Heimische Heilpflanzen: Bewährte Hausmittel für Gesundheit, Küche und Naturkosmetik
Von Werner A. Korn
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Über dieses E-Book
Etliche Pflanzen, deren heilende Eigenschaften in Vergessenheit gerieten, bezeichnete man kurzerhand als Unkraut und vernichtete sie sogar.
Auch in den Bereichen Küche und Kosmetik vernachlässigte man die Verwendung der würzigen und hilfreichen Heilkräuter.
Seit dem 20. Jahrhundert wird diesen Heilpflanzen nun wieder die Aufmerksamkeit geschenkt, die ihre Bedeutung verdient.
Heil- und Gewürzpflanzen können Beschwerden lindern, das allgemeine Wohlbefinden fördern, ja sogar Krankheiten vorbeugen und somit die körperliche und geistige Gesundheit stärken. Die meisten Heilpflanzen enthalten mehrere heilkräftige Wirkstoffe, die in ihrer Gesamtheit gezielt den Organismus unterstützen, Körperfunktionen und bestimmte Organe stärken und Abwehrkräfte fördern. Eine Selbstbehandlung ist allerdings nur bei leichten Erkrankungen angesagt.
Hier finden Sie Tipps zum Anbau von Heilpflanzen im eigenen Garten, Hinweise auf Inhaltstoffe der Pflanzen und Rezepturen für die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten in den Bereichen Küche, Gesundheit, Kosmetik und Haushalt.
Dieses Buch ist kein medizinischer Ratgeber und kein Wegweiser für medizinische Selbstdiagnose. Es handelt sich vielmehr um eine Sammlung von Überlieferungen und Erfahrungsberichten aus der Volksmedizin.
Die hier beschriebenen Empfehlungen für Anwendungen mit Heilpflanzen sind keine Arzneimittel zur Heilung von Krankheiten.
Im Krankheitsfall ist unbedingt der Weg zum Arzt, Therapeuten oder erfahrenen Apotheker erforderlich. Allergiker und chronisch kranke Menschen, die ständig Medikamente einnehmen müssen, sollten in jedem Fall vor Anwendungen mit Heilpflanzen ihren Arzt befragen. Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf die verschiedenen Inhaltstoffe der Pflanzen. Was dem einen gut tut, kann für einen anderen sogar schädlich sein.
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Buchvorschau
Heimische Heilpflanzen - Werner A. Korn
Hinweise
Dieses Buch ist kein medizinischer Ratgeber und kein Wegweiser für medizinische Selbstdiagnose. Es handelt sich vielmehr um eine Sammlung von Überlieferungen und Erfahrungsberichten aus der Volksmedizin.
Die hier beschriebenen Empfehlungen für Anwendungen mit Heilpflanzen sind keine Arzneimittel zur Heilung von Krankheiten.
Im Krankheitsfall ist unbedingt der Weg zum Arzt, Therapeuten oder erfahrenen Apotheker erforderlich. Allergiker und chronisch kranke Menschen, die ständig Medikamente einnehmen müssen, sollten in jedem Fall vor Anwendungen mit Heilpflanzen ihren Arzt befragen. Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf die verschiedenen Inhaltstoffe der Pflanzen. Was dem einen gut tut, kann für einen anderen sogar schädlich sein. Die Verantwortung im Umgang mit Heilpflanzen muss jeder Benutzer selbst übernehmen. Er muss selbst oder mit Hilfe eines Arztes oder Heilpraktikers entscheiden, was für ihn persönlich richtig und sinnvoll ist.
Die bei den einzelnen Pflanzen angegebenen Warnhinweise sind unbedingt zu beachten.
Es werden 96 der bekanntesten heimischen Pflanzen mit den zu verwendenden Teilen vorgestellt.
Die Autoren dieses Buches werden bei Selbstherstellungen und Anwendungen der genannten Rezepturen und Empfehlungen von jeglichen Haftung freigestellt.
Vorwort
Jahrtausendalte Erfahrungen und Überlieferungen, welche die Naturheilkunde begründeten, wurden nach und nach von der modernen Medizin weitgehend verdrängt.
Etliche Pflanzen, deren heilende Eigenschaften in Vergessenheit gerieten, bezeichnete man kurzerhand als Unkraut und vernichtete sie sogar.
Auch in den Bereichen Küche und Kosmetik vernachlässigte man die Verwendung der würzigen und hilfreichen Heilkräuter.
Seit dem 20. Jahrhundert wird diesen Heilpflanzen nun wieder die Aufmerksamkeit geschenkt, die ihre Bedeutung verdient.
Ein Ausspruch des bekannten Kräuterpfarrers Sebastian Kneipp hat auch heute noch seine Gültigkeit: „Gegen das, was man im Überfluss hat, wird man gleichgültig. Daher kommt es, dass viele hundert Pflanzen und Kräuter für wertlose Unkräuter gehalten werden, anstatt dass man sie beachtet, bewundert und gebraucht."
Heil- und Gewürzpflanzen können Beschwerden lindern, das allgemeine Wohlbefinden fördern, ja sogar Krankheiten vorbeugen und somit die körperliche und geistige Gesundheit stärken. Die meisten Heilpflanzen enthalten mehrere heilkräftige Wirkstoffe, die in ihrer Gesamtheit gezielt den Organismus unterstützen, Körperfunktionen und bestimmte Organe stärken und Abwehrkräfte fördern. Eine Selbstbehandlung ist allerdings nur bei leichten Erkrankungen angesagt.
Bei Anwendungen mit Heilpflanzen tritt der erwünschte Erfolg nicht sofort ein. Die Kräuter wirken langsam und sanft. Sie regen die Selbstheilungskräfte an. Daher dauert es oft Tage oder Wochen, bis sie ihre Wirkung im Organismus entfalten. Ungeduldige Menschen könnten dazu neigen, die tägliche Dosis zu erhöhen. Davon ist aber in jedem Fall abzuraten, denn „rein pflanzlich" ist keine Gewähr für Ungefährlichkeit.
Überdosierungen sind unbedingt zu vermeiden. Es gilt: Weniger ist mehr! Wie man aus der Homöopathie weiß, führen auch kleine Dosen zum Erfolg und bei Erstbehandlungen fängt man mit der kleinsten Dosis an. Sollte der gewünschte Effekt ausbleiben, verliere man nicht die Geduld und den Mut, sondern probiere einfach eine andere Pflanzenkombination aus.
Je nach Bedarf, Notwendigkeit und Zweck, den ein Tee erfüllen soll, kann man bei der Teezubereitung verschiedene Heilpflanzen mit gleicher oder ähnlicher Wirkung mischen.
Hier finden Sie Tipps zum Anbau von Heilpflanzen im eigenen Garten, Hinweise auf Inhaltstoffe der Pflanzen und Rezepturen für die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten in den Bereichen Küche, Gesundheit, Kosmetik und Haushalt.
Wenn Sie Farbbilder von einzelnen hier vorgestellten Pflanzen möchten, so richten Sie bitte Ihre E-Mail-Anfrage an wakorn@t-online.de
Allgemeine Empfehlungen
Sammeltipps:
Das Sammeln und Anwenden von Heilpflanzen setzt eine genaue Kenntnis der Pflanzen voraus. Ohne diese Kenntnisse kann es bei Verwechslung zu gesundheitsschädigenden und sogar tödlichen Folgen kommen. Hierzu müssen auch die in dem Buch angegebenen Warnhinweise unbedingt beachtet werden.
Um Verwechslungen mit Giftpflanzen zu vermeiden ist es einfacher und sicherer, die Heilpflanzen für den Eigenanbau im Fachhandel zu beziehen oder Kräutertees und andere Präparate aus der Apotheke oder dem Reformhaus zu beziehen.
Die beste Tageszeit zum Sammeln von oberirdischen Pflanzenteilen ist der Vormittag bis Mittag, und zwar nur bei trockenem Wetter. Pflanzen, die bei Regen, Nebel oder Tau gesammelt werden, können leicht schimmeln. Wurzeln soll man dagegen nur im Frühjahr oder im Herbst, früh am Morgen oder spätabends ausgraben.
Heilpflanzen werden nicht gewaschen, außer die Wurzeln, die man am besten abschrubbt. Daher ist es wichtig, möglichst saubere Pflanzen zu finden, d.h. nicht an Straßenrändern (Abgase) und nicht auf Feldern (Pestizide) sammeln. Küchenkräuter, die frisch verwendet werden, sollte man vor Gebrauch kurz unter fließendem Wasser säubern.
Auch sollten die Pflanzen gesund sein, d.h. nicht beschädigt, nicht von Schnecken angefressen, nicht verfärbt oder schimmelig.
Bei längerer Lagerung verflüchtigen sich viele Inhaltstoffe, darum sollte man immer nur so viel sammeln, wie man in etwa einem Jahr braucht, aber auch so wenig sammeln, dass der Bestand nicht gefährdet ist.
Um die Heilpflanzen unversehrt nach Hause zu bringen, transportiert man sie am besten in offenen Körbchen oder in Papiertüten. Auf keinen Fall in Plastiktüten!
Es sollten nur junge Pflanzen geerntet werden, sie besitzen die größte Heilkraft. Die Inhaltstoffe lösen sich leichter als bei älteren Pflanzen
und sind wesentlich wirksamer.
Hier einige Tipps, wenn Sie ganze Pflanzen oder einzelne Teile davon zum richtigen Zeitpunkt nach dem Mondkalender sammeln möchten:
Für alle Heilpflanzen sind Skorpion- und Vollmondtage besonders gut zum Sammeln. Außerdem die jeweiligen Wurzel-, Blatt-, Blüten- oder Fruchttage, je nachdem welche Pflanzenteile verwendet werden.
Wurzeltage: Stier, Steinbock, Jungfrau.
Wurzeln erntet man im Frühjahr oder Herbst, bei Vollmond, abnehmendem Mond oder Neumond. Sie dürfen die Sonne nicht sehen, daher sammelt man am besten vor dem Sonnenaufgang oder am Abend.
Blatttage: Krebs, Skorpion, Fische.
Junge Blätter können das ganze Jahr über bei zunehmendem Mond oder Vollmond geerntet werden. Die beste Tageszeit ist der späte Vormittag, wenn der Tau abgetrocknet ist. An Krebs- oder Fischetagen gepflückte Blätter sollte man sofort verwenden. Skorpiontage sind günstig zum Trocknen der Blätter.
Ausnahme: Die Blätter der Brennnessel sammelt man nur bei abnehmendem Mond! Auch sollte Brennnesseltee nur bei abnehmendem Mond getrunken werden.
Blütentage: Zwillinge, Waage, Wassermann.
Nicht verwelkte Blüten werden von Frühjahr bis Spätsommer, zur Mittagszeit, bei zunehmendem oder Vollmond geerntet, wenn die Sonne scheint.
Frucht und Samentage: Widder, Löwe, Schütze.
Früchte und Samen sollten immer reif sein, nicht grün oder matschig. Geerntet werden sie bei trockenem Wetter, jedoch nicht in der Mittagshitze, von Sommer bis Herbst. Für die sofortige Verwendung sammelt man sie bei zunehmendem Mond, zum Aufbewahren und haltbar machen bei abnehmendem Mond. Ungünstige Tage sind: Steinbock, Fische, Krebs und Jungfrau.
Konservieren und Lagern
Zum Abfüllen und Lagern der Kräuter, unabhängig von der Erntezeit, wählt man die Zeit des abnehmenden Mondes.
Bei zunehmendem Mond besteht die Gefahr der Fäulnisbildung. Die geeigneten Gefäße sind dunkle Gläser oder Papiertüten. Helligkeit wirkt sich ungünstig auf die Inhaltstoffe aus. In Töpfen gepflanzt, kann man die meisten Kräuter an einem hellen, warmen Platz gut im Haus überwintern. So hat man die Möglichkeit, auch in der kalten Jahreszeit frisch zu ernten.
Einfrieren
Ganze Kräuterzweige oder Blätter auf einem Backblech oder einer Platte ausbreiten und einfrieren. Sobald die Kräuter gefroren sind, füllt man sie in verschließbare Gefrierdosen. Kleingehackte Kräuter kann man im Eiswürfelbehälter mit etwas Wasser zu Kräuterwürfeln einfrieren.
Trocknen
Ganze Zweige von Kräutern kann man zu kleinen Sträußchen binden und zum Trocknen aufhängen. Einzelne Blüten, Blätter und Früchte werden vor dem Trocknen kleingeschnitten, dann breitet man sie auf einem sauberen Tuch oder Papier aus und wendet sie gelegentlich um. Der Platz sollte schattig und luftig sein, nicht in der Sonne oder in geheizten Räumen auslegen. Wenn die Kräuter bei Berührung rascheln ist der Trocknungsvorgang abgeschlossen. Wurzeln vor dem Trocknen sauber waschen und die Seiten- und Faserwurzeln entfernen. Anschließend spaltet man die Wurzel der Länge nach und hängt sie, an Fäden aufgezogen, an einen luftigen, schattigen Platz.
Nach dem Trocknen sollten alle Pflanzenteile in gut verschließbare Gefäße gefüllt und aufbewahrt werden.
Getrocknete Pflanzerteile sollten niemals mit Metall in Berührung kommen (keine Blechdosen verwenden).
Kräuteressig
Selbstgemachter Essig mit frischen Kräutern immer bei abnehmendem Mond ansetzen. Geeignete Kräuter sind z. B. Estragon, Dill, Zitronenmelisse, Basilikum, Kapuzinerkresse, Salbei, Weinraute, Eberraute, Minzen, Majoran, Rosmarin, Pfefferminze, Thymian und Oregano.
Die ausgewählten frischen Kräuter säubern, abtrocknen und klein schneiden, in eine weithalsige, saubere, dunkle Flasche geben und mit einem guten Wein- oder Obstessig aufgießen. Alle Pflanzenteile müssen gut bedeckt sein, sonst besteht Schimmelgefahr! Die Flasche wird anschließend fest verschlossen. An einem sonnigen Platz lässt man den Ansatz ca. 4 Wochen lang ziehen, wobei man täglich einmal durchschüttelt. Nach dieser Zeit wird die Flüssigkeit durch ein sauberes Tuch gefiltert, das man am Schluss noch kräftig ausdrückt. Dann füllt man den fertigen Essig wieder in eine gut verschließbare dunkle Flasche. Die Beigabe von 1 bis 2 frischen Kräuterzweigen oder Zitronenscheiben ergibt einen besonders delikaten Geschmack.
Kräuteröl
Die Herstellung von Öl mit frischen Kräutern sollte immer bei abnehmendem Mond erfolgen. Geeignete Kräuter sind z. B. Thymian, Rosmarin, Basilikum, Oregano, Salbei, Minze, Majoran, Estragon, Eberraute, Dill, Lavendel, Knoblauch und Johanniskraut.
Die ausgewählten Kräuter werden mit einigen Tropfen reinem, kaltgepressten Oliven- oder Distelöl im Mixer oder Mörser zu einem Brei verarbeitet, anschließend in einer keimfreien, dunklen Flasche mit dem gleichen Öl aufgegossen und 4 Wochen fest verschlossen an einem sonnigen Platz aufgestellt. Alle 2 bis 3 Tage durchschütteln. Danach seiht man das fertige Öl durch ein sauberes Tuch in eine sterile Flasche und bewahrt es im Kühlschrank auf.
Zubereitungen und Anwendungen
Falls keine anderen Angaben gemacht werden, sind folgende Zubereitungsmöglichkeiten zu empfehlen:
Tee oder Aufguss
Wenn keine anderen Angaben gemacht werden, verwendet man 1 TL getrocknete oder 2 TL frische Kräuter für ¼ l Wasser.
Die kleingeschnittenen Pflanzenteile mit siedendem Wasser übergießen, bei Tee meist 10 Min., bei Aufguss ca. 3 Std. ziehen lassen, dann abgießen. Dabei die Kräuter gut ausdrücken.
Es sollten nur Keramik- oder Porzellangefäße benutzt werden. Heilwirkende Tees immer nur mit Honig oder gar nicht süßen. Wenn nicht anders angegeben, werden die Tees nach dem Essen getrunken, da sie die Verdauungssäfte verdünnen und dadurch evtl. Verdauungsbeschwerden verursachen könnten. Vor dem Essen trinkt man jene Teesorten, die die Verdauungssäfte (Magensäfte) anregen.
Absud, Abkochung oder Essenz
Meist gilt: 1 EL getrocknete oder 2 EL frische Kräuter mit ½ l kochendem Wasser übergießen, ca. 30 Min. köcheln, durch einen Filter abseihen und gut ausdrücken. Feuerfeste Glas- oder Porzellangefäße benutzen. Der Absud ist im Kühlschrank 2 bis 3 Tage haltbar.
Tinktur
50 g frische oder getrocknete Kräuter mit 250 ml 70%igem Alkohol ansetzen. In fest verschlossenem Glas an sonniger Stelle 4 Wochen ziehen lassen, einmal täglich durchschütteln. In dunkle Flaschen abseihen und an einem dunklen Ort lagern.
Tinkturen werden entweder unverdünnt auf einen Löffel Zucker, oder verdünnt mit ¼ l Wasser, in der Regel 10 bis 20 Tropfen, eingenommen. Man kann sie auch für Kompressen, Badezusätze oder zur Salbenherstellung verwenden.
Vorsicht: Alkoholische Tinkturen und Essenzen nicht an alkoholkranke Personen oder Kinder verabreichen.
Kräuterwein
Eine Handvoll Kräuter mit ½ l gutem, trockenen Weißwein oder Rotwein aufgießen, kurz aufkochen und anschließend abkühlen lassen. Viele Sorten werden aber auch nur kalt angesetzt (z.B. Weißdornwein). Kräuterwein ist nicht lange haltbar und man sollte ihn nicht in großen Mengen auf Vorrat zubereiten. Ein ½ l Wein sollte innerhalb von 3 Tagen getrunken werden.
Mundspülung und Gurgelwasser
Für Mundspülungen verwendet man hauptsächlich einen ungesüßten
Kräuteraufguss oder Absud.
Zum Gurgeln nimmt man ebenfalls den Aufguss oder einen Absud. Je nach Art der Beschwerden, z.B. bei Erkältungen oder Halsentzündungen, gibt man dabei etwas Honig in das Gurgelmittel.
Dampfbad, Inhalation
Man übergießt in einer Schüssel eine Handvoll getrocknete oder frische Kräuter mit 1 l siedendem Wasser. Dann deckt man den Kopf über der Schüssel mit einem großen Tuch ab und inhaliert 5 bis 10 Min. lang die heißen Dämpfe. Für Inhalationen kann man auch einige Tropfen ätherisches Öl der ausgewählten Pflanze in das heiße Wasser geben.
Badezusatz
Für Hand- oder Fußbäder: 10 g getrocknete Kräuter mit 1 l siedendem Wasser übergießen, 15 Min. ziehen lassen, abseihen und mit ca. 9 l warmem Wasser aufgießen.
Für Vollbäder: 100 g getrocknete Kräuter mit 5 l siedendem Wasser übergießen, 15 Min. ziehen lassen, abseihen und ins Badewasser geben.
Für Sitzbäder: 50 g getrocknete Kräuter mit 1 l siedendem Wasser übergießen, 15 Min. ziehen lassen, abseihen und mit 9 l warmem Wasser aufgießen.
Achtung: Bei Entzündungen (z.B. Hämorrhoiden) sind warme Sitzbäder ungeeignet, da sie die Entzündung verschlimmern können. Man sollte daher den Kräutersud vor der Anwendung abkühlen lassen.
Waschungen
Viele Kräuterteesorten werden für Waschungen, z.B. bei Hautunreinheiten empfohlen. Die Inhaltstoffe regen zur Abheilung an, reinigen schonend und haben einen positiven Einfluss auf die Haut. Man nimmt dazu ein sauberes Leinentuch, tränkt es mit dem lauwarmen Tee und wäscht die betroffenen Stellen leicht mit kreisenden Bewegungen ab. Das wirkt außerdem durchblutungsfördernd. Bei verkrusteten Wunden legt man zuerst das getränkte Tuch etwa 10 Min. auf die Stelle, bis die Kruste aufgeweicht ist und beginnt dann ganz sanft mit der Waschung.
Umschläge, Kompressen
Ein sauberes Stück Leinen, Baumwolle oder Frottee in heißem Aufguss oder Absud tränken und möglichst heiß auf die betreffenden
Stellen legen. Nach Abkühlen der Kompresse erneut bis zur Linderung der Schmerzen heiß auflegen.
Kompressen und Umschläge sind hilfreich bei Entzündungen, Prellungen, Zerrungen etc.. Bei schlecht heilenden Wunden und Verbrennungen verwendet man besser kalte Umschläge.
Wickel, Packungen, Breiumschläge
Bei einem Wickel legt man die Pflanzenteile direkt auf die betroffenen Stellen und wickelt sie mit einem sauberen Mull- oder Leinentuch ein.
Für Packungen zerreibt man frische Pflanzenteile und erwärmt sie in einem Wasserbad oder man verwendet getrocknete Kräuter, die mit sehr wenig kochendem Wasser übergossen werden. Die Kräutermasse streicht man zwischen zwei Lagen Stoff und legt sie möglichst warm auf.
Für einen Breiumschlag kocht man 100 g Pflanzenteile mit ¼ l Wasser auf und verrührt die Mischung zu einem Brei. Diesen Brei gibt man dick auf ein Leinentuch und legt es mit der Breiseite auf die Haut. Bei Hautreizungen wird der Pflanzenbrei zwischen 2 Lagen Stoff verteilt und aufgelegt. Dann wird der Umschlag noch mit einem weiteren Leinentuch umwickelt. Abgekühlte Packungen oder Breiumschläge sollten durch frische, heiße Auflagen ersetzen werden.
Wickel, Packungen und Breiumschläge helfen bei Entzündungen, Prellungen und Zerrungen. Sie können dem Körper Giftstoffe durch die Haut entziehen.
Einreibungen
Mit einer Einreibung behandelt man verschiedene Schmerzzustände, z.B. rheumatische Beschwerden, Sportverletzungen, Muskelverspannungen etc.. Man gibt etwas von dem ausgewählten Einreibemittel in die Hand, streicht es auf die betroffenen Stellen auf und reibt es mit kreisenden, massierenden Bewegungen ein.
Salben und Cremes
Alle benützten Gefäße und Geräte müssen absolut sauber sein.
Drei Vorschläge für die Zubereitung:
1. Aus der bäuerlichen Volksmedizin überliefertes Grundrezept:
In einem feuerfesten Glas- oder Porzellangefäß werden 2 Handvoll frische Pflanzenteile in etwa 1 Pfund heißes Schweinefett (ca. 70° C) eingerührt. Nach ca. 3 Std. bei gleicher Temperatur (mit dem Einmachthermometer kontrollieren) und gelegentlichem umrühren lässt man die Mischung etwa 24 Std. durchziehen und abkühlen. Dann erwärmt man das Fett erneut, bis es flüssig ist, seiht es ab und füllt es in kleine Gläser. Zur längeren Haltbarkeit wird die fertige Salbe am besten im Tiefkühlschrank aufbewahrt. Schweinefett ist ein preiswertes Mittel und lässt sich gut verarbeiten. Es zieht tief in die Poren der Haut ein und hat deshalb eine sehr gute Tiefenwirkung.
2. Basiscreme für Salben mit Absud oder Aufguss von Kräutern:
Zutaten:
1 TL Emulgierwachs
2 TL Bienenwachs
3 TL süßes Mandelöl
1 TL Avocado- oder Nussöl
10 Tropfen ätherische Öle
(alles aus der Apotheke)
4 EL selbst bereiteten Kräuterabsud oder -aufguss.
Zubereitung:
Emulgierwachs und Bienenwachs in ein Glas- oder Porzellangefäß geben und im Wasserbad erwärmen. Die Öle (Mandelöl, Avocado- oder Nussöl) anwärmen und einrühren, Absud oder Aufguss unterrühren und dann abkühlen lassen. Anschließend die ätherischen Öle einrühren und die fertige Salbe in fest verschließbare, sterile Gläser abfüllen, im Kühlschrank aufbewahren.
Der Zusatz von ätherischen Ölen bewirkt eine leichte, natürliche Konservierung.
3. Fertige Salbengrundlagen aus der Apotheke sind Lanolin (= Fett der Schafwolle) oder Eucerin (= Emulsion aus Lanolin und Wasser). Zur Anfertigung einer Salbe werden diese Fette langsam im Wasserbad erhitzt, dann mischt man entweder eine Essenz oder Tinktur der Pflanzen oder ätherische Öle (etwa 10 Tropfen auf 20 ml Creme) dazu. Abfüllung und Aufbewahrung wie oben beschrieben.
Vaseline oder Melkfett sind für Salben ungeeignet, da sie nicht in die Haut einziehen! Außerdem enthalten diese Fette Erdöl. Auch sollten sie nicht als Sonnenschutz verwendet werden, da sie nicht luftdurchlässig sind.
Allerdings sind sie als Schutzcreme ideal, bei Hautrissen, Kälteeinwirkung und Austrocknung der Haut.
Blütenessenzen
Anwendungsgebiet: Negative Gemütszustände.
Es gibt zwei Methoden zur Herstellung von Blütenessenzen: Die Sonnenmethode und die Kochmethode. Diese beiden Verfahren werden auch bei der traditionellen Herstellung von Bachblüten angewendet.
Zunächst ist beim Sammeln der Blüten große Sorgfalt geboten. Auf keinen Fall dürfen Giftpflanzen verwendet werden! Man wählt nur voll entfaltete Blüten aus, die frei von Ungeziefer, unbeschädigt und trocken vom Tau sind. Die beste Tageszeit ist vormittags, wenn die Sonne scheint. Zur Ernte und zur Herstellung der Essenzen trägt man
