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Abgebrannt: Kriminalroman aus Bremen
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Abgebrannt: Kriminalroman aus Bremen
eBook132 Seiten1 Stunde

Abgebrannt: Kriminalroman aus Bremen

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Über dieses E-Book

Sabrina Hamm, Erste Kriminalhauptkommissarin, hat von ihrem Vorgänger Sebastian Rotberg die Leitung des Dezernats für Gewaltverbrechen in Bremen übernommen. Am Tag der Einheit, dem 3. Oktober, wird sie am frühen Morgen zu einem Parkplatz gerufen, auf dem ein Auto gebrannt hat – daneben liegt die verbrannte Leiche eines Mannes. Ein Familienvater und Unternehmer, der in finanziellen Schwierigkeiten steckte. Sabrina Hamm und ihr Team müssen klären, ob es sich darum handelt, wonach es aussieht – um einen Suizid. Die Kommissarin fühlt sich als Leiterin des Dezernats noch nicht sicher genug, um ihrer Intuition zu vertrauen und holt sich Rat bei den Kollegen und verschiedenen Experten. Eine private Begegnung mit einem Mann führt zu der überraschenden Klärung.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum12. Sept. 2016
ISBN9783741849671
Abgebrannt: Kriminalroman aus Bremen

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    Buchvorschau

    Abgebrannt - Peter Gnas

    Abgebrannt

    Kriminalroman von Peter M. Gnas

    Peter M. Gnas ist 1955 in Bremen geboren und hat dort Kunst studiert. Seit Jahrzehnten arbeitet er selbstständig als Grafik-Designer und Texter in Stuttgart. Kreativität in Wort und Bild tragen ihn durch sein gesamtes Leben. Neben der zielgerichteten schöpferischen Tätigkeit im Marketing arbeitet er frei künstlerisch in Wort und Bild.

    Impressum

    Deutsche Erstveröffentlichung

    © 2016 by Peter M. Gnas

    Herstellung und Verlag: Peter M. Gnas

    Umschlaggestaltung: Die Zeitgenossen GmbH, Stuttgart

    Umschlagfotos: solovyova (depositphotos)

    und lucianmilasan (depositphotos)

    Fit

    Lars Weber war ein Börsenhändler bei der hiesigen Genossenschaftlichen Zentralbank. Er saß von morgens bis abends spät an einem Schreibtisch vor drei Monitoren und telefonierte pausenlos. Nur zur Mittagszeit gönnte er sich eine kurze Pause, in der er ein Essen hinunterschlang. Meistens hatte er zehn Minuten später vergessen, was er gerade zu sich genommen hatte.

    Weber war vierunddreißig. Wenn er am Abend nach zehn oder zwölf Stunden die Bank verließ, war er voll von Adrenalin. Noch vor zehn Monaten war er übergewichtig und litt unter Rückenschmerzen. An einem Samstagabend lümmelte er vor dem Fernseher und döste bei einer Show langsam weg. Er erwachte, als er ein fürchterliches Ziehen in der Brust spürte. Er riss die Augen auf, stöhnte und fluchte und quälte sich aus dem Sessel.

    Mit beiden Händen drückte er sich gegen die Brust. Er hatte Panik. Sollte das jetzt sein Ende sein? Davor hatte er immer Angst gehabt, dass der Stress ihn in ein frühes Grab bringt. War das ein Herzinfarkt?

    Ihm fiel der Abend ein, an dem sein Vater im Bett lag und vor Schmerzen klagte.

    „Mach das Fenster auf", hatte seine Mutter gerufen.

    Weber hatte erstarrt am Fußende des Bettes gestanden und seinen Vater entsetzt beobachtet. Er hatte seinen Vater geliebt. Er hatte Angst verspürt, er könne ihn verlieren.

    „Lars!"

    Er kam wie aus einer Trance. Er hatte seine Mutter mit leerem Blick angesehen.

    „Das Fenster auf! Mach!"

    ‚Das Fenster auf‘, dachte er.

    Gebeugt vom Schmerz war er zum Balkon gegangen und hatte die schwere Schiebetür geöffnet. Draußen war es kalt, auf dem Balkon hatte der erste Schnee gelegen. Er war barfuß nach draußen getreten und hatte die eisige Luft so tief eingeatmet, wie es der Schmerz in seiner Brust zuließ.

    Er hatte die bissige Kälte an seinen Füßen gespürt und die ebenso kalte Luft auf dem Weg zu seinen Lungen. Aber es ging ihm etwas besser. Schwer atmend blickte er über die beleuchteten Straßen. Was sollte er tun? Einen Arzt anrufen?

    Er würde wahrscheinlich ins Krankenhaus gebracht werden und könnte am Montag nicht in die Bank. Es waren turbulente Tage, es würde ihm viel Provision entgehen. Er war ein guter Händler mit einem ausgeprägten Instinkt für den richtigen Augenblick. Den Augenblick des Kaufens, des Verkaufens und des Abwartens. Nein er konnte unmöglich ins Krankenhaus gehen.

    Er musste trotzdem etwas für seine Gesundheit tun. Er saß zu viel am Schreibtisch und bewegte sich in seiner knappen Freizeit zu wenig. Er würde wieder anfangen zu laufen. Er würde jetzt anfangen! Entschlossen trat er in die Wohnung, zog sich warm an und ging hinaus in die Kälte. Er wollte zunächst ein wenig spazieren gehen. Am nächsten Morgen würde er joggen. Zunächst nur ein kleines Stück und am nächsten Tag etwas weiter. Er hatte das früher schon getan. Trotzdem er jeden Morgen lange Strecken gelaufen war, ging er wacher ins Büro gegangen als jetzt.

    Der stählerne Ring um seine Brust hatte ihn in Panik versetzt. Er hatte den spontanen Plan tatsächlich in die Tat umgesetzt. Seit dem Abend, der nun bereits viele Monate zurücklag, lief er jeden Morgen. Am Anfang nur etwas mehr als einen Kilometer, nach und nach waren es dann jeden Morgen zehn Kilometer geworden. Er hatte immer früher aufstehen müssen, um sein Pensum zu schaffen. Er hatte es genossen, die kalte Luft zu spüren, er hatte das Laufen im aufkommenden Frühjahr in sich aufgesogen, die kühlen Regengüsse, den Wind, den Sturm und das sich verfärbende Laub im herannahenden Herbst.

    Heute war der dritte Oktober, der Tag der Einheit. Trotzdem war er zur selben Zeit aufgestanden wie an einem Arbeitstag. Er war wie jeden Morgen um fünf Uhr über die Felder von Oberneuland gelaufen, einem der besseren Stadtteile Bremens. Es war morgens bereits wieder dunkel. Er hatte am Oberarm eine LED-Lampe, damit er im Dunkeln besser gesehen werden konnte.

    Nach seiner Runde übers freie Feld lief er wieder in bebautes Gebiet. Am Anfang war er nur bis dort gejoggt und den Rest nach Hause gegangen. Jetzt, mit steigender Fitness lief er bis zur Haustür.

    Am Ende der Straße nach dem Feld war ein Firmengebäude mit einem größeren Parkplatz. Weber nahm einen leichten Brandgeruch wahr, je näher er dem Parkplatz kam. Er kniff die Augen zusammen und versuchte das im Dunkeln liegende Firmengebäude zu sehen. Es war alles ruhig, nichts deutete auf einen Brand hin.

    Er verlangsamte seinen Schritt und ging an dem Gebäude vorbei. Der Brandgeruch war nun stärker. Es war jedoch nirgendwo ein Feuer zu sehen.

    Weber trat auf den Parkplatz. Er streifte das Gummiband mit der Lampe vom Arm und leuchtete den Platz ab. Der Geruch wurde intensiver. Weiter hinten, halb vom Gebäude verdeckt, tauchte ein Auto im spärlichen Lichtkegel auf. Er näherte sich vorsichtig. Ein Dreier BMW.

    Weber machte einen Bogen um das Fahrzeug. Es sah nicht aus, als hätte es gebrannt. Er hielt den Wagen im Lichtschein. Die Fahrertür stand weit offen.

    Er spürte Unbehagen aufsteigen. Etwas war nicht normal. Jetzt ging er langsam auf den BMW zu. Er leuchtete ins Wageninnere. Der Fahrersitz schien gebrannt zu haben. Was war hier geschehen. Er drehte sich um und leuchtete das Umfeld ab. Am Rand des Lichtscheins sah er etwas am Boden liegen. War das ein Mensch?

    Je näher er kam, desto deutlicher roch es verschmort. Er blieb stehen. Er überlegte, was ihn dort im Dunkeln erwarten würde. Sollte er sich das antun? Würden ihn dort Bilder erwarten, die er nie mehr im Leben vergessen könnte? Weber schloss einen Moment die Augen und trat schließlich entschlossen auf das Bündel zu.

    Als sein Blick auf das fiel, was vor kurzem noch ein menschliches Gesicht war, fuhr ihm der Schreck in den Magen. Instinktiv griff er sich

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