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Wer bestimmt die Realität: Roman
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eBook101 Seiten1 Stunde

Wer bestimmt die Realität: Roman

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Über dieses E-Book

Wer bestimmt die Realität, das ist die Frage die sich Lukas Lund stellt. Wann ist sein Leben durcheinandergeraten? Sein Telefon ist abgemeldet, die Scheckkarte gesperrt sein nagelneuer Wagen ist plötzlich ein Oldtimer, dann liest er seine eigene Todesanzeige.
Dann steht seine Chefin vor der Tür.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum4. Juli 2016
ISBN9783738075939
Wer bestimmt die Realität: Roman

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    Buchvorschau

    Wer bestimmt die Realität - Renate Amelung

    Schon der Morgen

    war anders, kalt neblig und hatte nichts mit den Lichtern und den stimmungsvoll geschmückten Schaufenstern und Häusern der Adventszeit gemeinsam. Lukas Lund nahm den Tag wie er kam. Er wäre nie auf die Idee gekommen etwas im Leben nicht so anzunehmen wie es ist. Etwa sein Schicksal Es begann mit dem Teppichboden unter seinen Füßen, er fühlte sich an wie Wüstensand. In seinem Bad fand er sich nicht zurecht. Es war steril aufgeräumt. Kein Tropfen Wasser, wie lange nicht benutzt. Auch später im Büro vermisste er sein liebevolles Chaos. Lukas beendete den Tag früh, er fuhr nach Hause, trotzdem war es schon Nachmittag, als er jetzt aus dem Wagen stieg.

    Lukas Lund hatte gehofft Bernd Langenbach würde ihn übersehen, aber Langenbach klemmte plötzlich zwischen Tür und Autodach. Langenbach war die dünnste Bohnenstange, mit dem Gebiss eines Hengstes, die sprechen konnte, und sprudelte ohne Unterlass Witze, über die er zur Vorsicht selber lachte. Sein Grinsen wirkte wie immer festgezurrt. Lukas mochte das Fossil aus seiner Jugendzeit nicht sonderlich.

    „Lukas, das war doch abgemacht mit der BMW!" schnatterte Langenbach. Dann kicherte er.

    Lukas zwängte sich an Langenbach vorbei und schloss den Wagen ab. Nebensächlich fragt er: „was ist mit der BMW?"

    „Na, das alte Moppet in der Garage. Du hast sie mir versprochen! Langenbach streckte Lukas auffordernd eine Zigarettenschachtel entgegen. „Sargnagel gefällig?

    Lukas lehnte ab.

    Ich möchte dich nicht drängen, nur daran erinnern, dass du mir das Motorrad versprochen hast."

    „Soweit mich mein Gedächtnis nicht trügt, und es trügt mich nie, versprach ich dir mein Moped auf dem Krankenlager, für den Fall, dass ich sterbe vor Kummer."

    „Eben!"

    „Und lebe ich etwa nicht?"

    „Äh, mm ..., doch ..."

    „Idiot!" schnauzt Lukas und lief strammen Schrittes zur Haustür. Langenbachs Augen fühlt er irgendwie im Rücken, deshalb saht er sich noch einmal um. Plötzlich drang das schrille Bimmeln der Straßenbahn in seinen Gehörgang, zerfetzt ihm fast das Trommelfell und wurde von den stumpfen metallenen Bremsen der Eisenräder abgelöst. Lukas sprang wie ein aufgescheuchter Elch, der sich in der Stadt verirrt hat vom Zebrastreifen und berührte mit den Händen eine Barriere aus eisiger Kälte. Sein Kreislauf jagte in die Höhe und hat den Vorgang schneller erfasst als das Gehirn ihn verarbeitet hatte. Lukas spürte seine Halsschlagader als er ehrfürchtig die Hände von dem Blechsarg zurücknahm. Die beiden Herren in Livre schüttelten pietätvoll, mit versteinertem Gesicht, ihr Haupt und schoben den Sarg in den Kombi.

    Lukas schnappte nach Luft und betrat das Haus. Im Flur begegnete er der Vermieterin, eine weißhaarige Dame, die heute noch auf ihr Äußeres achtete. Lukas grüßt freundlich.

    Ihr Briefkasten ist voll! Waren sie wieder nicht da. Ist was mit Ihnen? Sonst geben Sie mir immer den Schlüssel, wenn Sie verreisen?, sagte die Vermieterin.

    Nein, ist alles okay, antwortete Lukas, und angelt die Post aus dem Briefkasten.

    Sie sind ja leichenblass!, raunte die Alte. „Wie der Tod."

    Danach eilte Lukas nach oben. Auch bei Lukas klingelten die Telefone im falschen Moment. Er legte einen Zahn zu und schloss die Tür auf. Lukas warf die Samstagsausgabe der Rheinischen Post auf das Ecksofa, während er dem Telefonknecht, der nichts von sich gab als seinen eigenen Spruch argwöhnte. Vielleicht ist es doch diese neue Juniorchefin die ihn, mit ihrem theoretischen Bücherwissen schikanieren wollte. Er nahm jede Gelegenheit die Teppichetage zu verlassen um eine Baustelle zu besichtigen.

    In der Küche gießt er einen kalten Rest Kaffee vom Morgen in eine Tasse und fiel matt auf das Sofa. Gelangweilt blätterte Lukas in der Rheinischen, gelangt zu den Seiten mit den Todesanzeigen, die er gewissenhaft las. Nur eine dumme Angewohnheit. Dabei verschluckt er sich am Kaffee und prustet ihn fast über das Parkett. Da stand es Schwarz auf Weiß, dezent umrandet mit einem Palmwedel:

    In der Blüte seines Lebens, durch eine tragische Fügung mitten aus dem Schaffen gerissen, bedauern wir den zu frühen Tod von Lukas Lund. Er hat sein Schicksal bekämpft, und hat am Ende, gegen alle Vernunft, gesiegt.

    Mit Melanie als Tochter trauern, Ivette, Peter, Paul und Claudia, mit ihnen alle Kollegen die ihn als strengen, ehrgeizigen aber auch einfühlsamen Chef vermissen werden.

    Die Beisetzung findet im engsten Kreis der Familie statt

    Das Blatt bescheinigte ihm unsentimental sein Ableben. Wie viele Lenze hatte man gelebt um in der Blüte des Lebens zu stehen? Lukas war mit 48 deutlich im nahenden Herbst. Unsinn! Es gab sicher nicht nur einen Lukas Lund auf diesem Erdball, und sicher auch einen dessen Tochter Melanie heißt und der mit einer Ivette verheiratet war und einen Freund hat der Paul…

    Warum steht da nicht wann dieser Lukas Lund geboren ist? Dann faltete er die Zeitung grob, wirft sie in die Ecke. Kurz vor Ladenschluss am langen Samstag vor Weihnachten. Lukas sollte eigentlich unter den Menschen sein und an dem Bestand in seinem Kühlschrank arbeiten.

     Er wird einiges ändern, wenn er bleibt, und zu diesem Zweck sollte es ihm gelingen Madam Eichmann davon zu überzeugen, dass ein Weltenbummler im Alter ein solider Schreibtischhengst werden kann, Bevor jetzt wieder die Fragen Betreff seines Alters in sein Mark krochen, und er irgendeine Falte zu Krise stilisierte, oder er ein Haar im Kamm zu viel fand, leitete er eine Kurskorrektur ein. Lukas griff zum Telefon und wählte die Nummer seiner Tochter in der WG.

    Papa, wie schön. Ich versuche die ganze Woche dich zu erreichen, aber dein Telefon ist abgestellt.

    Das stimmt doch nicht!, reklamierte Lukas.

    Und warum sagt eine freundliche Stimme; diese Nummer ist zurzeit nicht vergeben? Egal, gut, dass du anrufst mein Fiat läuft nicht. Er ruckelt furchtbar, manchmal bleibt er stehen, dann fährt er wieder.

    Gut, wir hatten das Thema schon einmal, ich besorge dir vom Schrott eine neue Benzinpumpe, dann läuft er wieder wie ein Döpken.

    Papa, ich weiß ja, dass du schrauben kannst! Aber ehrlich, wie sieht das aus? Die Karre muss in drei Monaten eh zum TÜV und der scheidet uns. Ich habe mir gedacht, wo du doch einen Firmenwagen hast und keinen Wagen finanzieren musst, könntest du doch für deine Lieblingstochter Investieren.

    Darf ich erinnern; ich habe nur ein Kind!

    Was ist nun Dad, lebst du noch?, unterbrach Melanie die Stille.

    Wie geht es dir?, fragte er.

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