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In der Struth Band 3
In der Struth Band 3
In der Struth Band 3
eBook565 Seiten9 Stunden

In der Struth Band 3

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Über dieses E-Book

Schon im zweiten Winterquartier fanden gestrandete Menschen ihre Zuflucht bei uns, die dann in der Struth bei uns einen Neuanfang wagten und erstmals wieder arbeiten lernen mussten, was ihnen gar nicht schmeckte. Auch einige elternlose Kinder haben wir an kindesstatt zu ehrlichen und arbeitsamen Menschen erzogen, die bei uns bald ihre wahren Eltern vergaßen und wir für sie das wurden, denn auch ihnen hat es bei uns an nichts gefehlt. Auch die einst in einem Gebirgsbach gefundenen und scheinbar wertlosen Glassteine entpuppten sich bald zu sehr wertvollen Kristallen, die teurer als das Gold waren. Dank unserer reichlichen Goldfunde, die wir beim Durchqueren der Gebirgsbäche fanden, war für uns der Neustart in der Struth Keib schmerzhaftes Ereignis, denn wir konnten alle Anschaffungen, die baulichen und die sonstigen leicht bezahlen, was nicht jeder konnte..
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum18. Juni 2013
ISBN9783847641872
In der Struth Band 3

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    Buchvorschau

    In der Struth Band 3 - Felix Sobotta

    Ein paar Gedanken zu diesen Büchern

    In der Struth Band 3

    von Felix Sobotta

    Ein paar Gedanken zu diesen Büchern

    Die nachfolgenden Bücher widme ich meiner geliebten Frau Lydia, mit der ich schon über fünfzig Jahre verheiratet bin und hoffe, dass wir noch viele Jahre unseres Leben, nicht nur in Freud, sondern auch in weniger frohen Tagen wie bisher gemeinsam teilen dürfen. Beim Lesen wird Ihnen, verehrte Leser, immer wieder der Name Didilind auffallen! Wie Sie gelesen haben heißt meine Frau mit ihrem Vornamen Lydia. In jungen Jahren habe ich sie oft „Lidi oder auch, wenn sie besonders lieb war, schon mal „Didi oder „Didilein" gerufen.

    Hier in meinen Werken sind wir zwei Jahre lang wie Bruder und Schwester, teils auf dem Rücken unserer Pferde, teils im Planwagen ins neue Land, in unsere neue Heimat wie schon gesagt, als Bruder und Schwester getrampt.

    Im wirklichen Leben wurden wir zwei Verlobte durch meine Ausreise 1957 aus Oberschlesien in die Bundesrepublik Deutschland für fast zwei Jahre von einander getrennt und unser Gedankenaustausch und Liebesbeweise fand nur per Brief oder in den sogenannten Liebesbriefen statt.

    1959, fast zwei Jahre später, haben die Polen auch ihre Familie als Deutschstämmige in den Westen ausreisen lassen, denn sie, die Polen, brauchten auch ihre Wohnung für die aus der Ukraine vertriebenen Polen. Und am gemeinsamen Ziel, im neuen Land im Westen, haben wir dann geheiratet und auch unsere Familie gegründet, eine Familie unter vielen, keine neue Sippe, keinen neuen Flecken.

    Und was die guten Suppen anbelangt, die sie in den Büchern immer wieder gekocht hat, das stimmt auch in Wirklichkeit, denn für ihre dicken Reis- oder Nudelgemüsesuppen mit einer kleinen Fleisch- oder Wursteinlage, lass ich jetzt in meinen alten Tagen, oder bei meiner vorgerückten Jugend, alles andere stehen, sie sind einfach ein Gedicht! Und wenn es ganz besonders gut geschmeckt hat, dann sag ich auch schon mal nach dem Essen: „Maminka, ich heirate dich gleich wieder!"

    1. Kapitel: Im zweiten Winterquartier

    Nachdem ich mit Didilind so ziemlich alles, was das Holzmachen anbelangt geklärt hatte, ging ich zu den Pferden und ließ sie alle hinaus auf die Wiese vor den Häusern. Es gab hier noch genug Grünfutter für sie, denn Frost und Schnee haben hier noch nicht die ganze Wiese braun werden lassen oder weiß zugedeckt. Beim Grasen fand ich noch genügend Gelegenheit, die für die Pferde schon gewohnten, aber gestern Abend vergessenen, die schon mehr als liebgewonnenen Streichel-, Tätschel- und Krauleinheiten noch nachzuholen. Für die Pferde war das ein doppelter Genuss, hier das nasse und noch grüne Gras und als Beilage die frei Hand mit- oder nachgelieferten Liebkosungen. Auch die Fohlen haben mittlerweile schon mitbekommen, dass das Kraulen im Fell eine recht angenehme Sache ist, von der man eigentlich nicht genug bekommen kann. So wie es aussieht, können die Pferde heute noch vom Gras alleine satt werden. Aber ein Blick zum Himmel und meine Frage an meinen Chef da oben: „Kann ich hier die Pferde unbewacht so herumlaufen lassen? Vor einem Jahr hast du mich vor Bären und Wölfen gewarnt, die den Pferden gefährlich werden können, was auch passiert ist. Und wie sieht es hier und heute aus?" Doch heute bekam ich keine Antwort, was ich dahin deutete, dass heute und hier bestimmt nichts passieren wird und ließ sie erstmals frei grasen.

    wieder auf und setzte danach die Suche nach den zwei Steinen zum Zerreiben des Getreides fort. Im Raum, in dem ich die Ketten und das Werkzeug fand, sah ich jetzt bei Tageslicht auch noch eine nicht zu große Tür, die ich ganz neugierig öffnete. Was ich da sah, machte mich fürs erste total sprachlos, denn das waren nicht zwei Steine zum einfachen Zerreiben des Getreides wie beim Waldmann damals, das war ein ganz richtiger, kleiner Mahlstock, den man nicht selber drehen oder hin und herschieben musste, er wurde außerhalb des Hauses von einem kleinen Wasserrad angetrieben. Die Neugier trieb mich förmlich aus der Hütte, um auch die Technik mit dem Wasserrad zu erforschen. Hinter unserer Scheune floss ein kleiner Gebirgsbach ins Tal. Und von diesem kleinen Gebirgsbach ging eine künstliche Wasser Rinne, die jetzt trocken war, direkt außen an der Wand des Mahlraumes vorbei. In diese Wasser Rinne hinein reichte das Wasserrad. Um jetzt Wasser in die Rinne zu bekommen, musste ich etwas oberhalb im Gebirgsbach zwei Schieber betätigen: Der eine stoppte den weiteren zu Tal laufenden Wasserlauf und der zweite Schieber öffnete den Wasserlauf in die künstliche Wasser Rinne und brachte das kleine Wasserrad zum Drehen, das wiederum über breite Lederriemen den Mahlstock zum Drehen brachte und das Getreide zu feinem Schrot zermahlte. Ihr könnt euch sicher denken, was ich als nächstes gemacht habe: „Ich holte drei Säcke Roggen vom Schüttboden, schüttete einen ganzen in den Getreidetrichter, ließ das Wasser des kleinen Gebirgsbächleins in die künstlich angelegte Wasser Rinne laufen, band am Auslauf der Mühle einen leeren Sack und ließ das Getreide langsam durch den Mahlstock laufen. Was unten herauskam, war fast so fein wie Roggenmehl. Es hat keine zwei Stunden gedauert und ich hatte drei Säcke Vollkornmehl zum Brotbacken. Natürlich ging die Mahlerei nicht lautlos über die Bühne. Und wer stand plötzlich neben mir und staunte nicht schlecht darüber, was ich mit dem Roggen angerichtet habe. Mit Mund, Händen und Füßen fragte er mich, ob er auch Roggen bringen kann, denn so einen Mahlstock hat er bei ihnen daheim noch nicht entdeckt. Ich ging mit ihm auf seinen Schüttboden und half ihm auch beim Einsacken von drei Säcken, die wir zu uns hinüberbrachten, die der Mahlstock auch für ihn gemahlen hat. Unsere Frauen staunten nicht schlecht, als wir ihnen das frisch gemahlene Vollkornmehl in die Küche brachten, denn zum Brotbacken wäre es hier im kalten Mahlraum zu kalt zum Lagern. Ich habe dann das Wasser durch Umstellen der Schieber wieder umgeleitet. Aber jetzt, wo ist der Backofen, ein kleiner Rest vom letzten Brotteig, um den Sauerteig anzurühren und der Holzbacktrog zum Teig-machen? Zusammen gingen wir, Dienstag und ich auf die Suche und fanden im Windschatten, zwischen der Wohn-, Stall- und Scheunenhütten, fast in der Mitte der Siedlung, ein kleines, mit Bruchsteinen stabil gemauertes Häuschen. Beim Öffnen der Tür sahen wir, dass es das kleine Backhaus war, in dem nicht nur der Backofen stand, sondern auch der Backtrog zum Teigmachen war. Und in diesem Backtrog war ein kleiner vertrockneter mehliger Rest Teig vom letzten Brotbacken, der mit warmen Wasser angerührt wieder die nötige Säure für den nächsten Brotbackteig gibt, für den wir schon mal den Roggen, im Gegensatz zu Denis und Gerid, gemahlen haben. Didilind staunte nicht schlecht, als ich ihr vom Mahlstock bei uns und vom Backhaus paar Hütten weiter berichtetet habe. Natürlich habe ich immer wieder einen Blick auf die freilaufenden Pferde und das Umland um uns herum geworfen, denn ich wollte keines der Pferde freiwillig verlieren, denn sie sind mir alle, egal ob groß oder klein, einfach ans Herz gewachsen.

    Didilind fragte Dienstag, ob sie zuerst das Brot backen wollen, oder sollen wir zuerst unser Glück mit dem Backen versuchen? Doch Dienstag gab ihr zu verstehen, dass sie zuerst es mit dem Brotbacken versuchen solle. „Wir, meinte er, „werden es dann nach euch versuchen. Mir gab er draußen zu verstehen, dass seine Frauen so etwas noch nie gemacht haben und er weiß nicht, wie er das Didilind sagen soll, dass sie vielleicht seinen Frauen dabei behilflich sein könnte, dass sie das Brotbacken auch lernen. Ich beruhigte ihn und versuchte ihm zu sagen, dass heute Abend wir den Sauerteig anrühren werden und morgen Abend Didilind dann bei euch, das heißt, dass übermorgen bei euch das Brot gebacken wird. Als wir am nächsten Tag unser Brot gebacken haben, kamen Denis und Gerid, angezogen von dem Duft des frischgebackenen Brotes auch ins kleine Backhaus und waren tatsächlich der Meinung, wir könnten für sie das Brot mitbacken. Doch ich sagte ihm klipp und klar, dass das Backhaus für jeden da ist und auf euren Schüttböden ist sicher auch noch genug Roggen vorhanden, den man auch irgendwie schroten kann und eure Frauen werden doch sicher in der Lage sein zumindest den Brotteig zu machen. Backen tut es dann der Ofen, wenn ihr ihn auch richtig einheizt. Bisschen eingeschnappt gingen sie von dannen. Am Abend haben wir bei Dienstag in der Küche den Sauerteig angerichtet und am nächsten Morgen den Brotteig gemacht. Während Dienstag fast wissbegierig alles was Didilind beim Brotteigmachen und so weiter machte beobachtet hat, machte ich im Backofen schon das Feuer. Dann, am späten Vormittag haben sie den Brotteig zu runden Broten geformt, in Strohkörbchen gegeben und ins warme Backhaus getragen. Didilind hat auch hier den zwei Dienstagsfrauen gezeigt, wie man die gegarten Brote in den heißen Backofen schiebt und so weiter und wie und wann man sie wieder gebacken herauszieht. Dienstag hat alle ihre Handgriffe genauestens beobachtet. Für die zwei Frauen, war das Brotbacken mit allem Drumherum absolutes Neuland und das gebackene Brot, das sie bisher nur als das gekaufte kannten, betrachteten sie fortan als ein Geschenk des Himmels und baten Didilind, dass sie es ihnen auch ganz und gar bei bringen wolle, denn vom einmaligen Zuschauen, trauen sie sich noch nicht es selber zu backen. Didilind versprach es ihnen. Am Nachmittag begann ich mit Didilind hinter unserm Holzstadel eine urige Buche umzusägen. Doch kaum ertönten die ersten Sägestreiche, stand Dienstag hinter Didilind und sagte: „Du nix chrr rrch chrr rrch machen, du Brot backen. Ich machen chrr rrch chrr rrch hier machen, wobei er mit den Händen die Bewegungen des Sägens machte. Ich bat Didilind aus dem Werkzeugraum zwei Ketten zu bringen, um dann den Baumstamm zum Holzstadel zu ziehen, so wie im vorigen Jahr. Als sie mit den Ketten zurückkam, hat der Stamm schon auf der Erde gelegen und wir waren dabei ihn von den Ästen zu befreien. Ich bat Didilind, dass sie zwei Pferde aufschirrt und sie hier her bringt, damit wir den Baumstamm zum Holzstadel ziehen können. Wir waren gerade mit dem entästen fertig, da war sie auch mit den zwei Pferden da. Mit vereinten Kräften haben wir den Riesenbaumstamm zum Holzstadel gezogen. Didilind hat die beiden Vierbeiner zum Weitergrasen auf die Wiese vor den Stallungen gebracht. Dienstag und ich haben den Stamm in etwa dreißig Zentimeter lange Stücke zersägt und auch heute noch haben wir sehr viele Baumstücke in ziemlich gleichgroße Scheite gespalten. Am nächsten Tag kam Dienstag mit seinen beiden Frauen. Während Dienstag und ich weiter die Baumstammstücke in Scheite spalteten, haben die Frauen Dienstags aber auch Didilind und Luzia die Scheite zu Haufen gestapelt. Didilind verschwand etwa eine Stunde früher in der Küche und hat für alle eine gute und dicke Suppe, in der wieder alles drin war, was ihre Vorratskammer hergab, für das Mittagessen gekocht. Bis zum Mittagessen war die Buche, die gestern um diese Zeit noch stolz und hochgereckt in den Himmel ragte, zersägt, in Scheite gespalten und zu einem großen Stapel gestapelt. Zum Mittagessen hat Golombka der Matula einen großen Teller Suppe hinüber getragen, denn wie sie sagte, müsse sie das Haus hüten, es können doch nicht alle es verlassen! Am Nachmittag haben wir, Dienstag und ich für ihn eine ebenso große Buche umgesägt, von den Ästen befreit und mit zwei Pferden vor seinen Holzstadel gezogen. Bis zum Abend haben wir den Stamm in etwa dreißig Zentimeter lange Stücke zersägt und noch einige Stücke in ziemlich gleich große Scheite gespalten. Am nächsten Tag haben wir wieder mit vereinten Kräften, die Mannsbilder gespalten und die Weiblein die Scheite gestapelt. Golomb-ka verschwand etwa eine Stunde früher, wie gestern Didilind in ihrer Küche und hat für heute Mittag für alle Holzhacker und Holzstapler eine gute und dicke Suppe gekocht, die sicher nicht die schlechteste Suppe war; das bisschen, kleine Etwas, das Didilind in ihren Suppen noch hat, das fehlt hier noch! Als die Frauen den Abwasch taten, glaubte ich, dass Dienstag mich nach unsern Fleischvorrat fragt. Ich versuchte ihm beizubringen, dass er mich so fragen muss: „Habt ihr noch viel Fleisch? Oder: „Müssen wir bald wieder auf die Jagd gehen?" Bis wir wieder auseinander gingen, hat er diese beiden Sätze schon frei aufsagen können. Ich sagte ihm, unter Mithilfe meines Mundes, meiner Hände und Füße, dass wir in etwa drei Tagen wieder auf die Jagd gehen werden müssen, denn auch unser Fleischvorrat geht langsam zu Ende. Als wir uns wieder trennten und wir ins Freie traten, schaute ich unwillkürlich nach Westen, denn da türmten sich meterhohe dunkelgraue Wolken. Beides zusammen, die kalten, frostigen Temperaturen und die dunklen Wolken im Westen, die langsam aber sicher zu uns kommen, lassen mich nichts Gutes ahnen; es sieht und riecht auch schon nach viel Schnee, was ich auch Dienstag zu erklären versuchte.

    Zunächst habe ich mit Dienstag den Pferdestall für die nächste Nacht zurechtgemacht, die Streu auf dem Boden verteilt, Heu in die obere Futterleiter und Wasser in so vielen Eimern, wie ich auftreiben konnte im Stall an die Rückwand gestellt. Hafer wollte ich heute noch nicht beifüttern, denn bis jetzt finden sie immer noch an und für sich genug Gras, wenn auch immer weiter vom Stall weg. Dann haben wir beide noch ein paar Arme voll Holzscheite in die Küche neben die Feuerstellen gebracht. Und da kam mir der Gedanke: „Wenn das Wasser im schmalen Bach zufriert und dein Schrot geht zu Ende, was dann? Also nichts wie auf den Schüttboden und einen Sack Roggen und einen Sack Weizen gefüllt und hinab in den Mahlraum. Den Weizen hab ich gleich in den Mahlstocktrichter geschüttet hinaus zum Gebirgsbach und das Wasser umgeleitet. Das kleine Wasserrad begann sich zusehends schneller zu drehen. Wieder zurück im Mahlraum, habe ich die Transmission so umgelegt, dass die Kraft des drehenden Wasserrades die Steine des Mühlstocks zum Drehen brachte. Gerade so fein wie gestern der Roggenschrot war, so ist auch jetzt der feine Weizenschrot. Von dem Lärm angelockt, stand Dienstag plötzlich in der Tür und fragte mich mit Händen, Mund und Füßen, was das geben soll, wenn es fertig ist. Ich versuchte ihm klar zu machen, wenn der Fluss zufriert, haben wir kein Wasser, dass das Wasserrad antreibt und wir dann keinen Schrot zum Brotbacken haben aber auch kein Weizenschrot zum Kochen. Ich glaube, dass er mich verstanden hat, denn in einer halben Stunde brachte er mir auch einen Sack Weizen und einen Sack Roggen. Als ich mit meinen zwei Säcken fertig war, habe ich auch den Weizen den Dienstag und den Roggen dann in den Trichter geschüttet und beides getrennt geschrotet. Dann haben wir beide unsern Schrot in unsere Küche getragen, was eigentlich heißen müsste, jeder in seine Küche. In den Küchen bei uns hat immer ein kleines Feuer auf dem Herd gebrannt, das die Raumluft sich nicht so kalt hat anfühlen lassen. Ich weiß es nicht, denn das lange Schroten mit dem Wasserrad angetriebenen Mahlstock war weit hin hörbar gewesen, dass weder Dennis noch Gerid mal gucken kamen was sich da abspielt, denn ohne Weiteres hätte ich auch ihnen den Roggen und den Weizen geschrotet! Ob die zwei Frauen ihre Männer so unter Druck gesetzt haben? Nachdem sich keiner der beiden Männer haben blicken lassen, habe ich das Wasser draußen wieder umgeleitet und fand in der wieder trockenen Wasser Rinne einige kleinere ovale Goldfische, die nicht größer waren, als kleine Spatzen Eier. Dem aufmerksamen Gucker, musste jedenfalls die gut gefüllte Hosentasche aufgefallen sein. Das heißt, dass dieser Berg, aus dem der kleine Gebirgsbach herauskommt, auch goldhaltig sein muss und wiederum, dass man im Bach auf alle Fälle, wenn auch nicht allzu große, so doch immerhin kleine Goldfische zu finden sind. Also, lassen wir erst mal den schon wärmeren und angenehmeren Frühling kommen.

    Kaum hatte ich die kleinen Goldfische in meiner Hosentasche verstaut, schien der Himmel seine Schleusen geöffnet zu haben, und das eben noch Grün der Wiese wurde immer weißer. Unsere Pferde hoben eines nach dem anderen den Kopf, schnupperten in der Luft umher und schauten fast traurig zu mir herüber, als wollten sie sagen, was soll das denn geben wenn es fertig ist? Ohne dass ich ihnen etwas gesagt habe, marschierten sie in Richtung Stall. Thor war der Vorletzte, der im Stall verschwand und den Schnee von seinem Rücken schüttelte. Als Letzter betrat ich den Stall und verabreichte allen Pferden die üblichen Streichel-, Tätschel- und Krauleinheiten. Die vierte Banditenstute kam mir so vor, als wollte sie bald ihr Fohlen zur Welt bringen. „Hoffentlich geht das Fohlen auch bei ihr alleine gut! Die werdende Mutter bekam viele Sondereinheiten in der Hoffnung dass alles gut klappen möchte, denn Zeit wird bei mir immer noch recht kleingeschrieben. Als ich aus dem Stall herauskam und ihn abschloss, stellte ich fest, dass es bestimmt schon fünf Zentimeter Neuschnee gefallen sein mussten; von grünem Gras war weit und breit nichts mehr zu sehen. „Wenn das so weiter geht, dann können wir morgen die Wege wieder frei schaufeln wie vor einem Jahr, dachte ich so für mich!

    Zum Abendessen gab es beschmierte und belegte Brote mit warmen Tee, Marke Didilind. Doch beim Abendessen sagte Didilind: „Genießt die Butterbrote, denn die Butter ist somit alle, alle und wo der nächste Wochenendmarkt mit frischer Butter ist, das weiß der Himmel und der scheint hinter diesen grauen Wolken mehr als eisern zu schweigen! Als ich meinen Mund leer hatte, sagte ich ihr: „Wenn der Himmel es für richtig hält, dass wir einen Wochenmarkt finden sollen, dann wird er ihn auch uns wieder finden lassen. Also warten wir es ab, noch sind wir nicht am verhungern! Als wieder alles Werkzeug, das wir zum Abendessen benutzt haben sauber in der Geschirrkiste verstaut war, haben wir unserm Chef da oben alles erzählt, was wir heute getan und auch erlebt haben, empfahlen ihm alle Menschen seiner nächtlichen Obhut wie auch uns. Danach haben auch wir uns bald in unseren kalten Betten verkrochen und waren auch bald beim Sandmann in seinem Reich. Ich weiß nicht wie lange wir heute Nacht schon geschlafen haben, denn plötzlich wurde ich von Luzia geweckt, die dann sagte, dass da draußen vor ihrem Fenster jemand sein muss, der da so komische Geräusche macht. Vorsichtig und ganz leise, denn ich wollte keineswegs Didilind wecken, stieg ich aus meinem Bett, nahm Pfeil und Bogen in meine Hände und schlich hinüber zu Luzia in die Schlafkammer. Erst lauschte ich woher die Geräusche kommen und was das für Geräusche sein können. Ich für meinen Teil konnte zunächst nichts hören. Doch dann machte es paar Mal bums, gerade so, als wollte da jemand mit dem Kopf durch die Wand. Noch leiser als sonst schlich ich ans Fenster, öffnete es fast lautlos und da sah ich wie ein ausge-wachsener Ur mit seinem Kopf gegen die Rückwand der Wagenremise stieß. Offensichtlich hat er es mitbekommen, dass da drinnen auf dem Wagen Hafer geladen ist. Dabei zeigte er mir seine blanke linke Brustseite. Mein Standort am Fenster und seine Herzgegend vor der Holzwand bildeten ungefähr einen Winkel von fünfundvierzig Grad; bisschen ungünstig für einen Blattschuss. Vorsichtshalber nahm ich einen zweiten Pfeil aus meinem Köcher, legte ihn schon mal griffbereit aufs Fensterbrett und schoss den ersten Pfeil in seine Herzgegend. Ob er das Herz auch getroffen hat, weiß ich nicht. Der getroffene Pfeil hat ihn sehr erbeben lassen und es quoll viel Blut in den Schnee. Es muss ein sehr zäher Bursche sein, denn er stand noch immer stark zitternd auf allen vieren. Doch dann brüllte er laut auf und sackte auf seinen Beinen zusammen. Nach paar Minuten knurrte er noch einmal auf, kippte rechts zur Seite und streckte alle Viere von sich, was normaler weise das sicherste Zeichen ist, dass er in die ewigen Jagdgründe gewechselt ist. Also konnte ich das Fenster wieder zu machen, half Luzia ins mittlerweile erkaltete Bett, deckte sie zu, machte ihre Tür zu und ganz leise wechselte ich in unseren Schlafraum, um ja Didilind nicht zu wecken. Aber da habe ich wieder mal die Rechnung ohne sie gemacht, denn, wie sie mir später sagte, hat sie Luzias Kommen schon mitbekommen, wollte aber keinen unnötigen Wirbel machen. Ich habe ihr kurz erzählt, dass wir wahrscheinlich nicht zur Jagd gehen müssen, denn der Hafer auf dem Wagen in der Wagenremise hat wieder einen Ur angelockt, der seine Neugier und seine Fressgier mit seinem Leben bezahlt hat. „Und wenn ich Dienstag richtig verstanden habe, da geht bei ihnen auch der Fleischvorrat langsam aber sicher zu Ende. Darum jetzt schnell wieder ein- und weiter-schlafen, denn morgen wartet auf uns ein sehr anstrengender Tag, sagte ich ihr noch. Ich jedenfalls, ich musste sehr bald, schneller als ich denken kann, wieder eingeschlafen sein. Dafür war ich am Morgen der erste wach. Sicher hat der erlegte Ur mich in meinem Unterbewusstsein bis hierher begleitet und schon mal geweckt. Nachdem ich mich in der Waschschüssel bisschen frisch gemacht und warm angezogen habe, ging ich zuerst in den Pferdestall und musste feststellen, dass die vierte Banditenstute heute Nacht ihr Stutenfohlen zur Welt gebracht hat, an dem ich hier im Stall keine Fehler entdecken konnte und einen recht stabilen Eindruck machte. Die junge Pferdemutter bekam ihre Sonderration an Streichel-, Kraul- und Tätscheleinheiten. Dann ging ich Dienstag wecken und versuchte ihm mit Mund, Händen und Füßen verständlich zu machen, dass wir einen Ur erlegt haben, den wir jetzt ausziehen müssen. Da fiel mir wieder der Werkstattraum ein, in dem an der Decke ein stabiler Flaschenzug hing! Vielleicht können wir mit dem Flaschenzug den Ur hochziehen. Um ihn hochzubekommen, muss er aber erst mal da in seine Nähe kommen! „Was nun, Eberhard? Am besten du schirrst ein Pferd auf und ziehst den Ur durch den Schnee hier vor die Tür und dann mittels einer Kette und dem Flaschenzug hier in den Raum! Offensichtlich hat Dienstag es doch irgendwie mitbekommen, dass ich mit meinem angeschirrten Thor hinter unserm Häuschen verschwand und staunte nicht schlecht als er mir nachkam und sah, was ich da an das Pferd mit einer Kette zum Wegziehen band. Mit vereinten Kräften haben wir ihn im Schnee vor die Werkstatttür brachte. Ich habe Thor wieder ausgeschirrt und in den Stall gebracht. Dann haben wir beide den Ur mit dem Flaschenzug über die Kette in den Werkstattraum ge- und etwas hochgezogen. Danach verschwanden wir beide zum Frühstücken und kamen bald wieder mit unsern scharfen Messern zurück, um ihn zu entkleiden. Den Kopf, die Zunge aber auch die Leber, die Nieren, das Herz und die Unterschenkel für die guten Markknochen wurden gleich geteilt. Den restlichen Ur wollten wir bis morgen hier im kühlen Werkraum hängen lassen: „Angeblich soll das Fleisch, wenn es etwas länger im rohen Zustand kühl hängen kann, besser schmecken, sagte Didilind. Probieren wir es einfach mal! Dann haben wir beide unsere Unterschenkel in nicht zu dünne Scheiben zersägt, packten unsere Sachen in eine herbeigebrachte Schüssel, schlossen den Raum ab und brachten schon mal den kleinen Anteil der nächtlichen Beute nach Hause. Dann trafen wir uns, Dienstag und ich und wollten in den restlichen Scheunen und die räumlichen Anbau-ten hineinschauen, ob da oder dort etwas Verwertbares für den Winter zu finden ist. Ich denke da an erster Stelle an einen Schlitten, der hier irgendwo untergestellt sein könnte, ähnlich dem Schlitten, den wir im vergangenen Winter durch puren Zufall so im Heu gefunden haben und der uns sehr zur Hilfe kam. Schon im dritten Häuschen, hinten in der Wagenremise fanden wir einen Schlitten, der dem im letzten Winter sehr ähnlich sah. Dienstag und seine kleine Schwester Kotschka, aber auch Didilind hatte nichts dagegen, wenn Luzia mit uns eine Schlittenfahrt ins ‚Blaue’ unternimmt. Mit vereinten Kräften haben wir den Schlitten herausgezogen, den Staub abgewischt, man kann auch sagen, dass wir ihn gleichmäßig verteilt, haben, Thor und Odin, unsere beiden Pferde, die richtige Winterschuhe anhatten, eingespannt und ab ging die Reise. Wir kamen wieder an die Kreuzung und mussten auch heute feststellen, dass das Linksabbiegen immer noch durch einen umgestürzten Raum versperrt war. Also fuhren wir gerade aus und siehe da, wir kamen in einen Flecken, der noch bewohnt war. Hier bekamen wir schon mal jeder zwei Klumpen Butter, jeder dreißig Eier und zwei Salzhüte. Ich bezahlte für alles eine halbe Goldflocke. Zu Dienstag sagte ich, dass er bei der nächsten Tour die Zeche bezahlt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mich ganz bestimmt nicht verstanden hat. Auch erfuhren wir hier, dass am nächsten Sonn-abend auch hier wieder Wochenmarkt ist. Beim Kupferschmied bekam ich zwei kleine Glöckchen, die ich Thor und Odin unter ihr Geschirr band. Dankend verabschiedeten wir uns von dem Flecken auf ein baldiges Wiedersehen hier am Wochenendmarkt und fuhren bimmelnd und Freudestrahlend, dass wir auf so eine einfache Art einen Wochenmarkt gefunden haben, mit einem mächtigen Hunger im Bauch wieder in Richtung Winterquartier. Ob ihr es glaubt oder nicht, hier empfingen uns unsere drei Frauen mit einer guten, dicken Suppe, gekocht aus den Teilen der nächtlichen Beute. Die vier andern mit einer Portion Neugier, denn wie auch, sie konnten sich das plötzliche Gebimmel und den Schlitten vor ihrer Haustür nicht erklären. Thor, Odin und die junge Mutter bekamen schon mal zur Belohnung eine kleine Portion Extrahafer, den keines der ebengenannten abwies! Ich hatte so den Eindruck als wollten die drei mir sagen: „Es schmeckt nach mehr und riecht nach noch! Aber die nächste Haferportion gibt es für alle heute Abend bei der Fütterung. Zunächst kamen die beiden, Thor und Odin zu den andern Pferden in den nicht zu kalten Stall. Nach dem Essen habe ich alle Pferde hinaus in den Schnee gelassen, wo sie sich ein kleines Bisschen austoben können. Unterdessen haben Dienstag und ich den Stall für die Nacht fertig gemacht: Bisschen eingestreut, in die Futterleiter kam das Heu und in die Futterkrippe kam für jedes Pferd zwei Hände Hafer. Die Futterkrippe war so lang, das alle neun Pferde bequem und ohne zu drängeln, futtern können. Zum Schluss haben wir die Wassereimer wieder mit Wasser an der Rückwand gefüllt hingestellt. Jetzt haben wir die Pferde wieder in den Stall gelassen, die Streicheleinheiten einem jeden verpasst und den Stall von außen abgeschlossen. Danach habe ich die Mausfallen kontrolliert, die gefangenen Mäuse entfernt, sie wieder aufgestellt und auch die Wagenremise dicht abgeschlossen. An dem abgelagerten Holz-stapel habe ich mir einen kräftigen Arm Holz-scheite aufgeladen und ab ging es in die Küche. Luzia hat Didilind schon alles erzählt, was wir heute alles so bei unserer Partie entdeckt haben; was wir gekauft haben, hat Didilind schon selbst entdeckt. Dementsprechend gab es heute wieder Butterbrote mit zarten Fleischscheiben belegt. Dazu gab es klare Brühe aus einer Markknoche. Dass die wieder große Klasse geschmeckt hat, brauche ich euch hier nicht extra zu bejubeln! Nachdem wieder alles Werkzeug, das wir heute Abend zum Abendbrot benutzt haben, sauber und trocken verstaut in der Geschirrkiste war, haben wir uns in unsern Betten zum Schlafen verkrochen. Nachdem wir unserm Chef da oben alles erzählt haben was wir heute erlebt und getan haben, dankte ich ihm besonders für den Ur, der sich sicher nicht aus freien Stücken hier verlaufen hat, bat ihn wie immer alle Menschen in seine väterliche Obhut zu nehmen und auch uns morgen früh wieder gesund und heil aufwachen zu lassen. Ich weiß nicht wie lange wir heute geschlafen haben, denn plötzlich stand Luzia wieder bei uns im Zimmer und jammerte, dass da bei ihr im Zimmer immer etwas herumrumpelt und sie nicht schlafen lässt. Ich versuchte sie zu trösten, dass sie sicher etwas Böses geträumt hat und schickte sie wieder rüber in ihr Zimmer. Doch nach einer kleinen Weile kam sie wieder zu uns und sagte, dass es immer wieder so laut herumrumpelt und ich mein Bettzeug nahm und zu ihr ins Zimmer ging und mich ins leere Bett legte. Kaum habe ich im Bett gelegen, fing sie wieder an zu jammern, dass da jemand im Zimmer, mal hier und mal dort herumrumpelt, einfach so herumpoltert. Da ich nichts hörte, glaubte ich, sie wolle nur mit Didilind in einem Zimmer schlafen und half ihr mit ihrem Bettzeug beim Umzug ins andere Zimmer. Aber auch hier fing sie bald wieder zu weinen an, dass der Poltermann auch hier ihr Angst macht. Also zog ich wieder um in mein früheres Bett, und wir beide schliefen bald, Rücken an Rücken fest ein. Bei mir hat es mit dem Einschlafen doch etwas länger gedauert, denn bei mir gingen nicht immer sau-bere Gedanken durch den Kopf, warum und wieso will sie ausgerechnet mit mir zusammenschlafen. Doch am Morgen, ich war bei den Pferden, da kam Dienstag zu mir und machte, besser gesagt, er versuchte mir mit Tränen in den Augen verständlich zu machen, dass seine Matula heute Nacht gestorben ist. Vermutlich hat sie es auf ihre Art versucht sich verständlich zu machen, dass es mit ihr zu Ende geht. Luzia, die schon oft gesagt hat, dass sie mit ihrer Mami redet, während wir weiterfahren, war wohl die einzige von uns Menschen hier im Haus, die in diese Richtung eine Empfangsantenne hat und ihren Todeskampf durch ein unverständliches Poltern empfangen hat. Als ich am nächsten Tag früh bei den Pferden war, kam Luzia zu mir in den Pferdestall, einmal wollte sie sich für die heutige, unruhige Nacht bei mir entschuldigen und zum Andern, sie wollte doch das neugeborene Fohlen begrüßen, was sie auch tat. Doch dann kamen wir beide noch einmal ins Gespräch und ich sagte ihr: „Wenn du das nächste Mal mit deiner Mama sprichst, frage sie warum es in der Nacht so gepoltert hat, das aber nur du gehört hast und nicht auch wir. Glaub mir, ich bin schon sehr gespannt auf deine Antwort, denn sie sicher hochinteressant sein!

    Dienstag hat inzwischen den Pferden im Stall bisschen Heu nachgelegt und frischem Wasser nach gefüllt. Dann fragte ich ihn mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung standen, wann wir Matula beerdigen wollen und wann verarbeiten wir das im Werkraum hängende Fleisch. Ich meinte, was seine Matula anbelangt, wir sollen sie nach dem Frühstück versuchen zu beerdigen, soweit der Boden noch nicht zugefroren ist, und dann am Nachmittag zunächst die Vorderkeulen grillen. Nach dem Frühstück ging ich bewaffnet mit einem Pickel und einem Spaten zu Dienstag, um einen Platz für Matulas Grab zu finden. Ich begann danach bald mit dem Ausschachten. Zum Glück war der Boden unter dem Schnee noch nicht sehr tief gefroren und so hatte ich, als Dienstag kam, schon das Grab gut einen Meter tief ausgehoben. Ich ging dann, um Didilind und Luzia zur kleinen Beisetzungsfeier zu holen und gingen zusammen zu Dienstag ins Haus. Die zwei Weiblein standen gebeugt über der toten Matula und weinten herzerbrechend, was ich vollauf verstehen konnte, denn man hat nun mal nur eine Mutter, und die zu verlieren ist keine halbe Sache! Ich machte mit meiner rechten flachen Hand ein großes Kreuzzeichen über sie, wickelten sie in den Bettlaken auf dem sie schlief und trugen sie hinaus. Beim Hinaustragen bestand Dienstag darauf, dass er die vordere Hälfte seiner Mutter auf seinen Schultern trägt und ich die hintere Hälfte. Wie er mir später sagte, ist die obere Hälfte die wertvollere Hälfte, nämlich die Hälfte mit dem Kopf und dem Herz. Als wir am offenen Grabe ankamen, haben wir sie noch einmal auf die Erde gelegt, den Kopf freigelegt und ihre beiden Kinder aber auch ihre Schwiegertochter konnten noch einmal sich schmerzvoll von ihr auf nimmer Wiedersehen hier auf Erden verabschieden, was verständlich sehr lange gedauert hat. Der Bettlaken um ihren Kopf herum war von ihren Tränen schon steif gefroren. Ich versuchte einen nach dem andern wieder aufzurichten und deckte, so gut es noch ging, ihren Kopf zu. Didilind packte sie unter die Füße und ich unter ihre Schultern und ganz sachte ließen wir sie in das Grab fallen. Dann bekannten wir für sie unseren Glauben, sprachen für sie das Gebet, das uns der Herr zu beten gelehrt hat. Ich bat dann noch unsern Chef da oben, dass er ihrer armen Seele, die heute Nacht zu ihm zurückgekehrt ist, ein gnädiger Richter sein wolle, denn sie hat ja so gelebt, wie sie es von klein auf vorgelebt bekam und noch nichts von dir und deinem Sohn gehört hat. Lass sie bei dir mit ihren beiden mir bekannten Angehörigen, die auch ich auf eine unliebsame Art habe kennen lernen dürfen, die ewige Freude, den ewigen Frieden bei dir in alle Ewigkeit feiern Amen. Dann machten wir alle gemeinsam über dem offenen Grab das Kreuzzeichen und sprachen dabei die Worte: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes Amen. Noch ein kurzer Wiedersehensblick ins noch offene Grab und dann begannen wir, so schwer es uns fiel, das Grab wieder zuzuschütten. Schweigend gingen wir zu unseren Hütten. Ich stellte Picke und Spaten wieder in den Werkraum und brachte einen vollen Arm abgelagerte Holzscheite mit in die Küche, denn heute Nachmittag wird wieder viel Holz zum Grillen benötigt. In der Küche habe ich Didilind gefragt, ob sie etwas von den Gerids und den Dennis Leuten während der Beerdigung mit bekommen hat, was sie vernein-te. „Sollten sie diese Vormittagseinlage wirklich verschlafen haben? Oder sind sie wegen der nicht angekündigten Schlittentour so eingeschnappt, dass wir ihrer nicht würdig sind. Machen wir erst mal die Mittagpause. Nach dem Mittagessen sieht die Welt mit einem vollen Magen wieder ganz anders aus. Am andern Ende unseres Holzstadels habe ich einen stabilen Holzschlitten zum Transport von Holz aus dem Wald entdeckt, der von Menschen leer im flachen Land gezogen wurde; beladen mit Holz bergab fuhr er alleine, und von einem Waldarbeiter gesteuert wurde. Nach dem Essen kam Dienstag zu mir und ich zeigte ihm den Schlitten. Gemeinsam haben wir ihn ins Freie gebracht, sauber gemacht und vor den Werkraum gefahren, direkt unter den oben baumelnden Ur. Dann breiteten wir ein Leinentuch unterm Ur auf dem Schlitten aus und trennten die Vorderhälfte von der Hinterhälfte ab, spaltete sie in zwei gleichgroße Teile und luden sie auf den Schlitten.. Eine Hälfte fuhren wir zu uns und legten sie Didilind auf den Küchentisch. Ich fragte Didilind, ob sie eventuell, falls die beiden da drüben mit dem grillgerechten Zerlegen und dem Salzen der Keule nicht klar kommen, helfen würdest, was sie bejahte. Wir fuhren mit der zweiten Keule zu Dienstag, die mir zu verstehen gaben, dass sie zu dritt sicher mit dem Zerlegen der Keule in grillgerechte Portionen, dem Einsalzen der Stücke und das Aufspießen auf dem Grillspieß zurecht kommen werden. „Falls Hilfe gebraucht wird, kommen wir fragen! Den Schlitten habe ich vorerst vor dem durchgekühlten Werkraum abgestellt, und ihn dann abgeschlossen. Didilind wartetet auf mich, denn sie war schon mit Luzia beim Aufspießen der nicht zu klein geratenen und gesalzenen Fleischbrocken auf den Grillspieß, was für Luzia langsam zu schwer wurde. Mit vereinten Kräften haben wir den Grillspieß überm Feuer in die Halterung verfrachtet und das Drehen konnte langsam beginnen. Da die Stücke nicht zu klein waren, und der Ur nicht mehr zu den Jüngsten gehörte, habe ich schon mal drei Stunden für die erste Grillportion eingeplant. Die erste Stunde habe ich gedreht. Dann durfte ich für etwa eine halbe Stunde hinaus zu den Pferden, die ich alle hinaus in den Schnee ließ. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Thor hier draußen etwas nicht gefiel, denn er durchfuhr mit erhobenen Nüstern die Luft, als wollte er etwas sichern. Ich eilte schnell in unsere Hütte, nahm Bogen und Köcher und eilte wieder nach draußen. Da sah ich auch schon die Ursache, warum Thor eben noch in der Luft herumschnupperte: Wölfe kamen aus dem Wald, direkt neben Matulas Grab auf uns zu. Ich rief Didilind, dass auch sie mit ihrem Bogen und dem Köcher kommen möge. Ich schickte sie vor die Pferdestalltür, um notfalls im Stall verschwinden zu können und sagte ihr noch: „Immer auf den Brustkorb zielen! Weiter kam ich nicht, denn der erste war schon in meinem Schussbereich, der getroffen sich regelrecht in der Luft überschlug. Aber auch Didilind hat dem ihr am nächsten das Lebenslicht ausgeblasen. Didilind hat noch dreien das Lebenslicht ausgepustet und ich noch zweien. Nachdem sieben da blutend im Schnee lagen, haben die vier anderen die weitere Jagd nach den Pferden aufgegeben und räumten kampflos das Feld. Unsern Pferden, den großen wie den kleinen ist, nach diesem Wolfsabenteuer die Lust zum weiteren Herumtollen draußen im Schnee vergangen. Im Gänsemarsch marschierten sie in den Stall und ich machte die Tür zum Stall wieder zu. Dann zog ich die Wölfe einen nach dem andern in Richtung Wagenremise, denn die Wölfe müssen noch heute nackig ausgezogen werden. Die sieben Winterfelle, die bisher nur ein Einschussloch aufweisen, sind an und für sich sehr wertvoll. Und die nackten Kadaver wiederum stillen den Hunger der eigenen, davongelaufenen Rasse. Aber zunächst erst mal in die Küche, denn da werde ich bestimmt einen müde gewordenen Dreher abwechseln müssen. So war es auch. Beim Drehen konnte ich durch das kleine Küchenfenster sehen was sich da draußen auf der Lichtung abspielt. Da ritten doch zwei Männer hoch zu Ross in voller Kriegsmontur in Richtung Wald. Auweh, das sind ja Dennis und Gerid! Da wünsch ich euch schon mal Weid-manns Heil im Wald. Es war schon fast dunkel, als die beiden wieder zurückkamen und in ihrem Schlepptau einen recht kapitalen Hirsch hatten. Recht großspurig klopften sie an unsere Tür und fragten mich, ob ich nicht für das Geweih ihnen den Hirsch abziehen möchte. Ich bedankte mich auch sehr großzügig für das Angebot und sagte ihnen, dass ich noch sieben ausgewachsene Wölfe Abziehen muss. „Ich bin bis morgen Abend voll ausgelastet und außerdem haben wir noch eine Hinterhälfte des Ur zum Grillen. „Deshalb riecht es schon heute so gut bei euch, sagte Gerid. Und ich sagte ihm: „Was ihr hier glaubt, was da so gut riecht, ist das Vorderviertel, das gerade jetzt gegrillt wird, sagte ich ihm. „Ansonsten bin ich immer gern bereit, den Armen und Hilfsbedürftigen zu helfen. Aber das werdet ihr ja verstehen, dass die eigene Arbeit Vorfahrt hat, zumal der Ur ja heute schon den zweiten Tag auf unserm Flaschenzug hängt. Ansonsten einen schönen Abend beiderseits und viele ganz liebe Grüße an die Gemahllinnen, die sich doch bitteschön nicht die Finger schmutzig machen werden, sagte ich, mit der rechten Hand ihnen noch zuwinkend und verschloss die Haustür. Hier half ich Didilind beim herausnehmen der Grillstange, denn das Fleisch darauf war fertig. Die nächste Grillstange war sehr schnell wieder bestückt und lag wieder in den Halterungen über dem Feuer. Ich spielte den ersten langen Dreher. Dann hat Luzia das Amt des Drehers übernommen und Didilind spielte den dritten Dreher. Während die beiden Mädchen die bespickte Grillstange drehten, habe ich drei Wölfe mit Hilfe unseres Handkrans am Wagen nackig ausgezogen. Die nassen Felle zum Trocknen über die Wagendeichsel gehängt und die drei nackten Tiere den Wölfen zum Fraß auf das andere Ende der Lichtung gefahren. Ich löste Didilind beim Spießdrehen ab und sie zerlegte das restliche Fleisch und meinte, dass wir das restliche Fleisch heute nicht mehr grillen müssen, das wird ganz einfach kühl gelagert und dann roh verkocht. „Das heißt Didilind, dass ich bald wieder hinausgehen kann und die Wölfe weiter zur Nachtruhe ausziehen kann, sagte ich scherzend zu ihr. Und sie meinte: „Wenn du noch zehn Minuten fleißig drehst, kannst du deine Wölfe weiter ihrer kostbaren Bekleidung berauben!" Ich glaube es hat keine zehn Minuten gedauert und ich war wieder bei meinen schon kalten Wölfen. Den letzten Wolf habe ich blindlings im Dunkeln abgezogen. Alle vier nackten Wölfe habe ich zu den andern drei gefahren, musste aber feststellen, dass nur zwei nackte Wölfe noch da lagen; den dritten haben sie wahrscheinlich schon in den Wald gezerrt, wo es zum Fressen sicher sicherer und viel ruhiger war als hier.

    Dann ging ich mit einem ordentlichen Fuder Heu zu den Pferden, brachte im Eimer für jedes zwei gute Hände Hafer, den ich in die untere Futterkrippe schüttete, füllte das Wasser in den Eimern auf und verpasste allen großen und kleinen Vierbeinern die allabendlichen Streichel-, Tätschel- und Krauleinheiten. Die Fohlen hatten es besonders gern, wenn ich sie hinter den Ohren kraulte, auch das letztgeborene, das erst ein paar Tage alt ist und schon so drollig ist. Ein leichter Klaps auf die Hinterkeule besiegelte dann den heutigen Tag.

    Als der Pferdestall von außen wieder dicht war, habe ich mit dienstags Hilfe den Wagen mit den sieben halbtrocknen Wolfsfellen in die Remise gestoßen, sie abgeschlossen und ich ging in die Küche. Hier spielte ich den Dreher in der letzten Phase, denn in gut zehn Minuten war die zweite Portion fertig gegrillt und Didilind hat einen dreiviertel vollen Dreifußkochtopf voll mit fleischigen Rückenknochen zugesetzt. Ich kann es jetzt schon verraten, dass das, was da bald anfing zu kochen, das hat nicht nur eine gute, sondern auch kräftige Suppe gegeben, die nicht nur wieder nach noch roch, sondern auch nach mehr schmeckte, die es zum Abendessen gab. Ich ging dann nochmals zum Holzstadel und brachte einen Arm voll Holz in die Küche. Beim Abendessen habe ich Didilind gefragt, ob sie hier auch schon einen Keller entdeckt hat, der vielleicht mit anderen köstlichen Raritäten gefüllt ist? Sie verneinte meine Frage und meinte, dass sie schon alle Fußböden reihum abgetastet und abgeklopft har, aber nirgends einen Hohlraum oder einen Kellereinstieg entdeck hat. „Vielleicht gibt es so etwas Kellerähnliches in den Neben- gebäuden! Wenn wir morgen mit dem Grillen der zweiten Hälfte fertig sind, können wir mit vereinten Kräften die andern Nebengebäude absuchen. Heute Abend waren wir sehr früh im Bett, denn die letzte Nacht war nicht nur sehr kurz und unruhig, aber auch der heutige Tag war mehr als nur sehr anstrengend. Heute Abend im Bett hatte ich meinem Chef viel zu berichten, angefangen mit der Beerdigung der Matula, das Abenteuer mit den hungrigen Wölfen und dem Grillen. Ich bat ihn wieder, dass er der Matula helfen wolle, dass sie drüben ihren Mann und ihren Sohn wiederfinden darf und dass sie da bei dir ihren waren Frieden zu dritt finden dürfen, den es nur bei dir gibt, sonst nirgends; wenn auch nicht in deiner unmittelbarer Nachbarschaft, so doch in deinem Paradiese. Ich musste auch bald eingeschlafen sein und wurde von Didilind sachte geweckt, die da meinte, ob ich überhaupt aufstehen wolle, Dennis war schon bei uns hat mich gefragt wo wir den Hirsch versteckt haben, den sie gestern heimgebracht haben. So schnell wie heute war ich noch nie einsatzbereit und draußen auf dem Hof. Und da sah ich wie Denis um unsere Nebengebäude herum schlich und am liebsten durch die Mauern gekrochen wäre, um auch die Innenräume zu inspizieren. Ich rief ihn von hinten an und fragte: „Wenn du unbedingt unsere Behausungen kontrollieren willst, oder wie wir wohnen, müsstest du uns nicht eines plumpen Diebstahls bezichtigen. Wenn ihr einmal am Abend vorbeigekommen wärt, hätten wir uns bestimmt nicht verschlossen, aber auf solch eine, solch böswillige Art, da darfst du höchstens durch die Schlüssellöcher schauen! Ich habe es noch nicht nötig mich mit solch kleinem Viehzeug zu bereichern. Ich gebe mich an und für sich mit größeren Kalibern ab und wie groß sie sind, das werde ich dir schon zeigen und danach mach dich mal auf die Suche, wo du deinen Hirsch in Wahrheit hingehangen hast! „Apropos hingehangen, wohin hast du denn den Hirsch überhaupt hingehangen? Und er sagte, dass er ihn im Holzstadel an den Querbalken gehängt hat, dass er bis heute richtig auskühlen kann! „Und da haben ihn dir die andern Vierbeiner geholt. Weit konnten sie mit ihm nicht gekommen sein. Sicher bis an ein ruhiges Plätzchen, wo sie ihn ungestört vernaschen konnten. Soviel Dummheit hätte ich dir nicht zugetraut, sagte ich ihm. „Und was hättest du an meiner Stelle gemacht? „Ich hätte Didilind gerufen und zusammen hätten wir ihn, den kleinen Mann ausgezogen und ausgenommen und zum Auskühlen hinter eine verschlossene Tür gehängt, wo er auch noch jetzt hängen würde. Und jetzt will ich dir mal zeigen, wie so etwas in der Praxis aussieht! Ich nahm den Schlüssel aus meiner Hosentasche, schloss den Werkraum auf und da hing am Flaschenzug unter der Decke, gut ausgekühlt, die hintere Hälfte eines knackigen, ausgewachsenen Ur. Da zeigte ich auf das Fleisch und sagte zu ihm: „Und da sollte ich mich an deinem kleinen Hirsch bereichern, wofür hältst du mich, ich dachte du würdest mich doch bisschen besser kennen! Ein guter Rat, setze dich auf dein Pferd und reite den Spuren im Schnee nach, vielleicht findest du noch das Geweih im Schnee, wenn du dich beeilst! Reite aber nicht ohne deine Waffen! Ein kurzer Blick auf die andere Seite der Lichtung sagte mir, dass die sechs Wolfskadaver auch nicht mehr da liegen. Offensichtlich haben die Raubtiere heute Nacht ganze Arbeit geleistet! Doch ich ging zu der Stelle, an der Denis seinen Hirsch gestern aufgehängt hat. „Komisch, dachte ich, „ist Denis schon blind? Hat er nicht die vielen Spuren im Schnee gesehen? Spuren, die nicht nur von Menschen herrühren, Denis und Gerid, sondern viele Spuren von größeren und kleineren Tieren, die da glaubten, sich die Beute mit den Jägern zu ihren Gunsten teilen zu können. Doch dann musste ein größeres Tier den Hirsch vom Querbalken gerissen und ihn durch den Schnee weggezogen haben. Aber wohin? Dennis, viel Spaß bei der Suche." Wie es so aussieht, schützt Alter doch nicht vor Torheit! Ich machte mich wieder auf den Weg zurück zu unserer Hütte, wo Didilind schon mit einem warmen Frühstück auf uns wartete, das wieder prima schmeckte und uns satt machte. Dann holte ich Dienstag und zusammen spalteten wir die Hinterhälfte des Ur am Flaschenzug. Dienstag wählte die rechte und ich die linke Hälfte. Doch bevor wir das Fleisch vom Haken nahmen holte ich den kleinen Holztransportschlitten. Der passte auch heute wieder durch die Tür in den Werkraum und stellten ihn direkt unter das Fleisch, legten wieder ein weißes Leinentuch auf den Schlitten ließen es herab, hängten es aus dem Flaschenzug und zogen den beladenen Schlitten hinaus in den Schnee. Das erste Hinterviertel brachten wir zu uns in die Küche und legten es wieder auf den Küchentisch. Die zweite Hälfte brachten wir zu Dienstag und legten es da auf den Küchentisch. Ich wünschte allen drein viel Spaß und verschwand mit dem Schlitten wieder hinten im Holzstadel, wo ich ihn aufrecht an die Wand stellte, einen Arm voll Holzscheite in die Küche brachte und dann zu den Pferden im Stall verschwand, um sie erstmals wieder ins Freie zu lassen und ihnen ihr Frühstück zu verabreichen, dass morgens aus frischem Heu und frischem Wasser bestand. Überm Pferdestall war nicht nur Stroh aber auch Heu gelagert, das ich durch eine Deckenluke hinabwerfen konnte. Mit dem Stroh wurde frisch eingestreut und das Heu kam in die obere Futterleiter. Heute Morgen wurden auch die Wassereimer ausgewaschen und mit neuem Wasser gefüllt an die Rückwand gestellt. Als ich die Stalltür öffnete waren alle Pferde vor der Tür versammelt und wollten wieder in den warmen Stall, in dem der Tisch wieder reichlich frisch gedeckt war. Vorsichtshalber habe ich den Stall wieder abgeschlossen, denn sicher ist nun mal sicher, denn die Raubtiere haben uns sicher schon, bevor wir sie sehen, uns gesehen und ging in die Küche, um Didilind beim Grillen behilflich zu sein. Den weiteren Grillvorgang brauch ich hier nicht weiter zu beschreiben, er fand wie immer statt. Am Abend war das Hinterviertel weggegrillt und in der Fleischkiste verstaut, die in der kalten Ecke in der Küche stand. Beim Abendessen habe ich Didilind daran erinnert, dass morgen wieder ein Sonnabend ist und im Flecken uns gegenüber ist ein Wochenmarkt. „Wenn du etwas für die Küche oder sonst wie brauchst, macht ihr vier Mädchen einen Ausflug dahin. Wir zwei Mannsbilder halten daheim die Stellung und warten sehnsuchtsvoll auf eure Rückkehr. Didilind meinte, dass sie erst mal ihre Vorräte kontrollieren müsste, was sie noch alles hat, denn am Sonnabend in der nächsten Woche sind wir auch noch hier und Schnee zum Schlittenfahren wird es auch noch sicher geben. Nachdem das ganze Werkzeug, dass wir heute zum Grillen und zum Abendessen benutzt haben wieder sauber in der Geschirrkiste verstaut war, hat Didilind ihre Vorräte nachgeschaut und

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