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Märchenaugen: Die Suche nach dem Märchenprinzen
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Märchenaugen: Die Suche nach dem Märchenprinzen
eBook138 Seiten1 Stunde

Märchenaugen: Die Suche nach dem Märchenprinzen

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Über dieses E-Book

Ungewollt aus dem Alltag gerissen, lässt sich eine Ehefrau und Mutter in den Bann eines orientalischen Märchens ziehen. Sie begegnet einem kleinen, grünen Elf der sie über die holprigen Strassen ihres Lebens bis nach Istanbul begleitet. Hier findet sie auf der Suche nach sich selbst auch die Wahrheit über ihren Märchenprinzen.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum14. Nov. 2011
ISBN9783844213423
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    Buchvorschau

    Märchenaugen - Annette Bethmann

    Impressum

    Märchenaugen oder die Suche nach dem Märchenprinzen

    Annette Bethmann

    Copyright 2011 Annette Bethmann

    published at epubli GmbH, Berlin

    www.epubli.de

    ISBN 978-3-8442-1342-3

    Märchenaugen

    Leg es dem Leben nicht zur Last,

    scheint sein Wert dir Plunder

    wenn du Märchenaugen hast

    dann ist die Welt voll Wunder

    Victor Blüthgen

    Für meine 4 wundervollen Töchter,

    die ihr Leben gerade erst beginnen.

    In Liebe

    Eure Mama

    und natürlich voller Dankbarkeit an all die Personen,

    die mir meine Phantasie beflügelt haben!

    05.09.2011

    Inhalt

    1. Verlust

    2. Ich

    3. Begegnung

    4. Leere

    5. Der Märchenprinz

    6. Veränderung

    7. Gute Nacht Geschichten

    8. Informationen

    9. Chaos

    10. E-mail

    11. Post mit einem Wink

    12. Aufbruch

    13. Das Auge

    14. Ankommen

    15. Er

    16. Din

    17. Fliegen

    18. Istanbul

    19. Magische Plätze

    20. Mädchenturm

    21. Enttäuschung und Entdeckung

    22. Abenteuer

    23. Das Schwert

    24. Möwen und Schiffe

    25. Geschichten

    26. Der letzte Abend

    27. Dank

    28. Süssigkeiten

    29. Erinnerungen

    was wurde aus....

    1. Verlust

    Und nun war er gegangen, einfach so, nach einem Milchcafé und einem Croissant. Der Krankenwagen war gekommen, hatte ihn abgeholt, eigentlich für eine Routinebehandlung. Um ihn ins Krankenhaus zu fahren und die Lunge zu punktieren. Weil sich hier immer wieder Wasser ansammelte, immer wieder, unaufhörlich, wie – ich hörte meinen Wasserhahn in meiner früheren Küche tropfen.

    Er hatte gewunken, hatte sie gesagt, es war das erste Mal, dass er, mein Vater, gewunken, und sie angelächelt hatte.

    Zwei Stunden später hatte sie uns Kinder angerufen, um uns zu sagen, es sei vorbei. Sie war doch hinterher gefahren, weil sie ein ungutes Gefühl gehabt hatte.

    Er war blass und kühl, aber das Zimmer war freundlich und hell gewesen. Meine Geschwister standen hilflos da und sie saß einfach nur auf dem Stuhl neben seinem Bett und hielt seine Hand, als wollte sie ihn nicht gehen lassen, nicht so schnell und nicht einfach so.

    Und ich – war ich in der Lage ihn einfach gehen zu lassen?

    Mir tat das Herz weh, und ich fühlte mich nutzlos. Nutzlos in meiner grenzenlosen Trauer! Ich stand nur so da und konnte noch nicht einmal mehr meine Tränen aufhalten.

    Ab und zu kam eine der Krankenschwestern herein und sah nach dem Rechten. Fragte, ob auch alle Kinder schon da wären, um sich zu verabschieden. Sie hatten die Familie eine Weile auf diesem schweren Weg begleitet. Diesem Weg, der sich irgendwann gabelte und uns hier zurück ließ, während er die andere Richtung eingeschlagen hatte. Ich war fassungslos, schon am Tag der Diagnose, war ich das gewesen. Und hatte tapfer versucht immer wieder stark zu sein und ein Halt – wie ein Felsen in der Brandung, so wie ich dachte, wie ich es mir gewünscht hätte, wäre die Sache umgekehrt gewesen. Das hatte ich ja auch gelernt als älteste von vier Kindern, den Anderen zu zeigen, dass man mit Mut und Stärke alles schaffen konnte. Und hier war nun die Stärke und die Kraft der letzten neun Monate einfach wie in sich zusammengebrochen. Sie war weg, zusammengefallen in sich selbst, wie ein Kartenhaus, sie war verschwunden, einfach so – mit ihm.

    Nun mussten wir weiter funktionieren, ohne Panne und Chaos, ohne dass die Gefühle alles durcheinander brachten. Überhaupt ein Ding der Unmöglichkeit, jetzt Gefühlen wirklich freien Lauf zu lassen. Außer Tränen, mehr preis zugeben.

    Gefühle wie Wut und Enttäuschung und Angst.

    Gefühle des wo sollte man anfangen und wo weitermachen, konnte man nicht raus lassen, nicht zeigen. Vielleicht gehörte sich das nicht.

    Das innerliche Aufräumen. Alle Schubladen im Kopf waren herausgerissen und es war ein Chaos ausgebrochen, dass schlimmer nicht sein konnte. Als hätte man vergeblich etwas gesucht und nicht gefunden. Ein schlechter Krimi, fast wie nach einem Einbruch – so sah es hier aus.

    Und dann – dann blieb keine Zeit mehr, er war gegangen.

    Kühle Krankenhausatmosphäre hüllte uns ein.

    Sie hatte, so glaube ich zumindest, einen Kraftakt hingelegt, sie hatte das ganze Haus aufgeräumt, und Dinge sortiert und weggegeben. Ihre Schubladen waren äußerlich schon in Ordnung gekommen. Nur meine wurden es nicht. Ich bewunderte sie, meine Mutter. Sie weinte aber sie packte einfach an. Ich konnte dann nicht mehr weinen. Meine Schubladen wurden nach hinten verstaut und einfach vergessen.

    Es war zu viel anderes zu tun.

    Wir zogen um. Bis zu seinem Gehen hatte ich es nicht gekonnt, ich hatte es immer wieder gesagt, allen versichert, auch meinem Mann. Es war nicht möglich gewesen. Ich hätte meinen Vater nicht einfach alleine gelassen, alleine auf diesem letzten Weg. Ich hatte nicht einen Moment daran gezweifelt, dass es falsch gewesen wäre. Und so hatten wir mit dem Umzug gewartet, bis zu dem Moment, an dem es vorbei war. Es war gut einerseits, die Trauer in diese eine Richtung zu lenken. Meine Richtung war die Arbeit. Und dieser Umzug forderte mich. Er forderte mich so stark, dass ich abends ins Bett fiel, ohne überhaupt einen Moment lang Gedanken zugelassen zu haben, die mir nahe kamen.

    Ich packte Kartons und räumte Dinge ein, ich organisierte, versorgte die Kinder und hatte keine Zeit, Gefühle zu verarbeiten. Ich hatte mich in Arbeit verschanzt. Und es kam was kommen musste. Nach unserem Umzug war ich erst mal müde und kaputt. Mein Körper tat weh. Es war wie ein Betrachten von außen. Aber niemand sollte hineinschauen können. Und das Chaos der Schubladen in meinem Kopf wiederholte sich um mich herum, in meinem neuen Haus, in meinem neuen noch unbekannten Leben. Also räumte ich auf und kämpfte und kämpfte. Als alles beseitigt war, alles aufgeräumt, war ich auch leer, wie all diese Kartons.

    Hatte ich zu viel beseitigt, hatte ich mich selbst auch weggeräumt? Was war passiert? Wo war ich?

    Wer war ich?

    Außer dem Alltag indem ich mich um meine 4 Kinder zu kümmern hatte, war alles andere verloren gegangen. Als wäre auch der wichtigste Teil von mir mitgegangen.

    Die letzten Jahre waren so harmonisch gewesen. Ich hatte versucht, um meine Kinder herum ein Paradies aufzubauen, mit einem Leben auf dem Lande und ohne es zu wissen, hatte ich das Paradies für alle anderen in meiner Familie mit aufgebaut. Sie waren alle da gewesen um zu helfen und mit anzupacken, sie waren alle da gewesen um ihre Liebe und Energie mit hineinzustecken. Auch er hatte das getan, mein Vater, und egal was zu tun gewesen war, nach einem Notruf meinerseits hatte er seine Sachen gepackt und war zu uns rausgefahren um zu helfen. Er hatte mit mir Ställe gebaut und Bienenkästen für mich konstruiert. Er hatte Gitterkäfige für Küken und Rosenbögen geschweißt. Er konnte einfach alles, er war mein Fels in der Brandung gewesen, und nun, nun war er gegangen und mit ihm, mit seinem Tod auch mein Paradies. Diese Hülle, diese Schutzhülle, die ich in meinem Leben um mich und meine Kinder gewebt hatte, hatte einen Riss bekommen, war leer. Ich fühlte mich das erste mal wirklich schutzlos ausgeliefert. Dem harten täglichen Leben ausgeliefert.

    Ich weiß noch als Kind hatte ich ihn geliebt, bewundert. Die tausend Dinge, die er konnte, die er mir zeigte und beibrachte. Ich lernte mit einem Hammer und einer Bohrmaschine umzugehen, einen Lötkolben zu benutzen und Geige zu spielen, so wie er.

    Dann kam eine Zeit, in der er uns alleine ließ. Da fing ich an ihn zu hassen. Weil all die Liebe meinerseits keinen Halt mehr hatte, keinen Grund. Er war nicht da. Dieser Hass blieb, und war so tief verwurzelt, dass ich nie darüber reden konnte. Aber mit dem Alter, mit meinen Kindern und der Familie, waren die Grenzen weicher geworden. Er war immer für mich da gewesen, er versuchte immer zu helfen. Er hatte seine Richtung wiedergefunden. Und ich fing an ihn wieder zu lieben, für die tausend Dinge, bei denen er half, für seine Geduld, für sein Dasein!

    Dann kam die Krankheit, und schlug eine tiefe Wunde. Es war als sei der kleine neue Trieb der Liebe mit einem Mal verletzt, und trieb aber nun zu meiner Verwunderung stärker und stärker und größer und größer, als wolle diese Liebe nun alles, aber auch nur alles Erdenkliche nachholen, was bis zu diesem Moment versäumt worden war und sie wurde zu Kraft und Mut, zu Tapferkeit und Durchhalten, bis zu dem Tag, an dem er ging.

    Und nun, war sie weg? Und nun - ich zog mich zurück in mein Schneckenhaus, in das Schweigen. Und legte all mein Vertrauen in meinen Mann. Er schien nun

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