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in FEUER und FLAMME (1): Gefährliche Schatten
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eBook489 Seiten7 Stunden

in FEUER und FLAMME (1): Gefährliche Schatten

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Über dieses E-Book

Wir schreiben das Jahr 2020.

Ich bin Mirko. Zumeist werde ich aber MJE gerufen. Am 22. November 2012 habe ich einen Mann über das Internet kennen gelernt. Und dieser junge Mann, damals 27 Jahre jung, hat den tollen Name Julian. Er arbeitet in einem Labor des Instituts für Untersuchung und Forschung an Krebszellen im menschlichen Organismus und sucht mit seinen Kollegen nach besseren Methoden und Techniken für die Heilung der noch immer todbringenden Krankheit. Seinen Doktortitel hat er mit Bravur bestanden. Vor vier Jahren. WOW! Herr Doktor Julian Kratz ;).
Klingt das nicht super…? Ja oder…?
Lange haben wir gebraucht um uns näher zu kommen. Wir sind seit fast 6 Jahren ein festes Paar. Wir lieben uns sehr. Weil Julian ein sehr exzellenter und traumhafter Mann ist, haben wir beschlossen, dass ich zu Julian nach Halle in seine schöne Appartement-Wohnung ziehe. Ein Haus wollen wir nicht. Aber dafür haben wir es weit oben auf dem Dach eines der beiden 24-stöckigen Hochhäuser sehr gemütlich und echt heimisch. Ich liebe Julian mehr als all das was man auf dieser Welt je lieben würde. Ja, Wir leben seit drei Jahren zusammen. Viele romantische und erotisch sinnliche Stunden haben wir seit dem schon gemeinsam verbracht. Er ist einfach himmlisch – mein Julian…!

Aber wir haben ein richtig großes Problem…!
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum24. Jan. 2017
ISBN9783741886324
in FEUER und FLAMME (1): Gefährliche Schatten

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    Buchvorschau

    in FEUER und FLAMME (1) - Mirko Jupp Eisemann

    In FEUER und FLAMME (1)

    Titel Seite

    EINE GANZE WOCHE SPÄTER:

    IMPRESSUM:

    VORWORT

    Wir schreiben das Jahr 2020.

    Ich bin Mirko. Zumeist werde ich aber MJE gerufen. Am 22. November 2012 habe ich einen Mann über das Internet kennen gelernt. Und dieser junge Mann, damals 27 Jahre jung, hat den tollen Name Julian. Er arbeitet in einem Labor des Instituts für Untersuchung und Forschung an Krebszellen im menschlichen Organismus und sucht mit seinen Kollegen nach besseren Methoden und Techniken für die Heilung der noch immer todbringenden Krankheit. Seinen Doktortitel hat er mit Bravur bestanden. Vor vier Jahren. WOW! Herr Doktor Julian Kratz ☺.

    Klingt das nicht super…? Ja oder…?

    Lange haben wir gebraucht um uns näher zu kommen. Julian und ich sind seit fast 6 Jahren ein festes Paar. Wir lieben uns sehr. Weil Julian ein sehr exzellenter und traumhafter Mann ist, haben wir beschlossen, dass ich zu Julian nach Halle in seine schöne Appartement-Wohnung ziehe. Ein Haus wollen wir nicht. Aber dafür haben wir es weit oben auf dem Dach eines der beiden 24-stöckigen Hochhäuser sehr gemütlich und echt heimisch. Ich liebe Julian mehr als all das was man auf dieser Welt je lieben würde. Ja, Julian und ich leben seit drei Jahren zusammen. Viele romantische und erotisch sinnliche Stunden haben wir seit dem schon gemeinsam verbracht. Er ist einfach himmlisch – mein Julian…!

    Aber wir haben ein richtig großes Problem…!

    HINWEIS: In diesem Roman sind Namen von Akteuren und Orte enthalten, deren Wirkungskreis in der Umgebung und Handlung identisch mit real existierenden Personen und Orten sein können. In diesem Roman beschriebene Personen, deren Handlung und Wirkungskreis in Berufung und örtlichen Besiedlung sind, wurden vom Autor frei erfunden und rein zufällig ausgewählt. Von Personen, die in irgendeiner Weise vom Autor in die Handlungen als Darsteller in diesem Roman genannt werden, hat der Autor eingehende Erlaubnis erhalten, sie als Darsteller in diesem Roman und/oder Folgeschriften für Handlungen in geschriebener Form aufnehmen und veröffentlichen zu dürfen. Bei nachfolgenden Personen bedankt sich der Autor für ihre Unterstützung:

    Julian Kratz (Nachname geändert), Roman, Dave, Chris, Nathan, Thomas, David

    Mitwirkende in Teil 1

    Gefährliche Schatten:

    Hauptdarsteller:

    Dr. Julian Kratz (Dr. für onkologische Heilkunde)

    Mirko alias MJE (Pr. Dr. Innere Medizin & TuWA-Chef)

    Beziehungsstatus der Hauptdarsteller in der Erzählung:

    Lebenspartner

    Hauptnebendarsteller:

    Unbekannte (???)

    Kommissar Adriano Cupido (vorrangig Ermittelnder)

    Kommissar Hajo Trauschke (Hauptkommissar aus Leipzig)

    Nebendarsteller:

    Dr. Maik Lessing (Gerichtsmediziner & Chefarzt Onkologie)

    Dr. Morrison (Doktor für Innere und allgemeine Medizin)

    Frank Dobrin (Spezialist des Kriminaltechnischen Untersuchungslabors (KTU) vom Bundeskriminalamt (BKA) Wiesbaden Abt. Halle Saale)

    In weiteren Rollen:

    Homosexuelle (???)

    Gegner der homosexuellen Rechte

    Befürworter der homosexuellen Rechte

    Mutter von Mirko

    Regionalradiosender Halle

    Regionaler TV-Sender Halle (TV.H)

    Homo-Channel.1

    Öffentlich rechtliche TV-Sender

    Privat rechtliche TV-Sender

    Herzlichen und verbindlichen Dank an alle Helfer der öffentlich rechtlichen Medienanstalt (MDR Mitteldeutscher Rundfunk, WDR Westdeutscher Rundfunk, BR Bayrischer Rundfunk) für die gute Zusammenarbeit und Nutzung der Medienrechte.

    Übersicht zum Roman:

    in FEUER und FLAMME – Teil 1

    ( Gefährliche Schatten )

    Vorwort(Seite 001)

    Akteure / Darsteller(Seite 002)

    Übersicht der Kapitel(Seite 003)

    Roman „in FEUER und FLAMME" (1)(Seite 004)

    Kapitel 01 – Ein silbernes Auto (Seite 005)

    Kapitel 02 – Nur noch fünfzehn Minuten(Seite 008)

    Kapitel 03 – Am nächsten Tag(Seite 073)

    Kapitel 04 – In die Gerichtsmedizin(Seite 132)

    Kapitel 05 – Eine ganze Stunde später(Seite 146)

    Kapitel 06 – Im Kommissariat(Seite 174)

    Kapitel 07 – Irgendwo in Halle(Seite 186)

    Kapitel 08 – Julian sitzt gemütlich(Seite 189)

    Kapitel 09 – Eine ganze Woche später:(Seite 215)

    Kapitel 10 – In der Direktion(Seite 239)

    Kapitel 11 – In der Wohnung von…(Seite 248)

    Kapitel 11 – In Dölau, etwa 10 Minuten später(Seite 250)

    Kapitel 12 – Ich habe Mama zum Bahnhof(Seite 282)

    Kapitel 13 – Endlich Zuhause(Seite 317)

    Kapitel 14 – Vier Tage später(Seite 322)

    Impressum(Seite 348)

    IN FEUER UND FLAMME

    ++++++++++++++ TEIL 1 ++++++++++++++++

    GEFÄHRLICHE SCHATTEN

    Ein Erotik-Action-Thriller von Mirko Jupp Eisemann

    Kapitel 1

    Auf der A14 am Freitag, 15. April 2020, etwa 14:00 Uhr

    EIN SILBERNES AUTO rollt schnell die Straße entlang. Die Straße ist für Geschwindigkeiten ab sechzig Kilometer pro Stunde zugelassen. Nach der Straßenverkehrsordnung handelt es sich um eine Autobahn die von Dresden nach Wismar im Norden führt. Es ist die A14. Der Wagen ist ein PKW der Mittelklasse, ein sportlicher Chevrolet Camaro mit V8-Motor, acht Zylindern und vielen PS unter der Haube. Das Auto fährt mit einhundertachtzig km/h sehr schnell auf dieser Fahrbahn. Zu schnell. Schon in nicht mehr als fünf Minuten wird es die Autobahn verlassen. Es ist die Abfahrt nach Halle/Peißen. Im Fahrzeug sitzen zwei Leute. Der Fahrer ist ein junger Mann im Alter von fünfunddreißig Jahren. Neben ihm sitzt ein etwa gleichaltriger Mann. Beide haben dunkle Augen. Während der Fahrer natürliches, leicht, wild, gelocktes, dunkles Haar hat, trägt es sein Beifahrer ebenfalls dunkel aber eher kurz geschnitten. Sie scheinen bis jetzt keine Probleme während der Fahrt gehabt zu haben. Denn sie sind gut gelaunt. Sie reden nebenher über verschiedene Dinge. Sie blicken sich während der Fahrt oft sehr liebevoll in die Augen. Auch das Autoradio ist zu hören. Ein guter Soundtrack wird gerade gespielt. Bereits aus der Ferne können die Männer die Abfahrt von der Autobahn erkennen. „Halle-Peißen stößt einer der beiden die erleichternden Worte heraus. Nun sind es nur noch wenige hundert Meter bis zur Ausfahrt, die sie zielstrebig ausgewählt haben. Dölau. Dölau ist ein kleiner Ortsteil von Halle. Nur etwas mehr als sieben Kilometer entfernt dieser Stadt. Ergo nicht mehr so weit bis nachhause. Sie müssen nur noch auf die B100 kommen. Ein Schild weist bereits schon großflächig auf das Autobahnkreuz und die Abfahrt „Halle-Peißen hin. Der Fahrer betätigt den Hebel am Lenkrad, der den Blinker aktiviert, schon zirka fünfhundert Meter vor ihrem Ziel. Der Beifahrer ist ebenso glücklich. Plötzlich kracht es ohrenbetäubend laut. Das Fahrzeug platzt völlig auseinander. Eine enorm große Feuerbrunst mit viel Rauch rauscht mit wahnsinns Tempo aus dem Wagen. Etliche Splitter von Glas, Metall und Motorteilen fliegen in wenigen Millisekunden durch die Luft. Einfach alles wird durch die Luft gejagt. In alle Himmelsrichtungen. Eine heftige Explosion ist das! Niemand der Insassen kann sich retten. Ihre Schreie sind nicht mal zu hören. Alles geht so wahnsinnig schnell. Während es den Fahrer aus seinen Wagen schleudert, zerfetzt es den Beifahrer vom Sitz weg in sämtliche Teile. Nachkommende Fahrzeuge rasen direkt in die Explosion hinein. Sie können nicht ausweichen oder rechtzeitig anhalten. Es ist das reinste Chaos hier. So was Schreckliches hat man schon lange nicht mehr gesehen. Weitere Autos und Menschen fliegen umher. Nur wenige Sekunden später landen die Wrackteile ein paar hundert Meter weiter entfernt auf die Gegenfahrbahn der A14. Sämtliche Teile verwüsten die Fahrbahn in ein Trümmerfeld. Auch die des Chevrolets landen teils auf die Gegenspur. Die meisten Fahrzeuge donnern direkt in das Wrack hinein, dessen Typ eh schon nicht mehr zu erkennen ist. Wieder knallt und kracht es heftig laut. Wieder fliegen sämtliche Fahrzeugteile durch die Luft, nachdem sie ungebremst in die Unfallstelle hinein schossen. Wie aus einem Actionfilm. Nein! Es ist noch viel schlimmer! Man kann es nicht fassen! Solche Bilder sah man bisher nur in diversen Actionfilmen, aber im wahren Leben sicher eine ganze Weile nicht mehr. Selbst die Menschen fliegen förmlich aus ihren Fahrzeugen meterweit. Man hört sie schreien. Viel zu groß sind die Schmerzen. Der Druck der Karambolagen ist riesig. Es stinkt überall nach Benzin und Gas. Weitere Fahrzeuge fangen an zu brennen. So dass sich Insassen gerade noch rechtzeitig aus ihren verschrotteten Wagen retten können. Auch das Blut ist unwillkürlich aus der Luft zu riechen. Es dauert nicht lange. Wirklich nur ein paar Minuten. Da treffen hier ganze Scharen von Feuerwehren, Rettungswagen und die Polizei ein. Ihnen bietet sich ein Bild des Grauens. Überall diese vielen Autowrackteile. Menschen liegen auf beiden Seiten der Autobahn. Teils nicht mehr zu erkennen. Große Blutlachen sieht man auf dem Asphalt. Es ist so irre schrecklich, was sich hier abspielte! Das wünscht man keinem. Nicht mal seinem ärgsten Feind. Wo aber die beiden Insassen des Chevrolets sind…? Die Staus sind viele Kilometer lang. Auf beiden Seiten der A14. Die Rettungskräfte haben es schwer, hindurch zu kommen. Zur chaotischen Unfallstelle zu gelangen. Das kostet sicher auch so einiges an Nerven. Sofort handeln die Ärzte und Ersthelfer. Zusammen mit den Helfern der Feuerwehr holen sie die Leute aus ihren Wracks. Teils schwer verletzt sind sie. Manche haben ganze Körperteile jetzt schon verloren. Kinder mit ihren Müttern und Vätern sind betroffen. Man sieht sogar so manchen Nothelfer verzweifelt in die Masse von Schrott und Menschen blicken. Sie schütteln fassungslos die Köpfe. Das ist wohl der schwerste Crash seit der Aufzeichnung und seit dem es moderne Autos mit allen Raffinessen gibt. Trotz der vielen Technik in den Fahrzeugen, passiert das was sich nie jemand wünschen würde. Ein so hässlicher Unfall durch eine richtig krasse Explosion mitten im Berufsverkehr und kurz vor dem Wochenende. So viel Schrott würde sich nur einer wünschen, der mit ihm handeln möchte. Aber: wäre derjenige auch bereit, so viele Menschen dafür zu opfern? Sogar das Technische Hilfswerk wurde hierher beordert. Sie müssen die Katastrophe einordnen und mithelfen, Menschen zu bergen, die durch das Chaos auf der Autobahn kurz vor der Ausfahrt Halle-Peißen zu Tote kamen. Auch ein junger Kommissar trifft mit einem Kollege an der Unfallstelle ein. Er traut seinen Augen nicht. Was er sieht, ist nicht mit Worten zu beschreiben. „Heilige Scheiße! Was ist denn hier passiert?, platzt es aus ihm hinaus. Eigentlich wollte er jetzt nach Hause fahren. Er hätte jetzt Dienstschluss. Hier muss er jeden Tag zwei Mal entlang, ehe er am Ziel ist. Er wohnt außerhalb von Halle. Etwa fünfzig Kilometer entfernt. Nun kann er aber seinen Feierabend wohl vergessen. Es wird Stunden dauern, bis die A14 geräumt und wieder frei gegeben ist. „Warum jetzt! Shit!, stolpert es aus seinem Mund. Warum die Explosion, mitten auf der Autobahn, im größten Verkehr? Es ist Nachmittag kurz nach vierzehn Uhr. Gerade die Zeit, in der die Leute nachhause fahren wollen, um den Feierabend und das Wochenende zu genießen. Was sie sich redlich verdient haben. Und nun das? Nichts wird mehr wie vorher sein. Der junge Kommissar muss jetzt erstmal tief durchatmen. Eigentlich wollte er aufhören zu rauchen. Nun muss er sich doch eine Kippe in den Mund stecken. Damit er sich einen besseren Überblick verschaffen kann, geht er auf eine Brücke, die nur ein paar Meter von dieser Stelle entfernt ist. Hastig und voller Eile rennt er dort hinauf. Etwas langsamer nur, aber dennoch eilig geht er ein paar Schritte weiter zur Mitte der Überführung. Es ist eine Fußgängerbrücke, die er eben hinauf gegangen ist. Nun steht er endlich da, wo er sein will. Auf der Brücke kann er weit blicken. Er sieht auch schon eine Ausfahrt. Sie ist wirklich nicht mehr weit. Nur ein paar hundert Meter. Ein großes blaues Schild sagt das aus. Halle Peißen. Wie weit die Menschen aber noch fahren mussten um am Ziel anzukommen, weiß der Beamte nicht. Wieder schaut er sich weitflächig um. Immer wieder muss er vor Erstaunen seinen Kopf schütteln. Er sieht sich das enorme Chaos an. Viele hundert Meter weit liegen die Wrackteile verstreut auf der etwas mehr als dreißig Meter breiten Autobahn. Auf beiden Seiten. Die Fahrbahn ist in Mitleidenschaft gezogen wurden. Dem festen Teer hat die Explosion ein großes Loch verpasst. Auch Verschmelzungen hat es gegeben. An dieser Stelle muss es echt heiß gewesen sein. Teer reagiert ab einer Hitze von rund eintausend Grad. Anhand des großen Kraters und den zerfetzten Stellen muss die Wucht der Explosion mächtig gewaltig gewesen sein. Dann erst sieht der Kommissar das viele Blut von den Menschen. Teils wurden sie total in Stücke gerissen. Ein grauenvolles Bild muss er nun betrachten. Der Krater hat fünfzehn Meter im Durchmesser. Jedoch ist er nicht so tief. Nur zirka einen halben Meter tief schätzt der Beamte. Oh, einige Wagen hat es erwischt. Der Anblick ist nichts für schwache Nerven. Wenn sich der junge Beamte in eine Hecke verkriechen muss, kann man erahnen, was hier los war…

    Kapitel 2

    TuWA, Halle-Neustadt, 14:45 Uhr

    NUR NOCH fünfzehn Minuten.

    Dann kann ich endlich bei meinem Traumprinz sein. Er wartet sicherlich schon auf mich. Es ist ein junger dynamischer Mann. Vierunddreißig Jahre alt ist er. Julian ist fast so groß wie ich. Einhunderteinundachtzig Zentimeter. Ich bin einen Zentimeter größer als er. Okay. Um diesen einen Zentimeter streiten wir uns nicht, die Julian kleiner ist. Er sieht absolut traumhaft aus. Ein tolles Gesicht, eine Traumfigur mit diesem gewissen Sexappeal zeichnen diesen irre schönen Kerl besonders aus. Auch in seinem Wesen ist Julian ein exzellenter Mann. So einen Engel wünscht sich jeder in dieser Welt! Also beeile ich mich. Ich sitze im Moment noch im Büro meiner Werbeagentur. Die habe ich nun endlich nach Halle verlegen können. Na gut, die Agentur in Gera habe ich auch noch gelassen. Denn dort habe ich ja zwanzig Mitarbeiter. Zwei habe ich eingestellt. Sie sind zwei gute junge Männer, die ich für meine beiden besten Mitarbeiter ersetzen musste. Diese beiden Jungs, auch noch ziemlich jung im Gegensatz zu mir, habe ich nach Halle umsiedeln lassen. David und Thomas heißen sie. Diese beiden Kerlchen tun wirklich alles. Und sie können auch wirklich alles, was TuWA für seine Klienten tut. Ja, es sind die beiden Besten. Die Jungs, fünfundzwanzig und vierundzwanzig Jahre alt, wollte ich in Halle haben. Nur das Grundgeschäft von TuWA, die Zentrale, ist nun hier in Neustadt, ein Ortsteil von Halle an der Saale. Es war vor drei Jahren Julians großer Wunsch, dem ich unbedingt nachkommen wollte. Schon seit dieser Zeit haben wir aber stets nur darüber gesprochen. Klar stand aber schon, TuWA’s Geschäftsräume hier zu haben. Warum sich der Umzug doch verzögert hat? Na, wir waren uns noch nicht wirklich so einig darüber. Dann hatten wir ja bisher mit uns zu tun. Ständig ging es bei uns auf und ab in unserer Beziehung. Mal sahen wir uns. Mal trennten wir uns. Nein, die Liebe, die ständige Sehnsucht nach uns, war schon immer da. Sehr intensiv. Wir verstanden uns ohne Worte. Ich blicke in seine Augen und ich weiß sofort was er möchte oder was ihn bedrückt. Und umgekehrt ist es ja auch so. Mein Engel weiß sofort Bescheid über mich und das was ich fühle und denke. Aber die Gefühle und Gedanken waren wohl der Grund, weshalb ich TuWA noch nicht mit nach Halle nahm. Aber gut. So ist eben das Leben und die Liebe bei uns…;-) Wir lieben uns inständig. Schon lange. So genau wissen wir beide also nicht was mit uns los war. Na, nun steht die Werbeagentur mit ihren zentralen Geschäftsräumen endlich da wo sie hingehört. Der Standort ist noch ziemlich frisch. Erst vor ungefähr einem Monat hat die Umsiedlung stattgefunden. Ja. Sehr schön :-). Endlich! Ich habe für Julian eine Überraschung. Er hatte vor zwei Tagen Geburtstag. Was es ist? Das wird nicht verraten ;-). Top secret so zu sagen. Nur so viel: ich will etwas mehr von Julian. Dafür brauche ich ein bisschen mehr Zeit für meinen Traummann. Aber dafür muss ich heute mal eher Schluss mit der Arbeit machen. Also, genug für heute! Schließlich habe ich ja auch schon viel mit TuWA in diesem Jahr erreichen können. Trotz dass die Agentur ziemlich klein im Verhältnis zu vielen anderen Werbefirmen ist, habe ich für Julian und mich doch ein kleines Vermögen ansparen können. Auch kann ich meine mittlerweile sechzig Mitarbeiter von den Einnahmen aus den Aufträgen unserer Klienten gut bezahlen. Sie sind wohl sehr zufrieden mit mir. Denn ich höre keinerlei Klagen von ihnen. Auf die Jungs und Damen kann ich mich zu einhundert Prozent verlassen. Wenn die größtenteils noch sehr jungen Mitarbeiter nicht wären, wäre ich mit TuWA wahrscheinlich schon bankrott. Ein ganz großes herzliches Dankeschön spreche ich also an meine guten… Quatsch! ...sehr guten Mitarbeiter aus. Ebenso gut finde ich dass ich einen guten finanziellen Anteil in meine Agentur investieren kann. Ja, es ist mir dadurch möglich, die teuerste und modernste Technik zu haben. Ob ich Ahnung von diesem Zeugs habe? Na, eher nicht. Aber ich will meinen Mitarbeitern die beste Technik zur Verfügung stellen. Nur so haben wir die Chance, TuWA gut auf dem Markt der Wirtschaft zu platzieren. Das ist für mich und mein Unternehmen wirklich sehr wichtig. Also brauchen wir nur das Beste an Technik. Angesichts der heutigen Zeit ist das auch nur noch wenigen Firmen frei gestellt. Steuern und andere Abgaben sind ja in den letzten Jahren doch wieder kontinuierlich gestiegen. Obwohl uns der Staat versprochen hatte, diese Ausgaben für uns alle zu senken. Also bin ich recht froh, eine gute Strategie für den Fortbestand von TuWA zu besitzen, die es mir erlaubt, meine unternehmerischen Geschäfte auf ein Maximum zu verstärken, oder im Gegenzug etwas zu reduzieren. Ganz nach meinem Belieben. Während sich die meisten Firmen aus dieser Branche mit festen Strategien herum schlagen müssen. Ja, so kann ich sehr zufrieden sein und mal etwas gesünder mit meiner Arbeitskraft umgehen. Eigentlich arbeitet man ja täglich mehr als vierzehn Stunden für so ein Unternehmen. Für mich ist aber für heute Schluss. Ich habe es Julian versprochen. Es ist jetzt kurz vor um drei Uhr Nachmittag. Julian wird sicher schon auf dem Weg nach Hause sein. Er hatte heute bereits um halb drei Arbeitsschluss. Und er wird sicher nur ein paar Minuten bis heim brauchen. Also räume ich den Schreibtisch auf, lege die wichtigen Unterlagen meinem Sekretär auf seinen Platz, die er am nächsten Tag in Kuverts verpacken und an die verschiedenen Adressen schicken muss. Zum größten Teil sind es Rechnungen, ein Brief an das Finanzamt und noch ein paar Kleinigkeiten, die er besorgen muss. Damals hätte ich nicht daran gedacht dass Julian und ich mal ein sehr inniges Paar sein würden. Dennoch habe ich immer wieder gehofft, mit ihm so irre schön zusammen sein zu dürfen. Ja, in meinen Träumen waren wir das bereits. Viele erotische Träume hatte ich wegen Julian und seinem Wesen. Er ist absolut sexy. Und nun? WOW! Nun habe ich Julian für mich ganz allein! Und er macht mich zum glücklichsten Kerl in dieser Welt! Immer und immer wieder hat er etwas an sich oder in seinem Wesen, das mich so sehr fasziniert, mich „anmacht, was mich an ihn hält. Womit ich sehr gern so konfrontiert werde. Endlich habe ich einen Mann an meiner Seite, mit dem ich eine sehr schöne Welt, nur für uns, aufbauen kann und wir zusammen unsere Träume träumen oder sie endlich auch erleben können. Sogar jetzt vermisse ich ihn schon wieder. „Er ist doch nur arbeiten im Klinikum hier in Halle., verleiere ich meine Augen. Ich prahle diese Worte mit größter Zufriedenheit heraus. Im Übrigen habe ich ihn da auch schon besucht. Er hat damals nicht schlecht gestaunt, als er plötzlich von seinen Kollegen raus gerufen wurde und im nächsten Moment vor mir stand. Damals drückte ich ihm einen großen Strauß Rosen in die Hand und eine Karte. Was darin stand, das kann sich sicher jeder denken. ‚Mein Engel, ich habe Lust auf Dich. Komm und lass uns zusammen sein.’ Ja. Julian habe ich im Netz des World Wide Webs, in einer Community kennen gelernt. Da hat er mich ganz unverbindlich mit einem Bildchen auf sich aufmerksam gemacht. Eigentlich ja nichts Besonderes. Aber ich musste ihn doch dafür danken und ihm schreiben dass auch er mir sehr gefällt. Sein Profil war auch nicht so hervorhebend, dass man hätte ihn unbedingt anschreiben müssen. Aber sein Foto hat mich auf ihn doch noch aufmerksamer werden lassen. Und weil er mich aber doch mit diesem Bildchen kontaktiert hat, war es für mich – na – sagen wir, der gute Ton, ihm dafür zu danken. Allerdings hat es noch eine halbe Ewigkeit gedauert, bis wir uns mal gesehen haben. Und ein ständiges Hin und Her war vorerst nur der „Alltag. Mal ja, mal nein… Na, dann habe ich ihn eben mal so in Spa in seinem Labor besucht. Und ich glaube dass das der Beginn unserer innigen Liebe war. Aber es hatte da noch jemand seine Hände im Spiel. Sein Freund Roman. Klar, geliebt habe ich Julian eh schon von Anfang an. Er war relativ schwer zu bekommen…mein Engel auf Erden. Jetzt lasse ich Julian aber nicht mehr los. Dazu liebe ich ihn viel zu sehr. Und das weiß mein Darling auch. Er schätzt es sehr…hoffe ich. Ja klar, das wird er. Denn wir hatten schon so viele sehr schöne Momente zusammen, im realen Leben. Auch wenn es da schon mächtig drunter und drüber ging. Meine Mutter mochte diesen Bengel auch sofort. Sogar bot sie ihm an, sie als seine Stiefmutter anzusehen. Oh Mann! Und das auch noch sofort. Ja, meine Mutter ist sehr eigen. Aber wenn sie mal von einem meiner bisherigen Kerle überzeugt war, dann war sie die Erste, die ihnen diese „Möglichkeit anbot. Damals war es auch ein noch sehr junger Mann. Er hieß Nathan. Er war auch ein absoluter Engel. Aber eben dann wohl eher zu jung. Es hat also noch ein paar Jahre gedauert, bis ich Julian „gefunden hatte, im Netz der unendlichen Weiten. Oh, ich liebe Julian überaus sehr und ich will ihn niemals mehr vermissen. Niemals! Na, dass meine Mutter ihm nun dieses unmoralische Angebot unterbreitet hat, das zeugt wohl davon dass sie mit Julian gut zu Recht kommt. Ja, und da bekam Julian eben das „Du angeboten und eben die Aufforderung, meine Mutter nun als zukünftige Schwiegermama anzusehen. Das war für uns beide echt eine Überraschung. Ob er für mich noch zu jung ist? Nein. Wir haben uns irgendwie gesucht und gefunden. Und für die Liebe ist niemand zu jung oder zu alt. Die Liebe findet sich durch bestimmte, na, sagen wir das so, Eigenschaften, Zufälle. So wie bei Julian und mir. Nein, sofort hat es bei Julian scheinbar nicht gefunkt. Aber gut, er war damals erst fast siebenundzwanzig Jahre alt. Und sicher hatte er damals auch andere Vorstellungen was das Zusammenleben mit einem anderen Mann angeht. Wie ich ihn von mir überzeugen konnte, weiß ich eigentlich nicht so genau. Ich muss wohl gut zu ihm gewesen sein. Oder waren es doch nur ein paar Worte, mit diesen ich meinen Traumprinz überzeugen konnte…? Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht. So glaube ich nun doch ein wenig an Glück und Mister Zufall. Ach, so viel Kitsch habe ich noch nie von mir gelassen. Ob da wohl doch was dran ist…? Ja. Da muss was dran sein :-). Zumindest die LIEBE. Wieder merke ich wie ich meine Augenbrauen frech und verliebt ein paar Mal nach oben zucken lasse. Ja, es ist die Liebe. Irre schön! Ja, so ist es. Ich liebe meinen Traumprinz Julian unbeschreiblich sehr! Schnell schließe ich nun die schwere Türe meines Büros. Aus echtem Edelholz ist sie. Massiv und passiv gebaut. Ein Meisterwerk eines echt sehr geschickten Handwerkers. Aber ich habe darauf geachtet dass kein zusätzlicher Baum gefällt werden muss. Bin ich ein Öko…? Nein, ein Öko bin ich nicht. Aber ich will keine Natur zusätzlich belasten, solange wir noch echte Ressourcen in unseren Lagern und Beständen haben. Denn die Natur braucht einen Partner an ihrer Seite. Den Schlüssel drehe ich zweimal im Schloss um seine eigene Achse und ziehe ihn anschließend wieder heraus. Im nächsten Moment stehe ich nach nur wenigen Schritten vor dem Lift. Er ist modern und fast ausschließlich aus Glas. So kann ich schon im Fahrstuhl so ziemlich das gesamte Foyer einsehen. Alles sieht leer und menschenlos aus. Ich sehe wie sich langsam mehr und mehr der Gegenstände, Bilder an den Wänden und die Empfangsräume zeigen. Der Fußboden ist aus einem speziellen Marmor. Sehr teuer ist dieses Gestein. Von oben aus erkennt man was für ein Logo in den Marmor eingearbeitet ist und welche Farben dieses Logo hat. „TuWA. Wenig später bin ich im Foyer dieses Hauses. Kurz sehe ich noch in die Abteilungen ob noch jemand da ist. Entschlossen gehe ich an den Tischen des Empfangscafes vorbei in den hinteren Bereich. Dort sind die Räume der verschiedenen Abteilungen des Designers, des Grafikers, der Redakteure und im Anschluss die Druckerei. Hierher kommen alle Drucksachen aus allen Bereichen. Dann gehe ich wieder zurück und in den Gastronomiebereich. Hinter der Wand des Tresenabteils ist die modern eingerichtete Küche. Alles ist aus purem Edelstahl. Sehr sauber ist es. Der Mitarbeiter hat sich – wie immer – die größte Mühe gegeben. Eine Menschenseele kann ich auch hier nicht mehr entdecken. Also verlasse ich diesen Bereich und stehe kurz danach wieder im Foyer. Gleich neben dem großen Haupteingang sind drei Kabinen für die Empfangsmitarbeiter. Zum einen um die Klienten zu manövrieren. Zum Zweiten haben sie die Telefonate zu erledigen. Die zwei Beraterräume befinden gleich im Anschluss. Sie sind offen gehalten. Denn die Gäste und Klienten sollen von mir Transparenz bekommen. Hier werden die Klienten zum größten Teil beraten, Termine vereinbart und schon mal ein paar Details zu den Aufträgen besprochen und korrespondiert. Die Empfangshalle ist ein Edelstein. Groß, geräumig und mit edlem Material. Sie ist bis zur Decke über zwei Stockwerke hoch. Neben Marmor des Fußbodens sind die Wände üppig mit einer teuren Tapete bekleidet. Sie ist ebenfalls in den Farben dieser Agentur ausgesucht wurden. Jedoch etwas heller. Säulen verzieren den großen Empfang üppig. Keiner da. Alle sind schon heim oder auf den Weg dorthin. So gestehe ich, ich bin der Letzte, der die Agentur verlassen will. Mit einem leichten Druck auf das Touchfeld meines LG-Blockers, an der Wand ein Empfänger dafür, öffnet sich die große Haustür. Auch sie ist aus schussfestem, gepanzertem Glas. Die Alarmanlage habe ich ebenfalls mit diesen einen Touch auf dem LG-Gerät aktiviert. Nun habe ich weniger als 30 Sekunden Zeit um aus dem Haus zu kommen. Denn der Alarm geht dann sofort los. Als ich draußen bin, schließt sich diese prächtige Glastür automatisch. Boa, sie ist aus irre dickem Glas. Was hat der Macher mir erklärt? Zehn Zentimeter. Das ist echt dick! Ein paar Schritte gehe ich nun zur Straße in Richtung meines Autos. Kurzerhand drehe ich mich nochmals um. „Was für ein Gebäude!, platzt es aus mir heraus. Mir wurde es quasi geschenkt. Da sah es aber noch ziemlich verwahrlost aus. Erst nach einer sehr aufwendigen Sanierung, mit vielen Extras, wurde daraus das Schmuckstück, so wie es sich nun vor mir präsentiert. Im frühgotischen Stil präsentieren sich die Außenmauern vor mir. Mit Säulen und echten Ziegeln entstand das Gebäude vor mehr als 140 Jahren. Auch hier hat der Architekt und Designer auf sämtliche Details geachtet. Ein riesiger Glasturm stellt das Eingangsportal dar. Da bin ich eben gerade hinaus gekommen. Ein irre geniales Teil…! Über dem Eingangsportal kann ich in den Firmenfarben den Schriftzug meiner Werbeagentur erkennen. „TuWA – Tourismus- und Werbe Agentur „Eisemann – on tour global lese ich nun. Ja, ich hab es nach langer Zeit geschafft, diese Agentur erfolgreich zu machen. Mein kleines Meisterwerk! Toll…! Hingegen aller Widersacher habe ich sie doch noch! Hoffentlich noch etwas länger. Darauf bin ich sehr stolz. Dabei muss ich gestehen dass das Gebäude hier in Halle mit dem aus Gera fast identisch ist. Auch in Gera das ist aus der gotischen Zeit und es hat einen großen Glasturm als Eingangsportal. Auch die Innenräume sind ähnlich aufgeteilt und der Empfangsraum geht über mehrere Etagen in die Höhe. In Gera habe ich allerdings dafür gesorgt dass dieser Raum mehr Licht von außen bekommt. Das Portal, der Glasturm, ist der Sonne abgewandt. So musste ich in das Dach eine große Lichtkuppel einbauen lassen. Na, abwarten. Vielleicht werde ich das auch noch auf das Dach von TuWA in Halle einplanen. Das bringt mehr Helligkeit hinein. Und die Klienten und Kunden wird es auch freuen. Hoffe ich. Nun stolziere ich zu meinem Auto und steige ein, nachdem ich es mit einem gezielten Griff am Öffner der Autotür entsichert habe. Anrufen muss ich nun auch noch. Das kann ich jetzt gleich mit dem modernen Autofunk erledigen. Kurz entschlossen lass ich von diesem System eine Nummer wählen. Da ertönt auch schon eine weibliche Stimme. Madame Duloin ist dran. Die Mutter dieses Ladens. Ich rufe den Blumenladen unweit des Stadtkerns von Halle an. Dort bestelle ich einen großen Strauß mit Rosen und lasse sie nach Hause liefern. Sie sind für Julian, meinem Engel auf Erden. Ja, so ist es. Julian ist mein Engel der Welt. Hoffentlich kommt der Strauß noch an, bevor ich zuhause bin. Ja, auch das mach ich gern. Denn Julian soll wissen dass ich ihn sehr liebe und absolut ehre, mehr als so manch andere Person. Aber gut. Liebe soll ja in diesem Sinne, wie ich es meine, nur für einen Menschen sein. Und das ist und bleibt mein Leben lang Julian. Warum ich noch meinen Traummann den Strauß mit Rosen schicke? Julian soll wissen dass ich in wenigen Minuten heim komme. Ich finde es absolut wichtig dass Julian von mir eine kleine Aufmerksamkeit bekommt. Ab und an muss das sein. Und was liegt da am nächsten wenn man einen Menschen liebt? Genau: Blumen sind eine sehr romantische Geste dafür und sie sprechen genau die Sprache, die ich Julian gern und überall sagen will. Ich hoffe nur dass der wunderschöne Strauß eher als ich ankommt. „My Babe, ich komme. Höre ich mich nun sagen. Im nächsten Moment starte ich das Auto. Es wird zu einhundert Prozent elektrisch betrieben. Nichts mehr mit Benzin oder Diesel. Hoch modern ist es. Mit vielen Extras wurde es ausgestattet. Ein sehr sportliches Fahrzeug. Fast vierhundertzwanzig Kilometer in der Stunde zeigt der Tacho auf dem Display an. Ich habe eine auffällige Farbe gewählt. Silbermetallig. Sehr auffällig. Neben allen Sicherheiten ist der Wagen mit Ledersitzen ausgestattet, farblich abgestimmt mit der des Fahrzeugs. Julian soll auch bald so einen Sportflitzer haben. Julian hatte ja erst vor drei Tagen Geburtstag. Na, mal sehen was er dann sagen wird, sobald er darin sitzt. „Pscht…! Das ist die Überraschung! Ich will schnell zu Julian kommen. Es regnet aber. Also bin ich vorsichtig. Es sind ja auch nur noch fünf Minuten bis zum Parkplatz von daheim. Halle hat sich in den letzten 10 Jahren drastisch verändert. Die Straßen sind um rund einen Meter breiter geworden. Die Häuser haben schöne Fassaden erhalten. Und die Straßenlaternen bekamen ein modernes Leuchtmittel. Es ist das neue LED-Licht, das nun die Straßen besser zu erkennen gibt. Nun biege ich in die Straße ein, in der sich endlich das Hochhaus befindet, worin wir ganz oben unser bescheidenes Heim haben. „Julian, ich komme. Das wird echt Zeit. Langsam rollt mein Wagen die Straße entlang. Ich sehe schon die zwei Hochhäuser am Ende der Fahrbahn ganz nah. Die Häuser werden hier im Volksmund auch Punkthochhäuser genannt. Warum? Das soll was mit der Anordnung der Häuser zur Promenade auf der anderen Straßenseite zu tun haben. Die Punkthochhäuser sollen die Grenze zu einem Wohnareal bilden. Ganz genau muss ich mir das aber von Julian erklären lassen. Julian wohnt mit mir im ersten Hochhaus. Von der Magistrale aus geblickt, im linken. Ganz weit oben auf dem Dach. Im vierundzwanzigsten Stockwerk. Ein paar Parkplätze sind gleich vor ihnen. Während sich der Rest davon direkt in den Kellergeschossen dieser Kolosse befindet. Für Julians und mein Auto haben wir je einen der Außenparkplätze gebucht. Das Gute daran ist dass wir unsre Autos gleich nebeneinander parken können. Ja. Julian hat einen VW. Ein roter Scirocco. Ursprünglich war das mal der Vorgänger des VW Golf. Nun sind es nur noch wenige Sekunden. Langsam fahre ich vor dem Hochhaus entlang und sehe aus dem Seitenfenster rechts hinaus. Julian sitzt bereits schon auf den Stufen vor dem Hauseingang. Er hält bereits Ausschau nach mir. Die Blumen sind da, die er kuschelnd in seinen Händen hält. Er grinst über beide Ohren und das berührt mich irre! Wieder zucke ich meine Augenbrauen kurz ein paar Mal auf und ab. Er ist irre hübsch, mein Engel! Er strahlt über beide Ohren. Also fahre ich nun etwas schneller mein Auto auf den Parkplatz gegenüber dem Eingang. Dort, wo ich Julians Scirocco sehen kann, stelle ich es auf meinem Platz ab. Etwas schneller steige ich aus und schließe die Tür davon. Es hat aufgehört zu regnen. Die Sonne scheint jetzt. Julian kommt nun langsam auf mich zu während ich ihm entgegen zum Hauseingang laufe. Schon umarmt er mich und knutscht mich tierisch ab. Wenig später setzen wir uns gemütlich liebend, lecker küssend auf eine Stufe der Treppe. Die schönen Blumen hält er derweil in einer Hand hinter mir am Rücken. Über eine halbe Stunde kuscheln wir so verknallt miteinander. Die halbe Treppe beanspruchen wir nur für uns. Ich kann mir vorstellen dass manche Leute, die hier wohnen, kleine Schwierigkeiten haben, sich an uns hinauf zur Eingangstüre des Hauses zu schleichen um letztendlich in ihre Wohnungen zu kommen. Auch weil sie uns bei unserem Liebestaumel, in dem wir uns befinden, nicht stören wollen. So entschließen wir uns dann doch nach oben zu gehen, wo wir ungestört sein können. Mit dem Fahrstuhl? Nein, dieses Mal nutzen wir den Treppenaufgang im Haus. Wir wollen uns einander so richtig lieb haben. Uns spüren, uns riechen und mehr. Wohl wissend dass die meisten Leute eh den Lift nutzen und wir uns so fast ungestört lieben können. Weil sie ja dadurch kaum den Treppenaufgang nutzen. Schon presst mich mein Traumengel im dritten Obergeschoss des Treppenhauses an eine Wand. Wow! Er kriecht mit einer Hand direkt unter mein Hemd. An meiner Brust spüre ich sie jetzt. Dabei sieht er mir mit irre heißem Blick in die Augen. Mir bleibt keine andere Wahl, als ihm „Babe, Babe zu sagen. Mein nächster Blick fällt ihm auf den Kussmund. Die Lippen sind etwas voller als die meinen. Wesentlich verführerischer. Ganz automatisch bewegt sich eines meiner Hände zu ihnen. Sanft berühren sie sie. So zart und fein habe ich bisher noch keine Lippen gesehen wie die seinen. Sie wirken absolut rein und sehr animalisch. Schon sehe ich seinen Kopf immer näher zu meinen kommen. Ganz langsam. Die Hand, die gerade noch seinen Mund berührte lässt jetzt die Finger um sein Kinn gleiten. Dabei stützt sie es zaghaft. Schon berühren sich unsere Münder ganz vorsichtig. Dabei blicken wir uns direkt an. Sehr liebevoll. Langsam werden die Berührungen etwas gefühlvoller. Bis wir schließlich mit ihnen zusammen kleben, uns dann sehr leidenschaftlich abknutschen und irre Zungenküsse daraus werden. Ja, Julian ist der verführerischste Kerl, den ich kenne. Nur langsam kommen wir die vielen Treppen hinauf ins untere Drittel des Hochhauses. Es hat ja vierundzwanzig Etagen. Also schlage ich vor dass wir ab nun den Fahrstuhl bis zur einund-zwanzigsten Etage nutzen. Ich will ihn haben. Dafür gebe ich das Tempo vor. Seine Hand halte ich fest in meiner. So zerre ich ihn liebevoll und vorsichtig die Stufen hinauf. Ja, ich bin wohl doch etwas ungeduldig. Kein Wunder. Habe ich hier den heißesten Kerl der Welt bei mir. Da muss man doch auch mal das Tempo hochschrauben dürfen. Julian willigt ein. Auch er scheint wohl sehr auf mich und meinen Körper fixiert zu sein. Hier im Treppenhaus, in aller Öffentlichkeit, sich jetzt so zu lieben, wäre nicht so willkommen für die Leute im Haus. Nein. Ich will Julian für mich allein haben. Seine Verführung genießen und ich ihm die meine verabreichen. Da brauchen wir keine Zuschauer. Ja. Also knutschen wir uns jetzt so lange bis wir im ersten Drittel des Hochhauses angelangt sind. Dann lösen wir uns doch ein wenig. Nur um zum Lift zu kommen, der uns ins nächste Drittel bringen soll. Dort da, drücke ich den entsprechenden Knopf. Er sagt dem Fahrstuhl dass er in die Etage kommen soll, in der wir eben Hand in Hand stehen und auf sein Erscheinen warten. Schon ist er da. Wir gehen hinein. Da packt mich mein Engel wieder und presst mich an die linke Wand des Fahrstuhls, die aus einer Art Edelstahl ist. Mit Druck auf den Knopf „14" schiebt sich das Ding mit uns nun hinauf in den vierzehnten Stock. Nur noch einmal müssen wir den Lift bis zum einundzwanzigsten Stock nutzen. Als wir endlich da sind, schlendern wir umarmt und noch immer küssend hinaus, gehen ins Treppenhaus, nur einen kurzen Gang entlang und wieder verschlingen wir uns fast mit unseren Küssen. Auch zu uns in den vierundzwanzigsten Stock benötigen wir viel mehr Zeit als sonst, wenn wir zum Beispiel zur Arbeit gehen würden. Was soll ich sonst tun, wenn ich von Julian so heiß umworben werde? Ich will das ja ;). Ja, er soll mich doch so lieb haben dürfen. Wir sind so unsterblich in einander verknallt. Liebe ist doch etwas Wunderbares! Er ist mein Ein und Alles auf diesem Planet. Sein Herz, sein Verstand und was er sonst noch an oder in sich hat, haben mir bewiesen dass er der Mister Right meines Lebens ist. Mein Engel auf Erden…

    3 Tage später, gegen 15:30 Uhr, Halle Neustadt

    Es ist ein schöner Montag heute gewesen. Alles lief super. Ich hab heute den Auftrag meines Lebens gemacht. Das muss ich mit Julian heute feiern. Der Auftrag, den ich heute an Land zog, war eins Komma fünf Millionen Euro schwer. Dafür will ein Klient einer hoch betuchten Firma im Hotel- und Gastgewerbe ein Prestige Project erarbeitet und erfüllt haben. Der Auftrag ist bereits begonnen wurden. Ich hab dafür alle verfügbaren Kräfte in TuWA zusammen getrommelt, die sich alle an die Arbeit machen. Jeder hat ja seinen Bereich. Aber alles muss genau auf einander abgestimmt sein. Nichts darf hier also schief laufen. Sonst haben wir ein Problem. Mit so einer Firma, eine so genannte Kette aus einem Gewerbe, für das ich ja auch mal eine Ausbildung genießen durfte, Kellner, macht man lieber alles ganz korrekt und überlässt nichts dem Mister Zufall. Aber gut. Dafür habe ich gesorgt. Und außerdem kann ich mich auf David, Martin und Daniel wirklich verlassen. Die drei sind ein echt gutes Gespann. Ja genau. Also kann ich beruhigt und ohne Sorge nachhause gehen. Da bin ich schon. Bereits oben im dreiundzwanzigsten Stockwerk. Nur noch eine Etage muss ich mittels Treppen aufsteigen. Wie hieß das? ‚wenn Affen… ;)’. Na, den Spruch kennt wohl jeder. Das ist der, der aussagt dass dann schönes Wetter wird. Aber gut. Wenn man zu weit hinauf will, kann man aber auch wieder tief fallen. Das meine ich jetzt aber nicht mit diesem Treppenaufgang. Ich muss mir auch immer wieder mal ins Gewissen rufen dass ich auch mal als kleines Licht anfing. Damals als „Tellerwäscher. Nun bin ich oben. In unserer Etage. Vielmehr da, wo sich auch unsere Wohnung befindet. Ich brauche jetzt nur noch auf die Terrasse, in einen Gang wieder hinein gehen und die linke Tür öffnen. Da stehe ich jetzt auch schon, nach ungefähr dreißig Schritten. Ich lehne nun meine Hand ans Türblatt, schwups: schon geht sie auf. Wir haben hier eine Technik einbauen lassen, die uns ermöglicht, für das Öffnen der Tür keinen Schlüssel mehr nutzen zu müssen. Eine echt tolle Technik! Man braucht die Tür nur berühren. Schon steht sie mir offen. Mit vollem Elan gehe ich den ersten Schritt hinein. Plötzlich knirscht es unter meinen Füßen. Sogar dass ich auf was hartes getreten bin, habe ich jetzt an den Sohlen gespürt. Was ist das? Ich schaue auf den Fußboden. Da liegt Glas. „Julian, rufe ich meinen Engel, während ich weiter durch den Gang der Wohnung laufe und mich überrascht in ihren Zimmern umsehe. Auch die Küche hat einiges an kaputten Dingen auf dem Boden verstreut. Was war hier los? Sogar Blut kann ich sehen. Zum Teil ziemlich verschmiert. Boa! „Julian mio Angelo, rufe ich wieder den Name meines Traumtyps. Aber der antwortet nicht. „Hey mio. Wo steckst du?, rufe ich abermals. Er antwortet nicht. Vorsichtig gehe ich nun durch die restlichen Räume. Im Schlafzimmer angekommen, sehe ich den Traum aller Träume nackt im Bett liegen. „Julian…", entlasse ich nun aus meinen Lippen seinen Name. Dieses Mal aber nur

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