SCHIZOPHRENIE – Wenn der Verstand mit der Fantasie spielt: Tatsachenberichte
Von Henry Michaelis
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Über dieses E-Book
Es ist aber anzunehmen, dass es sie schon immer gab. Sie wurden früher bloß nicht richtig diagnostiziert. Wenn diese Kranken auffällig werden, landen sie heute häufig in der Forensik.
Schizophrene Psychosen äußern sich u.a. durch spektakuläre und außergewöhnliche Fantasien. Die Betroffenen glauben meist von einer fremden Macht gesteuert zu werden. In normale, tägliche Situationen werden übernatürliche Inhalte rein gedichtet.
Neben Halluzinationen kommt es zu Stimmen hören oder Wahnvorstellungen wie Paranoia. Der Kranke glaubt, Botschaften aus dem Radio, Fernsehen oder der Zeitung empfangen zu können. Er ist überzeugt, dass andere Menschen seine Gedanken kontrollieren.
Er meint, über außergewöhnliche Kräfte zu verfügen und verfällt z.B. in Größenwahn.
Aber außer diesen quasi euphorischen Gefühlen kommt es auch zu sogenannten Negativsymptomen, das sind Antriebsstörungen, Apathie, aber auch Unruhe und der Verlust von Energie und Motivation sowie die eingeschränkte Fähigkeit, einem Gedanken zu folgen.
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Buchvorschau
SCHIZOPHRENIE – Wenn der Verstand mit der Fantasie spielt - Henry Michaelis
Impressum
SCHIZOPHRENIE – Wenn der Verstand mit der Fantasie spielt
Autor: Michaelis, Henry
published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Copyright: © 2014 Michaelis, Henry
ISBN 978-3-8442-8222-1
Henry Michaelis
SCHIZOPHRENIE
Wenn der Verstand
mit der Fantasie spielt
Tatsachenberichte
Erste Symptome
Nena singt:
Wunder gescheh´n
ich hab´s geseh´n
es gibt so vieles, was wir nicht versteh´n
Wunder gescheh´n
ich war dabei
wir dürfen nicht nur an das glauben, was wir seh´n.
Ich hatte auch Erlebnisse, die an Wunder grenzten.
Es begann im Sommer 2001:
Ich hatte die neue Wohnung und war gerade beim Verlegen der Auslegware.
Beim Zuschneiden ließ ich mir Zeit, ich wollte nichts falsch machen. Da hörte ich von der Wohnung unter mir den Mieter reden (Ich weiß nicht mehr, wie er hieß. Nennen wir ihn mal Herr Schuster. Ich hatte ihn draußen ein paar mal gesehen. Meistens hat man ihn aber gehört, er war immer sehr laut). Er sagte ziemlich laut: Mensch, der kommt nich aus´m Arsch. Na nu mach mal hin
. Ich maß dem weiter keine Bedeutung zu und machte mit dem Verlegen und Zuschneiden der Kanten weiter. Dann machte ich wieder eine Pause. Da sagte die Stimme von unten: Mann, jetzt macht der schon wieder Pause
. Das ging so weiter. Immer wenn ich gerade Pause machte, kam eine Bemerkung von unten, so daß ich allmählich glaubte, er meint damit wirklich mich. Aber er konnte doch nicht hören, wenn ich Pause machte, denn das Zuschneiden machte beim arbeiten keinen Krach, so dass man nicht unterscheiden konnte, wann ich arbeite oder Pause mache. Man müßte das schon sehen können, um so zeitlich und sinnvoll passende Kommentare geben zu können.
Es kamen dann später noch mehr Kommentare: zu meiner spärlichen Wohnungseinrichtung, zu dem was ich gerade mache usw. Und immer waren die Kommentare genau passend. So, als könne er sehen, wie´s in der Wohnung aussieht und was ich gerade mache.
Auch als ich meinen PC aufgestellt und angeschlossen hatte und am Computer saß, kamen Kommentare, die genau das beschrieben, was ich gerade am PC machte.
In mir wuchs langsam die Überzeugung, dass in meiner Wohnung eine kleine Videokamera installiert ist und Schuster unten sitzt und sein privates Big Brother
guckt. Er war ein beinamputierter Rollstuhlfahrer, ca. Anfang 30, der, bedingt durch seine Behinderung, nicht mehr arbeitete, sondern den ganzen Tag zu Hause rumhing. Da bot es sich doch an, sich per Privatvideo die Langeweile zu vertreiben. Zumal vor mir in meiner Wohnung ein junges Mädchen gewohnt hatte. Ich nahm an, dass Schuster gar nicht an mir interessiert war, sondern dass die Kamera schon früher eingebaut wurde, um das Mädchen zu beobachten.
Das Ganze war für mich mittlerweile so belastend geworden, dass ich Hilfe brauchte. Ich beschloß, zur Kriminalpolizei zu gehen, was ich dann auch machte. Die hörten sich das interessiert an, haben aber nichts weiter unternommen. Sie haben mich nur gebeten, das Ganze mal aufzuschreiben und einzureichen.
Das Aufschreiben fiel mir sehr schwer, weil sich die Ereignisse dann überschlugen und ich dadurch stark abgelenkt wurde. Ich konnte meine Gedanken einfach nicht ordnen. Das Schreiben hab ich dann irgendwann fertig bekommen, es aber nie eingereicht.
Wie gesagt, die Ereignisse begannen sich zu überschlagen. Ich hatte so viele Erlebnisse, dass es mir schwer fällt, mich zu erinnern, in welcher Reihenfolge sie auftraten.
Der Traum
Das Husten
Erstarrt zur Statue
Füße weg
Gong, Kopf einrasten
Der Erlöser, Wüste bewässern usw.
Der Teufel, Kleine Frau über mir, Tür eingetreten
Mückenstich am Auge
Undercover
Parallelwelten
Welthauptstadt Neustrelitz
Meine Bodygards
Bodycheck, Iriscontrol
Auto Mercedes
Herr Engel
Nightpatrol
Walter, der Fahrer
Baumgeflüster
Tal des Todes
Gong draußen
Mondleiter
Himmelsgiebelwand, Wohnungsbaupläne
7 Mücken
Die geheimen Organe
Zuckerbäcker
bin Laden
Die Pyramide
Die Mama
Red Noise
Being John Malcowics
Roxy Music, Max Raabe und das Palastorchester
Brief an Mitsubishi
Kellerkatzen
Morphing
Film 12 Ozeanauten
Taubenscheiße
Verhaftung Parkplatz
Krankenhaus
Stellvertreter, Whg. über mir
Der Soldatenfriedhof
Der Judenfriedhof
Evelin´s Bauchdecke
Gefesselt in der Wohnung
Klippschule, Kirchenkonzert
Eisenbahngleise
Das Beil
Raserei auf der Autobahnbaustelle
Unfall Prenzlauer Allee
Neubau: ganzer Ort
Die Heuschrecke
Hoyerswerda
Schwarze Nacht
Vater, der Kobold
Zwei Tage später
Michael, Klöppelspiel
EinzelzelleRaumschiff
60minSpiel
Der Traum
Es war ein gleißend helles Licht. Und ich hatte Vermählung mit meiner Königin Luise, eine bildhübsche, zierliche, junge Frau. Sie war unsagbar schön. Und genauso schön war der Traum. Einzelheiten weiß ich nicht mehr. Nur dass ich tränenüberströmt und unbeschreiblich glücklich aufgewacht bin, ich war noch eine ganze zeitlang völlig fasziniert von dem Traum. Und ich war jetzt davon überzeugt, dass Luise meine Geliebte ist.
Das es ausgerechnet Königin Luise war, die mir in dem Traum begegnete, war kein Zufall. Ganz Neustrelitz war im Luise-Fieber. Ich glaube, es jährte sich ihr Todestag, zum wievielten Mal weiß ich nicht mehr. Jedenfalls war die Stadt voll davon, an jeder Ecke hingen Plakate, das Theater spielte ein spezielles Stück über Königin Luise und es gab Einladungen zur Besichtigung ihres Geburtshauses, ein bescheidenes Schloß in einer benachbarten Gemeinde. Ich war auch dort gewesen und hatte mir die Ausstellungsstücke angesehen. Meine besondere Aufmerksamkeit
hatte einer silbernen Karaffe gegolten, die die Eltern von Luise von der hochwohlgeborenen Verwandtschaft geschenkt bekamen. Das Innere der Kanne war handgeschmiedet, wodurch meiner Überzeugung nach Giftstoffe freigesetzt wurden. Ich war mir sicher, dass Luise dadurch vorsätzlich vergiftet wurde.
Das Husten
Abends hörte ich eine zeitlang immer ein ganz auffälliges Husten. Es hörte sich an wie ein Röcheln, so ein ganz trockener Husten. Man konnte raushören, dass es von einer alten weiblichen Person herrührte. Es hörte sich ganz schrecklich an, wie wenn eine alte, böse Hexe ganz hinterlistig vor sich her röchelt.
Ich hatte den Eindruck, dass es von der Wohnung über mir kam. Dort wohnte eine kleine alte Frau. Aber es war sehr laut, nicht so, wie man