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Verlangen: Der Tod hat zwei Gesichter
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Verlangen: Der Tod hat zwei Gesichter
eBook448 Seiten6 Stunden

Verlangen: Der Tod hat zwei Gesichter

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Über dieses E-Book

Taylor Hastings reist nach einem Tornado mit der Human Nature Organisation, in der sie ehrenamtlich tätig ist, nach Ardmore. Der Stadtkern wurde völlig zerstört und es gibt viele Verletzte. Sie hilft sowohl bei den Aufräumarbeiten draußen auf der Straße mit, als auch in der medizinischen Versorgung. Sie dachte, sie hätte aufgrund ihrer Arbeit in einer Notaufnahme in einem New Yorker Krankenhaus schon viel gesehen, doch der Leichenfund einer Frau, die gefoltert und ermordet wurde, erschüttert sie zutiefst. Zu ihrem Entsetzen, stellt sie fest das nicht der Tornado das Monster in dieser Stadt ist, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut. Und er will sie! Jordan Paul ist der leitende Detective. Kann er sie beschützen?
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum18. Feb. 2013
ISBN9783847627180
Verlangen: Der Tod hat zwei Gesichter

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    Buchvorschau

    Verlangen - Monica J. Wagner

    Prolog

    Als Detectiv Jordan Paul und sein Partner Detektive Mike Webster am Tatort eintrafen, bot sich ihnen ein Bild der Verwüstung. Umgeknickte Bäume, zum Teil abgedeckte Häuser. Nichts erinnerte mehr an die beschauliche mit Bäumen gesäumte Straße in der Kinder Fußball spielten, Männer vor dem Grill standen und Fleisch brieten, während die Frauen den Tisch deckten.

    Sie befanden sich außerhalb des Stadtkerns von Ardmore, eine ruhige Straße in der die meisten zwei stöckigen Häuser standen, umsäumt von großen alten Eichen und netten gepflegten Vorgärten.Hier wohnten Familien oder ältere Ehepaare die das ruhigere Leben vorzogen um ihre Kinder groß zu ziehen oder einfach nur den Lebensabend genießen wollten. Das Einzige was daran erinnerte, das die Stadt in einer Tornadoschneise der Tornado Alley lag, waren die Sturmbunker die man auf den Grundstücken vorfand.

    Jordan blickte sich um und atmete tief ein, „der Tornado heute Nacht hat ganze Arbeit geleistet."

    Sie gingen auf Officer Peter zu, der die zwei gerufen hatte.

    „Es sieht ganz danach aus, das euer Freund wieder zugeschlagen hat."

    Bei dem Wort Freund lupfte Jordan eine Augenbraue und blickte Officer Peter finster an.

    „Tschuldigung", der Officer zog bei diesem Blick den Kopf ein und holte sein Notizblock raus.

    „Also, was haben wir hier?"

    Webster blickte zum Eingang des Sturmbunkers und sah dort Rick von der Kriminaltechnik rauskommen, der strammen Schrittes zum Auto lief. Er schaute zu Mike und schüttelte betroffen den Kopf.

    „Das Opfer ist eine 32 – jährige alleinstehende Frau namens Kathrin Higgins."

    Officer Peter zeigte auf ein älteres Ehepaar, das etwas abseits des Geschehens stand, die Ehefrau hatte sich haltsuchend an ihren Mann gelehnt und ließ sich von ihm trösten.

    „Sie haben sie gefunden, eine Schaufel wurde vorne an den Griffen des Bunkers durchgeschoben. Nachdem sie das Opfer gefunden hatten, riefen sie die Polizei."

    „Okay, danke", damit entließ Jordan den Officer, um sich mit dem Ehepaar zu unterhalten.

    Jordan und Mike zeigten ihre Marken und ließen dem Ehepaar Zeit sich zu sammeln.

    „Ich kann es nicht fassen, gestern habe ich mich noch mit Kathrin unterhalten und heute finde ich sie so abscheulich zugerichtet vor."

    Mrs. Winters hatte Mühe ihre Fassung zu wahren, ihr Mann strich ihr beruhigend über den Rücken.

    „Ist gut Marie – Ann."

    Auch ihr Mann war noch sehr blass im Gesicht.

    „Hatte Ms. Higgins gestern eine Verabredung oder Besuch?"

    Jordan schaute auf Mrs. Winters hinab und Mitgefühl lag in seinem Blick.

    „Nein, Kathrin lebte sehr zurückgezogen, sie hatte jetzt erst eine schwere Scheidung hinter sich und wollte erst mal alles hinter sich lassen, ich verstehe das nicht. Wer tut so was? Zumal heute Nacht das Unwetter war."

    Mrs. Winters schluckte schwer und atmete tief ein.

    „Mir ist auch nichts Verdächtiges aufgefallen, dir Henry?"

    Sie wandte sich ihrem Mann zu, der auch nur hilflos den Kopf schüttelte.

    „Nein mir auch nicht, tut mir leid. Rechnet ja keiner damit, das sich so etwas in unserer Stadt zuträgt."

    Jordan und Mike unterhielten sich noch etwas mit dem geschockten Ehepaar und gingen dann zum Bunker.

    „Schauen wir mal, ob Todd schon was für uns hat."

    Mike schaute sich um und beobachtete die Menschenmenge, die sich um das gelbe Absperrband gebildet hatte. In einer kleinen Stadt wie Ardmore blieb nicht lange etwas geheim, das sprach sich schneller rum, als es die Presse gedruckt hatte. Jordan wurde es eng in der Brust, bei dem Gedanken daran das in der Stadt wo er aufgewachsen war, ein Frauenmörder rumlief, sie schändete und auf brutalste Weise misshandelte.

    „Schon ein komisches Szenario, wer rennt los und bringt Frauen um, wenn man weiß, daß ein Tornado auf die Stadt zusteuert? Man versucht doch eigentlich sich in Sicherheit zu bringen? Der Mistkerl ist so kalt wie eine Hundeschnauze. So kann man auch Zeugen vermeiden."

    Mike schüttelte angewidert den Kopf.

    Jordan und Mike betraten den Sturmbunker, es war ein kleiner Raum der nur das Nötigste entielt. Eine Seite war mit Regalen gesäumt, in denen Lebensmittel, Decken und kleinere Gegenstände lagerten. Das Klappbett das sich vorher an der anderen Seite des Raumes befunden hatte, stand nun mittig im Raum. Auf ihm lag der zerschundene Frauenkörper und über ihm gebeugt stand ein kleiner rundlicher Mann. Er war ganz in Gedanken und sprach in sein Aufnahmegerät.

    „Hey Todd, hast du schon was für uns?"

    Der kleine Körper zuckte bei der Ansprache zusammen und drehte sich den Detectives zu. Die Augen waren geweitet und die Brille wurde nur noch von der Nasenspitze gehalten.

    Eigentlich erinnert er mich mehr an einen Mathematikprofessor der über eine Formel brütet, als an einen Gerichtsmediziner, dachte Jordan und konnte nicht verhindern das ein Lächeln über sein Gesicht huschte.

    „Hm – eigentlich sollte ich diesem Menschen dankbar sein das ich jetzt hier bin. Meine Frau war gerade dabei das Essen aufzutischen, so hatte ich wenigstens einen Grund dem zu entkommen."

    Seine Augen funkelten belustigt, wurden aber wieder ernst, als er sich dem Leichnam zuwandte.

    „Tja meine Lieben, es ist eindeutig euer Täter der zugeschlagen hat, er hat sich ganz schön ausgetobt."

    Jordan blickte auf das Opfer und schluckte, als er sie anschaute.

    Seine blauen Augen verdunkelten sich und er biss seine Zähne zusammen um seiner aufgewühlten Gefühle Herr zu werden. Sie war genauso positioniert wie die anderen beiden Frauen. Die Arme waren am Kopfteil des Bettes befestigt, die Beine gespreizt und ein Holzstock, der an einen durchgesägten Besenstiel erinnerte, ragte aus ihr heraus. Zwischen ihren Schenkeln hatte sich eine Blutlache gebildet. Webster umrundete das Bett um sich ein genaueres Bild zu machen, passte aber auf, das er nichts berührte, sonst bekäme er Ärger mit Rick der ihn schon mit Adleraugen beobachtete.

    Er war gerade dabei Spuren zu sichern um den Mistkerl der das hinterlassen hatte, an die Wand zu nageln. Jordan stand etwas abseits um Todd und Rick nicht im Weg zu stehen, reicht wenn Mike es tut dachte er und ein Mundwinkel zog sich leicht nach oben.

    Als hätte Rick Jordans Gedanken gehört, verbannte er Mike mit einer Geste die klar machte, das er bitte gehen möchte. Mike zog den Kopf ein und gesellte sich zu seinem Partner. So standen sie nebeneinander an der Wand und warteten auf die ersten Ergebnisse, die Todd hoffentlich bald Preis gab. Jordan wurde schon nervös und trat von einem Fuß auf den anderen.

    „Moment Jungs, ich bin gleich soweit."

    Er murmelte etwas in sein Aufnahmegerät und ging nochmal um die Leiche und nahm sie etwas genauer in Augenschein. Todd schüttelte langsam den Kopf und seufzte.

    „Er macht mir echt viel Arbeit, wir sind eine Kleinstadt, so etwas kenne ich eigentlich nur aus Filmen. Das ich so etwas mal live miterlebe, ist schon traurig. Viel kann ich noch nicht sagen, vorläufig nur, das sie ca. 6-10 Stunden tot ist, sie wurde mit dem Holzstock vergewaltigt während sie lebte und es schien ihm richtig Spaß gemacht zu haben. Er hat ganz schön Gewalt angewendet. Was mich an der Sache stutzig macht, ist die Blutlache zwischen ihren Schenkeln."

    „Wie meinst du das?"

    Beide sprachen wie aus einem Mund. Jordan stieß sich von der Wand ab und seine Muskeln verspannten sich augenblicklich, während Mike erstaunt die Augenbrauen hob.

    „Es ist zu viel Blut", Todd atmete tief ein und schaute betroffen drein.

    „Mehr kann ich dazu aber erst nach der Autopsie sagen, ansonsten das gleiche Muster, Todesursache ist Strangulation, die Haare sind gekämmt, die obligatorische weiße Perlenkette, er schminkte sie sorgfältig und das hier…."

    Er trat etwas zur Seite, damit Jordan und Mike es besser sehen konnten. Auf ihrer Bauchdecke prangte das Wort Hure.

    „Das wurde ihr post mortem in die Bauchdecke geschnitten."

    Keiner sagte etwas, jeder hing seinen Gedanken nach, man hörte nur das klicken von Ricks Kamera….

    Kapitel 1

    New York

    Sie war froh endlich zu Hause zu sein. Erschöpft von ihrer Nachtschicht, holte sich Taylor ein Glas Wasser und schaute aus dem Panoramafenster, runter zu den Straßen New Yorks.

    Oh, wie sie diese Stadt liebte, die belebten Straßen, sie schien nie zu schlafen, sie pulsierte.

    Taylor zog vor 8 Jahren nach New York – ihre für sie damals, große weite Welt – und fing im Kings County Hospital in der Notaufnahme an, dort lernte sie ihre jetzige beste Freundin, Mitbewohnerin und Arbeitskollegin Christine O`Connor kennen. Sie beschlossen, sich gemeinsam eine Wohnung zu mieten um die Kosten so gering wie möglich zu halten, denn damals im Alter von 22 Jahren, war der Big Apple die große Verführung, wenn man dort nicht groß geworden war. Die Geschäfte hatten eine zu große Anziehungskraft.

    Bei dem Gedanken an ihre Freundin lächelte Taylor, sie war ihr eine große Hilfe, Balsam für ihre angeschlagene Seele und ihr angeknackstes Selbstvertrauen.

    Oh nein.. denke nicht mal daran ermahnte sich Taylor, sie atmete tief ein und drückte die Schultern durch, du wirst jetzt nicht wieder an die damalige Zeit denken, es ist vorbei…schluss…aus!

    Trotzdem konnte sie sich nicht ganz davon freimachen. Sie verspürte immer noch einen Stich in der Brust, wenn sie an Vergangenes dachte.

    „Du bist schon da?" Erschrocken drehte sich Taylor um und stand einer verschlafenen Christine gegenüber.

    „Mensch hast du mich erschreckt, kannst du dich nicht irgendwie bemerkbar machen?"

    Christine reckte sich und rieb sich den Schlaf aus den Augen.

    „Habe ich doch, du warst wohl so in Gedanken, das du mich nicht gehört hast. Ist irgendwas passiert, du schaust deprimiert aus? Bist Du etwa traurig, weil du ab heute Urlaub hast?"

    Christine zwinkerte ihr mit einem Auge zu und ging in die Küche um sich Kaffee zu kochen.

    „Urlaub wird es wohl kaum werden, ich werde nachher nochmal mit Darlene sprechen und mir schon mal Infos geben lassen was mich in Ardmore erwartet, zumal ich noch einige Vorbereitungen zu treffen habe."

    Taylor ließ sich ihren Jahresurlaub geben um nach Ardmore zu fliegen, sie war Mitglied der Human Nature Organisation. Sie leisteten gemeinnützige Arbeit, indem sie in Katastrophengebieten Aufräumarbeiten durchführten und bei der medizinischen Versorgung halfen. Nachdem ein Tornado die Stadt heimgesucht hatte, machten sich schon Mitglieder auf den Weg dorthin um zu helfen.

    Darlene, die Organisatorin des Einsatzes war schon vor Ort, gemeinsam mit Santiago dem Teamleiter, sowie einigen anderen. Taylor konnte sich erst jetzt frei machen, ihr Urlaub musste noch genehmigt werden.

    „Mir ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken das du da unten bist. Ich finde es ja toll das du helfen möchtest, aber Mensch Taylor, die Tornadowarnung ist noch nicht aufgehoben. Hast du überhaupt eine Ahnung, in welcher Gefahr du dich begibst?"

    Christines blaue Augen fixierten sie und es lag Sorge in ihrem Blick. Es rührte Taylor und machte sie gleichzeitig froh, das sie so eine tolle Freundin hatte, nein, Freundin konnte man das schon nicht mehr nennen, sie waren wie Schwestern. Sie ging rüber zu ihr und nahm sie im Arm.

    „Hey mir wird schon nichts passieren, du kennst mich doch, Unkraut vergeht nicht. Außerdem wird schon aufgepasst das uns nichts passiert."

    Taylor knuffte sie am Arm und holte 2 Tassen aus dem Schrank um Kaffee einzuschütten. Christine raufte sich ihre roten langen Haare und schüttelte den Kopf.

    „Wieso kannst du nicht Urlaub machen wie andere Leute auch. Und wenn du auf Abenteuerurlaub stehst, da finde ich mit Sicherheit auch noch eine Lösung."

    Taylor schaute sie über den Rand ihrer Kaffeetasse an und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

    „Jaja schon gut, ich bin schon ruhig, aber versprich mir, das du mich zwischendurch anrufst, damit ich weiß das alles ok ist, ok?"

    „Ja Mama", beide schauten sich an und mussten dann doch lachen.

    „Wer fährt dich denn jetzt zum Flughafen?"

    Taylor lächelte bei dem Gedanken an ihren Bruder.

    „Gott sei Dank konnte sich Ben doch noch frei nehmen."

    Christines Gesicht nahm eine rosige Färbung an, bei der Erwähnung seines Namens, was Taylor keines falls verborgen blieb. Sie dachte sich schon öfter, das Christine mehr für Ben übrig hatte, mochte sie aber auch nicht darauf ansprechen.

    „So, ich muss mich jetzt fertig machen. Bevor ich zum Dienst fahre, wollte ich nochmal schnell in die City. Am Wochenende haben wir doch die Betriebsfeier, da brauche ich noch was zum Anziehen. Ruf mich an, wenn du dort gelandet bist."

    Christine ging in ihr Zimmer und Taylor schaute ihr nach, bis sie aus ihrem Blickfeld verschwand. Sie räumte die Tassen in die Spülmaschine und ging rüber in den Wohnbereich, griff zum Laptop und machte es sich im Sessel gemütlich.

    Während der Laptop hochfuhr blickte Taylor sich im Loft um und Stolz lag in ihren Augen. Sie hatten eine wunderschöne Wohnung, sie liebte sie. Helle Wände, dunkler Holzfußboden, für den Küchenbereich hatten sie weiße moderne Möbel gewählt, die Elektrogeräte waren aus Edelstahl, das Wohnzimmer war das Gegenteil.

    Dort war auf Gemütlichkeit Wert gelegt worden, nicht auf Funktionalität. Während sie weiter darüber nachdachte, wie sie damals mit viel Ausdauer und Eigenarbeit die Wohnung renovierten und sie so zu ihrem Eigen machten, überfiel sie eine bleierne Müdigkeit. Nur kurz ausruhen…

    Sie legte den Kopf an die Lehne, schloss die Augen und schlief ein. Als Taylor erwachte, surrte noch der Laptop und die Sonnenstrahlen die ins Wohnzimmer fielen, ließen die Staubkörner im Lichtschein tanzen. Oh Gott, wie spät ist es? Sie schaute blinzelnd zur Wanduhr und erschrak.

    „Oh Mist!"Hastig sprang sie auf, wobei sie gegen den Couchtisch stieß und während sie Richtung Bad humpelte rieb sie ihr Bein, mit der Gewissheit das sich dort morgen ein blauer Fleck gebildet haben würde. Taylor blickte nach einer ausgiebigen Dusche im Spiegel. Es musterten sie grün braune Augen, sie lagen groß und geheimnisvoll in einem ovalen Gesicht. Leicht gesprenkelt von kleinen Sommersprossen, umrahmt von langem kastanienbraunem Haar. Der Schlaf hatte gut getan und lächelte ihrem Spiegelbild zu. Sie ging rüber in ihr Zimmer, zog sich an und packte die letzten Dinge, die sie für ihre Reise brauchte.

    Bei dem Gedanken bekam sie Magenkribbeln und rief Darlene an, um sich nochmal zu vergewissern das sie vom Flughafen abgeholt wurde und um sich auf den neuesten Stand zu bringen. Während sie mit ihr telefonierte kündigte Ben seine Anwesenheit durch ein Klingeln an.

    „Ja alles klar Darlene, wir sehen uns dann später, ich werde gegen 22.30 Uhr landen."

    Sie öffnete im vorbeigehen die Türe und winkte Ben rein.

    „Danke, das du dich darum gekümmert hast, ich habe alles eingepackt, … ja mache ich,… dann bis später."

    Taylor legte auf, umarmte Ben und drückte ihm ein Kuss auf die Wange.

    „Hey Bruderherz, danke das du hier bist, ich wüsste gar nicht was ich sonst tun würde."

    Sie war schon einigermaßen groß, doch bei Ben mußte sie ihren Kopf in den Nacken legen. Er grinste verschmitzt.

    „Ähm.. Taxi rufen?"

    Sie verdrehte die Augen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

    „Trotzdem danke."

    „Klar, für dich immer. Weißt du doch, also, wo sind deine Sachen?"

    „Noch bei mir im Zimmer, na dann lass uns loslegen."

    Ben ging in ihr Zimmer. Sie blieb noch an der Türe stehen und wartete auf seine Reaktion, die auch prompt durch ein erstauntes Ausrufen kam.

    „Sag mal, hast du noch Sachen im Schrank oder hast du alle deine Besitztümer eingepackt?"

    Sie ging zu ihm und blickte ihn schuldbewusst an.

    „Nee, ein bisschen was habe ich noch in den Schränken, doch das meiste befindet sich in den Taschen."

    Taylor blickte beschämt auf ihr Gepäck, sie hat sich schon beim Packen zusammengerissen, ist ihr aber dann doch nicht ganz gelungen. Wie typisch für mich, dachte sie für sich, naja man muss auf alles vorbereitet sein. Sie griff beherzt zu ihrem Gepäck.

    „Dann lass uns mal los, wenn ich den Flieger noch erreichen möchte."

    Ardmore, Oklahoma

    Taylor war froh, als sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen spürte. Die wenigen Stunden Schlaf im Sessel, die alles andere als gemütlich waren, machten sich jetzt bemerkbar. Sie ging zum Laufband um ihr Gepäck zu holen und schaute sich anschließend suchend im Gate um, ob sie schon jemanden ausfindig machen konnte der sie abholte. Sie blinzelte mit den Augen und konnte etwas abseits stehend eine kleine, zierliche Frau ausmachen, die sich schon ungeduldig umschaute.

    Taylors Mund umspielte ein Lächeln, als sie Darlene darin erkannte. Es gab eben nur eine Frau die so krause braune Haare hatte, die mit nichts zu bändigen waren. Sie spiegelten Darlenes Charakter und Widerspenstigkeit wieder. So klein wie sie körperlich war, ihre innere Stärke war umso größer. Beide Frauen gingen aufeinander zu und umarmten sich herzlich.

    „Ist das schön dich zu sehen, wie geht’s dir?"

    Darlene nahm Taylors Gepäck mit einer Leichtigkeit und legte es auf den Gepäckwagen, was Taylor bewunderte, da ihre Taschen doch ganz schön Gewicht hatten.

    „Mir geht`s ganz gut, bin etwas erschöpft vom Flug, aber sonst okay. Und – wie ist die Lage?"

    Darlene schob behände den Wagen zielsicher durch den Flughafen. Selbst abends um kurz vor elf war doch noch reger Betrieb auf dem Gelände.

    Während die zwei Frauen das Gepäck im Auto verstauten, brachte Darlene Taylor auf den neuesten Stand.

    „Santiago und Angela sind gerade vor Ort um sich ein Bild von der aktuellen Lage zu machen. Was ich dir jetzt schon sagen kann ist, das es kein Zuckerschlecken wird. Was du bisher erlebt hast, ist nichts im Vergleich zu dem, was dich hier erwartet."

    Darlene hielt bei diesen Worten inne um Taylor anzuschauen.

    „Die medizinische Versorgung ist mehr als dürftig. Das Krankenhaus wurde vom Tornado getroffen, die stabilen Patienten hat man umverteilt in andere Krankenhäuser, soweit ich weiß. Ist auf jeden Fall gut das du hier bist. Du arbeitest in der Notaufnahme New Yorks, da bist du Stress gewohnt. Wir brauchen jede helfende Hand, ich danke dir."

    Taylor war zu gerührt um etwas zu sagen, also beließ sie es dabei und packte die letzte Tasche in den Kofferraum.

    „Ich habe uns für die Zeit unseres Aufenthaltes in eine kleine Pension eingemietet. Ich finde sie fantastisch, hat was von Schneewittchen und den 7 Zwergen."

    Darlene zuckte mit den Schultern und ein Grinsen flog über ihr Gesicht.

    „Wohnen noch andere in der Pension von uns dort, oder nur wir beide?"

    „Angela und Santiago sind auch noch dabei, die anderen haben geguckt das sie in ein anderes Hotel unterkommen, ist ja jetzt relativ einfach. Die, die Urlaub machten, sind abgereist."

    Taylor saß auf dem Beifahrersitz, schaute aus dem Fenster und versuchte in der Dunkelheit die tolle Landschaft auszumachen. Sie war sehr gespannt auf die Umgebung, sie hatte nachgelesen das Ardmore eine Kleinstadt im Süden der USA war. Umgeben von vielen Seen, unter anderem dem Lake Murray, der sich im State Lake Murray Park befand. Die Attraktion der Gegend die viele Besucher anlockte, war der Tucker Tower, er stand auf einer Landzunge, umgeben von schroffen Felsen die steil ins Meer abfielen.

    Da muss ich auf jeden Fall mal hin, machte sich Taylor geistig eine Notiz.

    „Hey, bist du noch wach?"

    Darlene stieß sie von der Seite an und schreckte sie aus ihren Gedanken hoch.

    „Sorry, ich hing meinen Gedanken nach, aber lange halte ich nicht mehr durch."

    Taylor rieb sich die Augen und gähnte herzhaft. Das gleichbleibende Motorengeräusch und das leichte Schaukeln des Autos, hatten bei Taylor den Effekt als läge sie in einer Hängematte, die Augenlider wurden immer schwerer.

    Als sie durch ein Rütteln erwachte, erkannte sie, das sie am Ziel angekommen waren.

    „Na endlich wirst Du wach, wann hast du das letzte Mal richtig geschlafen?"

    Darlene stieg kopfschüttelnd aus dem Auto. Taylor blieb noch ein Moment sitzen um sich zu sammeln. Beim Aussteigen schlug ihr warme Luft entgegen, sie schloss die Augen und sog gierig die Nachtluft ein. Sie hörte das quaken der Frösche und das leichte rauschen der Blätter im Wind.

    „Willst du da Wurzeln schlagen?"

    Darlene schlug die Heckklappe des Wagens runter und lehnte sich dann am Auto an, um mal tief Luft zu holen.

    „Was hast du denn alles mit?"

    Taylor blickte zu Darlene rüber und zuckte hilflos mit den Schultern, „alles was mir sinnvoll erschien, was ich hier brauchen könnte."

    Sie ging zu ihr rüber und tat es ihr gleich. Sie lehnte sich ans Auto und ließ ihren Blick über die Umgebung wandern.

    Sie parkten vor einer zweigeschossigen, holzverkleideten Pension. Sie war umgeben von mächtigen Eschen, als würde sie dort Schutz suchen.

    Die kleine Veranda wurde durch eine Laterne beleuchtet. Die roten Geranien, die die Fensterbänke schmückten, schienen dadurch noch roter zu leuchten und verströmten ihren Duft. Schaukelstühle flankierten die Seiten der Veranda und luden zum Verschnaufen ein.

    „Es ist wunderschön hier, ich freue mich schon darauf morgen alles bei Tageslicht zu sehen."

    „Ich habe nicht übertrieben was? Dann lass uns mal reingehen, damit du dich in deinem Zimmer einrichten kannst. Morgen ist ein langer Tag."

    Darlene blickte lächelnd zu Taylor und wollte sich gerade eine Tasche um die Schulter legen, als die Türe sich öffnete und eine zierliche Frau mittleren Alters, sich schnellen Schrittes den beiden näherte.

    „Schön das sie da sind. Entschuldigen sie, ich sollte mich erst mal vorstellen. Ich bin Vivian Parks, mir gehört die Pension."

    Vivian nahm Taylors Hand in ihre und schüttelte sie kräftig um sie anschließend zur Pension zu führen.

    „Kommen sie ruhig rein, Raymond wird sich um ihr Gepäck kümmern, sie müssen ganz erschöpft sein von der langen Reise."

    Vivian brachte Darlene und Taylor in den Eingangsbereich der Pension, es war eine kleine Halle, sie war sehr wohnlich eingerichtet. Der Parkettboden glänzte mit den Fenstern um die Wette und von der Mitte aus, ging eine breite Holztreppe nach oben ins erste Geschoss. Vivian ging hinter den Tresen um den Zimmerschlüssel Taylor zu überreichen. „Hier bitte ihr Zimmerschlüssel, es ist die Nummer 5. Es liegt direkt neben Darlenes und falls irgendetwas ist, was ihnen fehlt sagen sie ruhig bescheid, damit wir das schnell beheben können."

    „Vielen Dank, ich freu mich auf das Bett, ich bin doch recht müde."

    Taylor versuchte ein Gähnen zu unterdrücken, was ihr nicht ganz gelang.

    „Na anstrengenden Flug gehabt?"

    Taylor drehte sich um und schaute gegen eine Männerbrust. Doch diese Stimme hätte sie unter Millionen raus gehört.

    „Santiago, schön dich zu sehen, wie geht’s dir? Leider sehen wir uns immer unter so grausigen Umständen."

    Taylor stellte sich auf Zehenspitzen um Santiago einmal zu drücken. Sie lernten sich durch die Organisation kennen und verstanden sich auf Anhieb.

    „Also schieß los, wie ist dein Eindruck?"

    Santiago konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

    „Das ist typisch für dich, bist noch nicht ganz hier, willst aber schon wissen was los ist. Naja, es sieht nicht gut aus, hier haben wir noch Glück. Der Tornado hat diesen Teil der Stadt ausgelassen, auf der anderen Seite siehts anders aus. Das Schlimme daran ist, das genau dort das Zentrum der Stadt ist, wie das Krankenhaus, das Einkaufscenter, Wohnviertel…, wir haben viel zu tun. Das Krankenhaus wurde bis auf weiteres evakuiert. Die dortigen Patienten wurden verlegt, bzw. sie sind jetzt noch dabei. Menschen die durch den Tornado verletzt wurden oder medizinische Hilfe benötigen, werden vor Ort versorgt. Es wurde eine ärztliche Grundversorgung in der örtlichen Turnhalle eingerichtet. Die schweren Fälle werden stabilisiert und dann ins nächste Krankenhaus transportiert."

    „Okay, was ist meine Aufgabe?"

    Taylors Müdigkeit war wie weg geblasen, sie stellte sich sofort wieder Menschen vor, die ihre Hilfe benötigten. Menschen die unter Schutt lagen, die sich nicht selbst befreien konnten aufgrund ihrer Verletzungen, oder weil sie einfach zu schwach waren.

    „Ich muss dich enttäuschen, heute nichts mehr. Du gehst jetzt mit Darlene, Vivian und Raymond nach oben. Dort legst du dich zum schlafen hin und morgen früh um halb sechs treffen wir uns im Speiseraum und besprechen den Einsatz, okay?"

    Taylor war gar nicht aufgefallen das sich in der Zwischenzeit Raymond zu ihnen gesellte. Er stand am Treppenabsatz, bepackt mit ihren Koffern und Reisetaschen, was dazu führte das sie sofort wieder ein schlechtes Gewissen bekam.

    „Entschuldigung, ich habe sie gar nicht kommen hören, mein Bruder beschwerte sich schon über mein Gepäck, weil ich immer so viel mitnehme. Warten sie, ich nehme ihnen was ab."

    Taylor wollte zu ihm hin um ihm zu helfen, doch Vivian hielt sie zurück.

    „Nein, nein lassen sie nur. Raymond wird ihnen die Taschen nach oben tragen, für ihn ist es sein Training, statt Hanteln nimmt er Gepäck."

    Vivian lächelte Taylor an und schob sie Richtung Treppe.

    „Macht es ihnen wirklich nichts aus?"

    Taylor war etwas verunsichert, doch um Raymonds Mund legte sich ein Lächeln und er schüttelte den Kopf.

    „Machen sie sich da mal keine Gedanken. Vivian hat recht, für mich ist es mein Training, doch ich muss gestehen, bei dem Gewicht ihres Gepäcks kann man schnell in die Knie gehen."

    Na wenn er das schon sagt, dachte sie sich, während sie Raymond mit einem Blick musterte.

    Er war groß und kräftig gebaut. Eine feine Röte stieg in ihr Gesicht was die umstehenden Personen in schallendes Gelächter ausbrechen ließ. Sie nuschelte eine Entschuldigung und setzte sich in Bewegung. Darlene gesellte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Taille und schubst sie an.

    „Hey, Kopf hoch, hättest du weniger Gepäck, würden wir dich für krank erklären."

    Gemeinsam stiegen sie die Treppe hoch. Raymond blieb vor ihrer Zimmertür stehen und wartete darauf das die Türe aufgeschlossen wurde. Vivian nahm den Schlüssel entgegen um aufzuschließen. In der Zeit verabschiedeten sich Santiago und Darlene von Taylor und wünschten ihr eine gute Nacht.

    Vivian führte Taylor ins Zimmer und zeigte ihr, ihr Reich für die nächsten Tage. Es war ein großes behaglich eingerichtetes Zimmer, mit einem hellen Teppich, Mahagonimöbel und ein angrenzendes Bad. Raymond deutete auf den Kamin, ein Feuer prasselte darin.

    „Ich habe mir erlaubt ihn anzumachen, damit es nicht so kalt ist für sie, das Zimmer war doch etwas ausgekühlt." Raymond stand neben einem eindrucksvollen Kamin, der seine Wärme im Zimmer verteilte. Vivian gesellte sich zu ihm und drückt seine Hand.

    Sie reichte ihm knapp über die Schulter und wirkte klein und zerbrechlich in seiner Gegenwart, doch Taylor hatte ihren kraftvollen, zupackenden Händedruck nicht vergessen.

    „Vielen Dank, es ist ein sehr schönes Zimmer. Wunderbar, ich werde mich hier sicher sehr wohl fühlen."

    „Gut, dann lassen wir sie jetzt alleine, damit sie sich ausruhen können", mit diesen Worten verließen Raymond und Vivian das Zimmer.

    Taylor ging zu den Balkontüren um sie zu öffnen und schob die geblümten, frisch duftenden Gardinen zur Seite und öffnete die Flügeltüren. Sie trat auf den kleinen schmalen Balkon hinaus und der Anblick der sich ihr bot, verschlug ihr den Atem.

    Vor ihrem Auge erstreckte sich ein See, umgeben von großen mächtigen Bäumen.

    Das Mondlicht spiegelte sich auf der Wasseroberfläche und leichter Nebel waberte darüber. Die Frösche sangen ihr eigenes Konzert. Eine leichte Brise umspielte ihr Haar und strich über ihre Haut.

    Sie genoss diesen Moment in vollen Zügen und beschloß, die Türen über Nacht offen stehen zu lassen. Nichts erinnerte daran, das gestern Nacht ein Tornado durch diese Stadt fegte.

    Als erstes nahm sie eine Dusche, schlüpfte anschließend in ein kurzes Nachthemd. Sie löschte das Licht und lauschte den Geräuschen der Nacht. Der Mond stand in voller Größe am Nachthimmel und schien in ihr Zimmer, sie spürte wie sie sich entspannte und der Schlaf sie übermannte.

    Kapitel 2

    „Sie sind alle so schön und doch so schlecht, ich muss es tun, ich muss ihren schmutzigen Körper von ihrer Seele befreien."

    Sanft strich er mit seinen Fingern über die Haarlocken und ließ sie zwischen seine Finger gleiten. Er schloss seine Augen. Seine letzte gütliche Tat lief wie ein Film vor seinem geistigen Auge ab. Er sah sie wimmernd und flehend auf dem Bett liegen. Sie bettelte um ihr Leben, sie bot sich ihm sogar an.

    „Oh meine Schöne, genau deswegen bin ich ja bei Dir. Ich weiß das du mich willst, ich habe es in deinen Augen gesehen als wir uns das erste Mal begegnet sind, nun bin ich da", murmelte er.

    Er spürte, wie er immer härter wurde, seine Atmung wurde schneller.

    Oh ja, sie wimmerte, sie wollte es, ich hatte es gesehen. Ich zeigte ihr was sie brauchte! Sie brauchte keinen Schwanz, sie brauchte einen richtigen Mann! Sie hatte sich den Männern angeboten. Sie trennte sich von ihrem nichtsnutzigen Mann, um es mit anderen zu treiben.

    Kaum hatte sie ihn aus dem Haus gejagt, stand der andere schon im Vorgarten und wartete auf Einlass, ja nicht nur Einlass in ihr Haus, auch Einlass in ihre dreckige Möse! Ich gab ihrer Möse was sie wollte, oh wie sie schrie!

    Seine Faust ballte sich um das Haar, er spürte ihn zucken, er sah wie sich der Stock immer tiefer in sie schob, wie sie schrie vor Schmerzen. Sie weinte. Dann stieß er ein letztes Mal zu, sie bäumte sich auf, tanzte geradezu vor Schmerz….

    Ja, …das war fantastisch… .

    Er spürte die Feuchtigkeit in seiner Hose. Erleichtert und freudig erregt wechselte er seine Kleidung, in Gedanken schon bei seinem nächsten Opfer….

    Es war noch früher Morgen, als Jordan und Mike an ihren Schreibtischen saßen, mit jeweils einem starken Kaffee. Sie sprachen über das letzte Opfer, als sie von ihrem Chef in sein Büro gerufen wurden. Captain Frank Spengler hatte seine Fingerspitzen aneinandergelegt und betrachtete sie prüfend.

    „Sagt mir, das ihr irgendwas habt, was ich dem Bürgermeister sagen kann. Er tritt mir auf die Füße."

    Er stand vom Stuhl auf, trat zum Fenster und stemmte seine Hände in die Hüfte.

    „Das kann die Stadt zur Zeit überhaupt nicht gebrauchen, das ein Wahnsinniger sie unsicher macht. Die Presse hat noch nicht viel davon mitbekommen, wir können das aber nicht mehr lange unter Verschluss halten. Also was habt ihr?"

    Er wandte sich den beiden zu. Sein blondes leicht schütteres Haar wirkte im Sonnenlicht wie ein Heiligenschein.

    „Um ehrlich zu sein nicht viel, der Täter hinterlässt keine Spuren, wir haben nichts!"

    Jordan sprang so abrupt vom Stuhl auf, das die Lehne nach hinten kippte.

    „Wir versuchen schon die ganze Zeit den Exmann von Ms. Higgins zu erreichen, leider ohne Erfolg."

    „Der Täter ist wie ein Phantom, keiner hat was gesehen. Wir sprechen heute Nachmittag mit unserem Polizeipsychologen, in der Hoffnung das er uns etwas sagen kann, wo wir anfangen können."

    Jordan fuhr sich mit seinen Händen durchs Haar und stützte sich mit den Händen an der Stuhllehne ab.

    Mike griff in den Ordner und zog einige Fotos der zugerichteten Opfer heraus und reichte sie dem Captain.

    „Die Vorgehensweise ist fast immer die gleiche, er vergewaltigt, fesselt und knebelt sie. Hinzu kommt, das er seine Opfer nach dem Todeseintritt schminkt und ihre Haare kämmt. Er legt denen eine Perlenkette um und ritzt „Hure in die Bauchdecke.

    Captain Spengler trat hinter seinen Tisch während er die Fotos studierte.

    „Was meinst du mit - fast?"

    „ Nun – beim letzten Opfer konnte Todd nicht mehr feststellen, ob sie vorher vergewaltigt wurde."

    Mike blickte runter auf die Schreibtischplatte und faltete die Hände. Frank stütze sich auf seine Hände ab und beugte sich zu Mike rüber.

    „Hättest du bitte die Güte mir genau zu erklären was das heißt – vorher?"

    Die Nasenflügel des Captains blähten sich auf und er blickte starr zu ihm runter. Jordan schaltete sich ein, der mittlerweile an der Wand lehnte.

    „ Er hat sein letztes Opfer, Kathrin Higgins, mit einem selbstgebauten Gegenstand sexuell missbraucht. Der Pathologe entfernte einen abgesägten Besenstiel, versetzt mit eingeschlagenen Nägeln aus ihrem Unterleib. Sie war innerlich total zerfetzt, er kann nicht sagen, ob er sie selbst vorher vergewaltigte."

    Bei dem Gedanken drehte sich Jordan der Magen um. Er spürte eine unbändige Wut auf diesen Menschen. Wer konnte so grausam sein, so etwas anderen an tun?

    „Oh mein Gott", Frank setzte sich in seinen Stuhl und atmete mehrfach tief ein.

    „Was sonst noch? Schlimmer kann es ja nicht mehr kommen."

    Bei diesen Worten blickten sich Mike und Jordan an. Mike räusperte sich.

    „Nun, Kathrin Higgins war noch

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