Nitsche-Planungs-Atlas: Planung und Berechnung verfahrenstechnischer Anlagen
Von Manfred Nitsche
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Ein Wärmetauscher, eine Kolonne oder ein Reaktor muss berechnet werden. Für die ausgelegten Apparate und Maschinen werden die Anfragen spezifiziert. Auch Rohrleitungen, Pumpen und Regelventile müssen ausgelegt werden. Hier ist Kreativität gefragt, Probleme müssen gelöst werden. Die Betriebsmittelversorgung muss sichergestellt sein. Auch die wirtschaftlichen Anforderungen müssen mit den physikalischen Gesetzen und den Vorschriften in den verschiedenenLändern in Einklang gebracht werden.
Manfred Nitsche
Dr. Manfred Nitsche has more than 40 years’ experience as a chemical engineer. During his career he has designed and built several chemical plants and has been giving engineering training courses for young engineers since 1980. He has written a number of books on piping design, heat exchanger design, heating and cooling systems in plants, column design and waste air cleaning (all in German). Dr. Nitsche's extensive experience includes designing and building distillation units, tank farms, stirred tank reactor facilities, air purification units and absorption and stripping units for various applications.
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Buchvorschau
Nitsche-Planungs-Atlas - Manfred Nitsche
© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2020
M. NitscheNitsche-Planungs-Atlashttps://doi.org/10.1007/978-3-662-58955-7_1
1. Planung von verfahrenstechnischen Anlagen
Manfred Nitsche¹
(1)
Hamburg, Deutschland
Die Planung von Industrie- und Chemieanlagen ist ein sehr komplexer Vorgang, weil sehr viele unterschiedliche Anforderungen ineinander greifen wie Zahnräder.
In Abb. 1.1 wird der Projektablauf für eine verfahrenstechnische Anlage dargestellt. Abb. 1.2 zeigt das Foto einer Chemieanlage.
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig1_HTML.pngAbb. 1.1
Projektablauf für eine verfahrenstechnische Anlage
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig2_HTML.jpgAbb. 1.2
Waschkolonnen für Benzin
Üblicherweise unterteilt man die verschiedenen Planungsaufgaben in das Basic Engineering mit der eigentlichen verfahrenstechnischen Auslegung und das Detail Engineering mit Beschaffung, Bau und Montage
Im Folgenden sind die einzelnen Phasen mit den Aufgaben aufgelistet.
1.1 Basic Engineering
1.
Beschreibung der Aufgabenstellung und Erstellung eines Konzepts mit den erforderlichen Anforderungen:
Verfahren, Produkte, Kapazität, Standort
Zu empfehlen ist ein Fließbild für die Aufgabenstellung
2.
Erforderliche Informationen zusammenstellen
Allgemeine Daten über den Standort: Wetter, Bodenbelastbarkeit, Erdbeben
Physikalische und sicherheitstechnische Stoffdaten
Gesetze und Vorschriften: Druckbehälter und explosionsgefährdete Anlagen
3.
Verfahrenstechnische Berechnungen mit Auslegung und Dimensionierung:
Kolonnen mit Einbauten für das vorgegebene Trennproblem
Verdampfer, Kondensatoren, Wärmetauscher, Kühler
Pumpen, Ventilatoren, Verdichter
Beheizung, Kühlung, Isolierung, Vakuum
Rohrleitungen mit Armaturen, Pumpen, Regelventilen und Pumpenvorlagen
Erfassung und Reinigung lösemittelhaltiger Abluft
4.
Erstellung der Verfahrensfließbilder mit den wesentlichen Aggregaten:
Kolonnen, Behälter, Pumpen, Wärmetauscher, Verdampfer, Kondensatoren,
Rührbehälter, Rohrleitungen, MSR-Ausrüstung
einschließlich Betriebsbeschreibung der Anlagen mit Regelungs-/Steuerungskonzept und Hinweisen zur Sicherheitstechnik
5.
Energiefließbilder mit der Betriebsmittelversorgung für Dampf, Thermalöl, Kühlwasser, Kaltwasser, Druckluft, Inertgas, Beheizungs- bzw. Temperiersysteme mit Mengen,
Drücken und Temperaturen
Verbrauchsliste für Betriebsmittel erstellen
6.
Aufstellungsentwürfe mit den wesentlichen Apparaten und Behältern oder Tanks mit den großen Rohrleitungen
7.
Kostenschätzung auf Basis von Erfahrungswerten und Budgetanfragen für das Basisequipment und Betriebskostenabschätzung auf Basis der Investitionskosten
8.
Terminplan für Planung, Lieferung und Montagen
9.
Genehmigungsantrag
Genehmigungsfließbilder mit Stoffströmen, Apparaten, Behältern, Maschinen und Rohrleitungen sowie Betriebsbeschreibung
Angaben über Emissionen, Sicherheit, Wassergefährdung
Aufstellungsentwürfe und Lageplan mit Baubeschreibung
1.2 Detail Engineering
1.
Anfragespezifikationen erstellen für Apparate, Maschinen, Behälter, Armaturen, Regel- und Sicherheitsventile, MSR-Ausrüstung entsprechend den verfahrenstechnischen Anforderungen und den vorgeschriebenen Codes: DGRL, WHG und Anforderungen an den Explosionsschutz
2.
Festigkeitsberechnungen für Apparate, Kolonnen, Behälter, Rührbehälter:
Wandstärken von Mantel und Boden, Flansche, Rohrböden, gegenseitige
Beeinflussung von Stutzen an Rührbehältern, zulässige Stutzenbelastung durch Thermospannungen von den Rohrleitungen
3.
Listen für das erforderliche Equipment mit Daten
Apparate, Behälter, Rührer, Pumpen, MSR-Ausrüstung, Regelventile, Rohrleitungen, Armaturen, E-Verbraucher, Kabel
4.
Anfragen – Angebotsvergleich – Bestellung
5.
Erstellung von detaillierten RI-Fließbildern mit Rohrleitungen und Instrumentierung
6.
Aufstellungspläne mit Grundriss und Seitenansichten
7.
Belastungspläne für Fundamente und Stahlbau
8.
Statische Berechnungen der Fundamente und des Stahlbaus
9.
Verrohrungspläne für Apparate, Behälter und Maschinen mit dem erforderlichen Anschluss-Piping und Rohrleitungsfließbildern
10.
Spannungsberechnungen der Rohrleitungen mit Festpunkt- bzw. Stutzenbelastung
11.
Auslegung der erforderlichen Isolierung für Apparate, Behälter und Rohrleitungen und einer möglichen Begleitheizung
12.
Erstellung der Spezifikationen für Montagearbeiten
13.
Anfragen für Montagearbeiten – Angebotsvergleich – Bestellung
14.
Auftragsverfolgung mit Terminen und Kontrolle der Zeichnungen und Berechnungen für die bestellten Lieferungen. Fertigungskontrolle bei den Lieferanten und Abnahme bei der Anlieferung
15.
Kontrolle und Organisation der Montagearbeiten:
Fundamente und Kanalisation
Stahlbau errichten und Kabel verlegen
Anlieferung und Aufstellung der Apparate und Maschinen mit Kran
Verrohrung mit Einbau der MSR-Geräte
Isolierung von Apparaten und Rohrleitungen
E- und MSR-Montage
Prüfungen und Inbetriebnahme
1.3 Projektmanagement
Mit Projektmanagement kann man keine verfahrenstechnische Anlage bauen, aber den organisatorischen Ablauf optimieren.
Was ist Projektmanagement?
Die Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisationen, -techniken und -mitteln für die Abwicklung eines Projekts (DIN 69901)
1.
Frage:
Was soll gebaut werden?
Ein Tanklager, eine Rührbehälteranlage, eine Destillationsanlage oder ein neues Werk?
2.
Frage:
Wieviel Mitarbeiter mit welcher Qualifikation werden benötigt oder welches Ingenieurbüro ist für diese Aufgabenstellung geeignet?
3.
Frage:
In welchem Zeitraum kann oder soll das Projekt umgesetzt werden?
Es wird ein Terminplan mit den einzelnen Aktivitäten und dem kritischen Pfad entworfen.
4.
Frage:
Wieviel kostet das Projekt?
Vorgehensweise:
1.
Definition des Ziels
2.
Strukturierung des Projekts in Phasen = zeitliche Abschnitte und Arbeitspakete mit Aufgabenlisten
3.
Aufgliederung der Arbeitspakete oder Phasen in Aktivitäten = Tasks
4.
Zuweisung der Ressourcen zu jeder Aktivität (Spezialisten)
5.
Bestimmung des Zeitbedarfs zu jeder Aktivität
6.
Zeitliche Anordnung der Tasks
7.
Projektverfolgung mit Soll-Ist-Vergleich für Termine und Kosten
Im Folgenden sind Beispiele für die Strukturierung des Projekts „Vorplanung einer Chemieanlage und für die Aufgliederung von Arbeitspaketen in „Tasks
aufgelistet.
Strukturierung des Projekts „Vorplanung von Chemieanlagen"
Aufgliederung verschiedener Arbeitspakete beim Bau einer Anlage in Tasks
Tasks bzw. Aktivitäten für das Arbeitspaket: Wärmetauscherbeschaffung
Daten ermitteln: Mengen, Temperaturen, Werkstoff, physikalische Daten
Auslegung der Wärmetauscher ohne Festigkeitsberechnung
Erstellen von Spezifikationen mit Anfrageskizze und Stutzendimensionierung (DN und PN) und zulässige Stutzenbelastungen durch die Rohrleitung und Toleranzen
Code: DGRL und WHG. Auslegung: AD 2000. Abnahme: TÜV.
Anfragen erstellen und verschicken mit Angebots- und Lieferdatum
Angebotsauswertung mit Beurteilung
Bestellen mit Zwischenterminen: Zeichnungen, TÜV-Kontrolle
Auftragsverfolgung: Berechnungs- und Zeichnungsprüfungen
Termin- und Qualitätskontrollen beim Lieferanten
Abnahmekontrolle beim Lieferanten
Lieferung mit Dokumentation: CE-Konformität, Gefahrenanalyse, technische Unterlagen
Montage und Verrohrung auf der Baustelle
Druckprüfung in der Anlage
Isolierung: Wärmeverlustberechnung, Spezifikation, Bestellung
Inbetriebnahme
Erstellung einer Wärmetauscherliste mit Daten
Tasks bzw. Aktivitäten für das Arbeitspaket Pumpenbeschaffung
Zusammenstellung der Daten: Fördermengen und -höhen, Temperaturen, Dichten, Viskositäten, spezifische Wärmekapazitäten, Dampfdrücke, Werkstoff
Druckverlustberechnungen in den Druck- und Saugleitungen
Ermittlung der vorhandenen Anlagen-NPSH-Werte
Spezifikation erstellen: Code: DGRL, WHG, TA Luft, RL 2014/34/EU, technische Unterlagen
Anfragen verschicken mit Angebots- und Lieferdatum
Angebotsauswertung und Bestellung
Auftragsverfolgung: Termine und Unterlagen, z. B. Fundamentpläne
Abnahmeprüfung: Kennlinien prüfen
Anlieferung mit Dokumentation und CE-Kennzeichnung
Montage der Pumpen auf die Fundamente
Inbetriebnahme der Pumpen
Erstellen einer Pumpenliste mit Daten
Tasks bzw. Aktivitäten für das Arbeitspaket Verrohrung
Druckverlustberechnungen für die Dimensionierung von Nennweite und Nenndruck
Festlegung der Rohrklasse
Auflistung der Rohrleitungen mit Daten: Medium, Isolierung, Druck, Temperatur, Werkstoff
Erstellen von Isometrien mit Stücklisten
Erstellen von Armaturen-, Halterungs-, Dichtungs- und Schraubenlisten
Festigkeits-/Elastizitätsberechnung der Rohrleitung zur Kontrolle der Rohrleitungsspannungen und der Stutzenbelastungen an Apparaten/Pumpen durch Wärmedehnung, Druck und Gewicht
Spannungsanalyse nach ANSI B 31.3 oder DIN EN 13480 für kritische Rohrleitungen mit hohen Temperaturen, großen Wärmedehnungen und hohen Thermospannungen:
Eingabe der Isometrie und Berechnungsart
Ausgabe: Verformungsplots, Rohrleitungsspannungen, Spannungsschwingbreite,
Kräfte an den Festlagern und Verschiebungen an den Gleitlagern
Basisdaten der Rohrleitungen zusammenstellen: Abmessungen und Gewichte, Festigkeitswerte, Fest- und Gleitlager mit Kräften und Verschiebungen
Erstellen der Spezifikationen mit Isometrien und Stücklisten sowie Richtlinien für die Montage von Rohrleitungen mit Dokumentation, CE-Kennzeichnung und Analyse der Gefahren und Risiken
Code: DGRL, AD 2000 HP 100 R, WHG, TA Luft für Dichtungen und Armaturen
Anfragen erstellen und verschicken mit Angebots- und Montageterminen und den Richtlinien für Verrohrungsarbeiten
Angebotsauswertung und Bestellung mit Baustellen- und Montageordnung
Montage und Kontrollen: Ausführung, Maßhaltung, Schweißnahtprüfung
Schluss- und Druckprüfung und CE-Kennzeichnung
Beheizung und Isolierung gemäß Spezifikation
Inbetriebnahme
Kommentar
In einem erfahrenen Planungsteam mit Ingenieuren benötigt man keinen bürokratischen Ablaufplan, der in der Praxis ohnehin oft Makulatur ist. Jeder weiß, was zu tun ist.
In einer Planungsgruppe ohne Wissen über den Ablauf beim Bau einer Anlage und ohne Kenntnis über die Berechnung und Auslegung der technischen Ausrüstung hilft ein Projektmanagement gar nichts, wenn die Mitarbeiter nicht in der Lage sind, die anstehenden Probleme zu bearbeiten.
Das Projektmanagement hilft auch nicht, wenn die Mitglieder des Teams nicht organisieren können. „Organisieren kann man oder man kann es nicht".
1.4 Aufgabenstellung
Vor Beginn der Planung sollte exakt geklärt werden, was gebaut werden soll.
Was sind die Anforderungen?
Im Folgenden sind beispielhaft die Spezifikationen für eine Fraktionierkolonne, eine Rührbehälteranlage und ein Tanklager zusammengestellt.
Der Anlagenumfang sollte möglichst exakt spezifiziert werden.
Am besten lässt sich der Umfang der neuen Anlage in einem Fließbild erfassen.
1.4.1 Spezifikation für eine Fraktionierkolonne
Das Fließbild ist in Abb. 1.3 dargestellt.
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig3_HTML.pngAbb. 1.3
Fraktionieranlage mit Einsatz- und Produktbehältern
Spezifikation für die Fraktionieranlage
Aufgabenstellung für die Kolonne mit Mengenbilanz: Einsatz, Destillat, Sumpfablauf und Seitenabzügen.
Zu ermitteln: erforderliche Bodenzahl und erforderliches Rücklaufverhältnis
Benötigte Ausrüstung
Pfahlgründung mit flüssigkeitsdichter Betonwanne und Stahlgerüst
Kolonne mit Seitenabzügen und Einbauten: Querstromböden, Füllkörper, Packungen
Verdampfer: Thermosiphon-, Kettle- oder Fallstromverdampfer
Kondensator, wasser- oder luftgekühlt
Wärmetauscher: Einsatzvorwärmer, Destillat- und Sumpfkühler
Pumpen: Einsatz-, Destillat-,Sumpf- und Seitenabzugspumpen
MSR-Ausrüstung: Einsatzmenge, Rücklauf, Druck, Beheizung, Niveau
Lagertanks und Produktionsbehälter
Erforderliche Betriebsmittel: Dampf oder Thermalöl, Kühl- oder Kaltwasser, Strom,
Druckluft, Inertgas
Abb. 1.4 zeigt eine Fraktionierkolonne mit Zubehör.
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig4_HTML.pngAbb. 1.4
Fraktionieranlage mit Zubehör
1.4.2 Spezifikation für eine Rührbehälteranlage
Bei Rührbehälteranlagen (Abb. 1.5) kann die Aufgabenstellung sehr unterschiedlich sein:
Mischen und Homogenisieren von Flüssigkeiten, Dispersion von Gas in Flüssigkeiten
Auflösen von Feststoffen, Suspension von Feststoffen in Flüssigkeiten
Aufheizen und Kühlen von Produkten, Auskristallisieren von Produkten an der Behälterwand, Feststoffaustrag und Trocknung (Abb. 1.6).
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig5_HTML.pngAbb. 1.5
Rührbehälteranlage mit Kondensator und Dekanter
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig6_HTML.pngAbb. 1.6
Feststoffabtrennung in einer Nutsche und Feststofftrocknung in einem Schaufeltrockner
Oft müssen die verschiedenen Aufgaben in einem Reaktor durchgeführt werden.
Zu ermitteln: Aufheiz- und Abkühlzeiten, Misch- und Reaktionszeiten
Zur Ausrüstung gehören:
Pumpen (Kreiselpumpen, Membranpumpen, Tauchpumpen), Rückflusskondensatoren,
Wärmetauscher und Kondensatoren, Dekanter zur Phasentrennung,
Filterpressen oder Zentrifugen oder Nutschen zur Feststoffabtrennung
Erforderliche Zulaufstutzen: Chemikalien, Säure, Lauge, Dampf, Stickstoff
MSR-Ausrüstung: Temperatur, Druck, Niveau, Durchfluss, Phasengrenze
Betriebsmittel: Dampf, Kühlwasser, Strom, Stickstoff, Druckluft
Abb. 1.7 zeigt das Foto einer Rührbehälteranlage
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig7_HTML.jpgAbb. 1.7
Foto Rührbehälteranlage
1.4.3 Spezifikation für ein Tanklager
Im Fließbild (Abb. 1.8) ist ein Tanklager mit Gaspendelleitungen und Abluftreinigung dargestellt.
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig8_HTML.pngAbb. 1.8
Lagertanks mit Gaspendelung und Gasometer
Anforderungen: Lagerkapazitäten (m³) und Umschlagleistungen (m³/h)
Benötigte Ausrüstung:
Flüssigkeitsdichte Tankgrube mit Tankfundamenten und Beschämung
Lagertanks mit Zubehör: Beschämung, Berieselung, Produktleitung, Begehung, Rührer,
Beheizung, Über- und Unterdruckventile, Detonationssicherungen,
Doppelboden mit Vakuumkontrolle von Leckagen,
Kompensatoren bei unterschiedlichen Setzungen von Tanks und Rohrleitungen
Pumpen und Rohrleitungen entsprechend der geforderten Umschlagleistung, z. B. 200 m³/h,
Schaumpumpe und Berieselungswasserpumpe für das Feuerlöschsystem mit Rohrleitungen
Abfüllstationen mit Ladearmen für TKW- und KWG-Befüllung
Entladestationen für Schiffe und Kesselwagen
Emissionsvermeidung durch Pendelung, Gasometer, Abluftreinigung
MSR-Ausrüstung: Niveau, Peiltisch, Temperatur, Überdruck beim Inertisieren
Erforderliche Betriebsmittel: Dampf, Schaumwasser, Berieselungswasser, Inertgas
Abb. 1.9 und 1.10 zeigen Fotos von Tanklägern
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig9_HTML.jpgAbb. 1.9
Foto Tanklager für brennbare Flüssigkeiten
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig10_HTML.jpgAbb. 1.10
Foto Tank- und Behälterlager
1.5 Erforderliche Informationen für die Planung
Wenn man an einem neuen Standort eine Anlage errichten will, benötigt man folgende Daten.
1.5.1 Allgemeine Standortinformationen
Geländeplan mit Höhenangaben und Koordinaten
Bodenbelastbarkeit im Hinblick auf Pfahlgründungen und mögliche Setzungen
Klimadaten: Temperaturen, Wind, Schnee, Erdbeben, mögliche Hochwasser
Versorgung mit Strom, Wasser, Brennstoffen, Dampf
Transportmöglichkeiten: Straße, Schiene, Wasser
Personalsituation und übliche Standards
Zuverlässige Lieferanten und Montagefirmen
1.5.2 Physikalische Daten
Für die verfahrenstechnischen Berechnungen benötigt man die Stoffdaten der verschiedenen Komponenten.
Tab. 1.1 zeigt die Stoffdaten von Isobutanol.
Tab. 1.1
Physikalische Daten von Isobutanol
1.5.3 Sicherheitstechnische und umweltrelevante Daten
Bei brennbaren Stoffen müssen explosible Brennstoff-Luft-Konzentrationen vermieden werden.
Was sind die Kriterien für die Explosionsfähigkeit bzw. Brennbarkeit?
Ein Brennstoff-Luft-Gemisch ist explosibel, wenn die Konzentration innerhalb des
Zündbereichs zwischen der unteren Zündgrenze Zu = UEG und der oberen Zündgrenze Zo = OEG liegt. Mit zunehmender Temperatur spreizt sich der Brennbarkeitsbereich.
Die untere Explosionsgrenze UEG ist die Mindestbrennstoffkonzentration (Vol.-%) für die Brennbarkeit eines Brennstoff-Luft-Gemisches bei Umgebungstemperatur.
Die sicherheitstechnischen Daten können aus der Datenbank „CHEMSAFE" [1] oder
Handbüchern [2–5] entnommen werden.
Für die meisten Kohlenwasserstoffe liegt die UEG-Konzentration bei ca. 50 % der
stöchiometrischen Brennstoffkonzentration für die Verbrennung.
Unterhalb der UEG-Konzentration ist das Gemisch bei Raumtemperatur nicht zündfähig.
Bei der Verbrennung eines Brennstoff-Luft-Gemisches an der unteren Explosionsgrenze wird von einigen Ausnahmen wie H2, C2H2 und H2S abgesehen eine Wärmemenge von 42 kJ/g-Mol freigesetzt. Diese Energie reicht für das Aufheizen der entstehenden Rauchgase auf eine Temperatur von ca. 1300 °C.
Der untere Explosionspunkt UEP einer brennbaren Flüssigkeit ist die auf einen Druck von 1,013 bar bezogene Temperatur (°C), bei der die Brennstoffkonzentration in der Luft den UEG-Wert erreicht. Den UEP-Wert kann man mit Hilfe der Antoine-Konstanten A, B und C für den Dampfdruck berechnen [4, 6]. Einige Antoine-Werte sind in Kap. 14 aufgelistet.
$$ UEP=\frac{B}{A-\lg \left(\frac{UEG\ast {P}_{ges}}{100}\right)}-C\, \left({}^{\circ},C\right) $$Beispiel 1.5.3.1: Berechnung des Explosionspunkt UEP für Hexan
UEG = 1 Vol.-%
A = 7,0027 B = 1171,53 C = 224,366 Pges = 1013 mbar
$$ {\displaystyle \begin{array}{l} UEP=\frac{B}{A-\lg \left(\frac{UEG\ast {P}_{ges}}{100}\right)}-C\\ {} UEP=\frac{1171,53}{7,0027-\lg \left(\frac{1\ast 1013}{100}\right)}-224,366=-29{}^{\circ}C\end{array}} $$Der Flammpunkt ist die gemessene Flüssigkeitstemperatur, bei der genügend Dämpfe für eine Zündung an einer offenen Flamme freigesetzt werden.
Meistens liegt der Flammpunkt einige Grad höher als der berechnete UEP-Wert.
Die obere Explosionsgrenze OEG ist die maximale Brennstoffkonzentration, bei der das Gemisch noch brennbar ist.
Nur im Konzentrationsbereich zwischen UEG und OEG besteht Explosionsgefahr.
Die folgenden Beispiele für die untere und obere Explosionsgrenze zeigen, dass sich der Zündbereich bei höherer Temperatur erweitert
Bei steigender Temperatur erweitert sich der Zündbereich!
In Abb. 1.11 wird die Verbreiterung der Explosionsgrenzen für Methan gezeigt.
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig11_HTML.pngAbb. 1.11
Zündgrenzenerweiterung von Methan bei höherer Temperatur (3.6)
Eine Möglichkeit zur Vermeidung der Explosionsgefahr ist die Absenkung des Sauerstoffgehalts durch Inertisierung mit Stickstoff oder CO2 [6, 7].
Im Folgenden ist die erforderliche Mindestsauerstoffkonzentration SGK für die Brennbarkeit einiger Kohlenwasserstoffe beim Inertisieren mit Stickstoff oder CO2 aufgelistet.
Sauerstoffgrenzkonzentrationen SGK aus BGR 104:
Mit steigender Temperatur sinkt der SGK-Wert um ca. 10 % pro 100 °C Temperaturerhöhung.
Unterhalb des SGK-Werts ist das Gemisch nicht zündfähig. Deshalb wird in der Praxis der Sauerstoffgehalt durch Einspeisung von Inertgas reduziert.
Zusammenfassung
Die Zündung eines Brennstoff-Luft-Gemisches ist ausgeschlossen, wenn
durch Verdünnung mit Luft die UEG-Konzentration unterschritten wird,
durch Aufsättigung mit Brennstoff die OEG-Konzentration überschritten wird,
durch Inertisierung der SGK-Wert unterschritten wird.
1.5.4 Vorschriften für überwachungsbedürftige Anlagen
Was sind überwachungsbedürftige Anlagen?
Druckbeaufschlagte Anlagen: Druckbehälter, Dampfkessel, Rohrleitungen
Lagerung und Abfüllung von brennbaren Flüssigkeiten
Explosionsgefährdete Anlagen
Zu beachten sind die folgenden Gesetze:
In der Praxis arbeitet man mit den Verordnungen:
Betriebssicherheitsverordnung
Gefahrstoffverordnung
6. GPSGV: Einfache Druckbehälter
9. GPSGV: Maschinen
11. GPSGV: Explosionsschutz
14. GPSGV: Druckgeräte (DGRL = Druckgeräterichtlinie)
Hilfestellung erhält man durch die Technischen Regeln
für Betriebssicherheit (TRBS) und
für Gefahrstoffe (TRGS)
und Unfallverhütungsvorschriften (DGUV)
z. B. EX-RL (DGUV 113-001 Zündgefahren durch statische Aufladung)sowie Richtlinien und Normen
VDI-/VDE-Richtlinien und -Normen; DIN, EN, ISO
Aus der Gefährdungsbeurteilung nach Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV), TRBS, TRGS und DIN EN 12100 ergeben sich
die Beschaffenheitsanforderungen nach DGRL und RL 2014/34 bzw. ATEX 95 und
die Betriebsanforderungen nach BetrSichV und RL 1999/92/EG bzw. ATEX 137
Umfang der Gefahrenanalyse:
Beschreibung des bestimmungsgemäßen Betriebs mit Risikobewertung
Definition des Prüf- und Instandhaltungskonzepts
Abnahme von Anlageteilen und Montagen durch Betreiber:
Apparat oder Maschine mit Betriebsanleitung und Konformitätserklärung prüfen
Betriebsanweisungen erstellen und Prüfungen festlegen
Hilfestellung für die Gefahrenanalyse:
TRBS 1111: Gefährdungsbeurteilung
TRBS 2152: Explosionsgefährdung
TRBS 2154: Explosionsschutzdokument
Im Folgenden sind die Anforderungen an die technische Ausrüstung aufgelistet.
In den Anfragen für Apparate, Behälter, Maschinen, Rohrleitungen, MSR-Technik etc.
müssen die in den Vorschriften enthaltenen Spezifikationen berücksichtigt werden.
1.5.4.1 Druckbehälter und Dampfkessel mit einem Innendruck > 0,5 bar
Beschaffenheitsanforderungen: 14. GPSGV (DGRL) und WHG
Nach dem Gefährdungspotenzial unterscheidet man die Kategorien I–IV für Druckbehälter.
Das Gefährdungspotential ist abhängig vom Produkt P × V und von der Fluidgruppe.
Die Kategorie für Druckbehälter und Rohrleitungen wird mit Hilfe der Diagramme 1–5 in der Druckgeräterichtlinie bestimmt.
Aus Abb. 1.12 geht hervor, welches Diagramm anzuwenden ist.
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig12_HTML.pngAbb. 1.12
Einstufungssystematik für Druckbehälter und Rohrleitungen
Abb. 1.13 zeigt das Diagramm 3 für Flüssigkeiten.
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig13_HTML.pngAbb. 1.13
Diagramm 3 aus EG-Richtlinie 2014/68EU
Auf der Abszisse ist das Volumen, auf der Ordinate der Druck aufgetragen.
In den Modulen (siehe Abb. 1.14) werden für die verschiedenen Kategorien die Konformitätsverfahren beschrieben, die zur Sicherstellung der in der Druckgeräterichtlinie vorgeschriebenen Anforderungen dienen.
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig14_HTML.pngAbb. 1.14
Zuordnung der Module zu den Kategorien nach Anhang II DGRL
Beispiel Modul G: EG-Einzelprüfung
Es wird in einer Einzelprüfung sichergestellt, dass das Druckgerät die Anforderungen der DGRL erfüllt.
Der Hersteller erstellt die Zeichnungen und Berechnungen, die von der BS, z. B. TÜV, geprüft werden (Vorprüfung): Werkstoff – Arbeitsverfahren – Qualifikation
Schlussprüfung durch BS = Notifizierte Stelle
BS-Pflicht: BS-Nr. und Konformitätserklärung über die vorgenommenen Prüfungen
Herstellerpflicht: CE-Kennzeichnung und Konformitätserklärung mit Analyse der Gefahren und Risiken und Betriebsanleitung mit Benutzeranweisung
Betreiberpflicht: Gefährdungsbeurteilung, Installation und Einbindung in die Anlage, Prüfung vor Inbetriebnahme
Empfohlener Code:
AD 2000 BS = TÜV Prüffrist 5 Jahre Modul G
In Abb. 1.15 ist der Beschaffungsablauf für Druckgeräte nach DGRL dargestellt.
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig15_HTML.pngAbb. 1.15
Beschaffungsablauf für Druckgeräte nach DGRL (BG Chemie)
1.5.4.2 Rohrleitungen mit einem Innendruck > 0,5 bar
Beschaffenheitsanforderungen: 14. GPSGV (DGRL) und WHG
Nach dem Gefährdungspotenzial unterscheidet man die Kategorien I–III für Rohrleitungen.
Das Gefährdungspotenzial ist abhängig vom Produkt PB × DN und von der Fluidgruppe.
Die Einstufung in die Kategorien erfolgt nach den Diagrammen 6–9 in der DGRL.
PB = Betriebsdruck der Rohrleitung DN = Nennweite der Rohrleitung
Hinweis: Es gilt nicht die gewählte Druckstufe, z. B. PN 16, sondern der tatsächliche Betriebsdruck.
Abb. 1.16 zeigt das Diagramm 8 für Flüssigkeiten.
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig16_HTML.pngAbb. 1.16
Diagramm 8 zur Bestimmung der Kategorien für Flüssigkeiten nach DGRL
In Abb. 1.17 sind die zu erstellenden Dokumente und Bescheinigungen für verschiedene Module nach DGRL aufgelistet.
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig17_HTML.pngAbb. 1.17
Erforderliche Dokumentation von Rohrleitungen nach DGRL
Herstellerpflicht: CE-Kennzeichnung und Konformitätserklärung und Dokumentation gemäß Kategorie/Modul und Betriebsanleitung mit Benutzeranweisung
Betreiberpflicht: Gefährdungsanalyse und Einbindung in die Gesamtanlage
Empfehlung: Spannungsanalyse mit Kontrolle der Stutzenbelastungen
Empfohlener Code
AD 2000 HP 110 R oder DIN EN 13480 BS = TÜV
Spannungsanalyse mit Stutzenbelastungen
Hinweis: Bei Behältern und Rohrleitungen für wassergefährdende Stoffe sind zusätzlich das Wasserhaushaltsgesetz WHG, die Verordnung AwSV zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und die Technischen Regeln für wassergefährdende Stoffe TrwS zu beachten, z. B. § 19 WHG mit der Fachbetriebspflicht.
1.5.4.3 Lagerung und Abfüllung brennbarer Flüssigkeiten
In Abb. 1.8 ist das Fließbild eines Tanklagers dargestellt.
Für Lagertanks gilt DIN 4119 oder EN 14015 für einen maximalen Unterdruck von 10 mbar und einen maximalen Überdruck von 20 mbar.
Zum Teil werden auch Druckbehälter nach DGRL zum Lagern brennbarer Flüssigkeiten eingesetzt. Mit Druckbehältern kann die Atmungsemission vermieden werden.
Die besonderen Gefahren beim Lagern und Abfüllen liegen zum einen in der Explosionsgefahr von explosiblen Brennstoff-Luft-Gemischen, zum anderen in der Verunreinigung des Grundwassers bei Leckagen.
Das Gefahrenpotenzial für Explosionen ergibt sich aus der Lagermenge und dem Gefährlichkeitsmerkmal in Abb. 1.18 nach der Gefahrstoff-VO, das Gefährdungspotenzial für den Gewässerschutz aus der Wassergefährdungsklasse WGK der gelagerten Flüssigkeit.
../images/478526_1_De_1_Chapter/478526_1_De_1_Fig18_HTML.pngAbb. 1.18
Gefährlichkeitsmerkmale nach der Gefahrstoff-VO
Beschaffenheitsanforderung
BetriebssicherheitsVO und GefahrstoffVO und ATEX 95 und WHG (§ 19)
Detaillierte Vorschriften: TRGS 510 und VdTÜV MB 967 (11.2010)
In explosionsgefährdeten Bereichen erforderlich
Explosionsschutzdokument nach ATEX 137 für Installation, Wartung und Prüfungen
Gewässerschutz: Doppelboden mit Vakuumkontrolle und flüssigkeitsdichte Wanne oder Doppelmantel mit Vakuumkontrolle
1.5.4.4 Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen
Wenn in Produktionsanlagen, Tanklägern oder an Abfüllstationen explosionsfähige Gemische entstehen können, muss jede Möglichkeit zur Zündung des brennbaren Gemisches vermieden werden.
Die Zündung kann durch elektrische und nichtelektrische Geräte erfolgen, z. B. durch
Zündfunken bei elektrischen Geräten
Hitzebildung durch mechanische Reibung
Funkenbildung durch elektrostatische Aufladung
Beschaffenheitsanforderungen für Geräte, Maschinen und Schutzsysteme:
11. ProdSV bzw. RL 2014/34/EU
Nachweis:
EG-Baumusterprüfbescheinigung von benannter Stelle, z. B. TÜV, und CE-Kennzeichnung, aber nicht für alle Kategorien.
Die Beschaffenheitsanforderungen nach RL 2014/34/ EU (ATEX 95) gelten für:
Elektrische Geräte:
Motoren (Ex d und Ex e)
Kabel,
Verteiler
Schalter und
MSR-Ausrüstung (Ex i)
Nichtelektrische Geräte:
Pumpen, Verdichter, Vakuumpumpen, Getriebe, Kupplungen, Ventilatoren
Mühlen, Förderbänder, Elevatoren und Zellenradschleusen, z. B. Pumpen mit Temperaturanstieg in der Magnetkupplung oder der GLD
Gebläse für Zone 0 mit Detonationssicherungen
Absperrklappen für Zone 0 mit leitfähigem PTFE
oder Armaturen mit pneumatischem Antrieb, Ex-geschützten Magnetventil
und Ex-i-Näherungsinitiator für Zone 1
Schutzsysteme:
Flammendurchschlags-, Deflagrations- und Detonationssicherungen
Entsprechend der Gefährdung werden die Anforderungen in verschiedene Kategorien eingeteilt:
Kategorie 1G für Gase und Dämpfe in Ex-Zone 0 (> 10 % explosibel)
Kategorie 2G für Gase und Dämpfe in Ex-Zone 1 (< 1 % explosibel)
Kategorie 3G für Gase und Dämpfe in Ex-Zone 2
Erforderlich sind die Baumusterprüfbescheinigungen für Kategorie 1 und 2.
Erforderliche Explosionsschutzangaben bei einer Anfragespezifikation: