Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Spielarten des Alltags: Kurzgeschichten
Spielarten des Alltags: Kurzgeschichten
Spielarten des Alltags: Kurzgeschichten
eBook45 Seiten31 Minuten

Spielarten des Alltags: Kurzgeschichten

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

In zwölf Kurzgeschichten beschreibt Bodo Graefenhorst humorvoll, satirisch und mit menschlichem Einfühlungsvermögen Begebenheiten des Alltags, die eben nicht alltäglich sind, jedoch jeder Zeit an jedem Ort passieren können.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum9. März 2013
ISBN9783847631828
Spielarten des Alltags: Kurzgeschichten

Ähnlich wie Spielarten des Alltags

Ähnliche E-Books

Allgemeine Belletristik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Spielarten des Alltags

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Spielarten des Alltags - Bodo Graefenhort

    Ein folgenschweres Wochenende

    Martin Wenndorf, Chef einer Baustelle für Tagebaugroßgeräte, galt als ein erfahrener Mann. Die älteren Stahlbauer sagten, er wäre im Nietfeuer gehärtet, obwohl er ziemlich jung sei als Chef.

    Eines Freitags nun inspizierte Martin, wie immer vor der Heimfahrt, aufmerksam die Baustelle. Eine Hand in der Hosentasche, in der anderen eine Zigarette, die Jacke offen, den Helm ins Genick geschoben, prüft er den Sitz eines Seils, rüttelt an einem Baustellencontainer, sieht nach, ob die Schienenzangen der Krane angelegt sind. Am Schluss des Rundgangs schweift sein zentraler Blick über die Baustelle. Seine Monteure halten ihre Zeigefinger an die Lippen und flüstern grinsend:

    Pssst... Der Boss beschwört die Baustellengeister...

    Martin hat Gründe dafür. Er hat sich den Lieblingssatz seines Statikprofessors:

    Was schön ist, hält auch

    eingeprägt, in dem von der Harmonie einer Gesamtsituation die Rede ist. Um dafür sensibel zu sein, bedarf es großer Erfahrung und vor allem Gespür. Martin besitzt beides.

    Auf dem Weg zurück zum Bürocontainer brüllt Matze, sein Stahlbaumeister, der mit ein paar Leuten Wochenendbereitschaft hat, quer über den Platz:

    Martin! Telefon. Deine Frau.

    Ich komme.

    murmelt er, noch in Gedanken, ob sich ein zusätzlicher Autokran für die Vormontagen rechnen würde, beeilt sich jedoch, nimmt den Hörer, den Matze ihm entgegenhält:

    Hallo Toni, was gibt's? Ist was passiert?

    ruft er in den Hörer und gibt Matze ein Zeichen, das Radio leiser zu stellen.

    Nein, nein Martin, nichts Besonderes. Es geht um die Jungs. Ihr Trainer hat angerufen, ob ich sie und zwei andere Knirpse nicht gegen sieben von Germshausen abholen könnte. Du weißt doch, der Judowettkampf. Er hat Transportprobleme. Dich hat er nicht erreicht, sagt er. Vielleicht will er auch nur ein warmes Mutterherz dabei haben, falls Trösten angebracht ist. Also, ich hole die Burschen ab. Wir sind dann erst gegen acht im Garten. Fürs Wochenende eingekauft habe ich. Und sieh ´zu, dass du uns noch erkennst, wenn wir kommen! Denk´ an das Morgengrauen nach Ottos Stachelbeerschnaps!

    Was du denkst, Toni... Ich drücke den Jungs die Daumen. Also tschüs, bis gegen acht.

    Martin legt den Hörer auf, beugt sich über den Schreibtisch und nippt am Kaffee, den Matze inzwischen gekocht hat.

    Na, alles im Lot?

    brummt der und rückt mit Kaffeetasse und Stuhl zum Schreibtisch.

    "Ja. Übrigens: Sonntag werden die Diagonalen für den Mast geliefert. Sieh zu, dass du sie in den Schwenkbereich von Kran drei legen kannst, damit wir Montag von dort aus direkt montieren können. Sonst alles wie besprochen...

    Ich hau´ dann ab. Mir blüht noch ein mittleres Besäufnis bei uns in der Gartenkneipe. Vorbereitung auf das morgige Spartenfest. Eine elende Pferdekur, kann ich

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1