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Warum sollte es anders sein?
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eBook404 Seiten5 Stunden

Warum sollte es anders sein?

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Über dieses E-Book

"Irgendwann begriff ich, dass Vergangenheit und Jetzt nicht ausreichten. Ich begann an die Zukunft zu denken, malte sie mir mit meiner Vorstellungskraft. In meinem Kopf bestand sie nur aus Zielen, die an einem bestimmten Punkt allesamt erreicht sein sollten. Sie sollte besser sein als Jetzt und Vergangenheit."

Jan Kellner ist zwanzig Jahre alt und will im Leben eigentlich gerade durchstarten, als er von einer heimtückischen Lungenerkrankung erfährt. Die Diagnose verändert ihn. Er ist dabei sich selbst aufzugeben, bis er eine besondere Begegnung macht.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum24. Sept. 2015
ISBN9783738041507
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    Buchvorschau

    Warum sollte es anders sein? - Enrico Schmidt

    Vorwort

    Guten Tag,

    ich möchte mich zunächst bei Ihnen für den Erwerb dieses Buches bedanken. Sie unterstützen damit einen noch völlig unerfahrenen Autor. Falls Sie anderweitig an dieses Buch gelangt sind, es ein Geschenk war oder sie es beim Spaziergang durch den Park in einem Abfalleimer gefunden haben, freue ich mich nicht weniger darüber, dass Sie es lesen. (Der letzte Fall ist bei einer eBook-Version wohl höchst selten, sollte er dennoch eingetreten sein: Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuen E-Reader!)

    »Warum sollte es anders sein?« ist mein erstes größeres Projekt, dass ich bereits im Jahr 2009 begonnen habe. Ich habe wirklich eine Weile gebraucht, um es zu vollenden. Wobei, womöglich ist es nicht einmal vollendet. Wenn ich es jetzt noch einmal lesen würde, würde ich bestimmt die eine oder andere ausbaufähige Stelle entdecken. Vermutlich ist dieses Buch genauso unvollkommen wie derjenige, der es geschrieben hat.

    Wieso es so lange gedauert hat, dieses Buch zu schreiben? Diese Frage haben mir schon einige Leute gestellt. Ich beantworte sie heute so:

    Wie eingangs bereits erwähnt, bin ich beileibe nicht das, was man einen etablierten Autor nennen kann. Sicher brauche ich schlichtweg mehr Zeit als jemand, der weiß, was er tut. Nach vergeblicher Verlagssuche bin ich auf den moralisch fragwürdigen Zug des Selfpublishings aufgesprungen, für den der Kulturauftrag von Büchern allenfalls eine untergeordnete Rolle spielt. (Deshalb lasse ich diese Möglichkeit aber trotzdem nicht ungenutzt.) In dem Wort Selfpublishing steckt: »Self«, eine Silbe, die eine Menge über mein Programm aussagt. Bis auf das Cover, bei dem ich Hilfe hatte, habe ich dieses Buch komplett eigenständig produziert. Ich habe mir nicht einmal ein Lektorat geleistet, da ich für das erste Experiment in dieser Richtung auf gar keinen Fall draufzahlen wollte. Lieber stehe ich für meine Fehler ein, die sich trotz mehrfacher Korrektur sicher immer noch finden lassen. Gleichzeitig hoffe ich natürlich, dass die Qualität des Buches nicht zu sehr darunter leidet und Ihnen die Freude am Lesen erhalten bleibt.

    Dass all die eigenständigen Korrekturen und Veränderungen – die so ein Manuskript nun mal durchläuft – Zeit brauchen, versteht sich sicher von selbst. Hauptgrund für die hohe Bearbeitungszeit ist aber dennoch ein anderer:

    Die Geschichte, die ich im Folgenden erzählen will, ist eine, die sich erst mit der Zeit entwickelt hat. Mir sind im Laufe der Jahre Dinge passiert, die wohl für manch einen aufgeschrieben gehörten. Irgendwann dachte ich auch mal so. Als ich mich 2009 an die Arbeit machte, tat ich das mit dem Ziel, meine eigene Vergangenheit aufzurollen und zu verarbeiten. Inzwischen steht dieses Motiv nicht mehr im Vordergrund. Ich habe das Geschehene verarbeitet, aber dieses Buch war dazu nicht von Nöten. Heute dienen mir die Ereignisse aus meiner Vergangenheit lediglich dazu, eine Grundlage für die Persönlichkeit des Protagonisten herzustellen – einer Person, die kurz davor steht, sich selbst aufzugeben, bis sie eine außergewöhnliche Begegnung macht.

    Ich stand selbst nie an dem Punkt, wo sich die Hauptfigur im Buch sieht. Aber eine außergewöhnliche Begegnung habe ich im Jahr 2011 trotzdem gemacht. Erst danach kannte ich den eigentlichen Grund dafür, warum mir die Vollendung dieses Werkes so sehr am Herzen lag: Ich wollte dieses Buch für diese Person schreiben.

    Letztendlich hat ein einziger Abend im Mai 2011 ausgereicht, um meine Geschichte in eine Richtung zu lenken, die zuvor nicht absehbar war. Ich denke, die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben selbst. Ich kann leider nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, ob ich diese Geschichte auch ansprechend erzählen kann, aber ich hoffe es.

    Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

    Enrico Schmidt

    1

    Hallo,

    ich bin Jan, Jan Kellner. Ich befinde mich im Treppenhaus, auf dem Weg zu meiner Wohnung, irgendwo zwischen dem zweiten und dritten Stockwerk. Ich glaube, ich verliere grade das Bewusstsein. Eben war noch alles in Ordnung. Ich wollte nach oben gehen, doch da überkam mich plötzlich dieser stechende Schmerz in der Brust. Jetzt muss ich schnell die Hände vors Gesicht bekommen, damit ich nicht mit selbigem auf die kalten Quarz-Stufen aufschlage. Geschafft.

    Ich hasse es, wenn das passiert – es ist nicht das erste Mal. Das hier ist sicher nicht der schlechteste Platz zum Ohnmächtig-werden. Ständig gehen hier Leute ein und aus, deshalb stehen die Chancen nicht schlecht, dass mich jemand findet. Ehrlich gesagt weiß ich jedoch nicht, ob ich gefunden werden will. Ich habe womöglich weit mehr Schuld an meiner jetzigen Situation, als es zunächst den Anschein hat. Was ich sagen kann ist, dass die letzten Wochen und Monate kompliziert waren. Worte, die man besser nicht hört, Gedanken, die man besser nicht denkt – beides bestimmte meine jüngere Vergangenheit zu Genüge. Aber ich habe auch unglaublich Schönes erlebt, was mir ohne den Weg, den ich gegangen bin, so nicht widerfahren wäre. Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, dass alles mal ein Ende hat.

    So oder so, ich habe nicht das Gefühl, dass ich hier lange liegen werde. Man sagt ja immer, man sieht das eigene Leben kurz vor Schluss an sich vorbeiziehen. Falls das auch bei mir der Fall ist, hilft es vielleicht, Ihnen meine Geschichte näherzubringen.

    Ich glaube, es fing alles mit einem harmlosen Arztbesuch an …

    2

    Ich hatte grade zum ersten Mal Urlaub, als ich mich entschied, mir einen Hausarzt zu suchen. Erst vor wenigen Wochen hatte ich eine neue Ausbildung begonnen, war zu diesem Zweck in eine andere Stadt gezogen.Ich war dabei, mich zum Elektroniker ausbilden zu lassen. Der Beruf war zwar nicht sonderlich gut bezahlt, aber Technik faszinierte mich schon immer. Zudem arbeitete ich in der Industrie, da stimmte das Geld halbwegs.

    Schon kurz nach Beginn stellte sich eine hartnäckige Erkältung bei mir ein, die ich einfach nicht losgeworden bin. Obwohl es mir phasenweise alles andere als gut ging und mein Husten so manchem Kollegen einen Schrecken einjagte, habe ich die Erkältung zuvor wochenlang verschleppt und bin erst viel später zum Arzt. Man kennt das ja, man fängt irgendwo neu an und will nicht sofort negativ auffallen, deshalb nimmt man schon mal gesundheitliche Risiken in Kauf.

    Ich war an diesem Tag schon früh aufgestanden, um mich in die Praxis von Dr. Ulbrich – so lautete der Name meines zukünftigen Hausarztes – zu begeben. Ich hasste es zu Warten und wäre an diesem Tag gern der erste Patient des Doktors gewesen. Leider ging dieser Plan nicht so ganz auf, denn ich teilte die Idee offenbar mit einer ganzen Reihe von Leuten, deren Wecker wohl noch eher klingelte.

    Mit Beginn der Sprechstunde war nahezu jeder Stuhl im Wartezimmer besetzt. Doch Dr. Ulbrich behandelte Patienten im Akkord, sodass jeder das Behandlungszimmer recht schnell wieder verließ.

    »Herr Kellner, bitte in Zimmer zwei!«, tönte es dann aus der Sprechanlage, die über der Tür hing. Ich stand auf und verließ das Wartezimmer.

    »Einfach geradeaus und dann die vorletzte Tür!«, ich wandte meinen Blick kurz zu meiner Linken und begegnete der Sprechstundenhilfe mit einem dezenten Lächeln. Genau danach hätte ich sie im nächsten Augenblick gefragt: Nach dem Weg, aber sie war mir zuvorgekommen.

    »Danke!«, antwortete ich nach einer kurzen Pause. Ich folgte dem Flur entlang bis zur vorletzten Tür. In dem Moment, als ich die Klinke fassen wollte, wurde die Tür von innen geöffnet und eine Schwester trat hervor. Sie musste trotz meiner eher durchschnittlichen Größe zu mir aufschauen. Hinter ihren schmalen Brillengläsern, deren Gestell sich farblich gut mit ihren nussbraunen Augen ergänzte, zogen sich Falten durch ihre Augenpartie. Keine Schande, denn sie hatte sicher längst die Fünfzig hinter sich gelassen. Ihr Blick verriet mir, dass sie mich niemandem zuordnen konnte.

    »Sind Sie Herr Kellner?«, erkundigte sie sich.

    »Ja, der bin ich!«, entgegnete ich direkt.

    »Gut, dann nehmen Sie kurz Platz. Der Doktor kommt gleich«, sagte sie, während sie mir mit der einen Hand die Tür aufhielt und mit ihrem noch freien Arm zu verstehen gab, ich solle mich auf den Stuhl links neben einem großen Schreibtisch setzen. Ich stand noch kurz in der Tür und warf einen Blick in das recht kleine Behandlungszimmer, ehe ich eine Weile allein im Raum saß. Hinter mir befand sich eine weitere Tür, die sich nach einigen Minuten auftat.

    Ein groß gewachsener, schmaler Mann, in weißer Jeans und Kittel gekleidet, trat hervor. Er hatte ein hageres Gesicht, dessen Ausdruck ihn müde und gestresst wirken ließ. Neben zwei Brillengläsern, vermutlich Kassengestell, wurde es von einem graubraunen Dreitagebart dekoriert, der ihm mäßig schmeichelte. Sein überwiegend braunes Haar war kurz geschnitten und von der Stirn an nach hinten gekämmt. Es war ebenfalls leicht meliert. Nachdem er die Tür hinter sich etwas unsanft schloss, trat er an mich heran, gab mir die Hand und sprach:

    »Hallo, mein Name ist Dr. Ulbrich. Wie kann ich Ihnen helfen?« Unvorsichtig … Mir einfach so die Hand zu geben, wollte er sich bei mir und meinem Infekt anstecken? Er und sein Auftreten erschienen mir schon jetzt ein wenig suspekt.

    Er ging um mich herum zu seinem Bürostuhl und setzte sich, dann starrte er mich verdutzt an. Natürlich, ich hatte ihm noch keinerlei Antwort gegeben, da ich gedanklich noch bei seiner Begrüßung hing. Mit einem leicht verwirrten Kopfschütteln riss ich mich davon los und bat ihn, seine Frage noch einmal zu wiederholen.

    »Ich habe Sie gefragt, was ich für Sie tun kann«, antwortete er. Ein dezentes Grinsen konnte er sich wohl nicht so recht verkneifen.

    »Ach so, natürlich!«, ich sammelte mich, dann fuhr ich fort:

    »Ich habe seit einigen Wochen eine Erkältung, die ich einfach nicht loswerde.«

    »Welche Beschwerden haben Sie denn?«

    »Na ja, anfangs hatte ich vor allem Kopf- und Halsschmerzen, dazu einen Schnupfen und einen ziemlichen Husten. Den Kopf merke ich nicht mehr so, aber den Hals jeden Morgen. Dazu der Husten, der ist eigentlich am schlimmsten …«

    Ich könnte jetzt den kompletten Arztbesuch aufrollen, aber ich schätze, dass genügt. Jeder war schon mal beim Arzt. Mein allererstes Zusammentreffen mit Dr. Ulbrich war überhaupt nichts Außergewöhnliches. Er horchte mich ab, dann zwang er mich unter Verwendung eines dieser Holzstäbchen »Ahh« zu sagen, damit er mir den Rachen ausleuchten konnte. Mein Fall schien der normalste der Welt zu sein. Am Schluss verschrieb er mir ein Antibiotikum, weil ich den Husten schon so lange mit mir herumtrug. Sieben Tage lang nahm ich jeden Tag eine Tablette. Es half, eine Zeitlang. Damals dachte ich, damit wäre alles erledigt. War es aber nicht.

    3

    » … Es hätte schlimmer sein können.«

    Die Referentin beendete ihren letzten Satz und schwieg. Ein kurzer Moment der Stille hielt Einzug in den Saal, der mit ungefähr hundertfünfzig Plätzen bestückt und von denen nicht einmal die Hälfte besetzt war. Es dauerte einen Moment, bis das Publikum begriff, dass die junge Frau, die ich auf Anfang zwanzig geschätzt hätte, mit ihren Ausführungen fertig zu sein schien. Doch schließlich applaudierten die rund sechzig Menschen. Eine leichte Spur von Erleichterung war in ihrem Gesicht zu erkennen, während sie noch immer vor ihren Zuhörern am Rednerpult stand und auf anschließende Fragen wartete. Wie es beinahe schon zu erwarten war, blieben diese Fragen jedoch aus. Das Referat war zu Ende.

    Nachdem ich im Urlaub meine Erkältung etwas auskuriert hatte, befand ich mich eine Woche drauf an der Berufsschule, wo ich meiner theoretischen Ausbildung nachging. Ich hatte noch einige Stunden zu absolvieren, ehe der Tag hinter mir liegen sollte. Als Wahlpflichtangebot belegte ich das Fach Psychologie und bekam die ersten beiden Stunden frei, um mir dieses Referat zu Gemüte führen zu können. Das Angebot meiner Psychologie-Lehrerin nahm ich dankend an. Als ich zusagte, tat ich das aber nicht, weil ich an einem ellenlangen Vortrag interessiert war, bei dem eine mir fremde Frau über das Leben schwadronierte. Vielmehr konnte ich so einem Test in Elektrotechnik entgehen, für den zu lernen ich aus irgendeinem Grund nicht bereit war.

    Inzwischen kann ich aber sagen: Ich bin froh, hier gewesen zu sein. Die junge Dame hatte in den letzten Minuten wirklich eine Menge Interessantes zu berichten. Wie sich herausstellte, hatte sie es im Leben oft nicht leicht. Sie wurde früh Zeuge eines Gewaltverbrechens, bei dem ihre beiden Eltern ihr Leben verloren. Sie wuchs bei ihren Großeltern auf, der Mann ein Trinker, die Frau schon verhältnismäßig früh an Alzheimer erkrankt. Bei all den Strapazen zog die junge Sprecherin ein bemerkenswertes Fazit, das sie immer wieder wiederholte und auch ein allerletztes Mal an das Ende ihres Referates stellte: »Es hätte schlimmer sein können.« Menschen mit einer solchen Einstellung faszinierten mich. Es gehört schon eine Menge dazu, unter solch widrigen Umständen nicht in Selbstmitleid zu versinken, sondern sich an dem zu erfreuen, dass einem das Leben sonst noch so bietet. Von meiner eigenen Warte aus würde ich allerdings behaupten, dass man mit so einer Einstellung gar nicht so schlecht lebt. Schon während des Vortrages habe ich gemerkt, dass ich mich mit dem Thema weitaus besser identifizieren kann, als ich es zunächst für möglich hielt. Auch ich war mal in einer ähnlichen Situation widerferentin.

    In meinem Fall hat das jedoch weniger etwas mit einer schweren Kindheit zu tun. Mitnichten. Als Kind hatte ich alles. Meine Eltern taten ihr Möglichstes, um mir jeden Wunsch zu erfüllen. Mit dem Kindsein war es dann aber schlagartig vorbei, als mein Vater an Krebs verstarb. Damals war ich siebzehn. Sein Leiden dauerte nicht enden-wollende sechs Monate. Am Ende musste man als Angehöriger froh sein, dass seine Qualen mit dem Tod vorbei waren. Aber ich habe lange gebraucht, um das zu verstehen. Noch im selben Jahr bin ich dann von der Schule geflogen. Ich war kaum noch dort. Nach dem Tod meines Vaters baute ich eine Barriere um mich herum auf, ließ nichts und niemanden an mich heran. Wann immer ich konnte, blieb ich der Schule fern. Ich erreichte das Klassenziel nicht, das Jahr wiederholen durfte ich auch nicht – ich absolvierte es bereits zum zweiten Mal. Ohne das Abitur in Händen, fing ich eine Lehre an – zum Mediengestalter für Digital- und Printmedien. Damals glaubte ich, das wäre etwas für mich, dabei kann ich kaum einen Bleistift gerade halten. Zeichnerisches Talent schadet in dem Beruf aber nicht. Ich schmiss die Lehre fast so schnell wieder hin, wie ich sie begonnen hatte.

    Die Misserfolge frustrierten mich, irgendwann war das Maß voll. Ich schlief nicht mehr, stattdessen plagten mich nachts starke Magenkrämpfe.

    Wie sich nach zahlreichen ergebnislosen Untersuchungen herausstellte, waren diese Schmerzen psychosomatischer Natur. Eineinhalb Jahre und die Hilfe einer Fachärztin waren nötig, damit ich heute hier sitzen konnte – beschwerdefrei. Sie gab mir einen Rat, den ich von jetzt an als so etwas wie meine Philosophie ansehen wollte. Diese Philosophie deckte sich mit den Erkenntnissen der Frau, die noch vor wenigen Minuten zu mir und einigen anderen sprach. Wann immer es mir in der Zukunft an etwas fehlen sollte, würde ich mich an die Vergangenheit zurückerinnern. Dann würde ich feststellen, dass es Zeiten in meinem Leben gab, die übler waren als das, was vor mir läge. Vermutlich würde auch ich mir dann sagen: »Es hätte schlimmer sein können.«

    Ich saß noch immer in der Aula und spielte mit dem Gedanken, in den Unterricht zurückzukehren. Dabei war die zweite Unterrichtseinheit, für die man mich freistellte, noch nicht vorüber. Zum Glück bin ich sitzengeblieben. Denn hätte ich das nicht getan, wäre mir entgangen, mit wem die junge Referentin jetzt den Platz am Rednerpult tauschte. Eine schlanke Frau mit kurzem schwarzem Haar löste sie unter dem Applaus der noch verbliebenden Zuhörer ab. Als sie sich den Menschen im Saal zuwandte, blickte ich in ein vertrautes Gesicht. Sie war diejenige, der ich so viel zu verdanken hatte, die mir eineinhalb Jahre mit Rat und Tat zur Seite stand – die Fachärztin für Psychologie, Dr. Isabel Hofmann.

    4

    Damals, bei den Besuchen bei Dr. Ulbrich, hatte ich noch keine Ahnung, dass die vermeintliche Erkältung mein Leben einmal völlig aus der Bahn werfen würde. Ich könnte die Frage, was ich in der Zeit zuvor gemacht habe, im Grunde mit drei Worten beantworten: Ich habe gelebt. Ich habe das gemacht, was alle tun. Ich bin meiner Ausbildung nachgegangen, hatte manchmal nach Feierabend ein paar Bier und freute mich auf die Wochenenden. Wenn mich jemand nach meinem befinden fragte, dann beteuerte ich, wie gut es mir ging und ich tat dies mit reinem Gewissen. In zwei Jahren hätte ich meine Lehrzeit absolviert. Direkt im Anschluss würde vermutlich als Facharbeiter in meinem Betrieb anfangen. Dann kämen die ersten guten Gehälter und ich könnte mich wohnlich verbessern – mindestens sechzig Quadratmeter für mich alleine, achtzig, wenn ich sie bis dahin zu teilen gedenke. Ich fing wieder an, Pläne zu machen. Ich hatte das, was alle tun, endlich auch für mich entdeckt und wollte nicht, dass sich daran etwas änderte.

    Streng genommen macht es wenig Sinn, wenn ich an dieser Stelle ewig über meinen Alltag schwadroniere, wie er war oder wie er hätte sein können. Obwohl ich weiß, dass die folgende Episode die eigentliche Geschichte nicht voran treibt, komme ich nicht umhin, trotzdem von ihr zu erzählen – denn sie handelt von meinem früheren Leben. Neben all der Normalität, setzte ich mir das Ziel, hin und wieder auch mal aus dem Trott des Alltäglichen auszutreten. Ich glaubte in der Vergangenheit eine Menge versäumt zu haben und wollte dieses Loch mit einer Reihe von Erfahrungen stopfen, die dann hoffentlich unvergessen blieben, auf angenehme Art und Weise. Im folgenden Kapitel dreht es sich um eine Reise, von der ich mir solche Eindrücke erhoffte. Ich bestritt sie jedoch nicht allein, denn an meiner Seite befanden sich meine vier besten Freude: Andreas, Lars, Thomas und Carsten. Vier Menschen, von denen ich in jener Zeit noch glaubte, ich würde alles mit ihnen teilen und nie Geheimnisse vor ihnen haben wollen.

    5

    Ich zog den Ärmel meiner Jacke hoch und sah auf mein rechtes Handgelenk. 23:27 Uhr. So früh noch?, dachte ich und vergrub meine Hände wieder tief in den Taschen meiner Jeans. Es dauerte einen kurzen Augenblick, bis mir aufging, dass ich die Stunde Zeitverschiebung zwischen England und Deutschland vergessen hatte. Dort war es bereits kurz vor halb eins.

    Wir hatten den Club vor etwa zwanzig Minuten verlassen und erreichten nun das eigentliche Ziel des Abends. In der Zwischenzeit weite Lars Andreas in sein Vorhaben ein, während Thomas und Carsten bis dato noch immer im Dunkeln tappten. Erst als sich der Höhepunkt mehr und mehr vor uns offenbarte, wussten auch sie, was auf sie zukam.

    »Da wollt ihr rein gehen?«, fragte Thomas ein wenig zögerlich. Lars nickte und sprach:

    »Ich habe es mit den Leuten, mit denen ich hier war, versäumt, so etwas zu unternehmen. Und wer wäre dafür besser geeignet als meine besten Freunde?«, er lächelte. Noch. Lars war im Grunde derjenige, dem ich all das hier zu verdanken hatte. Im letzten Jahr absolvierte er ein Auslandssemester in England. Seitdem sprach er oft davon, irgendwann einmal auch mit uns hierher zu kommen. Sein Wunsch sollte schneller in Erfüllung gehen, als wir es ahnten. Vor wenigen Tagen gewann er eine Stange Geld bei einem Preisausschreiben im Radio. Es ging darum, einen Song zu erraten, der nur für den Bruchteil einer Sekunde eingespielt wurde. Er war sich von Beginn an sicher, den Titel zu kennen. Der Gewinn verdreifachte, vervierfachte, verfünffachte sich. Am Ende schlug Lars zu – und wir profitierten davon. Er nahm uns mit auf diese Reise und gab sich die ganze Zeit überaus spendabel. Jetzt waren wir inmitten der alten Industriestadt Birmingham, mit ihren Fabrikgebäuden, Leuchtreklamen und roten Backsteinziegeln. Schon morgen würde es nach London gehen.

    Das Haus, vor dem wir standen, war wohl ein ehemaliges Bürogebäude. Es wirkte mit seinen vielen Fenstern relativ unscheinbar. Einzig die verschlungenen Buchstaben, die an der Fassade angebracht und gut von der anderen Straßenseite zu lesen waren, verrieten, womit es der Besucher zu tun hatte. Aphrodite – Gentlemans Club, leuchtete es einem schon aus großer Entfernung und in markanten Neonfarben entgegen.

    Kurzerhand überquerten wir die Hauptstraße und standen wenige Sekunden später in gebührendem Abstand zum Eingang vor dem Gebäude. Eine breite Treppe führte mit wenigen Stufen zum Eingangsbereich hinauf, von wo uns zwei Männer von kräftiger Statur bestens im Blick hatten. Ein starkes Gefühl von Nervosität bahnte sich seinen Weg durch jede Faser meines Körpers, mit jedem Schritt wurden meine Beine schwerer und schwerer. Das schien nicht nur mir so zu gehen. Schließlich blieben wir stehen und sahen einander an. Offenbar wollte das hier keiner mehr so wirklich. Von Lars' anfänglichem Mut zur Sache war nicht mehr sonderlich viel übrig, wie mir ein Blick in seine Augen verriet. Ich fröstelte in der kalten Nachtluft und wünschte mir, ich hätte vorhin in der Bar das ein oder andere Bier mehr getrunken – nicht nur um der inneren Wärme Willen, versteht sich. Allmählich befasste ich mich auch mit dem Gedanken, dass ich noch eine Weile hier stehen würde. Die Gruppe führen wollte keiner so recht. Auch ich war nicht unbedingt gewillt, dass Zepter in die Hand zu nehmen. Vermutlich wären wir, wenn es nach mir gegangen wäre, schnellstmöglich wieder umgedreht.

    »Los jetzt. Sonst stehen wir ja morgen früh noch hier«, dieser Spruch konnte nur von Andreas stammen. Er trug eine dunkelblaue Marken-Jeans und dazu ein passendes weißes Shirt, das ebenfalls das Logo eines bekannten Modelabels zierte. Sein braunes Haar war in Stufen geschnitten und meistens, wie auch an diesem Abend, formte er es mit Wachs zu einer Windstoßfrisur. Seine Haut war hell und sein Gesicht mit einigen Sommersprossen bedeckt, die ihm nicht allzu schlecht standen. Es beschlich mich aber schon so manches Mal das Gefühl, dass ihm sein etwas hellerer Teint nicht sonderlich gefiel. Immer, wenn die Sommerzeit anbrach, versuchte er so viel und so schnell wie möglich Sonne zu tanken, damit sich seine Haut möglichst bald in ein gesundes Braun färbte. Meistens war das Ergebnis allerdings eher ein Sonnenbrand, der sich in Form einer roten Nase äußerte. Auf einigen Fotos, die sich im Laufe der Jahre bei diversen Partys oder ähnlichen Anlässen ansammelten, konnte man noch diese rote Sonnenbrandnase bestaunen. Ich musste jedes Mal schmunzeln, wenn ich sie sah.

    Andreas war circa eineinhalb Jahre jünger als ich, unabhängig davon wusste ich, dass der Impuls, den wir jetzt brauchten, wohl am ehesten von ihm käme. Oft zog er es vor, Dinge einfach anzugehen, anstatt sie zu zerdenken, wie ich.

    Die beiden Männer am Ende der Treppe beobachteten uns die ganze Zeit über. Für sie dürfte die Situation klar gewesen sein, als Carsten sich schließlich überwand, um ihnen eine Frage zu stellen, deren Antwort mehr als offensichtlich war.

    »Excuse me. Is it open?«, ihre Auskunft bestand aus einem einfachen Kopfnicken. Dass dieses Etablissement geöffnet war, konnte man sich wohl zusammenreimen.

    Als ich ihn so ansah, wie er vortrat und mit den Männern sprach, wunderte ich mich plötzlich etwas über Carstens Anwesenheit an jenem Abend. Nicht, dass ich mich nicht darüber gefreut hätte, aber ich betrachtete ihn in unserer Runde als so etwas wie die personifizierte Vernunft. Ich kann das kaum begründen. Vielleicht, weil ich ihn zusammen mit Lars und Andreas als ordentlichen, disziplinierten Menschen kennenlernte. Vor dieser Nacht hätte ich glaubt, es käme irgendwann der Punkt, an dem er versucht wäre, uns dieses Vorhaben auszureden. Der Moment kam nie – obwohl ich zeitweise wirklich darauf gehofft habe. Sicher war er genauso neugierig auf das, was uns erwarten würde.Wir wollten gerade den Weg hinein wagen, als uns einer der beiden Türsteher die Hand zum Zeichen des Stoppens hinhielt. Wir blieben abrupt stehen, wenngleich wir nicht wussten, warum. In diesem Moment wusste ich nur, dass ich keinen Ärger wollte.

    »You have white shoes. We can’t let you in with white shoes!«, sagte einer der beiden. Seine Stimme war wie eine Lawine und ließ nicht nur mich vor Ehrfurcht erstarren. Dieser Mann war wie geschaffen für seinen Job. Mit seiner rechten Hand, die stark an die Pranke eines Grizzlybären erinnerte, zeigte er auf die Schuhe von mir und Thomas, die zwar nicht weiß, aber immerhin hell waren. Offenbar war es uns untersagt, mit hellen Schuhen einzutreten. Wir hatten natürlich keine Ahnung.

    »Sorry, but hats are not allowed too«, fügte der andere der beiden noch hinzu und verwies auf Thomas’ Fedora. An dieser Stelle sei erwähnt: Thomas legte von uns den wohl größten Wert auf sein Äußeres. Er war ein hochgewachsener junger Mann von etwa zwei Metern Größe. Eine dunkelblaue Jeans saß locker seinen fast stelzen-artigen Beinen entlang. Ein weißes Hemd mit langen Ärmeln bedeckte den Oberkörper. Es war verziert durch ein paar dunkelrote Aufdrucke. Darüber trug er eine schwarze Anzugweste und eine Krawatte, ebenfalls in einem dunklen Rot. Über dem kurz geschnittenen, aschblonden Haar saß ein Fedora in weiß mit einem schwarzen Band oberhalb des Schirms.

    Ich kannte Thomas von allen hier am längsten, schon seit der ersten Klasse. Auch Thomas war jemand, der für sein noch junges Alter viel aus dem Leben hätte erzählen können. Das tat er grundsätzlich so gut wie nie. Es war eben seine Art, mit den Dingen umzugehen. Jeder hatte da eine eigene Methode, die der andere natürlich respektierte. Doch es war, wie es war. Thomas hatte einiges durchlebt, sah sich schon mit so Manchem konfrontiert und hatte es durchgestanden. Mit ihm konnte man ernsthafte Gespräche führen, dass wusste ich. Ich machte schon so manches Mal davon Gebrauch – das beruhte auf Gegenseitigkeit. Wann immer er Probleme hatte, war ich ihm ein verlässlicher Freund.

    Noch immer standen wir den beiden Bären gegenüber, mein Herz raste. Wir waren nun schon so weit gekommen. Das Letzte, was ich wollte, war vorm Eingang, mitten an der Hauptstraße, abgewiesen zu werden.

    »Is there no possibility to let us in?«, fragte Andreas. Vielleicht gab es ja doch noch eine Möglichkeit, mit der man uns Einlass gewehrte. Die zwei Türsteher flüsterten sich kurz etwas zu. Einer der beiden ging durch die Tür, um einen Augenblick später wieder zu erscheinen.

    »We have two pairs of dark shoes for you, but you have to pay for them. And you cannot choose between any sizes, we only have those two.« Man hatte also zwei Paar Schuhe für uns. Ob sie uns passten oder nicht, durfte keine Rolle spielen. Und auf ihnen lagen Leihgebühren, vermutlich hohe. Egal.

    »That’s fine.« Wir überlegten keine Sekunde lang und gingen an den beiden vorbei, nachdem wir unsere Personalausweise vorzeigten. Sicherheit schien man hier groß zu schreiben, denn uns erwartete nach der Eingangstür noch ein Metalldetektor, den wir, unter den akribischen Blicken eines dritten Sicherheitsmannes, durchschritten. Der Raum, den wir nun betraten, war mit dunklem Laminat ausgelegt worden und von einigen Lampen ringsum beleuchtet. Dem Eingang gegenüber befand sich ein Geldautomat, links davon ein riesiger Spiegel, in dem das Bild der Rezeption zurückgeworfen wurde, die sich zu unserer Linken befand. Auf ein Geheiß des Sicherheitsmannes wandten wir uns dorthin. Die legere gekleidete Frau hinter dem Tresen schätzte ich auf Mitte vierzig. Sie trug eine beige Bluse mit V-Ausschnitt und darunter ein weißes Shirt. Ihr rötliches Haar trug sie zu einem Zopf gebunden. Irgendwie stellte diese Dame einen Kontrast zu dem Club dar, ebenso wie der ganze Empfangsraum. Wäre ich zuvor nicht an diesen beiden Fleischbergen von Türstehern vorbei durch einen Metalldetektor gegangen, wüsste ich nicht, dass ich in dem Vorraum eines Striplokals stand. Dieser Raum hätte ebenso gut zu einem Theater gepasst, oder zur Kasse des kleinstädtischen, privaten Kinos um die Ecke, wo nur alle paar Tage ausgewählte Filmvorstellungen stattfanden.

    »Hey guys, that’s ten pounds each for the entrance fee and five additional pounds for the shoes«, sagte sie freundlich und wartete darauf, dass wir unsere Eintrittspreise bezahlten. Dem Wechselkurs zufolge entsprachen die Kosten etwa zwölf Euro Eintritt und fünf Euro fünfzig Leihgebühr für die Schuhe. Deutlich günstiger als ich zunächst erwartet hätte. Es konnte drinnen also nur teurer werden. Lars zahlte den Betrag, für sein persönlichesVergnügen müsste aber jeder selbst aufkommen – so war es ausgemacht. Niemand wollte sich beschweren. Wir gaben der Dame unsere Jacken und Thomas und ich die Schuhe sowie den Fedora. Sie brachte die Sachen in einen Raum neben der Rezeption, der mit einem schwarzen Vorhang abgetrennt war. Als sie wieder herauskam, hatte sie zwei Paar dunkle Lederschuhe in den Händen. Wir beeilten uns Selbige anzuziehen, wobei ich mich angesichts der Größe meines Paares zu Überlegungen hinreißen ließ, ob hier dann und wann auch Frauen zur Kundschaft gehörten. Ich hatte mit Schuhgröße einundvierzig beileibe keine großen Füße, doch diese Treter drückten und schmerzten an allen Enden. Die Frau hinter dem Tresen beobachtete meinen Kampf mit dem Schuhwerk sichtlich amüsiert und in mir stieg wieder die Nervosität. Dann wollte sie noch wissen, woher wir kamen, denn am Akzent sei es offensichtlich, dass wir nicht aus England stammten. Also erzählten wir ihr, was uns hergebracht hatte. Als ich dann endlich fertig war, mir die Schuhe über die Füße zu ziehen, konnte es losgehen. Direkt hinter uns befand sich eine Doppeltür mit je einem Bullauge, die den eigentlichen Eingang in das Clubinnere darstellte. Aufgeregt gingen wir der Reihe nach hindurch.

    Was auf den beiden Seiten dieser schweren Doppeltür lag, die mit viel Schwung sofort wieder hinter mir zuschlug, konnte gegensätzlicher nicht sein. Durch dieses relativ dezent gehaltene Vorzimmer wurde der Eindruck nur noch verstärkt, den man sowieso bekommen würde, wenn man erst mal da war, wo ich jetzt mit meinen Freunden stand. Der große Raum, in dem wir uns nun befanden, war nur sehr spärlich beleuchtet. Hier und da waren einige Lampen angebracht, aber ich bezweifle, dass diese mit voller Leistung arbeiteten.

    »Hier ist ja wirklich alles schwarz …«, hörte ich Carsten leise vor sich hinmurmeln. Damit hatte er Recht, aber war er da wirklich so überrascht? In meiner Vorstellung jedenfalls, war für ein solches Ambiente kein Platz für eine andere Farbe. Mit Ausnahme von Rot natürlich. Ganz offensichtlich teilte der Betreiber dieses Clubs meine Ansicht. Der Fußboden war mit einem dunklen, flauschigen Teppich überzogen, der das Laufen seltsam angenehm

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