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Keine Angst, der will nur beißen
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eBook64 Seiten37 Minuten

Keine Angst, der will nur beißen

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Über dieses E-Book

Was hat das Essen von leckerem Eis mit den zukunftsgerichteten Gedanken eines Sechsjährigen zu tun?
Sind aussichtslose Situationen, in denen eine Axt eine Rolle spielt, wirklich aussichtslos?
Welche Bedeutung hat eine Kerze für einen jugendlichen Pfandflaschensammler?
Lassen Sie sich mit diesem Buch auf außergewöhnliche und trotzdem authentische Geschichten ein und genießen Sie humorvoll-tragische Erzählungen in einem eigenwilligen Stil.
Carsten Kupka wird Sie nicht nur mit seiner prägnanten Sprache zum Schmunzeln bringen, sondern Sie auch mit Vielseitigkeit überraschen. Mit ironischem Esprit schreibt er nicht nur über das Single-Dasein, sondern sorgt auch dafür, dass die Gefühle nicht zu kurz kommen.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum6. Dez. 2017
ISBN9783745064124
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    Buchvorschau

    Keine Angst, der will nur beißen - Carsten Kupka

    Jemand isst ein Eis

    1970

    »Sieh mal, wie glücklich er guckt.«

    Dieser Satz stammt von meinem Vater. Ich verstehe nur Bahnhof. Viel zu viele neue Wörter. Schließlich bin ich erst acht Monate alt. Und ich bekomme gerade etwas Neues zu essen. Etwas ungewohnt Kaltes. Aber trotzdem gut. Wahrscheinlich gucke ich deshalb glücklich.

    1972

    »Ach, was machst du denn da wieder?«

    Das ist Mama. Ich weiß nicht, warum sie fragt. Das sieht sie doch. Was ich mache, ist die Tätigkeit des Eisessens. Sie nähert sich mir. Mit einem Taschentuch, auf dem ihr Seiber ist. Das muss doch nicht sein. Es ist schließlich eine Selbstverständlichkeit, sich das Gesicht mit Eis einzureiben, wenn man drei ist.

    1974

    »Iss dein Eis vernünftig.«

    Klasse, Mama, was soll das denn? Vernünftig Eis essen. Wie sieht so etwas aus? Mit Messer und Gabel? Oder muss ich dabei ernsthaft dreinblicken? Zuviel Tiefsinniges sollte sie nicht von mir erwarten. Wir Fünfjährige haben nichts Vernünftiges im Sinn, und so eine Aufforderung vergällt ein wenig den Eisgenuss. Der Geschmack des Eises spielt noch keine so große Rolle. Was weiß ich schon von der Vielfalt.

    1977

    Ich übernachte bei Oma. Das ist was Gemütliches und Oma ist immer so entspannt. Also, noch kenne ich das Wort »entspannt« überhaupt nicht. »Gelassen« auch nicht, bin ja erst acht. Also nochmal. Oma ist immer so groovy. Das Wort kenne ich. Wir sind schließlich umzingelt von Hippies in diesen schlimmen siebziger Jahren. Es ist total fürchterlich, wie die Hosen alle aussehen, mit dem Schlag. Und manche Menschen haben sich auch noch einen »Kiss«-Schriftzug drauf gestickt. Warum?

    Ich habe also bei Oma geschlafen und bin jetzt aufgewacht. Oma sagt, dass Papa gestern Abend noch spät da war. Er hat mir ein Eis mitgebracht. Aber ich wurde nicht wach. Und was ist mit dem Eis passiert? Das ist im Gefrierfach, sagt Oma. Aber ich kann das jetzt noch nicht essen. Es wäre zu kalt, sagt sie. Ja, sicher. Und vom Fernsehen bekommt man viereckige Augen. So ist das, wenn man noch so klein ist. Man muss den Blödsinn hinnehmen, der einem vorgebetet wird. Genau so wie das Beten selbst. Alles nur abgeguckte Gewohnheiten, aber ich drifte ab. Ich muss wirklich eine halbe Stunde warten, bis ich das Eis essen darf, weil mein achtjähriger Körper scheinbar sonst zusammenbrechen würde.

    1978

    Juhu, welch wonniges Glück. Ich habe Taschengeld bekommen. Und ich weiß, was ich damit mache. Ich setze es teilweise in Wassereis um. 10 Pfennig das Stück. Ich freue mich so. Was kann es Schöneres geben als eine Handvoll Eis in Plastikhülsen.

    Ich lasse mir ein Spiel einfallen, während ich das Eis esse. Als Erwachsener werde ich doch bestimmt auch Eis essen, und ich beschließe, mir vorzustellen, wie das wohl aussehen kann.

    Ich versuche, mir also mich vorzustellen. Als Mann. Mit Bart oder so. Und mit einer Frau. Wie die Frau in meinen Gedanken aussieht, ist egal. Irgendwie wird sie schon aussehen. Also, ich bin neun. Es ist mir wirklich egal.

    Aber dieser Fantasie-Erwachsene mit Frau will

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