Männerbekenntnisse: Wie Männer Beziehungen leben
Von Carola Huber
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Über dieses E-Book
Wie Männer Beziehungen leben – Geschichten über
geheime Sehnsüchte und nackte Tatsachen
"Es ist wahr, dass wir nicht zu schätzen wissen,
was wir haben, bis wir es verlieren, aber es ist auch wahr,
dass wir nicht wissen, was wir vermissen,
bis es uns begegnet."
Unbekannter Verfasser
Vorwort
Wie kommt eine Frau dazu, Geschichten aus Männersicht zu schreiben? Gute Frage! Ehrlich gesagt hat mich ein Mann auf diese Idee gebracht. Ich fand das Thema spannend und begann zu recherchieren. Meine Neugierde war geweckt! Männer und Kennenlernen. Männer und Liebe. Männer und Beziehung. Männer und Sex. Männer und Job. Männerbekenntnisse. Geschichten. Liebesgeschichten.
Im Juli diesen Jahres hatte die Zeitschrift GEO folgende Titelstory: Frau Mann Der Unterschied, der k(l)einer ist. Die Quintessenz des Forschungsberichtes: Mann und Frau sind sich ähnlicher, als wir denken. Das Ergebnis klingt logisch und wirft viele liebgewonnene Annahmen über den Haufen.
Beim Schreiben der Männerbekenntnisse ist mir Ähnliches aufgefallen: Menschen sind verschieden, egal ob Mann oder Frau. Die nachfolgenden Geschichten haben einen wahren Kern, der Rest ist frei erfunden. Name, Alter, Beruf, Stadt … der Männer sind aus der Fantasie heraus entstanden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig.
Ein Aspekt, mit dem so oft eine Liebesgeschichte beginnt, fiel mir ebenfalls beim Schreiben auf. Er ist uralt. Ich sage nur: "Bitte lächeln!" Ab sofort, beim Einkaufen, an der Tanke, auf der Straße beim Laufen, am Arbeitsplatz, wenn Sie private E-Mails schreiben, wo immer Sie sind und was immer Sie tun. Denn Sie wissen nicht, wem Sie in der nächsten Sekunde begegnen.
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Männerbekenntnisse - Carola Huber
Für Dich
Es ist wahr, dass wir nicht zu schätzen wissen,
was wir haben, bis wir es verlieren, aber es ist auch wahr,
dass wir nicht wissen, was wir vermissen,
bis es uns begegnet.
Unbekannter Verfasser
Vorwort
Wie kommt eine Frau dazu, Geschichten aus Männersicht zu schreiben? Gute Frage! Ehrlich gesagt hat mich ein Mann auf diese Idee gebracht. Ich fand das Thema spannend und begann zu recherchieren. Meine Neugierde war geweckt! Männer und Kennenlernen. Männer und Liebe. Männer und Beziehung. Männer und Sex. Männer und Job. Männerbekenntnisse. Geschichten. Liebesgeschichten.
Im Juli diesen Jahres hatte die Zeitschrift GEO folgende Titelstory: Frau Mann Der Unterschied, der k(l)einer ist. Die Quintessenz des Forschungsberichtes: Mann und Frau sind sich ähnlicher, als wir denken. Das Ergebnis klingt logisch und wirft viele liebgewonnene Annahmen über den Haufen.
Beim Schreiben der Männerbekenntnisse ist mir Ähnliches aufgefallen: Menschen sind verschieden, egal ob Mann oder Frau. Die nachfolgenden Geschichten haben einen wahren Kern, der Rest ist frei erfunden. Name, Alter, Beruf, Stadt … der Männer sind aus der Fantasie heraus entstanden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig.
Ein Aspekt, mit dem so oft eine Liebesgeschichte beginnt, fiel mir ebenfalls beim Schreiben auf. Er ist uralt. Ich sage nur: „Bitte lächeln!" Ab sofort, beim Einkaufen, an der Tanke, auf der Straße beim Laufen, am Arbeitsplatz, wenn Sie private E-Mails schreiben, wo immer Sie sind und was immer Sie tun. Denn Sie wissen nicht, wem Sie in der nächsten Sekunde begegnen.
Ich wünsche Ihnen anregende Gedanken beim Lesen der Männerbekenntnisse und, falls Sie ihn noch nicht haben, dass Sie ihn finden, Ihren Tropfen im Meer!
Herzlich,
Ihre Carola Huber
Inhaltsverzeichnis
Familienbande - Losgelöst von alten Seilen
in eine neue Liebe
Vincent, Händler, 51 Jahre, Antwerpen
Chaka! Mit dir entweder ganz oder gar nicht
Jim, Marketingleiter, 38 Jahre, Frankfurt
Träume - Mein Lebenselixier reicht für zwei
Bernd, Autohändler, 49 Jahre, Köln
Für immer und doch nicht ewig
Friedrich, Designer, 67 Jahre, München
Ziele - Kopf über Herz mit Herz
Klaus, Großhändler, 37 Jahre, Garmisch
Zukunftsmodell - Ich bau dir ein Schloss
Michael, Bauingenieur, 49 Jahre, Kassel
Kommunikation - Wer spricht, der liebt
Ferdinand, promovierter Jurist, 44 Jahre, Heidelberg
Gedankensterne über die Liebe
und das Leben
Aphorismen zum Nachdenken und Träumen
Mit Notenschlüssel ins Herz Thomas, Musiker, 32 Jahre, Würzburg
Grenzen der Möglichkeiten
Julius, Arzt, 40 Jahre, Düsseldorf
Danke
Familienbande – Losgelöst von alten Seilen in eine neue Liebe
Vincent, Händler, 51 Jahre, Antwerpen
Es war im Spätsommer 1997. Unsere Mutter hatte zu ihrem runden Geburtstag eingeladen. Wenn bei uns gefeiert wird, dann immer sehr groß. Auch zu diesem Fest wurden 300 Gäste eingeladen. Die Gästeliste setzte sich aus Familienmitgliedern, Freunden und engen Geschäftspartnern zusammen. Die Tischordnung spielte mir eine sehr attraktive Frau als Tischnachbarin zu. Ihr bezauberndes Aussehen erhöhte die Taktung meines Herzens auf Anhieb. Ihr eng anliegendes, schwarzes Corsagenkleid brachte ihre Figur aufs Schönste zur Geltung, ihre langen brünetten Locken fielen auf ihre nackten Schultern. Ich verliebte mich auf der Stelle in diese wunderschöne Frau, und wir feierten an diesem Abend lang und ausgiebig. Meine Mutter verfolgte in den folgenden Wochen genau, wie sich meine Beziehung zu Maya entwickelte.
Wir kannten uns ein halbes Jahr, da hielt ich in aller Form um ihre Hand an. Ich komme aus einer reichen Händlerfamilie, alle aus meiner Familie handeln mit irgendetwas. Mit Möbeln, Diamanten oder Blumen. Bis zu meinem 39. Lebensjahr hatte ich ein flottes Leben. Ich liebe das Risiko im Sport, je schneller das Auto, je höher die Wellen, je steiler der Abhang, desto besser. Bei aller Freiheit, die ich genoss, gab es bei uns ein ungeschriebenes Gesetz: Wenn die Familie tagt, hat man zu erscheinen. Bei Familienfeiern war Anwesenheitspflicht. Die Pflichttermine, wie ich sie nannte, hielten sich von der Anzahl pro Jahr im Rahmen. Es war immer besser, zu diesen Terminen zu erscheinen, als den Groll der Familienbande, allen voran meiner Mutter, auf sich zu ziehen. Im Familienverbund hatte jeder zu funktionieren, jeder hatte seine unveränderbare Rolle. Ich kann nur ahnen, dass meiner Mutter mein flottes Leben nicht mehr gefiel, je mehr ich auf die 40 zuging. Sie wollte, dass ich endlich heiratete und eine Familie gründete. Das sagte sie nicht offen. Sie zeigte ihren Willen durch Gesten und Nichtbeachten.
Rasse, Klasse, Masse, dieses Sprichwort gilt auch im 21. Jahrhundert. Händlerfamilien kennen sich. Die unverheirateten Sprösslinge sollen eine gute Partie machen. Es kommt durchaus vor, dass neben der Trauung zweier Menschen auch zwei Firmen fusionieren und so zu einem größeren Handelsunternehmen aufsteigen. Arrangierte Zweckehen kennt man sonst nur aus dem Nahen Osten. Wenn ich erzähle, dass es solche Arrangements auch im Westen gibt, ernte ich nur ungläubiges Kopfschütteln.
Natürlich war, im Nachhinein betrachtet, die Sitzordnung am Geburtstag meiner Mutter reines Kalkül gewesen. Der Sohn braucht eine Frau, und zwar eine standesgemäße. Meine Mutter plante, die beiden Familienunternehmen ebenfalls zu einem ernsten Konkurrenten zusammenzuführen.
Bis zum Tag unserer Hochzeit wusste ich nicht, dass unsere Ehe Mayas zweite Ehe sein würde und sie einen kleinen Sohn im Alter von fünf Jahren mit in unsere Ehe brachte. Zum Zeitpunkt unseres Kennenlernens lief ihre Scheidung noch. Ich selbst war damals in einer festen Beziehung, jedoch war die Frau in den Augen meiner Mutter nicht standesgemäß. Meine Freundin verstand sich nicht mit meiner Mutter, sie redete ihr nicht nach dem Mund. Die Familiengepflogenheiten, von meiner Mutter vorgegeben, akzeptierte sie, hielt sich jedoch nicht immer daran. Ich wollte niemals eine Frau mit Kind heiraten, eine Frau mit schon gelebtem Leben. Ich wollte nur gemeinsame Kinder und niemals als Ersatzvater fungieren. Bei Freunden hatte ich zu oft mitbekommen, dass ihre Beziehungen zu Frauen mit Kindern schwierig waren. Ich erlebte, dass meine Freunde aus der engen Mutter-Kind-Beziehung ausgeschlossen waren. Die Beziehung zwischen Mann und Frau litt darunter. Harmonie kam selten auf.
Maya führte ein ebenso flottes Leben wie ich, das verband uns. Weit weg von allen Normen zu leben, soweit die Familienbande dies zuließ. Nächtelang durchtanzen, kurz nach Paris oder London zum Frühstück jetten, in den Alpen schwarze Pisten hinunterdonnern, das war unsere Welt. Dabei war Maya jedoch nicht spontan, alles musste vorher abgesprochen und organisiert werden. Ich bin eher der Typ: ins Auto setzen, losfahren, der Sonne entgegen.
Unsere Hochzeit war gigantisch. Wir feierten ein rauschendes Fest in einem schlossähnlichen Anwesen in Deutschland mit Band und Feuerwerk. Ich war überglücklich und wahnsinnig verliebt in meine schöne Braut. Wenn ich heute unsere Hochzeitsfotos anschaue, erkenne ich einen zufriedenen, fast schon süffisanten Zug um den Mund meiner Mutter. An diesem Tag hatte sie ihre Wunschschwiegertochter bekommen. Sicherlich liefen die Gespräche über einen gemeinsamen Marktauftritt der beiden Traditionsunternehmen hinter verschlossenen Türen schon.
Ich kaufte ein Haus für uns, es wurde repräsentativ eingerichtet. Es dauerte nicht lange, da war Maya schwanger. Über diese Nachricht war ich sehr glücklich, denn es war unser erstes gemeinsames Kind. Johann, Mayas Sohn aus erster Ehe, liebte mich sehr, und ich liebte ihn ebenfalls. Aber wenn Maya mit ihm zusammen war, waren sie und Johann wie eine Person, und ich lief nebenher. Es war nicht möglich, diese intime Mutter-Sohn-Bindung zu lockern und mich zu integrieren. Alles, was ich vorher bei meinen Freunden miterlebt hatte und wogegen ich mich entschieden hatte, holte mich nun ein.
Erst unmerklich, dann immer stärker, mischten sich meine Schwiegereltern in unsere Ehe ein. Das verstärkte sich, als Luisa geboren wurde. Sie mischten sich in unsere Beziehung ein, schrieben uns vor, was wir essen sollten, welche Designer-Marken wir tragen sollten. Und sie mischten sich massiv in die Erziehung von Luisa ein. Wir lebten im goldenen Käfig. Maya und ich entfernten uns immer weiter voneinander, auch sexuell lief fast nichts mehr, nach zwei Jahren Ehe. Maya betreute die beiden Kinder, sonst hatte sie keine weitere berufliche
Verpflichtung. Wenn ihr langweilig war, telefonierte sie mit ihren Jet-Set-Freunden auf der ganzen Welt.
Zu dieser Zeit arbeitete ich sehr viel, war beruflich viel auf Reisen. Es lief gut, aber wir hatten auch hohe Fixkosten, die alle bezahlt werden mussten. Ich wurde immer unzufriedener in unserer Ehe, und die Einmischung meiner Schwiegereltern in Erziehungsfragen brachte das Fass dann zum Überlaufen. Immer öfter rastete ich aus und wir schrien uns nur noch an. Der Cocktail aus Streit und Einmischung der Schwiegereltern verbitterte mich, meine Nerven lagen immer mehr blank. Dazu kam unsere mittlerweile schlechte körperliche Beziehung, ich vermisste unsere Zärtlichkeit sehr. So lief es immer weiter bis zu einem Abend im Juli.
Ich kam gegen 20 Uhr von einer Geschäftsreise nach