Der Fall des Generalstabschefs Redl
Von Egon Erwin Kisch
()
Über dieses E-Book
Mehr von Egon Erwin Kisch lesen
Hetzjagd durch die Zeit: Reportagen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwischen Bettlern und Bohème Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntdeckungen in Mexiko Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchreib das auf, Kisch!: Das Kriegstagebuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWagnisse in aller Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus Prager Gassen und Nächten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mädchenhirt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer rasende Reporter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mädchenhirt – Ein Milieuroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParadies Amerika Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mädchenhirt: Ein Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEintritt verboten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarktplatz der Sensationen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeschichten aus sieben Ghettos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Der Fall des Generalstabschefs Redl
Ähnliche E-Books
Pitaval des Kaiserreichs, 2. Band: Darstellung merkwürdiger Strafrechtsfälle aus Gegenwart und Vergangenheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo sah ich Mein Österreich. Life is a story - story.one: Aufgezeichnet von Hannes Steiner Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKapplers Hut: Die Enthüllung eines SS-Offiziers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrüningers Fall: Geschichten von Flucht und Hilfe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Oslo-Report: Wie ein deutscher Physiker die geheimen Pläne der Nazis verriet Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen2. Juni 1967 - Der Schuss auf Benno Ohnesorg: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei Millionen ham'ma erledigt: Odilo Globocnik - Hitlers Manager des Todes Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5»Dann bin ich ja ein Mörder!": Adolf Storms und das Massaker an Juden in Deutsch Schützen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFranz Ferdinand: Die Biografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTod in Wien: Briefe meines Vaters aus dem Zweiten Weltkrieg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDomino II: Game over Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Spiegel der Geschichte: Was berühmte Menschen erlebten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen...Als die Noten laufen lernten... 2.2 Librettisten und Texter N-W: Geschichte und Geschichten der U-Musik bis 1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMendelssohn auf dem Dach Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Akte Verdun: Historischer Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPeter Handke und "Gerechtigkeit für Serbien": Eine Rezeptionsgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFranz: Schwul unterm Hakenkreuz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedanken sind Kräfte: Eine persönliche Annäherung an den Widerstand meines Vaters Günther Smend Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarienbrücke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo war es damals drüben: Erinnerungen an meine Reisen als Westbesucher nach drüben in die DDR zwischen 1981 und 1990 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGift der Republik: Der Berliner Schloss-Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOberst Redl: Der Spionagefall, der Skandal, die Fakten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRussisches Städtchen Nr.7 die vergitterte Villa: Eine schreckliche Villa Leistikowstraße Nr.1 in Potsdam Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Schatten der Mauer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erschaffung der Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFolter im Rechtsstaat? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRevolution in Wien: Die literarische Intelligenz im politischen Umbruch 1918/19 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTagebuch aus der Okkupationszeit der britischen Kanalinseln: 1943-1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeneralfeldmarschall Hugo Sperrle: Ein Leben für die Plicht Band 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Klassiker für Sie
Die Traumdeutung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Faust. Der Tragödie erster Teil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Erotik Bewertung: 2 von 5 Sternen2/5Auch das war Wien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKarl May: Winnetou 1-4 (Golden Deer Classics) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Antichrist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie fröhliche Wissenschaft: la gaya scienza Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFranz Kafka - Gesammelte Werke Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Idiot Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDemian Bewertung: 4 von 5 Sternen4/51984: Neuübersetzung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrieg und Frieden Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Johann Wolfgang von Goethe: Sämtliche Werke (Golden Deer Classics) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSaemtliche Werke von Brüder Grimm (Illustrierte) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Brüder Karamasow Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Stefan Zweig: Die Welt von Gestern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Zimmer für sich allein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJugend ohne Gott Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Anne auf Green Gables: Enthält die Bände "Anne auf Green Gables" und "Anne in Avonlea" Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Verwandlung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Saemtliche Werke von Heinrich von Kleist (Illustrierte) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Kleine Prinz: Aus dem Französischen von Tullio Aurelio Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Brüder Karamasow Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer große Gatsby Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchuld und Sühne Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Anna Karenina Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Jane Eyre (Deutsche Ausgabe): Eine Autobiographie oder Die Waise von Lowood Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für Der Fall des Generalstabschefs Redl
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Der Fall des Generalstabschefs Redl - Egon Erwin Kisch
Egon Erwin Kisch
Der Fall des Generalstabschefs Redl
Veröffentlicht im Good Press Verlag, 2022
goodpress@okpublishing.info
EAN 4064066434946
Inhaltsverzeichnis
Cover
Titelblatt
Text
Im Jahre vor Beginn des Weltkrieges hat der erzwungene Selbstmord des Prager Korps-Generalstabschefs Oberst Alfred Redl und die bald darauf bekannt gewordene Tatsache seiner Spionagetätigkeit beispielloses Aufsehen hervorgerufen, was durch die gespannte europäische Lage politisch und durch den Rang und den Wirkungskreis des Täters kriminalistisch begründet war. Gerüchte, Interpellationen, Beschuldigungen, Verdächtigungen und Kombinationen überstürzten sich bis in den Winter 1914, da sich der Aufmarsch der österreichisch-ungarischen Armee als mißglückt entschied.
Allein wie es die Tendenz dieses Befehls zu freiwilligem Hinscheiden gewesen war, den monströsen Vorfall lautlos aus der Welt zu schaffen, so hat man auch nachher, als sich dieser Plan schon längst als undurchführbar erwiesen hatte, kein Wort darüber verlautbart, für welche Großmächte der Generalstabsoberst seine Spionage betrieben, was er verraten, wohin er die militärischen Dokumente geliefert, wieviel Geld er dafür bekommen, und wer schließlich den ungeheuerlichen Auftrag gegeben hatte, daß sich ein Mensch selbst zu entleiben habe, wer dieses Harakiri überwachte, und wie sich die Wirkung dieses Vorfalles auf Hof und Wehrmacht äußerte. Ja, selbst über die Entdeckung der Tat und die Überführung des Täters wurden nur Darstellungen bekannt, die einander widersprachen oder die die Wahrheit verschleiern sollten.
Dem österreichisch-ungarischen Generalstab, d. h. vor allem dem Evidenzbureau des Generalstabs wurde von den verschiedensten Seiten der Vorwurf gemacht, daran schuld zu sein, daß ein so hochgestellter Militär jahrelang ungehindert das Gewerbe eines Spions auszuüben vermocht hatte und daß durch den Befehl, Selbstmord zu verüben, die volle Aufklärung dieser politisch, militärisch und historisch wichtigen Kriminalaffäre verhindert worden sei. Im besonderen wurde der damalige Chef des Evidenzbureaus August Urbañski von Ostromiecz in diesem Zusammenhang viel genannt. Als nun ein Jahr nach der Aufdeckung des Falles die Nachricht von der Versetzung General Urbañskis in den nichtaktiven Stand durch die Presse ging, war es begreiflich, daß man solcher Art zumindest an ein Verschulden des Evidenzbureaus glauben mußte. Feldmarschall-Leutnant Urbañski wohnt jetzt in Graz bei der Großmutter seiner Gattin, der Frau Reinighaus, deren Sohn mit der Gattin des Feldmarschalls Conrad von Hötzendorf vermählt gewesen ist. Dort habe ich dem Chef des Evidenzbureaus des Generalstabes nahegelegt, durch eine authentische Darstellung an Hand von Aufzeichnungen über den unaufgeklärt gebliebenen Fall Redl, alle Gerüchte zum Verstummen zu bringen, die das Evidenzbureau mit der Affäre in Zusammenhang brachten.
Außerdem habe ich aus Gesprächen, Akten und Äußerungen von Beamten, die damals militärisch oder polizeilich in leitenden Stellungen waren, Material gewonnen; außer den Mitteilungen Urbañskis, liegen den nachfolgenden Darstellungen u. a. Äußerungen vom jetzigen Sektionschef im tschechoslovakischen Ministerium des Innern, Dr. Novak, des jetzigen stellvertretenden Generalauditors der tschechoslovakischen Armee Dr. Vorlicek, des Generalmilitäranwaltes der österreichisch-ungarischen Armee W. Haberditz, des Obersten Emil Seeliger, des emeritierten Auditors Dr. Hans Seliger und des ehemaligen Abgeordneten Adalbert Grafen Sternberg zugrunde.
Angesichts der latenten Kriegsgefahr, in welcher Österreich-Ungarn seit der Annexion Bosniens schwebte, mußte Urbañski, der 1908 das Evidenzbureau des Generalstabes übernommen hatte, bemüht sein, die Kundschafterstelle auszubauen. Unter seinem Vorgänger General von Giesl hatte der damalige Major Alfred Redl die Leitung der Kundschafterstelle innegehabt, welcher die gesamte aktive und passive Spionage Österreich-Ungarns unterstand, d. h. die Organisation der Auskundschaftung fremder Militärverhältnisse und die Abwehr fremder Spionage im Inlande. Das Bureau war kriminalistisch modern organisiert, jeder geheime Besucher wurde im Profil und en face photographiert, ohne daß er davon wußte, denn in zwei Gemälde, die an der Wand hingen, waren Öffnungen für die Linsen photographischer Apparate eingeschnitten, die vom Nebenzimmer aus bedient wurden.
Ebenso konnten von jedem Besucher Fingerabdrücke hergestellt werden, ohne daß er es ahnte: der Offizier telephonierte und reichte mit der einen Hand dem Besucher oder der Besucherin Zigarrenschachtel oder Bonbonniere hin, die unsichtbar mit Mennige bestreut waren; auch Feuerzeug und Aschenbecher, die der Raucher zu sich heranziehen mußte, waren derart präpariert. Lehnte der Besucher sowohl Bonbons wie Zigarren ab, so ließ sich der amtierende Beamte aus dem Zimmer abberufen, – neigte der Gast zur Spionage, so nahm er gewiß den Akt zur Hand, der auf dem Tisch vorbereitet lag und mit dem Vermerk „Geheim! Für reservate Einsichtnahme!" versehen war. Auch dieses Dokument war natürlich mit Seidenpulver bestreut.
In einem Kästchen an der Wand, das man wohl für eine Hausapotheke halten mochte, war ein Schallrohr eingebaut, das für den Stenographen im Nebenzimmer als Horchapparat dienen, aber auch den metallenen Stift in Bewegung setzen konnte, der das Gespräch