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Wie wir alt werden und jung bleiben: Spermidin als Chance
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Wie wir alt werden und jung bleiben: Spermidin als Chance
eBook236 Seiten1 Stunde

Wie wir alt werden und jung bleiben: Spermidin als Chance

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Über dieses E-Book

Wir verbringen einen immer größeren Anteil unseres Lebens krank und betreuungsbedürftig. Es ist bisher nicht gelungen, die Gesundheitsspanne im selben Ausmaß auszudehnen wie die Lebenserwartung.
Damit wird die Frage, wie wir gut alt werden können, noch wichtiger. Von biologischer Seite betrachtet sind eine gesunde Ernährung und ein körperlich aktiver Lebensstil wesentliche Voraussetzungen, um gut alt zu werden. Bestehendes Wissen wird durch viele aktuelle Daten untermauert. Zusätzliche Unterstützung erhofft man sich von verschiedenen Substanzen, deren Auswirkungen auf den Alterungsprozess derzeit intensiv untersucht werden. Die Chancen stehen gut, dass sie helfen könnten, länger "jung" zu bleiben. Als Beispiel wird die Geschichte des in gesunden Nahrungsmitteln enthaltenen und im Organismus natürlicherweise vorkommenden Polyamins Spermidin dargestellt.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum28. Sept. 2022
ISBN9783990522820
Wie wir alt werden und jung bleiben: Spermidin als Chance

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    Buchvorschau

    Wie wir alt werden und jung bleiben - Karin Gruber

    Inhalt

    Alter und Altern

    Mehr als eine Zahl

    Ziel ist die Gesundheitsspanne

    Ein Prozess auf zwei Schienen

    Der Zahn der Zeit

    Definition(en) des Alterungsprozesses

    Was im verborgenen Raum der Zellen geschieht

    Molekulare und zelluläre Merkmale des Alterungsprozesses

    Zunehmende Instabilität der Gene

    Verkürzung der Telomere

    Epigenetische Veränderungen

    Nachlassende Qualitätskontrolle der Proteine

    Beeinträchtigte Wahrnehmung von Nährstoffen

    Mängel bei Mitochondrien

    Altern der Zellen selbst – Seneszenz

    Erschöpfung der Stammzellen

    Kommunikationsdefizite im Organismus

    Wie viel haben Darmbewohner mitzureden?

    Warum altern wir überhaupt?

    Roter Faden Autophagie

    Nobelpreise für Forscher

    Im Überblick

    Modellorganismen und ihre Bedeutung

    Lebenswichtige Funktionen

    Zusammenhang mit Krankheiten

    Roter Faden im Alterungsprozess

    Positive Effekte der Autophagie

    Gezielte Aktivierung

    Länger gut leben

    Wie geht gut alt werden?

    FIXER FAKTOR ERNÄHRUNG

    EINFACH GESUND ESSEN

    Was heißt eigentlich „Fehlernährung"?

    Gesunde Ernährungsmuster

    Auf der Suche nach dem gemeinsamen Nenner

    Zukunftsperspektive Präzisionsernährung

    Warum Ernährungsstudien so schwierig sind

    FASTEN AUF DAUER – KALORIENRESTRIKTION

    Was wir von Modellorganismen wissen

    Wie es beim Menschen aussieht

    Wirkmechanismen der Kalorienrestriktion

    Eine vernünftige Option?

    Doppelrolle von Proteinen & Aminosäuren

    FASTEN AUF ZEIT – INTERVALLFASTEN

    Unterschätzte Essenspausen

    HOFFNUNGSTRÄGER FASTENMIMETIKA

    Beispiele aus einer langen Liste

    FIXER FAKTOR BEWEGUNG

    Bewegungsmangel macht Kummer

    Körperliche Aktivität verlängert das Leben

    Bewegung und Alterungsprozess

    Spermidin

    Warum ausgerechnet Spermidin?

    Eine kleine Familiengeschichte

    Polyamine und Krebs: Eine komplizierte Beziehung

    Längeres Leben für Modellorganismen und Kulturzellen

    Alter des Menschen und Spermidinspiegel

    Aufnahme und Lebensdauer

    Spermidin und Gesundheit

    Herz-Kreislauf-System

    Gehirn und Nervensystem

    Empfehlungen von Fachgesellschaften

    Ernährung

    Bewegung

    Literatur & Internet

    Dr. Karin Gruber

    Wie wir

    alt werden

    und

    jung bleiben

    Chance Spermidin

    Impressum

    © Verlagshaus der Ärzte GmbH, Nibelungengasse 13, A-1010 Wien

    www.aerzteverlagshaus.at

    1. Auflage 2021

    Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere das der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwendung, vorbehalten.

    ISBN 978-3-99052-282-0

    Umschlag: Grafikbüro Lisa Hahsler, 2232 Deutsch-Wagram

    Satz: Christine Dobretsberger, 1170 Wien, www.lineaart.at

    Umschlagfoto: Peoplemayes (istock)

    Projektbetreuung: Hagen Schaub

    Autorin und Verlag haben alle Buchinhalte sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann keine Garantie übernommen werden. Eine Haftung der Autorin bzw. des Verlags wird daher nicht übernommen.

    Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden im Buch nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann aber nicht abgeleitet werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

    Liebe Leserinnen und Leser!

    Wenn man das Glück hat, lange zu leben, bleibt einem nichts anderes übrig, als sich früher oder später mit den Zumutungen des Alterns auseinanderzusetzen. Dabei geht es nicht nur um die ganz normalen Alterserscheinungen. Mit der steigenden Lebenserwartung haben alters(mit)bedingte Erkrankungen wie Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Morbus Alzheimer stark zugenommen. Wir verbringen einen immer größeren Anteil unseres Lebens krank und betreuungsbedürftig. Es ist bisher nicht gelungen, die Lebensjahre in Gesundheit im selben Ausmaß auszudehnen wie die Lebenserwartung. Damit rückt die Frage noch stärker in den Vordergrund, wie wir gut alt werden können, um die gewonnenen Jahre sinnvoll verwenden und genießen zu können.

    Um den Alterungsprozess effektiv zu mildern, ist es erst einmal notwendig, ihn voll und ganz zu verstehen. Und das ist noch nicht der Fall. Hunderte Einflussfaktoren, Biomoleküle und Signalkaskaden bilden ein komplexes Regelwerk. Altersforscher haben viele Teile des Puzzles bereits identifiziert. In diesem Buch wird der Versuch unternommen, sie zu beschreiben und den aktuellen Stand des Wissens darzustellen.

    Was macht „gut alt werden" nach dem heutigen Stand des Wissens nun aus? Einerseits ist die Antwort darauf natürlich eine sehr individuelle, persönliche Sache. Immer hilfreich ist es aber, zumindest ein wenig auf eine gesunde Ernährung zu achten und einen körperlich aktiven Lebensstil zu pflegen. Neu ist das nicht, zugegeben. Aber es gibt aktuelle Daten, die bestehende Erfahrungswerte untermauern und den einen oder anderen neuen Aspekt hinzufügen. In einem ebenfalls nicht neuen, derzeit aber besonders intensiv bearbeiteten Forschungsgebiet geht es um Substanzen, die den Alterungsprozess positiv beeinflussen könnten. Als Beispiel wird die Geschichte des in Nahrungsmitteln vorkommenden und im Organismus natürlicherweise enthaltenen Polyamins Spermidin dargestellt.

    Freilich ist Altern mehr als ein biologisches Phänomen und hat entscheidende psychische und geistige Dimensionen, die in diesem Buch ausgespart bleiben. Eine Kurzformel, die diese Dimensionen des Alterns erfasst lautet „laufen, lernen, lieben, lachen, leichter essen" – die fünf Ls.

    Die ersten drei davon haben Univ.-Prof. Dr. Leopold Rosenmayr, Doyen der soziologischen Altersforschung, und Univ.-Prof. Dr. Georg Wick, Doyen der biologischen Alternsforschung in Österreich, bereits vor Jahrzehnten propagiert. Der Onkologe Univ.-Prof. Dr. Heinz Ludwig hat diese fünf „Ls" in einem aktuellen Buch lebensnah beschrieben (Richtig Leben, länger leben, edition a, 2017).

    „Lernen steht für geistige Fitness, denn das Gehirn verkümmert ohne Training so wie die Muskeln. „Lieben steht für Hinwendung zu Menschen und Dingen, für Begeisterung und Engagement. „Lachen" steht für mehr als Humor, für ein Bemühen um einen hellen Grundton im Umgang auch mit negativen Dingen, für kleine Freundlichkeiten sich selbst und anderen gegenüber.

    Man darf gespannt sein, was die Altersforscher in Zukunft herausfinden. Man wird sehen, an welchen Schrauben noch gedreht werden kann, um gut alt zu werden.

    Karin Gruber

    Alter und Altern

    Das biologische Alter eines Menschen kann von seinem chronologischen Alter stark abweichen. Das liegt vor allem an Lebensbedingungen und Lebensstil, die genetische Veranlagung spielt meist eine eher untergeordnete Rolle. Hinter den bekannten Alterserscheinungen stehen Veränderungen auf molekularer und zellulärer Ebene, deren Erforschung noch nicht abgeschlossen ist. In den vergangenen Jahren wurden neun Bereiche beschrieben, in denen entscheidende Weichen gestellt werden. Je besser der Alterungsprozess verstanden wird, umso mehr Möglichkeiten einer positiven Beeinflussung eröffnen sich.

    Mehr als eine Zahl

    Die durchschnittliche Lebenserwartung in Westeuropa ist in den vergangenen 120 Jahren auf nahezu das Doppelte gestiegen. Neugeborene Buben können derzeit damit rechnen, ein Alter von rund 79 Jahren zu erreichen, Mädchen annähernd 84 Jahre. Die Zahlen für Deutschland sind sehr ähnlich, Schweizer bringen es auf etwa drei bzw. zwei Jahre mehr. Für die längere Lebenserwartung der Frauen werden verschiedene Gründe diskutiert, im Detail kann man dieses Phänomen aber noch nicht erklären.

    Dieser Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung ist verschiedenen Umständen zu verdanken, als da wären bessere Lebensbedingungen inklusive einer hochwertigeren Ernährung für breite Bevölkerungsschichten, bessere Wohnverhältnisse und Hygiene, eine geringere Kindersterblichkeit und eine bessere Gesundheitsversorgung generell mit der Entwicklung zahlreicher hochwirksamer Medikamente.

    Wie alt Menschen überhaupt werden können, ist eine andere Frage. Während die meisten Wissenschaftler von einer natürlichen Grenze von etwa 120 Jahren ausgehen, meinen manche, dass es in Zukunft gelingen könnte, Mittel und Wege zu finden und zu schaffen, diese Grenze hinauszuschieben. Jedenfalls hat sich die maximale Lebenserwartung im letzten Jahrhundert nicht verändert. Wie es zu dieser Anzahl von Jahren kommt, ist – so wie viele Aspekte des Phänomens Altern – noch nicht ganz klar.

    Weiters gilt es, zwischen dem chronologischen Alter, also dem Alter laut Geburtsschein, und dem biologischen Alter, also dem aktuellen Zustand des Körpers, zu unterscheiden. Hier sind beträchtliche Abweichungen möglich. Eine gute körperliche und geistige Fitness kann das biologische Alter im Vergleich zum chronologischen um viele Jahre verringern – und umgekehrt. Das hängt einerseits von der Lotterie der Gene ab. Wenn man das Glück einer guten Gesundheit und hohen Widerstandskraft hat, wird sich das entsprechend niederschlagen. Viel mehr noch hängt das biologische Alter aber von äußeren Faktoren ab. Der Lebensstil – Ernährung, Bewegung usw. – prägt die körperliche und geistige Fitness entscheidend mit, wobei soziale und psychosoziale Faktoren eine wesentliche Rolle spielen. Hier sind freilich auch Umweltfaktoren und nicht beeinflussbare Lebensbedingungen mit einzubeziehen.

    Um das biologische Alter zu ermitteln, werden verschiedene Biomarker herangezogen. Dazu gehören das Ausmaß an Atherosklerose – die „Verkalkung" der Blutgefäße ist ein natürlicher Vorgang, der unter anderem durch hohe Blutfettwerte und Bluthochdruck beschleunigt wird –, die Menge von Entzündungsmarkern im Blut, die Beweglichkeit der Gelenke und natürlich Sehvermögen und Gehör. Darüber hinaus erlauben genetische Analysen Aussagen über das biologische Alter, zum Beispiel die Bestimmung der Telomerenlänge oder ein Blick auf die epigenetische Uhr (siehe Verkürzung der Telomere und Epigenetische Veränderungen).

    Die durchschnittliche Lebenserwartung in Westeuropa hat sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts nahezu verdoppelt.

    Das biologische Alter eines Menschen kann von seinem chronologischen Alter stark abweichen.

    Ziel ist die Gesundheitsspanne

    Die Gesundheitsspanne bzw. Lebenserwartung in Gesundheit – auch als behinderungsfreie Zeit bezeichnet – ist eines der großen Gesundheitsthemen der Gegenwart. Derzeit klafft zwischen der durchschnittlichen Lebenserwartung und der Lebenserwartung in guter Gesundheit im ganzen EU-Raum eine beträchtliche Lücke mit großen Unterschieden zwischen den Ländern.

    Mit dem Anstieg der Lebenserwartung haben nämlich Häufigkeit und Schwere altersbedingter Erkrankungen dramatisch zugenommen. Ein höheres Alter ist statistisch gesehen mit einem stark erhöhten Risiko für altersassoziierte bzw. altersabhängige Krankheiten verbunden. Derzeit zumindest. Dazu gehören vor allem Arthrose und Arthritis, also die Abnutzung der Gelenke, Atherosklerose und im Gefolge Herz-Kreislauf-Erkrankungen – Todesursache Nummer 1! –, Krebserkrankungen, Morbus Parkinson und Demenzerkrankungen. Diese Krankheiten verursachen großes individuelles Leid. Allzu oft muss das Leben in Selbstständigkeit aufgegeben, müssen Schmerzen, Krankenhausaufenthalte, Betreuungs- und Pflegebedürftigkeit ertragen werden. Darüber hinaus entstehen Belastungen für das Gesundheitssystem, die es bis an seine Grenzen bringen, denn die Behandlung chronisch-degenerativer Erkrankungen ist langwierig, kostenintensiv und im Allgemeinen ohne Chancen auf Heilung.

    In Österreich zum Beispiel wurde bereits 2011 festgestellt, dass für die Bevölkerung ab ca. 50 Jahren höhere stationäre Gesundheitskosten anfallen als für Jüngere, obwohl die über 50-Jährigen einen kleineren Anteil an der Bevölkerung stellen. Nun zeigt die Entwicklung der Bevölkerungspyramide aber, dass es immer mehr ältere Menschen gibt. Während der Anteil der über 65-Jährigen im Jahr 2000 bei 15,4 Prozent lag,

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