Psychologie der Rache - Tristan Nolting
Einführung
Dieser kleine Ratgeber beinhaltet die Absicht, dir die Psychologie der Rache (engl. revenge: Rache, Abrechnung) näher zu bringen. Dafür werden wir uns jedoch nicht ausschließlich in psychologischen Untersuchungen verlieren, sondern ein von mir entwickeltes Schema durchlaufen, was ich selbst an mir erlebt habe. Dieses Schema umfasst zum einen das Quadranten-Modell der Rache, zum anderen das Stufen-Modell der Vergebung. Auf beide Versionen werden wir in diesem Buch zurückkommen.
Jeder von uns hat einmal starke Emotionen von Rache gehegt, da bin ich mir absolut sicher. Aber warum eigentlich? Ist Rache eine im Menschen angelegte Emotion, die in Erscheinung tritt, wenn die Umstände es entsprechend erfordern? Beruht Rache auf einer vollständig intrinsischen Motivation? Oder ist Rache vielleicht sogar ein internalisiertes, d. h. durch die Gesellschaft erlerntes Konstrukt? Schauen wir uns dafür einmal die etymologische Wortherkunft an. Dies gibt uns Aufschluss darüber, wie der Begriff „Rache" historisch genutzt wurde, wie er heute verstanden wird und welche Bedeutung er im gesellschaftlichen Kontext aufweist.
Laut Wörterbuch der Gebrüder Grimm wurde Rache (f.) im Althochdeutschen râhha geschrieben und ausgesprochen, später, im Mittelhochdeutschen dann râche. Im Altsächsischen bedeutet das verwandte wraka Verfolgung. Die isländische Sprache, welche ebenfalls wie die deutsche und englische Sprache zu den indogermanischen Sprachen zählt, führt ein ræki auf, welches sich nicht nur wie die geistig-spirituelle Behandlung Reiki anhört, sondern auch dem englischen to reject (zurückweisen, ablehnen) entspricht.
Achtung: Reiki ist ein Kunstwort aus rei, was Geist & Seele bedeutet, und ki, was dem chinesischen Wort für Energie, Qui entspricht - dennoch empfinde ich die Nähe der Wörter als erstaunlich, zumindest aber bedenkenswert.
Weiterhin führt das Wörterbuch der Gebrüder Grimm aus, dass im Wort rächen auch „ein alter gemeingermanischer rechtsbegriff beschlossen [ist] , das setzen auszerhalb des landrechts und die austreibung aus dem lande in folge angriffs auf den landfrieden, eine mildere und nicht entehrende art derjenigen strafe, als deren höchste und zugleich vogelfrei machende stufe die verurtheilung zum wargus [Verbrecher] angesehen werden musz." ¹
Dem lateinischen vindicta entsprechend wird der Rache immer auch eine göttliche oder heldenhafte Komponente zugeschrieben. Auch das Alte Testament der Bibel ist voll von Geschichten, die über Rache handeln. Gott wird prinzipiell im Alten Testament im Gegensatz zum Neuen Testament als rachsüchtiger, bestrafender Richter dargestellt. Um einige Beispiele zu nennen:
„¹HERR, Gott, des die Rache ist, Gott, des die Rache ist, erscheine! ²Erhebe dich, du Richter der Welt; vergilt den Hoffärtigen, was sie verdienen! ³HERR, wie lange sollen die Gottlosen, wie lange sollen die Gottlosen prahlen…" (Psalm 94)
„Stehe auf, HERR, in deinem Zorn, erhebe dich über den Grimm meiner Feinde und wache auf zu mir, der du Gericht verordnet hast, …" (Psalm 7: 6)
„Denn es ist über Babel der Verstörer gekommen, ihre Helden werden gefangen, ihre Bogen zerbrochen; denn der Gott der Rache, der HERR, bezahlt ihr." (Jeremia 51: 56)
Das verwandte und häufiger als „Ursprache bezeichnete Sanskrit kennt ebenfalls den Begriff der Rache abgemildert als „vṛǵ
: abwenden. So lässt sich allgemein aus den verschiedenen Sprachkontexten erschließen, dass Rache immer mit der Vorstellung des Vertreibens oder Vergeltens konnotiert ist, nicht unbedingt aber mit dem Bösen oder dämonischen Kräften.
Auch in modernen Filmen werden die Themen Wut und Rache, entfernt auch Vertreibung und Vergeltung behandelt. In Star Wars 2 – Angriff der Klonkrieger – nimmt der Protagonist und Held Anakin Skywalker Rache an den Sandleuten, die seine Mutter entführt und getötet haben. In seinem Zorn hat Anakin die ihm zur Verfügung stehende Macht ausgenutzt und mit seinem Lichtschwert alle Sandleute getötet, obwohl der Jedi-Kodex dies untersagt. Wie würde Meister Yoda nun sagen?
„Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid."
Auf Star Wars werden wir anhand eines anderen Beispiels noch einmal zu sprechen kommen. Star Wars ist hier aber kein Einzelfall, viele Protagonisten nehmen Rache in den von uns gefeierten Filmen. Achtung, Spoiler: In der Neuverfilmung Cruella von Disney erfährt die Protagonistin Cruella als Kind, wie ihre geliebte Mutter von einer Frau (Baroness Von Hellman) eine Klippe hinabgestürzt wird. Der Vorfall wird schließlich vertuscht und das Mädchen muss sich verstecken. Von da an ist sie auf sich allein gestellt und lebt mit zwei ebenfalls auf der Straße lebenden Waisen in Armut. Als sie dann älter ist und sich entschließt, einen Job als Designerin anzunehmen, erfährt sie, dass ihre Chefin, die Baroness, die Mörderin ihrer Mutter ist. Blind vor Wut nutzt Cruella jede Gelegenheit, um die Baroness, die als geniale Designerin gefeiert wird, schlecht dastehen zu lassen und ihr Geschäft zu versauen. Cruella führt in gewisser Weise ein Doppelleben, eines als Estella, die unschuldige Gehilfin der Baroness und eines als Cruella, die versessene Designer-Psychopathin, die die Baroness um jeden Preis zur Strecke bringen will. Als der Baroness schließlich auffällt, dass Cruella und Estella dieselbe Person sind und das Motiv für den Rachefeldzug der Mord an ihrer Mutter ist, versucht die Baroness Cruella von derselben Klippe zu stürzen wie ihre Mutter. Es gelingt ihr auch – doch Cruella hat vorgesorgt. Sie hat nicht nur einen Fallschirm dabei, sondern auch allen auf der Party in der Residenz der Baroness Anwesenden gesagt, sie sollen doch bitte zur Klippe kommen. So wurde die Baroness dann von der Polizei erwischt und Cruella landet einmal mehr auf den Titelblättern der Zeitung.
Was meinst du, war dieser Akt gerecht? Rache wird – wie auch in der Bibel – hin und wieder als