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Fossile Strategien: Woran Klimaschutz scheitert
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Fossile Strategien: Woran Klimaschutz scheitert
eBook230 Seiten2 Stunden

Fossile Strategien: Woran Klimaschutz scheitert

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Über dieses E-Book

DEMOKRATISCHER UND GERECHTER KLIMASCHUTZ?
Ökologisch ist die Sache einfach: Nichts kann das Klima schneller entlasten als ein schneller und hundertprozentiger Wechsel zu erneuerbaren Energien. Doch die Energiewende ist schwer umkämpft. Denn es geht um viel mehr als nur um Emissionen.
Die Politologin und Volkswirtin Anja Baisch holt das Thema aus der ökologischen Ecke und entwirft eine politische Erzählung. Sie skizziert die Strategien der Fossilwirtschaft und analysiert die Energiepolitik der Bundesregierung.
Hinter all den PR-Kampagnen und grünen Konzepten verbirgt sich eine Weichenstellung: Führt die Klimapolitik zu einer noch stärkeren Konzentration und Zentralisierung von wirtschaftlicher Macht? Oder kann die Energieversorgung genutzt werden, um die Welt gerechter und friedlicher zu gestalten?
Wie funktioniert demokratischer Klimaschutz?
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum20. Okt. 2021
ISBN9783347379923
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    Buchvorschau

    Fossile Strategien - Anja Baisch

    1. Teil

    Die systemische Perspektive

    Kapitel 1

    Die Verzichtsdebatte - Mensch, ändere dich

    „Mensch, ändere dich", lautete die Kampagne von 1995.⁵ Zwei Figuren – Bille und Henning – sollten die Bürger zu einem klimafreundlicheren Verhalten animieren. Dazu klärten sie auf, welche CO2-Einsparmöglichkeiten es im Alltag gäbe. Und das Tolle daran: Es schone nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Die Menschen müssten nur aufgeklärt werden, wie sie es besser machen könnten, so lautete der Subtext der Kampagne. Das erklärte Ziel der Initiative war, die Menschen zu ermutigen, eigene Beiträge für das Klima zu leisten. 2,2 Millionen gab das Umweltministerium damals für Plakate und Anzeigen aus. Es war eine der ersten Amtshandlungen der neuen Umweltministerin Angela Merkel.

    Vierundzwanzig Jahre später hat sich an der Einstellung der jetzigen Kanzlerin nichts geändert. „Wir setzen darauf, dass die Menschen wissen, was an Verhaltensänderung in den nächsten Jahren stattfinden muss, sagte sie im Oktober 2019 bei der Eröffnung der „Klima-Arena in Sinsheim (ein Erlebniszentrum, das den Menschen genau das vermitteln soll.⁶ Ein paar Tage später, beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos, setzte sie nach: „Diese Transformation bedeutet im Grunde, die gesamte Art des Wirtschaftens und des Lebens, wie wir es uns im Industriezeitalter angewöhnt haben, in den nächsten 30 Jahren zu verlassen."⁷

    Auch hier ist die Botschaft deutlich: Gewöhnt euch um! Die Menschen müssen sich endlich ändern! Das mag unbequem sein, und sie habe Verständnis für die ältere Generation, die um die Anerkennung ihrer Lebensleistung bange, und gleichzeitig habe sie Verständnis für die jungen Leute, denen alles zu langsam gehe, aber sie habe als Bundeskanzlerin die Aufgabe, alle mitzunehmen. Anfang 2020 erklärte sie, die Menschen müssten bereit sein für diese Veränderungen.⁸

    Ob der Kampf gegen die Erdüberhitzung gelingen wird, hängt demnach von „den Menschen" ab. Ob sie gründlich aufgeklärt sind, ob sie zu Einschränkungen bereit sind, ob sie ihr Verhalten ändern. Alle tragen Schuld, wenn sich das Klima weiter erhitzt, weil die Menschen einfach zu bequem, egoistisch, faul, unaufgeklärt oder wie auch immer seien. Seit vierundzwanzig Jahren versucht Angela Merkel nun, diese Botschaft zu vermitteln: Mensch, ändere dich!

    Psychischer Stress

    Das sind tiefgreifende Vorwürfe, denn die Auswirkungen der Klimakrise sind so bekannt wie dramatisch. Es ist mental extrem herausfordernd, mit der Botschaft umzugehen, dass das Ökosystem kollabiere, weil jeder Einzelne sich falsch verhalte. Den meisten Menschen ist es vermutlich nicht egal, dass zukünftige Generationen möglicherweise schlechter leben werden und mit unkontrollierbaren Wetterextremen zurechtkommen müssen. Es gibt verschiedene Strategien, mit dieser mentalen Belastung umzugehen.

    Manche leugnen: Den Klimawandel gibt es nicht.

    Oder sie hoffen: Es gibt ihn, aber den Menschen wird schon eine technische Innovation einfallen, um das alles zu drehen.

    Wieder andere moralisieren: Verantwortungsvoller Konsum ist eine Frage des Charakters, und ich verabscheue Menschen, die drei Mal im Jahr in den Urlaub fliegen.

    Manche rechtfertigen sich: Ich fliege zwar, aber dafür fahre ich mit dem Fahrrad zur Arbeit, und überhaupt wäre es sinnvoller, wenn erst mal die Kreuzfahrtschiffe verboten würden.

    Einige resignieren: Die Stofftüte ist zwar kein Plastik, aber ihre Herstellung verbraucht mehr Energie. Das ist alles so kompliziert, ich weiß nicht, was ich noch machen soll.

    Oder sie wehren ab: Klimaschutz ist schön und gut, aber am Ende zahlen doch wieder die kleinen Leute, und das Geld dafür habe ich nicht.

    Manch einer verzweifelt: Ich spüre tiefe Angst und könnte nur noch weinen.

    Und wieder andere büßen: Wir Menschen sind so blöd. Wir haben es nicht besser verdient.

    Insgesamt könnte man sagen: Das Thema Klimaschutz ist emotional besetzt. Es wühlt tiefe Ängste auf und verursacht Gewissensbisse, die von der Bundeskanzlerin mit ihren Appellen an die Veränderungsbereitschaft noch verstärkt werden. Gleichzeitig signalisiert sie Verständnis für die individuelle Fehlbarkeit, aber an der Schuldzuschreibung ändert sich nichts.

    Klima-Angst

    Diese Botschaft ist gerade für jüngere Menschen, die eigentlich voller Optimismus in ihr Leben starten möchten, schwer zu verarbeiten. Und so hat sich in den letzten Jahren ein neues Phänomen verbreitet, das von Psychologen als „Klima-Angst oder „Klima-Depression bezeichnet wird.

    „Betroffene haben permanent Schuldgefühle, sind traurig, verzweifelt, fühlen sich machtlos, schlafen nicht gut, sagt die Psychotherapeutin Anke Glaßmeyer.⁹ Es sei ein relativ neues Phänomen, das sich zunehmend verbreitet. In einem Online-Portal, das von Psychologen betreut wird, treffen sich Menschen, die psychisch unter der Erdüberhitzung leiden. In einem Hilfsangebot für Klima-Depressive findet ein Satz besonders viele Likes: „Ich habe 99 Emotionen, aber Hoffnung ist keine.¹⁰

    Inzwischen sind Klimadepressionen zu einem eigenen Forschungsgegenstand geworden. Der Umweltpsychologe Grothmann beschreibt Klima-Angst als Zustand, in dem die Risiken als übermächtig wahrgenommen werden, während die eigene Handlungsfähigkeit begrenzt erscheint. Die Politiker gelten als unwillig oder unfähig.¹¹ Übrig bleibt eine Mischung aus Verzweiflung und Resignation.

    „Aufgrund der Bedrohung nehmen Ängste, Depressionen, Stress, posttraumatische Belastungsstörungen, aber auch pretraumatische Belastungsstörungen zu", erklärte die Psychotherapeutin Mareike Schulze vor der Bundestherapeutenkammer im November 2019.¹² Die Delegierten verabschiedeten schließlich eine Resolution, in der die direkten und indirekten Auswirkungen des Klimawandels als Problem beschrieben werden.

    Hauptsache aktiv

    Einige Psychotherapeuten entwickeln Konzepte, um den Betroffenen zu helfen: So zum Beispiel Online-Seminare zu Klimaresilienz (d.h. die Widerstandsfähigkeit eines Systems gegenüber Störungen wie Umweltkatastrophen zu stärken). Oder es wird die Empfehlung ausgesprochen, in irgendeiner Art und Weise aktiv zu werden. In welcher Form dieses Engagement stattfindet, ist den Betroffenen überlassen. Wichtig sei, dass sie sich damit wohlfühlten.

    Im konkreten Fall ist das sicherlich hilfreich. Und vermutlich engagieren sich die meisten Aktivisten der Klimaschutzbewegung genau aus diesem Grund. Wut, Ärger, Angst oder Unzufriedenheit waren immer schon die Motoren, um sich politisch zu betätigen. Dagegen ist natürlich überhaupt nichts einzuwenden, im Gegenteil!

    Trotzdem ist es auffallend, dass im Fall der Klima-Angst die Zweckmäßigkeit der Proteste und des Engagements gar keine Rolle mehr spielen.

    Auch den Depressiven ist bewusst, dass sie mit einem Nachhaltigkeits-Blog nicht den Planeten retten werden, sondern ihr eigenes Ohnmachtsgefühl betäuben wollen. Gerade diese Ziellosigkeit – irgendwas zu tun – kann die empfundene Machtlosigkeit wiederum verstärken, wenn die eigenen Aktivitäten als wirkungslos wahrgenommen werden.

    Überspitzt formuliert: Es geht nicht mehr darum, was man gegen den Klimawandel unternehmen kann, sondern wie man damit umgeht, dass man nichts dagegen tun kann.

    Blick in die Zahlen

    Diese Prozesse erschweren die Diskussion über den Klimawandel und machen es notwendig, die Debatte auf eine sachlichere Ebene zu bringen. Die erste Frage zielt daher auf den Ursprung der Emissionen. Sind es wirklich „die Menschen" in ihrem Alltagsverhalten, die die Schadstoffe verantworten?

    Das Umweltbundesamt hat dazu eindeutige Zahlen veröffentlicht.¹³ Sie besagen, dass fünfundachtzig Prozent aller Emissionen energiebedingt sind. Sie entstehen, wenn fossile Rohstoffe, wie Kohle, Gas und Öl, in Energie umgewandelt werden.

    Im Prinzip dreht es sich um drei große Umwandlungsverfahren, bei denen Treibhausgase entstehen:

    1. Elektrische Energie: Stromerzeugung

    2. Thermische Energie: Wärmeerzeugung

    3. Chemische Energie: Abgase aus Verbrennungsmotoren

    Schaut man sich die drei problematischen Verfahren genauer an, ergibt sich folgendes Bild in Anteilen: Der Großteil der Energie-Emissionen stammt mit knapp vierzig Prozent aus der Stromerzeugung. Es folgen der Verkehr mit zwanzig Prozent und die Industrie mit eigenerzeugten Energieemissionen, die noch einmal etwa fünfzehn Prozent ausmachen. Stromerzeugung, Verkehr, Industrie. Diesen Dreiklang sollte man sich einprägen, um in den vielen Zahlenbergen zur Klimakrise nicht den Überblick zu verlieren.

    In Berichten über den Klimawandel taucht häufig die Einteilung der Emissionen nach wirtschaftlichen Sektoren auf. Aber auch in der Landwirtschaft oder im Verkehrsbereich entstehen die Emissionen durch eines der drei oben genannten Verfahren, so dass es sinnvoll ist, direkt auf den Entstehungsprozess zu schauen.

    Und was ist mit den privaten Haushalten, deren Klimawirkung der Bundeskanzlerin so am Herzen liegt? Sie machen etwa zehn Prozent der energiebedingten Emissionen aus, sagt das Umweltbundesamt. Das ist nicht nichts. Selbstverständlich macht es Sinn, den eigenen CO2-Fußabdruck zu beachten und die Klimaeffekte von Ernährung und Fortbewegung zu berücksichtigen. Aber zehn Prozent sind eben nicht fünfundachtzig.

    Deshalb ist es wichtig, die Verantwortlichkeiten klar zu benennen. Es sind nicht die Menschen in ihrem Alltagsverhalten, die die größten Emissionen verursachen, sondern es geht um die Energieerzeugung. Große Produktionsverfahren (Strom, Wärme und Kraftstoff) müssen umgestellt werden. Hier liegt ein riesiges Einsparpotential. Wer wirksam und schnell Treibhausgase reduzieren möchte, sollte sich auf diesen großen Block konzentrieren. Die Zahlen sind so eindeutig, dass das Ziel von sinnvollen klimapolitischen Forderungen auf der Hand liegt. Alles dreht sich um die Energie.

    Allein mit einer vollständigen Umstellung auf eine Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien könnten die deutschen Treibhausgase innerhalb kurzer Zeit um die Hälfte reduziert werden.

    Die Energie ist nicht alles,

    aber alles ist nichts ohne die Energie¹⁴ (Hermann Scheer)

    Die Verfügbarkeit sauberen Stroms hätte zudem große Auswirkungen auf den Verkehr und die Industrie. Mit dem Begriff Sektorintegration wird die Verknüpfung der verschiedenen Anwendungsbereiche von Ökostrom bezeichnet. Die erneuerbare Energie wird bei einer solchen Integration auch für andere Sektoren genutzt, zum Beispiel für die Wärmeerzeugung der Industrie und im Bereich der Gebäudeheizungen. Um Verbrennungsmotoren ablösen zu können, braucht es Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb. Der Strombedarf wird umso mehr steigen, je besser die Sektorintegration funktioniert. Ein Ausbau der erneuerbaren Energien hätte daher nicht nur auf die reine Stromerzeugung, sondern ebenso in Bezug auf die beiden anderen dreckigen Verfahren zur Wärme- und Krafterzeugung einen immensen Klimaeffekt.

    Es mag andere Gesetze und Maßnahmen geben, die eine positive Auswirkung auf das Klima haben, aber sie sind nicht entscheidend. Alles steht und fällt mit der Energiepolitik. Ohne einen radikalen Energiewechsel ist jede Klimaschutzpolitik sinnlos.

    Das wird untermauert in einer Untersuchung des Global Carbon Project, bei dem sich Forscher im Umfeld der Stanford University zusammengefunden haben, um die globalen Treibhausgase und ihre Ursachen zu quantifizieren. In einer Untersuchung, zuletzt aktualisiert im Oktober 2019, berechneten die Forscher, wie viele Emissionen auf einzelne Unternehmen zurückzuführen sind.¹⁵ Die größten Kohle-, Gas- und Ölunternehmen werden darin als „Carbon Majors" bezeichnet. Das Ergebnis: Die Anzahl der entscheidenden Akteure ist überraschend klein. Gerade mal hundert Unternehmen haben einundsiebzig Prozent der weltweiten Emissionen seit 1988 erzeugt.

    Im Hinblick auf die Klimakrise können daher ein kleiner Kreis von Verursachern und ein eindeutiger Ursprung der schädlichen Emissionen festgemacht werden, nämlich die Erzeugung von Energie durch die Verbrennung fossiler Ressourcen.

    Diese Einordnung steht offensichtlich in Kontrast zu dem diffusen, unangenehmen Appell an alle Menschen, alles anders zu machen. Weder Schuldgefühle noch ein schlechtes Gewissen helfen weiter. Es ist nicht hilfreich, die sich anbahnende Klimakatastrophe zu verdrängen oder auf ein technisches oder sonstiges Wunder zu hoffen. Der Appell von Angela Merkel, alle Menschen sollten ihr Verhalten ändern, ist nur verwirrend und eine Nebelkerze, die die Menschen im Hinblick auf die wahren Verantwortlichkeiten blendet.

    Was sich verändern muss, ist die Art der Energiegewinnung. Das ist ein klar umrissenes Feld, aus dem sich ganz andere Handlungsmöglichkeiten ergeben als aus dem Vorsatz, ein besserer Mensch zu werden. Und dass eine saubere Energiegewinnung notwendig für das Klima ist, gilt gesellschaftlich inzwischen auch als unumstritten. Selbst Energiekonzerne, die seit Jahrzehnten fossile Geschäftsmodelle praktizieren, werben mit ihrem Engagement für erneuerbare Energien.

    Aber sie grenzen ein: Grundsätzlich und für die Zukunft sei saubere Energieerzeugung eine gute Sache, aber so leicht, wie Klimaschützer sich das oft vorstellen, sei die Umstellung nicht. Und an dieser Stelle beginnt die Aufzählung all der – vermeintlichen – Hindernisse auf dem Weg in eine saubere Energiewelt. Die Kraft von Sonne und Wind würden nicht ausreichen, die Energie sei zu schwankend, Speicher noch nicht vorhanden und überhaupt müsse die Grundversorgung von verlässlichen Großkraftwerken garantiert werden. Erneuerbare Energien seien eine sinnvolle Ergänzung, und irgendwann – nicht näher ausgeführt – sei eine saubere Vollversorgung sicher möglich. Doch derzeit seien sie noch lange nicht ausreichend, um den globalen Energiebedarf zu decken. Bis dahin müssten Übergangslösungen gefunden werden, in denen fossile Rohstoffe eine große Rolle spielten. Diese vermeintlichen Brücken in die Zukunft passen aber zu gut zum Geschäftsmodell der Energiekonzerne, als dass man sie ungeprüft stehen lassen könnte.

    Kapitel 2

    Erneuerbare Energien - Nur eine Ergänzung?

    „Eine Wende hin zu hundert Prozent sauberen, erneuerbaren Energien ist sehr realistisch, stellte Dr. Christian Breyer, Professor für Solarwirtschaft an der finnischen Universität LUT fest. „Schon jetzt, mit den heute verfügbaren Technologien.¹⁶

    Er gehörte zu einem Forscherteam, das gemeinsam mit dem deutschen Netzwerk Energy Watch Group im April 2019 eine wissenschaftliche Studie veröffentlichte. Die Forscher hatten darin eine vollständige weltweite Energiewende in den Bereichen Strom, Wärme, Verkehr und Meerwasserentsalzung modelliert, bei der kein weiteres CO2 emittiert werden würde.

    Mit Blick auf die Klimakrise ist das ein phantastisches Ergebnis; doch die Studie wurde nur wenig besprochen. Kaum eine große Tageszeitung griff das Thema auf. Nur in Veröffentlichungen, die sich schwerpunktmäßig mit erneuerbaren Energien beschäftigen, fand die Untersuchung Erwähnung.

    Doch die Frage, ob die Kräfte von Wind, Wasser und Sonne ausreichen, um den Energiebedarf der ganzen Welt zu decken, ist für die gesamte Klimaschutzdebatte fundamental. Daher sind die Möglichkeiten der erneuerbaren Energien das Thema in diesem Kapitel. Ist die Studie der eingangs zitierten

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