Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

GASLICHT
GASLICHT
GASLICHT
eBook122 Seiten1 Stunde

GASLICHT

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Warum flackert das Gaslicht zu später Stunde? Warum verschwinden Gegenstände und warum tauchen sie plötzlich wieder auf? Bella Manningham könnte wahnsinnig werden und fürchtet sich auch davor, denn schon ihre Mutter litt an einer Nervenkrankheit und musste in die Anstalt. Trifft sie dasselbe Schicksal? Da steht plötzlich ein Mann in ihrer Wohnung, der behauptet, sie vor ihrem Ehemann schützen zu wollen. Er sei ein pensionierter Scotland Yard-Kommisssar namens Rough und noch immer auf der Suche nach einem flüchtigen Mörder. Hier, an dieser Stelle in ihrem Zimmer, in diesem Sessel sei vor vielen Jahren eine alte Frau ermordet worden, aber der Mörder habe damals nicht gefunden, was er suchte, daher kehre er an den Ort des Schreckens zurück... Wer ist dieser Mann? Wer ist der Mörder? Wem darf sie trauen? Bella ist der Verzweiflung nahe. Und wieder flackert das Gaslicht.
"Gaslicht" wurde 1943 unter dem Titel "Das Haus der Lady Alquist" von George Cukor verfilmt. In den Hauptrollen: Ingrid Bergman, Charles Boyer und Joseph Cotten. Das Theaterstück "Gaslicht" wurde 1938 uraufgeführt.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum27. Aug. 2014
ISBN9783737500562
GASLICHT

Ähnlich wie GASLICHT

Ähnliche E-Books

Darstellende Künste für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für GASLICHT

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    GASLICHT - Patrick Hamilton

    Personen

    Mrs. Bella Manningham

    Mr. Jack Manningham

    Rough

    Elisabeth

    Nancy

    zwei Kriminalbeamte

    ORT

    London

    ZEIT

    Ende des vorigen Jahrhunderts

    Uraufführung: 5. Dezember 1938, Richmond Theatre, London

    Deutsche Erstaufführung: 27. November 1946, Theater in der Kaiserallee, Berlin

    SCHAUPLATZ

    Ein düsteres, unbehagliches Wohnzimmer im Stil der Viktorianischen Epoche im Hochparterre eines altmodisch-modrigen Hauses in einem einst eleganten, damals aber bereits heruntergekommenen Viertel von London.

    Die Rückwand zeigt uns ein Doppelfenster mit schweren Plüschgardinen, Stores und Außenrolläden. Rechts daneben ein Schreibtisch mit Aufbau.

    An der Seitenwand rechts steht hinten ein Büffet, weiter nach vorn befindet sich der zum Treppenhaus führende allgemeine Auftritt, zu beiden Seiten der Tür schwere Plüschportieren. Ganz vorn steht ein kleiner Schreibtisch mit Rollverschlussdeckel zum Abschließen. Er stammt wohl schon aus der Zeit Wellingtons. In der linken Seitenwand führt hinten eine schmale, niedrige Tür in die Garderobe des Hausherrn. Die Mitte der Wand nimmt der traditionelle Kamin ein, mit Kaminvorsatz und Schürhakenständer. Vor dem Kamin ein altertümlicher Sorgenstuhl, ein niedriges Tischchen, ein Taburett. Über dem Kamin ein Spiegel.

    In der Mitte des Zimmers ein Esstisch mit dunkler Plüschdecke und Visitenkartenschale.

    Vorne links ein Sofa mit niedriger Lehne, schräg davor ein Nähtisch mit Nähkörbchen und ein Taburett.

    Eine breite, gestickte Klingelschnur hängt neben der Eingangstür. Die Titelrolle des Stückes, Das Gaslicht, repräsentiert sich durch vier runde Milchglaskugeln, welche die Auerglühstrümpfe umhüllen. Diese sind jedoch nicht sichtbar, entsprechende Glühbirnen sorgen für den notwendigen Effekt. Eine dieser Gaslampen befindet sich draußen im Gang, die zweite über dem kleinen Schreibtisch an der rechten Wand, die zwei anderen rechts und links des Kamins. Unter den Glaskugeln hängen je zwei Messingkettchen, mittels derer diese Lampen ohne Zuhilfenahme von Zündhölzern angezündet und gelöscht werden können. (Selbstanzünder)

    Es ist Herbst, die Stimmung des Raumes unheimlich beklemmend.

    ERSTER AKT

    Erste Szene

    Das Zimmer liegt im Zwielicht. Draußen gelber Nebel. Das Feuer im Kamin ist am Verlöschen. Im Sorgensessel beim Kamin ruht der Herr des Hauses, Mr. Jack Manningham. Er scheint zu schlafen. Jack ist sehr gepflegt, seine Eleganz (Mode der Jahrhundertwende) ein wenig allzu betont. Er trägt Schnurrbart und schmale Bartkoteletten. In seinem Wesen liegt etwas Unergründliches, Raubtierhaftes, das ihn zugleich anziehend und abstoßend wirken lässt. Mit einschmeichelnder Liebenswürdigkeit wechselt brutale Kälte. Er ist etwa fünfundvierzig Jahre alt.

    Mrs. Bella Manningham, seine Frau, sitzt vorn links auf dem kleinen Sofa bei einer Näharbeit. Vor nicht langer Zeit mag sie noch als Schönheit gegolten haben. Doch haben heimliche Sorgen, Mangel an Freude und frischer Luft in vielen schlaflosen Nächten an ihr gezehrt. Ihr Teint ist durchsichtig. Tiefe bläuliche Ringe sind um ihre großen Augen und zeugen von Tränen und seelischer Qual. Ihr Benehmen hat etwas Scheues, als wagte sie kaum zu atmen. In vielem erinnert sie an ein verprügeltes Waisenkind, das man eingesperrt hat und das doch so gern mit anderen Kindern froh sein möchte. Sie ist etwa fünfunddreißig Jahre alt. Beim Aufgehen des Vorhangs hört man von der Straße das sich von weitem nähernde Geklingel eines Waffelmannes und seinen monotonen Ruf: Waffeln... frische Waffeln...

    Bella horcht auf. Sie scheint durch die Unterbrechung zugleich erfreut und beängstigt zu sein. Sie huscht zum Fenster und schaut hinaus. Dann zieht sie die Klingelschnur neben der Eingangstür, eilt zu ihrer Näharbeit zurück, versorgt sie im Nähkörbchen und entnimmt diesem ein Portemonnaie.

    Es klopft. Die Köchin und Haushälterin Elisabeth tritt ein. Sie ist etwas älter als ihre Herrin, kräftig, resolut und gutartig.

    Bella hat sich überzeugt, dass ihr Mann noch schläft, eilt zur Tür, erteilt flüsternd der Köchin ihren Auftrag und gibt ihr Geld. Elisabeth geht hinaus.

    JACK hat inzwischen die Augen aufgetan, ohne jedoch seine Stellung zu verändern. Er fragt wie ein Vorgesetzter Was machst du, Bella?

    BELLA zuckt zusammen Nichts, lieber Jack... Schlafe ruhig noch ein bisschen! Sie legt das Portemonnaie leise wieder in das Körbchen und geht zum Fenster.

    JACK die Augen wieder geschlossen Wieso nichts? - Komm näher!

    BELLA nach kurzem Zaudern langsam zu Jack Ja, Lieber...?

    JACK Was war das eben? Es war doch jemand an der Tür...?

    BELLA Elisabeth... Sie soll uns etwas zum Tee holen. Der Waffelmann ist da... Man hört wieder das Klingeln. Hörst du? Er kommt so selten. Ich wollte dir eine kleine Überraschung bereiten... Entschuldige...

    JACK Du brauchst dich deshalb nicht zu entschuldigen, Bella, ich habe dir keinen Vorwurf gemacht.

    BELLA streichelt zaghaft seine Hand Nein, lieber Jack.

    JACK richtet sich im Sessel auf und starrt in den Kamin Das Feuer geht aus. Willst du nicht läuten?

    BELLA geht folgsam zum Klingelzug. Dort zögert sie Um frische Kohlen aufzuschütten, Jack. Das kann ich selbst.

    JACK Was soll das heißen!

    BELLA Elisabeth ist unten beim Waffelmann.

    JACK Sei so gut und läute!

    BELLA Kohlen aufschütten ist ja keine schwierige Arbeit, das tue ich gern. will an ihm vorbei zum Kamin

    JACK streckt im Sitzen den Arm wie eine Barriere aus, so dass sie nicht vorbei kann Wenn Elisabeth unten ist, kannst du dem Mädchen läuten. Nicht wahr? Also läute!

    BELLA gequält Das ist doch nicht nötig, Jack.

    JACK Willst du nicht gehorchen?

    BELLA gibt ungern nach, geht zur Klingel Aber -

    JACK feindselig Was glaubst du, wozu man Dienstboten hat?

    Bella antwortet nicht.

    JACK Antworte! Was meinst du, wozu Dienstboten da sind?

    BELLA gedemütigt, leise, nur um ihn bei Laune zu halten Um uns zu bedienen.

    JACK Richtig. Also warum willst du - ?

    BELLA Ich finde, man sollte auf Dienstboten Rücksicht nehmen.

    JACK Merkwürdige Begriffe. Du redest, als ob Arbeit eine Gefälligkeit sei. Meine Rücksicht auf Elisabeth beläuft sich im Jahr auf sechzehn Pfund bei voller Verpflegung und freiem Logis, und bei Nancy auf zehn Pfund. Wenn das nicht die höchste, zartfühlendste Rücksicht ist, weiß ich nicht, was du unter Rücksicht verstehst.

    BELLA unsicher Vielleicht hast du recht.

    JACK Nicht nur vielleicht, sondern bestimmt. Jede andere Auffassung zeugt von Gefühlsduselei, um nicht zu sagen: von Schwachsinn. dehnt sich Was ist für Wetter? Noch Nebel?

    BELLA Es ist noch undurchsichtiger geworden. da Jack aufsteht Du willst doch bei dem scheußlichen Wetter nicht ausgehen?

    JACK Wenn es nach dem Tee nicht schlimmer ist - Es klopft. Er sieht sie scharf an. Sie zögert. Er ruft: Herein!

    Zweite Szene

    NANCY das Hausmädchen, kommt herein. Sie ist ein niedliches Ding, das sehr von seiner Schönheit eingenommen ist. Sie schaut hochmütig auf die noch immer zaudernde Bella und belustigt auf Jack. Patzig Mir war, als hätten Sie geläutet.

    JACK zu Bella Nun, meine Liebe, willst du nicht sagen, warum du geläutet hast?

    BELLA die sich anscheinend geschworen hat, nie wieder ein Wort mit Nancy zu reden, scheu Wenn Sie vielleicht etwas Kohle aufschütten möchten?

    Nancy guckt frech, dann geht sie lächelnd zum Kamin und schüttet Kohlen auf.

    JACK sieht ihr zu und lächelt sie verstohlen an Zünden Sie auch das Gas an, Nancy. plaudert Schrecklich, wie früh es schon dunkel wird!

    NANCY Ja, schrecklich, gnädiger Herr.

    JACK Dieser Nebel! Einfach schauderhaft.

    NANCY Schauderhaft,

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1