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Vampire Blues 3: Band 3 Rot
Vampire Blues 3: Band 3 Rot
Vampire Blues 3: Band 3 Rot
eBook242 Seiten2 Stunden

Vampire Blues 3: Band 3 Rot

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Über dieses E-Book

Dies ist kein Vampir-Roman. Diese Reise ist etwas vielschichtiger und handelt nur auf den ersten Blick von Vampiren. Es geht um Unterdrückung, Widerstand, Identität, eine Heldin, die so etwas wie eine biosynthetische Maschine ist, einen zynischen Detektiv und letztendlich die Frage: Was ist Bewusstsein? Dieser Text versucht ständig die Erwartungen des Lesers zu unterlaufen, er wechselt die Stilmittel und erzeugt so Stimmungen und Spannungen, die erst im dritten Band aufgelöst werden.

2066. Die Vampire haben die Macht übernommen. Nur eine schwache Widerstandsbewegung der Menschen existiert noch. Ein Machtkampf schwelt zwischen den beiden dominanten Vampir-Parteien. Zu ihrem Schutz haben die Vampire die Zodiaks erschaffen, biosynthetische Sklaven. Rahil ist der neueste Prototyp der biosynthetischen Maschinen, ein Experiment, mit der Saat eines Bewusstseins ins sich. Aufgabe: Sonderermittlungen. Als die ersten beiden Morde geschehen, steckt sie schon mittendrin. Fucking verdammt zu früh, denkt ihr mürrischer Kollege Nestor…

Postmoderne Trilogie, die um das Thema Identität kreist, Crossover aus Vampir-Epos, Thriller, Romeo und Julia im 3. Jahrtausend, spielt mit einer Vielzahl von Verweisen auf Literatur, Philosophie, Pop-Kultur, hat einen schrägen Humor.
Band 1 Gelb. Band 2 Blau. Band 3 Rot.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum3. Feb. 2016
ISBN9783738057492
Vampire Blues 3: Band 3 Rot

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    Buchvorschau

    Vampire Blues 3 - Thomas Barkhausen

    VAMPIRE BLUES

    Roman

    in drei Bänden

    Band 3

    ROT

    „Es gibt nur zwei reine Farben, Blau und Gelb.

    Eine Farbeigenschaft, die beiden zukommt, Rot…"

    Johann Wolfgang von Goethe „Farbenlehre"

    PERSONEN

    RAHIL, das Mädchen in Gelb, ein Zodiak, Spezial-Agentin, die etwas findet, das sie nicht finden sollte.

    ARCHILL, Sohn von Arras, der eine Liebe findet, die er nicht finden durfte.

    ARANA, Tochter von Dymast, die nicht weiß, wer sie ist und noch nicht weiß, dass sie es nicht weiß.

    ARAMIS, Sohn von Dymast, der nur einmal in seinem Leben geweint hat und es nur noch einmal tun wird.

    DYMAST, Führer der Vampire.

    ARRAS, schärfster Konkurrent von Dymast.

    NESTOR, ein Zodiak, Rahils Vorgesetzter.

    CASSIDY, politischer Führer der menschlichen Widerstandsbewegung.

    QUENTIN, militärischer Führer der menschlichen Widerstandsbewegung.

    QUANDT, ein Philosoph.

    SNYDER, das Mädchen in Rot.

    AUF DEM WEG

    Zu diesem Zeitpunkt war vieles offen, offener als manchem lieb war.

    Ein Mädchen, das ein Agent war und eine Maschine und nicht wusste, was es war, hatte einen Weg betreten, der in einem Nebel lag.

    Ein Mädchen, das rot war und ein Genie und das Lithium genommen hatte, als man es schon nicht mehr Lithium nannte und es nun nicht mehr nahm, sah eine einen Weg betreten, der im Nebel lag.

    Ein romantischer Jüngling, von dem das Gerücht ging, er habe den Vampire Blues, hatte ein Mädchen in Gelb getroffen, das eine Maschine war, so sagte man ihm.

    Und ein Anderer hörte eine Musik, die er nie vergaß und nie würde vergessen können, hörte sie immer und immer wieder in seinem Kopf wie einen Schmerz und einen Trost, der keiner war.

    Und ein missmutiger Nestor knabberte an Schokoladeriegeln, die seinem Magen so gar nicht gut taten und dachte nach über etwas, über das er nicht nachdenken sollte und es doch nicht lassen konnte.

    BAUPLÄNE

    Etwas stimmte nicht hier…

    Die klobigen Hacken ihrer Cowboystiefel klackten auf dem Marmor, als würden muskelbepackte Minenarbeiter der Kohle zeigen wollen, was eine Harke ist.

    Drei Spuren auf einen Schlag. Hattrick, wie sie es in früheren Zeiten genannt hatten und wenn es sich um Sport gehandelt hätte. Und so einfach, so fucking einfach! Zu einfach!

    Es hatte relativ harmlos begonnen… dann hatte die Falle zugeschnappt…

    Sie suchten noch einmal Arras in seiner Villa auf. Nestor und Rahil standen in der Halle, da war Snyder schon - „Danke. Ich weiß, wo alles steht! - an den Angestellten vorbei ins Arbeitszimmer gerauscht. Ihre roten Cowboyboots, die sie aus irgendeinem Archiv „sichergestellt hatte, hämmerten mit schief getretenen Hacken über den Boden.

    Archill bat Nestor und Rahil in das Arbeitszimmer seines Vaters. Arras war hereingekommen, er hatte auf der hinteren Terrasse gestanden und geraucht und in die Schemen nachtdunkler Baumgestalten gesehen, weit hinten dort, wo der Wald begann.

    Snyder verband ihren altmodisch erscheinenden Laptop mit dem System. Archill tauschte einen Blick mit Rahil. Sie standen sich gegenüber.

    „Das heißt, Sie haben kein Alibi", stellte Nestor fest.

    Nestor und das Alibi von Arras. Er hatte keins.

    Arras behauptete, am fraglichen Abend zu Hause gewesen zu sein. Niemand konnte es bezeugen. Wenn er ein Alibi hatte, wollte er es nicht preisgeben.

    Nur Archill wusste, wo sein Vater gewesen war. Niemand wusste von diesem Ort. Niemand sollte von ihm je erfahren.

    „Ich, sagte der neue Vorsitzende des Konventes, „ich war hier zu Hause in meinem Arbeitszimmer. Wollen Sie einen Cognac, Nestor? Wenn ich Sie so nennen darf?

    „Nein, sagte Nestor, „und ja gerne.

    „Keinen Cognac? Über dreihundert Jahre alt. Arras sah sein Gegenüber mit tiefem Bedauern an. „Was für eine Schande!

    Nestor schüttelte den Kopf.

    „Es stört Sie doch nicht, wenn ich mir selber einschenke, oder?"

    „Sie haben keine Zeugen für ihr Alibi."

    „Was sind Sie, ein Inspektor, ein Kommissar? Was ist Ihr Rang?"

    „Ich habe keinen Rang und Sie kein Alibi."

    „Wie redet man Sie denn sonst an, dienstlich meine ich?"

    „Spezial-Agent."

    „Sie auch?"

    Arras deutete auf Rahil, die leise mit Archill sprach.

    Nestor nickte.

    „Sie haben keine Zeugen", insistierte Nestor.

    „Nein."

    „Sie haben kein Alibi!"

    „Brauche ich eins? Wollen Sie nicht doch einen Cognac oder vielleicht etwas anderes?"

    Nestor schüttelte den Kopf.

    „Ich nehme Himbeer-Soda mit doppelt Koffein!", rief Snyder, die alles um sich herum wahrnahm, auch wenn es so aussah, als sei sie völlig in ihre Arbeit vertieft. Arras gab dem Diener, der neben der Tür zu seinem Arbeitszimmer auf Orders wartete, ein Zeichen, der nickte und verließ den Raum.

    Als er mit dem Drink zurückkam, ließ Snyder gerade einen lauten und ziemlich undamenhaften Pfiff los. Nestor sah in Richtung der COs. Arras und er gingen gemeinsam herüber. Rahil und Archill folgten ihnen.

    „Also?", fragte Nestor.

    Er fischte einen Schokoriegel aus seiner ausgebeulten Jackentasche, besann sich, zog einen zweiten hervor, bot ihn wortlos Arras an, der dankend ablehnte.

    „Drei Dinge. Nummer eins: Baupläne. Nummer zwei: Black-Laser-Formeln. Nummer drei: Nachrichten. Und als Bonus: Der Zugang zu ihren (Sie deutete mit dem Daumen auf Rahil.) Akten und Forschungsberichten."

    „Unmöglich!", sagte Arras.

    Rahil sah Archill fragend an, der zuckte die Schultern.

    „Hier. Alle deine Testergebnisse."

    Rahil beugte sich vor.

    „Leicht erhöhte Emotionswerte."

    „Geh zurück zu Punkt eins und zwei, Snyder!", forderte Nestor, er hielt den angebissenen Schokoriegel in der Hand, er machte keine Anstalten ihn aufzuessen.

    Snyder schnalzte mit der Zunge: „Baupläne für Terminierungswaffen auf der Basis von Black-Laser-Technologie."

    Nestor blickte Arras an: „Und?"

    „Weißt du etwas darüber, Archill?", fragte sein Vater.

    „Nein, ich sehe das jetzt zum ersten Mal."

    „Weiter!" Nestor hatte sein mürrisches, undurchsichtiges Gesicht aufgesetzt.

    „Nachrichten, die von Zuwendungen sprechen. Bio-Material. Finanzielle Unterstützung. Technische Geräte. Kostspielige Angelegenheiten."

    „Als Gegenleistung für die Baupläne?" Nestor nahm Arras ins Visier.

    „Ich unterstütze die Forschung."

    „Kein Vampir darf Aufzeichnungen über Terminierungswaffen besitzen. Das wissen Sie, Arras!"

    „Wollen Sie mich festnehmen?"

    Snyder fluchte plötzlich. Welcher MF? - Irgendwer ist noch in dem System. Snyder klackerte wie eine Furie auf ihrer Tastatur. „Sie haben es gerade kopiert Und - Ich kriege dich, Bastard! - Warte!"

    Snyder haute auf die Tasten. „Mieses Arschloch, ich krieg dich!"

    Sie keuchte. Archill sah fasziniert auf das rote Mädchen.

    „Fuck, baby! Versuch nie mich zu ficken! Here we go!"

    Sie hämmerte auf die Tasten.

    „No, baby, no! Hier haben wir es. Und: Da haben wir den Weg."

    Sie wandte den Kopf.

    „Sie haben es kopiert und direkt ans Nachrichten-Studio der Medienzentrale gesendet. Und sie haben es auf dem Hauptserver abgelegt, so dass es für alle Journalisten zugänglich ist."

    „Was?"

    „Alles, was ich eben erzählt habe und die Dateien dazu. Alle Infos über die Verbindungen von hier zum Zentrallabor und zurück."

    Der fahle Albino nestelte an seinem Mikro. Es kam Unruhe in die Gruppe von Reportern, die Arras Villa belagerten. Ihre MMs sirrten und binnen weniger Sekunden hatten sie die Informationen vom Hauptserver der Medienzentrale heruntergeladen.

    Anstelle von Arras trat Archill vor die Meute der versammelten Reporter. Er dementierte, dass sein Vater irgendetwas mit dem Tod von Dymast zu tun habe. Absurde Vorwürfe. Obwohl politische Gegner hätten sein Vater und Dymast sich immer gegenseitig respektiert.

    Rahil stand abseits und beobachtete ihn, sie drehte ihre gelbe Fliegerbrille zwischen den Fingern.

    GELBE ROSE

    Ich sehe sie fallen, so weich, so sanft, so babyweich die Blütenblätter, die gelben, die ausgerupften. Und wenn du drüber streichst: spröde, nur ein ganz wenig spröde, keine Dornen, keine Stacheln. Deine Hand liebt sie, so blass und weich und gelb sind sie, so schwindend das Gelb. Und sie fallen herab, bleichgelb und warten darauf, zertreten zu werden.

    Die Figuren flimmern.

    Sie flimmern wie alles,

    das wahr ist,

    flimmert.

    Sie lag auf ihrem Futon, die Füße gekreuzt, sah in der Decke über sich die Figuren und die Gesichter, fragte sich, ob sie an dieser seltsamen Krankheit litt.

    A rose is a rose is a rose.

    Entfremdung.

    A rose is a rose. Gelb.

    Konnte sie sich fremd sein?

    A rose…

    Nein?

    is

    Fuck! Was war in ihr?

    A rose is a…

    Was war in ihr, das hinauswollte?

    Sie spürte die Wirkung der Drinks, die Snyder gemischt hatte. Sie waren stark gewesen. Es war nicht unangenehm, nur ungewohnt.

    Sie hielt die synthetische, gelbe Rose in der Hand, die Snyder ihr geschenkt hatte. Sie hielt sie sich unter die Nase, sie roch nicht. Man musste sie wohl mit Parfüm bestäuben.

    Snyder war ein seltsames Mädchen. Eine einzelne gelbe Rose. Gelb für Eifersucht. Gelb für Neid. Gelb für Freundschaft.

    Sie ratterte herunter in Gedanken, was sie in den etymologischen Datenbanken gefunden hatte. Eifersucht. Indoeuropäisch ai Feuer, althochdeutsch eiver das Herbe, Bittere, althochdeutsch suht Krankheit, Seuche, althochdeutsch eivar, scharf, bitter, altenglisch āfor herb, scharf.

    Lexikonwissen. Banal! Rahil, Rose, fuck yourself!

    War es das, was sie empfand Herbes, Scharfes, Bitteres? Ihre Gedanken gingen einen Weg herab, der war gelb und sandig. Kein Wind, nur verdorrte Äste, Skelette des Waldes, Wind, der weit im Rücken schon Abschied genommen hatte.

    Kotz! sagte Snyder.

    Snyder kicherte viel. Sie verriet Rahil ihre drei Vornamen. Snyder Rotmädchen. Rahil Gelbmädchen.

    Drei Namen. Ein Geheimnis. Drei Geheimnisse. Alle nannten sie nur Snyder. Rotmädchen-Snyder. Doch ihre vampirischen Erzieher hatten ihr drei Namen geschenkt. Eins Cecilia, zwei Armandine, drei Sophie.

    Kotz! sagte Snyder.

    Sie hatte kokett mit ihrer Brille gewedelt. Ein klein wenig besoffen.

    Cecilia! Das war lateinisch. Blind, trübäugig. Erklärte ihre Brillensammlung. Snyder kicherte, sabberte rote Flüssigkeit aus ihrem Mundwinkel.

    Armandine. Vom männlichen Vornamen Armand, Hartmann hart plus Mann oder Hermann, Heer plus Mann = Krieger. Und gut, wenn er hart ist! Hart! sagte Snyder. Bretthart, dick und lang. Lang is nich so wichtig, aber dick und hart.

    Snyder war wirklich besoffen, dachte Rahil.

    „Mann", dachte Rahil, passte nicht zu dem Rotmädchen, aber Kriegerin.

    Und Sophie. Weisheit. Klug war sie ohne Zweifel, ein Genie.

    Kotz! sagte Snyder und es klang wie eine Drohung. Sie blubberte das Wort, hickste und griff am Glas vorbei, das umfiel und eine rote Pfütze machte. Snyder sah in die Pfütze.

    Snyder: eine trübäugige weise Kriegerin, dachte Rahil. Rahil schlief ein.

    I like it - I'm not gonna crack

    Die gelbe Rose glitt ihr aus der Hand auf den Boden. Sie würde das erste sein, auf das ihr Blick fallen werden würde, wenn sie erwachte.

    I miss you - I'm not gonna crack

    129811821Z4Y3

    Archill hielt den Kopf im Nacken und sah hinaus ins Nachtdunkel, die sonnenlicht-undurchlässigen Jalousien waren aufgezogen und gaben den Blick frei auf ein Nichts mit Sternen. Es schien als dächte er nach, er dachte aber nicht nach, vielmehr versuchte er einem schwer zu beschreibenden Etwas in sich nachzuspüren.

    Dieser Anfall war arg gewesen. Er hatte nicht mehr die Kraft gehabt, etwas dagegen zu unternehmen. Es hatte ihn erwischt wie ein dumpfer Schlag in den Nacken. Es war auf dem Vorplatz der Ruine passiert. Er wollte gerade den Weg zum versteckten Friedhof einschlagen, da fiel es ihn an, wie noch nie zuvor. Er merkte nicht einmal mehr, dass er zu Boden ging. Er strauchelte, das wusste er noch, dann schoss ihm das schwarzweiße Flimmern vor die Augen und von da an wusste er nichts mehr. Er ertrank in dem tosenden Meer flimmernder Partikel, die alle Konturen fortnahmen, seinen Willen aufsogen in einem Strudel von Licht und Nichtlicht.

    Irgendwann kam er wieder zu sich. Eine Hand strich über seine Schläfe, seine Wange, den Kopf gebettet in einen Schoß, lag er still mit geschlossenen Lidern. Seinen Körper spürte er kaum noch, nur die Finger, die über sein Gesicht glitten, behutsam, beschützend wie die einer Mutter. Irgendwer musste ihm das Mittel eingeflößt haben, das Granulat aufgelöst haben. Ja, in seinem Mund schmeckte er den Limes-Wodka und den süßlich-herben Geschmack des Granulats.

    I miss you - I'm not gonna crack

    Beugte sie sich zu ihm herab? Suchten ihre Lippen die seinen? Er wusste es nicht mehr. Es war einfach geschehen. Sie hatte ihn geküsst. Es lag keine Absicht dahinter, keine bewusste Entscheidung, die in dem, was sie tat, etwas bezweckte. Es war auch kein wie auch immer gearteter Versuch, um etwas über ihre Gefühlswelt herauszufinden, es gab keine Rechtfertigung dafür. Es war einfach passiert.

    Archill erholte sich, sie half ihm auf, er folgte ihr. Sie nahmen sich bei der Hand. Zwei Schiffbrüchige auf einer Insel.

    Und sie brauchten keine Titanketten. Und es war kein Kampf gewesen, wie Synder es beschrieben hatte. Es war - sie wusste nicht, was es war. Vielleicht eine Begegnung? Ja, vielleicht. Vielleicht war sie in ihm sich selber begegnet. Aber das war verrückt…

    Er strich ihr struppiges Haar beiseite, um sie auf den Hals zu küssen, da stockte er. Unter dem struppigen, gelben Haaransatz im Nacken, war eine Art Strichcode eintätowiert. Vorsichtig tasteten seine Fingerkuppen die Linie der Tätowierung nach.

    „Was ist das?"

    Rahil drehte sich herum und sah ihn an.

    „Das ist meine Modell-Nummer", sagte sie.

    „Das ist ein Strichcode."

    „Ja."

    „Damit wurden früher Waren und Gegenstände codiert."

    „Und?"

    „Du bist kein Gegenstand."

    Rahil lächelte, sie strich mit dem Finger über seine Brust: „Nein, bin ich nicht."

    Archill nahm ihren Finger und küsste ihn.

    „Weißt du mehr darüber?"

    „Es ist meine Nummer. 129811821Z4Y3. Z4Y ist die Baureihe, ich bin Nummer 3 der Baureihe, Z4Y3, Nummer 1 und Nummer 2 gibt es nicht mehr."

    „Warum gibt es Nummer 1 und 2 nicht mehr?"

    „Sie waren fehlerhaft, sagen sie."

    Archills Hand glitt an ihrer Hüfte herab zum muskulösen Oberschenkel. Er ließ die Hand dort ruhen, spürte ihre Wärme und die Härte der Muskeln.

    „Was für Fehler waren das?"

    „Ich weiß nicht."

    „Waren sie wie du?"

    „Ja, fast."

    „Sie haben sie …"

    Er sprach das Wort nicht aus.

    Rahil nickte ernst.

    „Untersuchen sie dich?"

    „Ja, regelmäßig."

    „Worauf?"

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