Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Veyron Swift und der Orden der Medusa: Serial Teil 4
Veyron Swift und der Orden der Medusa: Serial Teil 4
Veyron Swift und der Orden der Medusa: Serial Teil 4
eBook133 Seiten1 Stunde

Veyron Swift und der Orden der Medusa: Serial Teil 4

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Die Fortsetzung von Veyron Swift und das Juwel des Feuers! Über ein Jahr ist seit Toms letztem Abenteuer mit seinem kauzigen Patenonkel Veyron Swift vergangen, als eine Prinzessin aus Elderwelt in London auftaucht und den Detektiv um Hilfe bittet. Die Medusa ist in ihrer Stadt unterwegs und bedroht die kaiserliche Familie. Immer mehr angesehene Herrschaften werden zu Stein verwandelt. Doch auch der Regent des Reichs, Consilian, scheint ein hinterhältiges Spiel zu treiben. Mit Intrigen und Mord setzt er dem Kaiserhaus zu und vernichtet nach und nach die stolze Familie. Veyron ist entschlossen die Wahrheit aufzudecken und den Dienern der Finsternis ein Schnippchen zu schlagen. Wieder mit dabei ist auch sein Assistent Tom Packard, der es kaum erwarten kann, endlich nach Elderwelt zurückzukehren. Die Rückkehr gestaltet sich jedoch anders als erwartet. Die mächtigen Zauberer der Simanui verweigern ihre Hilfe und so stehen Tom und Veyron bald mehr oder weniger allein gegen Consilian und den Orden der Medusa, die ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheinen. Mord wartet an jeder Ecke, Dämonen sind überall, und schon bald entbrennt ein Kampf um die Zukunft eines ganzen Imperiums...
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum26. Nov. 2014
ISBN9783738003628
Veyron Swift und der Orden der Medusa: Serial Teil 4

Mehr von Tobias Fischer lesen

Ähnlich wie Veyron Swift und der Orden der Medusa

Titel in dieser Serie (4)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Fantasy für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Veyron Swift und der Orden der Medusa

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Veyron Swift und der Orden der Medusa - Tobias Fischer

    Perseus und Medusa

    Wieder ging der Weg durch die mit Tiergespannen und Lastkarren verstopften Straßen Gloria Maresia. Nero und Faeringel liefen voraus, Tom und Veyron hintendrein. Claudius, Astacius und die anderen vier Gladiatoren hatten sie dagegen zum Stadtsee geschickt, um bei der Silberschwan auf sie zu warten. Veyron hielt die Verstecke in der Kanalisation nicht mehr für sicher genug. Aber noch viel gefährlicher war es, mitten in der Nacht durch die Straßen der Stadt zu rennen. Ständig mussten sie den Fuhrwerken ausweichen. Oft trennten sie nur wenige Zentimeter von einem abgetrennten Arm oder Bein.

    Die zahlreichen Wagenlenker schrien ihnen wüste Beschimpfungen zu, doch darauf konnten und durften sie keine Rücksicht nehmen. Lucius Vitellius war ihr einziger Schlüssel, um Consilian seiner zahlreichen Verbrechen zu überführen. Sie mussten ihn unbedingt lebend finden und vor Consilians Attentätern beschützen. Das sie dabei unter mit Eisen beschlagene Räder oder Hufe geraten konnten, war ein Risiko, dass sie einzugehen hatten, dessen war sich Tom vollauf bewusst. Ohne jedes Zögern versuchte er mit den Erwachsenen Schritt zu halten, wich Ochsen und Pferden aus, schlüpfte unter Wägen hindurch oder sprang zur Seite, wenn ein Rad direkt auf ihn zukam. In seinen Ohren klang das zahllose Knirschen und Quietschen der aberhundert Vehikel als ein einziges Brausen.

    Endlich erreichten sie das hoch aufragende Spurius-Theater. Es lag direkt am Tirvin-Ufer, der einzigen Stelle, wo die Väter der Stadt dem Fluss auf einigen hundert Metern sein natürliches Bett mit kleinen Auenwäldchen und Sandbänken gelassen hatten. Auf den ersten Blick wirkte das gewaltige Theater wie eine kleinere Ausgabe des riesigen Amphitheaters, mit einem Durchmesser von gut und gerne 150 Metern. Der Grundriss beschrieb ein halbes Oval, vierzig Meter hoch, bestehend aus dreistöckigen Arkadenreihen, abgeschnitten von einem geraden, palastartigen Aufbau, dem scaenae frons, den Bühnenbauten.

    Sie konnten das gewaltige Theater, für Tom das Größte der ganzen Welt, jedoch nicht durch die vielen Zuschauereingänge betreten. Bewaffnete und gerüstete Soldaten der Prätorianergarde hielten dort Wache.

    Veyron blieb schlagartig stehen.

    »Das ist eine Falle«, ließ er die anderen wissen.

    Tom blickte seinen Paten verwirrt an. Noch vor wenigen Augenblicken war Veyron doch wild entschlossen gewesen, dieses Theater als erster zu erreichen.

    »Wir gehen durch die Schauspielerzugänge auf der Rückseite, da können wir uns als Statisten ausgeben, die Wachen werden uns sicher durchlassen«, meinte Faeringel.

    Veyron blieb jedoch bei seiner Meinung. »Nein, das ist eine Falle. Denkt nach: Consilian hat gestern im Senat seine Anwesenheit verkündet. Solange er im Theater ist, wird nichts passieren.«

    Nero stieß einen Schrei der Verzweiflung aus. Er zitterte vor Aufregung und machte einen Schritt auf Veyron zu.

    »Umso besser, dann können wir ihn dort vor halb Maresia als Verräter entlarven. Wir müssen da jetzt rein!«

    »Ihr versteht nicht. Consilian hat das alles exakt geplant. Er ist bei dieser Theateraufführung, aber Vitellius nicht. Consilians Ruf als Erretter des Imperiums wäre dahin, wenn es dem Orden der Medusa gelänge, jemanden in seiner Gegenwart zu ermorden. Wie stünde er dann da? Als Versager. Darum kann er nicht zulassen, dass die Mitglieder des Ordens obendrein auch noch entkämen. Er müsste sie verhaften lassen. Genau das kann er sich jedoch nicht leisten, man könnte gegen ihn aussagen. Aus diesem Grund ist seine Anwesenheit heute Abend der Garant für eine friedliche, gelungene Theateraufführung. Wir sind am vollkommen falschen Ende der Stadt.«

    Veyron schaute Nero eindringlich an. »Wo also hält sich Vitellius auf, wenn er nicht im Theater sitzt?!«

    Nero, von dieser Frage vollkommen überrumpelt, stotterte ahnungslos herum.

    »Ich weiß es!« rief Tom. Alle wandten sich ihm zu.

    »Flavia hat es gesagt. Er treibt sich öfter in den Bordellen herum als im Ehebett!«

    Veyron wirbelte zu Nero herum. Der junge Prinz wich zurück, als könnten die stechenden Augen Veyrons tatsächlich Blitze verschießen.

    »Als wir alle noch jung und frei waren, hat uns Lucius regelmäßig ins Molae Rubin mitgenommen, Claudius und mich. Dort wird man sehr zuvorkommend behandelt, die Mädchen haben Anstand und…«

    Veyron schnippte mit den Fingern und rannte los. Tom, Faeringel und Nero hatten Mühe mit ihm Schritt zu halten. Schnell übernahm der Elbenjäger wieder die Führung.

    Im Nu waren sie zurück auf den stark befahrenen Straßen, wichen den Gespannen und Wägen aus und zogen sich die Flüche der Kutscher und Wagenlenker zu. Toms Herz raste derart, dass es ihm fast durch den Hals davonhüpfen wollte. Mit jeder Sekunde die verstrich, wurde es immer unwahrscheinlicher, dass sie den dicken Lucius noch lebend antrafen. Consilian hatte sie erneut genarrt, oder aber sie waren Opfer ihrer eigenen falschen Rückschlüsse geworden.

    Sie waren noch zwei Häuserblocks entfernt, als ein mehrfaches, schrilles Kreischen durch die Nacht hallte. Zu spät, schoss es Tom durch den Kopf, wir kommen zu spät. Nichtsdestotrotz beschleunigten Veyron und Faeringel ihre Schritte noch einmal.

    Das Molae Rubin war eine einfache insula, eine Mietskaserne mit sechs Stockwerken. Durch die geschlossenen Fensterläden schimmerte der Schein roter Lampen. Auf der Straße sammelte sich ein ganzer Schwarm leichtbekleideter und teilweise auch nackter, junger Frauen, die sich gegenseitig in den Armen hielten. Manche weinten, andere hielten sich lediglich die Hände vor den Mund. Allen war gemein, dass sie vor Angst zitterten. Faeringel rief ihnen auf Lateinisch zu, ihm sofort zu sagen, was vorgefallen war.

    »Die Medusa«, rief eine der Dirnen aufgekratzt und deutete mit dem Finger hinauf zu den Fenstern im dritten Stock. Die Läden standen speerangelweit offen, mit großer Gewalt nach außen gedrückt, und drohten jeden Moment herunter zu fallen.

    »Dann nichts wie hinauf«, entschied Veyron. Ohne Furcht sprang er in den Eingang, Tom und Faeringel hinterher. Nero kam als letzter, offenbar besorgt darüber, dass ihn die eine oder andere Frau vielleicht erkennen könnte.

    Oben angelangt, fanden sie zunächst nur noch mehr junge Frauen, die miteinander tuschelten. Alle starrten auf eine offenstehende Tür. Veyron kannte keine Furcht. Ohne Zögern trat er in das dahinter liegende Zimmer. Tom folgte ihm sofort, während Faeringel im beschwichtigenden Tonfall mit den Frauen sprach. Nero hielt sich im Hintergrund, wartete ungeduldig, bis sich das Stockwerk leerte.

    Das Zimmer war klein, gerade groß genug, um ein breites Ehebett aufzunehmen, die Laken aus Samt und Seide, an der Decke eine glutrote Lampe. Das ganze Zimmer roch unerträglich intensiv nach Parfum. Eine kleine Schiebetür hinter dem Bett führte in einen noch kleineren Nebenraum, in dem nur ein schmuckloser Schminktisch samt Spiegel und Hocker stand, offenbar der Vorbereitungsraum der hier arbeitenden Dirne.

    Lucius Vitellius fanden sie mitten im Bett. In seiner ganzen Pracht lag er dort; dunkelgrau wie Schiefergestein, mit dem Ausdruck blanken Horrors im Gesicht – für die Ewigkeit festgehalten. Tom hielt die Luft an, als er den versteinerten Leichnam genauer betrachtete.

    »Mann, ich wusste gar nicht, dass er so fett ist«, meinte er mehr verblüfft, denn schockiert. Veyron zeigte wie üblich keinerlei Berührungsängste. Er hastete von einem Ende des Zimmers zum anderen, sprang mehrmals in die kleine Kammer und dann zum Bett, ehe er auf Vitellius kroch. Was für ein groteskes Bild, seinen Paten auf dem versteinerten Körper herumkriechen zu sehen, mit seinem Smartphone verschiedene Stellen fotografierend. Danach untersuchte Veyron den Fußboden, anschließend die offenen Fenster und schoss Fotos von den herausgesprengten Scharnieren. Er fischte eine Pinzette aus seiner Hosentasche, kehrte ein wenig Staub vom Fenstersims in einen Briefumschlag, den er ebenfalls aus der Hose herauskramte. Danach nahm er eine weitere Probe vom Fußboden, die er in einen zweiten Umschlag pinselte.

    Ohne ein weiteres Wort wandte er dem versteinerten Vitellius den Rücken zu und gab Tom einen Wink. Hier waren sie fertig. Gemeinsam verließen sie das Zimmer, traten zurück in den Gang und eilten das Treppenhaus hinunter. Faeringel befand sich in der Diskussion mit der Puffmutter, einer alten Frau mit hochgesteckten grauen Haaren, die einen beträchtlichen Leibesumfang aufwies, jedoch keinerlei Anzeichen irgendeiner Schönheit. Nero hatte sich auf die andere Straßenseite begeben, darum bemüht, dass ihn niemand erkannte. Tom kam nicht darum herum, ihn für einen Feigling zu halten.

    »Calpurnia hat mir gerade erzählt, dass sie erst heute ein neues Mädchen engagiert hat. Sie war schwarz gekleidet, hat aber achthundert Denare bezahlt, um heute Nacht hier arbeiten zu dürfen. Calpurnia kannte keine Gewissensbisse. Über die wahre Identität der Frau weiß sie nichts. Die Fremde trug eine Maske«, berichtete Faeringel.

    Veyron wandte sich an die fette Calpurnia, sein Blick so stechend wie eh und je. »Mit Eurer Gier, meine Dame, habt Ihr heute Nacht das Todesurteil dieses Mannes unterzeichnet. Seid gewiss, dass die Vigiles Fragen stellen werden. Ihr habt Euch – unwissentlich zwar – zur Gehilfin des Ordens der Medusa gemacht. Meinen Glückwunsch, das wird Euch einige Berühmtheit bescheren. Das Beste wird sein, Ihr sucht Euch unter den tüchtigsten Eurer Mädchen schon einmal eine Nachfolgerin für dieses Etablissement. Ich fürchte, Eure Zeit als Herrin dieses Hauses neigt sich nämlich dem Ende. Wenn Ihr Glück habt, kommt Ihr zumindest mit dem Leben davon. Ich wünsche noch eine Gute Nacht.«

    Wie ein Wirbelwind machte Veyron auf den Absätzen kehrt. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, stapfte er mit hastigen Schritten in die Dunkelheit davon. Tom und Faeringel folgten ihm sofort. Zurück ließen sie den Schwarm leichter Mädchen, die eifrig diskutierten und mit den Fingern auf ihre Herrin zeigten. Das Antlitz der alten, gierigen Calpurnia war so bleich geworden wie der Marmor eines Tempels.

    »Das war ziemlich fies von Ihnen«, meinte Tom, als sie außer Hörweite waren. Nero schloss wieder zu ihnen auf, grimmig beäugt von Faeringel. Der junge Prinz erzählte etwas davon, dass die Hälfte der Mädchen ihn besser kannte, als Iulia oder seine Geschwister.

    »Im Gegenteil. Ich finde, ich war einigermaßen fair zu der alten Calpurnia und habe sie adäquat auf die bevorstehenden Ereignisse vorbereitet«, erwiderte Veyron nach einer Weile, auf Neros

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1