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Leben Und Sterben Im Strandparadies
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eBook314 Seiten4 Stunden

Leben Und Sterben Im Strandparadies

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Über dieses E-Book

Max Fried ist ein ehemaliger forensischer Computerexperte, der seine Zeit mit Schwimmen, Trinken und Baden in der heißen Sonne von Florida verbringt, aber heute … ist mörderisch. Ein Mörder kommt ihm in die Quere.

Als ein glattzüngiger Anwalt Max dazu überredet, das Vermögen eines verstorbenen Mandanten aufzuspüren, nimmt Max den Job an weil er denkt, dass er ganz einfach sein wird. Statt dessen bricht ein alter Mörder mit einer neuen Identität in sein Haus ein und stiehlt den Computer des Mandanten.

Was Max nicht weiß ist, dass auf dem Computer Hinweise zu einem 20 Jahre alten Mordfall gespeichert sind, aber der mörderische Dieb weiß seinerseits nicht, dass Max eine Kopie des gestohlenen Computers auf seinem iPod gespeichert hat. Pech für den Gauner, dass die Kopie Beweise liefert, die ihm die Todesstrafe einbringen könnten.

Jetzt ist Max der letzte Lebende der weiß, warum die Leute sterben. Wenn er es schafft, den Mörder zu überlisten, dann kann er zu seinem Barhocker am Strand zurückkehren. Wenn nicht, wird er Mordopfer Nummer 5.

SpracheDeutsch
HerausgeberBadPress
Erscheinungsdatum31. Jan. 2016
ISBN9781507102916
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    Buchvorschau

    Leben Und Sterben Im Strandparadies - Falafel Jones

    RECHTLICHER HINWEIS

    Dieses Werk ist Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind die Produkte der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Ereignissen, Schauplätzen oder Personen, lebend oder tot, ist rein zufällig.

    WORUM GEHT‘S?

    Max Fried ist ein ehemaliger forensischer Computerexperte, der seine Zeit mit Schwimmen, Trinken und Baden in der heißen Sonne von Florida verbringt, aber heute ... ist mörderisch. Ein Mörder kommt ihm in die Quere.

    Als ein glattzüngiger Anwalt Max dazu überredet, das Vermögen eines verstorbenen Mandanten aufzuspüren, nimmt Max den Job an weil er denkt, dass er ganz einfach sein wird. Statt dessen bricht ein alter Mörder mit einer neuen Identität in sein Haus ein und stiehlt den Computer des Mandanten.

    Was Max nicht weiß ist, dass auf dem Computer Hinweise zu einem 20 Jahre alten Mordfall gespeichert sind, aber der mörderische Dieb weiß seinerseits nicht, dass Max eine Kopie des gestohlenen Computers auf seinem iPod gespeichert hat. Pech für den Gauner, dass die Kopie Beweise liefert, die ihm die Todesstrafe einbringen könnten.

    Jetzt ist Max der letzte Lebende der weiß, warum die Leute sterben. Wenn er es schafft, den Mörder zu überlisten, dann kann er zu seinem Barhocker am Strand zurückkehren. Wenn nicht, wird er Mordopfer Nummer 5.

    LEBEN UND STERBEN IM STRANDPARADIES ist ein Kriminalroman mit einem Anwalt, der als Playboy auftritt, der Erbin eines Billionenvermögens, unserem Lieblingsforensiker und oh ja, einigen Leichen, mehreren Polizisten und einem Mörder.

    Wir beide, Max und ich, arbeiteten in der Computerforensik, sind lizensierte Privatdetektive und leben auf einer kleinen Insel. Bitte erzählen Sie ihm nicht, dass nur einer von uns tatsächlich besteht.

    ÜBER DEN AUTOR

    Falafel Jones ist nach dem mediterranen Sandwich benannt, das seine Mutter während ihrer Schwangerschaft mit wahrem Heißhunger verzehrte. Der Name hätte ihm während seiner Kindheit zu einer Last werden können, bot ihm jedoch die Chance, sich von all den anderen Jones in der Stadt zu unterscheiden. Es hätte wirklich Schlimmeres geben können. Man frage nur Falafels Bruder, einen Bauarbeiter namens Sweet Pickles.

    KAPITEL EINS

    Sie fielen mir sofort bei unserer Ankunft auf. Sie war ein blondes Busenwunder, beinahe aus ihrem blauen Bikini berstend und eine mit Lippenstift beschmierte Zigarette in der Hand haltend. Er sah aus wie ein attraktiver irischer Fußballspieler, der älter und dicker geworden war, stets mit einem Glas Scotch in der Hand. Außer Jack, dem Eigentümer und Wirt, waren sie die einzigen Anwesenden.

    Während wir draußen auf unseren Barhockern saßen und den Ozean bewunderten, brachte Jack mir mein Bier, ein AmberBock, und Mariels Wodka Tonic.

    Ich sagte, Danke, und als ich mein gekühltes Glas hob, tropfte mir Kondenswasser in den Schoß. Ich beschloss, sitzenzubleiben bis es wieder trocken war.

    Jack wischte den nassen Fleck auf der Theke weg und lehnte sich vor, wobei er sich auf seine Hände stützte. Max, wir haben auf Sie gewartet.

    Wer? Auf mich?

    Ja, ich weiß, dass dies ungefähr deine Zeit ist, also bat ich sie, zu warten.

    Mariel und ich betrachteten erst einander, dann Jack. Manchmal wusste man nicht, ob er es ernst meinte.

    Jack alias Jack Jr. arbeitete seit seiner Kindheit bei ‚Bobbi and Jack’s Beachside Patio‘. Er behauptet, hinter der Theke geboren worden zu sein, während sein Vater dort die Leitung hatte und angeblich seine schwangere Mutter Bobbi Getränke servierte, bis und sofort wieder nachdem sie ihn zur Welt gebracht hatte. Er erzählte gutgläubigen Kunden manchmal, sein wirklicher Name sei Jack Daniels, wegen des Drinks, den seine Mutter gerade auf dem Tablett trug.

    Hey Leute, ich will mich ja nicht aufdrängen, Jack hob eine Augenbraue, aber einer meiner Lunchgäste braucht Hilfe. Vielleicht könnt ihr ihm helfen. Ed ist ein örtlicher Anwalt. Ich glaube, er ist schon so halb im Ruhestand, Jack wies zu dem Mann und der Frau am Ende der Bar.

    Sie war entweder eine gutaussehende ältere Frau, die jünger aussah, oder eine ausgezehrte jüngere Frau, die älter aussah, als sie war. Schwierig zu sagen. Egal, wie alt sie auch sein mochte, sie mochte offensichtlich ihren Begleiter gern. Sie berührte ihn mit ihren Händen bei jeder sich bietenden Gelegenheit.

    Ihre Anhänglichkeit ignorierend, blickte Ed in unsere Richtung, als Jack auf ihn wies. Ich sagte, Sicher. Ich werde mit ihm reden, und Jack winkte ihn herüber.

    Nachdem er sich von seinem Stuhl erhoben hatte, beugte Ed sich hinunter und flüsterte der Frau etwas zu. Dann streckte er sich und legte etwas Geld auf den Tresen. Sie lächelte zu ihm auf und sagte etwas, das ich nicht verstehen konnte. Als er sich noch einmal zu ihr hinab beugte, küssten sie sich. Er nahm sein Glas und kam zu den Hockern, auf denen Mariel und ich saßen. Er hielt eine Zigarette und sein Getränk in seiner linken Hand und streckte seine rechte Hand aus. Ed McCarthy, er gab erst mir die Hand und dann Mariel.

    Mariel schenkte ihm ihr perfektes Lächeln.

    Ed trug die New Smyrna Beach-Uniform, bestehend aus braunen Arbeitershorts und Sandalen. Zu seiner Version gehörte ein blau-weißes, kurzärmeliges Hemd mit Blumenmuster. Ich trug dazu ein kurzärmeliges Golfhemd; schwarz, mit Rücksicht auf die Tatsache, dass es Winter war.

    Jack erzählt mir, dass Sie von New York aus an die Ecke der Bar gezogen sind, Ed kicherte über seinen eigenen Witz. Ich komme auch aus New York. Während des Jurastudiums ging ich mit einem Mädchen aus Daytona Beach, also ließ ich mich für beide Staaten beeidigen. Er nahm einen Zug von seiner Zigarette.

    Die Art, in der er weiterbrabbelte, sagte mir, dass er schon seit einer ganzen Weile an der Theke gewartet haben musste. Na ja, das und die Rührstäbchen, die an der Stelle aufgereiht lagen, an der er gesessen hatte.

    Nett, Sie zu treffen, Ed. Ich meinte, dass ich ihn hier schon einmal gesehen hatte. In der Bar herrscht in der Nebensaison weniger Betrieb und die Stammgäste fallen im Laufe der Zeit auf. Ich bin Max, meine Frau Mariel. Jack sagte, Sie benötigen etwas.

    Ed holte tief Luft. Ich verwalte den Nachlass eines Mandanten. Ray war mein erster Mandant in Florida. Ich entwarf sein Testament und wir hatten viele Gemeinsamkeiten. Wir gingen zusammen angeln ... Und heute Morgen war ich bei seiner Beerdigung. Er nahm sich den Freitagmittag frei, um Weihnachtseinkäufe zu erledigen, starb dann jedoch. Wenn man solche Dinge schreibt, das Ableben einer Person plant, dann denkt man nie, dass es Tage wie heute geben wird.

    Mariel wandte ihren Blick von ihm ab und starrte mich einen langen Augenblick lang an, dann schaute sie wieder zu Ed. Oh, das mit Ihrem Freund tut uns leid.

    Vielen Dank. Kathleen und Ray kannten hier niemanden, daher geht sie nach der Beerdigung nach Hause zu ihren Eltern. Sie ist beim Packen, also trinke ich alleine. Er schüttelte den Kopf. Mir ging durch den Kopf, dass die Blondine entweder nichts trank, oder dass sie aus irgendeinem Grunde nicht mitzählte.

    Mariel schien empört, Kathleen ist seine Frau?

    Ja. Er blickte einen Moment lang zum Himmel hinauf und dann wieder zu mir. Auf Ray. Er hob sein Glas und nahm einen Schluck.

    Mariel und ich hoben unsere Gläser und tranken mit ihm.

    Ed sagte, Es ist schon schlimm genug, einen Freund zu verlieren, aber wenn sie durch die Schuld von jemand anderem sterben, ist es viel schwieriger zu akzeptieren.

    Ich wollte Ed schon ignorieren, ihn als melancholischen Betrunkenen einordnen, aber dieses Aussage weckte mein Interesse. Ihr Freund ist ermordet worden?

    Die Polizei fand sein Auto am Straßenrand, es hatte sich überschlagen und war zerschmettert. Ein klarer Tag, kein Verkehr, keine Bremsspuren. Ein Tod ohne Zeugen unter verdächtigen Umständen, also behandelt man es wie einen Mord. Ich hoffe, bald mehr vom Leichenbeschauer zu erfahren.

    Wenn die Polizei sich darum kümmert, wofür brauchen Sie mich denn noch?

    Kathleen muss ihre Besitztümer lokalisieren. Die Polizei fand sein Notebook in dem Autowrack. Kathleen möchte, dass er ausgelesen wird. Er zuckte die Schultern. Sie sagt, er benutzte es für Online Banking. Er nahm einen langen Schluck und stellte das Glas dann hörbar auf die Theke.

    Mir gefiel das nicht. Ich war in Frührente gegangen, weil jemand auf mich geschossen hatte und ich hatte Mariel versprochen, mich nicht auf gefährliche Sachen einzulassen. Ein Fall, in dem ein Mord mitspielte, hörte sich riskant an.

    Ed nahm noch einen Schluck und redete weiter. Ich habe Jack erzählt, dass ich niemanden kenne, der den Computer durchsuchen könnte. Ich muss an den Passwörtern vorbeikommen und die Daten für gerichtliche Zwecke sicherstellen. Sie wissen schon, falls jemand das Testament anficht oder die Erbmasse verklagt. Jack erzählte mir, Sie wären auf diesem Gebiet tätig.

    Das war ich, bevor ich in Rente ging, arbeitete ich für den Staat als forensischer Computerexperte.

    Sie meinen, sie können einen Computer durchsuchen, die Passwörter brechen und Dinge finden?

    Ja, sicher. Das war mein Job.

    Ed trank sein Glas leer. Er legte seine Hände flach auf die Theke und lehnte sich zu mir herüber. Max, das ist genau, was ich brauche. Tun Sie es?

    Tut mir leid, nein. Ich bin im Ruhestand. Heutzutage arbeiten wir an unserer Gesundheit. Zu unserem Rententrainingsplan gehört, dass Mariel und ich zwei Meilen zum Strand spazieren, um hierhin zu gelangen. Wir trinken etwas. Wir spazieren wieder nach Hause.

    Ed legte seinen Kopf zurück und kniff die Augen zusammen. Ich habe Kneipentouren noch nie als Sport betrachtet.

    Also, sagte ich zu meiner Verteidigung, manchmal, wenn es nicht zu heiß ist, spazieren wir die halbe Meile über die Insel auf der Flagler Avenue vom Ozean bis zum Fluss. Mariel kauft in den Boutiquen ein und ich prüfe die Sitzqualität der Bänke.

    Er schüttelte den Kopf. Ich glaube nicht, dass Ed dachte, dass ich die Sache ernst genug nahm. Kennen Sie noch jemanden, der es erledigen könnte?

    In New York, ja, aber hier nicht.

    Wenn ich einen Fremden einstellen müsste, wonach müsste ich dann suchen?

    Ich bin ein Fremder, aber finden Sie jemanden mit einer Zertifikation als forensischer Computerexperte. Nehmen Sie jemanden mit einigen Buchstaben hinter dem Namen, zum Beispiel ENCE, ACE oder CCFE auf der Visitenkarte.

    Sind Sie zertifiziert?

    Ich lächelte zu ihm hinauf, Ich bin ein ACE.

    Was ist das?

    AccessData Certified Examiner. AccessData erstellt Software für Computer-Forensik. Aber heutzutage bin ich Vollzeit-Rentner und Strandbummler.

    Jack sagte, Sie haben eine Lizenz als Privatdetektiv.

    Ja, viele Staaten verlangen, dass Forensiker eine Lizenz besitzen.

    Sie arbeiten also als Privatdetektiv?

    Ich lachte. Nein, ich habe von meiner Lizenz nie Gebrauch gemacht. Ich habe sie beantragt, bevor man mich niedergeschossen hat. Ich dachte, falls ich nach meiner Pensionierung noch würde arbeiten müssen, dann hätte ich etwas, auf das ich zurückfallen konnte und mit meinem Charakter würde ich doch keinen guten Kundenbegrüßer bei Wal-Mart abgeben. Und mit meiner Erfahrung bin ich in Florida für eine Privatdetektiv-Lizenz qualifiziert. Ich habe sie beantragt und bekommen, mehr nicht.

    Sie wurden niedergeschossen? Was ist passiert?

    Ich wohnte ... ich möchte eigentlich lieber nicht darüber reden.

    Ed setzte sich auf den Barhocker neben dem meinen, wartete einen Moment und sagte dann, Max, ich brauche jemanden, der dieses Notebook nach Bankkonten, Investierungen und anderen finanziellen Daten durchsuchen kann. Ich habe gesucht. Jesses, ich konnte niemand anderen finden. Würden Sie diesen Job bitte für mich erledigen?

    Ich würde Ihnen ja gerne helfen, aber ich bin seit einem Jahr im Ruhestand, habe mein Haus verkauft und bin hierher gezogen, um nie mehr arbeiten zu müssen. Ich besitze immer noch einige Ausrüstung und die Lizenz für den Fall, dass ich Arbeit brauche, aber ich benutze es nicht. Ich will es nicht und ich möchte keine Zeit opfern, die ich am Strand oder mit Mariel verbringen könnte. Das Leben ist wie eine Rolle Toilettenpapier. Am Ende geht’s schneller. Ich hob mein Glas, um zu trinken.

    Ed winkte ab. Ja, das verstehe ich, aber es dauert doch nicht so lange, nicht wahr? Ich brauche die Ergebnisse erst in einer Woche oder so und im Hinblick auf Rays Lebensstil scheint er Geld gehabt zu haben. Ich kann Ihnen ein Honorar bezahlen, das Ihren Bemühungen gerecht wird.

    Ich möchte keine Probleme bekommen. Ich brauche nicht noch mehr Gefahren in meinem Leben.

    Ed machte eine wegwerfende Geste mit der Hand. Ach, es ist ein gefahrloser Job. Die Polizei bearbeitet seinen Mord. Alles, was Sie tun müssen, ist, die Bankkonten der Familie aufzuspüren ... mehr nicht.

    Ich fühlte, wie Mariel meinen Arm berührte. Es ist okay, wenn du es tun möchtest. Sie machte ein trauriges Gesicht. Es macht mir nichts aus. Ich habe einige Dinge zu tun, die dich doch nur langeweilen würden. Außerdem tut mir seine Frau leid. Und es ist Dezember. Du bist sowieso nicht allzu viel im Wasser.

    Nachdem Mariel geendet hatte, tat es mir auch leid. Der Gedanke schmerzte, dass man ihr etwa nicht helfen würde, wenn ich nicht mehr da war. Sie hatte Recht. Ich hatte in letzter Zeit tatsächlich viel Freizeit. Es gab keinen guten Grund, mich nicht einige Tage mit der Sache zu beschäftigen. Es schien keine wirklichen Gefahren zu geben und mit etwas Extrageld konnte ich den Dachgepäckträger für mein Kajak kaufen. Ich legte meinen Kopf zur Seite und sah Mariel an. Der Boss hat gesprochen. Ich nehme den Fall an. Wie wär’s mit einem Stundensatz plus Spesen, egal was ich finde oder nicht finde.

    Ed lächelte zum ersten Mal, seit wir ihn kennengelernt hatten. Sehr gut. Vielen Dank. Ich muss zurück in die Kanzlei, einige Unterlagen bearbeiten. Wie wär’s denn hiermit: Ich bereite einen Standard-Dienstleistungsvertrag, den Sie dann unterzeichnen. Suchen Sie mich in ungefähr einer Stunde auf. Während Sie ihn durchlesen, rufe ich die Polizei an und finde heraus, wann das Notebook freigegeben wird.

    Ich nickte zustimmend und las die Visitenkarte, die Ed mir gab. Seine Kanzlei war nur einen kurzen Spaziergang entlang der Flagler Avenue entfernt.

    Als Ed aufstand um zu gehen, blies ihm die Blondine ein Kusshändchen zu. Er grinste und winkte zurück. Ich war neugierig, wie sie wohl zueinander standen, aber ich hielt es für unhöflich zu fragen, wer sie war.

    Fünf Minuten, nachdem er gegangen war, hatte ich schon wieder vergessen, dass er überhaupt hier gewesen war. In New Smyrna Beach, auch bekannt als NSB, hatten wir einen sonnigen Dezembernachmittag. Es war, so kurz vor Weihnachten, ungefähr 23 Grad.

    Auf der Terrasse von Bobbi & Jack spielte ein Duo Rudolph the Red Nose Reindeer. Eine Steeldrum spielte die Melodie, begleitet von einer akustischen Gitarre. Wir sagten gerne, dass NSB auch Nicht So Belämmert bedeutete. Wir waren jetzt seit ungefähr sechs Monaten in New Smyrna Beach, nicht sechs Monate in der Bar. Na ja, dieses Aussage ist jedenfalls größtenteils wahr.

    Ed war gegangen und ich fühlte mich ziemlich gut und entspannt. Ich hatte durch die Rente ein regelmäßiges Einkommen, einen warmen, sonnigen Tag, einen Barhocker am Strand, Livemusik und eine schöne Frau an meiner Seite. Wem sollte es schon etwas ausmachen, dass ich heute ein Jährchen älter wurde?

    Happy Birthday, Max, sagte Mariel und gab mir einen kleinen, eingepackten Karton.

    Normalerweise bekomme ich mein Geschenk doch erst beim Mittagessen. Nicht, dass ich mich beschwere, aber du hast mich neugierig gemacht. Warum gibst du es mir jetzt schon?

    Das merkst du schon, wenn du es öffnest. Ich dachte, du möchtest es vielleicht etwas später verwenden. Außerdem bekommst du heute Nacht auch noch ein ganz besonderes Geschenk.

    Ich öffnete den Karton und holte den iPod heraus.

    Ich dachte, du hast es gerne, wenn du am Strand läufst, sagte sie.

    Wow, großartig. Danke. Jetzt habe ich keine Ausrede mehr, um nicht in Form zu bleiben.

    Mariels Schönheit bot für jedermann genug Anreize, in Form zu bleiben. Wir sind gleich alt, aber die Leute denken, dass sie zehn Jahre jünger ist. Sie hat sich nicht verändert, seit wir miteinander zum Schulball gingen. Ich? Ich sehe so alt aus, wie ich bin.

    Die hochhackigen Schuhe, ihr Markenzeichen, betonten ihre wohlgeformten Beine. Sie trug ein bedrucktes, locker geschnittenes bernsteinfarbenes Strandkleid, dessen Farbe ihren karamellfarbenen Teint akzentuierte. Das Kleid war mit einem dünnen Band im Nacken verknotet und schmiegte sich an ihren flachen Bauch und ihre schlanken Schenkel. Trotz ihrer zierlichen Figur füllte Mariel das Oberteil gut aus. Das Kleid stand ihr gut. Alles stand ihr gut.

    Ich trug Shorts, ein Hemd und Sandalen. Mein Geburtstag war ein besonderes Ereignis, also machten wir uns fein, das heißt, wir beide trugen unsere Eheringe und Unterwäsche. Meistens liefen wir in unserer Badekleidung herum und ließen wir die Schlüpfer in der Schublade, zusammen mit dem Schmuck.

    Nachdem wir ein Leben lang im kalten Nordosten gewohnt hatten, wurde es zum Symbol des saloppen Insellebens, für das wir hierher gezogen waren, dass wir sieben Tage pro Woche in unseren Badekleidern herumliefen. Ebenso, wie auf vielen Einladungen stand Abendkleidung verpflichtet, begannen wir, einige unserer eigenen Ereignisse als unterwäschepflichtig zu kategorisieren.

    Bisher umfasste diese Liste noch nicht allzu viele Posten. Mit Ausnahme von besonderen Anlässen wie dem heutigen, Fahrten zum Flughafen und den seltenen kühlen Tagen standen nicht viel mehr Posten auf der Liste. Wir erweiterten die Regel sogar, dass das Tragen der Eheringe nur dann verpflichtet war, wenn wir Unterwäsche trugen. Wenn Mariel mich fragte, ob ich Unterwäsche trug, zeigte ich ihr meinen Ringfinger, dann kannte sie die Antwort.

    Jacks Wanderungen durch die Bar brachten ihn schließlich wieder zu uns zurück, Nachfüllen?

    Mariel und ich schüttelten die Köpfe. Nein, danke. sagte ich.

    Er schaute zu dem Karton, der auf der Theke lag. Was hast du denn da?

    Ich zeigte ihm den iPod. Geburtstagsgeschenk von Mariel.

    Er hob eine Augenbraue und nickte. Sie strahlte ihn an und freute sich, dass er ihrer Geschenkidee zustimmte.

    Hey, Happy Birthday. Er schob die Geldscheine, die ich auf den Tresen gelegt hatte, zu mir zurück. In diesem Falle eine Runde vom Haus.

    Danke, vielen Dank. Ich hob mein Glas.

    Vielen Dank, Jack. Mariel berührte sein Handgelenk. Sie sind sehr freundlich. Dann wandte sie sich mir zu, Max, du hast es dem Mann versprochen. Wir müssen gehen.

    Wir verabschiedeten uns von Jack und gingen hinaus. Als ich Ed meine Hilfe angeboten hatte, dachte ich, es sei ein leichter Job. Wie hätte ich nur ahnen können, dass die Ereignisse so furchtbar entgleisen würden? Wer hätte geahnt, dass der Ruhestand so gefährlich werden konnte?

    * * *

    Wir gingen in westlicher Richtung auf der Flagler Avenue, über die gravierten Steine, die die Flagler Merchants Association verkaufte. Für $50 pro Stück hatten Touristen und Einheimische die Chance, drei Zeilen Unsterblichkeit zu erwerben, die ein jeder betrachten konnte. Mariel blieb stehen, um den Stein zu betrachten, den sie als Erinnerung an ihren Vater hatte gravieren lassen.

    Nach einigen Blocks wandten wir uns nach links zu Eds Kanzlei. Die Adresse, die er mir gegeben hatte, führte uns zu einem einstöckigen Betonhaus. Auf einem Schild im vorderen Fenster stand eine Telefonnummer der Text Zu vermieten: 2 SK, 1 Bad. Wir gingen zur Tür und ich klopfte an. Niemand öffnete. Ich verglich die Adresse mit Eds Visitenkarte und entschied, dass wir am richtigen Ort waren. Während der Suche nach einer Türklingel fiel mir ein steinerner Pfad auf, der zur linken Seite des Gebäudes führte.

    Wir folgten dem Pfad und fanden einen zweiten Eingang. Ich klopfte wieder an und dieses Mal wurde die Tür geöffnet. Das Haus hatte auch noch ein kleines Nebenzimmer, das in eine Kanzlei mit eigenem Eingang umgewandelt worden war. Ed bat uns herein.

    Er griff nach meiner Hand und schüttelte sie, Max, Mariel. Vielen Dank, dass Sie gekommen sind.

    Bitte setzen Sie sich. Ed dirigierte uns zu zwei hölzernen Stühlen mit gerader Rückenlehne und gepolsterten Sitzflächen. Die Stühle passten nicht zum Rest der Einrichtung. Ich fragte mich, ob es wohl Esszimmerstühle waren, vielleicht Teil eines Sets, das bei einer Scheidung aufgeteilt worden war.

    Was denken Sie? fragte er, im Zimmer herumgestikulierend. Das Dekor war halb strandhaft und halb anwaltlich. Zwischen Segeltrophäen und einem Ivy League-Diplom standen die obligatorischen Bücher in den obligatorischen Regalen. Er schien alles zu haben, was er benötigte, oder sogar alles, war jemals publiziert worden war.

    Sie scheinen gut ausgerüstet zu sein, sagte ich.

    Danke, Ed ging durch das Zimmer zu einem Stereogerät neben einem CD-Spieler und Lautsprechern. Klassische Musik erklang.

    Er stellte die Musik leiser und setzte sich an einen riesigen alten hölzernen Schreibtisch. Er war schwer und dunkel und hätte aus einer Kapitänskajüte stammen können. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie er ihn jemals durch die Tür bekommen hatte. Ich konnte mir ebenfalls nicht vorstellen, wie er jemals irgendetwas auf dem Schreibtisch wiederfinden konnte.

    Die Oberfläche war mit einer solchen Menge Papier bedeckt, dass ich gar nicht gewusst hätte, dass auf dem Schreibtisch ein Telefon stand, hätte ich nicht das Kabel bemerkt, der zum Schreibtisch führte. Die Regale, Stühle und der Schreibtisch waren die einzigen Möbel in dem Raum. Wären es mehr gewesen, hätte ich bezweifelt, dass noch genug Platz für Ed gewesen wäre.

    Es ist, eh, sehr gemütlich, sagte Mariel.

    Ed öffnete den Mund, um zu antworten, gerade in dem Moment, als ein dumpfes Klingeln unter den Papierstapeln auf seinem Schreibtisch erklang. Eh, entschuldigen Sie bitte. Er hob einen Hanfprospekt hoch und sprach dann in das Telefon.

    McCarthy Law, womit kann ich Ihnen helfen?

    Oh, es tut mir leid. Ich bin in einer Besprechung.

    Nein, ich habe mich auch gefreut, dich wiederzusehen.

    Also, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.

    Na ja, es ist ein wenig zu früh.

    Nein, niemand sonst möchte es mieten.

    Ja, ich habe mich gut amüsiert, aber ...

    Ja, es tut mir leid. Ich kann jetzt wirklich nicht sprechen.

    Ich komme, sobald ich kann. Wir reden dann darüber.

    Okay.

    Ed legte auf und reichte uns eine Broschüre von dem Stapel auf seinem Schreibtisch, dabei unseren Blick meidend. Vielen Dank, und jetzt zum Geschäft. Er setzte unsere Unterhaltung fort, als sei es nie durch ein Telefongespräch unterbrochen

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